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Die
Erfindung betrifft eine Membran aus Polymeren oder Polymergemischen
zur Trennung von flüssigen
oder gasförmigen
Medien.
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Es
ist eine Vorrichtung bekannt (DE-A-198 50 340), mit der grundsätzlich eine
solche Membran hergestellt werden kann. Nach wie vor wird allerdings
auch heutzutage überwiegend
das sog. Phaseninversionsverfahren zur Herstellung von Stofftrennmembranen
industriell eingesetzt. Das Phaseninversionsverfahren wird weitgehend
beherrscht, so daß es
nach wie vor eingesetzt wird. Beim Phaseninversionsverfahren wird das
zu verformende Polymer durch ein geeignetes Lösemittel zu einem Polymer-Lösemittel-Sol geeigneter Viskosität gelöst. Durch Änderung
thermodynamischer Zustandsgrößen wie
der Temperatur oder Änderung der
Zusammensetzung wird das System Polymer-Lösemittel-Sol in ein 2-Phasen-System überführt und
danach entmischt. Je nach der oberen kritischen Lösungstemperatur
oder der unteren kritischen Lösungstemperatur
kann eine thermodynamisch stabile homogene Lösung aus Polymer und Lösemittel
durch Abkühlung oder
Erhitzen entmischt werden. Wenn die sog. Binodale erreicht wird,
wird die Lösung
in eine polymerreiche, flüssige
Phase und eine polymerarme, flüssige
Phase überführt. Durch
Erreichen der sog. Spinodalen wird die poröse Struktur gebildet. Aus der
polymerreichen flüssigen
Phase wird die Polymermatrix und aus der polymerarmen flüssigen Phase
die Hohlräume
gebildet. Statt binärer
Systeme können
auch ternäre
Systeme für das
Phaseninversionsverfahren eingesetzt werden. Dabei wird eine binodale
Entmischung durch Zugabe eines Nichtlösemittels bzw. Fällmittels
erreicht.
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Das
Phaseninversionsverfahren weist jedoch gewisse Beschränkungen
auf. Eine der wichtigsten Beschränkungen
besteht darin, daß für jedes
bei diesem Verfahren verwendete Polymer auch ein entsprechend passendes
Lösemittel
eingesetzt werden muß.
Das Lösemittel
hat einen großen
Einfluß auf
die Membraneigenschaften und muß nach
Herstellung entfernt werden. Lösemittel
sind aufgrund ihrer starken Wechselwirkung mit den Polymeren nur
mit sehr hohem technischen Aufwand aus dem Polymer zu entfernen.
Das Phaseninversionsverfahren verlangt zwingend, daß nach der
Formierung der Membran die noch im Polymer gelösten Lösemittelanteile entfernt werden.
In der Regel wird das Lösemittel
direkt nach der Membranbildung durch ein aufwendiges Wasch- und
Trocknungsverfahren entfernt. Das Wasch- und Trocknungsverfahren
muß sehr
sorgfältig
durchgeführt
werden, da selbst Spurenanteile des Lösemittels in der Membran noch
langfristig als Weichmacher wirken. Des weiteren besteht ein Einfluß der Art
des verwendeten Lösemittels
auf die Struktur und die ge wünschten
Transporteigenschaften der Membran. Hinzu kommt, daß die desorbierten
Lösemittel in
die Umwelt emittieren, was auch unter Umweltschutzgesichtspunkten
sehr nachteilig ist. Ursache dieser Emission ist der hohe Lösemittelanteil
in der ursprünglichen
Polymerlösung.
Um eine ausreichende Viskosität des
Lösemittel-Polymergemisches
für die
Verformung zu einer Membran zur Verfügung zu haben, werden i.d.R.
Lösemittelanteile
von über
70% benötigt.
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Das
bekannte Phaseninversionsverfahren ist somit aus den voraufgeführten Gründen mit
vielen Nachteilen behaftet, wobei noch hinzu kommt, daß mittels
des Phaseninversionsverfahrens hergestellte Membranen regelmäßig eine
glatte Oberfläche
aufweisen. Eine glatte Oberflächenstruktur
der Membran führt
bei einer Überströmung mit
einem Medium zu einer sehr geringen Turbulenz des Mediums, was zur
Folge haben kann, daß es
aufgrund der geringen Turbulenzen an der Oberfläche der Membran, d.h. an der
Grenzfläche
zwischen der Membran und dem Medium, zu Ablagerungen von Inhaltsstoffen
des Mediums und zum Aufbau einer Konzentrationspolarisation und
daher zur Reduzierung der wirksamen Membranfläche kommt.
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In
Trennvorrichtungen, die der Stofftrennung eines Mediums dienen,
werden die Polymermembranen i.d.R. geeignet voneinander beabstandet
gestapelt, wobei die gestapelten Membranen entweder mäanderförmig vom
zu trennenden Medium umströmt
werden, oder aber parallel überströmt werden
oder aber bestimmte Blöcke
von Membranen parallel überströmt werden,
aber blockweise mäanderförmig nacheinander.
Aufgrund der Druckverhältnisse
des Mediums in derartigen Vorrichtungen ist es wichtig, daß die Membranen
eine hohe Formstabilität
aufweisen, da schon geringe Verformungen der Membranen zu einer
Beschädigung
und einem damit verbundenen Unwirksamwerden führen.
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Es
ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Polymermembran
zu schaffen, die eine lösemittelfreie
Herstellung gestattet, wobei die Membran eine hohe Formstabilität aufweist
und eine Membranoberfläche,
die das die Membran überstreichende
Medium dazu veranlaßt,
turbulent über
die Oberfläche
der Membran zu strömen,
wobei viele unterschiedliche Polymere bzw. Polymergemische zur Ausbildung
der Membran geeignet sein sollen, so daß gezielt Membranen unterschiedlicher
Stoffzusammensetzung für
bestimmte Anwendungsfälle
mit den aufgabengemäßen Eigenschaften
in industriellem Maßstab
auf reproduzierbare Weise einfach bereitgestellt werden können.
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Die
Aufgabe wird durch eine Membran aus Polymeren oder Polymergemischen
zur Trennung von flüssigen
oder gasförmigen
Medien gelöst,
wobei das Polymer oder das Polymergemisch geschmolzen mit einem porenbildenden
Gas versetzt wird, und wobei aus dem geschmolzenen, mit Gas versetzten
Polymer oder Polymergemisch die Formation der Membran erfolgt, wobei
die Membranoberfläche,
die dem zu trennenden Medium bei der Ausführung des Trennvorganges ausgesetzt
ist, zur Erzeugung einer turbolenten Strömung wenigstens im oberflächennahen
Bereich rauh mit einer Rauhtiefe von > 5 μm
bis 97 μm
ausgebildet wird.
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Der
Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht
darin, daß durch
die Rauhigkeit der Oberfläche
der Membran eine nachteilige Ablagerung von Inhaltsstoffen des Mediums
vermieden wird, d.h. eine instationäre Strömung zwischen Kernströmung des
Mediums über
der Membran und der sorptions- und diffusionsgesteuerten Strömung an
der unmittelbaren Grenzfläche
zwischen Membran und Medium begünstigt
wird. Durch die einstellbare Rauhigkeit der Oberfläche der
Membran ist die Möglichkeit
geschaffen, bei geeigneter Strömungsführung in
einer Trennvorrichtung einen erheblichen Einfluß auf die Trennleistung der Vorrichtung
und Ablagerungsvorgänge
zu nehmen, was ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Polymermembran ist.
Ein weiterer Effekt, der mit der erfindungsgemäßen Membran erreicht wird,
nämlich
durch die Rauhigkeit der Oberfläche
der Membran, ist der, daß dadurch
eine erhebliche Erhöhung
der möglichen
Druckdifferenzen zwischen dem der Vorrichtung zugeführten, zu
trennenden Medium und dem Strom des Permeats erreicht wird, mit
der Folge einer Verbesserung der Trennleistung einer mit den erfindungsgemäßen Membranen
bestückten
Vorrichtung. Es ist sogar möglich,
durch die einstellbare Rauhigkeit der Oberfläche der Membran, beispielsweise
durch geeignete Temperierung der Düse einer Herstellungsvorrichtung
der Membran die Benetzung der Membran durch das zu trennende Medium
derart zu steuern, daß der
sog. Lotus-Effekt ausgenutzt wird.
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Die
erfindungsgemäß auch erreichbare
hohe Rauhigkeit der Oberfläche
der erfindungsgemäßen Membran
verhindert die Ausbildung einer laminaren Grenzschicht zwischen
Membran und beispielsweise einem wäßrigen zu trennenden Medium,
d.h., daß eine
Konzentrationspolarisation wenn nicht vollständig verhindert, so doch zumindest
stark vermindert wird.
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Die
Rauhtiefe der Oberfläche
der Membran, die vom zu trennenden Medium überströmt wird, ist > 5 μm bis 97 μm, wobei damit durchschnittliche
Höhenunterschiede
von > 5 μm bis 97 μm, erfaßt werden,
die über eine
Membranoberflächenausdehnung
von 4,0 mm gemessen werden.
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Grundsätzlich sind
alle zur Ausbildung von Stofftrennmembranen, ob nun als Flachmembranen
oder Hohlfadenmembranen, geeignete Polymere bzw. Polymergemische
zur Ausbildung der erfindungsgemäßen Membran
geeignet, beispielsweise vorzugsweise alle amorphen Polymere bzw. amorphen
Polymergemische, wie Polycarbonat, Polysulfon und Polyethersulfon.
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Es
sind aber auch vorteilhafterweise thermoplastische, teilkristalline
Polymere bzw. Polymergemische zur Ausbildung der erfindungsgemäßen Membran
verwendbar, wobei die Art des Polymers bzw. Polymergemisches für die Ausbildung
der Membran in Abhängigkeit
des zu trennenden Mediums sowie der Parameter wie Temperatur des
Mediums, Druck des Mediums, des Aufbaus der Vorrichtung, mit der
die Trennung eines Mediums unter Zuhilfenahme der erfindungsgemäßen Membran
erfolgt, und der Stömungsgeschwindigkeit des
zu trennenden Mediums usw. in der Trennvorrichtung ausgewählt wird.
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Die
erfindungsgemäße Membran
sollte dabei einem Berstdruck von mindestens 90 bar standhalten und
einem Implosionsdruck von wenigstens 70 bar.
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Die
Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die nachfolgenden schematischen
Zeichnungen anhand eines Ausführungsbeispieles
im einzelnen beschrieben. Darin zeigen:
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1 in
Form eines Blockschaltbildes den schematischen Aufbau einer Vorrichtung,
mit der eine Membran gem. der Erfindung hergestellt werden kann,
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2a eine Rasterelektronenmikroskopaufnahme
einer erfindungsgemäßen Membran,
wobei das Polymer Polyethersulfon ist,
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2b eine Rauhtiefenprofilkurve der in 2a dargestellten Membran,
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3 eine
Membran in der Darstellung von 2, bei der
das Polymer Polycarbonat ist,
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4a eine mit dem im Stand der Technik bisher
verwendeten Phaseninversionsverfahren hergestellte Membran in der
Darstellung einer Rasterelektronenmikroskopaufnahme, wobei das Polymer
Polyethersulfon ist, und
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4b eine Rauhtiefenprofilkurve der in 4a dargestellten Membran,
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5 eine
Membran gem. 4, bei der das Polymer Polypropylen
ist.
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Alle
in den 2 bis 5 dargestellten Membranen sind
sog. Hohlfadenmembranen.
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Die
in 1 dargestellte Vorrichtung erlauben die Herstellung
sowohl flach ausgebildeter erfindungsgemäßer Membranen, d.h. sog. Flachmembranen,
als auch die Herstellung erfindungsgemäßer Hohlfadenmembranen.
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Die
erfindungsgemäße Membran
kann mit einer Vorrichtung 10 ausgeführt werden, wie sie in 1 dargestellt
ist. Eine Vorrichtung dieser Art ist in der DE-OS 198 50 340 beschrieben
worden, auf die, was den Aufbau und die Funktion dieser Vorrichtung 10 angeht,
in vollem Umfang Bezug genommen wird.
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Die
Vorrichtung 10 umfaßt
im wesentlichen eine Extrudereinrichtung 11, die durch
einen langgestreckten Extruderkörper
gebildet wird, in dem auf an sich bekannte Weise Scher-/Knet-/Homogenisierungseinrichtungen 16 angeordnet
sind, beispielsweise nach Art eines an sich bekannten Schneckenförderers,
mit dem von einem in der Extrudereinrichtung ausgebildeten trichterförmigen Einlaß 110 der
Extrudereinrichtung 11 zugeführte Mittel, im vorliegenden
Falle in Form eines Polymers oder Polymergemisches 13,
innerhalb der Extrudereinrichtung 11 zu einem dem Einlaß 110 entgegengesetzt
angeordneten Auslaß 111 gefördert werden. Dazu
weist die Vorrichtung 10 einen Antriebsmotor 19 auf
und gegebenenfalls ein Getriebe 20, über das die Scher-/Kneteinrichtung
bzw. Scher-/Kneteinrichtungen 16 drehbar mit dem Antriebsmotor 19 gekoppelt
sind. Das Getriebe 20 kann beispielsweise ein Planetengetriebe
sein.
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Um
den langgestreckten Körper
der Extrudereinrichtung 11 herum sind Temperierungseinrichtungen 18 angeordnet,
die Kühleinrichtungen
und Erwärmungseinrichtungen
sein können.
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Im
mittleren Teil der Extrudereinrichtung 11 ist eine Zufuhröffnung für Gas 14 in
die Extrudereinrichtung 11 hinein vorgesehen.
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Unmittelbar
an den Auslaß 111 der
Extrudereinrichtung 11 anschließend ist eine Pumpe 17,
hier in Form einer Zahnradschmelzepumpe, angeordnet. Die Extruderein richtung 11 bildet
zusammen mit der Pumpe 17 einen ersten Teil 150 der
Verfahrensstrecke 15 des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Der
Pumpe 17 nachfolgend wird ein zweiter Teil 151 der
Verfahrensstrecke 15 gebildet, und zwar durch einen Kopf 22,
an dessen austrittsseitigem Ende eine formgebende Einrichtung bzw.
Düse 12 angeordnet
ist, mit der beispielsweise Formkörper in Form von Flachmembranen,
Hohlfadenmembranen, aber auch anderen gewünschten Formkörpern, hergestellt
werden. Der Austritt des Formkörpers/Erzeugnisses 21 aus der
Vorrichtung 10 am Ende der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist durch Pfeil 21 symbolisiert. Auch der Kopf 22 kann
Temperierungseinrichtungen 18 umfassen, mit denen das sich
im Innenraum des Kopfes 22 befindliche gasangereicherte
Polymer- bzw. Polymergemisch 13 geeignet temperiert werden
kann.
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Das
Herstellungsverfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Hohlfadenmembranen
oder auch der erfindungsgemäßen Flachmembranen
läuft nun
unter Verwendung der vorbeschriebenen Vorrichtung 10 wie
folgt ab:
Ein Polymer bzw. Polymergemisch 13, das
beispielsweise in Form eines Granulats vorliegt, wird über den
trichterförmigen
Einlaß 110 in
die zum ersten Teil 150 der Verfahrensstrecke 15 gehörende Extrudereinrichtung 11 eingegeben,
wobei in diesem Teil 150 zunächst über die Temperierungsmittel 18 das
Polymer bzw. die Polymermischung 13 geschmolzen wird. Die
Schmelztemperatur beträgt
beispielsweise bei einem Polymer wie Polycarbonat 290°C. Durch
den Antriebsmotor 19 angetrieben, wird mittels des beispielsweise
in Form der Scher-/Knet-/Misch-Homogenisierungseinrichtung 16 ausgebildeten Schneckenförderers
das geschmolzene Polymer bzw. Polymergemisch in den Bereich der
Extrudereinrichtung 11 gefördert, in dem Gas 14 unter
hohem Druck, beispielsweise 150 bar, eingeführt wird.
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Durch
die rotierende Scher-/Knet-/Misch-Homogenisierungseinrichtung 16 wird
verhindert, daß sich das
Gas oberhalb der Schmelze des Polymers bzw. Polymergemisches 13 absetzt.
Vielmehr wird durch die rotierende Scher-/Knet-/Homogenisierungseinrichtung 16 das
Gas 14, das beispielsweise CO2 sein
kann, optimal in die Schmelze eingemischt, so daß es dort zu einer nahezu vollständigen Lösung des
Gases in der Schmelze kommt. Durch die am zum Gaszuführungsort
an der Extrudereinrichtung 11 nachfolgend angeordneten
weiteren Temperierungsmittel 18 wird die Temperatur der
gasangereicherten Schmelze in der Extrudereinrichtung 11 gegenüber der
ursprünglichen
Schmelztemperatur ggf. abgesenkt und bis zum Auslaß 111 im wesentlichen
konstant gehalten, wobei die Absenkung der Temperatur beispielsweise
gegenüber
der Schmelztemperatur von 290°C
auf 225°C
bei einem durch Polycarbonat gebildeten Polymer erfolgt. Im letzten Abschnitt
des ersten Teils 150 der Verfahrensstrecke findet mittels
der Pumpe 17 (Zahnradschmelzepumpe), die für den nachfolgenden
zweiten Teil 151 der Verfahrensstrecke 15 eine
Druckbarriere bildet, eine beträchtliche
Erhöhung
des Drucks der gasangereicherten Polymer- bzw. Polymergemischschmelze
statt, d.h. im hier rohrförmig
ausgebildeten Kopf 22. Im Kopf 22 findet aufgrund
der Druckerhöhung
eine nochmalige Steigerung der Lösung
des Gases in der Polymer- bzw. in der Polymergemischschmelze statt.
Das hat zur Folge, daß über die
auch im zweiten Teil 151 der Verfahrensstrecke 15,
d.h. im rohrförmigen
Kopf 22, angeordneten Temperierungseinrichtungen 18 eine
Verminderung der Temperatur der gasangereicherten Schmelze aus Polymer
bzw. Polymergemisch 13 vorgenommen werden kann.
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Bedingt
durch die Tätigkeit
der Pumpe 17 wird die sich im Kopf 22 auf bis
zu 1.500 bar und mehr druckbeaufschlagte, gasangereicherte Polymer-
bzw. Polymergemischschmelze 13 aus der formgebenden Einrichtung 12 herausgedrückt, wobei
die gasangereicherte Polymer- bzw. Polymergemischschmelze 13 aus
der formgebenden Einrichtung bzw. Düse 12 der Polymer-
bzw. Polymergemischschaum, durch geeignete Formgebung durch die
formgebende Einrichtung 12, beispielsweise als Flachmembran
oder Nohlfadenmembran, austritt.
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Alle
Drücke
und alle Temperaturen des Polymers bzw. des Polymergemisches 13 einschließlich des Gases 14 sind
durch die vorerwähnten
vorrichtungsseitigen Druckmittel wie Pumpe 17, die Scher-/Knet-/Homogenisierungseinrichtung 16 sowie
die Temperierungsmittel 18 (Kühlung, Erwärmung) geeignet an das verwendete
Polymer bzw. das verwendete Polymergemisch 13 anpaßbar und
optimierbar.
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Zusätzlich zu
der bekannten Vorrichtung ist bei der Vorrichtung 10, mit
der die erfindungsgemäße Membran
hergestellt wird, die unmittelbare Düse bzw. die formgebende Einrichtung 12 temperierbar,
wodurch im wesentlichen die Rauhheit der Oberfläche der mit der Vorrichtung 10 herstellbaren
Membran gezielt einstellbar ist.
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Beispiel 1 (Polyethersulfon)
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Die
thermische Extrusion in der oben beschriebenen Vorrichtung 10 mittels
eines Doppelschneckenextruders unter Zugabe von CO2 als
Schäumungsmittel
erzeugt die gewünschte
Membran. Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet
sich von oben allgemein beschriebenem Verfahren auf folgende Weise:
Um das durch eine Dosierapparatur zugegebene Polyethersulfon aufzuschmelzen,
werden die verschiedenen Heizzonen entsprechend der vorgegebenen
Schmelztemperatur des Polyethersulfons aufgeheizt. Die Schmelztemperatur
der Extruderzonen I bis VIII haben folgende Ist-Werte: 90°C/355°C/355°C/355°C/355°C/355°C/355°C/355°C. Nach der
Injektion des Kohlendioxids CO2 als Treibmittel
müssen
die Temperaturzonen V bis VIII schrittweise auf Temperaturen von
300°C reduziert
werden, um eine hinreichende Löslichkeit
des Treibmittels zu erzielen. Die zugefügte Treibmittelmenge liegt
bei diesem Beispiel bei 3.5 ± 0.5
Gew.%. Die nachfolgende Temperaturzone IX heizt die Schmelzepumpe.
Hier bleibt die Temperatur unverändert
bei 330°C.
Dies ist erforderlich, um die Förderleistung
der Schmelzepumpe in Abhängigkeit von
der Viskosität
der Polymerschmelze beim Durchgang durch die Schmelzepumpe zu erhalten.
Bei einer Temperatur unterhalb 330°C ist die Viskosität der Polymerschmelze
so hoch, daß der
Förderstrom
vor der Schmelzepumpe zum Abreißen
neigt. Die Temperaturen der weiteren drei Temperaturzonen X und
XI einschließlich
der Düsentemperaturzone
XII müssen
von der Starttemperatur (zu Beginn des Extrusionsvorganges) bei
355°C um
mindestens 45°C
bis zur optimalen Löslichkeit
des verwendenden Treibmittels CO2 reduziert
werden. Beispielsweise betragen die drei Temperaturen bei einer
optimalen Schaumstruktur und Offenporigkeit einer austretenden Hohlfadenmembran
290°C/300°C und für die Düse 310°C, wobei
die etwas höher liegende
Düsentemperatur,
Heizzone XII, im Vergleich zu den Heizzonen X und XI eine entscheidende
Rolle spielt, um eine rauhe und offenporige Oberflächenstruktur
der Hohlfadenmembranen zu erreichen. Die Oberflächenmorphologie der extrudierten
Hohlfadenmembran ist in 2 dargestellt. Die Rauhigkeitskenngröße und die
mechanischen Eigenschaften sind in der Tabelle 1 aufgelistet. Die
Rauhigskurve ist in der 2b dargestellt.
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Abweichungen
von der Düsentemperatur
von 310°C
beeinflussen die Oberflächenmorphologie
und die Membraneigenschaften erheblich. Wenn die Düsentemperatur
statt 310°C,
330°C beträgt, zeigt
die Oberflächenrauhigkeit
keine nennenswerte Änderung,
aber die Schaumbildung ist durch beginnendes Kollabieren der Porenstruktur
reduziert, was in der Folge eine Verschlechterung der Membraneigenschaften
bedeutet.
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Eine
Reduzierung der Düsentemperatur
von 310°C
auf 290°C
führt zu
einer geringeren Oberflächenrauhigkeit
und im gleichen Maße
wie bei der Temperaturerhöhung
zu einer Verschlechterung der Membraneigenschaften.
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Beispiel 2 (Polycarbonat)
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Um
das durch eine Dosierapparatur zugegebene Polycarbonat aufzuschmelzen,
werden die verschiedenen Heizzonen entsprechend der vorgegebenen
Schmelztemperatur des Polycarbonats aufgeheizt. Die Schmelztemperatur
der Extruderzonen I bis VIII haben folgende Ist-Werte: 70°C/260°C/280°C/280°C/280°C/280°C/280°C/280°C. Nach der
Injektion des Kohlendioxids CO2 als Treibmittel
bleiben diese Temperaturen aufgrund der guten Löslichkeit von CO2 in
Polycarbonat erhalten. Durch die Einweichung des Polymers beim Durchlaufen
der Heizzone der Extruderzonen kann das durch den Antriebsmotor
aufzubringende Drehmoment niedrig gehalten werden. Die zugefügte Treibmittelmenge
liegt bei diesem Beispiel bei 8,0 ± 0,5 Gew.%. In der Schmelzepumpe,
Heizzone IX, bleibt die Temperatur unverändert bei 280°C. Dies ist
erforderlich, um die Förderleistung
der Schmelzepumpe in Abhängigkeit
von der Viskosität
der Polymerschmelze beim Durchgang durch die Schmelzepumpe zu erhalten.
Bei einer Temperatur unterhalb 280°C ist die Viskosität der Polymerschmelze
so hoch, daß der
Förderstrom
vor der Schmelzepumpe zum Abreißen
neigt. Die weiteren drei Temperaturzonen X und XI einschließlich der
Temperatur der Düse 12 müssen von
der Starttemperatur bei 280°C
um mindestens 100°C
bis zur optimalen Löslichkeit
des verwendeten Treibmittels CO2 reduziert
werden. Beispielsweise betragen die drei Temperaturen bei einer
optimalen Schaumstruktur und Offenporigkeit des austretenden Hohlfadens
175°C/175°C und für die Düse 183°C, wobei
die etwas höher
liegende Düsentemperatur,
Heizzone XII, im Vergleich zu den Zonen X und XI eine entscheidende Rolle
spielt, um eine rauhe und offenporige Oberflächenstruktur der Hohlfadenmembranen
zu erreichen. Die Oberflächenmorphologie
der extrudierten Hohlfädenmembran
ist in der 3 dargestellt. Die Rauhigkeitskenngröße und die
mechanischen Eigenschaften sind in der Tabelle 1 aufgelistet.
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Abweichungen
von der Düsentemperatur
von 183°C
beeinflussen die Oberflächenmorphologie
und die Membraneigenschaften erheblich. Wenn die Düsentemperatur
auf 200°C
erhöht
wird, zeigt die Oberflächenrauhigkeit
keine nennenswerte Änderung,
aber die Schaumbildung ist durch beginnendes Kollabieren der Porenstruktur
reduzier, was in der Folge eine Verschlechterung der Membraneigenschaften
bedeutet.
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Bei
der Reduzierung der Düsentemperatur
auf 168°C
wird die Oberfläche
glatt (Rauhigkeitskenngröße ≤ als 10 μm) und es
sind wenige offene Poren auf der Oberfläche vorhanden, mit der Folge,
daß die
so gebildeten Hohlfä denmembranen
keine nennenswerten Durchflußwerte
für Gase
z.B. N2 aufweisen.
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Tabelle
1 Vergleich
der Hohlfäden
aus unterschiedlichen Herstellungsverfahren
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Nach "DIN 4768" kann die Oberflächenrauhigkeit
beispielsweise durch die Rauhtiefe und die Rauhtiefenprofilkurve
charakterisiert werden. Rauhtiefe mit der Bezeichnung RZ nach "DIN 4768" ist der Mittelwert
der arithmetischen Einzelrauhtiefen.
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Der
Oberflächenrauhigkeitstest
an der extrudierten PES-Hohlfadenmembran ergibt eine wesentlich größere Rauhigkeitskenngröße der Membranen
aus der Schmelzextrusion gegenüber
den Membranen aus dem Phaseninversionsverfahren. Extrudierte Polycarbonatmembran
haben eine ähnliche
Rauhigkeitscharakteristik und mechanische Eigenschaften wie die
Polyethersulfonmembranen.
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Membranen
aus der Schmelzextrusion haben eine geringe Bruchdehnung und eine
hohe Formstabilität
und somit eine geringe Knickneigung.
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- 10
- Vorrichtung
- 11
- Extrudereinrichtung
- 110
- Einlaß
- 111
- Auslaß
- 12
- formgebende
Einrichtung/Düse
- 13
- Polymer/Polymergemisch
- 14
- Gas
- 15
- Verfahrensstrecke
- 150
- erster
Teil
- 151
- zweiter
Teil
- 16
- Scher-/Knet-/Homogenisierungseinrichtung
- 17
- Pumpe
- 18
- Temperierungseinrichtung
(Kühlung,
Erwärmung)
- 19
- Antriebsmotor
- 20
- Getriebe
- 21
- Formkörper/Erzeugnis
- 22
- Kopf