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Die Erfindung betrifft eine Armlehne gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Eine derartige Armlehne ist beispielsweise aus der
DE 195 07 092 C2 bekannt Es handelt sich dabei insbesondere um eine sogenannte Mittelarmlehne, die zwischen dem Fahrersitz und dem Beifahrersitz eines herkömmlichen Personen-Kfzs angeordnet ist. Sie kann ein Fußteil umfassen, mittels dem die Armlehne karosserieseitig festgelegt ist, sowie ein schwenkbar relativ zu dem Fußteil angebrachtes horizontales Auflageteil. Darüber hinaus können in der Armlehne beispielsweise Fächer zur Aufnahme von u. a. Telefonen, Musikkassetten aber auch Aschenbecher oder dgl. angeordnet sein.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, bei einer Armlehne gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1, deren Sicherheit, insbesondere Crashsicherheit zu verbessern.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1, insbesondere denen des Kennzeichenteils, und ist demgemäß gekennzeichnet durch wenigstens ein, im Bereich des Fußabschnitts der Armlehne amgeordnetes, energie-verzehrendes Element zur Absorption von Stoßenergie eines im Falle starker Beschleunigung, insbesondere eines Unfalls, mit der Armlehne in Kontakt geratenden Körperteiles eines Passagiers.
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Das Prinzip der Erfindung besteht somit im Wesentlichen darin, energie-verzehrende Maßnahmen nach Art von Knautschzonen an der Armlehne vorzusehen, die die Stoßenergie eines in Kontakt mit der Armlehne geratenden Körperteils eines Passagiers aufnehmen oder absorbieren.
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Bei einem Kfz-Unfall mit besonders starken Beschleunigungen könnte ein im Fahrzeugrückraum, also Fahrzeugfond, mittig auf der Rückbank sitzender und nicht angeschnallter Passagier durch die Windschutzscheibe geschleudert werden. Bei etwas geringeren Beschleunigungen im Falle eines Crashs kann es jedoch zu der Situation kommen, dass ein nicht angeschnallter Passagier im Innenraum des Kfz derart weit nach vorn in Fahrtrichtung des Kfz geschleudert wird, dass er mit einem Körperteil, beispielsweise seinem Kopf, mit der Mittelarmlehne in Kontakt gelangt. Die gleiche Situation kann auftreten, wenn ein mit einem Beckengurt gesicherter Fond-Passagier, der mittig auf der Rückbank sitzt, bei starken Beschleunigungen, wie sie bei einem Crash aber auch bei sehr starken Bremsungen auftreten, nach vorne geschleudert wird. Diese Situation wird auch als Klappmesser-Effekt bezeichnet.
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Trotz im Stand der Technik bekannter Polsterungen des Armlehnenoberteils, des sogenannten Auflageabschnittes, schlägt das Körperteil des Passagiers, insbesondere dessen Kopf, mit großer Wucht auf einen insgesamt üblicherweise sehr steif und hart ausgebildeten Armlehnenbereich auf. Erfindungsgemäß wird nun vorgesehen, die Wucht des Aufpralls und damit die Gefahr einer Verletzung für den Passagier dadurch zu vermindern, dass stoßauffangende Elemente an der Armlehne angeordnet sind, die nach Art von Knautschzonen zumindest einen Großteil der Aufprallenergie verzehren.
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Die Energie-Verzehrung wird beispielsweise dadurch erreicht, dass die kinetische Energie des sich relativ zu der fahrzeugseitig feststehenden Armlehne bewegenden Körperteils des Benutzers bzw. der Aufprallimpuls in Verformungsenergie umgewandelt wird, die benötigt wird, um zunächst beliebige Werkstoffbereiche oder Elemente der Armlehne zu verformen oder zu verbiegen Dies kann beispielsweise auch ein Zertrennen oder Zerreißen von Elementen oder Werkstoffbereichen der Armlehne einschließen.
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Alternativ kann die Energie-Verzehrung auch durch Umwandlung des Aufprallimpulses in Wärmeenergie, Reibungsenergie oder andere Energieformen verwendet werden. Es kann auch daran gedacht werden, ein System zu verwenden, bei dem beispielsweise Flüssigkeit verlangsamt durch Drosseln fließt und auf diese Weise ein Dämpfungseffekt erzeugt wird. Allgemein kann es sich auch um elastische Elemente handeln, deren Rückstellbewegung zeitverzögert erfolgt.
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Grundsätzlich kann dabei daran gedacht werden, auch einen Stauchvorgang vorzusehen, der reversibel aber auch irreversibel ausgebildet sein kann.
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Das energie-verzehrende Element kann dabei integraler Bestandteil der Armlehne sein, aber auch als separates Element an der Armlehne angeordnet sein.
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Die Erfindung beschränkt sich dabei nicht lediglich auf Personen-Kfz, bei denen die Armlehne nach Art einer Mittelarmlehne zwischen Fahrer- und Beifahrersitz angeordnet ist, sondern kann beispielweise auch in Multi-Vans im Rückraumbereich verwendet werden, wie auch bei Flugzeugen oder anderen Fahrzeugen.
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Aus der
DE 29 45 060 C2 ist eine Kopfstütze für Kraftfahrzeugsitze bekannt, die geneigt zur Fahrtrichtung von oben auf die Kopfstütze einwirkende Aufprallenergie verzehren kann. Es handelt sich hierbei um nicht gattungsgemäßen Stand der Technik, dem eine grundsätzlich andere Problematik zu Grunde liegt. Die dort beschriebene Kopfstütze dient der Verringerung der Gefährdung eines Passagiers bei einem Auffahrunfall eines anderen Fahrzeugs auf das Fahrzeug, in dem sich der Passagier befindet, wodurch der Passagier mit seinem Hinterkopf entgegen der Fahrtrichtung gegen die Kopfstütze geschleudert werden kann.
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Aus der
DE 37 29 392 C1 ist eine Mittelarmlehne bekannt, welche einen seitlich an einem Frontsitz verschwenkbar angeordneten Auflageabschnitt umfasst. Dieser ist als großflächiger Prallkörper ausgebildet und wird in einer Unfallsituation auslösergesteuert aus einer horizontalen Grundposition herausverschwenkt. Zudem ist aus der
DE 1 655 080 A eine an einer Fahrzeugtür angeordnete Armstütze bekannt, in derem gepolsterten Inneren ein bei einem seitlichen Aufprall eines Körperteils eines Passagieres verformbarer, halbstarrer Einsatz vorgesehen ist. Aus keiner der beiden zuletzt genannten Druckschriften ist jedoch eine Armlehne bekannt, bei welcher ein energieverzehrendes Element im Bereich eines Fußabschnitts der Armlehne angeordnet ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist das energie-verzehrende Element verformbar und/oder zertrennbar ausgebildet. Bei dieser Ausführungsform wird die Stoßenergie auf Grund einer insbesondere plastischen Verformung des energie-verzehrenden Elementes in Verformungsenergie, letztendlich also in Wärmeenergie, umgewandelt. Dies bietet die Möglichkeit einer besonders einfachen Konstruktion und Herstellung eines erfindungsgemäßen energie-verzehrenden Elementes sowie eine genaue Justierung der relevanten Kräfte und eine hohe Sicherheit der erfindungsgemäßen Armlehne. Die plastische Verformung kann gegebenenfalls auch zu einer Trennung von Abschnitten des energie-verzehrenden Elementes derart führen, dass eine Rissbildung auftritt oder Flächenbereiche des energie-verzehrenden Elementes zerbrechen. Auch dieser physikalische Effekt kann zu einer genauen Justierung wie auch zu einer besonders exakten Kraftführung durch vorgesehene Schwächungszonen oder Schwächungslinien benutzt werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das energie-verzehrende Element Schwächungszonen und/oder Schwächungslinien auf. Dies bietet eine besonders einfache Konstruktionsmöglichkeit eines energie-verzehrenden Elementes, weil Schwächungszonen oder Schwächungslinien beispielsweise durch einfaches Prägen oder Ziehen von Werkstoffbereichen erreicht werden können. Die Herstellung von derartigen Schwächungszonen und/oder Schwächungslinien ist dabei denkbar einfach.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Armlehne einen insbesondere im Wesentlichen vertikal angeordneten Fußabschnitt und einen daran insbesondere schwenkbar angeordneten im Wesentlichen horizontalen Auflageabschnitt. Die verwendeten Begriffe horizontal und vertikal verstehen sich hier, wie durchgehend in der gesamten Beschreibung, jeweils bezogen auf das Fahrzeug, in dem die Armlehne angeordnet ist. Horizontal bedeutet im Wesentlichen entlang einer Ebene parallel zu dem Boden, auf dem sich das Fahrzeug befindet, und der Begriff vertikal eine Richtung, die im Wesentlichen lotrecht zum Boden steht. Die Ausführungsform bietet den Vorteil, dass, was die Grundelemente der erfindungsgemäßen Armlehne betrifft, auf eine herkömmliche Armlehne zurückgegriffen werden kann. Der im Wesentlichen horizontale Auflageabschnitt kann beispielsweise Polsterungen umfassen, aber auch die eingangs bereits erwähnten Fächer zur Aufnahme von Gegenständen
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das energie-verzehrende Element im Bereich des Fußabschnitts der Armlehne angeordnet. Diese Ausbildung bietet die Möglichkeit, den im Wesentlichen horizontalen Auflageabschnitt einer herkömmlichen Armlehne weitgehend unverändert zu lassen und konstruktive Maßnahmen hinsichtlich des energie-verzehrenden Elementes ausschließlich im Bereich des Fußabschnitts der Armlehne vorzunehmen, dem Abschnitt also, mit dem die Armlehne in der Regel fahreugseitig befestigt ist.
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Außerdem bieten sich hierdurch besonders einfache Möglichkeiten der Konstruktion sowie der optischen Gestaltung, so daß das energie-verzehrende Element für einen Betrachter nach außen nicht in Erscheinung tritt
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Armlehne wenigstens zwei zueinander entlang einem Verschiebeweg verschiebbare Körper, denen das energie-verzehrende Element zugeordnet ist. Auf diese Weise wird konstruktiv sehr einfach erreicht, dass wenigstens einer der beiden verschiebbaren Körpern eine plastische Verformung auf Grund der Relativverschiebung erfahren kann oder auch eine Umwandlung der Stoßenergie in Reibungsenergie durch Relativverschiebung der beiden Körper erreicht wird. Außerdem wird hierdurch die Möglichkeit geschaffen, zwischen den beiden relativ zueinander verschiebbaren Körpern ein kompressibles Element anzuordnen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die beiden Körper verschiebbar ineinander aufgenommen. Dies ermöglicht eine besonders einfache Konstruktion einer Schiebe-Führung.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Querschnitte der beiden Körper derart aufeinander abgestimmt, dass auf Grund der relativen Verschiebung eine Querschnitts-Aufweitung des einen Körpers relativ zu dem anderen Körper eintritt. Dies schließt natürlich auch die Möglichkeit ein, dass der Querschnitt des beispielsweise Inneren der beiden Körper relativ zu dem äußeren Körper verringert wird. Diese Ausführung bietet die Möglichkeit, auf besonders einfache Weise eine insbesondere plastische Verformbarkeit eines energie-verzehrenden Elementes zu erreichen und die für die Verformung notwendigen Kräfte sehr genau und definiert einzustellen. Dabei kann die Verformung selbst auf Grund der Führung der beiden Körper zueinander geführt stattfinden. Dies erhöht die Sicherheit der erfindungsgemäßen Armlehne.
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Die Querschnitts-Aufweitung des einen Körpers relativ zu dem anderen Körper kann schließlich auch zu einem Zertrennen, Brechen oder Zerreißen von Bereichen des energie-verzehrenden Elementes führen, was weitere Vorteile bezüglich Kraftleitung und Dimensionierung der Kräfte ermöglicht.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das energie-verzehrende Element zumindest teilweise kompressibel ausgebildet. Diese Ausgestaltung bietet die Möglichkeit nunmehr eine Vielzahl von Werkstoffen zur Herstellung des erfindungsgemäßen energie-verzehrenden Elementes in Betracht zu ziehen. Außerdem kann auf besonders einfache Weise eine erfindungsgemäße Armlehne aufgebaut werden
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das energie-verzehrende Element zwischen Bereichen des ersten Körpers und Bereichen des zweiten Körpers angeordnet. Dies ermöglicht ebenfalls eine besonders einfache Konstruktion einer erfindungsgemäßen Armlehne.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das energie-verzehrende Element ständig ansprechbereit. Es kann sich dabei um eine aktive oder um eine passive Ansprechbarkeit handeln, die mechanisch, aber auch beispielsweise elektronisch realisiert werden kann. Dies bietet die Möglichkeit einer erhöhten Sicherheit.
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Gemäß einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung spricht das energie-verzehrende Element erst oberhalb eines Schwellwertes der Stoßenergie an. Diese Ausbildung bietet den Vorteil, dass die Armlehne während ihres normalen, ordnungsgemäßen Gebrauches gewisse Belastungen aushalten kann, ohne dass das energie-verzehrende Element anspricht Derartige Belastungen können beispielsweise auftreten, wenn Fahrer oder Beifahrer eines Kfz sich kurzzeitig beispielsweise mit ihren Ellenbogen auf der Armlehne abstützen Derartige Abstützkräfte sind jedoch deutlich geringer, als im Falle eines Crashs auftretende Stoßkräfte. Typische, im Normalgebrauch der Armlehne auftretende Abstützkräfte bewegen sich im Bereich von etwa 800 N. Stoßkräfte, die im Falle eines Crashs auftreten können, betragen bis 4500 N, und liegen somit um Größenordnungen über den Normalwerten
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Es bietet sich daher an, einen Schwellwert für die Stoßenergie oder Stoßkraft so einzustellen, dass die Schwell-/Stoßkraft geringfügig oberhalb von etwa 800 N, beispielsweise bei 1000 N liegt, und somit deutlich unterhalb der maximal auftretenden Stoßkraft im Falle eines Crashs. Außerdem ist dabei zu berücksichtigen, dass bei einem Stoß ein viel größerer Impulsübertrag von dem Körperteil eines Passagiers auf die Armlehne stattfinden kann, als dies in üblichen Gebrauchssituationen der Fall ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine gesonderte Einrichtung zur Bestimmung des Schwellwertes vorgesehen. Dies bietet die Möglichkeit einer besonders einfachen Konstruktion einer erfindungsgemäßen Armlehne mit der Möglichkeit der Bestimmung des Schwellwerts, wobei beispielsweise eine Einrichtung vorgesehen sein kann, die eine Sollbruchstelle aufweist. Dies ermöglicht eine besonders einfache, aber auch genaue Bestimmung eines Schwellwertes.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus den nicht zitierten Unteransprüchen sowie an Hand der nun folgenden Beschreibung zweier in den Figuren dargestellter Ausführungsbeispiele. Darin zeigen:
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1 schematisch in Seitenansicht eine erfindungsgemäße Armlehne,
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2 schematisch in teilgeschnittener Ansicht die Armlehne etwa gemäß Schnittlinie II-II in 1 bei Betrachtung in Fahrtrichtung,
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2a in schematischer teilgeschnittener Ansicht die beiden verschiebbaren Körper etwa entlang Schnittlinie IIa-IIa in 2, und
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3 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Darstellung gemäß 2.
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Gleiche bzw vergleichbare Elemente wurden in den Zeichnungen aus Gründen der Übersichtlichkeit mit gleichen Bezugsziffern versehen.
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Die in ihrer Gesamtheit mit
10 bezeichnete Armlehne ist in
1 nur schematisch dargestellt. Die
1,
2 und
3 entsprechen ihrer Grundform nach den
2 und
3 der
DE 195 07 092 C2 , wobei jedoch erfindungserhebliche Veränderungen vorgenommen worden sind.
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1 zeigt eine Armlehne 10, die als Mittelarmlehne zwischen dem Fahrer- und dem Beifahrersitz eines nicht dargestellten Personen-Kfz angeordnet ist. Sie weist einen im Wesentlichen horizontal verlaufenden Auflageabschnitt 11 auf, der beispielsweise gepolstert oder mit einem Bezugsstoff versehen sein kann. Der Auflageabschnitt 11 ist gegebenenfalls um eine Schwenkachse Z schwenkbar an einem Fußabschnitt 12 angeordnet. Die gesamte Armlehne 10 ist über den Fußabschnitt 12 an der Karosserie 13 des Fahrzeuges befestigt. Zusätzliche Elemente oder Fächer 14 sind in 1 angedeutet, und können beliebig vorgesehen werden.
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Bei bestimmten eingangs geschilderten Beschleunigungssituationen kann es vorkommen, dass ein Körperteil eines Fond-Passagiers derart in Fahrtrichtung X nach vorne geschleudert wird, dass er mit der Armlehne 10 in Kontakt gerät. Der bezüglich 1 rechtseitig der Armlehne 10 angeordnete und nicht dargestellte Fond-Passagier kann gegebenenfalls mit seinem nicht dargestellten Kopf etwa im Wesentlichen entlang des Pfeils Y im Bereich 22 auf die Armlehne 10 auftreffen. Da es sich trotz einer gegebenenfalls vorgesehenen Polsterung bei der Armlehne um einen formstabilen und relativ steif ausgebildeten und damit relativ harten Gegenstand handelt, besteht die Gefahr einer Verletzung des Passagiers. Erfindungsgemäß sind deshalb energie-verzehrende Elemente 23 vorgesehen, die die Stoßenergie oder Aufprallenergie kontrolliert in eine andere Energieform, insbesondere Verformungsenergie umwandeln. Dies wird beispielsweise ermöglicht durch eine Verschiebung des Auflageabschnittes 11 der Armlehne 10 relativ zu der Karosserie 13 entlang der Verschieberichtung t.
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2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Armlehne gemäß Schnittlinie II-II in 1, also in Blickrichtung der Fahrtrichtung X. Der Auflageabschnitt 11 ist zunächst beliebig ausgestaltet, und kann unterschiedliche Profilelemente, Polsterungen und nicht dargestellte Aufnahmefächer für Gegenstände enthalten Bezüglich 2 erstreckt sich aus dem Auflageabschnitt 11 nach unten heraus ein erster im Wesentlichen zylindrischer Körper 15. Dieser kann, was später an Hand der 2a beschrieben wird, beispielweise einen quadratischen Querschnitt aufweisen. Er kann aber auch, die Unverdrehbarkeit des Auflagenabschnittes 11 gegenüber der Karosserie gewährleistet, beispielsweise kreiszylindrisch ausgebildet sein. Der erste Körper 15 weist einen über einen weiten Bereich 17 seiner axialen Länge im Wesentlichen konstanten Querschnitt auf, der sich zu seinem freien bezüglich 2 unteren Ende 24 hin jedoch verjüngt. Die Verjüngung 18 ist beim Ausführungsbeispiel gemäß 2 konisch ausgebildet, wobei jedoch auch andere, auch unregelmäßige Verjüngungsformen denkbar sind.
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Das freie Ende 24 des ersten Körpers 15 ist in einem zweiten Körper 16 aufgenommen. Der zweite Körper 16 weist Abschnitte 25 auf, die der Befestigung an der Karosserie 13 dienen bzw. in die Karosserie übergehen. Bezüglich 2 nach oben schließt sich den Abschnitten 25 ein im Wesentlichen zylindrischer Abschnitt 26 an, der hinsichtlich seines Querschnittes dem Querschnitt des freien Endes 24 des ersten Körpers 15 angepasst ist. Der von dem zweiten Körper 16 gebildete Innenraum 1 ist bei Betrachtung der Schnittebene gemäß 2 im Wesentlichen keilförmig ausgebildet, und läuft zum Boden 27 des zweiten Körpers 16 hin konisch zu.
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2 zeigt eine erfindungsgemäße Armlehne 10 in ansprechbereitem Zustand, also in einer Ruheposition, die sie während des Normalgebrauchs einnimmt. Der erste Körper 15 ist mit seinem freien Ende 24 derart weit in den zweiten Körper 16 hinein eingeschoben, dass die Konusflächen 19 des konisch zulaufenden Abschnittes 18 des ersten Körpers 15 an entsprechenden Gegenkonusflächen 20 des zweiten Körpers 16 anliegen.
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Zwischen der unteren Fläche 28 des Bodenabschnittes 29 des ersten Körpers 15 und der oberen Fläche 30 des Bodens 27 des zweiten Körpers 16 befindet sich ein Abstand a, der als Verschiebeweg zur Verfügung steht. Wird im Falle eines Crashs durch den Aufschlag eines Körperteils eines Passagiers in Kraftrichtung Y ein Stoß auf den Auflageabschnitt 11 der Armlehne 10 ausgeübt, so führt der erste Körper 15, der mit dem Auflageabschnitt 11 der Armlehne 10 fest verbunden ist, eine Bewegung relativ zu dem zweiten Körper 16 durch. Der maximale Verschiebeweg wird dabei durch den Abstand a begrenzt.
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Auf Grund der Stoßkraft gleiten die Konusflächen 19 und Gegenkonusflächen 20 von dem ersten und zweiten Körper 15, 16 fortlaufend aufeinander, bis die Unterfläche 28 des Bodenabschnittes 29 des ersten Körpers 15 die Fläche 30 des Bodenabschnitts 27 des zweiten Körpers 16 kontaktiert. Auf diese Weise geraten auch Abschnitte 17 des ersten Körpers 15, die keine Konusflächen 19 aufweisen, in den keilförmigen, zylindrischen Innenraum I des zweiten Körpers 16 hinein.
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Die Konusflächen 19 und Gegenkonusflächen 20 wandeln die kinetische Energie des im Wesentlichen in Richtung t verschobenen Auflageabschnittes 11 der Armlehne 10 dadurch in Verformungsenergie um, dass sich die Wandbereiche 21 des zweiten Körpers 16 radial nach außen verformen, was durch die Pfeile u und v angedeutet wird. Es kann sich dabei um eine reine Verformung handeln, die aber beispielsweise auch mit einem Reißen von Werkstoffbereichen kombiniert werden kann, so dass Werkstoffbereiche der Wandbereiche 21 des zweiten Körpers 16 schließlich gänzlich frei stehen.
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Bei einer realen Ausführungsform werden die Konusflächen 19 und Gegenkonusflächen 20 unter einem geringeren Winkel zur Längsachse des Fußabschnittes 12 der Armlehne 10 geneigt sein, als dies beim Ausführungsbeispiel gemäß 2 dargestellt ist Die Längsachse des Fußabschnittes 12 entspricht dabei im Wesentlichen der Verschieberichtung t.
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Alternativ kann selbstverständlich auch daran gedacht werden, eine Verformung derart hervorzurufen, dass die Werkstoffbereiche des freien Endes 24 des ersten Körpers 15 bzw. die Werkstoffbereiche des die Konusflächen 19 tragenden Abschnitts 18 des ersten Körpers 15 querschnittsverkleinernd nach innen hin verformt werden. Um eine gezielte Verformung zu verursachen, und um Verformungskräfte gezielt zum Leiten und damit die Verformungskräfte genau zu bestimmen, können an verschiedenen Werkstoffbereichen von erstem oder zweitem Körper 15, 16 Schwächungszonen oder Schwächungslinien vorgesehen sein, was bedeutet, dass Werkstoffbereiche dünnere Wandstärke besitzen oder Einkerbungen nach Art von Sollbruchstellen vorgesehen sind.
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Entscheidend ist, dass an dem ersten Körper 15 und an dem zweiten Körper 16 korrespondierende Flächen vorgesehen sind, die als Aufgleitflächen 19, 20 fungieren, aber beispielsweise auch als Reibflächen fungieren können. Für den Fall, dass diese, wie in den Ausführungsbeispielen dargestellt, geneigt zur Verschieberichtung angeordnet sind, kann diese Neigung zur Kraftlenkung verwendet werden, was vorteilhafterweise in einem Verbiegen von Werkstoffbereichen des ersten und zweiten Körpers 15, 16 resultiert Für den Fall, dass die korrespondierenden Flächen jedoch als Reibflächen fungieren sollen, so dass keine Verformung eintreten soll, kann beispielsweise durch eine besondere Materialauswahl der einander kontaktierenden Reibflächen ebenfalls dafür gesorgt werden, dass die Stoßenergie in Reibungsenergie umgewandelt wird.
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Der Bodenabschnitt 27 des zweiten Elementes 16 und der Bodenabschnitt 29 des ersten Elementes 15 werden gemeinsam von einem Befestigungselement 31 durchgriffen, welches durch Halteelemente 32, 33 arretiert sein kann. Das Befestigungselement 31 dient im Wesentlichen dazu, den Auflagenabschnitt 11 der Armlehne 10 während des Normalgebrauchs sicher an dem karosserieseitig befestigten zweiten Körper 16 zu halten.
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Das erfindungsgemäße energie-verzehrende Element 23 wird nach Ausführungsbeispiel gemäß 2 somit von im Wesentlichen radial verformbaren Werkstoffbereichen des zweiten Körpers 16 bzw. des ersten Körpers 15 gebildet.
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Zusätzlich kann ein Sollbruchelement 34 vorgesehen sein, welches während des normalen Gebrauches der Armlehne 10 eine Verschiebung des ersten Körpers 15 relativ zu dem zweiten Körper 16 verhindert. Dieses Sollbruchelement 34 erlaubt somit die Einstellung eines Schwellwertes für die Stoßenergie oder den übertragenden Stoßimpuls, wobei erst eine Überschreitung dieses Schwellwertes zum Eingreifen der erfindungsgemäßen energie-verzehrenden Elemente 23 führt.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß 2 ist das Sollbruchelement 34 lediglich schematisch als umlaufender Kreisring 34 angedeutet, der auf der umlaufenden Ringstirnfläche der Wandbereiche 21 des zweiten Körpers 16 aufliegt, und beispielsweise an der Außenfläche 41 des ersten Körpers 15 befestigt sein kann. Ein Überschreiten des Schwellwertes der Stoßenergie oder des Impulses sorgt für ein Brechen des Sollbruchelementes 34, welches erst nach seinem Durchbrechen eine Relativverschiebung von erstem und zweitem Körper 15, 16 zueinander erlaubt.
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Zur Einstellung und Bestimmung eines Schwellwertes für die Stoßenergie oder die auf die Armlehne 10 einwirkende Stoßkraft ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 ein gesondertes Element 34 vorgesehen. Selbstverständlich ist es jedoch auch möglich, das energieverzehrende Element 23 selbst derart auszubilden, dass zunächst eine Schwellwert-Stoßkraft überwunden werden muss, um beispielsweise eine plastische Verformung des energieverzehrenden Elementes 23 zu erreichen. Das Vorsehen eines separaten gesonderten Elementes 34 zur Einstellung des Schwellwertes bietet jedoch konstruktionstechnische Vorteile.
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2a zeigt lediglich sehr schematisch den Querschnitt von dem ersten Körper 15 und zweiten Körper 16. Bei dieser, gegenüber 2, leicht geänderten Ausführungsform, ist der erste und zweite Körper 15, 16 im Querschnitt im Wesentlichen quadratisch. Deutlich sichtbar sind die vier Innenkonusflächen 35, 36, 37, 38 des ersten Körpers 15.
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Zusätzlich ist hier an der Gegenkonusfläche 20 des zweiten Körpers 16 ein Druckelement 39 befestigt, welches von der im wesentlichen planen, jeweiligen Gegenkonusfläche 20 des zweiten Elementes 16 hervorsteht. Dieses kontaktiert die Konusfläche 19 des ersten Elementes 15 und stellt eine Art Vorsprung gegenüber der Gegenkonusfläche 20 dar. Bei einer Relativverschiebung des ersten Körpers 15 zu dem zweiten Körper 16 läuft die Konusfläche 19 des ersten Elementes 15 auf diesen Vorsprung 39 auf, so dass hierdurch eine Verformung der Konusfläche 19 des ersten Elementes 15 unter Querschnittsverringerung des ersten Elementes 15 erreicht wird. Ein solches Druckelement 39 bietet den Vorteil einer besonders einfachen Konstruktion bei sehr gezielter Krafteinleitung zur Umwandlung der kinetischen Energie in Verformungsenergie.
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3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung, das in wesentlichen Teilen dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß 2 entspricht. Hier ist der erste Körper 15 hohlzylindrisch ausgebildet, und weist einen im Wesentlichen über die gesamte Länge des ersten Körpers 15 unveränderten, beispielsweise quadratischen Querschnitt auf. Auch der zweite Körper 16 ist in seinem Querschnitt an den Querschnitt des ersten Körpers 15 angepasst. Das Ausführungsbeispiel gemäß 3 weist somit keinerlei Konus- oder Gegenkonusflächen auf.
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In dem Innenraum 42 zwischen der Unterfläche 28 des Bodenabschnittes 29 des ersten Körpers 15 und der oberen Fläche 30 des Bodenabschnittes 27 des zweiten Körpers 16 ist ein energie-verzehrendes Element 23 in Form eines den Innenraum 42 im Wesentlichen vollständig ausfüllenden Körpers 40 enthalten. Der Körper 40 kann aus einem Schaummaterial, insbesondere aus einem offenzelligen Schaum bestehen. Alternativ kann er aus einer Aluminium-Waben-Struktur gebildet sein. Wesentlich ist für den Körper 40, dass dieser verformbar, insbesondere plastisch verformbar ist, und elastiziätsbedingte Rückstellkräfte zumindest zeitversetzt abgibt.
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Das Befestigungselement 31 durchgreift hier gemeinsam den Boden 27 des zweiten Körpers 16, das energie-verzehrende Element 23 und den Boden 29 des ersten Körpers 15. Halteelemente 32, 33 sorgen analog zu dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 für eine Sicherung des ersten Körpers 15 und dem Auflagenabschnitt 11 an dem zweiten Körper 16.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß 3 wird die kinetische Energie des ersten Körpers 15 mit dem Auflagenabschnitt 11, bzw. die Aufprallenergie eines Körperteils eines Passagiers in Verformungsenergie zur Verformung des energie-verzehrenden Elementes 23 umgewandelt
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Auch beim Ausführungsbeispiel gemäß 3 ist ein Sollbruchelement 34 vorgesehen, welches lediglich schematisch angedeutet ist.
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Als energie-verzehrendes Element 23 kommen selbstverständlich auch andere Mittel in Betracht, bei denen die kinetische Energie des ersten Körpers 15 beispielsweise in Bewegungsenergie eines inkompressiblen Fluids umgewandelt wird, welches mit nicht dargestellten Drosselklappen durch Bewegungskanäle fließt und auf diese Weise die Stoßenergie absorbiert.
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Außerdem sind selbstverständlich Kombinationen verschiedener energie-verzehrender Elemente 23 miteinander möglich. So kann beispielsweise ein energie-verzehrendes Element 23 gemäß 3 mit Aufgleitflächen 19, 20 kombiniert werden.