-
Die Erfindung betrifft einen Wärmetauscher für den indirekten
Wärmeaustausch,
gemäß dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1.
-
Wärmetauscher
für den
indirekten Wärmeaustausch
zwischen flüssigen
oder gasförmigen
Medien sind sowohl in der Bauweise als Röhrenwärmetauscher, wie auch in der
Bauweise als Plattenwärmetauscher
bekannt. Röhrenwärmetauscher
mit einer Vielzahl sich durch eine Kammer hindurch erstreckender
und in Rohrböden
befestigter Rohre zeichnen sich durch ein günstiges Druckverhalten aus,
da insbesondere die rohrseitige Mediumführung auch höheren Drücken standhalten
kann.
-
Eine vergleichbare Druckfestigkeit
läßt sich bei
einem aus einzelnen, parallelen Platten zusammengesetzten Plattenwärmetauscher
nicht oder nur mit hohem konstruktiven Aufwand erreichen. Der Vorteil
des Plattenwärmetauschers
liegt denn auch mehr in der kompakten Bauform sowie der, zumindest
bei normalen Druckbelastungen, einfachen und kostengünstigen
Bauweise.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Wärmetauscher
für den
indirekten Wärmeaustausch
zwischen Gasen oder Flüssigkeiten
zu schaffen, der sich zugleich durch Druckfestigkeit und kompakte
Bauweise auszeichnet.
-
Zur Lösung wird ein Wärmetauscher
vorgeschlagen, der die Merkmale des Patenanspruchs 1 aufweist.
-
Ein solcher Wärmetauscher ermöglicht eine im
Vergleich zu bekannten Röhrenwärmetauschern besonders
kompakte Bauform. Ursächlich
hierfür
ist die Anordnung der einzelnen Rohrlagen, bei der die Rohre zweier
aufeinander folgender Rohrlagen unter einem Winkel zueinander angeordnet
sind. Infolge dieser winkelversetzten Anordnung lassen sich zwei in
aufeinander folgenden Ebenen angeordnete Rohrlagen sehr dicht aufeinander
packen, ohne daß es
zu einem Verschluß des
Strömungsquerschnittes
für das
jeweils andere Medium kommt, welches die Rohre außen umströmt. Letztlich
ist es sogar möglich,
die einzelnen Rohrlagen so eng aufeinander zu packen, daß sich die
Rohre aufeinander folgender Rohrlagen berühren, ohne daß es zu
einer Behinderung der Durchströmung
für das
jeweils andere, die Rohre außen
umströmenden
Medium kommt. Zugleich zeichnet sich der erfindungsgemäße Wärmetauscher durch
eine im Vergleich zu Plattenwärmetauschern hohe
Druckfestigkeit aus, da zumindest eines der am Wärmeaustausch beteiligten Medien
Rohre durchströmt,
die selbst bei geringen Wandstärken
widerstandsfähig
auch gegenüber
hohen Gas- oder Flüssigkeitsdrücken sind.
-
Grundsätzlich besteht keine Beschränkung hinsichtlich
des Winkels, unter dem sich im Rahmen der Erfindung die Rohre zweier
aufeinander folgender Rohrlagen schneiden. Dieser Winkel kann z.B. 45° oder 60° betragen.
In Bezug auf eine auch geometrisch einfache Bauform des Wärmetauschers
ist es jedoch von Vorteil, wenn sich die Rohre zweier aufeinander
folgender Rohrlagen unter einem Winkel von 90° kreuzen. Dies ermöglicht eine
Bauweise des aus den Rohrwänden
sowie den Rohren zusammengesetzten Wärmetauscherelements in Gestalt
eines Würfels
oder eines Rechteckquaders mit rechteckig zueinander angeordneten Rohrwänden, wobei
die Rohrenden jeweils unter einem rechten Winkel in den zugehörigen Öffnungen
in den Rohnnränden
befestigt sind.
-
Eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Wärmetauschers
ist daher gekennzeichnet durch mindestens zwei im Winkel zueinander
angeordnete Rohrwände
bzw. -böden,
wobei die Rohre einer Rohrlage in dem einen, und die Rohre der nächstfolgenden
Rohrlage in dem anderen Rohrboden festgelegt sind.
-
Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Wärmetauschers
sieht vor, daß sowohl
die in dem einen, wie auch die in dem anderen Rohrboden festgelegten
Rohrenden in eine gemeinsame Zu- oder Austrittskammer für das die
Rohre durchströmende
Medium münden.
Alternativ ist es zur Realisierung spezieller Wärmeübertragungsprozesse auch möglich, getrennte
Zu- oder Austrittskammern für
z.B. zwei unterschiedliche, die Rohre durchströmende Medien vorzusehen. In
diesem Fall münden die
in dem einen Rohrboden festgelegten Rohrenden in eine erste Zu-
oder Austrittskammer, und die in dem anderen Rohrboden festgelegten
Rohrenden in einer zweiten Zu- oder Austrittskammer. Die voneinander
getrennten Zu- oder Austrittskammern können hierbei entweder dasselbe
Medium führen,
oder auch zwei unterschiedliche Medien, womit sich bei Berücksichtigung
des die Kammer durchströmenden
und die Rohre auf deren Außenseite
beaufschlagenden weiteren Mediums insgesamt drei verschiedene Medien
ergeben, die an dem Wärmeaustausch
teilnehmen.
-
Die in einer Rohrlage zusammengefaßten Rohre
können
unterschiedliche Querschnitte oder auch jeweils dieselben Querschnitte
aufweisen. Falls die in jeder Rohrlage zusammengefaßten Rohre
jeweils denselben Querschnitt aufweisen, läßt sich eine sehr kompakte
Bauform des Wärmetauschers erreichen,
indem sich die Rohre aufeinander folgender Rohrlagen berühren oder
nahezu berühren.
-
Die Rohre bzw. Rohrlagen, welche
sich zwischen denselben Rohrböden
erstrecken, können
zueinander fluchtend angeordnet sein. Zur Erzielung einer besseren
Anströmung
der Außenseite
der Rohre durch das durch die Kammer hindurchgeführte Medium kann es jedoch
von Vorteil sein, wenn die Rohre einer Rohrlage nicht fluchtend
zu den Rohren der übernächsten Rohrlage
angeordnet sind, sondern parallel versetzt hierzu.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung
wird vorgeschlagen, daß die
Rohrenden durch Hart- oder Weichlöten in dem jeweiligen Rohrboden
festgelegt sind. Bei der Herstellung des Wärmetauschers ist ein Verfahren
von Vorteil, bei dem das Verlöten
sämtlicher
Rohrenden des Wärmetauschers
gleichzeitig erfolgt, vorzugsweise in einem Lötofen. Hierzu wird zunächst das
komplette Wärmetauscherelement
bestehend aus den Rohren und den Rohrböden zusammengesetzt, sodann
werden die Bereiche der Rohrböden
rund um die einzelnen Rohre mit einem erst bei höheren Temperaturen fließfähigen Lot
versehen, bevor dann dieses Wärmetauscherelement
in einen Lötofen
eingesetzt wird. Nach Erreichen der Schmelztemperatur des Lotes
fließt
dieses infolge von Adhäsionskräften in
die Ringspalte zwischen den Rohrenden und den jeweiligen Durchgangsbohrungen
der Rohrböden
oder -wände
und verschließt
diese gas- und flüssigkeitsdicht.
Ein solches Herstellungsverfahren ist bei klein dimensionierten
Wärmetauscherelementen
sehr kostengünstig.
-
Weitere Vorteile und Einzelheiten
werden nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles und unter
Bezugnahme auf die zugehörigen
Zeichnungen erläutert.
Darin zeigen:
-
1 einen
erfindungsgemäßen Wärmetauscher
in einem Horizontalschnitt;
-
2 den
Wärmetauscher
nach 1 in der in 1 eingetragenen, vertikalen
Schnittebene II-II;
-
3a bis 6b vier mögliche Anordnungen der Rohrlagen,
jeweils bei „a" betrachtet aus einer Blickrichtung,
und bei „b" betrachtet aus einer
anderen, um 90° gedrehten
Blickrichtung und
-
Der in den 1 und 2 in
Gesamtdarstellung wiedergegebene Wärmetauscher eignet sich z.B,
als Rekuperator, d.h. Luft-Vorwärmer
für mit
Gasturbinen betriebene Luft-, Land- oder Wasserfahrzeuge. Wegen
seiner besonders kompakten Bauart ist er ebenfalls geeignet als
Rekuperator für
Gasturbinen. Der Wärmetauscher
zeichnet sich insbesondere durch eine hohe Packungsdichte der einzelnen
Rohre 1a, 1b aus, wobei, bezogen auf die Größe des zentralen Wärmetauscherelements 2,
Wärmeübertragungsflächen bis
zu 1000 m2 pro m3 Volumen
erreichbar sind.
-
Der Wärmetauscher besteht aus einer
Eintrittskammer E1 für ein erstes am Wärmeaustausch beteiligtes
Medium, eine Austrittskammer A1 für das erste
am Wärmeaustausch
beteiligte Medium, eine Eintrittskammer E2 für das zweite
am Wärmeaustausch
beteiligte Medium und eine Austrittskammer A2 für das zweite
am Wärmeaustausch
beteiligte Medium. Das erste, bei E1 eintretende
und bei A1 austretende Medium durchströmt unter
Wärmeaustausch die
Rohre 1a, 1b des Wärmetauscherelements 2,
wohingegen das andere Medium gemäß den in 2 eingetragenen Strömungspfeilen
eine Kammer 3 axial durchströmt, durch die die Rohre 1a, 1b quer
zu dieser Strömung
hindurchgeführt
sind. Hierbei umströmt
das zweite am Wärmeaustausch
beteiligte Medium die Außenseiten
der Rohre 1a, 1b.
-
Die bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
in etwa würfelförmig gestaltete
Kammer 3 besteht aus insgesamt vier in Draufsicht ein Quadrat aufspannenden
Wänden,
die als Rohrböden 4, 5, 6, 7 dienen,
in denen die Enden der Rohre 1a, 1b durch Hart-
oder Weichlöten
befestigt sind. Die beiden einander gegenüberliegenden Rohrböden 4 und 6 sind mit
Abwinklungen 8 versehen, die mit Hauben 9 verschweißt sind.
Diese beiden Hauben 9 bilden die Eintrittskammer E1 bzw. die Austrittskammer A1,
wozu beide Hauben 9 in Form von Halbschalen gestaltet sind,
in die mittig ein Eintrittsstutzen 10 bzw. ein Austrittsstutzen 11 eingesetzt
ist.
-
Die einzelnen Rohre 1a, 1b lassen
sich beim beschriebenen Ausführungsbeispiel
in zwei Gruppen einteilen, die jeweils Rohrlagen bilden. Die in
ersten Rohrlagen zusammengefaßte
Rohre 1a erstrecken sich zwischen den Rohrböden 4 und 6,
und die in zweiten Rohrlagen zusammengefaßten Rohre 1b erstrecken
sich zwischen den Rohrböden 5 und 7. Sämtliche
Rohre 1a bzw. 1b einer Rohrlage erstrecken sich
parallel zueinander in einer gemeinsamen Ebene. Da sich sämtliche
Rohre 1a zwischen den Rohrböden 4 und 6,
und sämtliche
Rohre 1b zwischen den Rohrböden 5 und 7 erstrecken,
kreuzen sich die Rohre zweier aufeinander folgender Rohrlagen stets
unter einem Winkel von 90°.
-
Wie insbesondere 2 sowie die 3a bis 6b erkennen
lassen, können
die in jeder Rohrlage zusammengefaßten Rohre 1a bzw. 1b jeweils
denselben Querschnitt aufweisen, wobei sich die Rohre 1a bzw. 1b aufeinander
folgender Rohrlagen an ihren Kreuzungsstellen berühren oder
zumindest nahezu berühren.
Diese Berührungspunkte
B sind zur Veranschaulichung in 3a und 3b eingezeichnet. Infolge
dieses unmittelbaren oder nahezu unmittelbaren Aneinanderstoßens benachbarter
Rohrlagen baut der beschriebene Wärmetauscher sehr kompakt, ohne
daß es
zu einer Behinderung der Durchströmung der Kammer durch das zweite
am Wärmeaustausch
beteiligte Medium kommt.
-
Die Rohre 1a, 1b können z.B.
aus Edelstahl oder aus Kupfer bestehen. Sie sind mit den entsprechenden
Rohrböden 4, 5, 6, 7,
durch Hart- oder Weichlöten
verbunden, wozu vorzugsweise das bereits weiter oben beschriebene
Herstellungsverfahren angewendet wird.
-
In den 3a bis 6b sind verschiedene Anordnungsmöglichkeiten
der lagenweise die Kammer durchdringenden Rohre 1a und 1b dargestellt.
Hierbei zeigt die linke Darstellung jeweils eine Ansicht des Rohrpakets
z.B. von dem Rohrboden 4 aus, und die rechte Darstellung
eine Ansicht des Rohrpakets aus um 90° versetzter Blickrichtung von
z.B. dem Rohrboden 7 aus. Zu erkennen ist, daß die Rohre 1a einer
Rohrlage fluchtend zu den Rohren 1a der übernächsten Rohrlage
angeordnet sein können,
wie dies die 3a und 4a zeigen. Andererseits können aber auch
die Rohre 1a einer Rohrlage parallel versetzt zu den Rohren
der übernächste Rohrlage 1a angeordnet
sein, wie dies die 5a und 6a zeigen. Gleiches gilt
für die
Rohre 1b des jeweils anderen Rohrlagentyps.
-
Ferner ist allen dargestellten Ausführungsbeispielen
gemeinsam, daß die
Rohre 1a, 1b an ihren Innenseiten und/oder ihren
Außenseiten
mit geeigneten Katalysatorschichten versehen werden können. Auf
diese Weise läßt sich
der Wärmetauscher zusätzlich oder
alternativ als Reaktor einsetzen.
-
- 1a
- Rohr
- 1b
- Rohr
- 1c
- Rohr
- 2
- Wärmetauscherelement
- 3
- Kammer
- 4
- Rohrboden
- 5
- Rohrboden
- 6
- Rohrboden
- 7
- Rohrboden
- 8
- Abwinklung
- 9
- Haube
- 10
- Eintrittsstutzen
- 11
- Ausstrittsstutzen
- 12
- Rohrboden
- 13
- Rohrboden
- 14
- Eintrittskammer
- 15
- Eintrittskammer
- 16
- Eintrittskammer
- 17
- Austrittskammer
- 18
- Austrittskammer
- 19
- Austrittskammer
- B
- Berührungspunkt
- E1
- Eintrittskammer
- A1
- Austrittskammer
- E2
- Eintrittskammer
- A2
- Austrittskammer
- α
- Winkel