DE10057782C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Überführen einer Prozesssteuerung von einem Solobetrieb in einen redundanten Steuerungsbetrieb - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Überführen einer Prozesssteuerung von einem Solobetrieb in einen redundanten SteuerungsbetriebInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Überführen einer Prozesssteuerung von einem Solobetrieb mit einer CPU (CPU 1) in einen redundanten Steuerungsbetrieb mit zumindest einer weiteren CPU (CPU 2). Während der Inbetriebnahme der zumindest einen weiteren CPU (CPU 2), d. h. bei dem Überführungsvorgang von dem Solobetrieb in den redundanten Steuerungsbetrieb, läuft die Prozesssteuerung weiter. In einer ersten Alternative des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Wert (W1, ..., W4) eines Datenbereichs (DB1, DB2, DB3) nur dann überschrieben, wenn sich der Wert zwischenzeitlich geändert hat. Eine Veränderungskennung (VK) für diesen Datenbereich (DB1, DB2, DB3) wird nur dann gesetzt, falls sich ein bereits abgespeicherter, zu überschreibender Wert (W1') eines Datenbereichs von dem entsprechenden zu schreibenden Wert dieses Datenbereichs unterscheidet. Es erfolgt nur dann eine Übertragung eines Datenbereichs an die zumindest eine weitere CPU (CPU 2), falls dieser mit einer Veränderungserkennung (VK) gekennzeichnet ist. Alternativ hierzu wird festgestellt, ob sich ein analoger Prozesssteuerungseingang signifikant von dem entsprechenden bisherigen Prozesssteuerungswert unterscheidet. Falls keine signifikante Änderung festgestellt wird, wird der bisherige analoge Prozesssteuerungswert weiterverwendet, ansonsten der neue analoge Prozesssteuerungswert. Hierdurch wird ein schneller und im Wesentlichen störungsfreier Übergang vom Solobetrieb in den redundanten ...
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überführen
einer Prozesssteuerung von einem Solobetrieb mit einer CPU in
einen redundanten Steuerungsbetrieb mit zumindest einer weite
ren CPU. Während der Inbetriebnahme der zumindest einen weite
ren CPU, d. h. während des Überführungsvorgangs der Prozesssteu
erung, läuft die Prozesssteuerung weiter. So werden bei redun
danten Steuerungen, wie z. B. einem sog. 1v2-System, von einem
Solobetrieb in einen redundanten Betrieb mit zwei oder mehr
CPUs u. a. die aktuellen Werte von Anwenderdaten von der pro
zessführenden bisherigen, im Solobetrieb verwendeten CPU auf
die zumindest eine weitere CPU übertragen. Dieser Vorgang wird
als Aufdaten bezeichnet.
Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Durchführen
einer Prozesssteuerung, die wenigstens zwei CPUs aufweist und
sowohl in einem Solobetrieb mit einer CPU als auch in einem re
dundanten Steuerungsbetrieb mit der zumindest einen weiteren
CPU betreibbar ist. Eine derartige Vorrichtung umfasst eine An
wenderdaten-Schreibeinrichtung zum Schreiben eines Datenbe
reichs von Anwenderdaten, die auf die zusätzlich zugeschaltete
CPU übertragen werden müssen.
Schließlich betrifft die Erfindung auch ein entsprechendes Com
puterprogramm sowie ein Speichermedium mit einem darauf befind
lichen Computerprogramm, das Anweisungen zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst.
Aus der US 5,757,642 ist eine Kopplung zweier redundanter Com
putersysteme bekannt, wobei die Kopplung auf der Ebene jeweils
vorhandener Speichermedien-Kontrolleinheiten erfolgt, so dass
es möglich wird, auf den Speichermedien zu hinterlegenden Daten
quasi parallel auch an das redundante System zu übermitteln, so
dass die Daten jederzeit identisch in beiden Systemen enthalten
sind.
Aus der GB 2 313 678 ist ein Gerät mit zwei redundanten Steue
rungskomponenten bekannt, wobei im Fehlerfall die Daten der ak
tiven Komponente zur passiven Komponente übermittelt werden.
Die übermittelten Daten enthalten einen so genannten CRC (Cyc
lic Redundancy Code). Das passive System bildet über die erhal
tenen Daten selbst einen solchen CRC und vergleicht den CRC der
enthaltenen Daten mit dem selbst gebildeten CRC und übernimmt
die Steuerung von dem aktiven System nur dann, wenn beide Prüf
codes, der selbst ermittelte und der empfangene, übereinstim
men, so dass vermieden werden kann, dass das passive System die
Steuerung mit fehlerhaften Daten übernimmt.
Es sind Prozesssteuerungen bekannt, wie beispielsweise die be
reits zuvor erläuterten 1v2-Systeme, die einerseits in einem
Solobetrieb betreibbar sind, andererseits auch in einen redun
danten Betrieb überführbar sein müssen, d. h. bei dem zusätzlich
eine oder mehrere CPUs zur Steuerung des Prozesses einge
setzt werden, um einen redundanten Betrieb zu gewährleisten.
So müssen bei diesem Überführungsvorgang vom Solobetrieb in
den redundanten Betrieb u. a. in dem genannten Aufdaten-Vorgang
die aktuellen Werte der Anwenderdaten von der bisher prozess
führenden CPU auf die zusätzlich aufgeschalteten CPUs übertra
gen werden. Während des Aufdatens darf der gesteuerte Prozess
nicht gestört werden, d. h. die Prozesssteuerung muss während
des Aufdatens störungsfrei weiterlaufen.
Typischerweise laufen Steuerungsprogramme zyklisch ab, d. h.
die selben Anwenderprogrammteile werden in kurzen Zeitabstän
den von beispielsweise ca. 10 bis 500 ms durchlaufen. Als Bei
spiel für ein solch zyklisch ablaufendes Steuerungsprogramm
wird das als IEC 61131-3 bezeichnete Steuerungsprogramm ange
führt.
Beim Stand der Technik wird normalerweise festgestellt, ob
seit dem letzten Übertragen eines Datenbereichs in diesen Da
tenbereich geschrieben wurde. Ist dies der Fall, so wird für
diesen Datenbereich eine Veränderungskennung (Dirty-Bit) ge
setzt. Wird nun im Programmablauf festgestellt, dass eine der
artige Veränderungskennung für einen Datenbereich gesetzt wur
de, so muss dieser veränderte Datenbereich zur aufzudatenden
CPU, d. h. die redundante CPU, übertragen werden. Aufgrund der
zyklischen Arbeitsweise der Anwenderprogramme ist festzustel
len, dass praktisch in alle Datenbereiche während einer voll
ständigen Bearbeitung eines Anwenderprogrammzyklusses ge
schrieben wird, was zur Folge hat, dass fast immer alle Daten
bereiche übertragen werden müssen. Da eine Übertragung derar
tig vieler Datenbereiche eine relativ lange Zeit in Anspruch
nimmt, in der zudem ein Anwenderprogramm wiederum viele Daten
bereiche erneut bearbeiten muss und dabei wieder in diese
schreibt, müssen derartige Datenbereiche erneut übertragen
werden. Hierdurch kann der Aufdaten-Vorgang stark verzögert
werden oder es kann sogar der Fall eintreten, dass das Aufdaten
nicht gelingt und damit ein redundanter Betrieb bei lau
fender Prozesssteuerung nicht gelingt.
Das der Erfindung zugrundeliegende technische Problem besteht
darin, ein verbessertes Aufdaten-Verfahren und eine hierfür
geeignete Vorrichtung bereitzustellen.
Dieses technische Problem wird durch ein Verfahren mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 oder des Anspruchs 4 bzw. durch eine
Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 7 oder des An
spruchs 9 gelöst.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, anstatt wie bisher
eine Veränderungskennung für einen Datenbereich zu setzen,
wenn in diesen Datenbereich zuvor geschrieben wurde, nunmehr
die Veränderungskennung nur dann zu setzen, wenn zuvor ein Un
terschied zwischen dem zu überschreibenden Wert dieses Daten
bereichs und dem entsprechenden zu schreibenden Wert dieses
Datenbereichs festgestellt wurde. In diesem Fall wird dann vor
der Veränderungskennungsetzung der Wert des Datenbereichs ge
schrieben. Es werden dann wie üblich diejenigen Datenbereiche
an die zumindest eine weitere CPU übertragen, die mit einer
Veränderungskennung gekennzeichnet sind.
Alternativ hierzu ist es auch möglich, zu ermitteln, ob sich
ein analoger Prozesssteuerungseingang signifikant von dem ent
sprechenden bisherigen Prozesssteuerungswert unterscheidet.
Falls keine signifikante Änderung festgestellt wird, wird der
bisherige analoge Prozesssteuerungswert weiterverwendet, an
dernfalls wird der neue analoge Prozesssteuerungswert weiter
verwendet.
Diese beiden Alternativen können auch miteinander kombiniert
werden, wodurch die Prozesssicherheit des Aufdatens noch wei
ter erhöht werden kann.
Die vorgenannten erfindungsgemäßen Lösungen berücksichtigen,
dass bei der zyklischen Bearbeitung eines Anwenderprogramms
oftmals die selben Werte erzeugt werden wie bei der Bearbei
tung im vorhergehenden Zyklus. In diesem Fall werden Werte ei
nes Datenbereichs mit den selben Werten überschrieben, jedoch
beim bisherigen Verfahren nach dem Stand der Technik werden
diese Datenbereiche mit einer Veränderungskennung gekennzeich
net, was zu einer immens ansteigenden Datenübertragungsmenge
beim Aufdaten führt, aber oftmals unnötig ist. Erstmals werden
nun erfindungsgemäß bei der einen Alternative eines erfin
dungsgemäßen Verfahrens zuvor die Werte eines Datenbereichs
miteinander verglichen, um diese Werte zu schreiben und ggf.
diese Datenbereiche mit einer Veränderungskennung zu kenn
zeichnen. Damit werden Datenbereiche nicht mehr mit einer Ver
änderungskennung gekennzeichnet und an die zumindest eine wei
tere CPU beim Aufdaten übertragen, wenn die Datenbereiche aus
einem vorhergehenden Zyklus mit denen der Datenbereiche aus
einem neuen Zyklus der Prozesssteuerung übereinstimmen, wo
durch die Datenmenge, die zu übertragen ist, erheblich redu
ziert wird und auch die Schreibvorgänge stark verringert wer
den können.
Bei vielen analogen Prozesseingängen ist festzustellen, dass
sich deren Wert nur sehr geringfügig während eines Zyklusses
ändert. Eine geringfügige Änderung kann aber prozesstechnisch
während des Aufdatens vernachlässigt werden, so dass durch die
Überprüfung der Signifikanz der Änderung wiederum die Aufda
tenmenge weiter reduziert werden kann. Durch Kombination der
beiden zuvor genannten erfindungsgemäßen Lösungen ist dann ei
ne äußerst zuverlässige und störungsfreie Aufdatendurchführung
möglich. Der Vergleich der Signifikanzänderung kann beispiels
weise beim Einlesen im Eingangstreiber während des Aufdatens
mittels einer Hysteresefunktion auf relevante Änderungen über
prüft werden. Geringfügige Änderungen werden nicht an das An
wenderprogramm weitergegeben.
Die Signifikanzänderung wird insbesondere dadurch festge
stellt, ob sich der bisherige analoge Prozesssteuerungswert
und der neue analoge Prozesssteuerungswert um einen bestimmten
Prozessänderungswert voneinander unterscheiden. Ein solcher
Prozessänderungswert kann beispielsweise in einem Bereich von
0 < PSWÄnderung < 30% liegen. Die Höchstgrenze für den Prozessän
derungswert ist je nach dem durchzuführenden Anwendungspro
gramm festzulegen, wird sich aber normalerweise eher im unte
ren Prozentbereich bewegen, d. h. normalerweise kleiner 10%
sein.
Vorteilhafterweise wird der zeitliche Beginn und das Ende des
Aufdatens an die Prozesssteuerung übermittelt, wodurch, falls
der Vorgang des Aufdatens noch nicht begonnen hat oder bereits
beendet ist, das Programm so durchgeführt wird, dass die Ver
fahrensschritte der zuvor erläuterten Alternativen eines er
findungsgemäßen Verfahrens nicht durchgeführt werden, wodurch
beim normalen Überschreiben nach dem Stand der Technik verfah
ren wird.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Durchführen einer Pro
zesssteuerung weist zumindest zwei Zentraleinheiten (CPU) auf.
Eine solche Vorrichtung ist wie beim Stand der Technik zum ei
nen in einem Solobetrieb mit einer CPU betreibbar, als auch
zum anderen in einem redundanten Steuerungsbetrieb mit zumin
dest einer weiteren CPU. Es sei hier aber auch herausgestellt,
dass unter einem Solobetrieb im Sinne der Anmeldung auch ein
Betrieb mit zwei CPUs verstanden werden kann, dem für einen
weiteren redundanten Steuerungsbetrieb eine oder mehrere wei
tere CPUs zugeschaltet werden. Eine Vorrichtung der zuvor ge
nannten Art steuert einen Prozess auch während der Inbetrieb
nahme der zumindest einen weiteren CPU, d. h. beim Aufdaten
wird die von der CPU durchgeführte Prozesssteuerung weiterbe
trieben. Erfindungsgemäß ist nun eine Überprüfungseinrichtung
vorhanden, mit der festgestellt wird, ob sich ein zu über
schreibender Wert eines Datenbereichs von dem entsprechenden
zu schreibenden Wert des selben Datenbereichs unterscheidet.
Falls durch diese Überprüfungseinrichtung ein Unterschied in
den Werten eines Datenbereichs festgestellt wird, wird mittels
einer Daten-Schreibeinrichtung der zu schreibende Wert in die
sen Datenbereich geschrieben und dabei der entsprechende frü
here Wert dieses Datenbereichs überschrieben. Ferner wird mit
tels einer Veränderungskennung-Setzeinrichtung in diesem Fall
eine Veränderungskennung für diesen Datenbereich gesetzt, so
dass dieser Datenbereich als gegenüber dem früheren Datenbe
reich verändert gekennzeichnet ist. Das kann beispielsweise
durch ein sog. Dirty-Bit-Flag erfolgen. Mittels einer Daten
wert-Übertragungseinrichtung werden dann diejenigen Datenbe
reiche zu der zumindest einen weiteren CPU übertragen, die
mittels einer Veränderungskennung gekennzeichnet sind.
Durch eine derartige Vorrichtung werden also nur noch diejeni
gen Werte überschrieben, die bei der zyklischen Abarbeitung
eines Anwenderprogramms verändert sind. Damit können bereits
erhebliche Schreibtätigkeiten eingespart werden. Gleichzeitig
werden durch die nur noch bei veränderten Werten gesetzte Ver
änderungskennung-Setzeinrichtung und die entsprechende Daten
wert-Übertragungseinrichtung nur noch die tatsächlich verän
derten Datenbereiche beim Aufdaten auf die zumindest eine wei
tere CPU übertragen, was die Anzahl der mit gesetztem Dirty-
Bit als verändert gekennzeichneten Datenbereiche stark verrin
gert und damit die Störanfälligkeit beim Aufdaten vermindert.
Vorteilhafterweise ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung durch
eine Einrichtung zum Feststellen gekennzeichnet, ob sich ein
analoger Prozesssteuerungseingang signifikant von dem entspre
chenden bisherigen Prozesssteuerungswert unterscheidet. Damit
wird wiederum noch mehr die Anzahl der echten Prozessänderun
gen reduziert und damit wiederum die Störanfälligkeit noch
mehr verringert.
Von einer signifikanten Änderung ist dann zu sprechen, wenn
beispielsweise eine Abweichung der entsprechenden Prozesssteu
erungswerte von 30% oder auch 20% oder auch 10% auftritt. Ferner
sind auch alle Zwischenwerte von 0,1% bis 30% als derarti
ge Signifikanzänderung verwendbar. Die zu wählenden Änderungs
werte hängen von dem zu steuernden Prozess ab und sind indivi
duell entsprechend anzupassen.
Eine alternative erfindungsgemäße Vorrichtung zum Durchführen
einer Prozesssteuerung, die zumindest zwei CPUs aufweist und
sowohl in einem Solobetrieb mit einer CPU als auch in einem
redundanten Steuerungsbetrieb mit zumindest einer weiteren CPU
betreibbar ist, weist eine Überprüfungseinrichtung auf, um
festzustellen, ob sich ein analoger Prozesssteuerungseingang
signifikant vom entsprechenden bisherigen Prozesssteuerungs
wert unterscheidet. Selbstverständlich kann auch diese Vor
richtung mit einer Überprüfungseinrichtung, einer Daten-
Schreibeinrichtung, einer Veränderungskennung-Setzeinrichtung
und einer Datenwert-Übertragungseinrichtung der zuvor erläu
terten Art kombiniert werden, um die Prozesssicherheit beim
Aufdaten zu erhöhen bzw. die Störanfälligkeit gegenüber dem
bisherigen Verfahren zu verringern.
In einfachster Weise ist ein das erfindungsgemäße Verfahren
beinhaltendes Computerprogramm auf einem entsprechenden Spei
chermedium abgespeichert, von dem es dann, wenn erforderlich,
geladen oder ausgeführt werden kann.
Im folgenden sind zur weiteren Erläuterung und zum besseren
Verständnis der Erfindung mehrere Ausführungsformen unter Be
zugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben und
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schemadarstellung des Übergangs von einem Solo
betrieb auf einen redundanten Steuerungsbetrieb,
Fig. 2 eine Schemadarstellung einer erfindungsgemäßen Vor
richtung gemäß einer ersten Alternative,
Fig. 3 ein stark schematisiertes Flussdiagramm, in dem der
Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens, wie es
von der Vorrichtung gemäß erster Alternative nach
der Fig. 2 durchgeführt wird, dargestellt ist,
Fig. 4 eine schematisierte Darstellung einer erfindungsge
mäßen Vorrichtung gemäß einer zweiten Alternative,
Fig. 5 ein stark schematisiertes Flussdiagramm eines erfin
dungsgemäßen Verfahrens, wie es bei der Vorrichtung
gemäß zweiter Alternative nach der Fig. 4 durchge
führt wird, und
Fig. 6 eine schematisierte Darstellung der Überprüfung ei
nes Datenbereichs, wie sie in der erfindungsgemäßen
Vorrichtung durchgeführt wird.
Wie in der Fig. 1 gezeigt, verläuft ein Aufdaten-Vorgang von
einem Solobetrieb einer CPU1 zu einem redundanten Betrieb mit
der CPU1 und einer weiteren CPU2 wie folgt. Im Solobetrieb
steuert die CPU1 einen Prozess, die CPU2 ist abgeschaltet. Es
soll nun von dem Solobetrieb auf den redundanten Betrieb über
führt werden. Dazu werden Daten, wie sie beispielsweise in der
Fig. 6 schematisch dargestellt sind, von der CPU1 auf die CPU2
übertragen. Während dieses Vorgangs soll weiterhin der laufen
de Prozess gesteuert werden. Sobald alle Daten an die CPU 2
übertragen sind, kann nun auch die CPU2 den Prozess zusammen
mit der CPU1 steuern.
Ein derartiges Aufdaten, wie es in der Fig. 1 schematisch ver
anschaulicht ist, ist mit dem Problem behaftet, dass unnötig
viele Daten von der CPU1 auf die CPU2 kopiert werden, dass
während des gesteuerten Prozesses ferner Daten immer wieder
neu geschrieben werden, wodurch es dann beim Stand der Technik
zu einer unnötig großen Datenmenge kommt, die an die CPU2 ü
bertragen werden muss.
Hier setzt nun die Erfindung an. Wie in der Fig. 2 gezeigt, um
fasst eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 eine CPU1 und eine
CPU2. In der CPU1 werden ständig neue Daten W eines Datenbe
reichs DB durch eine Daten-Schreibeinrichtung 2 neu geschrie
ben. Erfindungsgemäß ist nun eine Überprüfungseinrichtung 3
vorhanden, mit der festgestellt werden kann, ob sich ein zu
bereits abgespeicherter Wert W eines Datenbereichs DB von dem
entsprechenden zu schreibenden Wert W' dieses Datenbereichs DB
unterscheidet. Ferner ist eine Veränderungskennung-
Setzeinrichtung 4 vorhanden, mit der eine Veränderungskennung
VK für den Datenbereich DB gesetzt wird, in welchem durch die
Überprüfungseinrichtung 3 ein Unterschied zwischen den über
prüften Werten W des Datenbereichs DB festgestellt wurde. Mit
tels einer Datenwert-Übertragungseinrichtung 5 werden die Da
ten, die mit der Veränderungskennung VK gekennzeichnet sind,
zu der zumindest einen weiteren CPU, hier die CPU2, übertra
gen. Mit dem Bezugszeichen 6 ist hier ein interner oder exter
ner Speicher gekennzeichnet, in dem die Daten W der entspre
chenden Datenbereiche geschrieben werden.
Aus der Fig. 3 ist der schematische Programmablauf einer Vor
richtung 1, wie es in der Fig. 2 schematisch dargestellt ist,
veranschaulicht. In einem Schritt S1 wird ein aktueller Daten
wert W mit einem entsprechenden Datenwert W', der im Speicher
vorhanden ist, verglichen. Ist der Wert W ungleich W', so wird
in einem Schritt S2 dieser Datenwert w, d. h. der aktuelle
Wert, des Datenbereichs DB in den Speicher geschrieben, so
dass der Wert W' überschrieben wird. Gleichzeitig oder danach
erfolgt in einem Schritt S3 eine Veränderungskennung VK für
den Datenbereich DB, in den dieser Wert neu geschrieben wurde.
Dann erfolgt die Abfrage in einem Schritt S4, ob ein Datenbe
reichende dieses Datenbereichs erreicht ist. Ist dies nicht
der Fall, so wird zum nächsten Datenwert W des Datenbereichs
DB weitergegangen und die Schritte S1 bis S4 neu durchgeführt.
Falls dann im Schritt S4 das Datenbereichende erreicht wird,
wird in einem Schritt S5 dieser Datenbereich, der ja mit einer
Veränderungskennung VK gekennzeichnet ist, an die CPU2 übertragen.
Der gesamte Vorgang wiederholt sich dann für einen
neuen Datenbereich DB.
In der Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung 1' schematisch dargestellt. Auch die
se Vorrichtung umfasst eine CPU1 und eine CPU2. Hier umfasst
die Vorrichtung 1' eine Überprüfungseinrichtung 11 zum Fest
stellen, ob sich ein analoger Prozesssteuerungseingang signi
fikant von dem entsprechenden bisherigen Prozesssteuerungswert
unterscheidet. Ist dies der Fall, so wird mit dem neuen Pro
zesssteuerungseingang der Prozess gesteuert, ist dies nicht
der Fall, so wird mit dem bisherigen Prozesssteuerungseingang
der Prozess von der CPU1 weitergeführt. Dieser Vorgang ist
auch in dem schematischen Flussdiagramm gemäß der Fig. 5 näher
erläutert. Hier wird in dem Schritt S7 der Prozesssteuerungs
eingangswert mit dem Prozesssteuerungswert verglichen. Wenn
eine signifikante Änderung vorliegt, wird in einem Schritt S8
die Prozesssteuerung mit dem neuen Prozesssteuerungseingangs
wert fortgeführt, ansonsten wird in einem Schritt S9 die Pro
zesssteuerung mit dem bisherigen Prozesssteuerungswert weiter
geführt, und zwar von der CPU1 wie auch der CPU2.
In der Fig. 6 ist schematisch eine Anzahl von Datenbereichen
1-3 dargestellt, die einzelne Datenwerte W1, W2, W3, W4. . .
enthalten. Es wird nun bei der Abfrage gemäß der schematischen
Darstellung der Fig. 3 im Schritt S2 überprüft, ob ein neuer
Wert W1' mit dem Wert W1 des gleichen Datenbereichs DB1 über
einstimmt. Im vorliegenden Fall, wie in der Fig. 6 gezeigt, un
terscheiden sich W1' und W1. Hier wird nun also W1 durch W1'
überschrieben. W2 unterscheidet sich von dem W2 der DB1 nicht,
gleiches gilt für W3 und W4. Diese Werte werden also nicht
überschrieben. Sobald das Datenbereichende des DB1 erreicht
ist, wird der gesamte neu geschriebene Datenbereich DB1 an die
CPU2 übertragen. Es ist selbstverständlich auch möglich, bei
dem Ablauf gemäß der Fig. 3 noch parallel den Ablauf gemäß der
Fig. 5 durchzuführen, womit die Prozesssicherheit beim Aufdaten
von der CPU1 auf die CPU2 zusätzlich erhöht wird.
Claims (9)
1. Verfahren zum Überführen einer Prozesssteuerung von einem
Solobetrieb mit einer CPU (CPU 1) in einen redundanten Steue
rungsbetrieb mit zumindest einer weiteren CPU (CPU 2), wobei
die Prozesssteuerung während der Inbetriebnahme der zumindest
einen weiteren CPU (CPU 2) weiterläuft, mit folgenden Verfah
rensschritten:
- a) Feststellen, ob ein bereits abgespeicherter Wert (W1) eines Datenbereichs (DB1) sich von dem entsprechenden neuen, zu schreibenden Wert (W1') dieses Datenbereichs (DB1) unterscheidet,
- b) Schreiben des neuen Wertes (W1') eines Datenbereichs (DB1), falls im Schritt a) ein Unterschied zwischen dem bereits abgespeicherten Wert (W1) und dem entsprechenden neuen Wert (W1') des Datenbereichs festgestellt wurde und Setzen einer Veränderungskennung für diesen Datenbe reich, und
- c) Übertragen eines Datenbereichs (DB1) an die zumindest eine weitere CPU (CPU2) falls dieser mit einer Verände rungskennung gekennzeichnet ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch die weiteren Verfah
rensschritte:
- a) Feststellen, ob sich ein analoger Prozesssteuerungsein gangswert signifikant von dem entsprechenden bisherigen Prozesssteuerungswert unterscheidet, und
- b) Weiterverwenden des bisherigen analogen Prozesssteue rungswertes falls in dem Verfahrensschritt d) keine sig nifikante Änderung festgestellt wurde, und Weiterverwen den des neuen analogen Prozesssteuerungswertes falls in dem Verfahrensschritt d) eine signifikante Änderung festgestellt wurde.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine signifikante Änderung dann festgestellt wird, wenn
sich der bisherige analoge Prozesssteuerungswert (PSWbisher) und
der neue analoge Prozesssteuerungswert (PSWneu) um einen be
stimmten Prozentänderungswert (PSWÄnderung) voneinander unter
scheiden,
4. Verfahren zum Überführen einer Prozesssteuerung in einem
Solobetrieb mit einer CPU (CPU 1) in einen redundanten Steue
rungsbetrieb mit zumindest einer weiteren CPU (CPU 2), wobei
die Prozesssteuerung während der Inbetriebnahme der zumindest
einen weiteren CPU (CPU 2) weiterläuft, mit folgenden Verfah
rensschritten:
- - Feststellen, ob sich ein analoger Prozesssteuerungsein gang signifikant von dem entsprechenden bisherigen Pro zesssteuerungswert unterscheidet, und
- - Weiterverwenden des bisherigen analogen Prozesssteue rungswertes falls keine signifikante Änderung festge stellt wurde, und Weiterverwenden des neuen analogen Pro zesssteuerungswertes falls eine signifikante Änderung festgestellt wurde.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine signifikante Änderung dann festgestellt wird, wenn
sich der bisherige analoge Prozesssteuerungswert (PSWbisher) und
der neue analoge Prozesssteuerungswert (PSWneu) um einen be
stimmten Prozentänderungswert (PSWÄderung) voneinander unter
scheiden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
gekennzeichnet durch Übermitteln des zeitli
chen Beginns und Endes des Aufdatens an die Prozesssteuerung
und Nichtausführen der Verfahrensschritte a)-e) falls der
Vorgang des Aufdatens noch nicht begonnen hat oder bereits be
endet ist.
7. Vorrichtung zum Durchführen einer Prozesssteuerung, die zu
mindest zwei CPU (CPU 1, CPU 2) aufweist und sowohl in einem
Solobetrieb mit einer CPU (CPU 1) als auch in einem redundan
ten Steuerungsbetrieb mit zumindest einer weiteren CPU (CPU 2)
betreibbar ist, wobei die Prozesssteuerung während der Inbe
triebnahme der zumindest einen weiteren CPU (CPU 2) weiter
läuft, mit:
- - einer Überprüfungseinrichtung (3) zum Feststellen, ob sich ein bereits abgespeicherter, zu überschreibender Wert (W1) eines Datenbereichs (DB1) von dem entsprechen den neuen Wert (W1') dieses Datenbereichs (DB1) unter scheidet,
- - einer Daten-Schreibeinrichtung (2) zum Schreiben von Wer ten (W1, . . ., W4) in einem Datenbereich (DB1, DB2, DB3), falls durch die Überprüfungseinrichtung (3) ein Unter schied zwischen den überprüften Werten festgestellt wur de,
- - einer Veränderungskennung-Setzeinrichtung (4) zum Setzen einer Veränderungskennung (VK) für den Datenbereich (DB1, DB2, DB3), in dem durch die Überprüfungseinrichtung (3) ein Unterschied zwischen den überprüften Werten eines Da tenbereichs (DB1, DB2, DB3) festgestellt wurde, und
- - einer Datenwert-Übertragungseinrichtung (5) zum Übertra gen nur eines mit einer Veränderungskennung (VK) gekenn zeichneten Datenbereichs (DB1, DB2, DB3) zu der zumindest einen weiteren CPU (CPU 2).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch eine Einrichtung (11) zum
Feststellen, ob sich ein analoger Prozesssteuerungseingang
signifikant von dem entsprechenden bisherigen Prozesssteue
rungswert unterscheidet.
9. Vorrichtung zum Durchführen einer Prozesssteuerung, die zu
mindest zwei CPU (CPU 1, CPU 2) aufweist und sowohl in einem
Solobetrieb mit einer CPU (CPU 1) als auch in einem redundan
ten Steuerungsbetrieb mit zumindest einer weiteren CPU (CPU 2)
betreibbar ist, wobei die Prozesssteuerung während der Inbe
triebnahme der zumindest einen weiteren CPU (CPU 2) weiter
läuft, mit einer Überprüfungseinrichtung (11) zum Feststellen,
ob sich ein analoger Prozesssteuerungseingang signifikant von
dem entsprechenden bisherigen Prozesssteuerungswert unter
scheidet.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE2000157782 DE10057782C1 (de) | 2000-11-22 | 2000-11-22 | Verfahren und Vorrichtung zum Überführen einer Prozesssteuerung von einem Solobetrieb in einen redundanten Steuerungsbetrieb |
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DE2000157782 DE10057782C1 (de) | 2000-11-22 | 2000-11-22 | Verfahren und Vorrichtung zum Überführen einer Prozesssteuerung von einem Solobetrieb in einen redundanten Steuerungsbetrieb |
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DE10057782C1 true DE10057782C1 (de) | 2002-06-20 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000157782 Expired - Fee Related DE10057782C1 (de) | 2000-11-22 | 2000-11-22 | Verfahren und Vorrichtung zum Überführen einer Prozesssteuerung von einem Solobetrieb in einen redundanten Steuerungsbetrieb |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10057782C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1860514A1 (de) | 2006-05-26 | 2007-11-28 | Siemens Aktiengesellschaft | Anordnung mit mindestens zwei über Kommunikationsmittel verbundenen Automatisierungsgeräten |
WO2023174550A1 (en) * | 2022-03-18 | 2023-09-21 | Telefonaktiebolaget Lm Ericsson (Publ) | Methods, computing nodes and system for controlling a physical entity |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB2313678A (en) * | 1996-05-27 | 1997-12-03 | Mitsubishi Electric Corp | Preventing discontinuities in electronically-interlocked parallel-multiplexed control system |
US5757642A (en) * | 1995-01-20 | 1998-05-26 | Dell Usa L.P. | Multi-function server input/output subsystem and method |
-
2000
- 2000-11-22 DE DE2000157782 patent/DE10057782C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5757642A (en) * | 1995-01-20 | 1998-05-26 | Dell Usa L.P. | Multi-function server input/output subsystem and method |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1860514A1 (de) | 2006-05-26 | 2007-11-28 | Siemens Aktiengesellschaft | Anordnung mit mindestens zwei über Kommunikationsmittel verbundenen Automatisierungsgeräten |
WO2023174550A1 (en) * | 2022-03-18 | 2023-09-21 | Telefonaktiebolaget Lm Ericsson (Publ) | Methods, computing nodes and system for controlling a physical entity |
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