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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur drahtlosen Übertragung und zur Diagnostik
und Analyse von Biosignalen, insbesondere von Herz- und Kreislaufsignalen
sowie von metabolischen Parameter, von Anwendern nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Aus
der
DE 197 07 681
C1 ist bereits ein vergleichbares Verfahren und System
zur drahtlosen Übertragung,
zur Diagnostik und zur Analyse von Biosignalen sowie ein Mobiltelefon
zu diesem Zweck bekannt. Über
das bekannte Mobiltelefon ist es möglich, EKG-Signale aufzunehmen
und an eine Zentralstelle, bei der es sich um ein sogenanntes Call-Center
handelt, zu übersenden.
Hierzu sind auf der Rückseite
des Mobiltelefons Elektroden vorgesehen, die die Aufnahme eines
Elektrokardiogramms (EKG) ermöglichen.
Zur EKG-Aufnahme werden die Elektroden auf die entkleidete Brust
des Patienten gelegt, woraufhin ein EKG abgeleitet wird, das dann
an das Call-Center übermittelt
wird. Im Call-Center erfolgt die Diagnose aufgrund des erfaßten und übermittelten
EKGs sowie die Einleitung entsprechend geeigneter Notmaßnahmen,
sofern dies erforderlich ist.
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Nachteilig
bei dem bekannten Verfahren und System ist es, daß, wenn
alle Arbeitsstationen belegt sind, ein Anwender im Falle eines Notfalls
vergleichsweise lange darauf warten muß, bis eine Kommunikationsverbindung
zu einer Arbeitsstation der Zentralstelle hergestellt wird. In diesem
Falle muß der Anwender
entweder warten, bis eine Arbeitsstation wieder frei ist oder aber
zu einem späteren
Zeitpunkt erneut versuchen, einen Kontakt zur Zentralstelle herzustellen.
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Aus
der
DE 198 44 296
A1 ist eine Anordnung zur Patientenüberwachung bekannt, mit mindestens
einem Körperfühler zur
Erfassung eines physiologischen Parameters, einer diesem nachgeschalteten
Körpersignal-Verarbeitungseinheit
und/oder eines zur Erwirkung auf den Patienten ausgebildeten Therapiegerätes und
einem zur Übertragung
von Daten von der Körpersignal-Verarbeitungseinheit
oder dem Therapiegerät
zu einer Überwachungszentrale und/oder
von der Überwachungszentrale
zum dem Therapiegerät
ausgebildeten Mobilfunk-Endgerät. Das
Mobilfunk-Endgerät
ist in einem zellulären
Mobilfunknetz betreibbar und weist eine Basisstationskoordinaten-Speichereinheit
und eine mit dieser verbundenen Positionsbestimmungseinheit zur
Bestimmung des Aufenthaltsortes des Patienten auf. Im Notfall wird
ein Notfallsignal zum Endgerät
der Patientenüberwachungszentral übertragen.
Hierbei ist lediglich eine Überwachungszentrale
vorgesehen.
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Aus
der
DE 296 00 600
U1 geht ein Gerät
zur Übertragung
von geographischen Koordinaten mittels eines Mobiltelefons hervor.
Das Gerät
besteht aus einem GPS-Satellitenempfänger zur Positionsbestimmung,
optional aus einem Langwellen-Datenempfänger und einem Rechner mit
Speicher. In einem Notfall braucht der Hilfesuchende lediglich eine Taste
zu drücken,
wobei Positionsdaten zusammen mit einer Absenderkennung an die vorprogrammierte Nummer
der Rettungszentrale übertragen
werden. Zusätzlich
zur Übertragung
der geographischen Koordinaten und der Absenderkennung wird automatisch
ein Sprachkontakt hergestellt, über
den die Notfallabfrage erfolgt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es nun, die Verfügbarkeit des bekannten Verfahrens
zu erhöhen.
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Erfindungsgemäß ist bei
dem eingangs genannten Verfahren vorgesehen, daß wenigstens eine weitere Zentralstelle
mit einer Mehrzahl weiterer Arbeitsstationen zur Auswertung vorgesehen
ist und daß bei
Ausfall bzw. Nichtverfügbarkeit
einer Zentralstelle eine zu dieser Zentralstelle herzustellende Kommunikationsverbindung
zur anderen Zentralstelle hergestellt wird. Auch durch diese Ausgestaltung wird
die Verfügbarkeit
des erfindungsgemäßen Systems
und Verfahrens erhöht.
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Für eine möglichst
umgehende und schnelle Auswertung und Beratung ist es wichtig, daß auch nach
Unterbrechung einer Verbindung mit einer bestimmten Arbeitsstation
die Verbindung anschließend
zu dieser Arbeitsstation wieder hergestellt wird. Die Erfindung
sieht daher vor, daß nach
Unterbrechung einer Verbindung zu einer Arbeitsstation der anderen
Zentralstelle eine erneute Verbindung innerhalb eines vorgegebenen
Zeitintervalls wieder zu dieser Arbeitsstation der anderen Zentralstelle
hergestellt wird. Um dies zu realisieren und um gleichzeitig auch
sicherzustellen, daß die
Verbindung zwischen den Zentralstellen sehr schnell hergestellt
werden kann, ist zwischen der Zentralstelle und der weiteren Zentralstelle
wenigstens eine Standleitung vorgesehen.
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Nachfolgend
wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Dabei zeigt die einzige
Figur eine schematische Darstellung eines Systems zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Das
System 1 zur drahtlosen Übertragung und zur Diagnostik
und Analyse von Biosignalen weist wenigstens eine Zentralstelle 2 mit
einer Mehrzahl von Arbeitsstationen 3, 4, 5 auf.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind drei Arbeitsstationen dargestellt. Es versteht sich, daß die Zentralstelle 2 auch mehr
oder aber wenige Arbeitsstationen als dargestellt aufweisen kann.
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Zum
System
1 gehören
auch eine Vielzahl von Mobiltelefonen
6 von Anwendern,
von denen lediglich eines dargestellt ist. Das Mobiltelefon
6 entspricht
von Art und Aufbau im wesentlichen dem in der
DE 197 07 681 C1 dargestellten
Mobiltelefon, so daß der
Einfachheit halber hierauf Bezug genommen werden darf. Hinsichtlich
der Art der Ausbildung des Mobiltelefons
6 wird insoweit
die
DE 197 07 681
C1 zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht. Das
Mobiltelefon
6 zeichnet sich vorliegend dadurch aus, daß es eine
Taste
7 für
eine Notfallfunktion aufweist. Durch Betätigen der Taste
7 wird
von dem Mobiltelefon
6 automatisch die Nummer der Zentralstelle
2 gewählt und
die Verbindung hergestellt. Der Anwender braucht weder die Telefonnummer
der Zentralstelle
2 zu wissen bzw. manuell einzugeben,
noch muß eine
komplizierte Tastenbedienung erfolgen.
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Des
weiteren weist das Mobiltelefon 6 eine EKG-Übertragungsfunktion
auf. Hierzu sind auf der Rückseite
des Mobiltelefons 6 vier Elektroden vorgesehen, die zur
Aufzeichnung eines EKGs auf die Brust des Anwenders aufgelegt werden.
Das EKG wird im Mobiltelefon 6 gespeichert, wozu ein entsprechender
Speicher vorgesehen ist und kann an die Zentralstelle 2 übertragen
werden. Hat der Anwender zuvor ein EKG aufgezeichnet, kann dies
auch an die Zentralstelle 2 sofort übertragen werden.
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Weiterhin
weist das Mobiltelefon 6 eine Ortungsfunktion mittels GPS
(Global Positioning System) auf. Durch die GPS-Funktion kann der
Anwender des Mobiltelefons 6 lokalisiert und die Rettungskette
gezielt (ein)geleitet werden.
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Vorgesehen
ist nun, daß beim
Aktivieren der Notfallfunktion über
die Taste 7 am Mobiltelefon 6 zur Sprachübertragung
automatisch eine Datenübertragung
an wenderspezifischer Daten zur Zentralstelle 2 erfolgt.
Die Übertragung
der anwenderspezifischen Daten erfolgt dabei über SMS-Meldung 8.
Die Übertragung
der anwenderspezifischen Daten in Form eines Datenpakets als SMS-Meldung 8 erfolgt
im übrigen
nur dann, wenn die Notfallfunktion am Mobiltelefon 6 aktiviert
worden ist. Wird mit dem Mobiltelefon 6 eine "normale" Sprachverbindung
zur Zentralstelle 2 hergestellt, beispielsweise zur medizinischen
Beratung oder zu einer Hotline, werden die anwenderspezifischen
Daten nicht übertragen.
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Bei
Aktivierung der Notfallfunktion wird, wie zuvor ausgeführt worden
ist, die SMS-Meldung 8 an eine Empfangsstation 9 der
Zentralstelle 2 gesendet. Die Empfangsstation 9 empfängt auch
die sonstigen, vom Mobiltelefon 6 über eine "normale" Kommunikationsverbindung gesendeten
Daten. Von der Empfangsstation 9 werden sowohl die über die
Kommunikationsverbindung 10 gesendeten Sprach- und/oder Biodaten
als auch die SMS-Meldung auf eine der Arbeitsstationen 3, 4, 5 weitergeleitet.
An den einzelnen Arbeitsstationen 3, 4, 5,
die jeweils zumindest mit im einzelnen nicht dargestellten Bildschirmen
versehen sind, befinden sich Agenten, wobei es sich um Fachpersonal
zur Bewertung der übersandten
Daten handelt. Im vorliegenden Fall ist es so, daß sowohl
die über
die Kommunikationsverbindung 10 als auch die über die
SMS-Meldung 8 übersandten
Daten automatisch auf eine bestimmte Arbeitsstation weitergeleitet
werden, also nicht erst von den einzelnen Arbeitsstationen an der
Empfangsstation 9 abgefragt werden müssen. Gleichzeitig können auch
anwenderspezifische Daten, die bei der Zentralstelle 2 auf einem
nicht dargestellten Rechner bzw. auf einer nicht dargestellten Datenbank
gespeichert sind, an der betreffenden Arbeitsstation angezeigt werden.
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Des
weiteren ist das System 1 derart ausgebildet, daß nach einer
Unterbrechung einer Sprachverbindung zwischen dem Mobiltelefon 6 und
einer bestimmten Arbeitsstation eine erneute Sprachverbindung wieder
mit der betreffenden Arbeitsstation hergestellt wird, sofern diese
Sprachverbindung innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls wieder hergestellt
wird.
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Die
zuvor angegebenen anwenderspezifischen Daten, die bei jeder Aktivierung
der Notfallfunktion übersandt
werden, beinhalten vorzugsweise die Nummer der Karte des Mobiltelefons 6 zur
automatischen Identifikation des Anrufers, GPS-Daten (Positionskoordinaten) und die
Anzahl der im Speicher des Mobiltelefons 6 abgelegten EKGs.
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Dabei
ist in Verbindung mit der Übertragung der
auf dem Mobiltelefon 6 gespeicherten Biodaten vorgesehen,
daß die
gespeicherten Daten nach Übertragung
an die Zentralstelle automatisch gelöscht werden. Die Löschung erfolgt
vorzugsweise allerdings erst dann, wenn von der Zentralstelle 2 automatisch
ein Löschbefehl
an das Mobiltelefon 6 gesendet worden ist.
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Vorgesehen
ist nun weiterhin, daß das
Mobiltelefon 6 derart ausgebildet ist, daß beim Aktivieren der
Notfallfunktion über
die Taste 7 automatisch ein Notfallsignal an die Zentralstelle 2 gesendet
wird. Dieses Notfallsignal wird an der Zentralstelle 2,
vorliegend an der Empfangsstation 9, als solches erkannt.
Anschließend
wird ein entsprechendes Notfallsignal an allen Arbeitsstationen 3, 4, 5 optisch und/oder
akustisch angezeigt und zwar unabhängig davon, ob bereits eine
Kommunikationsverbindung der betreffenden Arbeitsstationen 3, 4, 5 mit
einem anderen Anwender besteht. Auf diese Weise hat der betreffende
Agent an der jeweiligen Arbeitsstation 3, 4, 5 dann
die Möglichkeit,
ein Gespräch
mit einem anderen Anwender, wenn es sich nicht um einen Notfall
handelt, sofort zu unterbrechen und den Notfallanruf anzunehmen.
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Bei
der dargestellten Ausführungsform
ist es im übrigen
so, daß ein
an der Empfangsstation 9 ankommendes Notfallsignal unmittelbar
an eine Notfall-Arbeitsstation 11 weitergeleitet
wird. Diese Notfall-Arbeitsstation 11 ist stets mit einem
Arzt belegt. Die Zentralstelle 2 ist dabei derart aufgebaut,
daß eine
Verbindung von der Empfangsstation 9 zur Notfall-Arbeitsstation 11 grundsätzlich nur
im Falle eines Notfalls direkt hergestellt wird. Ansonsten ist die
Notfall-Arbeitsstation 11 den "normalen" Arbeitsstationen 3, 4, 5 nachgeschaltet,
so daß die
jeweiligen Agenten an den Arbeitsstationen 3, 4, 5 nur
im Falle eines zu beurteilenden Notfalls eine Verbindung zur Notfall-Arbeitsstation 11 herstellen.
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Zur
Erzeugung des Notfallsignals ist das Mobiltelefon 6 mit
einer dementsprechenden Einrichtung zur Erzeugung des Notfallsignals
versehen. Diese Einrichtung kann auch Teil der Einrichtung zur Aktivierung
der Notfallfunktion sein. In jedem Fall umfaßt die Einrichtung zur Erzeugung
eines Notfallsignals einen Sender, um bei Aktivierung der Notfallfunktion
automatisch ein erzeugtes Notfallsignal an die Zentralstelle 2 zu
senden.
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Vorgesehen
ist vorliegend weiterhin, daß neben
der Zentralstelle 2 eine weitere Zentralstelle 2' vorgesehen
ist, die in gleicher Weise aufgebaut sein kann wie die Zentralstelle 2.
Vorgesehen ist eine Empfangsstation 9', sind Arbeitsstationen 3', 4', 5' und ist wenigstens
eine Notfall-Arbeitsstation 11'. Wichtig ist, daß das System 1 insgesamt
derart ausgebildet ist, daß nach
Unterbrechung einer Verbindung, beispielsweise zur Arbeitsstation 3' der weiteren
Zentralstelle 2',
eine erneute Verbindung innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls
wieder zur Arbeitsstation 3' hergestellt
wird. Zu diesem Zweck sind die Zentralstelle 2 und die
weitere Zentralstelle 2' über eine
Standleitung 12 miteinander verbunden. Hierzu ist vorgesehen,
daß die
Anrufverteilung nicht in einem IN-Netz eines Providers stattfindet,
da hier nicht sichergestellt werden kann, daß ein Anwender bei seinem Zweitanruf
wieder an die gleiche Zentralstelle gelangt.