DE10055384A1 - Verfahren zum Halten eines durch Bremspedalbetätigung in einer mindestens zweikreisigen hydraulischen Bremsanlage eingesteuerten Bremsdruckes - Google Patents
Verfahren zum Halten eines durch Bremspedalbetätigung in einer mindestens zweikreisigen hydraulischen Bremsanlage eingesteuerten BremsdruckesInfo
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Abstract
Die Erfindung ist gekennzeichnet durch ein Verfahren zum Halten eines durch eine Bremspedalbetätigung in einer zweikreisigen hydraulischen Bremsanlage eingesteuerten Bremsdruckes in den Radbremsen bei ermittelter Anhaltesituation und/oder Bremspedalbetätigung über ein nach einer Zeitfunktion oder in Abhängigkeit von Zustandsinformationen der Bremsanlage gesteuertes wechselseitiges Halten des Bremsdruckes in dem einen oder anderen Bremskreis der Bremsanlage (Fig. 2).
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Halten eines durch
eine Bremspedalbetätigung in einer mindestens zweikreisigen
hydraulischen Bremsanlage eingesteuerten Bremsdruckes in den
Radbremsen.
Verfahren zum Halten des Bremsdruckes und entsprechende
Bremsdruck-Haltevorrichtungen sind in Verbindung mit
Anfahrhilfen bekannt. Eine Anfahrhilfe ist eine
komfortorientierte Assistenzfunktion, die den Fahrer beim
Anfahren an Steigungen entlasten soll.
Dem Fahrer wird beim Einleiten des Anfahrvorgangs (zum Beispiel
durch die Betätigung der Kupplung, oder durch ein Steuersignal
einer elektronischen bzw. mechanischen Steuerung und/oder durch
eine Motormomentanforderung u. dgl.) im Stillstand derart
assistiert, daß das Fahrzeug am Hang gebremst gehalten wird und
der Fahrer eine zuvor betätigte Bremseinrichtung lösen kann, um
anzufahren, ohne daß das Fahrzeug unkontrolliert wegrollt.
Damit wird der Zeitraum zwischen dem Lösen einer Bremse und dem
eigentlichen Anfahrvorgang überbrückt. Es sind Verfahren zum
Halten des Fahrerbremsdruckes bekannt, die mit Hilfe einer
aktiven Betriebsbremse einen Bremsdruck, ein Bremsmoment oder
eine Bremskraft aktiv aufbauen und halten. Dieser aktive
Bremseingriff findet statt, wenn Aktivierungskriterien einer
Anfahrhilfe erfüllt sind. Für Bremsanlagen, wie z. B. eine
elektrohydraulische oder elektromechanische Bremse, elektrische
Parkbremse oder eine Bremsanlage mit aktivem
Bremskraftverstärker, stellt das Halten des Bremsdrucks kein
Problem dar. Sie sind dauerstromfest, d. h. das Bremsmoment kann
unbegrenzt gehalten werden und sie können ohne
Geräuschemissionen und komfortabel den Bremsdruck in der
Bremsanlage fahrerunabhängig erhöhen.
Ein aktiver Bremsdruckaufbau findet bei einer Anfahrhilfe im
Stillstand des Fahrzeugs statt, da erst im Stillstand die
Anfahrhilfe aktiviert wird. Bei Bremsanlagen mit ESP- oder ASR-
Regelung, die über ansteuerbare Ventile und ein
Motorpumpenaggregat verfügen, bedeutet ein aktiver
Bremsdruckaufbau auch immer Aktivitäten der Hydraulikpumpe.
Besonders im Stillstand ist das Pumpengeräusch deutlich für die
Fahrzeuginsassen zu hören. Da bei einem Komfortsystem, wie es
die Anfahrhilfe ist, ein wahrnehmbares Geräuschniveau bei
Aktivierung nicht toleriert wird, hat es bereits Überlegungen
gegeben, den Bremsdruck in der Bremsanlage mit einem
ansteuerbaren Absperrventil in der Bremsleitung zu halten.
Hierbei wird die Verbindung der Bremsleitung zu dem
Hauptbremszylinder geschlossen und das Bremsfluid auf dem
"Halte-Bremsdruck" in der Bremsleitung eingesperrt. Als
Absperrventil bieten sich bei ASR- und ESP-Bremsanlagen die
dort verwendeten Trennventile an, die, sobald die
Aktivierungskriterien erfüllt sind, von ihrer unbestromten
offenen Grundstellung in ihre bestromte geschlossene
Schaltstellung geschaltet werden müssen. Da die Trennventile
während einer ASR- oder ESP-Regelung nur kurzzeitig, nämlich
beim fahrerunabhängigen, radindividuellen Bremsen, nämlich bei
Antriebsschlupf oder Gieren, angesteuert werden müssen, sind
sie nicht dauerstromfest ausgelegt. Der Fahrer kann jedoch eine
beliebig lange Zeit das Bremspedal betätigen, und die
Trennventile müssen während dieser Zeitdauer geschlossen
gehalten werden, um beim Lösen der Betriebsbremse, den vom
Fahrer eingesteuerten Bremsdruck zu halten.
Der Anfahrvorgang selbst wird über eine geeignete Auswertung
von Fahrzeuginformationen festgestellt und als Antriebsmoment
quantifiziert, das über die Kupplung an die Antriebsräder
geleitet wird. Die Anfahrhilfe assistiert dann beim
Anfahrvorgang durch Reduktion des Bremsmoments nach Maßgabe des
an den Antriebsrädern vorliegenden Antriebsmoments. Wird vom
Fahrer ausreichend Antriebsmoment über die Kupplung an den
Antriebsrädern aufgebaut, reduziert die Anfahrhilfe das
Bremsmoment auf Null bis eine weitere Systemaktivierung durch
den Fahrer eingeleitet wird (WO 99/20921).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer
hydraulischen Bremsanlage eine kostengünstige Hilfsfunktion
beim Anfahren zur Verfügung zu stellen, die ohne zusätzlichen
Bauteileaufwand auskommt.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 oder 7
oder 9 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Halten eines durch eine
Bremspedalbetätigung in einer mindestens zweikreisigen
hydraulischen Bremsanlage eingesteuerten Bremsdruckes in den
Radbremsen bei ermittelter Haltesituation und/oder
Bremspedalbetätigung über ein nach einer Zeitfunktion oder in
Abhängigkeit von Zustandinformationen der Bremsanlage
gesteuertes wechselseitiges Halten des eingesteuerten
Bremsdruckes in dem einen oder anderen Bremskreis der
Bremsanlage vorgesehen, durch das nicht dauerstromfeste
Absperrventile, die in ihrer unbestromten Grundstellung offen
und die in ihrer bestromten Schaltstellung die Bremsleitung
sperren, eingesetzt werden können. Durch die im Wechsel
angesteuerten Absperrventile wird eine Dauerbestromung der
einzelnen Absperrventile vermieden. Es sind keine
dauerstromfesten Trennventile bzw. keine, nach einer
vorgegebenen Zeit den Steuerstrom absenkenden Maßnahmen
erforderlich, so daß eine kostengünstige Anfahrhilfe ohne
aktiven Bremskraftaufbau ausgebildet werden kann. Dabei bleibt
die wechselweise Bestromung der Trennventile und das damit
verbundene wechselweise Absperren der einzelnen Bremskreise für
den Fahrer geräuschlos. Der vom Fahrer eingesteuerte Bremsdruck
kann sofort bei erkannten Aktivierungskriterien in der
Bremsleitung gehalten bzw. eingesperrt werden.
Die Aktivierungkriterien, daß eine Haltesituation vorliegt sind
erfüllt, wenn
das Fahrzeug steht (Fahrzeuggeschwindigkeit = 0)
der Antriebsmotor läuft
die Betätigung der Kupplung erfolgt
die Betätigung der Bremse erfolgt.
das Fahrzeug steht (Fahrzeuggeschwindigkeit = 0)
der Antriebsmotor läuft
die Betätigung der Kupplung erfolgt
die Betätigung der Bremse erfolgt.
Die Betätigung der Kupplung kann über einen Kupplungsschalter
oder bei automatischen Kupplungen, über Signale von einem
Steuergerät, ermittelt werden.
Die Bremspedalbetätigung kann dabei über Signale eines
Bremslichtschalters und/oder Drucksensors und/oder Wegsensors
oder dgl. ermittelt werden.
Nach einem Ausführungbeispiel der Erfindung, wird die
Zeitdauer, die der eingesteuerte Bremsdruck in einem Bremskreis
gehalten wird, von der maximalen Einschaltdauer eines den
Bremskreis absperrenden Absperrmittels bestimmt. Nach einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung können die im
Wechsel gesteuerten Absperrventile auch in Abhängigkeit von
Zustandinformationen der Bremsanlage gesteuert werden, so z. B.
in Abhängigkeit von dem Steuerstrom der Absperrventile oder von
der Temperatur des Steuermittels (der Spule) der
Absperrventile. Bevorzugt werden jedoch die Absperrventile über
eine Zeitdauer kleiner als die halbe maximal mögliche
Einschaltdauer in ihrer Schaltstellung gehalten. Danach wird
der den Bremsdruck haltende eine Bremskreis geöffnet und der
Bremsdruck in dem anderen, bis zu diesem Zeitpunkt offenen
Bremskreis in der Bremsleitung gehalten.
Löst der Fahrer das Bremspedal, um zum Beispiel anzufahren,
kann der zweite, bis dahin offene Bremskreis auch abgesperrt
werden, um ein Vor- oder Rückwärtsrollen des Fahrzeugs unter
allen Umständen zu vermeiden. Dabei wirkt die vom Fahrer
vorgegebene, das Fahrzeug am Berg haltende Bremskraft gegen die
als vor- oder rücktreibendes Moment wirkende Hangabtriebskraft.
Hierzu wird das Lösen der Bremspedalbetätigung ermittelt, und
bei festgestelltem Lösen des Bremspedals u. ggf. unter
Berücksichtigung weiterer Zustandsinformationen des Fahrzeugs,
der Bremsdruck in beiden Bremskreisen gehalten. Danach kann ein
Anfahrvorgang durch einen Anfahrhilfealgorithmus nach der WO 99/20921
durchgeführt werden, auf die vollinhaltlich verwiesen
wird.
Zur Durchführung des Verfahrens ist eine Bremsdruck-
Haltevorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit mindestens einer
zweikreisigen (oder mehrkreisigen) hydraulischen Bremsanlage
vorgesehen, die für jeden Bremskreis mindesten zwei Ventile
aufweist, ein sich zu den Radbremsen öffnendes
Rückschlagventil und ein ansteuerbares Absperrventil, welches
in seiner Schaltstellung den über eine Bremspedalbetätigung in
die Bremsleitungen eingesteuerten Bremsdruck hält. Die
Absperrventile werden nach einer Zeitfunktion oder in
Abhängigkeit von Zustandinformationen der Bremsanlage
abwechselnd in die Schaltstellung bei ermittelter
Haltesituation und/oder Bremspedalbetätigung geschaltet. Die
Zeitdauer, über die das Absperrventil in der Schaltstellung
geschaltet ist, wird in Abhängigkeit von der maximalen
Einschaltdauer des Absperrventils und ggf. weiterer Kriterien
oder Parameter bestimmt. Weitere Kriterien oder Parameter
können dabei Informationen über der Komfort und/oder den
Reibwert zwischen den Reifen und der Fahrbahn enthalten.
Insbesondere in Situationen, in denen auf einer Fahrbahn
seitenweise unterschiedliche Reibwerte vorliegen, kann ein
schneller Wechsel von der Niedrigreibwertseite zur
Hochreibwertseite vorteilhaft sein. Dabei kann die Zeitdauer,
während der der eine oder andere Bremskreis geschlossen ist,
durchaus unterschiedlich sein. Selbstverständlich ist es auch
möglich, gleiche Zeitintervalle zum Öffnen oder Schließen der
Bremskreise vorzusehen. Über einen Zähler bzw. ein Zeitglied
kann die Zeitdauer vorgegeben werden.
Bevorzugt ist das Absperrventil ein Trennventil. Die
zweikreisige hydraulische Bremsanlage, weist nach einer
vorteilhaften Ausführungsform somit einen pedalbetätigten
Hauptzylinder und mehrere Radbremsen auf, die über
Bremsleitungen mit dem Hauptbremszylinder verbunden sind. Beim
Betätigen des Pedals wird Druckmittel aus dem
Hauptbremszylinder über die Bremsleitungen in die
Radbremszylinder verdrängt. In den Bremskreisen ist jeweils
ein ansteuerbares Trennventil angeordnet, das in seiner
Grundstellung offen ist und in seiner Schaltstellung die
Bremsleitungen gegenüber dem Hauptzylinder sperrt. Jedes
Trennventil wird von einer Bypassleitung mit einem
Rückschlagventil überbrückt, das zu den Radbremsen hin öffnet,
und somit bei Betätigung des Bremspedals ein Einbremsen auch
bei geschlossenem Trennventil erlaubt. Die hydraulische
Bremsanlage weist ferner ein Regelungssystem mit Mitteln zum
Erfassen und ggf. Auswerten einer Haltesituation und/oder
Bremspedalbetätigung oder dem Lösen des Bremspedals des
Fahrzeugs auf. Das Regelungssystem enthält Mittel zum
wechselweisen Schalten der Trennventile eines Bremskreises in
ihre Schaltstellungen bei festgestellter Bremspedalbetätigung
während einer Haltesituation des Fahrzeugs.
Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel weist eine Anfahrhilfe
zum Unterstützen des Haltens und Anfahrens eines Fahrzeugs,
insbesondere an einem Berg, eine Bremsdruck-Haltevorrichtung
nach der Erfindung auf.
Erfolgt bei aktivierter Anfahrhilfe eine Betätigung des
Bremspedals, um z. B. das Fahrzeug sicher zu halten, stellt sich
bei nur einem abgesperrten Bremskreis das Pedalgefühl für den
Fahrer deutlich besser dar, da in dem nicht abgesperrten
Bremskreis ungehindert Bremsdruck aufgebaut werden kann. Das
Bremspedal fühlt sich nur geringfügig "härter" an. Dadurch, daß
der durch eine Bremspedalbetätigung eingesteuerte Bremsdruck
sofort in einem Bremskreis gehalten wird und erst beim Lösen
des Bremspedals der Bremsdruck auch im zweiten Bremskreis
gehalten wird, kann das Wegrollen des Fahrzeugs entgegen der
gewünschten Fahrtrichtung sicher verhindert werden. Hierbei
wird in dem einen Bremskreis das vom Fahrer eingesteuerte volle
Druckniveau gehalten, und nur in dem anderen Bremskreis während
einer Zeitspanne bis zum Erkennen des Lösens der Bremse und
Schalten des Trennventils ein sich geringfügig reduzierender
Bremsdruck gehalten.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 eine zweikreisige hydraulische Bremsanlagen nach der
Erfindung
Fig. 2 ein Ablaufdiagramm des Verfahrens nach der Erfindung
Die Bremsanlage besitzt einen Hauptzylinder 1, der an einen
Vorratsbehälter 2 angeschlossen ist und von einem Bremspedal 3
betätigbar ist. Vom Hauptzylinder 1 gehen zwei Bremsleitungen 4
und 5 aus, welche jeweils einen Bremskreis I bzw. II versorgen.
Jede Bremsleitung 4 und 5 weist unterhalb des Hauptzylinders 1
einen Drucksensor 27 bzw. 28 auf, die dazu dienen, einen
Fahrerbremswunsch zu ermitteln. Über den Bremslichtschalter 26
am Bremspedal 3 wird ermittelt, ob- oder ob nicht - mit dem
Bremspedal 3 gebremst wird. Die beiden Bremskreise I und II
sind identisch aufgebaut. Ihre beiden Rückförderpumpen 6 und 7
weisen einen gemeinsamen Antriebsmotor auf.
Die nun folgende Beschreibung des Bremskreises I trifft ebenso
auf den Bremskreis II zu. Die Bremsleitung 4 verläuft über ein
Trennventil 8 zu den Einlaßventilen 9 und 10 der Radbremsen 11
und 12. Von den Radbremsen 11 und 12 führen Rücklaufleitungen
13 und 14 zu einem Niederdruckspeicher 15. In den
Rücklaufleitungen 13 und 14 befinden sich Auslaßventile 16 und
17. Einlaßventile 9, 10 und Auslaßventile 1,17 sind
elektromagnetisch betätigbare 2/2-Wegeventile. Während die
Einlaßventile stromlos offen sind, sind die Auslaßventile
stromlos geschlossen. Der Niederdruckspeicher 15 ist über ein
Rückschlagventil 18 mit der Saugseite der Rückförderpumpe 6
verbunden, welche mit ihrer Druckseite an die Bremsleitung 4
zwischen dem Trennventil 8 einerseits und den Einlaßventilen 9
und 10 andererseits anschließt. Die Rückförderpumpe 6 ist
selbstansaugend und besitzt eine Saugleitung 19 zur
Bremsleitung 4 zwischen Hauptzylinder 1 und Trennventil 8. In
die Saugleitung 19 ist ein elektromagnetisch betätigtes
Umschaltventil 20 eingefügt. Es ist stromlos geschlossen und
wird zu einer Aktivbremsung geöffnet, wenn die Rückförderpumpe
6 Druckmittel über die Bremsleitung 4 und den Hauptzylinder 1
aus dem Vorratsbehälter 2 ansaugen muß.
Jede der Radbremsen 11, 12,23 und 24 weist einen Drehzahlmesser
29, 30,31, 32 auf. Diese Drehzahlmesser dienen der
Geschwindigkeitserfassung, also zur Bestimmung einer Fahr
zeugreferenzgeschwindigkeit, zum Erkennen des
Fahrzeugstillstandes, und zur Schlupferkennung.
Zur Erklärung der Erfindung sei einmal angenommen, es bestehe
eine diagonale Bremskreisaufteilung, wobei an den Bremskreis I
die Radbremsen des rechten Hinterrades und des linken
Vorderrades angeschlossen seien, während der Bremskreis II die
Radbremsen des rechten Vorderrades und des linken Hinterrades
versorge.
Die zweikreisige hydraulische Bremsanlage I, II arbeitet als
Anfahrhilfe wie folgt:
Das Fahrzeug wird von der Anfahrhilfe am Hang gehalten, wenn:
- - das Fahrzeug steht
- - der Antriebsmotor läuft
- - (zum Beispiel) der Fahrer die Kupplung betätigt
- - der Fahrer eine Bremseinrichtung (Betriebsbremse) betätigt.
Die Anfahrhilfe wird folglich nur dann aktiviert, wenn der
Fahrer im Fahrzeug ist und sein betriebsbereites Fahrzeug
selbst in den Stillstand mit dem zum Halten benötigten
Bremsdruck/-kraft gebracht hat. Durch Betätigen des Pedals 3
wird Druckmittel aus dem Hauptbremszylinder 1 über die
Bremsleitungen 4, 5 in die Radbremszylinder 11, 12, 23, 24
verdrängt. In den Bremskreisen I, II ist jeweils ein
ansteuerbares Trennventil 8, 33 angeordnet, das in seiner
Grundstellung stromlos offen ist und in seiner bestromten
Schaltstellung die Bremsleitungen 4, 5 gegenüber dem
Hauptzylinder 1 sperrt. Jedes Trennventil 8, 33 wird von einer
Bypassleitung 21, 22 mit einem Rückschlagventil 34, 35
überbrückt, das zu den Radbremsen hin öffnet, und somit bei
Betätigung des Bremspedals ein Einbremsen auch bei
geschlossenem Trennventil 8, 33 erlaubt. Die hydraulische
Bremsanlage weist ferner ein Regelungssystem 36 mit Mitteln zum
Erfassen und ggf. Auswerten einer über das Signal des
Bremslichtschalters 26 erfassten Haltesituation und/oder
Bremspedalbetätigung oder dem Lösen des Bremspedals des
Fahrzeugs auf. Die Signale der Haltesituation können nach einem
Ausführungsbeispiel auch aus den Signalen der
Raddrehzahlsensoren 29-32 ermittelt werden. Über Signale KI
eines z. B. nicht näher dargestellten Kupplungsschalters und
Signale MI des Motormanagements können die weiteren
Aktivierungskriterien "Antriebsmotor läuft" und "Kupplung
betätigt" erfasst werden. Sobald die Aktivierungskriterien in
Raute 50 der Fig. 2 erfüllt sind, wird die Anfahrhilfe aktiv
geschaltet. Ist die Anfahrhilfe also aktiviert, so wird in
Raute 51 die Betätigung des Bremspedals 3 betrachtet. Liegt
eine Betätigung des Bremspedals 3 vor, wird erstmals bei
Eintritt in die Regelung ein Zähler oder Zeitgeber 52
gestartet, der bis zum Erreichen der in Raute 53 dargestellten
Grenzwertbetrachtung Timer < Twechsel z. B. das Trennventil 8
bestromt (Raute 54). Der Bremskreis I wird geschlossen, bzw.
die Verbindung von Hauptbremszylinder 1 zu den Radbremsen 11,
12 unterbrochen. Der mit der Betätigung des Bremspedals 3
eingesteuerte Bremsdruck wird somit in der Bremsleitung 4 auch
ohne Betätigung des Bremspedals 3 aufrecht erhalten und kann
über das Rückschlagventil 34 jederzeit erhöht werden.
Trennventil 33 bleibt stromlos, der Bremskreis II offen. Ist
der Grenzwert TWechsel gleich der vom Zähler/Zeitgeber 52
vorgegebenen Zeitdauer, wird das Trennventil 8 stromlos
gestellt und Trennventil 33 bestromt (Raute 55). Bremskreis II
wird geschlossen, Bremskreis I ist offen. Die Kriterien für die
Zeitdauer TWechsel, nach der ein Wechsel der Bestromung der
Trennventile 8, 33 stattfindet, sind in Abhängigkeit von der
maximal möglichen Bestromungs- bzw. Einschaltdauer vorzugsweise
so festgelegt, daß TWechsel kleiner als die halbe maximale
Einschaltdauer des bestromten Trennventils ist. Dabei wird der
Wechsel so ausgeführt, daß immer ein Bremskreis I oder II
geschlossen ist. Dabei können nach einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel in der Wechselphase beide Trennventile 8
und 33 für eine kurze Zeit bestromt werden. Damit wird eine
Überlappung in den beiden Bremskreisen I und II erreicht, so
daß der eine Bremskreis erst geöffnet wird, wenn der andere
Bremskreis geschlossen ist. Wenn dann in Raute 56 erkannt wird,
daß die Zeitdauer des Zeitgebers/Zählers (Raute 53) ≧ zwei mal
TWechsel ist, also beide Trennventile einmal während der
vorgegebenen Zeitdauer geschlossen waren, wird in Schritt 57
der Zeitgeber/Zähler auf 0 zurückgestellt und in Raute 50
erneut gefragt, ob die Aktvierungskriterin erfüllt sind. Der
Durchlauf wird erneut gestartet.
Wird während des Durchlaufs festgestellt, daß das Bremspedal 3
nicht mehr betätigt wird, wird in Schritt 58 der
Zeitgeber/Zähler auf 0 zurückgestellt, beide Trennventile 8
und 33 bestromt (Schritt 59) und die Anfahrhilfe mit Hilfe
eines Anfahralgorithmus nach der z. B. WO 99/20921 gestartet.
Claims (10)
1. Verfahren zum Halten eines durch eine Bremspedalbetätigung
in einer mindestens zweikreisigen hydraulischen
Bremsanlage eingesteuerten Bremsdruckes in den Radbremsen
bei ermittelter Anhaltesituation und/oder
Bremspedalbetätigung über ein nach einer Zeitfunktion oder
in Abhängigkeit von Zustandsinformationen der Bremsanlage
gesteuertes wechselseitiges Halten des Bremsdruckes in dem
einen oder anderen Bremskreis der Bremsanlage.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Haltesituation festgestellt wird, wenn die folgenden
Bedingungen erfüllt sind:
das Fahrzeug steht
der Antriebsmotor läuft
die Kupplung wird betätigt
die Bremseinrichtung wird betätigt.
das Fahrzeug steht
der Antriebsmotor läuft
die Kupplung wird betätigt
die Bremseinrichtung wird betätigt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremspedalbetätigung über Signale eines
Bremslichtschalters und/oder Drucksensors und/oder
Wegsensors oder dgl. ermittelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zeitdauer, die der eingesteuerte
Bremsdruck in einem Bremskreis gehalten wird, von der
maximalen Einschaltdauer eines den Bremskreis absperrenden
Absperrmittels bestimmt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Zeitdauer kleiner als die halbe maximale
Einschaltdauer des Absperrmittels vorgesehen ist, nach der
den Bremsdruck haltende eine Bremskreis geöffnet und der
Bremsdruck in dem anderen offenen Bremskreis unabhängig
von der Bremspedalbetätigung gehalten wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Lösen der Bremspedalbetätigung
ermittelt wird, und bei festgestelltem Lösen des
Bremspedals u. ggf. unter Berücksichtigung weiterer
Zustandsinformationen des Fahrzeugs, der Bremsdruck in
beiden Bremskreisen gehalten wird.
7. Bremsdruck-Haltevorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit
einer mindestens zweikreisigen hydraulischen Bremsanlage,
die für jeden Bremskreis mindesten zwei Ventile aufweist,
ein sich zu den Radbremsen öffnendes Rückschlagventil und
ein ansteuerbares Absperrventil, welches in seiner
Schaltstellung den über eine Bremspedalbetätigung in die
Bremsleitungen eingesteuerten Bremsdruck hält, dadurch
gekennzeichnet, daß die Absperrventile nach einer
Zeitfunktion oder in Abhängigkeit von
Zustandinformationen der Bremsanlage abwechselnd in die
Schaltstellung bei ermittelter Anhaltesituation und/oder
Bremspedalbetätigung geschaltet werden.
8. Bremsdruck-Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zeitdauer, über die das
Absperrventil in der Schaltstellung geschaltet ist, in
Abhängigkeit von der maximalen Einschaltdauer des
Absperrventils und ggf. weiterer Kriterien oder Parameter
bestimmt wird.
9. Bremsdruck-Haltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Absperrventil ein
Trennventil ist.
10. Anfahrhilfe zum Unterstützen des Haltens und Anfahrens
eines Fahrzeugs, insbesondere an einem Berg,
gekennzeichnet durch eine Bremsdruck-Haltevorrichtung nach
einem der Ansprüche 7 bis 9.
Priority Applications (1)
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DE2000155384 DE10055384A1 (de) | 2000-11-08 | 2000-11-08 | Verfahren zum Halten eines durch Bremspedalbetätigung in einer mindestens zweikreisigen hydraulischen Bremsanlage eingesteuerten Bremsdruckes |
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DE2000155384 DE10055384A1 (de) | 2000-11-08 | 2000-11-08 | Verfahren zum Halten eines durch Bremspedalbetätigung in einer mindestens zweikreisigen hydraulischen Bremsanlage eingesteuerten Bremsdruckes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE10055384A1 true DE10055384A1 (de) | 2002-06-06 |
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DE2000155384 Ceased DE10055384A1 (de) | 2000-11-08 | 2000-11-08 | Verfahren zum Halten eines durch Bremspedalbetätigung in einer mindestens zweikreisigen hydraulischen Bremsanlage eingesteuerten Bremsdruckes |
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DE (1) | DE10055384A1 (de) |
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