Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiederherrichtung eines Scheibensatzes
einer Zerkleinerungseinrichtung, eine Zerkleinerungseinrich
tung, insbesondere zur Abfallaufbereitung und einen
Messer- oder Scheibensatz für diese.
Aus der Praxis sind als Zerkleinerungseinrichtungen
sogenannte Rotorscheren bekannt, die zwei auf gegenläufig
drehenden Wellen befestigte Scheiben- oder Messersätze
aufweisen. Die im Wesentlichen scheibenförmigen Messer
sind im Übergang zwischen ihrer Außenumfangsfläche und
ihren flachen Stirnseiten mit scharf geschliffenen
Schneidkanten versehen. Die Scheiben einer Welle sind da
bei auf Abstand gehalten und greifen in die Abstände zwischen
den Scheiben der anderen Welle. In Betrieb wird Ma
terial, das von den Walzen in den so gebildeten Zwischen
raum zwischen den Messerwellen hineingezogen wird, von den
Schneidkanten zerteilt.
Mit fortschreitendem Betrieb neigen die Schneidkanten
der Scheiben dazu, zu verschleißen. Ein Auswechseln des
gesamten Scheibensatzes bietet hier Abhilfe - führt jedoch
meist zu nicht akzeptablem Kostenaufwand.
Um die Zwischenräume zwischen den Scheiben freizuhal
ten und hier festgesetztes Material zu entfernen, sind in
einer Zerkleinerungseinrichtung häufig sogenannte Abstrei
fer vorgesehen. Dies sind Elemente, die in die Scheiben
zwischenräume greifen und ortsfest angeordnet sind. Die
Abstreifelemente müssen fest montiert sein, um die in Be
trieb auf sie einwirkenden Kräfte ableiten zu können. Die
feste Montage der Abstreifelemente gibt Scheibenpositionen
auf den Wellen vor, die nicht willkürlich geändert werden
können.
Die Scheiben bestehen aus verschleißfestem, harten
Stahl und sind entsprechend teuer. Werden die Scheiben
eines Scheibensatzes bei Erreichen der Verschleißgrenze
nicht nur an ihre Umfangsfläche, sondern zusätzlich an
ihren Flachseiten nachgeschliffen, müssen sie, damit zwi
schen den Scheiben benachbarter Wellen keine unzulässig
hohen Schneidspalte auftreten, mit verringerten Abständen
zueinander angeordnet werden. Dies ist häufig wegen der
fest angeordneten Abstreifelemente nicht möglich.
Aus der DE 197 42 754 A1 und der DE 100 08 442 A1
sind Schneidwerke mit zwei zueinander parallelen gegenläufig
rotierenden Wellen bekannt, die Schneidscheiben tra
gen. Die Schneidscheiben weisen unterschiedliche Dicken
auf, um Bereiche mit unterschiedlichen Schneideigenschaf
ten zu bilden.
Außerdem ist aus der DE 196 10 048 A1 ein Schneidwerk
für einen Dokumentenvernichter bekannt, der zwei Wellen
mit entsprechenden Schneidscheiben aufweist.
Sobald die Schneidscheiben der Schneidwerke ver
schlissen sind, müssen die Scheiben ersetzt werden.
Hier setzt die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe
an, die darin besteht, eine Zerkleinerungseinrichtung bzw.
deren Scheibensatz so zu gestalten, dass der Scheibensatz
bei Erreichen der Verschleißgrenze auf kostengünstige Wei
se instandgesetzt werden kann.
Diese Aufgabe wird mit dem Verfahren nach Anspruch 1,
der Zerkleinerungseinrichtung nach Anspruch 4 und dem
Scheibensatz nach Anspruch 18 gelöst:
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gelingt die Wie
deraufarbeitung von verschlissenen Scheibensätzen auf kos
tengünstige, übersichtliche und einfache Weise. Das Ver
fahren ermöglicht die Bereitstellung von recycelten Schei
bensätzen, wobei jede Scheibe mehrfach nachgeschliffen
werden kann, bis sie schlussendlich als vollkommen ver
schlissen aussortiert wird.
Die erfindungsgemäße Zerkleinerungseinrichtung und
der erfindungsgemäße Scheibensatz enthalten Scheiben un
terschiedlicher Dicke. Vorzugsweise sind zwei, drei oder
mehr Scheibengruppen vorhanden, wobei die Scheiben inner
halb einer Gruppe jeweils übereinstimmende, in Axialrich
tung zu messende Dicken aufweisen, wobei sich die Schei
bengruppen durch die vorhandenen Scheibendicken unter
scheiden. Mit anderen Worten, der Scheibensatz enthält
bspw. eine erste Gruppe von Scheiben mit großer Dicke,
eine zweite Gruppe von Scheiben mit geringerer oder mitt
lerer Dicke und eine dritte Gruppe von Scheiben mit geringster
oder kleiner Dicke.
Durch diese Maßnahme können die Scheiben eines ver
schlissenen Scheibensatzes kostengünstig recycelt werden,
d. h. auf kostengünstige Weise wieder aufgearbeitet werden.
Dies erfolgt, indem die verschlissenen dicksten Scheiben
nachgeschliffen werden, so dass ihre Umfangsschneidkanten
wieder scharf sind. Dabei nimmt ihre Dicke soweit ab, dass
sie nun die Rolle der Scheiben mit nächst schwächerer
(mittlerer) Dicke übernehmen können. Die verschlissenen
Scheiben mittlerer Dicke werden hingegen so weit nachge
schliffen, dass sie die Rolle der Scheiben mit noch gerin
gerer (kleinster) Dicke übernehmen können. Die Scheiben
mit kleinster Dicke werden als endgültig verbraucht aus
sortiert und die Scheiben mit größter Dicke werden er
setzt. Auf diese Weise kann jede Scheibe mehrfach, z. B.
dreimal genutzt werden, nämlich einmal als Scheibe mit
größter Dicke, einmal als Scheibe mit mittlerer Dicke und
einmal als Scheibe mit geringster Dicke.
Bedarfsweise lässt sich dies auch - dann allerdings
nur zweistufig - mit Scheibensätzen durchführen, die nur
zwei unterschiedliche Scheibentypen enthalten. Sind vier
oder mehr unterschiedliche Scheibentypen vorhanden, kann
jede Scheibe auch vier oder mehrmals genutzt werden.
Der erfindungsgemäße Scheibensatz wird in der
Zerkleinerungseinrichtung so angeordnet, dass
jede Scheibengruppe ihren festen Platz aufweist. Dies be
deutet, dass an den Wellenpositionen für Scheiben mit ge
ringster Dicke, Positionen für Scheiben mittlerer Dicke
und Positionen für Scheiben größter Dicke vorgesehen sind,
wenn der Scheibensatz drei Scheibentypen enthält. Die
Scheiben eines Scheibensatzes rücken deshalb beim Nach
schleifen (Nachsetzen) jeweils von den Plätzen einer
Scheibengruppe zu den Plätzen der anderen Scheibengruppe
auf. Durch diese Maßnahme wird sichergestellt, dass die
Positionen der Scheiben auf den Wellen und die Abstände
zwischen den Scheiben beim Nachschleifen oder beim Erset
zen eines Scheibensatzes durch einen Recyclingsatz nicht
verändert werden. Die (angepassten) Abstreifelemente kön
nen deshalb an ihrem Platz bleiben - eine Verschiebung der
Axialrichtung ist weder möglich, noch erforderlich.
Für Zerkleinerungseinrichtungen, in denen bislang nur
Scheiben einheitlicher (mittlerer) Dicke verwendet worden
sind, kann der erfindungsgemäße Scheibensatz als Nachrüst
satz angeboten und bereitgehalten werden. Dies insbesonde
re, wenn die Anzahl der in dem Nachrüstsatz enthaltenen
Scheiben mit der Scheibenzahl des Originalsatzes, der nur
aus in ihrer Dicke einheitlichen Scheiben bestand, über
einstimmt, so dass die Anzahl der zu verwendenden Ab
streifelemente unverändert bleibt. Auch deren Position
bleibt unverändert, wenn ein Nachrüst-Abstreifelementesatz
bereitgehalten wird, der Abstreifelemente für größte
Scheiben, für mittlere Scheiben und für kleinste Scheiben
enthält. An den Abstreifelementen vorgesehene Be
festigungselemente können dabei so gegen die Mittelebene
der Abstreifelemente versetzt angeordnet sein, dass die
Abstreifelemente an Befestigungsbohrungen in einem festen
Raster befestigt werden können.
Die Scheiben sind auf den Wellen so auf Abstand zu
einander gehalten, dass dieser Abstand mit der Dicke der
Scheibe der anderen Welle übereinstimmt, die in den Zwi
schenraum ragt. "Übereinstimmen" bedeutet in diesem Zusammenhang,
dass der Abstand zwischen den Scheiben gleich
der Dicke der in den Scheibenabstand greifenden Scheibe
zzgl. eines Schneidspalts ist. Dies, damit die Scheiben
miteinander kämmen, ohne zu klemmen.
Die Seitenflächen der Scheiben können eben ausgebil
det sein, was eine robuste Bauform ergibt und das Nachset
zen (Nachschleifen) der Scheiben erleichtert.
Die Außenumfangsfläche der Scheiben kann zylindrisch
ausgebildet sein. Zusätzlich können Finger oder sonstige
Vorsprünge an der Außenumfangsfläche ausgebildet sein, um
zu bewirken, dass zu zerkleinerndes Gut in den Zwischen
raum zwischen den Scheiben gedrückt wird. Vorzugsweise
sind nur wenige, z. B. drei oder vier, Vorsprünge pro
Scheibe vorgesehen. Die Vorsprünge der Scheiben sind vor
zugsweise gegeneinander versetzt, so dass eine Schrauben
linie entstehen kann. Es wird als vorteilhaft angesehen,
wenn in jeder Scheibengruppe Scheiben vorhanden sind, die
mit Ausnahme ihrer Dicke mit Scheiben der anderen Gruppen
übereinstimmen. So können die Scheiben nach und nach in
jeder Gruppe verwendet werden, ohne dass sich das von den
Vorsprüngen gebildete Muster ändert.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Ab
streifelemente ortsfest angeordnet. Dies ist insbesondere
für Zerkleinerungseinrichtungen von Vorteil, in denen hohe
Kräfte auftreten und die Abstreifelemente hohen Belastun
gen ausgesetzt sind. Diese lassen sich mit einer ortsfes
ten Halterung gut auffangen.
Der Scheibensatz ist vorzugsweise so gestaltet, dass
der Dickenunterschied zwischen den einzelnen Scheibengruppen
ausreicht, um im Verschleißfalle, d. h. bei Erreichen
der Verschleißgrenze, durch Nachschleifen der ebenen Sei
tenflächen der Scheiben sowie ggfs. der Umfangsfläche, mit
einiger Sicherheit scharfe Schneidkanten erhalten zu kön
nen. Bspw. beträgt der Dickenunterschied 5 mm bis 10 mm - je
nach Zerkleinerungsaufgabe.
Es wird als vorteilhaft angesehen, wenn in jeder
Scheibengruppe des Scheibensatzes etwa gleich viele Schei
ben enthalten sind. Dies ermöglicht das Aufarbeiten des
Scheibensatzes, ohne dass für die mittleren oder schwächs
ten Scheiben Ersatzscheiben erforderlich wären.
Der Scheibensatz enthält Scheiben mit wenigstens zwei
unterschiedlichen, vorzugsweise jedoch mehreren unter
schiedlichen Dicken. Dabei wird es als vorteilhaft angese
hen, Scheiben unterschiedlicher Dicke jeweils abwechselnd
auf einer Welle anzuordnen. Dies kann sowohl über die Län
ge der gesamten Welle so erfolgen, bspw. wenn lediglich
zwei unterschiedliche Scheibendicken vorhanden sind, oder
lediglich in einem Abschnitt der Welle. Letzteres ist vor
teilhaft, wenn bspw. drei verschiedene Scheibendicken vor
handen sind. Die Scheiben mittlerer Dicke können in einem
Bereich der Welle angeordnet werden, während die Scheiben
größter und kleinster Dicke in einem anderen Bereich der
Welle abwechselnd miteinander angeordnet werden. Dies hat
zur Folge, dass das entstehende Granulat (zerkleinertes
Gut) im Durchschnitt eine einheitliche Dicke aufweist. Es
werden jedenfalls nicht an einer Seite des Schneidwerks
(Scheibensatz) große und an der anderen Seite kleine Korn
größen oder Granulatgrößen abgegeben. Vielmehr sind klei
nere und größere Stücke relativ gleichmäßig vermischt.
Dies hat erhebliche Bedeutung für nachgeordnete Prozesse,
bspw. Förderprozesse oder Klassierprozesse. Insbesondere
Förderprozesse reagieren häufig relativ empfindlich auf
Änderungen der Korngröße des erzeugten Granulats. Sollen
Verstopfungen und sonstige Fehlfunktionen von nachgeordne
ten Förderern vermieden werden, ist deshalb die abwech
selnde Anordnung dicker und dünner Scheiben auf einer Wel
le von Vorteil.
Ein weiterer Vorteil, der sich aus der alternierenden
Anordnung der dicken und der dünnen Scheiben ergibt, ist
dass im Mittel das von den mittleren Scheiben festgelegte
Raster eingehalten wird. Dies ermöglicht es, die zwischen
den Scheiben befindlichen ortsfesten Abstreifelemente mit
den vorhandenen Befestigungsmitteln, bspw. an vorhandenen,
in einem festen Raster angeordneten Befestigungsbohrungen,
zu lagern.
Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Er
findung veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 eine Zerkleinerungseinrichtung in schematischer
Darstellung,
Fig. 2 den Scheibensatz der Zerkleinerungseinrichtung
nach Fig. 1, in perspektivischer Darstellung,
Fig. 3 die Zerkleinerungseinrichtung nach Fig. 1, in
einer längsgeschnittenen Darstellung, und
Fig. 4 die mit Scheiben unterschiedlicher Dicke ver
sehenen Wellen der Zerkleinerungseinrichtung nach Fig. 1,
in Draufsicht.
In Fig. 1 ist eine Zerkleinerungseinrichtung 1 ver
anschaulicht, die auch als Schredder oder Rotorschere be
zeichnet wird. Sie weist ein Gehäuse 2 auf, auf dem ein
Zuführtrichter 3 sitzt. Über diesen ist der Zerkleine
rungseinrichtung 1 zu zerkleinerndes Material zuzuführen.
In dem unter dem Trichter 3 angeordneten Gehäuse 2
sind zwei Wellen 3, 4 angeordnet, die drehbar gelagert und
mit einer nicht weiter veranschaulichten Antriebseinrich
tung verbunden sind. Diese treibt die Wellen 3, 4 so an,
dass diese, wie in Fig. 1 durch Pfeile 5, 6 angedeutet,
jeweils gegensinnig zueinander rotieren, wobei sich die
dem Trichter 3 zugewandten Oberseiten der Wellen 3, 4 auf
einander zu drehen.
Die Wellen 3, 4 tragen einen Scheibensatz 7, der ge
sondert in Fig. 2 veranschaulicht ist. Zu dem Scheiben
satz 7 gehören Scheiben S. die drehfest mit den Wellen 3,
4 verbunden sind. Dies ist aus Fig. 3 ersichtlich. Demge
mäß weisen die Wellen 3, 4 an ihrer Außenseite eine Profi
lierung auf. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die
Wellen 3, 4 im Querschnitt nach Art von Bogendreiecken mit
abgerundeten Ecken ausgebildet. Andere Profilierungen sind
möglich, jedoch liefert die vorgestellte Profilierung eine
hohe Drehmomentübertragung und leichte (gute) Montagemög
lichkeit. Die Scheiben S weisen jeweils eine Zentralöff
nung 8 (Fig. 2) auf, die komplementär ausgebildet ist, so
dass die Scheiben S mit geringem Spiel drehfest auf den
Wellen 3, 4 sitzen. Zu den Scheiben S gehören außerdem
Abstandshalter 9, 10, 11 (Fig. 4), die dazu dienen, die
Scheiben auf jeder Welle 3, 4 in festen Axialabständen
zueinander zu halten.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, weist jede Scheibe S zwei
einander gegenüberliegende Flachseiten 12, 13 auf, die
jeweils bei einer Schneidkante 14, 15 an eine Außen
umfangsfläche 16 grenzen. Diese ist etwa zylindrisch aus
gebildet, wobei von der Außenumfangsfläche 16 ausgehend
rampenartig geformte Vorsprünge 17 radial von der Scheibe
S wegstehen. Die Vorsprünge weisen die gleiche Dicke auf,
wie die übrige Scheibe S. An ihrer bezüglich der Drehrich
tung vorn liegenden Seite sind sie mit einer Druckfläche
18 versehen, die etwa radial ausgerichtet ist. Wie Fig. 3
veranschaulicht, kann sie auch gegen die Radialrichtung
geneigt sein. Sie grenzt seitlich an die Planflächen 11,
12 und weist dort Schneidkanten 21, 22 auf. Die Vorsprünge
begrenzen die Größe der von kompakten Teilen abzutrennen
den Abschnitte.
Wie Fig. 4 veranschaulicht, enthält der Scheibensatz
7 mehrere verschiedene Scheibentypen, die sich unterein
ander nur durch ihre Dicke unterscheiden. Die Scheiben S
einer ersten, dicksten Gruppe G1 sind in Fig. 4 mit S1
bezeichnet und schraffiert dargestellt. Die Scheiben einer
zweiten Gruppe G2 sind in Fig. 4 ohne Füllbereich ver
anschaulicht und mit "S2" bezeichnet. Diese Scheiben wei
sen in Axialrichtung gemessen eine geringere Dicke auf,
als die Scheiben S1. Die Scheiben S3 einer dritten Gruppe
G3 weisen die geringste Dicke auf und sind in Fig. 4 ge
punktet veranschaulicht. Die Dicke der dicksten Scheiben
S1 beträgt im vorliegenden Ausführungsbeispiel etwa 79 mm
bis 79,6 mm; die Dicke der Scheiben S2 der zweiten Gruppe
G2 beträgt im vorliegenden Ausführungsbeispiel etwa 71 mm
bis 71,3 mm und die Dicke der dünnsten Scheiben S3 beträgt
im Ausführungsbeispiel etwa 63 mm bis 63,5 mm. Die Dicken
unterschiede zwischen den einzelnen Scheiben S1, S2, S3
sind dabei so groß bemessen, dass beim Nachschleifen einer
verschlissenen Scheibe S1 eine Scheibe S2 erhalten wird,
und dass beim Nachschleifen der Scheiben S2 Scheiben S3
erhalten werden. Das Nachschleifen erfolgt dabei vorzugs
weise durch Materialabtrag von den Planflächen 12, 13 zur
Wiederherstellung der Schneidkanten 14, 15. Ggfs. kann die
Umfangsfläche 16 ebenfalls etwas nachgeschliffen werden.
Vorzugsweise wird davon jedoch, wenn überhaupt, nur gering
Gebrauch gemacht, um die Schnittverhältnisse im Mittel
bereich (Fig. 3, vertikale strichpunktierte Linie M)
nicht zu verändern. Außerdem sollen die miteinander über
einstimmenden Durchmesser D der Scheiben S nicht verändert
werden.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, überlappen die Scheiben
S einander im Mittelbereich M. Der Abstand zwischen den
Wellen 3, 4 bzw. deren Mittelachsen ist etwas geringer,
als der Scheibendurchmesser D1. Die Höhe der Vorsprünge 17
ist so bemessen, dass diese an den zwischen den Scheiben 5
angeordneten Abstandshalter 9, 10 vorbeilaufen, ohne an
zustoßen. Die Vorsprünge 17 benachbarter Scheiben sind in
Drehrichtung gegeneinander versetzt.
An der von der jeweils anderen Welle 3, 4 abliegenden
Seite ist der jeweiligen Welle 3, 4 benachbart an einer
Rückwand oder Seitenwand des Gehäuses 2 eine Reihe von
Abstreifelementen 22, 23 angeordnet. Diese sind als Flos
sen ausgebildet, die in die Zwischenräume zwischen den
Scheiben S ragen. An ihrer dem Gehäuse 2 zugewandten Seite
weisen sie eine Sitzfläche 25 auf, die mit einer nach oben
weisenden Stufe 26 versehen sein kann, die der besseren
Kraftübertragung von dem Abstreifelement 22, 23 auf das
Gehäuse 2 dient. Zusätzlich sind Befestigungsbolzen vorhanden,
die in Fig. 4 durch strichpunktierte Linien an
geordnet sind und in Öffnungen 28 der treffenden Gehäuse
wand 29 ragen. Die Öffnungen 28 können bedarfsweise auch
in gesonderten Befestigungsschienen ausgebildet oder an
geordnet sein.
An ihrer den Wellen 3, 4 zugewandten Seite weisen die
Abstreifelemente 23 Hohlkehlen 31 auf, die der Krümmung
des jeweiligen Abstandselements 9, 10, 11 folgen. Mit ih
rer jeweils nach unten weisenden, sich von dem Abstreif
element 19 weg erstreckenden Seite bilden die Abstreif
elemente 22, 23 Abstreifflächen 32, 33, die dazu dienen,
in den Zwischenräumen zwischen den Scheiben S festgekeil
tes Material aus diesem Zwischenraum herauszudrängen.
Die Abstreifelemente 22, 23 sind in zumindest drei
verschiedenen Dicken vorhanden. In einer ersten Dicke
stimmen sie mit der Dicke der Scheiben S1 überein. Wie
Fig. 4 veranschaulicht, sind diese Abstreifelemente A1 an
Scheiben S1 gegenüberliegenden Seiten der jeweils anderen
Welle angeordnet. In ihrer Dicke mit den Scheiben S2 über
einstimmende Abstreifelemente A2 sind an den Scheiben S2
jeweils gegenüberliegenden Seiten der jeweils anderen Wel
le angeordnet und greifen somit in die gleiche Lücke wie
die Scheiben S2. Entsprechend sind die dünnsten Abstreif
elemente A3 in den gleichen Lücken angeordnet wie die
Scheiben S3, stimmen in ihrer Dicke mit diesen überein und
sind den Scheiben S3 bezüglich der gegenüberliegenden Wel
le jeweils diametral gegenüberliegend angeordnet.
Die insoweit beschriebene Zerkleinerungseinrichtung 1
arbeitet wie folgt und wird folgendermaßen gewartet:
In Betrieb laufen die Wellen 3, 4 der Zerkleinerungs
einrichtung 1 gegenläufig, so dass in den Aufgabetrichter
3 gegebenes Material von den Vorsprüngen 17 erfasst und
zur Mitte M hin gefördert und zwischen die Scheiben S des
Scheibensatzes 7 gedrückt, gezogen bzw. gefördert wird.
Das Material wird an den Schneidkanten 15, 16 und ggfs.
durch die Schneidkanten 21, 22 zertrennt und in zerklei
nerter Form unterhalb des Scheibensatzes 7 abgegeben.
Ist eine solche Zerkleinerungseinrichtung zunächst
noch mit Scheiben S2 bestückt die eine einheitliche Dicke
aufweisen und deren Dicke genau halb so groß ist wie der
Abstand zwischen zwei Befestigungsöffnungen 28, werden
diese Scheiben S2 nach einiger Zeit ihre Verschleißgrenze
erreichen, d. h. die Schneidkanten 14, 15, 21, 22 sind nach
einiger Zeit nicht mehr scharf. Bei einer solchen Maschine
sind die Befestigungsöffnungen 28 in einheitlichen, dem
Raster entsprechenden Abständen angeordnet, alle Abstreif
elemente 22, 23 sind etwa so dick wie die Scheiben S2 und
die Abstandhalter 10. Die Abstreifelemente 22, 23 sind mit
Befestigungselementen gehalten, die in der Mittelebene der
Abstreifelemente 22, 23 angeordnet sind, d. h. die Befesti
gungsöffnungen 28 sitzen mittig zwischen den Scheiben S2.
Ist die Verschleißgrenze erreicht, muss der Scheiben
satz 7 ersetzt oder auch aufgearbeitet werden. Beim ersten
Mal werden dazu aus dem verschlissenen Scheibensatz neun
Scheiben aussortiert, die an ihren Flachseiten abgeschlif
fen werden, bis die Schneidkanten 14, 15, 21, 22 wieder
scharf sind. Aus diesen Scheiben werden somit Scheiben S3.
Der Scheibensatz 7 wird nun durch neun oder zehn neue
Scheiben S2, die die Originaldicke aufweisen sowie zusätz
lich neun Scheiben S1 ergänzt, die dicker sind als das
halbe Raster und somit auch dicker als die Originalschei
ben S2. Wie in Fig. 4 veranschaulicht, werden nun auf
jeder Welle 3, 4 jeweils wenigstens ein Bereich festge
legt, in dem lediglich Scheiben S2 der Gruppe G2 (Origi
nalscheiben) vorhanden sind. Diese Bereiche der Scheiben
gruppen G2 auf beiden Wellen liegen so einander gegenüber,
dass die Scheiben S2 zwischen einander greifen können,
d. h. die Bereiche sind einander benachbart. Dagegen werden
die Scheiben der Gruppe G3 und G1 auf jeder Welle 3, 4
alternierend, d. h. abwechselnd angeordnet. Nachdem das
Maß, um das die Scheiben S1 dicker sind als die Standard
scheiben S2 im Wesentlichen dem Maß entspricht, um das die
Scheiben S3 dünner sind als die Standardscheiben S2, er
gibt sich als Scheibenmittenabstand wiederum das Raster,
d. h. der Scheibenmittenabstand der Scheiben S1, S3 ist so
groß, wie der Abstand zwischen den Löchern 28 und wie der
Mittenabstand zwischen den Scheiben S2, wenn der Mitten
abstand jeweils zwischen Scheiben ein- und derselben Welle
gemessen wird. Um dies zu erreichen, wird der Scheibensatz
noch durch zusätzliche Abstandshalter ergänzt, die in Axi
alrichtung gemessen länger oder kürzer als die Abstands
halter 10 sind, die zwischen den Standardscheiben S2 vor
gesehen sind. Dadurch entstehen zwischen den Scheiben S1,
S3 jeweils kurze bzw. lange Zwischenräume, in die dünne
Scheiben S3 oder dicke Scheiben S1 greifen können. Die
Schneidspalte zwischen den gegensinnig laufenden Scheiben
sind genauso gering wie die Schneidspalte zwischen den
ineinander greifenden Scheiben S2. Auf jeder Welle 3, 4
wechseln in den Gebieten in denen die Schneidplatten S1,
S3 der Gruppen G1, G3 angeordnet sind, somit dicke und
dünne Schneidplatten S1, S3 und lange und kurze Abstands
halter 9, 11 einander ab.
Zur Ergänzung wird bei der Wiederherrichtung der Zer
kleinerungseinrichtung 1 ein zusätzlicher Satz Abstreifer
22, 23 bereitgestellt, die, wie Fig. 4 veranschaulicht,
als breiterer Abstreifer A1 oder schmalere Abstreifer A3
ausgebildet sind und deren Befestigungsmittel gegen ihre
jeweilige Mittelebene so versetzt ist, dass sie zwar ge
ringfügig außerhalb des Rasters angeordnet, aber mit ihren
Befestigungsmitteln im Raster sind.
Bei einer nächsten Instandsetzung der Zerkleinerungs
einrichtung 1 muss nun lediglich noch der Scheibensatz 7
erneuert bzw. überarbeitet werden - die erforderlichen
Abstandshalter 19, 11 und Abstreifer A1, A2, A3 sind be
reits vorhanden. Zum Instandsetzen des Scheibensatzes 7
werden nun die abgenutzten Scheiben S3 als endgültig ver
schlissen aussortiert. Die verschlissenen mittleren Schei
ben S2 werden an ihren Planflächen 12, 13 abgeschliffen -
sie werden so zu Scheiben S3 umgewandelt. Die abgenutzten
Scheiben S1 werden ebenfalls an ihren Planflächen 12, 13
abgeschliffen und somit in Scheiben S2 umgewandelt. Le
diglich die Scheiben S1 werden dann durch neue dicke
Scheiben ersetzt. Für einen Scheibensatz 7 mit siebenund
zwanzig Scheiben S sind lediglich neun neue Scheiben S1
erforderlich, die übrigen achtzehn Scheiben können nach
geschliffen und wiederverwendet werden. Dies stellt eine
erhebliche Material- und Kosteneinsparung dar. Dies ins
besondere, wenn es sich bei den Scheiben S um Scheiben aus
besonders verschleißfestem Stahl handelt, der lange Stand
zeiten und hohe Zerkleinerungsleistungen gestattet.
Bei einer fortentwickelten Verwendungsform des erfin
dungsgemäßen Scheibensatzes werden auch Neumaschinen, d. h.
neue Zerkleinerungseinrichtungen 1 von vorne herein mit
Scheibensätzen 7 gemäß Fig. 4 ausgerüstet. Eine solche
Zerkleinerungseinrichtung ist von vorne herein auf eine
kostengünstige Wiederinstadsetzung des Scheibensatzes 7
eingerichtet. Die Wiederinstandsetzung erfordert lediglich
immer nur den Ersatz der dicken Scheiben S1, während die
Scheiben S3, S2 durch Nachschleifen der verschlissenen
jeweils dickeren Scheibe S2, S3 erhalten werden.
Eine Zerkleinerungseinrichtung 1 weist einen Schei
bensatz 7 mit mehreren unterschiedlich dicken Scheiben S1,
S2, S3 auf, die in einem gegebenen Raster an wenigstens
zwei gegenläufig laufenden Wellen angeordnet sind. Die
Scheiben stehen dabei auf Lücke und fassen jeweils in die
Zwischenräume zwischen den Scheiben der benachbarten Wel
le. Mit fortgesetztem Betrieb der Zerkleinerungseinrich
tung 1 verschleißen die Scheiben S1, S2, S3. Zur Wieder
instandsetzung werden die dickeren Scheiben S1, S2 nach
geschliffen und dadurch zu dünneren Scheiben S3. Die ver
schlissenen dünneren Scheiben S3 werden aussortiert und
die dicksten Scheiben S1 werden ersetzt. Damit kann jede
Scheibe S entsprechend der Anzahl der vorhandenen Schei
bendicken mehrmals benutzt werden - bei Scheibensätzen 7
mit zwei verschiedenen Scheibendicken zweimal, bei Schei
bensätzen 7 mit drei Schreibendicken dreimal und bei
Scheibensätzen mit vier oder fünf Scheibendicken entspre
chend vier- oder fünfmal.