Technisches Gebiet
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Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Strömungsmaschinen. Sie betrifft eine
Dämpferanordnung für die Reduktion von Brennkammerpulsationen in einer
Gasturbine.
Stand der Technik
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Bei der Verbrennung von flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen in einer
Brennkammer einer Gasturbine hat sich die sogenannte magere
Vormischverbrennung etabliert. Hierbei werden der Brennstoff und die
Verbrennungsluft möglichst gleichmässig vorgemischt und anschliessend in die
Brennkammer geleitet. Um ökologischen Gesichtspunkten gerecht zu werden, achtet
man auf eine niedrige Flammentemperatur mittels einem grossen Luftüberschuss.
Auf diese Weise kann die Stickoxidbildung klein gehalten werden. Eine
Brennkammer einer Gasturbine mit Vormischbrennern ist beispielsweise bekannt aus
der EP 387 532 A1.
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In derartigen Brennkammern entstehen durch sich gegenseitiges Aufschaukeln
zwischen thermischen und akustischen Störungen sogenannte thermoakustische
Schwingungen, die derart grosse Schwingungsamplituden annehmen können, bei
denen die Gasturbine an ihre Grenze mechanischer Belastbarkeit stösst. Um dem
vorzubeugen, sind in heutigen Gasturbinenbrennkammern Dämpfer vorgesehen, mit
denen die möglichen Schwingungsamplituden verkleinert oder sogar eliminiert
werden.
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Beispielhaft zeigt die EP 597 138 B1 eine Ringbrennkammer mit innerhalb der
Frontplatte der Ringbrennkammer befestigten Brennern und Dämpfern, die
abwechselnd nebeneinander in Umfangsrichtung angeordnet sind. Die Dämpfer sind
über ein verschliessbares Mannloch in der äusseren Mantelfläche der
Ringbrennkammer zugänglich und damit in ihrer Dämpfungsfrequenz manuell
einstellbar. Diese Einstellbarkeit ist deshalb wichtig, da nach Neuinbetriebnahme
einer Gasturbine erst unter Betriebsbedingungen die Pulsationsfrequenzen sowie die
räumliche Ausbildung der Brennkammerpulsationen in der Brennkammer erfasst
werden können, und entsprechende dämpfende Massnahmen ergriffen werden
können. Bekanntermassen handelt es sich bei der zu erzielenden Dämpfung um die
Dämpfung von sogenannten Reintonkomponenten, wobei einzelne Frequenzpeaks
im Lärmspektrum verkleinert werden sollen. Typischerweise findet man die
schmalbandigen Schwingungsanregungen hoher Amplitude im Frequenzbereich von
50 bis 600 Hz. Als Dämpfer kommen sogenannte Helmholz-Resonatoren und λ/4-
Rohre zum Einsatz, die entsprechend der zu dämpfenden Schwingungsamplitude
hinsichtlich ihrer Dämpfungsfrequenz abzustimmen sind.
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Ein Eingriff in die Dämpfungsfrequenz der Dämpfer bedingt das Abdecken der
Gasturbine insoweit, als dass das Öffnen der Ringbrennkammer und anschliessend
die Montage von entsprechend abgestimmten Dämpfungselementen möglich ist.
Hinsichtlich des Maschinenausfalls ist dieser Eingriff in die Gasturbine entsprechend
Zeit- und auch kostenintensiv und bedingt höchste Sorgfalt in Bezug auf die
Arbeitstechnik, denn in der Gasturbine dürfen keinerlei Gegenstände verbleiben, die
anschliessend gegebenenfalls zum Defekt der hochempfindlichen Beschaufelung
einer Grenzleistungsmaschine führen könnten. Darüber hinaus ist die Abstimmung
der Dämpfungsfrequenz der Dämpfungselemente nur in gewissen Grenzen möglich.
Eine Begrenzung ist in den Platzverhältnissen zu sehen, die in der Brennkammer zur
Verfügung stehen. Zudem können nicht vollumfänglich die unterschiedlichen
Brennkammerpulsationen bei verschiedenen Betriebszuständen der Gasturbine, wie
Vollast oder Teillast, Gasbetrieb oder Ölbetrieb in Verbindung mit einer variierenden
Umgebungstemperatur und unterschiedlichen Brennstoff/Luft-Verhältnissen bei der
fixen Installation der Dämpfer berücksichtigt werden. Es können somit bei
besonderen Lastpunkten und Betriebszuständen Frequenzpeaks verbleiben, deren
Wirkung zwar nicht unmittelbar schädlich sind, deren Höhe dennoch
wünschenswerterweise zu senken sind.
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Die aus der genannten EP 597 138 bekannte Dämpferinstallation erlaubt zwar
ausreichend gute Dämpfungseigenschaften, ist aber in ihrer Flexibilität dahingehend
eingeschränkt, sich auf veränderte Situationen im Gesamtsystem Gasturbine auf
einfache Art anzupassen.
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Die DE 196 40 980 zeigt ebenfalls eine Vorrichtung zur Dämpfung von
thermoakustischen Schwingungen in einer Brennkammer, bei der die
Dämpferanordnung einen Helmholtz-Resonator mit einem Resonanzvolumen und
einem Dämpfungsrohr umfasst. Zur Erzielung einer grösseren Dämpferleistung ist
der Helmholtz-Resonator mit einer Wandung, die als mechanische Feder ausgebildet
ist, versehen. Zudem ist an dieser schwingenden Wandung des Resonanzvolumens
eine mechanische Masse angeordnet, mit der das virtuelle Volumen des Helmholtz-
Resonators beeinflusst wird. Auch dieser bekannte Helmholtz-Resonator ist nicht
ohne weiteres zwecks nachträglichem Anpassen der Dämpfungsfrequenz
zugänglich. Vielmehr bedingt auch diese Installation entsprechend zeit- und
kostenintensive Demontage- bzw. Montagemassnahmen, für die Abstimmung der
Dämpfungsfrequenzen.
Darstellung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dämpferanordnung für die Reduktion
von sich innerhalb einer Gasturbine ausbildenden Brennkammerpulsationen derart
vorzusehen, so dass es möglich ist, bessere Dämpfungseigenschaften durch einfach
installierbare und einfach zugängliche Dämpferanordnungen zu erzielen, deren
Dämpfungseigenschaften darüber hinaus ohne grossen Aufwand einstellbar sind.
Dabei soll zumindest die Einstellbarkeit der Dämpfungsfrequenzen ohne ein
Abschalten oder gar Abdecken der Gasturbine möglich sein. Darüber hinaus soll die
Verwendung grösserer Dämpfervolumina ohne wesentlichen Eingriff in bekannte
Brennkammergeometrien möglich sein, wobei diese grösseren Dämpfervolumina
Dämpfungseigenschaften aufweisen, die bisher nicht erzielbar waren.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben. Die erfindungsgemässe
Dämpferanordnung für eine Gasturbine zeichnet sich dadurch aus, dass innerhalb
des Turbinengehäuses neben den, an die Brenner angepassten Öffnungen weitere
verschliessbare Öffnungen vorgesehen sind, durch die Dämpfungselemente
einsetzbar und abstimmbar sind. Von besonderem Vorteil ist, dass zum Einsetzen
und/oder Abstimmen eines Dämpfungselements lediglich diese verschliessbare
Öffnung abgedeckt werden muss, was im Vergleich zu den nötigen Massnahmen an
konventionellen Gasturbinenanlagen einfacher und schneller möglich ist. Die
Dämpfungselemente sind quasi von aussen durch das Turbinengehäuse einsetzbar,
ohne dass in Zeit- und kostenintensiven Verfahren wesentliche Bereiche einer
Gasturbine abgedeckt werden müssen, nur um Zugang zu dem Inneren des
Gasturbinengehäuses zu gewähren.
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Von weiterer Bedeutung ist, dass Brenner und Dämpfungselemente gegeneinander
austauschbar sind, da die in einer bevorzugten Ausführungsform Öffnungen für die
Brenner und die Öffnungen für die Dämpfungselemente identisch ausgebildet sind.
Identisch ausgebildete Öffnungen für Brenner und Dämpfungselemente erlauben
nämlich in der unmittelbaren Nähe von Orten mit erhöhten Brennkammerpulsationen
in einer Brennkammer, Brenner gegen Dämpfungselemente und an Orten mit
niedrigen thermoakustischen Störungen Dämpfungselemente durch Brenner
auszutauschen. Auf diese Weise besteht grösst mögliche Flexibilität, um eine
optimale Dämpfung von Brennkammerpulsationen herbeizuführen. Somit kommt
man mit der erfindungsgemässen Ausgestaltung auch dem lange bestehenden
Bedarf entgegen, eine vollkommen individuelle Anpassung einer Gasturbine vor Ort
auf einfache Art vornehmen zu können. Bekanntermassen kann nämlich erst eine
Erfassung der Brennkammerpulsationen in verschiedenen Lastpunkten nach
Erstinbetriebnahme vorgenommen werden. Dieses Vorgehen stellt sich durch von
aussen einsetzbare und einstellbare Dämpfungselemente besonders einfach dar und
erlaubt ein überaus schnelles Vorgehen in der gesamten Abstimmung.
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Vorteilhaft sind die Öffnungen für die Brenner in einer Frontplatte unmittelbar zur
Brennkammer hin derart ausgestaltet, dass an diese Öffnungen auch die
Dämpfungselemente anflanschbar sind. Zwischen den Öffnungen in der Frontplatte
und den verschliessbaren Öffnungen im Turbinengehäuse ist ein Abstand derart
vorgesehen, so dass Dämpfungselemente darin vollständig einbringbar sind.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die
Dämpfungselemente durch die verschliessbaren Öffnungen aus dem
Turbinengehäuse herausragen. Die Dämpfungselemente sind in diesem Fall von
aussen äusserst einfach manipulierbar, so dass auch während des Betriebs der
Gasturbine ein Abstimmen installierter Dämpfungselemente einfach möglich ist.
Somit kann die Abstimmung der Dämpfungselemente in der Gasturbine bei
verschiedenen Lastpunkten vorgenommen werden, ohne die Maschine
zwischenzeitlich abstellen zu müssen. Demzufolge ist es nicht mehr nötig ein
äusserst zeitintensives iteratives Verfahren durchzuführen, um spezielle Lastpunkte
anzufahren und anschliessend eine zugehörige Abstimmung vorzunehmen.
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Bei einer modernen Gasturbine mit Ringbrennkammer können die Dämpferelemente
jede Position einnehmen, die auch ein Brenner einnehmen kann, nämlich radial
nebeneinander oder in Umfangsrichtung nebeneinander.
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Mit Vorteil gelangen λ/4-Rohre und Helmholz-Resonatoren als Dämpferelemente
zum Einsatz, die zudem nach aussen hin mit einer Abstimmvorrichtung versehen
sind, die eine unmittelbare Beeinflussung der Dämpfervolumina erlaubt.
Typischerweise können mit λ/4-Rohren höhere Schwingungsfrequenzen gedämpft
werden und mit Helmholz-Resonatoren tiefere Schwingungsfrequenzen, wobei der
Frequenzbereich der thermoakustischen Störungen bei etwa 50 Hz nach unten und
etwa bei 600 Hz nach oben begrenzt ist.
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Ferner ist es möglich mittels einer Abstimmvorrichtung jedes Dämpfungselement, ob
mit einem offenen oder geschlossenen Regelkreis, einzustellen. Bei einem
geschlossenen Regelkreis werden diesem die Schwingungsfrequenzen der
Brennkammerpulsationen direkt zugeführt. Der geschlossene Regelkreis ermöglicht
ein selbständiges Abstimmen der Dämpferelemente, so dass eine möglichst genau
Anpassung der Dämpfungsfrequenzen an die Schwingungsfrequenzen der
thermoakustischen Störungen in jedem Betriebspunkt der Gasturbine erfolgt.
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Im Rahmen eines offenen Regelkreises hingegen können die Dämpfungselemente
mit externen Steuer- und Regelgrößen eingestellt werde.
Kurze Beschreibung der Erfindung
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Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen
Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die
Zeichnung exemplarisch beschrieben. Pfeile in den Figuren symbolisieren
Massenströmungen. Es zeigen:
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Fig. 1 eine teilweise Schnittdarstellung durch eine Gasturbinenanlage mit
einem Dämpfungselement;
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Fig. 2a eine weitere teilweise Schnittdarstellung der Gasturbine mit
vergrössert dargestelltem Dämpfungselement;
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Fig. 2b eine weitere teilweise Schnittdarstellung der Gasturbine mit
vergrössert dargestelltem Dämpfungselement;
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Fig. 3a eine teilweise Abwicklung von in Umfangsrichtung einer Gasturbine
nebeneinander angeordneten Brennern und Dämpfungselementen;
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Fig. 3b eine weitere teilweise Abwicklung von in Umfangsrichtung einer
Gasturbine nebeneinander angeordneten Brennern und
Dämpfungselementen;
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Fig. 4a einen Helmholz-Resonator mit einer Abstimmvorrichtung;
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Fig. 4b ein λ/4-Rohr mit einer Abstimmvorrichtung; und
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Fig. 5 ein mit einer Regelung verbundenes Dämpfungselement.
Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
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Fig. 1 zeigt von einer Gasturbinenanlage 1 die oberhalb einer Maschinenachse 11
liegende Hälfte. Stromaufwärts einer Brennkammer 12 ist auf einem Rotor 14 ein
Verdichter 10 angeordnet ist und stromabwärts dieser Brennkammer 12 eine
Turbinenstufe 9. Die Gasturbine 1 ist mit einem Turbinengehäuse 3 abgedeckt.
Durch Öffnungen 5a in diesem Turbinengehäuse 3 ragen Brenner 6 in die
Gasturbine 1 hinein, wobei die Brenner 6 innerhalb der Gasturbine 1 ebenfalls durch
ein Brennkammergehäuse 8 bis zu einer die Brennkammer 12 begrenzenden
Frontplatte 2 reichen. Neben diesen Öffnungen 5a in dem Turbinengehäuse 3
existieren weitere Öffnungen 5b, durch die erfindungsgemäss ein
Dämpfungselement 7 eingebracht ist. Das dargestellte Dämpfungselement 7 ragt in
dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus dem Turbinengehäuse 3 heraus. Die
Öffnungen 5a und 5b sind von identischer Grösse, so dass wahlweise durch diese
Öffnungen 5a und 5b Brenner 6 oder Dämpfungselemente 7 installierbar sind.
Gleiches trifft auch für entsprechende Öffnungen in der Frontplatte 2 zu, wie anhand
der Fig. 2a und Fig. 2b weiter unten erläutert ist.
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Die Brenner 6 arbeiten vorzugsweise nach dem Prinzip der Vormischung, das heisst,
vor dem Einleiten in die Brennkammer 12 wird hochverdichtete Luft (durch Pfeile
symbolisiert) aus dem Verdichter 10 zum Brennern 6 geführt und mit Brennstoff
vermischt. Die sogenannte Vormischverbrennung sorgt für niedrige
Verbrennungstemperaturen und somit für gewünscht niedrigen Schadstoffwerte, und
hier insbesondere für einstellige NOx-Werte.
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Thermoakustische Schwingungen, wie sie bei der Vormischverbrennung auftreten
können, werden mittels der bereits erwähnten Dämpfungselemente 7 auf ein
unschädliches Niveau reduziert. Da die thermoakustischen Störungen erst nach
Inbetriebnahme der Gasturbinenanlage 1 ermittelt werden können, ist die Installation
von Dämpfungselementen auch dann erst sinnvoll und effektiv möglich. Gasturbinen
zeigen nämlich eher ein individuelles Schwingungsverhalten, so dass erst nach
Fertigstellung das individuelle Schwingungsverhalten im Hinblick auf
Anregungsfrequenz und Anregungsort der Störungen ermittelt werden kann.
Erfindungsgemäss ist nun vorgesehen, das Turbinengehäuse einer
Gasturbinenanlage 1 mit Öffnungen 5a und 5b zu versehen, so dass im
betriebsfertigen Zustand Brenner 6 und Dämpfungselemente 7 gemäss einer
Schwingungsanalyse ausgetauscht werden können.
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Die Erfindung geht noch einen Schritt weiter: Durch dass Hinausragen von
Dämpfungselementen 7 über das Turbinengehäuse nach Aussen, ist ein Abstimmen
der Dämpfungselemente 7 sogar während des Betriebs der Gasturbinenanlage 1
möglich. Hierfür ist das Dämpfungselement 7 mit einer Abstimmvorrichtung 15
versehen, mit der unmittelbar das Dämpfungsvolumen an betriebsbedingte
thermoakustische Störungen angepasst werden kann. Die bisher bekannten
iterativen und damit zeitintensiven Verfahren zur Beseitigung thermoakustischer
Störungen, nämlich Erfassen von Schwingungsfrequenzen und Orten höchster
Anregung unter verschiedenen Betriebsbedingungen, anschliessend Abstellen und
Abdecken der Anlage, um Dämpfungselemente in ihren Eigenschaften an die
Störungen abzustimmen und Wiederverschliessen der Anlage, entfallen mit den
Dämpfungselementen nach der Erfindung vollständig. Sind die Dämpfungselemente
7 installiert, so können die Dämpfungselemente 7 über die Abstimmvorrichtung 15
direkt und während des Betriebs der Gasturbine 1 in verschiedenen Lastpunkten
angepasst werden.
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Damit das Dämpfungselement 7 ein stabiles und damit von
Temperaturschwankungen weitgehend unabhängiges Dämpfungsverhalten zeigt, ist
an dem Dämpfungselement 7 eine Spülleitung 13 angeordnet, durch die im
Betriebsfall komprimierte Luft des Verdichters 10 dem Dämpfungsvolumen zwecks
Kühlung zugeführt wird. Aus dem Dämpfungsvolumen strömt somit permanent eine
bestimmte Luftmenge in die Brennkammer 12. Das Dämpfungsverhalten eines auf
diese Weise gespülten und damit gekühlten Dämpfungselementes 7 bleibt dabei
unbeeinflusst von der eigentlichen Luftströmung.
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Die Fig. 2a und Fig. 2b zeigen in Schnittdarstellungen zwei weitere Ausgestaltungen
der Erfindung. So ist in der Fig. 2a ein Dämpfungselement 7 vollständig zwischen der
Frontplatte 2 und der verschliessbaren Öffnung 5b angeordnet, wohingegen das
Dämpfungselement 7 in der Fig. 2b durch die verschliessbare Öffnung 5b aus dem
Turbinengehäuse 3 herausragt. Wie die Fig. 2a und Fig. 2b zeigen, sind die
Dämpfungselemente 7 nicht mit einer Abstimmvorrichtung 15 ausgestattet. Weiterhin
ersichtlich ist, dass die Öffnungen 5b in dem Turbinengehäuse 3 fluchtend zu
weiteren Öffnungen 4 in der Frontplatte 2 angeordnet sind, so dass
Dämpfungselemente 7 durch die Öffnung 5b bis zur Brennkammer 12 hin eingeführt
werden können. Diese Massnahme eröffnet eine äussert einfache und schnelle
Montage bzw. Demontage von Dämpfungselementen 7 oder Brennern 6, wie
strichliert angedeutet ist. Da Dämpfungselemente 7 und Brenner 6 über die gleiche
Anschlußstruktur verfügen, ist es möglich Dämpfungselemente und Brenner beliebig
miteinander auszutauschen und in die Öffnungen 4 einzusetzen.
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Die Fig. 3a und Fig. 3b zeigen jeweils eine teilweise Abwicklung von ansonsten in
Umfangsrichtung nebeneinander angeordneten Brenner 6 und Dämpfungselemente
7a, 7b. Die Fig. 3a enthält als Dämpfungselement 7a einen Helmholz-Resonator und
die Fig. 3b offenbart als Dämpfungselement 7b ein λ/4-Rohr 7b. Beide gelangen bei
verschiedenen Frequenzen mit Vorzug zum Einsatz. Ein Helmholz-Resonator 7a
dient eher der Dämpfung von Schwingungen mit tiefen Frequenzen, hingegen wird
ein λ/4-Rohr 7b eher bei höheren Frequenzen eingesetzt; dabei erstreckt sich der
Frequenzbereich für thermoakustische Störungen in Gasturbinenanlagen von etwa
50 Hz bis 600 Hz, vorzugsweise 70-300 Hz.
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Aus Fig. 4a geht hervor, wie mittels einer bereits oben beschriebenen
Abstimmvorrichtung 15 Einfluss auf das Volumen in einem Helmholz-Resonator 7a
genommen werden kann. Hierbei ist innerhalb des Volumens des Helmholz-
Resonators eine stempelartig ausgebildete Abstimmvorrichtung 15 vorgesehen, die
längs Ihres Stempelhubs (siehe Doppelpfeildarstellung) beweglich ist, wodurch das
Helmholzvolumen variabel angepasst werden kann. Fig. 4b zeigt eine derartige
Abstimmvorrichtung 15 in einem λ/4-Rohr 7b. Durch die Einflussnahme auf die
Grösse des Volumens des Helmholz-Resonators 7a bzw. des λ/4-Rohrs 7b kann auf
eine zu dämpfende Schwingungsfrequenz individuell abgestimmt werden.
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Eine weiterführende Ausgestaltung der Abstimmung wird durch Fig. 5 verdeutlicht.
Hier ist die Abstimmvorrichtung 15 über eine Stellvorrichtung 16 mit einer Regelung
17 verbunden. Wird der Regelung 17 eine feste Schwingungsfrequenz fp
vorgegeben, so stellt die Regelung 17 über die Stellvorrichtung 16 das Volumen des
Dämpfungselements 7 entsprechend ein, um das Dämpfungselement 7 auf die zu
dämpfende Schwingungsfrequenz fp abzustimmen. Man spricht hierbei von einem
offenen Regelkreis. Alternativ zu dieser offenen Regelung, kann die
Schwingungsfrequenz fp in der Brennkammer 12 gemessen werden und direkt der
Regelung 17 als Istwert zugeführt werden, woraufhin die Volumengrösse als Sollwert
an die Stellvorrichtung 16 übermittelt wird. Somit ergibt sich ein geschlossener
Regelkreis, der eine schnelle und individuelle Abstimmung auf thermoakustische
Störungen in jedem Betriebspunkt der Gasturbinenanlage selbständig ermöglicht.
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Es wird darauf hingewiesen, dass jeder Brenner 6 bzw. jedes Dämpfungselement 7
in einer Gasturbine 1 jede geeignete Position einnehmen kann; somit können
Brenner 6 und/oder Dämpfungselemente 7 sowohl radial nebeneinander als auch in
Umfangsrichtung benachbart zueinander angeordnet sein. Dabei kann
gegebenenfalls auf eine Spülung zwecks Kühlung zurückgegriffen werden, wie oben
beschrieben.
Bezugszeichenliste
1 Gasturbinenanlage
2 Frontplatte
3 Turbinengehäuse
4 Öffnung in der Frontplatte
5a, 5b Öffnung im Turbinengehäuse
6 Brenner
7 Dämpfer
7a Helmholzresonator
7b λ/4-Rohr
8 Brennkammergehäuse
9 Turbinenstufe
10 Verdichter
11 Maschinenachse
12 Brennkammer
13 Spülleitung
14 Rotor
15 Abstimmvorrichtung
16 Stellvorrichtung
17 Regelung
fp Schwingungsfrequenz