Die vorliegende Erfindung betrifft eine Leitungstreiberanord
nung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wie sie aus der
DE 197 30 985 C1 bekannt ist.
Die EP 0 433 685 A2 offenbart eine Schaltung, bei der mehrere
schaltungstechnisch gleich aufgebaute Treiberstufen kaska
diert sind. Es wird dabei jedoch explizit darauf hingewiesen,
daß zur Kaskadierung eine Pufferschaltung erforderlich ist.
Im allgemeinen besitzen synchrone digitale Schaltungen Spei
cherelemente, die gleichzeitig umzuladen sind und die aus
diesem Grund mit einem gemeinsamen Taktgenerator verbunden
sind. Derartige Speicherelemente in digitalen Schaltungen
können beispielsweise als Flip-Flop-Einrichtungen oder Latch-
Einrichtungen ausgebildet sein. Sämtlichen derartigen Spei
cherelementen muß ein von einem Taktgenerator erzeugtes Takt
signal möglichst gleichzeitig zugeführt werden, um einen syn
chronisierten Schaltvorgang zu ermöglichen.
Beim Zuführen eines Taktsignals spielt die Leitungslaufzeit
(Skew) eine entscheidende Rolle. Im allgemeinen kann nicht
davon ausgegangen werden, dass die Leitungslaufzeiten der un
terschiedlichen Leitungen gleich sind, so dass Laufzeitdiffe
renzen auftreten.
Bei herkömmlichen Leitungstreiberanordnungen liegt die zu
treibende Leitung im Querstrom, während ein Hauptstrom direkt
zu den Differenzverstärkertransistoren aufrechterhalten wird.
Leitungstreiberanordnungen nach dem Stand der Technik sind
nach dem Prinzip einer Strom-Modus-Logik, nachfolgend als CML
(= "Current Mode Logic") bezeichnet oder nach dem Prinzip ei
ner Emitter-gekoppelten Logik, nachfolgend als ECL (= "Emit
ter Coupled Logik") aufgebaut. In der Digitaltechnik haben
sich vor allem diese beiden Treibervarianten etabliert. Beide
Treibervarianten sind dadurch gekennzeichnet, dass die Lei
tung im Querstrom liegt.
Ein Hauptnachteil von Leitungstreibern nach dem Stand der
Technik besteht darin, dass der Strom zum Umladen von Lei
tungskomponenten als Querstrom auftritt, wodurch ein Schalt
vorgang verlangsamt wird.
Ein weiterer Nachteil von herkömmlichen Leitungstreibern be
steht darin, dass entfernt von den Differenzverstärkertran
sistoren angeordnete Leitungskomponenten später umgeladen
werden als Leitungskomponenten, die nahe bei den Differenz
verstärkertransistoren angeordnet sind, wodurch ein Schalt
vorgang verzögert wird.
Ein weiterer Nachteil von herkömmlichen Leitungstreibern be
steht darin, dass eine große Zeitverzögerung zwischen Signa
len am Leitungsanfang und am Leitungsende auftritt.
Die in den Fig. 6 und 7 gezeigten Leitungstreiber stellen
zwei unterschiedliche Treiberprinzipien bereit, wobei die die
Leitung bildenden Leitungskomponenten jeweils im Querstrom
liegen.
In Fig. 6 ist ein herkömmlicher Leitungstreiber gezeigt, der
als ein Differenzverstärker mit zwei Differenzverstärkertran
sistoren 101 und 102 ausgelegt ist. Hierbei liegen zwei Kol
lektorwiderstände 108 und 109 der beiden Differenzverstärker
transistoren 101 bzw. 102 im Hauptstrom, der durch die Pfeile
121 bzw. 122 veranschaulicht ist. Die zu treibende Leitung,
die aus einer oder mehreren Leitungskomponenten 116 bzw. 117
zusammengesetzt ist, liegt dagegen im Querstrom. Der in Fig.
6 gezeigte Leitungstreiber ist als ein CML-Treiber ausge
führt.
Ein Hauptnachteil des CML-Treibers nach dem Stand der Technik
besteht darin, dass der Strom zum Umladen der Leitungskapazi
täten, die in den Leitungskomponenten enthalten sind, als
Querstrom eines Hauptstromflusses, der von einer Versorgungsspannungsquelle
104 über die jeweiligen Kollektorwiderstände
108 bzw. 109 zu den Kollektoranschlüssen der entsprechenden
Differenzverstärkertransistoren 101 bzw. 102 und weiter über
eine Stromquelle 103 nach Masse 118 gerichtet ist, auftritt.
Auf diese Weise steht dem Schaltvorgang nur eine Teil des ge
triebenen Stroms, d. h. der Querstrom, zur Verfügung, wodurch
ein Umladen der Leitung und somit ein Schalten verlangsamt
ist.
In Fig. 7 ist ein weiterer herkömmlicher Leitungstreiber ge
zeigt, der zusätzliche Treibertransistoren 301 und 302 auf
weist, die eine aus den Leitungskomponenten 116 und 117 be
stehende Leitung treiben. Hierzu wird die Leitung mit ihren
Querwiderständen 601 bzw. 602 über die jeweiligen Emitter
schaltungsknoten 701 bzw. 702 mit den Emitteranschlüssen der
Treibertransistoren 301 bzw. 302 verbunden. Wie bei der in
Fig. 6 gezeigten Schaltungsanordnung liegen die Leitungskom
ponenten 116 bzw. 117 auch bei der in Fig. 7 gezeigten Schal
tungsanordnung im Querstrom, wodurch ein Schaltvorgang ver
langsamt wird.
Vorteile der Erfindung
Die erfindungsgemäße Leitungstreiberanordnung und das erfin
dungsgemäße Verfahren zum Treiben einer Leitung weisen den
Hauptvorteil auf, dass Schaltvorgänge beschleunigt werden.
Die Kaskadierung benötigt für jede Stufe einen Differenzver
stärker, während bei Ausführung mit ECL-Treibern für jede
Stufe eine Schaltung nach Fig. 3 erforderlich ist. Dies er
spart Bauelemente und Strom.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Leitungstreiberan
ordnung besteht darin, dass die Leitungskomponenten, die eine
Leitung ausbilden, im Hauptstrom liegen, der dem maximalen
durch die Differenzverstärkertransistoren bereitgestellten
Strom entspricht.
Noch ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Leitungstrei
beranordnung besteht in der Möglichkeit, die Kollektorwider
stände der den Hauptstrom schaltenden Differenzverstärker
transistoren entfernt von den entsprechenden Differenzver
stärkertransistoren anzuordnen.
Noch ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Leitungstrei
beranordnung besteht darin, dass die Leitungskomponenten, die
im Hauptstrom liegen, durch einen wesentlich größeren Strom
im Bereich von mA umgeladen werden, als dies bei Leitungs
treibern nach dem stand der Technik der Fall ist, bei welchen
die Leitungskomponenten im Querstrom liegen, wobei hier die
Leitungskomponenten mit geringen Strömen im µA-Bereich umge
laden werden. Somit ergibt sich ein wesentlich schnelleres
Schaltverhalten.
Noch ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Leitungstrei
beranordnung besteht in der Möglichkeit einer stufenweisen
Hintereinanderschaltung, bzw. einer Kaskadierung der erfin
dungsgemäßen Leitungstreiber derart, dass eine entsprechende
Anzahl schneller Schaltvorgänge durchgeführt werden kann.
Noch ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Leitungstrei
beranordnung besteht darin, dass an den Leitungsanschlüssen
durch die Beaufschlagung der Leitungskomponenten mit dem
Hauptstrom ein größerer Spannungshub als bei im Querstrom
liegenden Leitungskomponenten abgreifbar ist, so dass ein
Rauschen und Störungen einfacher unterdrückt werden können.
Kern der Erfindung ist eine Leitungstreiberanordnung, bei
welcher die aus Leitungskomponenten bestehende Leitung im
Hauptstrom liegt, und bei welcher dieser Hauptstrom durch die
Kollektorwiderstände der Differenzverstärkertransistoren
fließt, so dass Laufzeitdifferenzen von Taktsignalen, die von
einem gemeinsamen Taktgenerator erzeugt werden und beispielsweise
Speicherelementen in digitalen Schaltungen zugeführt
werden, minimiert werden.
In dem Unteranspruch findet sich eine vorteilhafte Weiterbildung
der Erfin
dung.
Zeichnungen
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher er
läutert.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Leitungstreiberanordnung,
bei welcher Leitungskomponenten im
Hauptstrom liegen;
Fig. 2 ein Beispiel einer Leitungskomponente;
Fig. 3 eine aus Leitungskomponenten des Bei
spiels, das in Fig. 2 gezeigt ist, zusammengesetz
te Leitung, die durch einen herkömmlichen ECL-
Leitungstreiber getrieben wird;
Fig. 4 eine aus Leitungskomponenten des Bei
spiels, das in Fig. 2 gezeigt ist, zusammengesetz
te Leitung, die durch den Lei
tungstreiber nach Fig. 1 getrieben wird;
Fig. 5 einen Graphen, der die Zeitverläufe von Schaltvor
gängen unter Verwendung des Lei
tungstreibers, der in Fig. 4 gezeigt ist, im Ver
gleich zu den Zeitverläufen von Schaltvorgängen
unter Verwendung des herkömmlichen ECL-
Leitungstreibers, der in Fig. 3 gezeigt ist, ver
anschaulicht;
Fig. 6 einen CML (Current Mode Logic, Strom-Modus-Logik)
-Leitungstreiber nach dem Stand der Technik;
Fig. 7 einen ECL (Emitter Coupled Logic, Emitter-Modus-
Logik)-Leitungstreiber nach dem Stand der Tech
nik; und
Fig. 8 eine Schaltungsanordnung, in welcher eine Kaska
dierung von Leitungstreiberanordnungen, die je
weils der in Fig. 1 dargestellten Leitungstreiber
anordnung entsprechen, gemäß eines Ausführungsbei
spiels der vorliegenden Erfindung gezeigt ist.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder
funktionsgleiche Komponenten.
Fig. 1 zeigt eine Leitungstreiberanordnung,
bei welcher durch die schaltungstechnische
Anordnung von Leitungskomponenten 116 und 117 erreicht wird,
dass ein Kollektorstrom 121 bzw. 122 als Hauptstrom auftritt.
In dem in Fig. 1 veranschaulichten Ausführungsbeispiel gemäß
der vorliegenden Erfindung sind zwei Differenzverstärkertran
sistoren 101 und 102 als Differenzverstärker ausgebildet. Die
Emitteranschlüsse der beiden Differenzverstärkertransistoren
101 und 102 sind untereinander und mit einem ersten Anschluß
einer Stromquelle 103 an einem Emitterschaltungsknoten 107
verbunden, wobei ein zweiter Anschluß der Stromquelle 103 mit
einer Masse 118 verbunden ist. Die Stromquelle 103 treibt ei
nen Emitterstrom 119, der von dem Emitterschaltungsknoten
107, d. h. von dem Verbindungspunkt der Emitteranschlüsse der
beiden Differenzverstärkertransistoren 101 und 102 nach Masse
118 fließt. Zwischen den Basisanschlüssen der beiden Diffe
renzverstärkertransistoren 101 bzw. 102 und Masse 118 ist je
weils eine Eingangssignalquelle 105 bzw. 106 verbunden. Die
Eingangssignalquellen 105 und 106 stellen den Differenzver
stärkertransistoren 101 bzw. 102 jeweils die entsprechenden
Basispotentiale bereit, wodurch Basisströme 123 bzw. 124 ge
trieben werden.
Eine Versorgungsspannungsquelle 104 ist zwischen einem Lei
tunsschaltungsknoten 125 und Masse 118 verbunden. Die Versorgungsspannungsquelle
104 treibt den durch die Leitung, die
aus den einen oder mehreren Leitungskomponenten 116 bzw. 117
besteht, fließenden Gesamtstrom 120, der sich wiederum wech
selweise, gemäß eines untenstehend unter Bezugnahme auf Fig.
5 zu beschreibenden Differenzverstärkerprinzips, aus den bei
den den Hauptstrom tragenden Kollektorströmen 121 und 122 zu
sammensetzt.
Zwischen dem Leitungsschaltungsknoten 125 und den jeweiligen
Leitungskomponenten 116 bzw. 117 sind Kollektorwiderstände
108 bzw. 109 verbunden.
Ein besonderes Merkmal dieses Ausführungsbeispiels der vor
liegenden Erfindung besteht darin, dass die beiden Kollektor
widerstände 108 und 109 entfernt von den den Differenzver
stärker bildenden Differenzverstärkertransistoren 101 bzw.
102 angeordnet sind. Durch diese schaltungstechnische Anord
nung wird erreicht, dass die Leitungskomponenten 116 und 117
mit den jeweiligen Kollektorströmen 121 bzw. 122 beaufschlagt
werden, die zusammen den Gesamtstrom 120 bilden, so dass die
Leitung mit ihren Leitungskomponenten 116 und 117 im Haupt
strom liegt.
Fig. 2 zeigt ein Beispiel einer Leitungskomponen
te, die einem detaillierten Modell gemäß der vorliegenden Er
findung entspricht. Während die in Fig. 1 gezeigten Leitungs
komponenten 116 und 117 durch Leitungswiderstände 110 bzw.
111 und entsprechende Leitungskapazitäten 112, 113 bzw. 114,
115 aufgebaut sind, wobei ein erster Anschluß, z. B. ein Lei
tungskomponenteneingang 208, einer - symmetrisch aufgebauten
- Leitungskomponente 116 bzw. 117 jeweils mit einem ersten
Anschluß des Leitungswiderstands 110 bzw. 111 und einem ers
ten Anschluß der ersten Leitungskapazität 112 bzw. 114 ver
bunden ist, und ein zweiter Anschluß, z. B. ein Leitungskompo
nentenausgang der Leitungskomponente 116 bzw. 117 mit einem
zweiten Anschluß des Leitungswiderstands 110 bzw. 111 und ei
nem ersten Anschluß der zweiten Leitungskapazität 113 bzw.
115 verbunden ist, und wobei ein zweiter Anschluß der ersten
Leitungskapazität 112 bzw. 114 und ein zweiter Anschluß der
zweiten Leitungskapazität 113 bzw. 115 jeweils mit Masse 118
verbunden sind, weist die in Fig. 2 gezeigte Leitungskompo
nente einen komplexeren Aufbau auf.
Wie in Fig. 2 gezeigt, ist zwischen einem Leitungskomponen
teneingang 208 und einem Leitungskomponentenausgang 209 eine
im folgenden näher zu beschreibende Schaltungsanordnung ver
bunden. Es sei darauf hingewiesen, dass dieses Modell einer
Leitungskomponente ein verfeinertes Modell der bereits be
schriebenen Leitungskomponenten 116 bzw. 117 ist. Zur verfei
nerten Darstellung der in einer Leitung auftretenden Prozesse
kann jedwedes herkömmliche Leitungselement 116 bzw. 117 durch
das erfindungsgemäße Leitungselement gemäß Fig. 2 ersetzt
werden.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Leitungselement sind jeweils Rei
henschaltungen aus Leitungslängswiderständen 201 bzw. 202 und
Leitungslängsinduktivitäten 204 bzw. 205 gebildet. Die Rei
henschaltungen sind jeweils zwischen dem Leitungskomponenten
eingang 208 und einem ersten Leitungsknoten 210, wobei ein
Leitungseingangsstrom 213 durch die aus dem Leitungslängswi
derstand 201 und der Leitungslängsinduktivität 204 bestehende
erste Reihenschaltung fließt, bzw. zwischen dem ersten Lei
tungsknoten 210 und dem Leitungskomponentenausgang 209, wobei
ein Leitungsausgangsstrom 214 durch die aus dem Leitungs
längswiderstand 202 und der Leitungslängsinduktivität 205 be
stehende zweite Reihenschaltung fließt, verbunden.
Weiterhin ist eine Leitungsquerkapazität 207 zwischen dem
ersten Leitungsknoten 210 und einem zweiten Leitungsknoten
211 verbunden, wobei über die Leitungsquerkapazität 207 ein
Leitungsquerstrom 215 fließt. Zwischen dem zweiten Leitungs
knoten 211 und einem dritten Leitungsknoten 212 ist eine Pa
rallelschaltung aus einer Leitungsquerinduktivität 206 und
einem Leitungsquerwiderstand 203 verbunden, wobei sich der
Leitungsquerstrom 215 in einen Querinduktivitäts-Teilstrom
216 und in einen Querwiderstands-Teilstrom 217 aufteilt. Der
dritten Leitungsknoten 212 ist mit Masse 118 verbunden.
Wie in Fig. 2 veranschaulicht, ergibt sich der Leitungsquer
strom aus der Summe des Querinduktivitäts-Teilstroms 216 und
des Querwiderstands-Teilstroms 217. Der Ausgangsstrom der er
findungsgemäßen Leitungskomponente, die in Fig. 2 gezeigt
ist, ergibt sich als Differenz zwischen dem Leitungseingangs
strom 213 und dem Leitungsquerstrom 215.
Es sei darauf hingewiesen, dass dieses verfeinerte Modell ei
ner Leitung zur Berechnung von Spannungshüben und von Zeit
verzögerungen, die durch die Leitung hervorgerufen werden,
herangezogen wird. Insbesondere wird dieses Modell zur Evalu
ierung der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung und des er
findungsgemäßen Verfahrens herangezogen, um die durch die
vorliegende Erfindung erzielten, später unter Bezugnahme auf
Fig. 5 zu beschreibenden Verbesserungen hinsichtlich der auf
tretenden Spannungshübe, d. h. eine Erhöhung der auftretenden
Spannungshübe, und hinsichtlich der auftretenden Zeitverzöge
rungen, d. h. eine Verringerung der auftretenden Zeitverzöge
rungen, zu verdeutlichen.
Fig. 3 veranschaulicht eine aus Leitungskomponenten des
Beispiels, das in Fig. 2 gezeigt ist, zusammengesetz
te Leitung, die durch einen herkömmlichen ECL-Leitungstreiber
getrieben wird. Die in Fig. 3 gezeigte Schaltungsanordnung
unterscheidet sich von der in Fig. 6 gezeigten Schaltungsan
ordnung dadurch, dass mehrere der in Fig. 2 veranschaulichten
Leitungskomponenten jeweils in Reihe geschaltet sind. Die so
aufgebaute Leitung wird durch einen ECL-Treiber, der durch
einen Emitterfolger in der Form von zwei Treibertransistoren
301 und 302 ausgebildet ist, getrieben. Hierbei werden Trei
berströme 305 und 306 durch Treiberstromquellen 303 bzw. 304
bereitgestellt.
Wie aus Fig. 3 zu ersehen ist, wird die Leitung aus mehreren
in Reihe verbundenen Leitungskomponenten 309a bis 30% und
310a bis 310 n gebildet, wobei n = Gesamtanzahl der jeweili
gen Leitungskomponenten und i = Laufindex der jeweilige Lei
tungskomponente zur Nummerierung. Die einzelnen Leitungskom
ponenten liegen wie in der Schaltungsanordnung der Fig. 6 im
Querstrom, der hier durch die Leitungsströme 307 und 308 dar
gestellt ist, wobei die einzelnen Leitungskomponenten dem in
Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel eines detaillierten Lei
tungsmodells gemäß der vorliegenden Erfindung entsprechen.
Fig. 4 zeigt eine aus Leitungskomponenten des Bei
spiels, das in Fig. 2 gezeigt ist, zusammengesetzte Leitung,
die durch den Leitungstreiber nach Fig. 1 getrieben
wird. Hierbei sei darauf hingewiesen, dass die Leitungskompo
nenten 309a bis 309n und 310a bis 310n im Unterschied zu der
in Fig. 3 gezeigten Schaltungsanordnung im Hauptstrom liegen,
der durch die Leitungsströme 307a und 308a dargestellt ist.
Die in Fig. 4 gezeigte Schaltungsanordnung entspricht der in
Fig. 1 gezeigten Schaltungsanordnung, wobei bei der in Fig. 4
gezeigten Schaltungsanordnung mehrere Leitungskomponenten
nach dem in Fig. 2 gezeigten Aufbau in Reihe verbunden sind.
Ein Ausführungsbeispiel gemäß der vorliegenden Er
findung ist in Fig. 8 gezeigt. Eine Schaltungsanordnung ist
dargestellt, in welcher eine Kaskadierung von Leitungstrei
beranordnungen, die in Fig. 1 veranschaulicht sind, gemäß ei
nes Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung gezeigt
ist. Ein wesentliches Merkmal der erfindungsgemäßen Vorrich
tung besteht darin, dass Leitungskomponenten (116, 116a, 117
und 117a in Fig. 8) im Hauptstrom liegen, so dass eine effi
ziente Kaskadierung einzelner Treiberstufen realisiert werden
kann, wobei die Buchstaben "a" nach einem Bezugszeichen
Schaltungselemente einer zweiten, zur ersten Stufe kaskadier
te Stufe bezeichnen und die Buchstaben "i" nach einem Bezugs
zeichen als Laufindex für weitere Stufen stehen.
Fig. 5 verdeutlicht einen Graphen mit einer Zeitachse in Na
nosekunden (horizontale Achse) und einer Spannungsachse in
Volt (vertikale Achse), der die Zeitverläufe von Schaltvor
gängen unter Verwendung des Leitungstrei
bers, der in Fig. 4 gezeigt ist, im Vergleich zu den Zeitver
läufen von Schaltvorgängen unter Verwendung des herkömmlichen
ECL-Leitungstreibers, der in Fig. 3 gezeigt ist, veranschau
licht. In dem Graphen der Fig. 5 sind Spannungsverläufe von
Leitungseingangssignalen 501, 502, 505, und 506, und von Lei
tungsausgangssignalen 503, 504, 507 und 508, die an spezifi
schen Meßpunkten innerhalb der Schaltungsanordnungen der Fig.
3 (A, A', B, B') und der Fig. 4 (C, C', D, D') gegenüber Mas
se 118 abgreifbar sind, dargestellt, wobei die Spannungsmeß
punkte B, B' und D, D' jeweils mit den ersten Leitungsknoten
210 der letzten Leitungskomponenten 309n bzw. 310n, die je
weils einem in Fig. 2 gezeigten, detaillierten Modell gemäß
der vorliegenden Erfindung entsprechen, übereinstimmen.
Die Hauptvorteile der erfindungsgemäßen Leitungstreiberanord
nung gegenüber Vorrichtungen nach dem Stand der Technik wer
den durch eine Analyse Spannungsverläufe der entsprechenden
Leitungseingangs- und Leitungsausgangssignale deutlich. Zu
nächst ist aus Fig. 5 erkennbar, dass Spannungshübe der Span
nungsverläufe der entsprechenden Leitungseingangs- und Lei
tungsausgangssignale (505, 506, 507, 508 in Fig. 5) in diesem
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Leitungstreiberan
ordnung um den Faktor 2 bis 4 größer sind als Spannungshübe
der Spannungsverläufe der entsprechenden Leitungseingangs-
und Leitungsausgangssignale (501, 502, 503, 504 in Fig. 5) in
Vorrichtungen nach dem Stand der Technik.
Da die Differenzverstärkertransistoren 101 und 102 wie oben
erwähnt einen Differenzverstärker bilden sind die Spannungs
verläufe der Leitungseingangssignale am Eingang der Leitungs
komponentenreihe 309a bis 30% und 310a bis 310n in der in
der Fig. 3 gezeigten Schaltungsanordnung nach dem Stand der
Technik (ECL-Treiber) komplementär zueinander, d. h., ein Ü
bergang von einem hohen Spannungspegel zu einem niedrigen
Spannungspegel bei einem Meßpunkt A (Leitungseingangssignal
501) führt zu einem Übergang von einem niedrigen Spannungspe
gel zu einem hohen Spannungspegel bei einem Meßpunkt A' (Lei
tungseingangssignal 502) und umgekehrt. Schnittpunkte der
entsprechenden Spannungsverläufe der Leitungseingangssignale
501 und 502 sind in Fig. 5 mit A, A' bezeichnet, wobei den
Schnittpunkten Zeiten auf der Zeitachse (in Nanaosekunden)
zugeordnet werden können.
Nach einem Durchlaufen der Leitung werden Leitungsausgangs
signale (503, 504) abgreifbar, die entsprechende, mit B, B'
bezeichnete Schnittpunkte aufweisen. Die Zeitdifferenz auf
der Zeitachse entspricht einer durch die Leitung mit ihren
Leitungskomponenten herbeigeführten Zeitverzögerung. In dem
in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel eines Leitungstrei
bers vom ECL-Typ nach dem Stand der Technik beträgt diese
Zeitverzögerung 277 Pikosekunden (ps) bei einem Spannungshub
von ungefähr 0,25 Volt.
Ebenso sind, da die Differenzverstärkertransistoren 101 und
102 einen Differenzverstärker bilden, die Spannungsverläufe
der Leitungseingangssignal am Eingang der Leitungskomponen
tenreihe 309a bis 309n und 310a bis 310n in der in der Fig. 4
gezeigten erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung komplementär
zueinander, d. h., ein Übergang von einem hohen Spannungspegel
zu einem niedrigen Spannungspegel bei einem Meßpunkt C (Lei
tungseingangssignal 505) führt zu einem Übergang von einem
niedrigen Spannungspegel zu einem hohen Spannungspegel bei
einem Meßpunkt C' (Leitungseingangssignal 506) und umgekehrt.
Schnittpunkte der entsprechenden Spannungsverläufe der Lei
tungseingangssignale 505 und 506 sind in Fig. 5 mit C, C' be
zeichnet, wobei den Schnittpunkten Zeiten auf der Zeitachse
(in Nanaosekunden) zugeordnet werden können.
Nach einem Durchlaufen der Leitung in der erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung werden Leitungsausgangssignale (506, 507)
abgreifbar, die entsprechende, mit D, D' bezeichnete Schnitt
punkte aufweisen. Die Zeitdifferenz auf der Zeitachse ent
spricht einer durch die Leitung mit ihren Leitungskomponenten
herbeigeführten Zeitverzögerung. In dem in Fig. 4 gezeigten
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Leitungstreibers
beträgt diese Zeitverzögerung 185 Pikosekunden (ps) bei einem
Spannungshub von ungefähr 0,9 Volt.
Die vorteilhaften Merkmale der vorliegenden Erfindung sind
somit deutlich erkennbar, indem zum einen eine um etwa 30%
verringerte Zeitverzögerung (185 ps anstelle von 277 ps) und
ein deutlich erhöhter Spannungshub (0,9 Volt anstelle von
0,25 Volt) erreicht werden.
Obwohl die vorliegende Erfindung vorstehend anhand bevorzug
ter Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, ist sie darauf
nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifizier
bar. Insbesondere sind verschiedene Modifikationen in der Di
mensionierung von eingesetzten Schaltungselementen ausführ
bar, um unterschiedliche Verzugszeiten und Spannungshübe der
entsprechenden Leitungseingangs- und Leitungsausgangssignale
einzustellen, ohne von dem Umfang der Erfindung abzuweichen.
In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder
funktionsgleiche Komponenten.
Bezugszeichenliste
101
,
102
Differenzverstärkertransistoren
103
Stromquelle
104
Versorgungsspannungsquelle
105
,
106
Eingangssignalquellen
107
Emitterschaltungsknoten
108
,
109
Kollektorwiderstände
110
,
111
Leitungswiderstände
112
,
113
,
114
,
115
Leitungskapazitäten
116
,
117
Leitungskomponente
118
Masse
119
Emitterstrom
120
Gesamtstrom
121
,
122
Kollektorströme
123
,
124
Basisströme
125
Leitungsschaltungsknoten
201
,
202
Leitungslängswiderstände
203
Leitungsquerwiderstand
204
,
205
Leitungslängsinduktivitäten
206
Leitungsquerinduktivität
207
Leitungsquerkapazität
208
,
208
a Leitungskomponenteneingang
209
,
209
a Leitungskomponentenausgang
210
,
211
,
212
Leitungsknoten
213
Leitungseingangsstrom
214
Leitungsausgangsstrom
215
Leitungsquerstrom
216
Querinduktivitäts-Teilstrom
217
Querwiderstands-Teilstrom
301
,
302
Treibertransistoren
303
,
304
Treiberstromquellen
305
,
306
Treiberströme
307
,
307
a Leitungsströme (Querstrom)
308
,
308
a Leitungsströme (Hauptstrom)
309
a,
309
b, . . .
309
n Leitungskomponenten
310
a,
310
b, . . .
310
n Leitungskomponenten
401
Masseknoten
501
Leitungseingangssignal A
502
Leitungseingangssignal A'
503
Leitungsausgangssignal B
504
Leitungsausgangssignal B'
505
Leitungseingangssignal C
506
Leitungseingangssignal C'
507
Leitungsausgangssignal D
508
Leitungsausgangssignal D'
601
,
601
Querwiderstände
603
,
604
Kollektorschaltungsknoten
701
,
701
Emitterschaltungsknoten