DE10055285A1 - Neue Marker für die Diagnose und Therapie von Tumoren - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Marker für Tumoren, vorzugsweise CTCL. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner deren Einsatz für die Diagnose bzw. Therapie von Tumorerkrankungen, vorzugsweise CTCL.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Marker für Tumoren,
vorzugsweise CTCL. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner
deren Einsatz für die Diagnose bzw. Therapie von
Tumorerkrankungen, vorzugsweise CTCL.
Kutane T-Zell-Lymphome (CTCL) stellen eine heterogene Gruppe von
Erkrankungen dar, bei denen CD4-T-Zellen als der maligne Zelltyp
vorherrschen. In den meisten Fällen wird der mono- oder
zumindest oligoklonale Ursprung der malignen Zellen anhand T-
Zellrezeptor-Rearrangements dokumentiert. Neben verschiedenen
weiteren Untertypen stellen Mycosis fungoides und das Sézary-
Syndrom (SS) die häufigsten Formen von CTCL dar. Bei beiden
Erkrankungen handelt es sich um monoklonale T-Helfer-Memory-
Lymphome, die durch kutane Plaques, Tumore oder Erythrodermie
gekennzeichnet sind, wobei SS zusätzlich durch eine
generalisierte Lymphadenopathie und die Gegenwart von
neoplastischen T-Zellen im peripheren Blut charakterisiert ist.
Zu den therapeutischen Ansätzen zählen die Stadium-abhängige
Auswahl von PUVA (Psoralen und UV-A), Retinoiden, Interferon α-
2a in Kombination mit Acitretin oder PUVA, verschiedene
Immunmodulatoren, Elektronenbestrahlung oder extrakorporale
Photopherese. Diese Verfahren sind in frühen Krankheitstadien
erfolgreich, nicht jedoch bei den aggressiven späteren Stadien.
Zu möglicherweise sinnvollen zukünftigen Therapien für CTCL
zählen immunologische Therapien, z. B. Vakzinierung mit Peptiden
oder Peptid-beladenen dendritischen Zellen so wie dies bereits
auch zur Behandlung von Melanomen verwendet wurde.
Die Gegenwart und Aktivität von CD8+-Zellen bei CTCL wurde mit
der Prognose korreliert. Es konnte gezeigt werden, daß CD8+-
reaktive Infiltrate CTCL-spezifisch und lytisch sind. Somit
mögen zwar Immuntherapien ein vielversprechendes Konzept zur
Behandlung CTCL darstellen, eine Voraussetzung für eine solche
Strategie ist allerdings die Identifizierung Tumor-spezifischer
Antigene. In diesem Zusammenhang wurde der T-Zellrezeptor selbst
als ein Antigen vorgeschlagen (ähnlich den Idiotyp-
Immunglobulinen als Ziel für B-Zell-spezifische T-Zellen). In
beiden Fällen ist man jedoch mit dem Nachteil konfrontiert, daß
der Antigen-T-Zellrezeptor für jeden einzelnen Patienten
identifiziert werden müßte. Zusammengefaßt muß allerdings
festgestellt werden, daß für Tumorarten wie CTCL zur Zeit keine
tumorassoziierten Antigene bekannt sind, somit die Möglichkeiten
der spezifischen Diagnose bzw. Therapie stark eingeschränkt
sind.
Somit liegt der vorliegenden Erfindung im wesentlichen das
technische Problem zugrunde, Marker (Gene bzw. deren Produkte)
zu identifizieren und bereitzustellen, die mit Tumoren,
insbesondere CTCL, in Zusammenhang stehen und gegebenenfalls von
diagnostischem und/oder im Rahmen einer Vakzinierungstherapie
von therapeutischem Nutzen sind.
Die Lösung dieses technischen Problems wurde durch die
Bereitstellung der in den Patentansprüchen gekennzeichneten
Ausführungsformen erzielt.
Es wurden überraschenderweise eine Reihe von Genen gefunden,
deren Expression mit CTCL korreliert ist. In den zu der
vorliegenden Erfindung führenden Experimenten wurden CTCL-
spezifische Antigene durch Screenen einer Testis-cDNA-Bank bzw.
einer cDNA-Bank, die aus Tumor-RNA verschiedener kutaner
Lymphome hergestellt worden war, mit Seren von Tumorpatienten
identifiziert. Etwa 3 × 106 Rekombinante wurden mit Seren von
Patienten mit Sézary-Syndrom bzw. Mycosis fungoides gescreent.
Die Ergebnisse zeigen, daß Tumor-Antigene von CTCL-Tumoren mit
von Tumorpatienten stammenden Antikörpern identifiziert werden
können. Es konnten positive Klone identifiziert werden, die zu
19 unterschiedlichen Genen/ORFs gehörten, wozu auch fünf bisher
nicht bekannte Sequenzen zählen. Alle gefundenen Tumor-Antigene
sind spezifisch, d. h. daß nur Tumorpatienten, jedoch keine
gesunden Personen gegen diese gerichtete Antikörper bilden,
obwohl 13 von diesen Tumor-Antigenen in mindestens 21% der
getesteten Kontrollgewebe exprimiert werden. Es wurde außerdem
ein tumorspezifisches Antigen gefunden, das nur in Testis und
Tumorgeweben exprimiert wird. Dabei handelt es sich um se2-1,
das in einem CTCL-Tumor gefunden wurde. Dieses Gen zeigt
Ähnlichkeiten zu SCP-1, ein mit der Mitose in Zusammenhang
stehendes Protein. Vier Seren von CTCL-Patienten reagierten mit
verschiedenen SCP-1-ähnlichen Klonen. Somit konnten mittels den
zur der vorliegenden Erfindung führenden Experimenten zum ersten
Mal CTCL-assoziierte Antigene (unabhängig vom T-Zellrezeptor)
identifiziert werden, die somit wertvolle Tumormarker
darstellen. Die Identifizierung solcher Antigene ist von
Interesse, da die kodierten Proteine und von diesen abgeleitete
Peptide als Zielstrukturen, z. B. für zytotoxische Zellen, dienen
und als Antigene zur Produktion von diagnostischen oder
therapeutischen Antikörpern verwendet werden können. Zur
Tumortherapie können die von den erfindungsgemäßen Nukleinsäuren
kodierten Peptide bzw. Fragmente davon entweder direkt
appliziert werden oder auf Antigen-präsentierende Zellen geladen
werden. Auch können die Antigene darstellenden Peptide mit Hilfe
von Vektoren in verschiedenen Zellen (z. B. Dendritischen Zellen
als Antigen-präsentierende Zellen) exprimiert werden. Weiter
bilden die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren die Grundlage zur
Entwicklung diagnostischer Tests, um zukünftig eine zuver
lässigere und frühzeitige Diagnose bei Betroffenen zu
gewährleisten. Darüber hinaus werden funktionelle Analysen der
Proteine zweifellos zum Verständnis der Tumorentwicklung
beitragen. Die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren sind somit als
Kandidatengene für Untersuchungen der Pathomechanismen anzu
sehen, die verschiedenen Tumorerkrankungen wie z. B. CTCL
zugrunde liegen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit eine
Nukleinsäurequenz, deren veränderte Expression mit einer Tumor-
Erkrankung assoziiert ist, wobei die Nukleinsäuresequenz se2-5
(Fig. 1), se20-10 (Fig. 2), se57-1 (Fig. 3), se70-2 (Fig. 4) oder
Lg1-2 (Fig. 5) umfaßt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ferner eine
diagnostische Zusammensetzung, die eine Nukleinsäuresequenz
enthält, deren veränderte Expression mit einer Tumor-Erkrankung
assoziiert ist, wobei die Nukleinsäuresequenz se2-5 (Fig. 1),
se20-10 (Fig. 2), se57-1 (Fig. 3), se70-2 (Fig. 4), Lg1-2 (Fig. 5),
se1-1 (Fig. 6), se2-1 (Fig. 7), se2-2 (Fig. 8), se14-3 (Fig. 9),
se20-4 (Fig. 10), se20-7 (Fig. 11), se20-9 (Fig. 12), se33-1
(Fig. 13), se37-2 (Fig. 14), se89-1 (Fig. 15), L14-2 (Fig. 16), L15-
7 (Fig. 17), Li9-1 (Fig. 18), Li9-4 (Fig. 19), Lii5-2 (Fig. 20),
Lii10-6 (Fig. 21) oder Liii4-5 (Fig. 22) umfaßt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ferner ein
Arzneimittel, das eine Nukleinsäuresequenz enthält, deren
veränderte Expression mit einer Tumor-Erkrankung assoziiert ist,
wobei die Nukleinsäuresequenz se20-10 (Fig. 2), se57-1 (Fig. 3),
Lg1-2 (Fig. 5), se1-1 (Fig. 6), se2-1 (Fig. 7), se2-2 (Fig. 8),
se14-3 (Fig. 9), se20-4 (Fig. 10), se20-7 (Fig. 11), se20-9
(Fig. 12), se33-1 (Fig. 13), se37-2 (Fig. 14), L14-2 (Fig. 16), L15-
7 (Fig. 17), Li9-1 (Fig. 18), Li9-4 (Fig. 19), Lii5-2 (Fig. 20),
Lii10-6 (Fig. 21) oder Liii4-5 (Fig. 22) umfaßt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine vorstehend
definierte Nukleinsäuresequenz, diagnostische Zusammensetzung
oder ein Arzneimittel, wobei die Nukleinsäuresequenz, deren
veränderte Expression mit einer Tumor-Erkrankung in Zusammenhang
steht, eine Nukleinsäuresequenz umfaßt,
- a) die sich von einer vorstehenden, in den Fig. 1 bis 22 dargestellten Nukleinsäuresequenz in der Codonsequenz aufgrund der Degeneration des genetischen Codes unterscheidet;
- b) die mit einer Nukleinsäuresequenz nach einer der Fig. 1 bis 22 oder nach (a) hybridisiert; oder
- c) die ein Fragment, eine allelische Variante oder eine andere Variante einer der vorstehend definierten Nukleinsäuresequenz ist.
Der Begriff "hybridisierende Nukleinsäuresequenz" weist auf eine
Nukleinsäuresequenz hin, die unter üblichen Bedingungen,
insbesondere bei 20°C unter dem Schmelzpunkt der Nukleinsäure,
mit einer in den Figuren gezeigten Nukleinsäuresequenz
hybridisiert. Der in vorliegenden Erfindung verwendete Begriff
"hybridisieren" bezieht sich auf konventionelle
Hybridisierungsbedingungen, vorzugsweise auf
Hybridisierungsbedingungen, bei denen als Lösung 5 × SSPE, 1% SDS,
1 × Denhardts-Lösung verwendet wird und/oder die
Hybridisierungstemperatur zwischen 50°C und 70°C, vorzugsweise
bei 65°C liegen. Nach der Hybridisierung wird vorzugsweise zuerst
mit 2 × SSC, 1% SDS und danach mit 0,2 × SSC bei Temperaturen
zwischen 50°C und 70°C, vorzugsweise bei 65°C gewaschen (zur
Definition von SSPE, SSC und Denhardts-Lösung siehe Sambrook et
al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Ausgabe, Cold
Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor NY (1989)).
Besonders bevorzugt sind stringente Hybridisierungsbedingungen,
wie sie beispielsweise in Sambrook et al., supra, beschrieben
sind.
Die in der vorliegenden Erfindung verwendeten Begriffe "andere
Variante" oder "Fragment" umfassen Nukleinsäuresequenzen, die
sich gegenüber den in den Figuren angegebenen Sequenzen oder
vorstehenden hybridisierenden Sequenzen durch Deletion(en),
Insertion(en), Austausch(e) und/oder andere im Stand der Technik
bekannte Modifikationen unterscheiden bzw. ein Fragment der
ursprünglichen Nukleinsäuresequenz umfassen, wobei das durch
diese Nukleinsäuresequenzen kodierte Protein noch eine oder
mehrere der vorstehend bzw. in den Beispielen beschriebenen
Eigenschaften aufweist. Dazu zählen auch Allelvarianten. Die
Varianten weisen eine Homologie zu den beanspruchten Sequenzen
von mind. 80%, bevorzugt mindestens 90%, ganz bevorzugt
mindestens 95%, 96%, 97%, 98% oder 99% auf. Verfahren zur
Erzeugung der vorstehenden Änderungen in der Nukleinsäuresequenz
sind dem Fachmann bekannt und in Standardwerken der
Molekularbiologie beschrieben, beispielsweise in Sambrook et
al., supra. Der Fachmann ist auch in der Lage, zu bestimmen, ob
ein von einer so veränderten Nukleinsäuresequenz kodiertes
Protein noch über die gewünschten biologischen Eigenschaften
verfügt. Vor allem in Zusammenhang mit diagnostischen
Anwendungen bzw. Zusammensetzungen, in denen eine der
vorstehenden Nukleinsäuresequenzen verwendet wird, bezieht sich
der Begriff "Fragment" auf ein Fragment, das eine Länge von
mindestens 12, vorzugsweise mindestens 20 und noch mehr
bevorzugt mindestens 25 Nukleotiden aufweist.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das vorstehend
definierte Nukleinsäuremolekül eine cDNA.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die
erfindungsgemäße Nukleinsäurersequenz eine genomische DNA, die
vorzugsweise von einem Säuger, beispielsweise einem Menschen
stammt. Auf Nukleinsäurehybridisierung basierende Screening-
Verfahren erlauben die Isolierung der erfindungsgemäßen genom
ischen DNA-Moleküle aus jedem Organismus bzw. abgeleiteten
genomischen DNA-Banken, wobei Sonden verwendet werden, die die
in den Figuren angegebene Nukleinsäuresequenz oder ein Fragment
davon enthalten.
Die erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenzen können auch in einen
Vektor bzw. Expressionsvektor inseriert werden. Somit umfaßt die
vorliegende Erfindung auch diese Nukleinsäuresequenzen
enthaltende Vektoren. Beispiele solcher Vektoren sind dem
Fachmann bekannt. Im Falle eines Expressionsvektors für E.coli
sind dies z. B. pGEMEX, pUC-Derivate (z. B. pUC8), pBR322,
pBlueScript, pGEX-2T, pET3b und pQE-8. Für die Expression in
Hefe sind z. B. pY100 und Ycpad1 zu nennen, während für die
Expression in tierischen Zellen z. B. pKCR, pEFBOS, cDM8 und
pCEV4, anzugeben sind. Für die Expression in speziell
Insektenzellen eignet sich besonders der Baculovirus-
Expressionsvektor pAcSGHisNT-A. In einer bevorzugten
Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Nukleinsäuresequenz im
Vektor mit regulatorischen Elementen funktionell verknüpft, die
dessen Expression in prokaryotischen oder eukaryotischen
Wirtszellen erlauben. Solche Vektoren enthalten neben den
regulatorischen Elementen, beispielsweise einem Promotor,
typischerweise einen Replikationsursprung und spezifische Gene,
die die phänotypische Selektion einer transformierten Wirtszelle
erlauben. Zu den regulatorischen Elementen für die Expression in
Prokaryonten, beispielsweise E.coli, zählen der lac-,trp-Promo
tor oder T7-Promotor, und für die Expression in Eukaryonten der
AOX1- oder GAL1-Promotor in Hefe, und der CMV-, SV40-, RVS-40-
Promotor, CMV- oder SV40-Enhancer für die Expression in
tierischen Zellen. Weitere Beispiele für geeignete Promotoren
sind der Metallothionein I- und der Polyhedrin-Promotor.
Zu geeigneten Vektoren zählen insbesondere auch auf T7
basierende Expressionsvektoren für die Expression in Bakterien
(Rosenberg et al., Gene 56(1987), 125) oder pMSXND für die
Expression in Säugerzellen (Lee und Nathans, J. Biol. Chem. 263
(1988), 3521).
Allgemeine auf dem Fachgebiet bekannte Verfahren können zur
Konstruktion von Vektoren oder Plasmiden, die die vorstehenden
Nukleinsäuresequenzen und geeignete Kontrollsequenzen enthalten,
verwendet werden. Zu diesen Verfahren zählen beispielsweise in
vitro-Rekombinationstechniken, synthetische Verfahren, sowie in
vivo-Rekombinationsverfahren, wie sie beispielsweise in Sambrook
et al., supra, beschrieben sind.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch die vorstehend
beschriebenen Vektoren enthaltende Transformanten. Zu diesen
Transformanten zählen Bakterien, Hefe, Insekten- und weitere
Tierzellen, vorzugsweise Säugerzellen. Bevorzugt sind die E.
coli Stämme HB101, DH1, x1776, JM101, JM109, BL21, XL1Blue und
SG 13009, der Hefestamm Saccharomyces cerevisiae und die
tierischen Zellen L, 3T3, FM3A, CHO, COS, Vero, HeLa sowie die
Insektenzellen sf9. Verfahren zur Transformation dieser
Wirtszellen, zur phänotypischen Selektion von Transformanten und
zur Expression der vorstehenden Nukleinsäuresequenzen unter
Verwendung der vorstehend beschriebenen Vektoren sind auf dem
Fachgebiet bekannt.
Eine erfindungsgemäße Nukleinsäure eignet sich besonders als
Antigen-kodierende Struktur für therapeutische Zwecke. Ziel soll
es dabei sein, das Immunsystem zu stimulieren, Tumorzellen zu
eliminieren, die über eine erfindungsgemäße Nukleinsäure
identifiziert werden. Dabei gibt es verschiedene Wege, z. B.
Injektion der nackten DNA in den Patienten. Hierzu wird ein
Plasmid mit einem sehr aktiven Promotor und einer
erfindungsgemäßen Nukleinsäure, insbesondere se20-10, se57-1,
Lg1-2, se1-1, se2-1, se2-2, se14-3, se20-7, se20-9, se33-1,
se37-2, L14-2, L15-7, Li9-1, Li9-4, Lii5-2, Lii10-6 oder Liii4-5
umfaßt, beispielsweise in den Muskel oder intradermal injiziert.
Desweiteren kann die erfindungsgemäße Nukleinsäuresequenz nicht
nur zu Zwecken der rekombinanten Herstellung in einen Vektor
inseriert sein, sondern auch um die DNA mit Hilfe von Vektoren
in Patienten zu injizieren, wo diese ein Antigen für
therapeutische Zwecke kodiert. Das Ziel ist, daß die Zellen das
Plasmid aufnehmen, Antigene produzieren, über HLA-Moleküle
einzelne Peptide präsentieren und somit eine zytotoxische T-
Zell-Immunantwort hervorrufen. Diese soll dann zur Abwehr von
Tumorzellen führen. Allgemein ist diese Verfahrensweise in Conry
et al., Clinical Cancer Research 4, S. 2903-2912 (1998)
beschrieben. Einen alternativen Weg stellt die "Gene-Gun"-
Methode dar, die in Fynan et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90,
S. 11478-11482 (1993) beschreiben ist. Hierbei wird die
Nukleinsäure mit Hilfe eines Vektors in vivo Antigen-
präsentierende Zellen (APCs), z. B. Dendritische Zellen, zur HLA-
Präsentation des kodierten Proteins gebracht. Dabei kann der die
erfindungsgemäße Nukleinsäure enthaltende Vektor über
verschiedene Wege injiziert werden:
- a) Lipid- bzw. Liposomen-verpackte DNA oder RNA, z. B. allgemein beschrieben von Nabel et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93, S. 15388-15393 (1996).
- b) Mit einem Bakterium als Transportvehikel für den Expressionsvektor. Geeignete Bakterien sind beispielsweise (attenuierte) Listerien [z. B. Listeria monocytogenes], Salmonellen-Stämme [z. B. Salmonella spp.]. Allgemein ist diese Technik von Medina et al., Eur. J. Immunol. 29, S. 693-699 (1999) sowie Guzman et al., Eur. J. Immunol. 28, S. 1807-1814 (1998) beschrieben worden. Desweiteren wird auf WO 96/14087; Weiskirch et al., Immunological Reviews 158, S. 159-169 (1997) und US-A-5,830,702 verwiesen.
- c) Mittels Gene-Gun (Williams et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, S. 2726-2730, 1991).
In einer bevorzugten Ausführungsform ist der die vorstehenden
Nukleinsäuresequenzen enthaltene Vektor ein Virus,
beispielsweise ein Adenovirus, Vaccinia-Virus oder ein AAV-
Virus, der bei einer Gentherapie von Nutzen ist. Besonders
bevorzugt sind Retroviren. Beispiele für geeignete Retroviren
sind MoMuLV, HaMuSV, MuMTV, RSV oder GaLV. Weiter eignen sich
vorgenannte Viren sowie Fowlpox-Virus, Canarypox-Virus,
Influenza-Virus oder Sindbis-Virus auch als Basis einer Vakzine.
Solche neuen Vakzine, die nach Verabreichung an den Patienten
anti-Tumor-Immunität verleihen, sind beispielsweise bei N.
Restifo, Current Opinion in Immunology 8, S. 658-663 (1996) oder
Ying et al., Nature Medicine 5(7), S. 823 ff., (1999)
beschrieben. Für Zwecke der Gentherapie können die vorstehenden
Nukleinsäuresequenzen auch in Form von kolloidalen Dispersionen
zu den Zielzellen transportiert werden. Dazu zählen beispiels
weise Liposomen oder Lipoplexe (Mannino et al., Biotechniques 6
(1988), 682).
Weiter ist es bevorzugt, um eine Tumor-Immunität zu erzeugen,
eine vorstehende Nukleinsäuresequenz in Antigen-präsentierende
Zellen zu transfizieren und diese dem Patienten zu injizieren.
Hierbei wird ein Plasmid in vitro in eine Antigen-präsentierende
Zelle (APCs), z. B. Dendritische Zellen, gegeben, die dann
Antigene produzieren und über HLA-Moleküle einzelne Peptide
präsentieren. Dabei kann die Plasmid-DNA über verschiedene Wege
in die Antigen-präsentierenden Zellen gebracht werden:
- a) als nackte DNA, z. B. mittels "Gene Gun" oder Elektroporation;
- b) als Lipid- oder Liposomen-verpackte DNA oder RNA (Nair et al., Nature Biotechnology 16, S. 364 ff. (1998));
- c) mit einem Virus als Vektor (Kim et al., J. of Immunotherapy 20(4). S. 276-286 (1997));
- d) mit einem Bakterium als Transportvehikel für den Expressionsvektor (Medina et al., Eur. J. Immunol. 29, S. 693-699 (1999); Guzman et al., Eur. J. Immunol. 28, S. 1807-1814 (1998))
Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur
Herstellung eines Proteins, das von einer vorstehenden
Nukleinsäure kodiert wird, umfassend die Kultivierung der
vorstehend beschriebenen Wirtszellen unter Bedingungen, die die
Expression des Proteins erlauben (vorzugsweise stabile
Expression), und Gewinnung des Proteins aus der Kultur.
Geeignete Verfahren zur rekombinanten Herstellung des Proteins
sind allgemein bekannt (siehe beispielsweise Holmgren,
Annu. Rev. Biochem. 54 (1985), 237; LaVallie et al.,
Bio/Technology 11 (1993), 187; Wong, Curr. Opin. Biotech. 6 (1995),
517; Romanos, Curr. Opin. Biotech. 6 (1995), 527; Williams et al.,
Curr. Opin. Biotech. (1995), 538; und Davies, Curr. Opin. Bio
tech. 6 (1995), 543. Auch geeignete Reinigungsverfahren
(beispielsweise präparative Chromatographie,
Affinitätschromatographie, beispielsweise Immunoaffini
tätschromatographie, HPLC etc.) sind allgemein bekannt.
In einer weiteren Ausführungsform betrifft die vorliegende
Erfindung ein von den vorstehenden Nukleinsäuresequenzen
kodiertes oder nach dem vorstehenden Verfahren erhaltenes
Protein, dessen veränderte Konzentration (im Vergleich zu
normalem Gewebe) mit einer Tumorerkrankung in Zusammenhang
steht. In diesem Zusammenhang soll erwähnt werden, daß das
erfindungsgemäße Protein gemäß üblicher, auf dem Fachgebiet
bekannten, Verfahren modifiziert sein kann. Zu diesen
Modifikationen zählen Austausche, Insertionen oder Deletionen
von Aminosäuren, die die Struktur des Proteins modifizieren,
wobei seine biologische Aktivität im wesentlichen erhalten
bleibt. Zu den Austauschen zählen vorzugsweise "konservative"
Austausche von Aminosäureresten, d. h. Austausche gegen
biologisch ähnliche Reste, z. B. die Substitution eines
hydrophoben Rests (z. B. Isoleucin, Valin, Leucin, Methionin)
gegen einen anderen hydrophoben Rest, oder die Substitution
eines polaren Rests gegen einen anderen polaren Rest (z. B.
Arginin gegen Lysin, Glutaminsäure gegen Asparaginsäure etc.).
Deletionen können zur Erzeugung von Molekülen führen, die eine
deutlich geringere Größe aufweisen, d. h., denen beispielsweise
Aminosäuren am N- oder C-Terminus fehlen.
Für die gewünschte Anti-Tumor-Vakzinierung eignen sich auch
Injektionen des Proteins oder eines oder mehrerer davon
abgeleiteter Peptide. Aus der Sequenz des erfindungsgemäßen
Proteins werden dafür entweder mittels entsprechender
Computerprogramme oder mittels Experimente (z. B. phagozytotische
Aufnahme des Gesamt-Proteins, danach Analyse der präsentierenden
Peptide) HLA-abhängige Peptid-Fragmente ermittelt. Diese werden
mittels dem Fachmann bekannter Methoden künstlich hergestellt
und dann (ggf. mit Immunsystem stimulierenden Faktoren, z. B.
Interferonen, Interleukinen usw.) dem Patienten injiziert. Das
hinter dieser Behandlung steckende Ziel ist, daß die APCs die
Peptide aufnehmen, sie präsentieren und so in vivo die
Produktion von Tumor-spezifischen zytotoxischen T-Zellen
stimulieren. Allgemein ist dieses Prinzip von Melief et al.,
Current Opinion in Immunology 8, S. 651-657 (1996) beschrieben
worden.
Ebenso wie vorstehend beschrieben, können anstelle des Vektors
auch das vorstehende Protein bzw. Fragmente davon in vitro auf
APCs geladen werden. Die beladenen Zellen werden dann dem
Patienten z. B. in die Lymphknoten injiziert und sorgen direkt
für die Stimulierung und Vermehrung von Tumor-spezifischen
zytotoxischen T-Zellen (Nestle et al., Nature Medicine 4(3), S.
328 ff. (1998); Schadendorf et al., in: Burg, Dummer, Strategies
for Immunointerventions in Dermatology, Springer Verlag, Berlin
Heidelberg, S. 399-409, 1997) Für die Vakzinierung kann es
vorteilhaft sein, gegenüber dem Wildtyp-Antigen einzelne
Aminosäuren, wie vorstehend beschrieben, zu modifizieren, da
damit u. U. eine Erhöhung der Bindung und eine Verbesserung der
Wirksamkeit zu erreichen ist (Clay et al., The Journal of
Immunology 162, S. 1749-1755, 1999).
Besonders bevorzugt für die vorstehenden therapeutischen
Maßnahmen ist eine Nukleinsäuresequenz, die die
Nukleinsäuresequenz se20-10 (Fig. 2), se57-1 (Fig. 3), Lg1-2
(Fig. 5), se1-1 (Fig. 6), se2-1 (Fig. 7), se2-2 (Fig. 8), se14-3
(Fig. 9), se20-7 (Fig. 11), se20-9 (Fig. 12), se33-1 (Fig. 13),
se37-2 (Fig. 14), L14-2 (Fig. 16), L15-7 (Fig. 17), Li9-1 (Fig. 18),
Li9-4 (Fig. 19), Lii5-2 (Fig. 20), Lii10-6 (Fig. 21) oder Liii4-5
(Fig. 22) umfaßt bzw. ein davon kodiertes Protein oder ein
Fragment davon.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch Antikörper, die die
vorstehend beschriebenen Proteine (Tumor-Antigene) spezifisch
erkennen. Die Antikörper können monoklonale, polyklonale oder
synthetische Antikörper sein oder Fragmente davon, beispiels
weise Fab-, Fv- oder scFv-Fragmente. Vorzugsweise handelt es sich
dabei um monoklonale Antikörper. Für die Herstellung ist es
günstig, Tiere, insbesondere Kaninchen oder Hühner für einen
polyklonalen und Mäuse für einen monoklonalen Antikörper, mit
einem vorstehenden (Fusions)protein oder Fragment(en) davon zu
immunisieren. Weitere "Booster" der Tiere können mit dem
gleichen (Fusions)protein oder Fragmenten davon erfolgen. Der
polyklonale Antikörper kann dann aus dem Serum bzw. Eigelb der
Tiere erhalten werden. Die erfindungsgemäßen Antikörper können
gemäß Standardverfahren hergestellt werden, wobei das von den
erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenzen kodierte Protein oder
ein synthetisches Fragment davon als Immunogen dienen.
Monoklonale Antikörper können beispielsweise durch das von
Köhler und Milstein (Nature 256 (1975), 495) und Galfré (Meth.
Enzymol. 73 (1981), 3) beschriebene Verfahren hergestellt
werden, wobei Maus-Myelomzellen mit von immunisierten Säugern
stammenden Milzzellen fusioniert werden. Diese Antikörper können
beispielsweise zur Immunpräzipitation der vorstehend
diskutierten Proteine oder zur Isolierung verwandter Proteine
aus cDNA-Expressionsbanken verwendet werden. Die Antikörper
können beispielsweise in Immunoassays in Flüssigphase oder an
einen festen Träger gebunden werden. Dabei können die Antikörper
auf verschiedene Art und Weise markiert sein. Geeignete Marker
und Markierungsverfahren sind dem Fachgebiet bekannt. Beispiele
für Immungssays sind ELISA und RIA.
Weiter können die Antikörper neben ihrer diagnostischen Eignung
auch therapeutisch eingesetzt werden. Dabei dient z. B. ein von
den vorstehenden Nukleinsäuresequenzen kodiertes Protein als
Target für bispezifische Antikörper. Hierzu wird auf Kastenbauer
et al., Laryngorhinootologie 78(1), S. 31-35 (1999) und Cao et
al., Bioconj. Chem. 9(6), S. 635-644 (1998) verwiesen. Die
erfindungsgemäßen Antikörper eignen sich z. B. dafür, um in
Tumoren überexprimiertes Antigen abzufangen und so das
Tumorwachstum zu hemmen, da es Hinweise darauf gibt, daß in
manchen Fällen das Vorkommen von Tumor-Antigenen nicht nur das
Vorhandensein von Tumoren indikativ anzeigt, sondern aktiv das
Tumorwachstum fördert.
Desweiteren kann durch den Einsatz von Antisense-DNA (RNA) bzw.
Ribozymen eine Inhibierung der Translation der vorstehenden
Nukleinsäuresequenzen, deren Expression in Tumoren erhöht ist,
erreicht werden und somit ein therapeutischer Effekt spezifisch
auf diese Nukleinsäuresequenzen bzw. Gene ausgeübt werden. Es
bilden sich in den entsprechenden Tumorzellen RNA/DNA-Hybride,
die so die Transkription verhindern und - im Fall der Antisense-
RNA - gleichzeitig einen Abbau der Hybride (und somit der RNA)
durch RNase H bewirken (Scanlon et al., The Faseb Journal 9, S.
1288-1296, 1995)
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Arzneimittel oder
eine diagnostische Zusammensetzung, das (die) die vorstehend be
schriebenen Nukleinsäuresequenzen, Vektoren, Proteine,
Antikörper etc. oder Kombinationen davon enthält, bzw. deren
Verwendung für die Diagnose und/oder Therapie. Vorzugsweise
werden diese zur Diagnose oder Behandlung von Tumorerkrankungen,
insbesondere CTCL, verwendet. Bevorzugt ist die Bereitstellung
eines Vakzinierungsmittels, das wie vorstehend beschrieben,
entweder auf der Nukleinsäuresequenz oder dem Protein/Peptid
basiert. Die diagnostische Zusammensetzung eignet sich dabei
einerseits um eine Tumorerkrankung festzustellen, aber auch um
eine Verlaufskontrolle durchzuführen, beispielsweise therapie
begleitend.
Die vorstehenden Arzneimittel enthalten gegebenenfalls
zusätzlich einen pharmazeutisch verträglichen Träger. Geeignete
Träger und die Formulierung derartiger Arzneimittel sind dem
Fachmann bekannt. Zu geeigneten Trägern zählen beispielsweise
Phosphat-gepufferte Kochsalzlösungen, Wasser, Emulsionen,
beispielsweise Öl/Wasser-Emulsionen, Netzmittel, sterile
Lösungen etc. Die Verabreichung der Arzneimittel kann oral oder
parenteral erfolgen. Zu den Verfahren für die parenterale
Verabreichung gehören die topische, intra-arterielle,
intramuskuläre, subkutane, intramedulläre, intrathekale,
intraventrikuläre, intravenöse, intraperitoneale oder
intranasale Verabreichung. Die geeignete Dosierung wird von dem
behandelnden Arzt bestimmt und hängt von verschiedenen Faktoren
ab, beispielsweise von dem Alter, dem Geschlecht, dem Gewicht
des Patienten, dem Stadium der Erkrankung, der Art der
Verabreichung etc.
Eine vorstehende Nukleinsäuresequenz kann auch als Sonde
verwendet werden, um DNA-Moleküle zu isolieren, die
beispielsweise von einer anderen Spezies oder einem anderen
Organismus stammen und ein Protein mit einer ebensolchen
biologischen Aktivität kodieren. Vorzugsweise weist dazu die
Sonde eine Länge von mindestens 20, besonders bevorzugt
mindestens 25 Basen auf. Geeignete, auf Hybridisierung
basierende Nachweisverfahren sind dem Fachmann bekannt, z. B.
Southern oder Northern Blot. Geeignete Markierungen für die
Sonde sind dem Fachmann ebenfalls bekannt und dazu zählen
beispielsweise Markierung mit Radioisotopen, Biolumineszenz-,
Chemilumineszenz-, Fluoreszenzmarkern, Metallchelaten, Enzymen
etc..
Darüber hinaus kann dies auch durch eine PCR (Wiedmann et al.,
PCR Methods Appl. 3, S. 551-564 (1994); Saiki et al., Nature
324, S. 163-166 (1986)) oder "Ligase chain reaction" (LCR)
(Taylor et al., Curr. Opin. Biotechnol. 6, S. 24-29 (1995);
Rouwendal et al., Methods Mol. Biol. S. 149-156 (1996))
erfolgen, wobei die Primer von der Sequenz in den Figuren
abgeleitet sind und wobei geeignete Primer (hinsichtlich Länge,
Komplementarität zur Matritze, dem zu amplifizierenden Bereich
etc.) vom Fachmann gemäß üblicher Verfahren entworfen werden
können.
Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Diagnose von Tumorerkrankungen, in vitro, wobei die vorstehenden
Nukleinsäuresequenzen oder Fragmente davon als Sonde verwendet
werden.
Für das diagnostische Verfahren ist es bevorzugt die
Nukleinsäuren und/oder Proteine in Form eines ELISA-Kits,
Protein-Chips, Nukleinsäure-Chips oder einer mit DNA, RNA oder
Protein beladener Membran bereitzustellen.
Bei oben genanntem Verfahren können dem Fachmann bekannte
Methoden bezüglich der Präparation von DNA oder RNA aus
biologischen Proben, des Restriktionsverdaus der DNA, der
Auftrennung der Restriktionsfragmente auf nach Größe
auftrennenden Gelen, beispielsweise Agarosegelen, der
Herstellung und Markierung der Sonde und des Nachweises der
Hybridisierung, beispielsweise über "Southern-Blot" oder in-situ
Hybridisierung, angewandt werden.
Vorzugsweise handelt es sich bei diesem Diagnose-Verfahren um
ein Verfahren, das die folgenden Schritte umfaßt:
- - Isolierung von Nukleinsäure aus dem Patienten,
- - Durchführung einer LCR oder PCR mit geeigneten Primern oder einer Hybridisierungsanalyse mit einer oder mehreren geeigneten Sonden basierend auf einer Nukleinsäuresequenz der Figuren,
- - Nachweis eines amplifizierten Produkts oder einer Hybri disierung als Indiz auf das Vorliegen (oder Nichtvorliegung) einer Tumorerkrankung (in Abhängigkeit davon, ob die jeweilige Nukleinsäuresequenz im Tumor im Vergleich zu Kontrollgewebe stärker oder schwächer (bzw. nicht) exprimiert wird.)
Dabei werden Primer verwendet, die eine vorstehend diskutierte
Nukleinsäursequenz oder geeignete Teilbereiche flankieren.
Diagnostisch von Bedeutung sind dabei Amplifikationsprodukte von
mRNA aus dem fraglichen Gewebe, die sich hinsichtlich des
Auftretens von Tumor-spezifischen, insbesondere CTCL-
spezifischen Banden von den Amplifikationsprodukten von mRNA aus
gesundem Gewebe unterscheiden.
In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform kann ein
Verfahren angewendet werden, das folgende Schritte umfaßt:
- - Isolierung von RNA aus dem Patienten,
- - Durchführung einer Northern-Analyse mit einer oder mehreren geeigneten Sonden,
- - Vergleich der Konzentration und/oder Länge der entsprechenden mRNA der Patientenprobe mit einer mRNA einer gesunden Person, wobei eine erhöhte bzw. erniedrigte Konzentration an mRNA (in Abhängigkeit von dem entsprechenden Marker; siehe Tabelle 4) im Vergleich zur Kontroll-mRNA aus Normalgewebe indikativ für eine Tumorerkrankung, insbesondere CTCL ist.
Bei diesem Verfahren können dem Fachmann bekannte Methoden
bezüglich der Präparation von Gesamt-RNA bzw. poly(A) + RNA aus
biologischen Proben, der Auftrennung der RNAs auf nach Größe
auftrennenden Gelen, beispielsweise denaturierenden
Agarosegelen, der Herstellung und Markierung der Sonde und des
Nachweises über "Northern-Blot" angewandt werden.
In einer weiteren alternativen Ausführungsform kann eine
mögliche Tumor-Erkrankung auch durch ein Verfahren
diagnostiziert werden, das folgende Schritte umfaßt:
- - Gewinnung einer Zellprobe von dem Patienten,
- - Inkontaktbringen der so erhaltenen Zellprobe mit einem oder mehreren von den erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenzen kodierten Proteinen oder Fragmenten davon als Sonde(n) unter Bedingungen, die die Bindung von Antikörpern erlau ben, wobei die Gegenwart von Antikörpern in der Zellprobe indikativ für eine Tumorerkrankung, insbesondere CTCL ist.
Dieser Nachweis kann ebenfalls unter Anwendung von dem Fachmann
bekannten Standardtechniken durchgeführt werden. Diesem sind
auch Zellaufschlußverfahren bekannt, die die Isolierung der
Antikörper auf eine solche Weise erlauben, daß diese mit dem
Antigen in Kontakt gebracht werden kann. Der Nachweis des
gebundenen Antikörpers erfolgt vorzugsweise über Immungssays,
beispielsweise Western-Blot, ELISA, FACS oder RIA oder
immunhistochemische Verfahren. Vorzugsweise erfolgt dieser über
ELISA oder "Dot blot". Zur Etablierung eines ELISA können die
vorstehenden Nukleinsäuresequenzen oder Fragmente davon in
Expressionsplasmide kloniert und die entspr. Proteine
rekombinant hergestellt werden, vorzugsweise als Fusionsproteine
mit einem "His-Tag", was deren Aufreinigung erleichtert. Die
Proteine werden dann auf Membranen oder andere geeignete
Oberflächen aufgetragen, ggf. fixiert und mit adäquat verdünnten
Patientenseren inkubiert. Nach den üblichen Waschschritten
erfolgt dann eine Inkubation mit einem sekundären markierten
Antikörper gemäß Routineverfahren zum Nachweis der gebundenen
Patienten-Antikörper. Vorzugsweise werden die Patientenseren mit
einer Vielzahl von Markerproteinen (Antigenen) inkubiert, da der
Nachweis des Vorhandenseins (oder Fehlens) verschiedener
Antikörper besser auf die zugrundeliegende Tumor-Erkrankung
schließen läßt und evtl. auch eine Einteilung nach dem
Erkrankungsstadium erlaubt.
Weiter betrifft die vorliegende Erfindung einen Kit zur
Durchführung der erfindungsgemäßen Diagnoseverfahren, der den
erfindungsgemäßen Antikörper oder ein Fragment davon, ein
vorstehendes Protein (oder davon abgeleitetes Peptid), eine
erfindungsgemäße Nukleinsäuresequenz (als Sonde) oder einen z. B.
für PCR oder LCR geeigneten, auf der Sequenz der
erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenzen basierenden Primer (oder
ein Primerpaar) enthält, gegebenenfalls in Kombination mit einem
geeigneten Nachweismittel.
Je nach Ausgestaltung des mit dem erfindungsgemäßen Kit
durchzuführenden Diagnoseverfahrens können die in dem Kit
enthaltenden Verbindungen (Nukleinsäuremoleküle, Proteine,
Antikörper oder Fragmente davon) an einem geeigneten Träger
immobilisiert sein, d. h. in Form eines Chips oder auf einer
Membran gebunden vorliegen.
Die Erfindung wird nun weiter anhand der Figuren beschrieben,
welche zeigen
Fig. 1 Nukleinsäuresequenz von se2-5 und ein davon
abgeleiteter ORF
Fig. 2 Nukleinsäuresequenz von se20-10 und ein davon
abgeleiteter ORF
Fig. 3 Nukleinsäuresequenz von se57-1 und ein davon
abgeleiteter ORF
Fig. 4 Nukleinsäuresequenz von se70-2 und ein davon
abgeleiteter ORF
Fig. 5 Nukleinsäuresequenz von Lg1-2 und ein davon
abgeleiteter ORF
Fig. 6 Nukleinsäuresequenz von se1-1 und ein davon
abgeleiteter ORF
Fig. 7 Nukleinsäuresequenz von se2-1 und ein davon
abgeleiteter ORF
Fig. 8 Nukleinsäuresequenz von se2-2 und ein davon
abgeleiteter ORF
Fig. 9 Nukleinsäuresequenz von se14-3 und ein davon
abgeleiteter ORF
Fig. 10 Nukleinsäuresequenz von se20-4 und ein davon
abgeleiteter ORF
Fig. 11 Nukleinsäuresequenz von se20-7 und ein davon
abgleiteter ORF
Fig. 12 Nukleinsäuresequenz von se20-9 und ein davon
abgeleiteter ORF
Fig. 13 Nukleinsäuresequenz von se33-1 und ein davon
abgeleiteter ORF
Fig. 14 Nukleinsäuresequenz von se37-2 und ein davon
abgeleiteter ORF
Fig. 15 Nukleinsäuresequenz von se89-1 und ein davon
abgeleiteter ORF
Fig. 16 Nukleinsäuresequenz von L14-2 und ein davon
abgeleiteter ORF
Fig. 17 Nukleinsäuresequenz von L15-7 und ein davon
abgeleiteter ORF
Fig. 18 Nukleinsäuresequenz von Li9-1 und ein davon
abgeleiteter ORF
Fig. 19 Nukleinsäuresequenz von Li9-4 und ein davon
abgeleiteter ORF
Fig. 20 Nukleinsäuresequenz von Lii5-2 und ein davon
abgeleiteter ORF
Fig. 21 Nukleinsäuresequenz von Lii10-6 und ein davon
abgeleiteter ORF
Fig. 22 Nukleinsäuresequenz von Liii4-5 und ein davon
abgeleiteter ORF
Die Erfindung wird nun nachfolgend mit Bezug auf die Beispiele
beschrieben.
Hinsichtlich der verwendeten Methoden wird neben den in Beispiel
1 angegebenen Verfahren außerdem auf Sambrook, J, Fritsch, E, F.
und Maniatis, T. (Molecular cloning; a laboratory manual; second
edition; Cold Spring Habor Laboratory Press, 1989) und Current
Protocols in Molecular Biology (John Wiley and Sons, 1994-1998)
hingewiesen, wobei die nachfolgend erwähnten Techniken,
insbesondere Screenen von cDNA-Bibliotheken, Präparation von DNA
bzw. RNA, PCR, RT-PCR oder Northern Blot dem Fachmann
hinreichend bekannt sind und beherrscht werden.
Seren und Tumorgewebe wurden bei diagnostischen oder
therapeutischen Routineverfahren mit Einverständnis der
Patienten (und der Erlaubnis des zuständigen Ethikkomitees)
erhalten. Die Lagerung der Gewebe und Seren erfolgte bei -20°C
bzw. -80°C.
mRNA wurde aus Testis-Proben unter Verwendung eines Kits für
RNA-Isolierung ("RNeasy midi kit"; Qiagen, Hilden, Deutschland)
und danach eines Kits für mRNA-Isolierung ("oligotex mRNA kit";
Qiagen) entsprechend den Empfehlungen des Herstellers
extrahiert. Für die Konstruktion der λ-ZAP-Expressionsbank
("UNI-ZAP™ XR custom cDNA library"; Stratagene, La Jolla, CA,
USA) wurden insgesamt 10,4 µg mRNA verwendet. Die cDNA-Bank
bestand aus 106 primären Rekombinanten mit einer Insertionslänge
über 0,4 kbp und wurde zu 1010 Plaque-bildenden Einheiten (pfu)
amplifiziert. Für die Konstruktion der CTCL-Bank wurden 4,8 µg
mRNA aus verschiedenen Proben von kutanen T- und B-Zell
Lymphomen verwendet. Die Zahl der primären Rekombinanten betrug
6 × 107. Das Vorgehen war analog zum vorbeschriebenen Vorgehen
bei der Testis-Bank.
Das Immunscreening wurde wie in Sahin et al. (PNAS USA 92
(1995), 11810-11813) und Türeci et al. (Cancer Res. 56 (1996),
4766-4772) beschrieben durchgeführt. Alle Seren wurden in Tris
gepufferter Saline (TBS mit 0,2% Trockenmilchpulver, pH-Wert
7,5) verdünnt und mit E.coli-Proteinen (mechanisch aufgebrochen
oder durch Phagen ohne Insertion lysiert) vorabsorbiert. Mit
rekombinanten λ-ZAP-Phagen transduzierte E.coli wurden auf NZY-
Agar bei einer Konzentration von 2000 Plaques/Platte
ausplattiert und die Expression der rekombinanten Proteine wurde
mittels Isopropyl-β-D-Thiogalactosid induziert. Die Platten
wurden bei 37°C ü. N. inkubiert und die Proteine 4 Stunden bei
37°C auf Nitrozellulose-Membranen transferiert und gebunden. Die
Membrane wurden mit Tween-20™ (0,05%) enthaltender TBS
gewaschen, mit 5% Trockenmilchpulver in TBS abgesättigt und mit
Seren (entweder von Patienten oder als Kontrolle von gesunden
Personen) bei einer Endkonzentration von 1/100 inkubiert.
Reaktive Proteine wurden mit einem Alkalische-Phosphatasegekoppelten
sekundären Antikörper (Ziege-anti-human-IgC, Fc-
Fragment; Dianova, Hamburg, Deutschland) nachgewiesen und
mittels 5-Brom-4-Chlor-3-Indolylphosphat und Nitroblau-
Tetrazolium sichtbar gemacht. Positive Phagemids wurden mittels
Seren von Patienten mit Mycosis fungoides (n = 15) und Sézary
Syndrom (n = 3) sowie gesunden Personen als Kontrolle (n = 10)
weiter untersucht. Positive Phagemids wurden zur Monoklonalität
subkloniert und einer in vivo-Exzision des "pBluescript"-
Plasmids (entsprechend dem Protokoll des Herstellers der
Genbank, Stratagene, La Jolla, CA, USA) unterzogen. DNA wurde
entsprechend dem Protokoll des Herstellers isoliert ("QIAprep
spin miniprep"; Qiagen). Die Größe der Insertionen wurde durch
eine SmaI/KpnI-Spaltung und Gelelektrophorese analysiert. Die
Sequenzierung wurde mittels eines automatischen Fluoreszenz-
Sequenziergeräts (Modell 377; Perkin-Elmer/Applied Biosystems,
Forster System, CA, USA) und des Dye-Terminator-Verfahrens
entsprechend den Angaben des Herstellers ("ABI PRISM Big Dye
Ready Reaction Terminator Cycle Sequencing Kit"; Perkin-Elmer)
durchgeführt. Primer wurden chemisch synthetisiert. Die
Sequenzen der Klone wurden auf beiden komplementären Strängen
vollständig ermittelt.
Von 17 CTCL-Patienten erhaltene Gewebeproben dienten als Quelle
für die herstellung von Tumor-cDNA: 13 Mycosis fungoides
(Stadium Ib bis IVb, hauptsächlich IIb), 2 Sézary Syndrome
(Stadium III), 1 T-Zonen-Lymphom (Stadium IVb) und 1 CD30 + CTCL
(Stadium IIb). Außerdem wurden cDNAs von den folgenden 4 CTCL-
Zellinien hergestellt: My-La (Mycosis fungoides; Kaltoft et al.,
In Vitro Cell Dev. Biol. 28a (1992), 161-167), SeAx (Sézary
Syndrom; Kaltoft et al., Arch. Dermatol. Res. 280 (1988), 264-
267), HH (Lymphomatoide Papulose; ATCC-Nr.: CRL-2105) und HuT-78
(Sézary Syndrom; ATCC-Nr.: TIB-161). Außerdem wurde cDNA von
sechs Leukämie-Zellinien (ARA-10, Jurkat, KG1, K562, Nalm-2 und
SKW6.4 und 22 Melanom-Zellinien hergestellt.
Zur Analyse der Gewebeverteilung innerhalb normalen Geweben
wurden ausführlich Kontroll-cDNAs verwendet, dazu zählten auch
drei Felder von im Handel erhältlichen cDNAs (alle von Clontech,
CA, USA): humane "multiple tissue"-cDNA Feld I, Feld II und
humanes fötales MTC-Feld. Zusätzlich wurden verschiedene im
Handel erhältliche Gesamt-RNAs zur Herstellung weiterer
Kontroll-cDNAs mittels des vorstehend beschriebenen Verfahrens
erzeugt. Schließlich dienten auch noch cDNAs von drei
aktivierten CD8+ T-Zellinien (Möller et al., British Journal of
Cancer 77 (1998), 1907-1916) als Kontroll-T-Zellen.
Aufgrund der eingeschränkten Menge an RNA wurde bevorzugt RT-PCR
zur Untersuchung der identifizierten Sequenzen innerhalb
verschiedener normaler Gewebe und Tumor-Gewebe verwendet. In
ausgewählten Fällen wurden diese Untersuchungen mittels
Northern-Blot-Analysen vervollständigt. RT-PCR wurde mittels "MJ
Research PCT-200" (Biozym, Oldendorf, Deutschland) mit einer
einminütigen Anlagerung bei variabler Temperatur mit 35 Zyklen
durchgeführt. Alle RT-PCR wurden in mindestens zwei unabhängigen
Experimenten durchgeführt. Die RNA-Isolierung, RT-PCR und die
Northern-Blot-Analysen wurden ansonsten gemäß üblicher
Standardverfahren und Standardbedingungen durchgeführt. Die
Primersequenzen und Annealing-Temperaturen für die verschiedenen
Klone sind in der nachfolgenden Tabelle 1 angegeben:
10 µg Gesamt-RNA werden auf einem MOPS-Gel elektrophoretisch
aufgetrennt und auf positiv geladene Nylon-Membranen übertragen.
Die Sondenmarkierung erfolgt mittels des Roche High Prime Kits
mit α-32P-dCTP. Die Entfernung der nicht eingebauten Nukleotide
erfolgt mittels des Qiagen Removal Kits (Fa. Qiagen, Hilden).
Die Prähybridisierung wird bei 60°C für 1-2 Stunden durchgeführt.
Die Hybridisierung erfolgt bei 60°C vorzugsweise über Nacht. Die
Prähybridisierungs- und die Hybridisierungs-Lösungen haben die
Zusammensetzung: 10% Dextransulfat, 1% SDS, 10× Denhardts
Reagenz, 3 × SSC. Das nachfolgende Waschen erfolgt für 2 × 30
Minuten mit 2 × SSC/0,1% SDS bei 42°C und dann 2 × 30 Minuten mit
0,2 × SSC/0,1% SDS bei 65°C. Es wird ein Kodak X-Omat-Film für eine
Expositionszeit von 3-10 Tagen aufgelegt.
Ungefähr 1,9 × 106 rekombinante Klone einer von normalem Testis-
Gewebe erhaltenen cDNA-Bank wurden mit Seren von Patienten mit
kutanen T-Zell-Lymphomen (CTCL) einschließlich Mycosis fungoides
(MF) und Sézary Syndrom gescreent. Es konnten 28 Klone, die 22
verschiedene ORFs bzw. Gene repräsentieren, nachgewiesen werden
und diese wurden hinsichtlich serologischer Reaktivität und
molekularer Verteilung weiter untersucht. Eine sekundäre
Bestätigung wurde durch die Verwendung zusätzlicher Seren von
Patienten mit einer positiven Diagnose für Mycosis fungoides
(MF) (n = 15) oder Sézary Syndrom (n = 3) und 10 Kontrollseren von
gesunden Freiwilligen durchgeführt. Die Reaktivität der Seren
der Patienten war mit den Tumorstadium (höchstens Stadium III)
assoziiert (Tabelle 2). Dies war jedoch nicht statistisch
signifikant (X2-Test und Mann-Whitney U-Test), vermutlich
aufgrund der niedrigen Anzahl von Seren mit hohen Tumorstadien.
Die Reaktivität der Patienten-Seren war im Bereich von 11% bis
71% von rekombinante Klone identifizierenden Seren.
Primär Screen einer Testis-cDNA Bank wurde nacheinander mit 17 einzelnen Seren
durchgeführt, die von Patienten stammten, die Tumoren im angegebenen Stadium aufwiesen.
Die Anzahl der positiven und gesamten analysierten Plaques sind in der 3. Spalte angegeben.
Während des Sekundär Screens wurde jeder positive Plaque (28) mit bis zu 18 individuellen
Seren verschiedener Patienten im angegebenen Tumorstadium nachgetestet.
(1) Kumuliert über alle getesteten Seren. (2) Positive Klone dividiert durch Gesamtzahl der
getesteten Klone.
Die Anzahl und Wahrscheinlichkeit aller serologischen Antworten
sind hinsichtlich des Tumorstadiums der Patienten
zusammengefaßt, von denen Serum für das Screenen einer Testis-
cDNA-Bank genommen wurde. Obwohl die Daten eine höhere
Wahrscheinlichkeit für das Vorhandensein von Antikörpern gegen
Tumor-Antigene (mit dem Gipfel bei Stadium III) anzeigen, sind
diese Unterschiede nicht statistisch signifikant.
Der Prozentsatz der reagierenden und die Gesamtzahl der
getesteten Seren (n) während des sekundären Screenens sind
angegeben. Bei den Klonen se2-1 und se20-4 ist zusätzlich
jeweils einer der homologen Klone angegeben, da diese sich in
ihrem Reaktionsmuster unterschieden, vermutlich aufgrund von
Sequenzunterschieden.
Fünf Antigene repräsentieren bisher noch nicht bekannte
Sequenzen (se2-5, se20-10, se57-1, se70-2 und Lg1-2). Das
mittels RT-PCR analysierte RNA-Expressionsmuster der
identifizierten Antigene variierte zwischen hocheingeschränkter
und ubiquitärer Expression in 28 normalen, 17 CTCL-Tumorgeweben
und 33 Tumorzellinien unterschiedlichen Ursprungs (Tabellen 4
und 5).
Die Tabelle gibt die prozentuale Häufigkeit der Expression in verschiedenen Geweben und Zell-Linien
nach RT-PCR-Analyse an (Anzahl der Gewebe ist in Klammern; nt: nicht getestet). (1) RT-PCRs an
Testis-cDNA ergab immer positive Ergebnisse. Im Falle von Klonse2-1 war Testis-cDNA die einzige
positive Probe. Zusammensetzung der Kontroll-Palette siehe Table 5. (2) Aktivierte zytotoxische T-
Zellen. (3) Details zu diesen Ergebnissen siehe Table 5. (4) In der Northern blot Analyse negativ.
Es wurden entweder kommerziell erhältliche cDNA Paletten verwendet oder cDNA aus RNA
paletten hergestellt (Clontech). Jede Probe enthielt cDNA aus Proben mehrerer Individuen.
Die Haut cDNA wurde aus einer einzelnen Probe hergestellt.
Sechs Klone (die durch mindestens vier verschiedene
Rekombinanten repräsentiert werden) waren zu SCP-1 homolog,
einem mit der Meiose in Zusammenhang stehenden Protein (Türeci
et al., PNAS USA 95 (1998), 5211-5216). Interessanterweise
unterschied sich die serologische Reaktivität verschiedener
Seren zwischen den unterschiedlichen SCP-1-Klonen: Klon se2-1
wurde durch Seren von 2/15 MF-Patienten und 2/3 von Patienten
mit Sézary Syndrom nachgewiesen. Mittels RT-PCR wurde
nachgewiesen, daß se2-1 tumorspezifisch ist. Ein weiterer zu
SCP-1 homologer Klon (se37-1) wurde durch 3/9 MF-Seren und 1/3
Sézary Syndrom-Seren nachgewiesen. Dies könnte verschiedene
Epitope von SCP-1 widerspiegeln, da die Klone sich in ihrer
Länge unterschieden. Klon se33-2 reagierte außerdem auch mit 1/5
Kontrollseren. Interessanterweise kodierte dieser Klon eine
weitere Peptidsequenz innerhalb des ersten Leserahmens, die
innerhalb der anderen zu SCP-1 homologen Klone nicht vorhanden
war und somit ein Autoantigen darstellen könnte, das für die
Reaktivität des Kontrollserums verantwortlich ist. Die PCR-
Analysen wurden mit den gleichen Primern wie von Türeci et al.
(1998) veröffentlicht durchgeführt, die auch zu den SCP-1
homologen Klonen perfekt paßten. Innerhalb aller getesteten
normalen Geweben sowie den Tumorproben und Zellinien konnten nur
eine Testis-Probe und eine MF-Probe (Patient H. S.) gefunden
werden, die SCP-1 mRNA exprimierte. Das positive Ergebnis der
MF-cDNA konnte durch Northern-Blot bestätigt werden, der eine
Bande von etwa 4,3 kb ergab. Außerdem reagierte das Serum des
Patienten H. S. auch mit se2-1 und einem der anderen zu SPC-1
homologen Klone. Desweiteren sind gemäß Northern Blot Analyse
die Klone se57-1 und L15-7 Tumor-spezifisch.
Nachfolgend werden 13 Antigene mit differentieller oder
ubiquitärer Expression (nachgewiesen über RT-PCR) beschrieben
(siehe Tabellen 4 und 5).
Für fünf neue Antigene (se2-5, se20-10, se57-1, se70-2 und Lg1-
2) und zwei Antigene mit Homologien zu bekannten Genen (se33-1:
NP220; se89-1: mit Retinoblastom in Zusammenhang stehendes
Protein RAP140) zeigte sich eine differentielle Expression auf
molekularer Ebene. Die serologische Reaktivität gegen diese
Klone (definiert als Prozentsatz reaktiver Seren während des
sekundären Screenens) betrug im Durchschnitt 31%. Eine geringe
Reaktivitätsrate zeigte sich gegenüber den Klonen se20-10 und
se70-2 (2/18 bzw. 1/18 reaktive Seren), während 71% der Seren
von CTCL-Patienten (n = 14) mit dem Klon se89-1 positiv
reagierten. Alle 6 Klone zeigten mit bis zu 10 Kontrollseren
keine Reaktion.
Es wurde begonnen, die RT-PCR-Ergebnisse mittels Northern
Analysen zu quantifizieren. Solche Antigene, die sich in Normal-
Geweben im Vergleich zu Tumorproben nicht als gleich stark
exprimiert erweisen, werden als potentielle Therapeutika
eingestuft.
Mittels RT-PCR-Analysen konnte gezeigt werden, daß die se-2-5-
spezifische mRNA beinahe ubiquitär innerhalb normaler Gewebe
exprimiert wird, jedoch nicht in aktivierten T-Zellen und nur in
lediglich 55% der CTCL-Gewebeproben. Im Gegensatz dazu ergab die
Northern-Blot-Analyse selbst innerhalb normaler Gewebe ein
eingeschränktes Expressionsmuster. Starke Signale waren in
Niere, Luftröhre und Testis nachweisbar, schwächere in Kolon,
Dünndarm, Thymus, Knochenmark und Magen. Während in allen
positiven normalen Geweben drei Banden nachweisbar waren (5,2,
4,2 und 3,9 kB) zeigte die einzige positive CTCL-Zellinie SeAx
ein Signal bei 3,9 kb.
Spezifische mRNAs für die Klone se20-10 und se57-1 wurden
mittels RT-PCR in 43% bzw. 21% der untersuchten Kontrollgewebe
gefunden. Interessanterweise war die Expression der für se57-1
spezifischen mRNA in allen Tumorgeweben und Zellinien sehr stark
herunterreguliert. Im Gegensatz dazu war die Expression der mRNA
von Klon se70-2 im Vergleich zu normalen Geweben (54%) innerhalb
der CTCL- und Leukämie-Zellinien hochreguliert (100%), während
die CTCL-Gewebe und Melanom-Zellienen mittlere
Expressionsspiegel zeigten (33% bzw. 45%). Unter den
Kontrollgeweben waren alle fötalen Gewebe in der RT-PCR positiv.
Für zwei Antigene mit Homologien zu bekannten Sequenzen zeigte
sich eine differentielle Expression: se33-1 cDNA ist homolog zu
NP220, einem DNA-bindenden Protein, und se89-1 cDNA ist homolog
zu RAP140, einem Retinoblastom-assoziierten Klon. Klon se33-1
zeigte innerhalb einer überlappender Strecke von 3830 bp am 3'-
Ende von NP220 99% Ähnlichkeit, dieser Klon ist jedoch am 5'-
Ende verkürzt, was zu einem verkürzten ORF führt. Die RT-PCR
(unter Verwendung se33-1-spezifischer Primer) erbrachte den
Nachweis von mRNA in 6/8 fötalen und 16/20 normalen Geweben
(Tabelle 5) sowie innerhalb von CTCL-Geweben (12/16),
aktivierten zytotoxischen T-Zellen und in den meisten Zellinien
(Tabelle 4).
cDNA des Klons se89-1 zeigte 98% Ähnlichkeit zu RAP140 innerhalb
eines überlappenden Bereichs von 3444 bp und eine Lücke von 60 bp,
die innerhalb des ORF liegt und zu einer Aminosäure-Lücke
von 20 Aminosäuren führt. RT-PCR wurde mit verschiedenen Primern
durchgeführt: Zuerst mit der Primerkombination RAP140 (siehe
Tabelle 1 sowie Beispiel 1), wobei sowohl RAP140 als auch se89-1
nachgewiesen wurden und sich drei Banden in Testis DNA und zwei
Banden in verschiedenen anderen cDNAs zeigten. Zur
Spezifizierung der Expression von se89-1 wurde ein neuer
reverser Primer (s. Tabelle 1) entworfen, der die Lücke
innerhalb se89-1 überspannt. Unter Verwendung dieses Primers
zusammen mit dem Vorwärts-Primer gegen RAP140, der ebenfalls
se89-1 nachweist, wurde nur eine Bande amplifiziert. Die
Häufigkeit der positiven cDNAs zu den se89-1-spezifischen Primer
unterschied sich nicht wesentlich zwischen den Kontrollgeweben
(79%), CTCL-Geweben (75%) und Zellinien (CTCL- und Leukämie-
Zellinien: 100%, Melanom-Linien: 73%). Mittels Northern-Blot-
Analysen konnte die Gegenwart von für se89-1 spezifischer mRNA
innerhalb von mRNA bestätigt werden, die von Hirn, Niere, Kolon
und Testis und der CTCL-Linie SeAx stammte.
Sechs zu bekannten Sequenzen homologe Antigene (se1-1, se2-2,
se14-3, se20-4, se20-9 und se37-2) erwiesen sich als ubiquitär
exprimiert. In allen Kontrollgeweben (n = 28) war für diese Klone
spezifische mRNA über RT-PCR nachweisbar. In den zwei Klonen
sel4-3 und se20-4 waren alle Tumorgewebe und Zellinien ebenfalls
in der RT-PCR positiv. Im Gegensatz dazu wurden die Klaue se2-2,
se20-7, se20-9 und se37-2 nur in einer Untergruppe der Melanom-
und Leukämie-Zellinien exprimiert, während CTCL-Gewebe und CTCL-
Zellinien einen höheren Prozentsatz von in der RT-PCR positiven
cDNAs zeigten.
Die Reaktivität von Patientenseren mit diesen Klonen lag im
Durchschnitt bei etwa 29%, wobei auch zwei Extreme zu beobachten
waren: Die Reaktivität gegen den Klon se14-3 zeigte sich in 11%
(1/9) und gegen den Klon se1-1 in 50% (5/10) CTCL-Seren. Zwei
Kontrollseren (n = 10) reagierten mit Klon se20-6, der zu Klon
se20-4 homolog ist. Für se20-6 konnte gezeigt werden, daß dieser
für ein unterschiedliches Peptid (72 aa) im ersten Leserahmen
kodiert, das weder in se20-4 noch seinem homologen Gen
HRIHFB2216 vorhanden war. Die Sequenzanalyse dieser Klone und
ein Vergleich mit den homologen Gegenstücken offenbarte in
einigen Fällen Insertionen, Deletionen oder Elongationen.
Es muß betont werden, daß alle getesteten Klone serologisch
spezifisch sind.
Claims (21)
1. Nukleinsäurequenz, deren veränderte Expression mit einer
Tumor-Erkrankung assoziiert ist, wobei die Nukleinsäuresequenz
se2-5 (Fig. 1), se20-10 (Fig. 2), se57-1 (Fig. 3), se70-2 (Fig. 4)
oder Lg1-2 (Fig. 5) umfaßt.
2. Diagnostische Zusammensetzung, die eine Nukleinsäuresequenz
enthält, deren veränderte Expression mit einer Tumor-Erkrankung
assoziiert ist, wobei die Nukleinsäuresequenz se2-5 (Fig. 1),
se20-10 (Fig. 2), se57-1 (Fig. 3), se70-2 (Fig. 4), Lg1-2 (Fig. 5),
se1-1 (Fig. 6), se2-1 (Fig. 7), se2-2 (Fig. 8), se14-3 (Fig. 9),
se20-4 (Fig. 10), se20-7 (Fig. 11), se20-9 (Fig. 12), se33-1
(Fig. 13), se37-2 (Fig. 14), se89-1 (Fig. 15), L14-2 (Fig. 16), L15-
7 (Fig. 17), Li9-1 (Fig. 18), Li9-4 (Fig. 19), Lii5-2 (Fig. 20),
Lii10-6 (Fig. 21) oder Liii4-5 (Fig. 22) umfaßt.
3. Arzneimittel, das eine Nukleinsäuresequenz enthält, deren
veränderte Expression mit einer Tumor-Erkrankung assoziiert ist,
wobei die Nukleinsäuresequenz se20-10 (Fig. 2), se57-1 (Fig. 3),
Lg1-2 (Fig. 5), se1-1 (Fig. 6), se2-1 (Fig. 7), se2-2 (Fig. 8),
se14-3 (Fig. 9), se20-7 (Fig. 11), se20-9 (Fig. 12), se33-1
(Fig. 13), se37-2 (Fig. 14), L14-2 (Fig. 16), L15-7 (Fig. 17), Li9-1
(Fig. 18), Li9-4 (Fig. 19), Lii5-2 (Fig. 20), Lii10-6 (Fig. 21)
oder Liii4-5 (Fig. 22) umfaßt.
4. Nukleinsäuresequenz nach Anspruch 1, diagnostische
Zusammensetzung nach Anspruch 2 oder Arzneimittel nach Anspruch
3, wobei die Nukleinsäuresequenz, deren veränderte Expression
mit einer Tumor-Erkrankung in Zusammenhang steht, eine
Nukleinsäuresequenz umfaßt,
- a) die sich von einer in Anspruch 1, 2 oder 3 definierten Nukleinsäuresequenz in der Codonsequenz aufgrund der Degeneration des genetischen Codes unterscheidet;
- b) die mit einer in einem der Ansprüche 1, 2, 4 oder 4(a) definierten Nukleinsäuresequenz hybridisiert; oder
- c) die ein Fragment, eine allelische Variante oder eine andere Variante einer in einem der Ansprüche 1, 2, 3, 4(a) oder 4(b) definierten Nukleinsäuresequenz ist.
5. Nukleinsäuresequenz entsprechend der Definition nach einem
der Ansprüche 1 bis 4, die eine cDNA oder genomische DNA ist.
6. Vektor, die Nukleinsäuresequenz nach einem der Ansprüche 1
bis 5 enthaltend.
7. Transformante, die den Vektor nach Anspruch 6 enthält.
8. Protein, dessen veränderte Konzentration mit einer Tumor-
Erkrankung in Zusammenhang steht und das von einer
Nukleinsäuresequenz nach einem der Ansprüche 1 bis 4 kodiert
ist.
9. Antikörper, gerichtet gegen das Protein von Anspruch 8.
10. Diagnostische Zusammensetzung, die den Vektor nach Anspruch
6, ein von einer Nukleinsäuresequenz nach einem der Ansprüche 2
bis 5 kodiertes Protein oder einen gegen dieses Protein
gerichteten Antikörper enthält.
11. Diagnostische Zusammensetzung nach Anspruch 10 zur Diagnose
oder Verlaufskontrolle einer Tumorerkrankung.
12. Diagnostische Zusammensetzung nach Anspruch 10 oder 11,
wobei diese in Form eines ELISA, Protein-Chips, Nukleinsäure-
Chips oder einer mit DNA, RNA oder Protein beladener Membran
bereitgestellt wird.
13. Arzneimittel, das den Vektor nach Anspruch 6, ein von einer
Nukleinsäuresequenz nach einem der Ansprüche 3 bis 5 kodiertes
Protein oder einen gegen dieses Protein gerichteten Antikörper
enthält.
14. Arzneimittel nach Anspruch 13 zur Therapie von
Tumorerkrankungen.
15. Verwendung einer Nukleinsäuresequenz nach einem der
Ansprüche 1 bis 5 zur Diagnose und/oder Therapie einer
Tumorerkrankung.
16. Verwendung eines von einer Nukleinsäuresequenz nach einem
der Ansprüche 1 bis 5 kodierten Proteins zur Diagnose und/oder
Therapie einer Tumorerkrankung.
17. Verwendung eines gegen ein von einer Nukleinsäuresequenz
nach einem der Ansprüche 1 bis 5 kodierten Proteins gerichteten
Antikörpers zur Diagnose und/oder Therapie einer
Tumorerkrankung.
18. Verwendung nach Anspruch 15 oder 17 als Vakzinierungsmittel
19. Verwendung nach Anspruch 16 zur Erzeugung Peptid-beladener
Antigen-präsentierender Zellen (APC).
20. Verwendung nach Anspruch 16 zur Erzeugung tumorspezifischer
T-Zellen.
21. Nukleinsäuresequenz nach Anspruch 1 oder 5, diagnostische
Zusammensetzung nach Anspruch 2, 5, 10, 11 oder 12, Arzneimittel
nach Anspruch 3, 13 oder 14, Verwendung nach einem der Ansprüche
15 bis 20, wobei der Tumor CTCL ist.
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