DE10059224A1 - Sicherheitsreinrichtung für ein Kraftfahrzeug zum Schutz von Fußgängern - Google Patents
Sicherheitsreinrichtung für ein Kraftfahrzeug zum Schutz von FußgängernInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung (2) für ein Kraftfahrzeug (1) zum Schutz von Fußgängern oder dergleichen mit wenigstens einem Airbag (6), der im nicht aktivierten Grundzustand zusammengefaltet am Fahrzeugaufbau angeordnet ist und im aktivierten, entfalteten Zustand einen Rahmen (9) um eine Windschutzscheibe (5) herum abdeckt. Erfindungsgemäß ist durch den wenigstens einen Airbag (6) im aufgeblasenen Zustand eine Windschutzscheibenabdeckung (18) vor der Windschutzscheibe (5) aufspannbar.
Description
Die Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug zum Schutz von
Fußgängern oder dergleichen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Sicherheitseinrichtungen für ein Kraftfahrzeug zum Schutz von Fußgängern, Radfahrern
oder dergleichen, die im Bereich der Windschutzscheibe und/oder der Fronthaube
angeordnet sind, sind allgemein bekannt. Mit diesen Sicherheitseinrichtungen soll die
Gefahr einer Beeinträchtigung des Unfallopfers reduziert werden. So ist beispielsweise
aus der DE 197 45 873 A1 eine Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug zum Schutz
von Fußgängern bekannt, bei der im Falle einer Kollision des Fahrzeugs mit einem
Fußgänger der Frontscheibenbereich durch einen oder mehrere Airbags großflächig
abgedeckt ist. Eine derartige großflächige Abdeckung des Frontscheibenbereichs
erfordert aufgrund des großen Aufblasvolumens auch eine entsprechend angepasste
Gasmenge, die durch teure und leistungsstarke Gasgeneratoren entsprechend schnell in
den oder die Airbags eingeblasen werden muss. Zudem werden hier mit einer derartigen
großflächigen Abdeckung - auch weniger aufprallkritische Bereiche überdeckt bzw.
abgedeckt, so dass insgesamt auch ein erheblicher Materialaufwand gegeben ist.
Bei einer Kollision des Kraftfahrzeugs mit einem Fußgänger, Radfahrer oder dergleichen
ist insbesondere ein Aufprall des Unfallopfers auf einen Windschutzscheibenrahmen
besonders kritisch, da dieser sehr steif und damit aufprallhart ausgebildet ist.
Aus der gattungsgemäßen DE 198 03 165 A1 ist daher bereits eine
Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug zum Schutz von Fußgängern bekannt, die
wenigstens einen Airbag aufweist, der im nicht aktivierten Grundzustand
zusammengefaltet am Fahrzeugaufbau angeordnet ist und im aktivierten, entfalteten
Zustand einen Rahmen um eine Windschutzscheibe herum abdeckt. Konkret ist hier ein
ringförmiger Airbag vorgesehen, der die beiden A-Säulen sowie ein dachseitiges
Scheibenrahmenteil und ein windlaufseitiges Scheibenrahmenteil abdeckt. Der Airbag ist
hier im zusammengefalteten Zustand umlaufend in entsprechenden Hohlräumen des
Windschutzscheibenrahmens angeordnet. Bei einem Aufprall eines Unfallopfers im
Bereich des Windschutzscheibenrahmens kann mit einem derartigen umlaufenden
Scheibenrahmenairbag eine Energieabsorption im besonders aufprallharten und steifen
Rahmenbereich erfolgen, wodurch die Gefahr von Beeinträchtigungen des Unfallopfers
erheblich reduziert werden kann. Nachteilig ist hierbei jedoch, dass es bei bestimmten
Unfallsituationen zu einer Zersplitterung der Frontscheibe kommen kann, so dass eine
Gefahr von Beeinträchtigungen des Unfallopfers durch Glassplitter gegeben ist. Ebenso
findet im zentralen Windschutzscheibenbereich keine Energieabsorption statt.
Ferner ist aus der JP 7156749 eine Sicherheitseinrichtung an einem Kraftfahrzeug zum
Schutz von Fußgängern bekannt, die einen ringförmigen Airbag umfaßt, der mit einem
ersten Airbagteilbereich den vorderen Haubenkantenbereich abdeckt, wobei sich von den
freien Enden dieses Airbagteils jeweils schlauchförmige Airbagteilbereiche entlang der
Kotflügel und der A-Säulen bis zu einem dachseitigen, oberen A-Säulenbereich
erstrecken und schließlich ein den oberen Windschutzscheibenrahmenbereich
abdeckendes Airbagteil vorgesehen ist. Ein derartiger Airbag soll insbesondere einen
Sekundäraufprall eines Unfallopfers auf die Straße vermeiden, indem ein mit dem
Fahrzeug kollidierender Fußgänger, Radfahrer oder dergleichen durch diesen ringförmig
umlaufenden Airbag des Vorderwagenbereichs von einem Herabrutschen auf die Straße
abgehalten werden soll. Des weiteren kann hier in besonders aufprallkritischen
Bereichen gleichzeitig auch eine Energieabsorption erfolgen. Auch hier ergeben sich die
o. g. Nachteile.
Weiter ist es aus der DE 196 53 796 A1 in Verbindung mit einer
Insassenschutzvorrichtung bekannt, dass der Airbag Zwischennähte und eingearbeitete
Stäbe aufweist, die derart angeordnet sind, dass sich der Airbag beim Aufblasen um
einen für die Zwischennähte und Stäbe gemeinsamen Drehpunkt fächerförmig entfalten
kann. Damit soll erreicht werden, dass für solche Fälle, in denen dem zu schützenden
Körperteil, z. B. den Kopf, kein tragfähiges Karosserieteil, z. B. eine Seitenscheibe,
gegenüberliegt, ein im aufgeblasenen Zustand eigenstabiler Seitenairbag zur Verfügung
gestellt wird, der in Aufprallrichtung ausreichend abgestützt und stabilisiert ist.
Ferner ist aus der DE 196 12 228 A1 eine Insassenschutzvorrichtung für ein
Kraftfahrzeug mit einem Seitenairbag bekannt, der sich von einer Windschutzscheibe
ausgehend an einer Fahrzeugseite bis zu einer Heckscheibe erstreckt, wobei einzelne,
weniger aufprallkritische Bereiche des Seitenairbags zum Zwecke der
Materialeinsparung ausgespart sind.
Weiter ist aus der US 5,992,877 A eine Insassenschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug
mit einem Airbag bekannt, bei dem ein Teilbereich des aufgeblasenen Airbags aus
einem transparenten Material hergestellt sein kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Sicherheitseinrichtung für ein
Kraftfahrzeug zum Schutz von Fußgängern oder dergleichen so weiterzubilden, dass die
Gefahr von Beeinträchtigungen eines mit dem Fahrzeug kollidierenden Unfallopfers noch
weiter reduziert werden kann.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß Anspruch 1 ist durch den wenigstens einen Airbag im aufgeblasenen Zustand
eine Windschutzscheibenabdeckung vor der Windschutzscheibe aufspannbar.
Dadurch wird durch den wenigstens einen Airbag eine besonders wirksame
Energieabsorptionsmöglichkeit im besonders kritischen Aufprallbereich des
Windschutzscheibenrahmens zur Verfügung gestellt. Zudem wird durch die
Windschutzscheibenabdeckung gewährleistet, dass die Gefahr von Beeinträchtigungen
des Unfallopfers durch etwaige Glassplitter einer gesplitterten Windschutzscheibe
erheblich reduziert werden kann, da diese Glassplitter durch die
Windschutzscheibenabdeckung abgeschirmt bzw. zurückgehalten werden können.
Weiter kann auch durch die Windschutzscheibenabdeckung eine vorteilhafte
Energieabsorption in gewissem Maße im zentralen Windschutzscheibenbereich erfolgen,
so dass ein Aufprall dort weniger hart ist. Dazu sind somit keine den
Windschutzscheibenbereich abdeckenden großvolumigen Airbags mit den oben
angegebenen Nachteilen erforderlich, wodurch zudem Airbagmaterial eingespart werden
kann und der Aufbau damit insgesamt relativ preiswert wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist ein einziger ringförmiger Airbag
vorgesehen, der mit seitlichen Airbagbereichen die A-Säulen als seitliche
Scheibenrahmenteile, mit einem oberen Airbagbereich ein dachseitiges
Scheibenrahmenteil als oberes Scheibenrahmenteil und mit einem unteren Airbagbereich
ein windlaufseitiges Scheibenrahmenteil als unteres Scheibenrahmenteil abdeckt.
Alternativ dazu kann aber auch ein Airbag vorgesehen werden, der U-förmig aufgebaut
ist und mit den beiden U-Schenkeln die A-Säulen sowie z. B. mit der U-Basis das obere
Scheibenrahmenteil abdeckt. Das untere Scheibenrahmenteil kann hier beispielsweise
entweder durch einen separaten Airbag abgedeckt sein und/oder aber auch eine
Energieabsorption in Verbindung mit einer Haubenaufstellung gegebenenfalls über einen
windlaufseitigen Airbag oder Airbagteilbereich als Aufprallschutz für diesen Bereich
vorgesehen sein. Beispielsweise kann hier auch lediglich ein oberes Haubenblech
angehoben werden.
Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, die vor der Windschutzscheibe
aufspannbare Windschutzscheibenabdeckung auszubilden. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform ist die Windschutzscheibenabdeckung jedoch durch eine Gewebelage
gebildet, die vorzugsweise so stabil ausgebildet ist, dass sie durch die Glassplitter nicht
beschädigt werden kann. Gegebenenfalls ist hier auf der Unterseite der Gewebelage, die
der Windschutzscheibe zugewandt ist, nochmals eine zusätzliche Schutzschicht
aufgebracht.
Die Windschutzscheibenabdeckung weist im aufgespannten Zustand wenigstens eine
Ausnehmung, vorzugsweise im Sichtfeldbereich des Fahrers, auf. Damit wird erreicht,
dass der Fahrer auch nach einer Kollision des Fahrzeugs mit einem Unfallopfer das sich
ggf. nach wie vor in Fahrt befindliche Fahrzeug kontrolliert auf Sicht steuern kann. Damit
kann die Gefahr von Beeinträchtigungen für das Unfallopfer, die Fahrzeuginsassen und
ggf. andere Verkehrsteilnehmer nochmals erheblich reduziert werden. Gleichzeitig kann
die Ausnehmung auch durch ein Netz bespannt, d. h. von oben her abgedeckt sein, das
eine gewisse Energieabsorptionsfähigkeit aufweist und zudem ggf. je nach Maschengrad
auch Glassplitter zurückhalten kann. Zudem behindert das Netz die Sicht nicht oder
kaum.
Ein ähnlicher Effekt kann dadurch erzielt werden, dass die
Windschutzscheibenabdeckung aus einem transparentem Material hergestellt ist.
Vorzugsweise ist der wenigstens eine Airbag Bestandteil eines Airbagmoduls, das ferner
wenigstens einen dem wenigstens einen Airbag zugeordneten ein- oder mehrstufigen
Gasgenerator aufweist.
Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Airbag am Fahrzeugaufbau
anzuordnen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der wenigstens eine
Airbag im nicht aktivierten Grundzustand zusammengefaltet im Bereich eines Windlaufs
und/oder eines Wasserkastens angeordnet, so dass der wenigstens eine Airbag aus
dem Bereich des Windlaufs und/oder des Wasserkastens heraus nach oben zur
Abdeckung des Windschutzscheibenrahmens aufblasbar ist. Bevorzugt ist hierbei das
gesamte Airbagmodul im Bereich des Windlaufs und/oder des Wasserkastens
angeordnet. Ein derartiger Airbag bzw. ein derartiges Airbagmodul kann auf besonders
einfache und schnelle Weise montiert werden, so dass die Montagezeit und damit auch
die Montagekosten insgesamt in erwünschenswerter Weise erheblich reduziert werden
können. Der Bereich des Wasserkastens und/oder des Windlaufs bietet sich dabei
insbesondere deshalb an, da in diesem Bereich die Integration des Airbags bzw.
Airbagmoduls ohne größeren Aufwand möglich ist, wobei dieser Bereich zudem
vorteilhaft, zumindest bereichsweise von einer hinteren Fronthaubenkante so abgedeckt
ist, dass der Airbag bzw. die Airbaganordnung im nicht aktivierten Grundzustand nicht
sichtbar am Fahrzeugaufbau angeordnet ist. Besonders vorteilhaft kann das
Airbagmodul ggf. auch integral mit der Fronthaube ausgebildet sein und mit dieser
zusammen montiert werden. Hier ergibt sich somit eine schnell und einfach
endzumontierende Vormontageeinheit.
Gemäß einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform, die auch separat
beansprucht wird, ist vorgesehen, dass an einem in etwa quer zur Entfaltungsrichtung
ausgerichteten oberen Airbagbereich des vorzugsweise wenigstens U-förmig,
vorzugsweise ringförmig ausgebildeten Airbags eine Stabilisatoreinrichtung zur
Stabilisierung des Airbags beim Entfaltungsvorgang vorgesehen ist. Mit einer derartigen
Stabilisatoreinrichtung ist ein definiertes Aufblasverhalten des Airbags entlang der
Scheibe einstellbar, wobei zudem die Gefahr der Instabilität des Airbags während des
Aufblasvorgangs erheblich reduziert werden kann. Eine derartige Stabilisatoreinrichtung
kann grundsätzlich mit jeder Art von Airbag für die Frontscheibe und ggf. auch
Heckscheibe vorgesehen sein.
Grundsätzlich gibt es dabei verschiedene Möglichkeiten der Entfaltungsrichtung des
Airbags. So ist z. B. eine Entfaltung von der Seite, d. h. von den A-Säulen her möglich. In
diesem Fall würde der obere Airbagbereich im aufgeblasenen Zustand eine der A-Säulen
überdecken, während seitliche Airbagbereiche das dachseitige und das windlaufseitige
Scheibenrahmenteil überdecken würden und ein unterer Airbagbereich diejenige A-Säule
überdecken bzw. abdecken würde, aus der heraus sich der Airbag entfaltet. Weiter ist es
auch möglich, dass der wenigstens U-förmig, vorzugsweise ringförmig ausgebildete
Airbag vom dachseitigen oberen Scheibenrahmenteil her nach unten entfaltet wird, so
dass der obere Airbagbereich hier das windlaufseitige Scheibenrahmenteil überdecken
würde. Die bevorzugte Entfaltungsrichtung ist jedoch aus dem Windlauf bzw.
Wasserkastenbereich heraus nach oben, so dass der obere Airbagbereich im
aufgeblasenen Zustand das dachseitige obere Scheibenrahmenteil überdeckt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Stabilisatoreinrichtung durch
wenigstens einen Stabilisatorstab gebildet, der mit dem oberen Airbagbereich,
vorzugsweise auf einer der Windschutzscheibe zugewandten Seite, verbunden ist.
Beispielsweise kann der Stabilisatorstab mit dem oberen Airbagbereich vermäht sein bzw.
in Schlaufen oder Taschen eingesteckt sein. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass
mehrere parallel oder nebeneinander angeordnete Stäbe statt eines einzigen
Stabilisatorstabs angeordnet sind, so lange die Stabilisierung des Airbags beim
Aufblasvorgang sichergestellt ist.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich der
Stabilisatorstab, der vorzugsweise ein flexibler Kunststoffstab ist, über in etwa die
gesamte Länge des oberen Airbagbereichs und ist mit seinen freien Enden am
Fahrzeugaufbau geführt. Vorteilhaft werden die Stabilisatorenden dabei in ohnehin im
Fahrzeug vorhandenen fahrzeugseitigen Regenrinnen, die vorzugsweise aus Kunststoff
und/oder aus Gummi hergestellt sind, geführt. Mit einem derartigen Aufbau werden die
ohnehin am Fahrzeug vorhandenen Bauteile in einer vorteilhaften Doppelfunktion dazu
ausgenutzt, eine besonders hochwertige und funktionssichere Führung des Airbags
während des Entfaltungsvorgangs sicherzustellen.
Um zu vermeiden, dass der aufgeblasene Airbag z. B. aus seiner Endstellung
wegdrückkbar ist, kann vorgesehen sein, dass der Stabilisatorstab in seiner Endstellung
festlegbar, vorzugsweise lösbar festlegbar ist. Dies kann beispielsweise durch Verrasten
des Stabilisatorstabs in entsprechenden Aufnahmen erfolgen.
Die Sicherheitseinrichtung umfaßt ferner weiter eine Sensorvorrichtung, vorzugsweise
eine Kontaktsensorvorrichtung oder eine Precrash-Sensorvorrichtung, mit der die
Sicherheitseinrichtung aktivierbar ist. Damit kann beispielsweise eine tatsächliche oder
drohende Kollision des Fahrzeugs mit einem Fußgänger rechtzeitig erfasst werden und
entsprechend in Verbindung mit einer hohen Funktionssicherheit auch die
Sicherheitseinrichtung rechtzeitig aktiviert werden.
Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische, perspektivische Draufsicht auf eine Frontscheibe eines
Kraftfahrzeugs, die von einem ringförmig umlaufenden Scheibenrahmenairbag
abgedeckt ist,
Fig. 2 eine schematische Schnittansicht entlang der Linie A-A der Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Schnittansicht entlang der Linie B-B der Fig. 1, und
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht eines Kraftfahrzeugs mit einem bevorzugten
Einbauort der Sicherheitseinrichtung.
In der Fig. 1 ist schematisch ein Kraftfahrzeug 1 dargestellt, das eine
Sicherheitseinrichtung 2 zum Schutz von Fußgängern oder dergleichen aufweist.
Wie dies insbesondere aus der Fig. 4 ersichtlich ist, umfaßt diese Sicherheitseinrichtung
2 ein Airbagmodul 3, das im Bereich des Windlaufs 4 des Kraftfahrzeugs 1 im Bereich
unterhalb einer Windschutzscheibe 5 eingebaut ist. Dieses Airbagmodul 3 umfaßt einen
Airbag 6 sowie einen Gasgenerator 7. Der Airbag 6 ist im nicht aktivierten Grundzustand,
wie dies in der Fig. 4 dargestellt ist, zusammengefaltet am Fahrzeugaufbau angeordnet.
Die Sicherheitseinrichtung 2 umfaßt ferner eine hier nicht dargestellte Sensorvorrichtung,
z. B. eine Kontaktsensorvorrichtung oder eine Precrash-Sensorvorrichtung, mit der eine
tatsächliche oder drohende Kollision des Kraftfahrzeugs 1 mit einem Fußgänger,
Radfahrer oder dergleichen als Unfallopfer sensierbar und im Anschluss daran die
Sicherheitseinrichtung 2 aktivierbar ist.
Wie dies in der Fig. 4 durch den Pfeil 8 lediglich schematisch angedeutet ist, wird der
Airbag 6 aus dem Bereich des Windlaufs 4 heraus nach oben zur Abdeckung eines
Windschutzscheibenrahmens 9 aufgeblasen. Dies ist auch aus der Fig. 1 ersichtlich. Der
Airbag 6 ist hier ringförmig umlaufend ausgebildet und deckt mit seitlichen
Airbagbereichen 10, 11 die A-Säulen 14, 15 als seitliche Scheibenrahmenteile, mit einem
oberen Airbagbereich 12 ein dachseitiges Scheibenrahmenteil 16 als oberes
Scheibenrahmenteil und mit einem unteren Airbagbereich 13 ein windlaufseitiges
Scheibenrahmenteil 17 als unteres Scheibenrahmenteil ab.
Wie dies aus der Fig. 1 und auch aus der Fig. 2, die einen Schnitt entlang der Linie A-A
der Fig. 1 zeigt, ersichtlich ist, ist mit dem Airbag 6 eine Gewebelage 18 als
Windschutzscheibenabdeckung verbunden, die durch den aufgeblasenen Airbag 6 vor
der Windschutzscheibe 5 aufspannbar ist. Die Gewebelage 18 ist in der Fig. 4
zusammen mit dem Airbag 6 im zusammengefalteten Grundzustand im Bereich des
Windlaufs 4 zusammengefaltet angeordnet.
Mit einem derartigen Aufbau der Sicherheitseinrichtung 2 wird im aktivierten. Zustand
eine vorteilhafte Abdeckung des besonders aufprallkritischen
Windschutzscheibenrahmens 9 durch den Airbag 6 erzielt und gleichzeitig durch die
durch den Airbag 6 aufgespannte Gewebelage 18 ein vorteilhafter Splitterschutz
aufgespannt, mit dem die Gefahr der Beeinträchtigung des Unfallopfers durch
Glassplitter der ggf. zersplitterten Windschutzscheibe 5 reduziert werden kann.
Wie dies der Fig. 1 weiter entnommen werden kann, ist zur Gewährleistung der Sicht für
den Fahrer bei aufgeblasenem Airbag 6 in der Gewebelage 18 eine Ausnehmung 19
vorsehbar, mit der sichergestellt wird, dass der Fahrer nach wie vor das Fahrzeug 1 auf
Sicht steuern kann. Alternativ dazu kann die Gewebelage 18 aber auch aus einem
transparenten Material hergestellt sein. Dieser ausgenommene Bereich kann
beispielsweise auch mit einem Netz bespannt sein, wodurch die Sicht nicht verringert
wird und dennoch eine Zurückhaltung ggf. von Körperteilen vor dem Aufprall auf die
Frontscheibe und je nach Engmaschigkeitsgrad auch von Glassplittern möglich ist.
Wie dies insbesondere aus der Fig. 3 ersichtlich ist, die einen Schnitt entlang der Linie
B-B der Fig. 1 durch den oberen Airbagbereich 12 zeigt, ist dieser obere Airbagbereich
mit einem Stabilisatorstab 20 verbunden, der z. B. aus einem flexiblen Kunststoff
hergestellt ist. Dieser Stabilisatorstab 20 erstreckt sich über die gesamte Länge des
oberen Airbagbereichs und ist mit seinen freien Enden in fahrzeugseitigen Regenrinnen
21, 22 geführt. Die Regenrinnen 21, 22 sind beispielsweise aus Kunststoff oder aus
Gummi hergestellt. Mit einer derartigen Führung des Stabilisatorstabs 20 in den
Regenrinnen 21, 22 entlang der A-Säulen 14, 15 wird der Airbag 6 insgesamt stabilisiert,
so dass ein gezieltes, definiertes und geführtes Aufblasen des Airbags 6 entlang der
Windschutzscheibe 5 möglich ist. Der Stabilisatorstab 20 kann dabei vorzugsweise in
seiner Endstellung festgelegt sein, z. B. mittels einer Verrastung in einem Endanschlag.
Die Führung der Stabilisatorenden in den Regenrinnen 21, 22 ist hier lediglich
beispielhaft und schematisch dargestellt.
1
Kraftfahrzeug
2
Sicherheitseinrichtung
3
Airbagmodul
4
Windlauf
5
Windschutzscheibe
6
Airbag
7
Gasgenerator
8
Pfeil
9
Windschutzscheibenrahmen
10
seitlicher Airbagbereich
11
seitlicher Airbagbereich
12
oberer Airbagbereich
13
unterer Airbagbereich
14
A-Säule
15
A-Säule
16
dachseitiges Scheibenrahmenteil
17
windlaufseitiges Scheibenrahmenteil
18
Gewebelage
19
Ausnehmung
20
Stabilisatorstab
21
Regenrinne
22
Regenrinne
Claims (15)
1. Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug zum Schutz von Fußgängern oder
dergleichen,
mit wenigstens einem Airbag, der im nicht aktivierten Grundzustand zusammengefaltet am Fahrzeugaufbau angeordnet ist und im aktivierten, entfalteten Zustand einen Rahmen um eine Windschutzscheibe herum abdeckt,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch den wenigstens einen Airbag (6) im aufgeblasenen Zustand eine Windschutzscheibenabdeckung (18) vor der Windschutzscheibe (5) aufspannbar ist.
mit wenigstens einem Airbag, der im nicht aktivierten Grundzustand zusammengefaltet am Fahrzeugaufbau angeordnet ist und im aktivierten, entfalteten Zustand einen Rahmen um eine Windschutzscheibe herum abdeckt,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch den wenigstens einen Airbag (6) im aufgeblasenen Zustand eine Windschutzscheibenabdeckung (18) vor der Windschutzscheibe (5) aufspannbar ist.
2. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein
einziger ringförmiger Airbag (6) vorgesehen ist, der mit seitlichen Airbagbereichen
(10, 11) die A-Säulen (14, 15) als seitliche Scheibenrahmenteile, mit einem oberen
Airbagbereich (12) ein dachseitiges Scheibenrahmenteil (16) als oberes
Scheibenrahmenteil und mit einem unteren Airbagbereich (13) ein windlaufseitiges
Scheibenrahmenteil (17) als unteres Scheibenrahmenteil abdeckt.
3. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Airbag
U-förmig ausgebildet ist und der weitere, durch diesen nicht abgedeckte
Rahmenbereich vorzugsweise durch einen separaten Airbag abdeckbar ist.
4. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die vor der Windschutzscheibe (5) aufspannbare
Windschutzscheibenabdeckung durch eine Gewebelage (18) gebildet ist.
5. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Windschutzscheibenabdeckung (18) im aufgespannten
Zustand wenigstens eine Ausnehmung (19), vorzugsweise im Sichtfeldbereich des
Fahrers, aufweist, die ggf. mit einem Netz bespannt ist.
6. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Windschutzscheibenabdeckung (18) aus einem
transparenten Material hergestellt ist.
7. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Airbag (6) Bestandteil eines
Airbagmoduls (3) ist, das ferner wenigstens einen dem wenigstens einen Airbag (6)
zugeordneten ein- oder mehrstufigen Gasgenerator (7) aufweist.
8. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet,
dass der wenigstens eine Airbag (6) im nicht aktivierten Grundzustand zusammengefaltet im Bereich eines Windlaufs (4) und/oder eines Wasserkastens angeordnet ist dergestalt,
dass der wenigstens eine Airbag (6) aus dem Bereich des Windlaufs (4) und/oder des Wasserkastens heraus nach oben zur Abdeckung des Windschutzscheibenrahmens (9) aufblasbar ist.
dass der wenigstens eine Airbag (6) im nicht aktivierten Grundzustand zusammengefaltet im Bereich eines Windlaufs (4) und/oder eines Wasserkastens angeordnet ist dergestalt,
dass der wenigstens eine Airbag (6) aus dem Bereich des Windlaufs (4) und/oder des Wasserkastens heraus nach oben zur Abdeckung des Windschutzscheibenrahmens (9) aufblasbar ist.
9. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass ein windlaufseitiger Airbagteilbereich oder Airbag zur
Anhebung wenigstens des hinteren Fronthaubenbereichs, vorzugsweise eines
oberen Haubenblechs, verwendbar ist.
10. Sicherheitseinrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass an einem in etwa quer zur Entfaltungsrichtung (23)
ausgerichteten oberen Airbagbereich (12) des vorzugsweise wenigstens U-förmig,
vorzugsweise ringförmig ausgebildeten Airbags (6) eine Stabilisatoreinrichtung (20)
zur Stabilisierung des Airbags (6) beim Entfaltungsvorgang vorgesehen ist.
11. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die
Stabilisatoreinrichtung durch wenigstens einen Stabilisatorstab (20) gebildet ist, der
mit dem oberen Airbagbereich (12), vorzugsweise auf einer der Windschutzscheibe
(5) zugewandten Seite verbunden ist.
12. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich der
Stabilisatorstab (20), vorzugsweise ein flexibler Kunststoffstab, über in etwa die
gesamte Länge des oberen Airbagbereichs (12) erstreckt und mit seinen freien
Enden am Fahrzeugaufbau geführt ist.
13. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die
Stabilisatorstabenden in fahrzeugseitigen Regenrinnen (21, 22), vorzugsweise aus
Kunststoff und/oder Gummi, geführt sind.
14. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, dass der Stabilisatorstab (20) in seiner Endstellung festlegbar,
vorzugsweise lösbar festlegbar ist.
15. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet dass die Sicherheitseinrichtung (2) eine Sensorvorrichtung,
vorzugsweise eine Kontaktsensorvorrichtung oder eine Precrash-Sensorvorrichtung,
umfaßt, mit der die Sicherheitseinrichtung (2) aktivierbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000159224 DE10059224B4 (de) | 2000-11-29 | 2000-11-29 | Sicherheitsreinrichtung für ein Kraftfahrzeug zum Schutz von Fußgängern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000159224 DE10059224B4 (de) | 2000-11-29 | 2000-11-29 | Sicherheitsreinrichtung für ein Kraftfahrzeug zum Schutz von Fußgängern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10059224A1 true DE10059224A1 (de) | 2002-07-11 |
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ID=7665083
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000159224 Expired - Fee Related DE10059224B4 (de) | 2000-11-29 | 2000-11-29 | Sicherheitsreinrichtung für ein Kraftfahrzeug zum Schutz von Fußgängern |
Country Status (1)
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---|---|
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