DE10001169A1 - Regulatorische Sequenz zur spezifischen Expression in dentritischen Zellen und deren Anwendungen - Google Patents
Regulatorische Sequenz zur spezifischen Expression in dentritischen Zellen und deren AnwendungenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft regulatorische Sequenzen, die eine spezifische Expression in dendritischen Zellen vermitteln. Die regulatorische Sequenzen sind vom menschlichen Fascingen isoliert und umfassen beispielsweise auch Promotorsequenzen. Beschrieben sind ferner rekombinante Nucleinsäuremoleküle und Vektoren, die die regulatorischen Sequenzen enthalten, sowie bevorzugte Ausführungsformen der rekombinanten Nucleinsäuremoleküle und Vektoren, die Antigene oder immunregulatorische Proteine codieren. Die Erfindung betrifft weiterhin Wirtszellen, die die rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren enthalten sowie Verfahren zu deren Herstellung. Weitere Ausführungsformen betreffen in vitro-Verfahren zur Stimulierung von T-Zellen und zur Herstellung T-zellstimulierender dentritischer Zellen sowie zu deren Formulierung als Arzneimittel. Weitere Arzneimittel sind beschrieben, die sich im wesentlichen auf DNA-Vakzine und gentherapeutische Arzneimittel beziehen, beispielsweise zur Immunisierung gegen und Behandlung von Infektionskrankheiten, Tumoren, Allergien oder Alzheimer-Plaques. Weitere erfindungsgemäße Arzneimittel können zur gezielten, durch dendritische Zellen vermittelten Modulation von Immunantworten verwendet werden, beispielsweise zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen oder Transplantatabstoßung. Es werden ferner verschiedene Verwendungen der regulatorischen Sequenzen beschrieben.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft regulatorische Sequenzen, die eine spezifische
Expression in dendritischen Zellen vermitteln, rekombinante Nucleinsäuremoleküle,
Vektoren, Wirtszellen sowie Verfahren zur Herstellung der Wirtszellen. Ferner betrifft
die Erfindung Verwendungen der regulatorischen Sequenzen sowie Arzneimittel.
Dendritische Zellen (DC) spielen als Antigen-präsentierende Zellen (APC) eine
Schlüsselrolle bei der Mobilisierung der spezifischen Immunabwehr. Als einzige
Zellen sind dendritische Zellen in der Lage, ruhende, für die Abwehr in Bereitschaft
stehende, sogenannte naive T-Lymphocyten effizient zu aktivieren. Dabei können sie
sowohl CD4+ T-Helferzellen als auch CD8+ cytotoxische T-Zellen induzieren.
Dendritische Zellen steuern daher gleichermaßen die humorale Antikörper-dominierte
wie die zelluläre Immunantwort. Für eine effiziente Immunabwehr von bakteriellen,
viralen und parasitären Krankheitserregern sowie von Tumorzellen sind dendritische
Zellen unabdingbar. Auch an pathologischen Entgleisungen des Immunsystems wie
Autoimmunkrankheiten und Allergien sind dendritische Zellen ursächlich beteiligt. Es
ist daher ein herausragendes medizinisches Anliegen, die Funktionen von
dendritischen Zellen therapeutisch nutzbar zu machen.
Dendritische Zellen in unterschiedlichen Differenzierungsstadien besitzen
unterschiedliche Funktionskompetenz. Drei diskrete Reifephasen lassen sich aus
funktioneller Sicht definieren. 1.) Eine Überwachungsfunktion wird von jungen,
unreifen dendritischen Zellen ausgeübt. Junge dendritische Zellen sind in nahezu
allen Organen des Körpers und besonders in den Epithelien, die den Körper nach
außen abgrenzen, als Wächterzellen strategisch positioniert. Ihre Aufgabe besteht in
der Aufnahme von Fremdstoffen (Antigenen) in löslicher oder partikulärer Form, in
der Antigenprozessierung und der Peptidbeladung von MHC-Molekülen. 2.) Als
Peptidtransporter wandern die dendritischen Zellen in der sich anschließenden
migratorischen Phase in die drainierenden Lymphknoten, um sich dort in den T-
Zellarealen anzusiedeln. 3.) In diesem Bereich kommt das immunogene Potential der
dendritischen Zellen zum Tragen. Die dendritischen Zellen präsentieren das
prozessierte Peptid zusammen mit MHC-Molekülen T-Lymphocyten mit
entsprechender Rezeptorspezifität. Dabei handelt es sich um naive T-Lymphocyten,
d. h. um Zellen, die zuvor noch nicht mit dem Antigen in Kontakt gekommen waren
und daher eine hohe Aktivierungsschwelle besitzen. Die direkte Zell-Zell-Interaktion
zwischen den dendritischen Zellen und den T-Lymphocyten resultiert in der
Aktivierung, der Expansion und damit der funktionellen Rekrutierung der
peptidspezifischen T-Lymphocyten.
Dendritische Zellen sind aufgrund ihrer zentralen Funktion bei der Vermittlung von
Immunantworten ein wesentlicher Ansatzpunkt für Schutzimpfungen, ein Aspekt, der
im folgenden etwas ausführlicher diskutiert werden soll.
Die klassische Schutzimpfung, die vor allem auf der Verabreichung von attenuierten
Erregern basiert, ist mit einer Reihe von Nachteilen verbunden. Dies betrifft
beispielsweise das potentielle Risiko einer Infektion, falls der Erreger seine Human-
Pathogenität wiedererlangen sollte (McKee, Am. J. Trop. Med. Hyg. 36 (1987), 435-
442), Probleme in Zusammenhang mit der Produktion und Aufbewahrung der
Vakzine (Rabinovich, Science 265 (1994), 1401; Fynan, Proc. Nat. Acad, Sci. USA
90 (1993), 11478) sowie eine mögliche Behinderung der Antigenpräsentation durch
immunmodulatorische Eigenschaften des Erregers (Levine et al., in New Generation
Vaccine, Woodrow, G. and Levine, M. M., eds., Marcel Decker, New York, (1990),
269-287). In Anbetracht dessen, kristallisiert sich immer mehr heraus, daß die
Technik der DNA-Vakzinierung hierzu eine vielversprechende Alternative darstellt.
Bei der DNA-Vakzinierung, die erstmals von Ulmer (Science 259 (1993), 1745-1749)
gezeigt wurde, wird "nackte" DNA in den Körper injiziert oder anderweitig appliziert,
die eine protektive Immunantwort auslöst (für eine Übersicht siehe Lai und Bennet,
Crit. Rev. Immunol. 18 (1998), 449-484). Die DNA enthält Sequenzen, die für ein
Antigen eines Erregers oder Tumors oder für ein Allergen codieren und die unter der
Regulation eines ubiquitär funktionierenden Promotors stehen. Die applizierte DNA
wird von Zellen des umliegenden Gewebes aufgenommen, das Antigen wird
exprimiert und über MHC-Proteine an der Zelloberfläche präsentiert.
Im Verlauf der Entwicklung von DNA-Vakzinierungsstrategien stellte sich zunehmend
heraus, daß hierbei eine gezielte Adressierung von dendritischen Zellen
vielversprechende Vorteile bieten könnte. Das läßt sich beispielsweise aus
Immunisierungsversuchen ableiten, bei denen dendritische Zellen in vitro mit Antigen
beladen und reinjeziert wurden (WO 94/02156). So erzeugten etwa murine
dendritische Zellen, die in vitro mit synthetischen Peptiden (Mayordomo et al., Nat.
Med. 1 (1995), 1297-1302; Celluzzi et al., J. Exp. Med. (1996), 283-87), Säure
eluierten Peptiden von Tumorzellen (Zitvogel et al., J. Exp. Med. 183 (1996), 87-97)
und sogar intakten Tumorproteinen (Paglia et al., J. Exp. Med. 183 (1996), 317-22)
gepulst wurden, in vivo protektive Antworten cytotoxischer T-Lymphocyten (CTL)
gegen den Tumor. Humane dendritische Zellen, die aus peripheren, mononucleären
Blutzellen (PBMC) gesunder Donoren gezogen wurden, können ebenfalls CTL-
Antworten gegen Tumor-Antigene erzeugen (von Elsas et al., Eur. J. Immunol. 26
(1996), 1683-1689; Falo et al., Nature Med. 1 (1995), 649-653) und in vitro kultivierte
dendritische Zellen wurden bereits erfolgreich in klinischen Studien für die Therapie
von Tumoren eingesetzt (Hsu et al., Nature Med. 2 (1996), 540-544). Auch
dendritische Zellen und Zellinien dieses Zelltyps, die in vitro mit Antigen-codierenden
Expressionsplasmiden transfiziert wurden, können nach adoptivem Transfer in vivo
Antigen-spezifische Immunantworten induzieren (Manickan et al., J. Leucocyte Biol.
61 (1997), 125-132; Timares-Lebow et al., J, Invest. Dermatol. 109 (1997), 266;
Tüting et al., Eur. J. Immunol. 27 (1997), 2702-2707). Dendritische Zellen, in die
mRNA aus Tumorzellen eingeführt wurde, wurden ebenfalls bereits erfolgreich für
Vakzinierungen eingesetzt (Boczkowski et al., J. Exp. Med. 184 (1996), 465-72). Aus
diesen und anderen Beobachtungen lassen sich folgende Vorteile von DNA-
Vakzinierungen unter gezielter Antigenexpression in dendritischen Zellen ableiten.
So ist beispielsweise bekannt, daß die Präsentation eines Antigens durch nicht
professionelle APCs, welche nicht die notwendigen co-stimulatorischen Signale für
eine effiziente T-Zell Stimulation zur Verfügung stellen, zu einer mangelhaften
Reaktivität bzw. Anergie der T-Zellen führt. Die Restriktion der Expression des
Antigens auf reife dendritische Zellen könnte daher zu einer verstärkten
Immunantwort führen. Desweiteren könnte es beispielsweise zusätzlich zur
Expression des Antigens möglich sein, durch Co-Transfektion weitere,
immunmodulatorische Proteine in DC zu exprimieren und dadurch regulatorisch in
die Immunantwort einzugreifen. Die Beschränkung der Expression dieser Mediatoren
(z. B. Cytokine, co-stimulatorische Membranproteine) auf transfizierte dendritische
Zellen würde es erlauben, sehr spezifisch die erwünschte Immunantwort zu
beeinflussen, ohne die bei systemischer Gabe dieser Mediatoren zu erwartenden
Nebenwirkungen befürchten zu müssen.
Daraus ergibt sich ein Bedarf an Promotoren oder regulatorischen Sequenzen, die
eine spezifische Expression in dendritischen Zellen vermitteln. Damit ließen sich
beispielsweise DNA-Vakzinierungskonstrukte herstellen, die nach breitgestreuter
Verabreichung, wie beispielsweise durch intramuskuläre Injektion oder
bioballistischen Transfer in die Haut, nur in dendritischen Zellen, die in den
peripheren Geweben relativ schwach repräsentiert sind, das Antigen oder
immunmodulatorische Proteine exprimieren. Es besteht zumindest ein Bedarf an
Promotoren oder regulatorischen Sequenzen, die in solchen Geweben eine
spezifische Expression für dendritische Zellen vermitteln, in denen die
Antigenbeladung der dendritischen Zellen stattfindet. Dies sind in erster Linie das
Blutsystem und das Hautgewebe. Weitere mögliche Anwendungen solcher
Promotoren oder regulatorischer Sequenzen sind in vitro-Transfektionen von
heterogenen Zellpopulationen, wobei das Antigen exklusiv in reifen dendritischen
Zellen exprimiert würde.
Im Stand der Technik ist bereits ein Promotor mit Spezifität für dendritische Zellen
beschrieben worden (Brocker, J. Exp. Med. 185 (1997), 541-550). Dieser Promotor
wurde aus dem Maus-CD11c-Gen isoliert und konnte bei einem Transgen (MHC-
Klasse II-I-E-Protein) in transgenen Mäusen eine spezifische Expression vermitteln.
Jedoch erfüllt der in dieser Veröffentlichung präsentierte Promotor in einigen Punkten
nicht die Anforderungen des oben skizzierten Promotors zur spezifischen Expression
in dendritischen Zellen.
So konnte die Spezifität für dendritische Zellen nur für Milz- und Thymusgewebe
gezeigt werden. Dagegen exprimierte dieser Promotor das Transgen auch in einem
Teil der peritonealen Makrophagen. Desweiteren ist bekannt, daß CD11c nur in einer
Subpopulation der dendritischen Zellen exprimiert wird (Rich et al., Poster Nr. D6, 5th
International Symposium on Dendritic Cells in Fundamental and Clinical Immunology,
Pittsburgh, Penn. U.S.A., 23.-28. Sept. 1998). Schwerwiegender ist jedoch, daß die
gezeigte Promotoraktivität sich auf das Maussystem bezieht. Da der gesuchte
Promotor für humanmedizinische Anwendungen zur Verfügung stehen soll, bietet der
CD11c-Promotor keine Lösung der Problemstellung, da nicht zu erwarten ist, daß der
Promotor im Mensch dieselbe Gewebe- oder Zelltypspezifität besitzt wie in der Maus.
Ein Beispiel, das eine unterschiedliche Zelltypspezifität zwischen Maus und Mensch
zeigt, ist das Chemokingen DC/B-CK. In der Maus wird dieses Gen nur in
dendritischen Zellen und aktivierten B-Zellen aber nicht in Makrophagen exprimiert
(Ross, J. Invest. Dermatol. 113 (1999), 991-998). Dagegen ist das homologe
menschliche Gen in Makrophagen exprimiert (Godiska, J. Exp. Med. 185 (1997),
1595).
Ferner wurde von Tubb et al. bereits eine ca. 3,5 kb lange genomische 5'-
flankierende Sequenz des Maus-Fascingens unter der Genbank/EMBL-
Hinterlegungsnummer U90355 veröffentlicht. Zwar deutet einiges darauf hin, daß
Fascin vorwiegend in dendritischen Zellen exprimiert wird, jedoch ist fraglich, ob
diese Sequenz einen Promotor enthält, der in der Lage ist, einem Transgen eine
spezifische Expression in dendritischen Zellen zu vermitteln. Bis auf die rohe
Sequenz liegen jedenfalls keinerlei Informationen hierzu vor. Zusammenfassend läßt
sich also feststellen, daß bisher kein Promotor vorliegt, der im Menschen eine für
dendritische Zellen spezifische Expression vermittelt.
Daher besteht nach wie vor der Bedarf an solchen Promotoren oder regulatorischen
Sequenzen, um gezielte Immunisierungen oder Immuntherapien durchführen zu
können, die auf dendritische Zellen fokussiert sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine regulatorische
Sequenz bereitzustellen, die in Mensch eine spezifische Expression in dendritischen
Zellen vermittelt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Bereitstellung der in den
Patentansprüchen charakterisierten Ausführungsformen gelöst.
Somit betrifft die vorliegende Erfindung regulatorische Sequenzen ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus:
- a) regulatorischen Sequenzen, die die unter SEQ ID NO: 1 angegebene Nucleotidsequenz umfassen;
- b) regulatorischen Sequenzen, die eine Nucleotidsequenz umfassen, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: SEQ ID NOs: 2 bis 8;
- c) regulatorischen Sequenzen, die zumindest einen funktionalen Teil einer unter (a) oder (b) genannten Sequenz umfassen und eine für dendritische Zellen spezifische Expression bewirken; und
- d) regulatorischen Sequenzen, die eine Nucleotidsequenz umfassen, die mit einer unter (a) bis (c) angegebenen regulatorischen Sequenz hybridisiert, und eine für dendritische Zellen spezifische Expression bewirken.
Die regulatorischen Sequenzen der vorliegenden Erfindung verleihen
Nucleotidsequenzen, die von ihnen kontrolliert werden, eine für dendritische Zellen
spezifische Expression.
Der Begriff "regulatorische Sequenz" bezieht sich auf Nucleotidsequenzen, die das
Expressionslevel eines Gens beeinflussen, beispielsweise indem sie der Expression
Gewebe- oder Zellspezifität verleihen. In diesem Sinne werden beispielsweise unter
regulatorischen Sequenzen Elemente, im folgenden auch als regulatorische
Elemente bezeichnet, verstanden, die einem Minimalpromotor zusätzliche
Expressionseigenschaften verleihen, die über die Minimalpromotoren
charakterisierende basale, konstitutive Expression hinausgehen. Der Begriff
"Minimalpromotor" bezieht sich im Zusammenhang der Erfindung auf
Nucleotidsequenzen, die für die Initiation der Transkription, d. h. für das Binden der
RNA-Polymerase, notwendig sind, und beispielsweise die TATA-Box beinhalten.
Ferner fallen unter den Begriff "regulatorische Sequenz" auch Sequenzen, die
außerhalb des 5'-flankierenden Promotorbereichs liegen. Solche Sequenzen sind in
beiden Orientierungen funktional und sind in der Position weniger festgelegt als
Promotoren, vorzugsweise liegen sie innerhalb des Bereichs der im Rahmen der
vorliegenden Erfindung offenbarten nicht-translatierten Sequenzen des humanen
Fascingens (SEQ ID NO: 1 bis 20). Zu solchen Sequenzelementen zählen Enhancer
und Silencer, die die Expression eines Gens hoch- bzw. herunterregulieren können.
Enhancer oder Silencer sind häufig in Introns oder im 3'-flankierenden Bereich eines
Gens lokalisiert. Die regulatorische Sequenz kann auch ein Promotor sein, der im
Sinne der Erfindung dadurch charakterisiert ist, daß er sämtliche Funktionen eines
Promotors ausübt, d. h. Initiation der RNA-Polymerisation, Vermittlung einer
bestimmten Expressionstärke und Regulation der Expression, vorzugsweise in
Abhängigkeit des Zelltyps, besonders bevorzugt spezifisch für dendritische Zellen.
Die in den SEQ ID NOS: 1 bis 8 dargestellten Sequenzen sind regulatorische
Sequenzen, die gleichzeitig der Definition eines Promotors entsprechen.
"Für dendritische Zellen spezifische Expression" bedeutet im Rahmen der
vorliegenden Erfindung eine Expression ausschließlich in dendritischen Zellen,
sofern Zellen des Hautgewebes, vorzugsweise der Epidermis, und des Blutsystems
betrachtet werden. Für Blutzellen aus Personen, die mit dem Epstein-Barr-Virus
(EBV) infiziert sind, bezieht sich die für dendritische Zellen spezifische Expression
zusätzlich auf B-Lymphocyten. Dabei können die erfindungsgemäßen
regulatorischen Sequenzen sehr wohl auch in Zellen anderer Gewebetypen, wie z. B.
Neuronen, Gliazellen oder Fibroblasten, eine Expression vermitteln, sofern sie in
Haut, vorzugsweise in der Epidermis und im Blut spezifisch eine Expression nur in
dendritischen Zellen gewährleisten. Vorzugsweise erfolgen Applikationen der
erfindungsgemäßen regulatorischen Sequenzen so, daß eine Expression nur in
dendritischen Zellen gewährleistet ist. Dies ist beispielsweise für die Haut,
vorzugsweise für die Epidermis oder das Blut der Fall.
"Dendritische Zellen" sind Antigen-präsentierende Zellen, die als einzige in der Lage
sind, naive T-Zellen effizient zu aktivieren. Zu den dendritischen Zellen zählen auch
die Langerhanszellen des Hautgewebes, welche unreife dendritische Zellen
repräsentieren.
Die Spezifität der erfindungsgemäßen regulatorischen Sequenzen ist aus dem
Expressionsverhalten des Fascingens, von dem die regulatorischen Sequenzen
abgeleitet wurden, ersichtlich. So ist beispielsweise in der Haut, vorzugsweise der
Epidermis, keine Fascinexpression detektiert worden, auch nicht in Langerhans-
Zellen, da diese Zellen in der Haut unreif sind. Fascinexpression wurde allerdings in
fortgeschritteneren Reifungsstadien der Langerhans-Zellen nachgewiesen (Ross, J.
Immunol. 160 (1998), 3776-3782). In Blutzellen, zumindest von Personen, die nicht
mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) infiziert sind, läßt sich Fascinexpression
ausschließlich in dendritischen Zellen nachweisen (Mosialos, Am. J. Pathol. 148
(1996), 593-600). Zusätzlich wurde Fascinexpression in EBV-transfizierten B-
Lymphocyten detektiert (Mosialos, J. Virol. 68 (1994), 7320).
Die Erfindung basiert auf der Beobachtung, daß ein etwa 3.0 kb umfassendes
Promotorfragment des menschlichen Fascingens (pFascin-3.0, Fig. 4, SEQ ID NO:
1), das vor die codierende Region eines Reportergens (Photinus-Luciferase) cloniert
wurde, in transfizierten, kultivierten dendritischen Zellen zur Expression des
Reportergens führte (siehe Beispiel 2). Desweiteren konnte gezeigt werden, daß
diese Expression spezifisch ist für dendritische Zellen, da die Expression in THP-1-
Zellen (menschliche Monocytenzellinie, die endogen kein Fascin exprimiert, siehe
Fig. 5) um etwa das 8-fache niedriger war.
Zur weiteren funktionellen Charakterisierung des Promotors wurden 5'-Deletionen
des 3,0 kb-Fragments erzeugt und diese ebenfalls in Reportergen-Assays funktionell
analysiert (siehe Beispiel 2, Fig. 4 und 6). Diese Analysen zeigten
überraschendenderweise, daß ein 211 bp-Promotorfragment (pFascin-0.11, SEQ ID
NO: 21) in beiden untersuchten Zelltypen die gleiche Expressionstärke aufwies. Ein
um 56 bp weiter 5'-deletiertes Fragment (pFascin 0.05, SEQ ID NO: 22), das noch
die TATA-Box enthält, zeigte dagegen keine Expression, die nennenswert über die
Negativkontrolle hinausging. pFascin-0.11 ist demnach ein Minimalpromotor, der eine
basale Grundtranskription vermittelt, die keine Spezifität für dendritische Zellen
gegenüber Monocyten ausübt.
Überraschenderweise zeigte sich, daß offensichtlich in weiter distal gelegenen
Regionen Elemente lokalisiert sind, die einerseits die Transkription in dendritischen
Zellen erhöhen (maximal 3,3-fach gegenüber dem Minimalpromotor) und
andererseits Elemente vorhanden sind, die die Transkription in THP-1-Zellen
vermindern (maximal um das 3-fache). Das Promotorkonstrukt pFascin-1.4 (SEQ ID
NO. 4) zeigte die höchste Spezifität mit einer ca. 10-fach höheren Expression in
dendritischen Zellen als in THP-1-Zellen. Diese Beobachtungen lassen den Schluß
zu, daß die Promotorsequenz regulatorische Elemente enthält, die in der Lage sind,
einem Minimalpromotor, wie z. B. dem in pFascin-0.11 enthaltenen
Promotorfragment, Zelltypspezifität zu verleihen.
Somit betrifft die Erfindung auch funktionale Teile der Promotorsequenzen SEQ ID
NO: 1 bis 8, die, beispielsweise in Kombination mit einem Minimalpromotor, eine für
dendritische Zellen spezifische Expression vermitteln. Beispiele für
Minimalpromotoren sind der SV40- oder der Thymidinkinase-Minimalpromotor.
Darüber hinaus können die erfindungsgemäßen regulatorischen Sequenzen, die
funktionale Teile des Fascinpromotors darstellen, dazu eingesetzt werden, das
Expressionsverhalten bestehender heterologer Promotoren zu modifizieren.
Beispielsweise kann ein Promotor, der eine von ihm kontrollierte Nucleotidsequenz
konstitutiv exprimiert oder eine bestimmte Spezifität, wie z. B. Induzierbarkeit oder
Entwicklungsspezifität aufweist, durch Integration eines oder mehrerer
regulatorischer Sequenzen der Erfindung zusätzlich Spezifität für dendritische Zellen
verliehen bekommen.
Es war bereits bekannt, daß das Protein Fascin, das Actin-Filamente kreuzvernetzt
und in dendritischen Zellen auf diese Weise an der Ausbildung der Dendritenstruktur
beteiligt ist, von dendritischen Zellen sowohl des Menschen (Ross, zur Publikation
eingereicht) als auch der Maus (Ross, J. Immunol. 160 (1998), 3776-3782) stark
exprimiert wird. Ferner war bekannt, daß Epidermalzellen in der unbehandelten Haut
(zumindest bei Mäusen) keine Expression zeigen. Erst nach Aktivierung exprimieren
die ausgereiften Langerhanszellen, die dendritischen Zellen der Epidermis, Fascin.
Es wurde auch gezeigt, daß in humanen Blutzellen Fascin außer in dendritischen
Zellen ebenfalls nicht exprimiert wird (Mosialos, Am. J. Pathol. 148 (1996), 593-600).
Bisher war es jedoch nicht gelungen, die Sequenzen bereitzustellen, die die
beschriebene Spezifität der Fascin-Expression bewirken.
Der Nachweis der Spezifität für dendritische Zellen dieser funktionalen Teile kann
unter anderem durch das in Beispiel 2 beschriebene Verfahren erfolgen. Die
Isolierung von Teilsequenzen aus einer der oben beschriebenen Promotorsequenzen
kann nach den, dem Fachmann bekannten molekularbiologischen
Standardmethoden erfolgen, beispielsweise nach Sambrook et al. (Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, 2. Ausgabe, Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Cold Spring Harbor NY (1989)). Diese Quelle kann auch für alle weiteren in der
vorliegenden Beschreibung aufgeführten molekularbiologischen Techniken zu Rate
gezogen werden. Zur Testung der isolierten Fragmente auf Spezifität für dendritische
Zellen kann beispielsweise das unter Beispiel 2 beschriebene Verfahren verwendet
werden. Hierzu werden die Fragmente stromaufwärts eines Minimalpromotors, wie
oben definiert, cloniert und anschließend in transienten Assays die Expression eines
Reportergens in dendritischen Zellen und in nicht-Fascin-exprimierenden Zellen (z. B.
THP-1) gemessen. Spezifische Expression in dendritischen Zellen im Sinne der
Erfindung liegt vor, wenn der Expressionslevel im Vergleich zu den nicht-Fascin-
exprimierenden Zellen mindestens um das 5-fache, vorzugsweise mindestens um
das 8-fache, besonders bevorzugt mindestens um das 10-fache, insbesondere
bevorzugt mindestens um das 15-fache und am meisten bevorzugt um mindestens
das 20-fache erhöht ist.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft regulatorische Sequenzen, die mit einer der
oben definierten erfindungsgemäßen regulatorischen Sequenzen, vorzugsweise dem
komplementären Strang davon, hybridisieren, und eine für dendritische Zellen
spezifische Expression einer von ihnen kontrollierten Nucleotidsequenz bewirken.
Bei diesen hybridisierenden Sequenzen kann es sich sowohl um Promotoren, wie
weiter oben definiert, als auch um regulatorische Elemente handeln, die
Minimalpromotoren Spezifität für dendritische Zellen verleihen können.
Der verwendete Begriff "hybridisieren" bezieht sich auf konventionelle
Hybridisierungsbedingungen, vorzugsweise auf Hybridisierungsbedingungen, bei
denen als Lösung 5 × SSPE, 1% SDS, 1 × Denhardts-Lösung verwendet wird und/oder
die Hybridisierungstemperaturen zwischen 35°C und 70°C, vorzugsweise bei 65°C
liegen. Nach der Hybridisierung wird vorzugsweise zuerst mit 2 × SSC, 1% SDS und
danach mit 0,2 × SSC bei Temperaturen zwischen 35°C und 70°C, vorzugsweise bei
65°C gewaschen (zur Definition von SSPE, SSC und Denhardts-Lösung siehe
Sambrook et al., a. a. O.). Besonders bevorzugt sind stringente Hybridisierungs
bedingungen, wie sie beispielsweise in Sambrook et al., s. o. beschrieben sind.
Vorzugsweise weisen derartige regulatorische Sequenzen eine Homologie, bestimmt
durch Sequenzidentität, vorzugsweise über die gesamte Länge der verglichenen
Sequenzen, von mindestens 50%, bevorzugt von mindestens 60%, besonders
bevorzugt von mindestens 70%, vorteilhafterweise von mindestens 80%,
vorzugsweise von mindestens 90% und insbesondere bevorzugt mindestens 95% zu
der unter SEQ ID NO. 1 gezeigten Sequenz auf. Vorzugsweise sind die
hybridisierenden Sequenzen Fragmente mit einer Länge von mindestens 500
Nucleotiden, die zu der unter SEQ ID NO: 1 gezeigten Sequenz eine Identität von
mindestens 70%, vorzugsweise von mindestens 80%, besonders bevorzugt von
mindestens 90% und insbesondere bevorzugt von mindestens 95% aufweisen.
Wenn zwei zu vergleichende Sequenzen eine unterschiedliche Länge aufweisen,
bezieht sich die Sequenzidentität vorzugsweise auf den prozentualen Anteil der
Nucleotidreste der kürzeren Sequenz, die identisch sind mit den Nucleotidresten der
längeren Sequenz. Die Sequenzidentität kann konventionell durch Verwendung von
Computerprogrammen wie z. B. das Bestfit-Programm (Wisconsin Sequence
Analysis Package, Version 8 for Unix, Genetics Computer Group, University
Research Park, 575 Science Drive Madison, WI 53711) bestimmt werden. Bestfit
nützt den lokalen Homologiealgorithmus von Smith und Waterman, Advances in
Applied Mathematics 2 (1981), 482-489, um das Segment mit höchster
Sequenzidentität zwischen zwei Sequenzen zu finden. Bei der Anwendung von
Bestfit oder einem anderen Sequenz-Alignment-Programm zur Bestimmung, ob eine
bestimmte Sequenz beispielsweise zu 95% identisch ist mit einer Referenzsequenz
der vorliegenden Erfindung, werden die Parameter vorzugsweise so eingestellt, daß
der Prozentanteil der Identität über die gesamte Länge der Referenzsequenz
berechnet wird und daß Homologielücken ("gaps") von bis zu 5% der Gesamtzahl
der Nucleotide in der Referenzsequenz erlaubt sind. Bei der Verwendung von Bestfit
werden die sogenannten optionalen Parameter vorzugsweise bei ihren
voreingestellten ("default") Werten belassen. Die Abweichungen, die bei dem
Vergleich einer gegebenen Sequenz mit den oben beschriebenen Sequenzen der
Erfindung auftreten, können beispielsweise durch Addition, Deletion, Substitution,
Insertion oder Rekombination verursacht sein. Vorzugsweise kann ein derartiger
Sequenzvergleich auch mit dem Programm DNASIS (Version 6.0, Hitachi Software
Engineering Co. Ltd., 1984, 1990) durchgeführt werden. Hierbei sollten ebenfalls die
"default"-Parametereinstellungen (Cut off Score: 16, Ktup: 6) verwendet werden.
Ob hybridisierende Sequenzen eine für dendritische Zellen spezifische Expression
vermitteln kann beispielsweise ebenfalls nach den in Beispiel 2 beschriebenen
Techniken festgestellt werden.
Die erfindungsgemäßen regulatorischen Sequenzen ermöglichen eine für
dendritische Zellen spezifische Expression von Nucleotidsequenzen, die von Ihnen
kontrolliert werden. Durch ihre Eigenschaft als einzige Subpopulation der Antigen-
präsentierenden Zellen (APC), naive T-Zellen effizient aktivieren zu können, nehmen
dendritische Zellen eine zentrale Stellung bei der Vermittlung und Modulation von
Immunantworten ein. Die Bereitstellung der erfindungsgemäßen regulatorischen
Sequenzen eröffnet nun die Möglichkeit, dendritische Zellen gezielter als bisher zu
nutzen und dabei Nachteile von im Stand der Technik beschriebenen Methoden zu
überwinden. Dies bezieht sich im wesentlichen auf die Techniken der DNA-
Vakzinierung und der in vitro-Transformation von dendritischen Zellen, unter
anderem zum Zwecke der Gentherapie.
Daß sich dendritische Zellen als Ansatzpunkte für DNA-Vakzinierungen eignen, ist
bekannt. So zeigten beispielsweise kinetische Studien, bei denen das immunisierte
Gewebe zu unterschiedlichen Zeiten nach der Immunisierung entfernt wurde, daß
direkt transfizierte dendritische Zellen, die kurze Zeit nach Immunisierung in die
Lymphknoten wanderten, von ausschlaggebenderer Bedeutung für eine erfolgreiche
Immunisierung sind (Torres et al., J. Immunol. 158 (1997), 4529-4532; Klinman et al.,
J. Immunol. 160 (1998), 2388-2392). Ferner konnte gezeigt werden, daß dendritische
Zellen, die nach Injektion von DNA aus dem transfizierten Gewebe auswanderten,
das Antigen in immunogener Form trugen und in der Lage waren, Immunantworten
gegen das Plasmid-codierte Protein hervorzurufen (Casares et al., J. Exp. Med. 186
(1997), 1481-1486).
DNA-Vakzinierungen werden primär durch Injektion, beispielsweise durch
intramuskuläre Injektion vorgenommen, können aber z. B. auch durch Beschuß der
Haut mit Partikeln, an die Expressionsplasmide gebunden sind, verabreicht werden.
Die Induktion von humoralen und zellulären Immunantworten durch Applikation von
Antigen-codierender DNA in die Haut wird nach sehr gutem Erfolg im Tiermodell
bereits am Menschen erprobt. Bisher werden Promotoren verwendet, die zur
Expression des codierten Proteins in allen Hautzellen also auch beispielsweise in
Keratinocyten führen. Dabei ist die epidermale Subpopulation der dendritischen
Zellen, die Langerhans-Zellen, der eigentliche Adressat solcher Vakzinierungen. So
zeigten Arbeiten an Knochenmarks-chimären Mäusen, daß die MHC-Restriktion der
T-Zellantwort nach DNA-Immunisierung allein vom MHC-Haplotyp der
Knochenmarkszellen, also den professionellen APCs (dendritischen Zellen) abhängig
ist und nicht vom MHC Haplotyp der Myocyten oder Keratinocyten (Fu et al., Mol.
Med. 3 (1997), 362-371). Diese Zellen sind folglich selbst nicht in der Lage, eine
Immunantwort zu induzieren. Dennoch könnte die Expression des Antigens in diesen
Zellen zu einer durch dendritische Zellen vermittelten Immunisierung beitragen, wenn
das sekretierte Antigen von dendritischen Zellen aufgenommen wird. Das Antigen
könnte dann von der dendritischen Zelle prozessiert und über MHC-Moleküle
präsentiert werden. Solche exogen aufgenommenen Antigene werden über MHC-
Klasse II-Proteine präsentiert. Im Sinne einer effektiven DNA-Vakzinierungsstrategie
ist jedoch eine Antigenpräsentation über MHC-Klasse I-Proteine wünschenswert, da
diese die zelluläre Immunabwehr induziert, während MHC-Klasse II-Präsentation
eine humorale Immunantwort hervorruft. Dies ist im Gegensatz zu herkömmlichen
DNA-Vakzinierungsmethoden durch die regulatorischen Sequenzen der vorliegenden
Erfindung nun besser realisierbar. Im Gegensatz zur Aufnahme exogener Antigene
führt die intracelluläre Expression eines Antigens in dendritischen Zellen zur
Präsentation antigener Peptide über MHC-Klasse I-Moleküle. Durch die gezielte
Adressierung von Antigen-exprimierenden Vektoren an dendritische Zellen wird die
gestreute Expression von mittransfizierten umliegenden Zellen, wie z. B.
Keratinocyten, und damit auch die exogene Aufnahme von exprimiertem Antigen via
Endocytose durch dendritische Zellen weitgehend ausgeschlossen. Somit ist zu
erwarten, daß durch Vakzinierung mit DNA, die spezifisch in dendritischen Zellen
exprimiert wird, eine Stärkung der zellulären Immunantwort unter Beteiligung
cytotoxischer T-Zellen erreicht wird.
Ferner ist bekannt, daß die Präsentation eines Antigens durch nicht-professionelle
APCs, welche nicht die notwendigen co-stimulatorischen Signale für eine effiziente T-
Zell-Stimulation zur Verfügung stellen, zu einer mangelhaften Reaktivität bzw.
Anergie der T-Zellen führt. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen regulatorischen
Sequenzen ist es nun möglich, derartige Effekte weitgehend auszuschalten, indem
die Expression des Antigens nach DNA-Vakzinierung auf reife dendritische Zellen
beschränkt wird. Dies führt zu einer in der Summe verstärkten Immunantwort.
Eine weitere wichtige Anwendung der erfindungsgemäßen regulatorischen
Sequenzen liegt in der DNA-Vakzinierung mit Konstrukten, die immunmodulatorische
Proteine (z. B. Cytokine, co-stimulierende Membranproteine) exprimieren. Zusätzlich
zur Expression von Antigenen kann durch Co-Transfektion von Konstrukten, die
immunmodulatorische Proteine codieren, regulatorisch in die Immunantwort
eingegriffen werden. Die Beschränkung dieser Mediatoren auf transfizierte
dendritische Zellen erlaubt es, sehr spezifisch die erwünschte Immunantwort zu
beeinflussen, ohne die bei systemischer Gabe der Mediatoren zu erwartenden
Nebenwirkungen befürchten zu müssen.
Auch die Transfektion von dendritischen Zellen in vitro, unter anderem zu
anschließenden therapeutischen Anwendungen, kann durch die regulatorischen
Sequenzen der Erfindung entscheidend verbessert werden. Wie oben beschrieben,
existieren im Stand der Technik bereits vielfältige Methoden zur Verwendung von in
vitro-gereiften dendritischen Zellen zu therapeutischen Zwecken, die inzwischen bis
hin zu klinischen Tests reichen. Für viele dieser Methoden und Anwendungen ist es
jedoch notwendig, durch aufwendige Aufreinigungsprozeduren zu präparierende,
möglichst homogene Populationen von dendritischen Zellen einzusetzen, um den
bekannten Nachteilen der Transfizierung von Mischpopulationen zu entgehen.
Dendritische Zellen sind nur zu 1% oder weniger in der peripheren
Blutleukocytenpopulation vertreten. Zu diesen Nachteilen zählt beispielsweise der
oben im Zusammenhang mit DNA-Vakzinierung diskutierte Effekt der mangelnden
Reaktivität oder Anergie von T-Zellen in Folge von Antigenpräsentation durch nicht-
professionelle APCs.
Ein Beispiel für Therapieansätze mit in vitro-transfizierten dendritischen Zellen
bezieht sich auf die Expression von Tumor- oder Pathogen-abgeleiteten Antigenen in
dendritischen Zellen, die zur anschließenden Therapie in Patienten eingesetzt
werden können.
Ein weiteres Beispiel für eine Therapieform durch gezielte Expression in
dendritischen Zellen bezieht sich auf dendritische Zellen, die ein relevantes Antigen
(z. B. Autoantigen oder Transplantationsantigen) präsentieren und mit dem IL-10 Gen
oder einem anderen immunsupprimierenden Gen effizient transfiziert werden. Dies
kann zur Induktion einer gezielten Anergie in den korrespondierenden T-Zellen
eingesetzt werden. Auf diese Weise läßt sich beispielsweise Autoimmunität oder
Transplantatabstoßung therapieren.
Ebenso ermöglichen die erfindungsgemäßen regulatorischen Sequenzen, Gene für
regulatorisch eingreifende Proteine (z. B. Cytokine, co-stimulatorische Moleküle)
spezifisch in dendritischen Zellen zur Expression zu bringen und somit die Qualität
der Immunantwort durch Selektion der jeweiligen Klassen von T-Helferzellen bzw.
cytotoxischen T-Zellen (Th1/Th2, Tc1/Tc2) und die Stärke der Immunantwort zu
beeinflussen.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen regulatorischen Sequenzen gegenüber z. B. dem
konstitutiv exprimierenden CMV-Promotor liegt darin, daß die gesamte
Leukocytenpopulation (bei EBV-negativen Personen), bzw. die B-Zell-depletierte
Leukocytenpopulation (bei EBV-infizierten Personen) oder angereicherte frisch
isolierte oder kultivierte dendritische Zellen in geeigneten Reifestadien eingesetzt
werden können, und somit die zeitaufwendige und kostenintensive Aufreinigung von
dendritischen Zellen umgangen werden kann.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die oben beschriebenen
regulatorischen Sequenzen kombiniert mit mindestens einer Nucleotidsequenz,
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: SEQ ID NOS: 9 bis 20, oder Teilen
davon.
Nach den Ergebnissen aus Beispiel 2 ist die Reporterexpression in THP-1 durch die
getesteten regulatorischen Sequenzen zwar deutlich vermindert gegenüber der
basalen Expression, vor allem maximal ca. 10-fach niedriger als in dendritischen
Zellen. In Anbetracht dessen, daß in THP-1 endogen keine Fascinexpression
nachzuweisen ist (Fig. 5), ergibt sich die Frage, warum die Expression in THP-1 in
transienten Expressionsassays nicht weit niedriger ausfällt. Offensichtlich reicht die
Kontrolle des Fascinpromotors allein nicht aus für die völlige Repression der
Fascinexpression. Demnach ist zu erwarten, daß ein weiteres kontrollierendes
Element beispielsweise ein Silencer, im Fascingen die Transkription in nicht-
dendritischen Zellen reprimiert. Bevorzugte Aufenthaltsorte für Silencer sind Introns
oder die 3'-genflankierende Region. Somit umfaßt die Erfindung auch solche
regulatorischen Sequenzen, die neben den oben beschriebenen Sequenzen
zusätzlich mit einer oder mehreren der folgenden Sequenzen kombiniert ist:
Intronsequenzen des Fascingens (SEQ ID NOs: 9 bis 19), die 161 bp umfassende 3'-
genflankierende Region (SEQ ID NO: 20) und jeweils Teile davon. Vorzugsweise
vermitteln die in dieser Ausführungsform gekennzeichneten regulatorischen
Sequenzen Nucleotidsequenzen, die von ihnen kontrolliert werden, eine Expression,
die noch spezifischer ist als die der regulatorischen Sequenzen, die nicht mit
Intronsequenzen und/oder 3'-flankierenden Sequenzen kombiniert sind. "Noch
spezifischer" bedeutet, daß die Expression durch die Kombination mit
regulatorischen Sequenzen der vorliegenden Ausführungsform zwischen
dendritischen Zellen und nicht-Fascin-exprimierenden Zellen um einen Faktor
divergiert, der größer ist als mit denselben regulatorischen Sequenzen ohne eine
Sequenz aus SEQ ID NOs: 9 bis 20. Dieser Faktor ist vorzugsweise größer als 10,
besonders bevorzugt größer als 15, insbesondere bevorzugt größer als 20, am
meisten bevorzugt größer als 30. Vorzugsweise liegt die Expression einer von diesen
regulatorischen Sequenzen kontrollierten Nucleotidsequenzen in nicht-Fascin-
exprimierenden Zellen unter der Nachweisgrenze.
"Kombiniert" bedeutet in diesem Zusammenhang, daß eine oder mehrere Sequenzen
aus SEQ ID NOs: 9 bis 20 oder Teile davon nach den gängigen
molekularbiologischen Techniken in die Nähe einer der unter SEQ ID NOs: 1 bis 8
gezeigten Sequenzen, einem funktionalen Teil davon oder einer Sequenz, die eine
der vorgenannten Sequenzen hybridisiert, cloniert wird. "In die Nähe" heißt, daß die
Sequenz(en) aus SEQ ID NOs: 9 bis 20 oder Teilen davon direkt oder in einem
gewissen Abstand zu den vorgenannten regulatorischen Sequenzen stromabwärts
oder stromaufwärts oder intermittierend cloniert wird, vorzugsweise erfolgt die
Clonierung jedoch stromabwärts, da die vorgenannten regulatorischen Sequenzen
(Promotoren oder funktionale Teile davon) bekanntermaßen für ihre Funktionsweise,
d. h. zum Binden von RNA-Polymerase oder Transkriptionsfaktoren, relativ definierte
Distanzen zum Transkriptionsstartpunkt bzw. zur TATA-Box benötigen.
Unter "in einem gewissen Abstand" wird eine Distanz verstanden, die dazu geeignet
ist, daß Silencer oder Enhancer ihre Funktion ausüben können. Die Formulierung
"Teil davon" ist zu verstehen als eine Sequenz innerhalb einer in SEQ ID NOs: 9 bis
20 gezeigten Sequenz, die geeignet ist, eine Silencer- oder Enhancer-Funktion
auszuüben. Derartige Sequenzen können durch eine experimentelle
Vorgehensweise, die zu der in Beispiel 2 analog ist, d. h. durch funktionelle Analysen
von Reportergen-Konstrukten, eingegrenzt werden. Hierzu kann man beispielsweise
eine isolierte Teilsequenz einer Sequenz aus SEQ ID NOs: 9 bis 20 in ein
funktionales Promotor-Reportergen-Konstrukt, wie beispielsweise pFascin-3.0
clonieren, vorzugsweise direkt an das 5'-Ende des Promotorfragments angrenzend
oder in ein Intron des Reportergens, und anschließend dieses Konstrukt und zum
Vergleich dasselbe Konstrukt ohne diese Teilsequenz in einem transienten
Expressionsassay in dendritischen Zellen sowie in nicht-Fascin-exprimierenden
Zellen analysieren. Ergibt sich hierbei für das Konstrukt mit dem Teilstück eine
größere Differenz der Expressionslevel zwischen dendritischen Zellen und nicht-
Fascin-exprimierenden Zellen als für das Konstrukt ohne das Teilstück, so umfaßt
dieses Teilstück ein funktionales Silencer- oder Enhancer-Element. Weitere
Techniken zur Eingrenzung solcher Elemente stehen dem Fachmann zur Verfügung.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform stammen die regulatorischen
Sequenzen aus Mensch.
Vorzugsweise handelt sich bei den erfindungsgemäßen regulatorischen Sequenzen
um DNA- oder RNA-Moleküle, wobei es sich bei den DNA-Molekülen vorzugsweise
um genomische DNA handelt.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung bezieht sich auf
rekombinante Nucleinsäuremoleküle, die die erfindungsgemäßen regulatorischen
Sequenzen enthalten.
Der Begriff "rekombinantes Nucleinsäuremolekül" bezieht sich auf
Nucleinsäuremoleküle, die einem unterschiedlichen genetischen Kontext
entstammen und durch molekularbiologische Methoden kombiniert wurden.
"Unterschiedlicher genetischer Kontext" bezieht sich hierbei auf Genome aus
unterschiedlichen Spezies, Varietäten oder Individuen oder unterschiedlichen
Positionen innerhalb eines Genoms. Neben natürlichen Sequenzen können
rekombinante Nucleinsäuremoleküle auch Sequenzen enthalten, die im Vergleich zu
ihrer natürlichen Vorlage mutiert oder chemisch modifiziert sind, oder es handelt sich
um gänzlich neu synthetisierte Sequenzen.
An den erfindungsgemäßen rekombinanten Nucleinsäuremolekülen liegen eine oder
mehrere der oben beschriebenen regulatorischen Sequenzen in Kombination mit
Sequenzen aus einem anderen genetischen Kontext vor. Ein Beispiel für ein
rekombinantes Nucleinsäuremolekül enthält eine oder mehrere erfindungsgemäße
regulatorische Sequenzen in Kombination mit einem Minimalpromotor, der einem
anderen Gen als dem humanen Fascingen entnommen wurde. Die regulatorischen
Sequenzen sind hierbei regulatorische Promotorelemente, die dem Gesamtpromotor
eine für dendritische Zellen spezifische Expression verleihen.
Desweiteren können die rekombinanten Nucleinsäuremoleküle neben einem
Promotor, der eine oder mehrere erfindungsgemäße regulatorische Sequenzen
enthält, stromabwärts davon eine Polylinkersequenz mit einer oder mehreren
Restriktionserkennungsstellen enthalten, in die durch dem Fachmann bekannte
Verfahren Nucleotidsequenzen cloniert werden können, die dadurch unter die
Expressionskontrolle des Promotors gelangen. Vorzugsweise liegt dieser Polylinker
in einer Region, die direkt hinter dem durch den Promotor definierten
Transkriptionsstartpunkt liegt.
Ferner kann das erfindungsgemäße rekombinante Nucleinsäuremolekül
stromabwärts des Polylinkers ein Transkriptions-Terminationssignal enthalten.
Beispiele für geeignete Terminationssignale sind im Stand der Technik beschrieben.
Dabei kann es sich beispielsweise um das Thymidinkinase-Polyadenylierungssignal
handeln. Die hier beschriebenen rekombinanten Nucleinsäuremoleküle, die
vorzugsweise eine zu exprimierende Nucleotidsequenz enthalten, können direkt für
Anwendungen im Sinne der Erfindung, wie beispielsweise DNA-Vakzinierungen
eingesetzt werden. Die erfindungsgemäßen rekombinanten Nucleinsäuremoleküle
können beispielsweise durch gängige in vitro-Amplifikationstechniken, wie zum
Beispiel PCR, vermehrt werden. Sie können allerdings auch konventionell in einem
Vektor in vivo vermehrt werden und nach Nucleinsäurepräparation und
anschließender Heraustrennung aus dem Vektor, wie beispielsweise durch
Restriktionsspaltung, für Anwendungen, in denen beispielsweise linearisierte
Expressionseinheiten benötigt werden, zur Verfügung gestellt werden. Rekombinante
Nucleinsäuremoleküle, die vorzugsweise eine zu exprimierende Nucleotidsequenz
enthalten, können auch Expressionseinheiten darstellen, die oft auch als
Expressionskassetten bezeichnet werden, die leicht in verschiedene
Standardvektoren cloniert werden können und so je nach Vektor verschiedene
Funktionen ausüben können.
Für Anwendungen der erfindungsgemäßen regulatorischen Sequenzen bei EBV-
infizierten Personen kann die Expression in B-Zellen durch die Kombination der
regulatorischen Sequenzen mit bekannten Silencer-Elementen für B-Zellen
unterdrückt werden. Andererseits kann es auch durchaus von Vorteil sein, wenn
EBV-infizierte B-Zellen ebenfalls die von den regulatorischen Sequenzen kontrollierte
Nucleotidsequenz exprimieren, da EBV-transfizierte B-Zellen gute Antigen-
präsentierende Zellen für aktivierte T-Zellen darstellen und somit eine Amplifikation
der Immunantwort bewirken können.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft Vektoren, die die
erfindungsgemäße regulatorische Sequenz oder das erfindungsgemäße
rekombinante Nucleinsäuremolekül enthalten.
Der Begriff "Vektor" betrifft zirkuläre oder lineare Nucleinsäuremoleküle, die sich
autonom in Wirtszellen, in die sie eingeführt werden, replizieren können. Die
Vektoren können die oben gekennzeichneten rekombinanten Nucleinsäuremoleküle
in ihrer vollen Länge enthalten oder können auch neben den erfindungsgemäßen
regulatorischen Sequenzen, die für die rekombinanten Nucleinsäuremoleküle
beschriebenen Bestandteile, wie beispielsweise Minimalpromotor, Polylinker
und/oder Terminationssignal, enthalten.
Die erfindungsgemäßen Vektoren können zur Replikation in prokaryontischen
und/oder eukaryontischen Wirtszellen geeignet sein und enthalten einen
entsprechenden Replikationsursprung (origin of replication). Vorzugsweise eignen
sich die Vektoren zur Replikation in Säugerzellen, besonders bevorzugt in
menschlichen Zellen.
Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Vektoren einen Selektionsmarker.
Beispiele für Selektionsmarkergene sind dem Fachmann bekannt.
Selektionsmarkergene, die sich zur Selektion in eukaryontischen Wirtszellen eignen,
sind beispielsweise Gene für die Dihydrofolat-Reductase, G418 oder Neomycin-
Resistenz.
Vorzugsweise handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Vektoren um
Expressionsvektoren zur Expression in eukaryontischen Zellen. Solche Vektoren
lassen sich auch ausgehend von bekannten Expressionsvektoren konstruieren,
indem dessen Promotor bzw. die nicht zu einem Minimalpromotor gehörenden
Sequenzen davon durch die regulatorischen Sequenzen der Erfindung ersetzt oder
um regulatorische Sequenzen (regulatorische Elemente) ergänzt werden. Beispiele
für Expressionsvektoren, die sich auf diese Weise modifizieren lassen, sind pcDV1
(Pharmacia), pRC/CMV, pcDNA1 oder pcDNA3 (Invitrogen).
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft die oben
beschriebenen rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren, die zusätzlich
eine zu exprimierende Nucleotidsequenz enthalten, wobei die Expression der
Nucleotidsequenz von der regulatorischen Sequenz oder von einem Promoter, der
die regulatorische Sequenz enthält, kontrolliert wird.
Die "zu exprimierenden Nucleotidsequenzen" codieren entweder ein Protein oder
(Poly)peptid oder RNA-Moleküle, die ihre Funktion auf der RNA-Ebene entfalten.
Nucleotidsequenzen, die ein Protein, Polypeptid oder Peptid codieren, umfassen
eine codierende Region, die gekennzeichnet ist durch ein Startcodon (ATG), eine
Folge von Aminosäure-codierenden Basentripletts und ein Stopcodon (TGA, TAG
oder TAA), wenn es sich um DNA handelt. Bei RNAs ist das Thymidin (T) durch
Uracil (U) ersetzt. Bei degenerierten Aminosäurecodons können die Basentripletts
entsprechend der Codon-Usage der Zielzellen angepaßt werden, mit Techniken, die
dem Stand der Technik entnommen werden können. Beispiele für
Nucleotidsequenzen, die RNA-Moleküle exprimieren, sind Antisense-RNA oder
Ribozyme.
Weiterhin betrifft die Erfindung die oben genannten rekombinanten
Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren, wobei die zu exprimierende Nucleotidsequenz
ein Antigen codiert.
Der Begriff "Antigen" betrifft im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
Moleküle, die von einem Organismus als fremd erkannt werden, und dadurch eine
spezifische Immunantwort auslösen. Antigene werden natürlicherweise von Antigen-
präsentierenden Zellen (APC) endocytiert und zusammen mit
Histokompatibilitätsantigenen (MHC) der Klasse II an der Zelloberfläche präsentiert.
Bei den Antigenen, die von der vorliegenden Ausführungsform betroffen sind, handelt
es sich um Proteine, Polypeptide oder Peptide. Antigene, die von einem
Expressionsvektor in einer dendritischen Zelle exprimiert werden, werden durch
MHC-I-Proteine präsentiert. Dabei werden die synthetisierten Proteine durch
Proteasomen in Peptide gespalten. Die Peptide werden durch TAP1/TAP2-Komplexe
in das endoplasmatische Retikulum transloziert und binden dort an MHC-Klasse-I-
Moleküle.
In einer bevorzugten Ausführungsform der rekombinanten Nucleinsäuremoleküle
oder Vektoren sind die Antigene tumor- oder pathogenspezifisch.
Vorzugsweise sind die Antigene, die von den rekombinanten Nucleinsäuremolekülen
oder Vektoren spezifisch in dendritischen Zellen exprimiert werden, Proteine von
Pathogenen, wie zum Beispiel Viren (z. B. HIV), Bakterien, Pilzen oder Parasiten, die
in Patienten eine Immunantwort auslösen. Unter pathogenspezifischen Antigenen
sind allerdings auch Proteine oder (Poly)Peptide eingeschlossen, die zumindest eine
antigene Determinante (Epitop) eines Pathogens enthalten.
Tumorspezifische Antigene sind Proteine oder (Poly)Peptide von Tumorzellen, die
eine spezifische Immunantwort auslösen können. Auch hierbei sind (Poly)Peptide
eingeschlossen, die mindestens ein Epitop eines tumorspezifischen Antigens
enthalten.
Zusätzlich kann es sich bei dem Antigen um Proteine der Alzheimer-Plaques (oder
zumindest Epitope daraus) handeln, die an der Alzheimer-Krankheit ursächlich
beteiltigt sind.
In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen rekombinanten
Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren ist das Antigen ein Autoantigen oder ein
Transplantationsantigen.
Der Begriff "Autoantigen" betrifft körpereigene Antigene eines Patienten, die
beispielsweise in Folge einer Störung der Selbsterkennung oder von
Regulationsmechanismen des Immunsystems unter Bildung von Autoantikörpern
eine Autoimmunerkrankung verursachen. Geeignete Autoantigene können
beispielsweise bei einer vorliegenden Autoimmunerkrankung durch Identifizierung
von Autoantikörpern im Patienten bestimmt werden.
Bei "Transplantationsantigenen" handelt es sich um Histokompatibilitätsantigene
(MHC) der Klasse I und II, die durch allogene Transplantate in einen Organismus
eingeführt werden und dort eine Immunreaktion (Transplantatabstoßung) auslösen.
Die erfindungsgemäßen rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren, die
spezifisch in Zellen Autoantigene oder Transplantationsantigene exprimieren können,
können dazu verwendet werden, die gegen diese Antigene gerichtete Immunreaktion
zu hemmen. Hierzu können beispielsweise dendritische Zellen, die diese Antigene
exprimieren, in vitro mit einem weiteren Expressionsvektor transfiziert werden, der
ein immunregulatorisches Molekül (z. B. IL-10), exprimiert, das in der Lage ist,
Immunreaktionen zu hemmen. Durch Verabreichung derart transformierter
dendritischer Zellen kann gezielt eine Anergie von T-Zellen, die Autoantigen- bzw.
Transplantationsantigen-spezifisch sind, erzeugt werden, und so die pathologische
Immunantwort behandelt werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der rekombinanten
Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren sind die Antigene Allergene.
Im Zusammenhang mit der vorliegenden Ausführungsform handelt es sich bei
"Allergenen" um Proteine oder (Poly)Peptide, die in Organismen eine allergische
Reaktion auslösen können, oder zumindest um ein Epitop aus einem solchen Protein
oder (Poly)Peptid.
Dendritische Zellen, die intrazellulär ein Allergen exprimieren, können beispielsweise
eine Allergen-spezifische cytotoxische T-Zellantwort induzieren, woraufhin
cytotoxische T-Zellen Allergen-präsentierende Zellen töten können. Auf diese Weise
ist es möglich, die Aktivierung von Allergen-spezifischen T-Helferzellen und somit die
Aktivierung von IgE-Antikörper-produzierenden B-Zellen zu verhindern.
Des weiteren können dendritische Zellen mit Expressionsvektoren cotransfiziert
werden, die ein Allergen und ein immunregulatorisches Molekül, das in der Lage ist,
eine Immunantwort zu hemmen (z. B. IL-10), exprimieren. Alternativ können
dendritische Zellen mit Expressionsvektoren cotransfiziert werden, die ein Allergen
und eine Antisense-RNA exprimieren, wobei letztere die Expression eines co-
stimulatorischen Moleküls (wie z. B. der B7-Familie) inhibiert. In beiden Fällen kann
dadurch eine Anergie in den Allergen-spezifischen Zellen induziert werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren codieren die zu exprimierenden
Nucleotidsequenzen ein Protein, das eine Immunantwort reguliert.
Durch die spezifische Adressierbarkeit von dendritischen Zellen durch die
erfindungsgemäßen regulatorischen Sequenzen, besteht zusätzlich zur Antigen-
Präsentation die Möglichkeit, eine Immunantwort zielgerichtet zu steuern, indem man
Proteine in dendritischen Zellen exprimiert, die eine Immunantwort regulieren.
Verabreichungen von rekombinanten Nucleinsäuren oder Vektoren, die solche
Proteine exprimieren, können erfolgen, indem in vitro dendritische Zellen transfiziert
werden, und die Zellen anschließend in eine Person eingebracht werden oder indem
Expressionskonstrukte für diese Proteine direkt verabreicht werden, beispielsweise
durch Injektion. Immunregulatorische Proteine sollten vorzugsweise in dendritischen
Zellen exprimiert werden, die mit einem Antigen beladen sind, vorzugsweise indem
die Zellen das Antigen selbst exprimieren, beispielsweise durch einen
erfindungsgemäßen Vektor, damit zielgerichtet die Immunantwort reguliert wird, die
durch das Antigen hervorgerufen wird.
Beispiele für immunregulatorische Proteine sind Cytokine, zu denen die Lymphokine,
Monokine, Interleukine, koloniestimulierenden Faktoren, Interferone und
transformierende Wachstumsfaktoren, wie zum Beispiel TGF-β, gerechnet werden.
Weitere immunregulatorische Proteine sind co-stimulierende Moleküle.
Nucleotidsequenzen, die die immunregulatorischen Proteine codieren, sind im Stand
der Technik beschrieben und können der Literatur entnommen werden.
Besonders bevorzugt ist dabei eine Ausführungsform der rekombinanten
Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren, wobei das Protein, das eine Immunantwort
reguliert, ein Cytokin oder ein co-stimulierendes Molekül ist.
"Cytokine" sind definiert als von verschiedenen Zellarten gebildete und sezernierte
Substanzen, die als interzelluläre Mediatoren zur Steuerung der Aktivität von
anderen Zellen beitragen. Für die Anwendungen, die sich durch die
erfindungsgemäßen regulatorischen Sequenzen eröffnen, sind vor allem von
Bedeutung die Interleukine, Interferone, koloniestimulierenden Faktoren und
transformierenden Wachstumsfaktoren.
Unter "co-stimulierenden Faktoren" sind Moleküle zu verstehen, die von
professionellen Antigen-präsentierenden Zellen wie den dendritischen Zellen
membrangebunden exprimiert werden oder von diesen Zellen sekretiert werden und
die für die effiziente Aktivierung von T-Lymphocyten benötigt werden.
Nucleotidsequenzen, die Cytokine oder co-stimulierende Moleküle codieren, sind
dem Fachmann bekannt. Beispielsweise sind Aminosäuresequenzen von Cytokinen
in "The Cytokine Handbook" (A. W. Thomson, ed. Academic Press, San Diego, CA,
1998) und von co-stimulatorischen Molekülen in "The Leucocyte Antigen Facts Book"
(A. N. Barclay, M. H. Brown, S. K. A. Law, A. J. McKnight, M. G. Tomlinson, P. A. von der
Merwe, eds., Academic Press, San Diego, CA, 1997) veröffentlicht. Entsprechende
codierende Nucleotidsequenzen können den öffentlich zugänglichen Datenbanken
entnommen werden. Vorzugsweise werden zur Konstruktion der erfindungsgemäßen
rekombinanten Nucleinsäuremoleküle und Vektoren dieser und der nachfolgenden
Ausführungsformen Nucleotidsequenzen verwendet, die humanen Ursprungs sind.
Durch die Wahl von geeigneten Cytokinen oder co-stimulierenden Molekülen zur
spezifischen Expression in dendritischen Zellen, kann die Immunantwort entweder
gesteigert oder gehemmt werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform exprimieren die
erfindungsgemäßen rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren Proteine,
die eine Immunantwort regulieren, wobei die Regulation eine Hemmung ist.
Diese Ausführungsform der Erfindung kann dazu verwendet werden, dendritische
Zellen, die ein Antigen tragen, das eine unerwünschte Immunantwort hervorruft (z. B.
Autoantigene oder Transplantationsantigene), mit rekombinanten
Nucleinsäuremolekülen oder Vektoren zu transfizieren, die ein Protein exprimieren,
das die Immunantwort hemmt. Dies kann zur Induktion einer gezielten Anergie in den
korrespondieren T-Zellen eingesetzt werden.
Vorzugsweise tragen die dendritischen Zellen das Antigen, weil sie mit einem
erfindungsgemäßen Nucleinsäuremolekül oder Vektor, das/der das Antigen
exprimiert, transfiziert wurden. Cytokine mit einer derart hemmenden Aktivität sind in
der Literatur beschrieben. Hierzu zählt beispielsweise das Interleukin IL-10 oder der
transformierende Wachstumsfaktor TGF-β.
Somit betrifft eine besonders bevorzugte Ausführungsform rekombinante
Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren, die das Protein IL-10 oder TGF-β exprimieren.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform exprimieren die erfindungsgemäßen
rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren Proteine, die eine
Immunantwort regulieren, wobei die Regulation eine Steigerung der Immunantwort
ist.
Eine gezielte Steigerung der Immunantwort kann durch Verabreichung von
rekombinanten Nucleinsäuremolekülen oder Vektoren erreicht werden, die geeignete
Cytokine oder co-stimulierende Moleküle exprimieren. Unter Cytokinen sind
beispielsweise für die Interleukine IL-2, IL-4, IL-12, IL-15, IL-18, für das Interferon
IFN-gamma sowie für den Granulocyten/Monocyten koloniestimulierenden Faktor
(GM-CSF) immunstimulierende Wirkungen beschrieben worden.
Nucleinsäuremoleküle, die diese Faktoren codieren, sind dem Stand der Technik zu
entnehmen, wie beispielsweise in den oben genannten Quellen.
Somit betrifft eine besonders bevorzugte Ausführungsform rekombinante
Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren, die die Proteine IL-2, IL-4, IL-12, IL-15, IL-18,
IFN-gamma oder GM-CSF exprimieren.
Eine weitere besonders bevorzugte Ausführungsform betrifft rekombinante
Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren, die ein co-stimulatorisches Molekül,
vorzugsweise ein Mitglied der B7-Familie, ICOS-Ligand oder CD40, exprimieren.
Proteine der B7-Familie, ICOS-Ligand und CD40 sind co-stimulatorische Moleküle,
die sich zu einer Steigerung der Immunantwort in dem oben ausgeführten Sinne
eignen. Nucleotidsequenzen, die diese co-stimulatorischen Faktoren codieren sind
ebenfalls in der Literatur beschrieben (siehe oben).
In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren codiert die zu exprimierende
Nucleotidsequenz ein Apoptose-induzierendes Molekül.
Der Begriff "Apoptose" bezeichnet programmierten Zelltod, der durch exogene
Signale induziert werden kann. Die rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder
Vektoren der vorliegenden Ausführungsform können dazu verwendet werden, in
Antigen-beladene dendritische Zellen transfiziert zu werden, um T-Zellen, die gegen
das Antigen spezifisch sind, zum Absterben zu bringen. Auf diese Weise kann die
Zahl solcher T-Zellen herabgesetzt werden und eine unerwünschte Immunreaktion,
beispielsweise gegen Autoantigene oder Transplantationsantigene, abgeschwächt
werden.
Im Stand der Technik sind einige Proteine beschrieben, die membrangebunden sind,
aber auch teilweise sezerniert werden können und in nächster Nachbarschaft in
Zellen das Selbstmordprogramm auslösen können. Darunter fallen beispielsweise die
Proteine der TNF-Superfamilie.
Somit betrifft eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
rekombinante Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren, die ein Apoptose-induzierendes
Molekül exprimieren, wobei das Apoptose-induzierende Molekül zur TNF-
Superfamilie gehört.
In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren ist die zu exprimierende
Nucleotidsequenz eine Antisense-Sequenz oder exprimiert ein Ribozym.
Die Antisense-Sequenzen und Ribozyme sind Moleküle, deren Expression auf der
Ebene der RNA stattfindet. Bei "Antisense-Sequenzen" handelt es sich um
Sequenzen, die komplementär sind zu einer in der Zielzelle vorhandenen mRNA
oder einem Teil davon, wobei der Teil die codierende Region, 5'- und/oder 3-nicht
translatierte Region umfassen kann. Antisense-RNAs, d. h. die Transkripte der
Antisense-Sequenz, sind in der Lage, an die komplementäre mRNA in vivo zu
hybridisieren und auf diese Weise deren Translation zu inhibieren.
"Ribozyme" sind katalytische RNA-Moleküle. Vorzugsweise handelt es sich im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung um Ribozyme, die spezifisch an eine
mRNA binden können, um diese durch eine katalytische Aktivität für eine erfolgreiche
Translation unzugänglich zu machen, vorzugsweise durch hydrolytische Spaltung.
Anleitungen zur Auswahl von geeigneten Antisense-Sequenzen sowie zur
Konstruktion von Ribozymen mit gewünschter Sequenzspezifizität sind in der
Literatur beschrieben und können beispielsweise Antisense: "From Technology to
Therapy" (Schlingensiepen, R., Brysch, W., Schlingensiepen, K.-H., eds., Blackwell
Science Ltd. Oxford, 1997) bzw. Rossi (AIDS Research and Human Retroviruses 8
(1992), 183) entnommen werden.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform betrifft die vorgenannten
rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren, wobei die Antisense-Sequenz
oder das Ribozym spezifisch ist für eine mRNA, die ein Cytokin oder ein co-
stimulatorisches Molekül codiert.
Die rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren der vorliegenden
Ausführungsform können dazu verwendet werden, in Antigen-beladenen
dendritischen Zellen gezielt die Expressionen eines Cytokins oder co-
stimulatorischen Moleküls zu inhibieren. Hierzu können Antigen-beladene
dendritische Zellen in vitro transfiziert werden, wobei die Antigen-Beladung
vorzugsweise durch Co-Transfektion mit einem erfindungsgemäßen rekombinanten
Nucleinsäuremolekül oder Vektor, der ein Antigen codiert, durchgeführt wird. Durch
die gezielte Inhibition eines Cytokins oder co-stimulatorischen Moleküls läßt sich die
Immunantwort gegen das Antigen modulieren. Weiterhin können die rekombinanten
Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren der vorliegenden Ausführungsform auch in vivo
appliziert werden, um eine allgemeine Expression spezifisch für dendritische Zellen
auszulösen. Durch eine solche Vorgehensweise ist es möglich, die allgemeine
Immunsituation eines Patienten zu modulieren.
In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren codiert die Nucleotidsequenz
einen Transkriptionsfaktor.
Vorzugsweise handelt es sich bei den Transkriptionsfaktoren um solche, die die
endogene Expression von Cytokinen oder co-stimulatorischen Molekülen in
dendritischen Zellen induzieren. Die Expression eines Transkriptionsfaktors kann
dabei die Induktion von mehreren Genen für Cytokine oder co-stimulatorische
Faktoren gleichzeitig bewirken.
Die vorliegende Ausführungsform der rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder
Vektoren kann allerdings auch dazu verwendet werden, die endogene Expression
von Cytokinen oder co-stimulatorischen Molekülen in dendritischen Zellen zu
inhibieren. Es ist bekannt, daß Transkriptionsfaktoren in Kombination mit anderen
(endogenen) Transkriptionsfaktoren eine Repressoraktivität besitzen können.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der oben beschriebenen
rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren enthalten die rekombinanten
Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren neben der einen zu exprimieren
Nucleotidsequenz eine zweite zu exprimierende Nucleotidsequenz, wobei eine
Nucleotidsequenz ein wie oben definiertes Antigen codiert und die zweite
Nucleotidsequenz ein Protein, das eine Immunantwort reguliert. Die Immunantwort
kann dadurch reguliert werden, daß die zweite Nucleotidsequenz ein Cytokin, ein co-
stimulatorisches Molekül, ein Apoptose-induzierendes Molekül, einen
Transkriptionsfaktor, eine Antisense-Sequenz oder ein Ribozym exprimiert. Dabei
können diese zwei Nucleotidsequenzen in einem Leserahmen hintereinander
geschaltet, d. h. translational fusioniert, sein (falls beide Nucleotidsequenzen Protein-
codierend sind). Dabei können diese codierenden Regionen direkt aneinander
grenzen oder durch einen Spacer getrennt sein. Durch einen Spacer wird die
Tertiärstruktur der beiden Proteine voneinander räumlich getrennt, um zu verhindern,
daß ihre Tertiärstrukturen negativ interagieren. Vorzugsweise hat der Spacer jedoch
die Funktion, als Angriffsstelle für eine Protease zu fungieren, vorzugsweise für eine
endogene Protease der transfizierten Zelle, so daß die exprimierten Proteine in vivo
getrennt werden. Alternativ kann der Spacer eine IRES-Sequenz (internal ribosomal
entry site) enthalten. Dies erlaubt die Transkription beider Gene unter der Kontrolle
eines einzigen Promotors, wobei deren Translation getrennt erfolgt.
Andererseits können die zwei Nucleotidsequenzen auch unabhängig voneinander
transkriptionell codiert werden. Hierzu steht jede Nucleotidsequenz unter der
Kontrolle eines eigenen Promotors, wobei mindestens ein Promotor, vorzugsweise
beide Promotoren die regulatorischen Sequenzen der vorliegenden Erfindung
umfaßt.
Mit dieser Ausführungsform ließen sich die besonderen Vorteile, die eine Co-
Transfektion mit Expressionskonstrukten, die ein Antigen bzw. ein
immunregulatorisches Protein codieren, auf die in-vivo-Situation übertragen. Nach
den oben beschriebenen Ausführungsformen ist solch eine Co-Transfektion von
dendritischen Zellen nur in vitro möglich.
Durch die Anwendung von rekombinanten Nucleinsäuremolekülen oder Vektoren der
vorliegenden Ausführungsform ist es möglich, durch direkte Applikation in den Körper
einerseits gezielt eine Antigen-Präsentation durch dendritische Zellen hervorzurufen,
andererseits die induzierte Immunantwort durch die Aktivität eines Mediators zu
regulieren, wobei Nebenwirkungen durch unspezifische Wirkungen beispielsweise
des Mediators weitgehend ausgeschlossen sind. Diese Ausführungsform beinhaltet
sämtliche Antigene und immunregulatorischen Proteine, die in den vorgenannten
Ausführungsformen definiert wurden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die oben beschriebenen
Vektoren Viren.
Im Stand der Technik ist eine Vielzahl von viralen Vektoren zur Transfektion von
Säugerzellen ex vivo oder in vivo beschrieben. Dabei handelt es sich stets um
Abkömmlinge von Säuger- bzw. human-pathogenen Viren, die durch genetische
Modifizierung ihrer pathogenen Eigenschaften beraubt wurden. Zur Transfektion
werden virale Vektoren nach dem Fachmann bekannten Methoden in vitro verpackt,
d. h. mit viralen Hüllproteinen versehen. Es können DNA- sowie auch RNA-Viren
verwendet werden. Beispiele für Viren zur Transfektion von Säuger-, vorzugsweise
Humanzellen sind Herpesvirus, Retroviren, Adenoviren und Adeno-assoziierte Viren.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die oben beschriebenen
Vektoren zur Gentherapie oder DNA-Vakzinierung geeignet.
Gentherapie und DNA-Vakzinierung basieren auf der Einführung von
therapeutischen bzw. immunisierenden Genen in Zellen ex vivo oder in vivo.
Geeignete Vektoren oder Vektorsysteme und Methoden zu deren Einsatz für
Gentherapie oder DNA-Vakzinierung sind in der Literatur beschrieben und dem
Fachmann bekannt, siehe beispielsweise Giordano, Nature Medicine 2 (1996), 534-
539; Schaper, Circ. Res. 79 (1996), 911-919; Anderson, Science 256 (1992), 808-
813, Isner, Lancet 348 (1996), 370-374; Muhlhauser, Circ. Res. 77 (1995), 1077-
1086; Wang, Nature Medicine 2 (1996), 714-716; WO 94/29469; WO 97/00957;
Schaper, Current Opinion in Biotechnology 7 (1996), 635-640; oder Verma, Nature
389 (1997), 239-242 und darin zitierte Referenzen. Die oben beschriebenen
rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren können zur direkten Einführung
oder zur Einführung über Liposomen oder virale Vektoren, z. B. adenoviral oder
retroviral, ausgelegt werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren ist die zu exprimierende
Nucleotidsequenz ein Reportergen.
Beispiele für Reportergene, mit denen man vorzugsweise in eukaryontischen Zellen,
die Expressionsaktivität von regulatorischen Sequenzen, vorzugsweise von
Promotoren detektieren kann, sind in der Literatur beschrieben. Beispiele für
Reportergene codieren Luciferase, grün-fluoreszierendes Protein, β-Galactosidase
oder Chloramphenicol-Acetyltransferase.
Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von genetisch modifizierten Wirtszellen, dadurch gekennzeichnet, daß
man Wirtszellen mit einem der oben beschriebenen Vektoren transfiziert und die
transfizierte Wirtszelle in einem Kulturmedium kultiviert.
Der Begriff "genetisch modifiziert" bedeutet, daß die Wirtszelle oder der Wirt
zusätzlich zum natürlichen Genom ein Nucleinsäuremolekül oder einen Vektor der
vorliegenden Erfindung enthält, der in die Wirtszelle oder den Wirt oder einen
Vorgänger eingeführt wurde. Das Nucleinsäuremolekül oder der Vektor kann in der
genetisch modifizierten Wirtszelle/Wirt entweder als ein unabhängiges Molekül
außerhalb des Genoms, vorzugsweise als replizierbares Molekül, oder stabil in das
Genom der Wirtszelle oder des Wirts integriert vorliegen.
Die Einführung eines Vektors in Wirtszellen kann durchgeführt werden nach
bekannten Standardverfahren, wie zum Beispiel in Sambrook et al. (a. a. O.)
beschrieben. Beispiele für anwendbare Transfektionstechniken sind
Calciumphosphat-Transfektion, DEAE-Dextran-vermittelte Transfektion,
Elektroporation, Transduktion, Infektion, Lipofektion oder biolistischer Transfer. Zur
anschließenden Kultivierung kann man ebenfalls auf Standardverfahren
zurückgreifen oder, bei der genetischen Modifizierung von dendritischen Zellen,
vorzugsweise nach dem in den Beispielen und den darin zitierten Referenzen
beschriebenen Verfahren.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform betrifft die Erfindung Wirtszellen, die
genetisch modifiziert sind mit einer regulatorischen Sequenz, einem rekombinanten
Nucleinsäuremolekül oder einem Vektor der vorliegenden Erfindung oder erhältlich
sind nach dem oben beschriebenen Verfahren.
Die Wirtszelle der vorliegenden Erfindung kann prinzipiell jede prokaryontische oder
eukaryontische Zelle sein, und umfaßt unter anderem Säugerzellen, Pilzzellen,
Pflanzenzellen, Insektenzellen oder Bakterienzellen. Geeignete bakterielle Zellen
sind solche, die allgemeine Verwendung finden für Clonierungen, wie z. B. E. coli
oder Bacillus subtilis.
Beispiele für Pilzzellen sind Hefezellen, vorzugsweise solche der Gattungen
Saccharomyces oder Pichia, besonders bevorzugt von Saccharomyces cerevisiae
oder Pichia pastoris. Unter geeigneten tierischen Zellen sind beispielsweise
Insektenzellen, Vertebratenzellen, vorzugsweise Säugerzellen, wie z. B. CHO, Hela,
NIH3T3, MOLT-4, Jurkat, K562, HepG2 oder PC12 zu zählen. Weitere geeignete
Zellinien sind im Stand der Technik beschrieben und lassen sich beispielsweise von
der Deutschen Sammlung für Mikroorganismen und Zellkulturen (DSMZ,
Braunschweig) beziehen.
Besonders bevorzugt ist die Ausführungsform der Wirtszellen, die dendritische Zeilen
sind.
Dendritische Zellen sind der primäre Anwendungsort der erfindungsgemäßen
regulatorischen Sequenzen, rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren.
Dendritische Zellen lassen sich beispielsweise aus peripheren Blutleukocyten und
Langerhanszellen aus epidermalen Präparationen gewinnen, wobei es sich bei den
isolierten Zellen auch um Vorläuferzellen handeln kann, die durch eine geeignete in
vitro-Kultivierung zu dendritischen Zellen umgewandelt werden können. Methoden
hierzu sind im Stand der Technik beschrieben und lassen sich beispielsweise auch
aus den Beispielen wie auch aus Ross (zur Publikation eingereicht), Ross (J.
Immunol. 160 (1998), 3776-3782) oder darin zitierten Referenzen entnehmen. Diese
Quellen liefern ebenfalls Methoden zur Kultivierung von dendritischen Zellen.
Besonders bevorzugt sind im Rahmen der Erfindung Wirtszellen, die aus Mensch
stammen.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft Nucleotidsequenzen
umfassend ein Fragment mit einer Länge von mindestens 15 Nucleotiden, das
spezifisch mit einem Strang einer erfindungsgemäßen regulatorischen Sequenz unter
stringenten Bedingungen hybridisiert.
Hybridisierende Nucleotidsequenzen gemäß der vorliegenden Ausführungsform
können beispielsweise als Sonden dienen, die beispielsweise zur Identifikation
homologer Promotoren, vorzugsweise regulatorischer Sequenzen anderer Gene, die
aufgrund bestimmter übereinstimmender Sequenzelemente ein den
erfindungsgemäßen regulatorischen Sequenzen vergleichbares Expressionsmuster
induzieren, beitragen. Des weiteren können diese Sequenzen zum Design
geeigneter Oligonucleotide, beispielsweise als PCR-Primer, verwendet werden.
Der Begriff "Hybridisierung" ist weiter oben bereits definiert worden. Vorzugsweise
hybridisieren die Nucleotidsequenzen unter stringenten Bedingungen. Die Fragmente
haben eine Länge von mindestens 15 Nucleotiden, vorzugsweise von mindestens 20
Nucleotiden, besonders bevorzugt von mindestens 50 Nucleotiden, insbesondere
bevorzugt von mindestens 100 Nucleotiden, vorteilhafterweise von mindestens 200
Nucleotiden und am meisten bevorzugt von mindestens 500 Nucleotiden.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Antigen-spezifischen Stimulierung von T-Zellen in vitro, enthaltend die Schritte:
- a) Transfektion von dendritischen Zellen mit einem Vektor, der eine Nucleotidsequenz enthält, die ein Antigen codiert, allein oder in Kombination mit einem Vektor, der eine Nucleotidsequenz enthält, die ein immunregulatorisches Protein codiert, wobei die Regulation vorzugsweise eine Steigerung der Immunantwort ist, und wobei die Nucleotidsequenz vorzugsweise ein Cytokin oder ein co-stimulatorisches Molekül, eine Antisense-Sequenz oder ein Ribozym exprimiert, oder mit einem Vektor, der sowohl ein Antigen als auch ein immunregulatorisches Protein codiert;
- b) Cokultivierung der durch Schritt (a) gewonnenen transfizierten dendritischen Zellen mit T-Zellen; und
- c) Detektion der Aktivierung der T-Zellen aus Schritt (b).
Die Verfahrensschritte sind im Prinzip im Stand der Technik beschrieben und lassen
sich beispielsweise WO 94/02156 entnehmen. Auf die Bereitstellung von
dendritischen Zellen ist bereits weiter oben eingegangen worden. Ein Verfahren
hierzu läßt sich den Beispielen im Anhang entnehmen. Die Präparation von T-Zellen
ist nach Verfahren aus dem Stand der Technik vorzunehmen, wie beispielsweise in
"Current Protocols in Immunology" (Coligan, J. E., Kruisbeek, A. M., Margulies, D. H.,
Shevach, E. M., Strober, W., eds., Greene Publishing Associates and Whiley-
Interscience, New York, 1991, Vol. 1) ausgeführt. Der Vorteil des hier vorgestellten
Verfahrens gegenüber dem Stand der Technik betrifft die Verwendung der
erfindungsgemäßen Vektoren. Da diese die Expression in dendritischen Zellen in
spezifischer Weise erlauben, lassen sich nun Zellpopulationen verarbeiten, die einen
weitaus niedrigeren Aufreinigungsgrad für dendritische Zellen benötigen als für
herkömmlichen Verfahren notwendig ist, ohne Nebenwirkungen oder Risiken durch
die Transfektion von nicht-dendritischen Zellen befürchten zu müssen.
Bei den in Schritt (b) zur Co-Kultivierung eingesetzten T-Zellen kann es sich um
naive oder aktivierte T-Zellen handeln. Die Detektion der Aktivierung der T-Zellen in
Schritt (c) kann nach einem oder mehreren der folgenden Methoden erfolgen:
Messung der Proliferation, Detektion der cytotoxischen Aktivität, Detektion der
Cytokinproduktion, Detektion der metabolischen Aktivität und Detektion von
Aktivierungsmarkern.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Arzneimittels umfassend die Schritte (a) bis (c) des Verfahrens zur Antigen-
spezifischen Stimulierung von T-Zellen in vitro und zusätzlich den Schritt
- a) Formulierung eines Arzneimittels durch Versetzen der durch den Schritt (c) gewonnenen stimulierten T-Zellen mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger.
Zur Formulierung von Zellen zur Verabreichung als Arzneimittel werden die Zellen in
einem pharmazeutisch verträglichen Trägermaterial suspendiert. Dies gilt für die
stimulierten T-Zellen wie auch für die im folgenden beschriebenen dendritischen
Zellen. Beispiele für Trägermaterial sind Wasser, Kochsalzlösung, Dextrose,
Glycerin, etc. oder Kombinationen davon. Zusätzlich kann die zu verabreichende
Zellsuspension weitere Stoffe wie Emulsionsmittel, pH-Puffer, Adjuvanzien, oder
auch immunregulatorische Faktoren, wie Cytokine, enthalten.
T-Zellen, die nach dem oben beschriebenen Verfahren stimuliert wurden, können
beispielsweise zur Bekämpfung von schweren Virusinfektionen, wie z. B. gezeigt für
CMV bei immunschwachen Patienten (Walter, New Engl. J. Med. 333 (1995), 1038-
1044), oder zur Induktion der Immunabwehr von Metastasen (Nestle, Nature Med. 4
(1998), 328-332) eingesetzt werden.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von T-Zell-stimulierenden dendritischen Zellen in vitro, enthaltend die Schritte:
- a) Transfektion von dendritischen Zellen mit einem Vektor, der eine Nucleotidsequenz enthält, die ein Antigen codiert, allein oder in Kombination mit einem Vektor, der eine Nucleotidsequenz enthält, die ein immunregulatorisches Protein, ein Apoptose-induzierendes Molekül, vorzugsweise zur TNF-Superfamilie gehörend, codiert oder eine Antisense- Sequenz oder ein Ribozym exprimiert, oder mit einem Vektor, der sowohl ein Antigen als auch ein immunregulatorisches Protein codiert; und
- b) Kultivierung der transfizierten dendritischen Zellen in einem geeigneten Medium und/oder Detektion der T-Zell-stimulierenden Aktivität.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Arzneimittels umfassend die Schritte (a) und (b) des Verfahrens zur Herstellung von
T-Zellen stimulierenden dendritischen Zellen und zusätzlich den Schritt
- a) Formulierung eines Arzneimittels durch Versetzen der durch den Schritt (b) gewonnenen T-Zell-stimulierenden dendritischen Zellen mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger.
Die durch dieses Verfahren gewonnenen dendritischen Zellen können als
Arzneimittel Patienten verabreicht werden, um durch T-Zell-Aktivierung gezielte
Immunantworten auszulösen. Die dendritischen Zellen können intradermal, subcutan,
intravenös oder, im Falle einer Tumorbehandlung, in Regionen des Tumorwachstums
oder in Lymphgefäße, die diese Regionen drainieren, injiziert werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des oben beschriebenen
Verfahrens stammen die dendritischen Zellen aus Mensch.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung betrifft
Arzneimittel umfassend die rekombinanten Nucleinsäuremoleküle und die Vektoren
der vorliegenden Erfindung, die Wirtszellen, Antigen spezifisch stimulierte T-Zellen,
erhältlich nach dem oben beschriebenen Verfahren, oder T-Zell-stimulierende
dendritische Zeilen, erhältlich nach dem oben beschriebenen Verfahren, und optional
einen pharmazeutisch verträglichen Träger.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Arzneimittel
ein Impfstoff.
Die regulatorischen Sequenzen, rekombinanten Nucleinsäuremoleküle, Vektoren
oder Wirtszellen der Erfindung können verwendet werden zur Herstellung eines
Impfstoffs, d. h. im Sinne der Erfindung eines DNA-Vakzins. Modi der Verabreichung
von DNA-Vakzinen sind im Stand der Technik beschrieben und DNA-Vakzinierung
wurde bereits erfolgreich eingesetzt, um Antitumorimmunantworten auszulösen
(Tighe M. et al., Immunology Today 19 (1998), 89-97). Darüber hinaus konnte bereits
gegen verschiedene Krankheitsformen ein Immunschutz durch Verabreichung von
DNA-Nucleinsäuremolekülen erzielt werden (Fynan, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 90
(1993), 11478-11482; Boyer, Nat. Med. 3 (1997), 526-532; Webster, Vaccine 12
(1994), 1495-1498; Montgomery et al., DNA Cell Biol. 12 (1993), 777-783; Barry,
Nature 311 (1995), 632-635; Xu and Liew, Immunology 84 (1995), 173-176; Zhoug,
Eur. J. Immunol. 26 (1996), 2749-2757; Luke, J. Inf. Dis. 175 (1997), 91-97; Mor,
Biochem. Pharmacology 55 (1998), 1151-1153; Donelly, Annu. Rev. Immun. 15
(1997), 617-648; MacGregor, J. Infect. Dis. 178 (1998), 92-100).
Die erfindungsgemäßen Nucleinsäuremoleküle zur Verwendung als Impfstoff können
in einer neutralen Form oder als Salz formuliert werden. Pharmazeutisch wirksame
Salze sind dem Fachmann geläufig. Die Impfstoffe der Erfindung können, unter
anderem, verwendet werden zur Behandlung und/oder Prävention von Infektionen
und werden in Dosierungen verabreicht, die pharmakologisch wirksam sind zur
Prophylaxe oder Behandlung.
Die im Sinne der Erfindung anzuwendenden Vakzinierungsprotokolle beinhalten
aktive Immunisierung, wobei die Verabreichung von Nucleinsäuremolekülen, die
gezielt in den dendritischen Zellen einer Person Antigene oder Allergene
exprimieren, eine protektive Immunantwort auslösen sollen. Zusätzlich beinhalten die
Vakzinierungsprotokolle die Kombination der Antigenexpression mit
immunmodulatorischen Effekten durch zusätzliche Verabreichung von
Nucleinsäuren, die entsprechende Mediatoren ebenfalls gezielt in dendritischen
Zellen exprimieren oder auch weitere unterstützende medikamentöse Behandlung.
Weitere Strategien zur Erreichung eines Impfschutzes beinhalten die Verabreichung
in vitro-transfizierter dendritischer Zellen, in vitro-aktivierter T-Zellen, jeweils nach
den oben beschriebenen Verfahren. Methoden und Prinzipien sind dem Stand der
Technik zu entnehmen und zum Beispiel beschrieben in Paul, "Fundamental
Immunology" Raven Press, New York (1989) oder Morein, "Concepts in Vaccine
Development", ed: S. H. E. Kaufmann, Walter de Gruyter, Berlin, New York (1996),
243-264.
Typischerweise werden Impfstoffe zur Injektion hergestellt als flüssige Lösung oder
Suspension. Die Präparationen können emulgiert sein oder der Wirkstoff kann in
Liposomen eingekapselt werden. Die Wirkstoffe werden oftmals mit Trägermaterial
gemischt, die mit dem Wirkstoff kompatibel sind. Beispiele für Trägermaterial sind
Wasser, Kochsalzlösung, Dextrose, Glycerin, Ethanol etc. oder Kombinationen
davon. Der Impfstoff kann auch Hilfssubstanzen wie Emulsionsmittel, pH-Puffer
und/oder Adjuvanzien enthalten.
Statt durch Injektion kann DNA durch biolistischen Transfer (US-Patent No.
5,100,702; Kalkbrenner, Meth. Mol. Biol. 83, 1996, 203-216) zur Vakzinierung
verabreicht werden. Hierzu wird DNA, d. h. rekombinante Nucleinsäuremoleküle oder
Vektoren der vorliegenden Erfindung an kleine Partikel, beispielsweise Goldpartikel,
gebunden und beschleunigt durch Gasdruck in die Epidermis oder Dermis
eingebracht.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft die Verwendung der
erfindungsgemäßen rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren, die eine
Nucleotidsequenz exprimieren, die vorzugsweise ein Antigen codiert, das besonders
bevorzugt tumor- oder pathogenspezifisch oder ein Allergen ist, wobei der Vektor
vorzugsweise ein Virus ist oder zu Gentherapie oder DNA-Vakzinierung geeignet ist,
allein oder in Kombination mit den erfindungsgemäßen rekombinanten
Nucleinsäuremolekülen oder Vektoren, die ein immunmodulatorisches Protein
exprimieren, das vorzugsweise ein Cytokin oder co-stimulatorisches Molekül ist,
dessen Regulation vorzugsweise eine Steigerung der Immunantwort ist, oder die
einen Transkriptionsfaktor exprimieren, sowie die Verwendung der
erfindungsgemäßen rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren, die sowohl
ein Antigen als auch ein immunregulatorisches Protein codieren, der
erfindungsgemäßen Wirtszellen, Antigen spezifisch stimulierten T-Zellen, erhältlich
nach dem oben beschriebenen Verfahren, oder T-Zell-stimulierenden dendritischen
Zellen, erhältlich nach dem oben beschriebenen Verfahren, zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Impfung gegen Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten, Tumoren,
Allergene oder Alzheimer-Plaques oder zur gentherapeutischen Behandlung von
Tumoren oder viralen, bakteriellen oder parasitischen Infektionen oder von Allergien.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft die Verwendung der
erfindungsgemäßen rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren, die eine
Nucleotidsequenz exprimieren, die vorzugsweise ein Antigen codiert, das besonders
bevorzugt ein Autoantigen, Transplantationsantigen oder Allergen ist, wobei der
Vektor vorzugsweise ein Virus ist oder zu Gentherapie oder DNA-Vakzinierung
geeignet ist, allein oder in Kombination mit den erfindungsgemäßen rekombinanten
Nucleinsäuremolekülen oder Vektoren, die ein immunregulatorisches Protein
exprimieren, wobei die Regulation vorzugsweise eine Hemmung ist, oder die ein
Apoptose-induzierendes Molekül, einen Transkriptionsfaktor, oder eine Antisense-
Sequenz oder ein Ribozym exprimieren, sowie die Verwendung der
erfindungsgemäßen rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren, die sowohl
ein Antigen als auch ein immunregulatorisches Protein codieren, oder der
erfindungsgemäßen Wirtszellen zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung
von Autoimmunerkrankungen, Transplantatabstoßung oder Allergien.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft die Verwendung der
erfindungsgemäßen rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren, die ein
Apoptose-induzierendes Molekül codieren, das vorzugsweise eine Caspase ist,
wobei der Vektor vorzugsweise ein Virus ist oder zu DNA-Vakzinierung oder
Gentherapie geeignet ist, zur Herstellung eines Arzneimittels zur Vermeidung der
Abstoßung von Transplantaten und von Autoimmunreaktionen. Dentritische Zellen,
welche in einer Blutprobe des Spenders eines Transplantates enthalten sind,
exprimieren nach Aufnahme des Expressionsvektors das codierte Apoptose-
induzierende Molekül. Nach Injektion in den Empfänger des Transplantates bringen
diese dendritischen Zellen T-Zellen, die die Transplantationsantigene spezifisch
erkennen, zum Absterben. Bei Autoimmunreaktionen bringen Autoantigen-beladene
dendritische Zellen, welche nach Aufnahme des Expressionsvektors das codierte
Apoptose-induzierende Molekül exprimieren, T-Zellen, die das Autoantigen spezifisch
erkennen, zum Absterben.
Ferner betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung der erfindungsgemäßen
regulatorischen Sequenzen, der rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren
zur spezifischen Expression von Antigenen oder immunregulatorischen Proteinen in
dendritischen Zellen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform betrifft die vorliegende Erfindung die
Verwendung der erfindungsgemäßen regulatorischen Sequenzen oder der
rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren, die vorzugsweise ein
Reportergen exprimieren, zur Identifizierung und Isolierung von cis-Elementen aus
der regulatorischen Sequenz, die eine für dendritische Zellen spezifische Expression
vermitteln.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform betrifft die vorliegende Erfindung die
Verwendung der erfindungsgemäßen regulatorischen Sequenzen oder der
rekombinanten Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren, die vorzugsweise ein
Reportergen exprimieren, zur Bestimmung des Reifegrads von dendritischen Zellen.
Diese Ausführungsform läßt sich beispielsweise zur Bestimmung des Reifegrads von
in vitro-kultivierten dendritischen Zellen, die in klinischen Studien eingesetzt werden
sollen, nutzen.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft die Verwendung der
erfindungsgemäßen 26384 00070 552 001000280000000200012000285912627300040 0002010001169 00004 26265 regulatorischen Sequenzen oder der rekombinanten
Nucleinsäuremoleküle oder Vektoren zur Identifizierung und Isolierung von Faktoren,
die eine Expression spezifisch für dendritische Zellen vermitteln.
Ferner betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung der erfindungsgemäßen
regulatorischen Sequenzen, die die Nucleotidsequenz aus SEQ ID NO: 1 umfassen,
Teilen davon oder Sequenzen, die mit den vorgenannten spezifisch hybridisieren, zur
Blockierung von Transkriptionsfaktoren durch Bereitstellung von Transkriptionsfaktor-
Bindungsstellen in dendritischen Zellen. Da die erfindungsgemäßen regulatorischen
Sequenzen in ihrem Ursprungsgen eine Stadien-spezifische Expression in
dendritischen Zellen vermitteln (Fascin wird nicht in unreifen dendritischen Zellen,
wohl aber zunehmend in reiferen Stadien exprimiert), ist es möglich, durch
Blockierung von Transkriptionsfaktoren, die die Stadienspezifität vermitteln, den
Übergang von unreifen dendritischen Zellen in reifere Stadien zu inhibieren. Hierzu
können die regulatorischen Sequenzen der Erfindung bzw. Teile davon,
vorzugsweise in Form von Oligonucleotiden verwendet werden. Durch die Inhibition
der Ausreifung der dendritischen Zellen wird indirekt die Primärstimulation von T-
Zellen inhibiert. Dies kann beispielsweise bei Gewebetransplantationen zur
Verhinderung von Abstoßungsreaktionen genutzt werden.
Diese und andere Ausführungsformen sind dem Fachmann offenbart und
offensichtlich und umfaßt durch die Beschreibung und die Beispiele der vorliegenden
Erfindung. Weiterführende Literatur kann zu einer der oben angeführten Methoden,
Mittel und Verwendungen, die im Sinne der vorliegenden Erfindung angewendet
werden können, dem Stand der Technik entnommen werden, z. B. aus öffentlichen
Bibliotheken unter z. B. der Benutzung von elektronischen Hilfsmitteln. Zu diesem
Zweck bieten sich unter anderem öffentliche Datenbanken an wie die "Medline", die
über Internet zur Verfügung stehen, z. B. unter der Adresse
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/PubMed/medline.html. Weitere Datenbanken und
Adressen sind dem Fachmann geläufig und können aus dem Internet entnommen
werden, z. B. unter der Adresse http://www.lycos.com. Eine Übersicht über Quellen
und Informationen zu Patenten bzw. Patentanmeldungen in der Biotechnologie ist in
Berks, TIBTECH 12 (1994), 352-364 gegeben.
Die Figuren zeigen:
Fig. 1 Genomische Organisation des humanen Fascingens. Oben:
Schematische Wiedergabe des Genlocus. Das Gen erstreckt sich über
etwa 13 kb und besteht aus fünf Exons (als Kästchen hervorgehoben,
grau: untranslatierte, schwarz: proteincodierende Bereiche). Unten: Lage
und Größe der aus dem PAC-Klon RPCIP704C24766Q3/4 subklonierten
genomischen Fragmente, die für detailliertere Studien verwendet worden
sind. Die für die jeweilige Subklonierung genutzten
Restriktionsschnittstellen sind oben eingezeichnet. H: Hind III, Hi: Hinc II,
P: Pst I, S: Sac I, E: Eco RI.
Fig. 2 Nucleotidsequenz des humanen Fascingens. Exonsequenzen sind fett
wiedergegeben. Das Start- und Stopcodon sowie das putative
Polyadenylierungssignal sind jeweils doppelt unterstrichen. Exon-Intron-
Spleißstellen sind kursiv und unterstrichen. (Die Länge der noch nicht
sequenzierten Genabschnitte ist in eckigen Klammern angegeben. Für
zwei Teilsequenzen in Intron 1 ist die korrekte Orientierung wegen der
flankierenden Sequenzierlücken noch nicht bekannt.)
Fig. 3 Expressionsstärke des humanen Fascinpromotors (pFascin-3.0) in
dendritischen Zellen (DC), die aus CD14+ Vorläuferzellen des peripheren
Blutes generiert wurden, im Vergleich zur Negativkontrolle (pGL3-Basic).
Angegeben ist die normalisierte Expressionsstärke des getesteten
Promoterfragments als Quotient aus den Luciferaseaktivitäten für das
Testkonstrukt pFascin-3.0 (Photinus-Luciferase) und den konstitutiv
exprimierten Coreporter pRL-CMV (Renilla-Luciferase). Angegeben ist der
Mittelwert ± SEM (Standardfehler) für die in Triplikatansätzen getesteten
Konstrukte.
Fig. 4 Lage und Größe der getesteten Deletionskonstrukte des humanen
Fascinpromotors im Vergleich zum Fascin-Gen (oben). Dargestellt sind
der 5'-genflankierende genomische Bereich (ungefüllter Abschnitt), der
transkribierte nichttranslatierte 5'-Genbereich (5'-UTR, grau hinterlegt)
und der translatierte Abschnitt (schwarz hinterlegt) von Exon 1 sowie der
flankierende Anteil von Intron 1. Der putative Promotorbereich wurde in
den Vektor pGL3-Basic vor das promotorlose Reportergen Photinus-
Luciferase cloniert (pFascin-3.0). 5'-verkürzte Deletionskonstrukte wurden
durch gerichtete "nested deletion" bzw. Religationen hergestellt. Die
jeweilige Größe der Promotorkonstrukte (abzüglich des 5'-UTR-Anteils) ist
als Klonbezeichnung (in Kb) angegeben.
Fig. 5 Nachweis der Abwesenheit endogener Fascinexpression in der humanen
Monocytenlinie THP-1 mittels RT-PCR. A: Amplifiziert wurde ein 266 bp
großes Fragment aus dem 3'-UTR der Fascin-cDNA (hFascin-UTR). Spur
1: Positivkontrolle (in pUC18 kloniertes PCR-Produkt hFascin-UTR); 2:
Negativkontrolle (H2O); 3: SHSY5Y (Neuroblastomlinie; exprimiert
konstitutiv Fascin); 4: THP-1. B: Für die in A dargestellte Fascin-PCR
wurden die einzusetzenden cDNA-Mengen mittels HPRT-PCR
standardisiert. Spur 1: THP-1; 2: SHSY5Y; 3: Negativkontrolle. In A und B
ist in der jeweils ersten Spur der Molekulargewichtsmarker (ϕX174, Hae
III-restringiert) aufgetragen.
Fig. 6 Expressionsstärken der Deletionskonstrukte des humanen
Fascinpromoters in DC und der Monocytenlinie THP-1. Die normalisierten
Werte für die Reportergenexpression der einzelnen Promotorkonstrukte
sind auf die Expressionsstärke des Minimalpromoters (pFascin-0.11) mit
der Einheit eins normiert. Angegeben ist der Mittelwert ± SEM für die in
Triplikatansätzen getesteten Konstrukte.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Die menschliche Monocytenzellinie THP-1 (Tsuchiya Int. J. Cancer 26 (1980), 171-
176) wurde in RPMI 1640 (Life Technologies) kultiviert, welches durch 10% fötales
Kälberserum (FCS, Life Technologies), 2 mM L-Glutamin, 1 mM Natriumpyruvat, 100 IU/ml
Penicillin und 100 µg/ml Streptomycin ergänzt wurde.
Menschliche dendritische Zellen (DC) wurden hergestellt aus peripheren
mononucleären Blutzellen (peripheral blood mononuclear cells, PBMC) wie
beschrieben in Jonuleit (Eur. J. Immunol. 27 (1997), 3135-3142). Sämtliche
Zentrifugationsschritte wurden bei Raumtemperatur ausgeführt. Etwa 80 ml buffy
coat, das aus gesunden Blutspendern gewonnen wurde, wurde 1 : 3 mit Phosphat
gepufferter Kochsalzlösung (PBS) verdünnt, die 2 mM EDTA und 0,4 IU/ml
Natriumheparin enthielt. 15 ml Ficoll-Histopaque (Biochrom, Berlin) wurden mit dem
doppelten Volumen des verdünnten buffy coats überschichtet. Nach Zentrifugation
bei 1000 rpm über 20 min wurde ein 5 ml-Aliquot der oberen Phase (Serumfraktion)
entfernt und Hitze-inaktiviert bei 56°C für 30 min. Die Serumfraktion wurde bei 3000 rpm
für 5 min zentrifugiert und der Überstand wurde für nachfolgende Anwendungen
als autologes Plasma bei 4°C aufbewahrt. Der Ficoll-Gradient wurde ein zweites Mal
zentrifugiert (für 15 min bei 1500 rpm) und die PBMC-enthaltende Interphase wurde
vorsichtig entfernt unter Verwendung einer Pasteur-Pipette. Die PMBC wurden mit 30 ml
PBS, das 2 mM EDTA enthielt, verdünnt und dreimal gewaschen mit PBS/2 mM
EDTA. Die Zellzahl wurde bestimmt und die Zellen wurden für eine Stunde bei 37°C
in X-Vivo 15 (Bio-Whittaker, Walkersville, USA), das 3% des autologen Plasmas
enthielt, in 6-Loch-Zellkultur Clusterplatten (Corning Costar, Bodenheim) in einem
Volumen von 3 ml (5 × 106 Zellen/ml) inkubiert. Daraufhin wurde der Überstand
entfernt, der die nicht adhärenten Leukocyten enthielt, und ersetzt durch neues
Kulturmedium, das durch 800 U/ml rekombinantes menschliches (rh) GM-CSF und
1000 U/ml rhIL-4 ergänzt wurde. Die Cytokinbehandlung induzierte die Reifung der
ursprünglich adhärenten monocytischen Zellen zu unreifen dendritischen Zellen. An
jedem zweiten Tag wurde 1 ml des Mediums ersetzt durch Medium, das mit 1600 U/ml
rhGM-CSF und 1000 U/ml rhIL-4 ergänzt wurde. Am Tag 7 wurden die nicht
adhärenten Zellen, die die unreifen dendritischen Zellen repräsentieren, geerntet und
zweimal mit Kulturmedium gewaschen. Unreife dendritische Zellen wurden bei einer
Dichte von 106 Zellen/ml in 6-Loch-Platten in 3 ml Kulturmedium, das mit einer
Mischung aus Cytokinen, die die weitere Reifung iniziieren, ergänzt wurde,
angesetzt. Der Cytokincocktail enthielt rhGM-CSF (800 U/ml), rhIL-4 (500 U/ml), rhIL-
1β (10 ng/ml), rhIL-6 (1000 U/ml), rhTNFα (10 ng/ml) und Prostaglandin E2 (1 µg/ml).
Sämtliche Cytokine wurden erworben bei Strathmann Biotech (Hannover) außer
rhGM-CSF (Sandoz, Nürnberg). Prostaglandin E2 wurde erworben bei Pharmacia &
Upjohn (Erlangen). Nach 24 Stunden Inkubation wurden die reifen dendritischen
Zellen zur Transfektion eingesetzt.
Es wurde mRNA isoliert unter Verwendung des QuickPrep™ Micro mRNA
Purification Kit (Amersham Pharmacia Biotech, Uppsala, Schweden). Das RNA-
Pellet wurde in 5 µl Diethylpyrocarbonat-behandeltem Wasser gelöst. Die reverse
Transkriptionsreaktion (RT) wurde mit 1 µl mRNA in einem Gesamtvolumen von 20 µl
durchgeführt wie beschrieben in Ross (PCR Methods Applic. 4 (1995), 371-375).
Die Amplifikations- und reversen Transkriptionsreaktionen wurden durchgeführt unter
Verwendung eines Model 480 DNA Thermal Cycler (Perkin-Elmer, Foster City, USA).
Sämtliche zur PCR eingesetzten genspezifischen Primer wurden von MWG-Biotech
(Ebersberg) hergestellt. Die Menge und Qualität der erhaltenen cDNA wurde geprüft
durch Amplifikation eines 366 bp-Fragments des housekeeping-Gens Hypoxanthin-
Guanin-Phosphoribosyl-Transferase (HPRT) mit 1 µl der RT-Reaktion als Matrize. Es
wurden die Primer HPRT-3 (5'-GCTGACCTGCTGGATTACAT-3'; SEQ ID NO: 23)
und HPRT-4 (5'-CATTATAGTCAAGGGCATATCC-3'; SEQ ID NO: 24) verwendet.
PCR-Denaturierung (94°C für 1 min) und Extensionsschritte (72°C für 1 min) waren
konstant. Die Annealing-Temperatur wurde vermindert von 59°C auf 58°C, jeweils für
zwei Zyklen, und auf 57°C für weitere 30 Zyklen (jeweils 1 min). Der finale
Extensionsschritt (7 min bei 72°C) sicherte die komplette Doppelstrangpolymerisation
und war Teil jeder PCR-Reaktion (siehe auch weiter unten). Zur relativen
Quantifizierung des amplifizierten HPRT-cDNA-Fragments wurden Aliquots der PCR-
Reaktionen einer Gelelektrophorese in 1,4%igem Agarosegel unterzogen und die
Fluoreszenzintensitäten der Ethidiumbromid-gefärbten PCR-Produkte wurden mit
einem Imaging-System (Herolab, Wiesloch) verglichen. HPRT-standardisierte
Mengen der cDNA wurden als Matrize für eine RT-PCR eingesetzt, bei der unter
Verwendung der Fascin-spezifischen Primer hFascin-3 (5'-
GGCAAGCCTGGCTGTAGTAG-3'; SEQ ID NO: 25) und hFascin-4 (5'-
CCAGAGTGAGATGCATGTTGG-3'; SEQ ID NO: 26), ein 277 bp-Fragment des 3'-
UTR der humanen Fascin-cDNA (SEQ ID NO: 27) amplifiziert wurde. PCR-
Denaturierung (94°C), Annealing und Extensionsschritte (72°C) wurden jeweils für 1 min
durchgeführt. Die Annealingtemperatur wurde von 66°C auf 65°C vermindert,
jeweils für zwei Zyklen, und auf 64°C für die weiteren 30 Zyklen.
Eine genomische Bank wurde durchmustert mit der Sonde mFascin-ORF, die die
ersten Zweidrittel (+73 bp bis +984 bp) des offenen Leserasters (ORF) der Maus-
Fascin-cDNA (SEQ ID NO: 29) umfaßt. Innerhalb dieser Region zeigen Maus- und
Mensch-Fascin-cDNA eine Homologie von 91% auf der Nucleotidebene (GenBank
Hinterlegungsnummer U03057 und L33726). Die Sonde mFascin-ORF wurde
hergestellt unter Verwendung der Primer allfas-1 (5'-
GCCACCATGACCGCCAACGG-3'; SEQ ID NO: 31) und allfas-2 (5'-
TGTGTCGCGGTCGATCTCCA-3'; SEQ ID NO: 32). Maus-cDNA aus dendritischen
Zellen wurde zur Verwendung als Matrize Hitze-denaturiert (98°C für 5 min), und
schnell auf Eis gekühlt vor dem Einsatz in der PCR. Während der PCR blieben die
Denaturierungs- (95°C für 1 min) und Extensionsschritte (72°C für 2 min) konstant.
Die Annealingschritte wurden für jeweils 1 min ausgeführt, wobei die Temperatur von
70°C auf 69°C und weiter auf 68°C vermindert wurde, jeweils für zwei Zyklen, und
auf 67°C für weitere 30 Zyklen. Die Sonde wurde während der PCR markiert mit
Digoxigenin (DIG)-11-dUTP unter Verwendung des PCR DIG Probe Synthesis Kits
(Roche Molecular Biochemicals, Mannheim).
Genomische Restriktionsfragmente, die die weiter distal gelegenen Bereiche des
Gens enthalten, wurden identifiziert durch die Probe hFascin-UTR, die den distalen
Bereich der 3'-UTR des menschlichen Fascin-Gens (+2388 bis +2664 in SEQ ID NO:
27) abdeckt. Die cDNA von humanen dendritischen Zellen wurde verwendet als
Matrize zur Amplifikation unter Verwendung der Primer hFascin-3 und hFascin-4
(siehe oben). Das PCR-Produkt wurde in Hinc II-restringierten pUC18 cloniert und
sequenziert. Zur DIG-Markierungsreaktion wurde subcloniertes hFas-UTR als
Matrize verwendet. Die Matrize wurde Hitze-denaturiert bei 98°C für 5 min und
schnell abgekühlt.
Alle Reagenzien für Filterhybridisierungen mit DIG-markierten Sonden und
Signaldetektion wie auch Nylonmembranen wurden erworben bei Roche Molecular
Biochemicals und die Experimente wurden durchgeführt nach Ross (BioTechniques
26 (1999), 150-155). Kurz zusammengefaßt wurde DIG Easy Hyb sowohl als
Prähybridisierungs- als auch als Hybridisierungslösung verwendet und enthielt 50 mg/ml
gescherte und hitzedenaturierte genomische DNA aus Lachsspermien.
Sowohl Prähybridisierung als auch Hybridisierung wurde bei 38°C in einem
Wasserbad bei leichtem Schütteln durchgeführt. Die DIG-markierte Sonde wurde
detektiert durch mit alkalischer Phosphatase-gekoppeltem anti-DIG-Antikörper und
CDP-Star™ als Chemilumineszenzsubstrat. Die Expositionszeit der Autoradiographie
betrug typischerweise weniger als 30 min für Filter angeordneter Genbanken und
weniger als 5 min für Southern blots und Koloniefilter. Zur Wiederverwertung wurden
die Filter "gestrippt", wie es vom Hersteller empfohlen wird.
Die angeordnete menschliche genomische Genbank, die aus PBMC eines
Kaukasiers gewonnen wurde, wurde hergestellt von P. Ioannou, C. Chen und B.
Zhao (Roswell Park Cancer Institute, Human Genetics Department, Buffalo, NY)
(Ioannou, Nature Genetics 6 (1994), 84-89) und wurde erhalten vom
Resourcenzentrum des deutschen Humangenomprojekts am Max-Planck-Institut für
Molekulare Genetik (Berlin). Die Genbank wurde gescreent durch Hybridisierung mit
der Sonde mFascin-ORF. Nach DNA-Präparation (NucleoBond™ Plasmid Kit,
Clontech, Palo Alto, USA) wurden positive PAC-Clone durch Southern blot verifiziert.
Zur weiteren Charakterisierung wurde die PAC-Clon-DNA gespalten und die
entstehenden Fragmente nach dem Zufallsprinzip in pZero2.1 (Invitrogen,
Groningen, Niederlande) subcloniert.
Die Nucleotidsequenz wurde bestimmt durch Cycle-Sequencing und Analyse auf
einem PE 373A-Sequencer (Perkin-Elmer). Wegen des hohen GC-Gehalts der
Fascingensequenzen, vor allem im 5'-flankierenden Bereich, der vermutlich zur
Ausbildung starker Sekundärstrukturen führte, ließen sich Teilbereiche nicht nach
herkömmlichen Methoden sequenzieren, was allerdings durch folgende Maßnahmen
überwunden werden konnte. GC-reiche DNA-Matrizen wurden vor der
Sequenzierung linearisiert durch Restriktionsspaltung und Hitzedenaturierung (98°C
für 5 mm). Desweiteren wurde DMSO in einer Endkonzentration von 5% hinzugefügt.
Die Temperatur des Denaturierungsschritts wurde reduziert auf 95°C und die
Zyklenzahl auf 30 erhöht.
Ein subcloniertes genomisches Hind III-Restriktionsfragment von 5,5 kb Länge
enthielt 3 kb 5'-flankierende Sequenz des Fascingens, Exon 1 und ein Teil des
Introns 1 (Fig. 1). Das putative Promotorfragment, das die 5'-flankierende
Genregion und einen Teil des 5'-UTR umfaßt, wurde herausgeschnitten
(Restriktionsspaltung mit Acc I, Auffüllen der Überhänge, und wertere
Restriktionsspaltung mit Kpn I) und ligiert in den promotorlosen Photinus-Luciferase-
Expressionsvektor pGL3-Basic (Promega, Madison, USA). Die korrekte Länge und
Orientierung des Promotorkonstrukts (pFascin-3,0) wurde überprüft durch die DNA-
Sequenzierung von beiden Enden (RVprimer3 und GLprimer2, Promega). Zur 5'-
Deletionsclonierung wurde das Konstrukt mit Kpn I und Stu I gespalten und die
Deletionsclonierung durchgeführt nach den Anweisungen des Herstellers (Amersham
Pharmacia Biotech). Einige Deletionsclone wurden erzeugt durch
Restriktionsspaltung mit Kpn I und einem zweiten Restriktionsenzym, das in pFascin-
3,0 schneidet. Die Integrität und Länge der Plasmid-DNA jedes Deletionsclons wurde
durch Gelelektrophorese überprüft. Um die absoluten Photinus-
Reporterexpressionswerte zu normalisieren auf Grund von Differenzen in der
Transfektionseffektivität, wurde ein CMV-Promotor-kontrollierter Renilla-Luciferase-
Expressionsvektor (pRL-CMV, Promega) verwendet als Coreporter. Plasmid-DNA
wurde unter Verwendung des Qiagen™ Plasmidkits isoliert (Qiagen, Hilden). Die
DNA-Konzentration wurde photometrisch bestimmt. Die Integrität der Plasmid-DNA
wurde durch Gelelektrophorese überprüft.
Die Transfektionen wurden durchgeführt nach der biolistischen Gentransfertechnik
unter Verwendung des Helium-angetriebenen PDS-1000/He-Systems (Bio-Rad,
Hercules, USA) nach Kalkbrenner (Meth. Mol. Biol. 83 (1996), 203-216). Dendritische
Zellen (5 × 105) und THP-1 Zellen (106) wurden cotransfiziert mit 4,5 pMol des
Testkonstrukts und 0,5 pMol des pRL-CMV. Der Abstand zwischen dem
Makrocarrierhalter und dem Transwell (24 mm Durchmesser, 3 µm Porengröße,
Corning Costar, Bodenheim) betrug 6 cm. Es wurde ein Druck von 900 psi
angewendet, basierend auf Optimierungsversuchen.
Es wurden Zellextrakte 24 Stunden nach der Transfektion präpariert. Die Zellen
wurden pelletiert und gewaschen mit 2 ml PBS. Die Zellpellets wurden in Passive
Lysis Buffer (Promega) resuspendiert in einer Konzentration von 106 Zellen/100 µl
und für 15 min bei Raumtemperatur inkubiert auf einem Taumelschüttler unter
leichtem Schütteln. Die Zellysate wurden bei -20°C aufbewahrt. Die Proben wurden
aufgetaut und auf Eis gestellt. 10 µl des Zellysats wurden auf Photinus- und Renilla-
Luciferaseaktivität hin analysiert mit dem Dual-Luciferase™ Reporterassaysystem
nach Angaben des Herstellers (Promega) in einem Turner-Luminometer TD-20/20
(Turner Design, Sunnyvale, USA). Die Luciferaseaktivität wurde für eine Dauer von
10 Sekunden gemessen. Die absoluten Werte wurden normalisiert durch Dividieren
der Photinus-Luciferaseaktivität durch die Renilla-Luciferaseaktivität.
Durch das Screening einer humanen, PBMC-abgeleiteten genomischen PAC-
Bibliothek mit der Maus-Fascin-cDNA-spezifischen Sonde mFascin-ORF wurden 16
Clone identifiziert, wobei sich 8 Clone davon als positiv im Southern Blot
herausstellten. Clon RPCIP704C24766Q3/4 wurde zur Charakterisierung des
menschlichen Fascin-Genlokus verwendet. Die PAC-Clon-DNA wurde jeweils mit
Hind III, Pst I und Sac I restringiert und die Restriktionsfragmente nach dem
Zufallsprinzip in den Vektor pZero2.1 cloniert. Ein größeres Restriktionsfragment, das
einen Teil des Exons 1, das komplette Intron 1 und Exons 2 bis 4 enthält, wurde
durch Doppelverdau mit Hinc II und Eco RI cloniert. Clonierte Fragmente, die mit
Fascin-Sonden hybridisierten, wurden weiteranalysiert und der Sequenzierung
unterzogen. Fig. 1 zeigt, daß das menschliche Fascingen eine genomische Region
von annähernd 13 kb abdeckt und aus 5 Exons besteht. Exon 1 umfaßt die kurze 5'-
nicht-translatierte Region (5'-UTR) des Gens und etwa die Hälfte der translatierten
Sequenz. Intron 1 hat eine Länge von etwa 8 kb. Die kurzen Exons 2 bis 4 sind
innerhalb einer Region von 800 bp gruppiert und codieren ein Drittel der
translatierten mRNA. Exon 5 liegt etwa 1 kb weiter stromabwärts und enthält den
verbleibenden codierenden Bereich sowie die komplette 3'-UTR des Gens. Die DNA-
Sequenz des Gens ist in Fig. 2 zu sehen. Die ermittelten Gensequenzen weisen
noch einzelne Lücken in Intron 1 sowie eine Lücke in Exon 5 auf (SEQ ID NOs: 133,
110-115, 134 und 135). Die letzten fünf Basenpaare der 3'-UTR der cDNA-Sequenz
sind nicht in der genomischen Sequenz enthalten. Die Exon/Intron Grenzen
entsprechen der GT/AG-Regel, abgesehen von einer Abweichung der 5'-
Introngrenze des Introns 4 (GC anstatt GT).
Wie es typisch ist für einen eukaryontischen Genpromotor, wurde ein Konsensus-
TATA-Box-Motif (TATAAAA) in der Nähe des Transkriptionsstartpunkts identifiziert.
Um die Promotoraktivität der 5'-flankierenden Region des humanen Fascingens
einzuschätzen, wurde ein Promotor-Reporter-Konstrukt (pFascin-3.0, SEQ ID NO: 1)
konstruiert, das die Gesamtlänge der isolierten 5'-flankierenden Region enthält sowie
stromabwärts angrenzend die ersten 102 bp der 5'-nicht-translatierten Sequenz des
Fascingens (Position 1 des publizierten humanen cDNA-Clons als
Transkriptionsstartpunkt definiert). Ausgereifte dendritische Zellen, die Fascin stark
exprimieren, wurden transient transfiziert durch einen biolistischen Gentransfer
dieses Konstrukts. Während die negative Kontrolle (pGL3-Basic) nur
Hintergrundluciferaseaktivität zeigt, resultierte die Transfektion mit pFascin-3.0 in
einer starken Reporterexpression, die im Vergleich zu pGL3-Basic um das 101fache
erhöht war (Fig. 3). Um cis-agierende Elemente in dem Promotor zu identifizieren,
wurden 5'-Deletionsclone von pFascin-3.0 erzeugt (Fig. 4, SEQ ID NO: 2 bis 8, 21,
22) und in transienten Transfektionen eingesetzt. Die menschliche Monocytenzellinie
THP-1 wurde als Negativkontrolle verwendet, da eine RT-PCR keine endogene
Fascinexpression anzeigte (Fig. 5).
Ein 5'-Deletionskonstrukt, das vom Promotor nur 53 Basenpaare einschließlich der
Consensus-TATA-Box enthält (pFascin-0.05, SEQ ID NO: 22) ist nicht ausreichend
für eine Luciferaseexpression (Fig. 6). Das erste Fragment, das eine basale
Promotoraktivität zeigt, ist ein 211 bp langes Fragment, das 109 bp des Promotors
enthält (pFascin-0.11, SEQ ID NO: 21). Die Transfektion mit Promotorkonstrukten,
die in den weiter distal gelegenen Bereich der 5'-flankierenden Sequenz reichen,
resultierte in einer weiteren schrittweisen Erhöhung der Luciferaseexpression. Die
höchste Reporterexpression wurde für pFascin-1.6 (SEQ ID NO: 3) detektiert, das
eine 3,4-fache Aktivität verglichen mit dem Minimalpromotor (pFascin-0.11) aufwies.
Überraschenderweise weist der Promotor des menschlichen Fascingens auch eine
basale Aktivität in THP-1 auf. Daraus geht hervor, daß zumindest ein unspezifisches
aktivierendes Transkriptionselement in nächster Nachbarschaft 5' der TATA-Box
lokalisiert ist. Jedoch nimmt im Gegensatz zu den dendritischen Zellen die
Promotoraktivität in den THP-1-Zellen mit zunehmender Länge der transfizierten
Konstrukte ab. Bei dem Konstrukt mit der vollen Promotorlänge ist die
Reportergenexpression auf ein Drittel der Aktivität, die für das Konstrukt pFascin-
0.11 detektiert wurde, reduziert. Zusammenfassend läßt sich sagen, daß innerhalb
der untersuchten 5'-flankierenden Region des menschlichen Fascingens
transkriptionsregulierende Elemente mit Spezifität für dendritische Zellen
cooperieren, um die Expression des menschlichen Fascingens zu erhöhen.
Zusätzlich enthält der Fascinpromotor Elemente, die die Transkription in Fascin-
negativen Zellinien wie THP-1 spezifisch reprimieren.
Claims (46)
1. Regulatorische Sequenz ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus:
- a) regulatorischen Sequenzen, die die unter SEQ ID NO: 1 angegebene Nucleotidsequenz umfassen;
- b) regulatorischen Sequenzen, die eine Nucleotidsequenz umfassen, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: SEQ ID NOs: 2 bis 8;
- c) regulatorischen Sequenzen, die zumindest einen funktionalen Teil einer unter (a) oder (b) genannten Sequenz umfassen und eine für dendritische Zellen spezifische Expression bewirken; und
- d) regulatorischen Sequenzen, die eine Nucleotidsequenz umfassen, die mit einer unter (a) bis (c) angegebenen regulatorischen Sequenz hybridisiert, und eine für dendritische Zellen spezifische Expression bewirken.
2. Regulatorische Sequenz nach Anspruch 1, die kombiniert ist mit mindestens
einer der Nucleotidsequenzen, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus:
SEQ ID NOs: 9 bis 20, oder Teilen davon.
3. Regulatorische Sequenz nach Anspruch 1 oder 2, die aus Mensch stammt.
4. Rekombinantes Nucleinsäuremolekül enthaltend die regulatorische Sequenz
nach einem der Ansprüche 1 bis 3.
5. Vektor enthaltend die regulatorische Sequenz nach einem der Ansprüche 1
bis 3 oder das rekombinante Nucleinsäuremolekül nach Anspruch 4.
6. Rekombinantes Nucleinsäuremolekül nach Anspruch 4 oder Vektor nach
Anspruch 5, der zusätzlich eine zu exprimierende Nucleotidsequenz enthält,
wobei die Expression der Nucleotidsequenz von der regulatorischen Sequenz
kontrolliert wird.
7. Rekombinantes Nucleinsäuremolekül oder Vektor nach Anspruch 6, wobei die
Nucleotidsequenz ein Antigen codiert.
8. Rekombinantes Nucleinsäuremolekül oder Vektor nach Anspruch 7, wobei das
Antigen tumor- oder pathogenspezifisch ist oder an der Bildung von
Alzheimer-Plaques beteiligt ist.
9. Rekombinantes Nucleinsäuremolekül oder Vektor nach Anspruch 7, wobei das
Antigen ein Autoantigen oder ein Transplantationsantigen ist.
10. Rekombinantes Nucleinsäuremolekül oder Vektor nach Anspruch 7, wobei das
Antigen ein Allergen ist.
11. Rekombinantes Nucleinsäuremolekül oder Vektor nach Anspruch 6, wobei die
Nucleotidsequenz ein Protein codiert, das eine Immunantwort reguliert.
12. Rekombinantes Nucleinsäuremolekül oder Vektor nach Anspruch 11, wobei
das Protein ein Cytokin oder ein co-stimulatorisches Molekül ist.
13. Rekombinantes Nucleinsäuremolekül oder Vektor nach Anspruch 11, wobei
die Regulation eine Hemmung ist.
14. Rekombinantes Nucleinsäuremolekül oder Vektor nach Anspruch 11, 12 oder
13, wobei das Protein IL-10 oder TGF-β ist.
15. Rekombinantes Nucleinsäuremolekül oder Vektor nach Anspruch 11 oder 12,
wobei die Regulation eine Steigerung der Immunantwort ist.
16. Rekombinantes Nucleinsäuremolekül oder Vektor nach Anspruch 11, 12 oder
15, wobei das Protein IL-2, IL-4, IL-12, IL-15, IL-18, IFN-gamma oder GM-CSF
ist.
17. Rekombinantes Nucleinsäuremolekül oder Vektor nach Anspruch 11, 12 oder
15, wobei das Protein ein Mitglied der B7-Familie, ICOS-Ligand oder CD40 ist.
18. Rekombinantes Nucleinsäuremolekül oder Vektor nach Anspruch 6, wobei die
Nucleotidsequenz für ein Apoptose-induzierendes Molekül codiert.
19. Rekombinantes Nucleinsäuremolekül oder Vektor nach Anspruch 18, wobei
das Apoptose-induzierende Molekül zur TNF-Superfamilie gehört.
20. Rekombinantes Nucleinsäuremolekül oder Vektor nach Anspruch 6, wobei die
Nucleotidsequenz eine Antisense-Sequenz ist oder ein Ribozym exprimiert.
21. Rekombinantes Nucleinsäuremolekül oder Vektor nach Anspruch 20, wobei
die Antisense-Sequenz oder das Ribozym spezifisch ist für eine mRNA, die
ein Cytokin oder ein co-stimulatorisches Molekül codiert.
22. Rekombinantes Nucleinsäuremolekül oder Vektor nach Anspruch 6, wobei die
Nucleotidsequenz einen Transkriptionsfaktor codiert.
23. Rekombinantes Nucleinsäuremolekül oder Vektor nach Anspruch 6, der
zusätzlich eine zweite zu exprimierende Nucleotidsequenz enthält, wobei eine
Nucleotidsequenz ein Antigen codiert und die zweite Nucleotidsequenz ein
Protein codiert, das eine Immunantwort reguliert.
24. Vektor nach einem der Ansprüche 5 bis 23, der ein Virus ist.
25. Vektor nach einem der Ansprüche 6 bis 24, der zur Gentherapie oder DNA-
Vakzinierung geeignet ist.
26. Rekombinantes Nucleinsäuremolekül oder Vektor nach Anspruch 6, wobei die
Nucleotidsequenz ein Reportergen ist.
27. Verfahren zur Herstellung von genetisch modifizierten Wirtszellen, dadurch
gekennzeichnet, daß man Wirtszellen mit einem Vektor nach einem der
Ansprüche 5 bis 26 transfiziert und die transfizierten Wirtszellen in einem
Kulturmedium kultiviert.
28. Wirtszelle, die genetisch modifiziert ist mit der regulatorischen Sequenz nach
einem der Ansprüche 1 bis 3, dem rekombinanten Nucleinsäuremolekül nach
einem der Ansprüche 4, 6 bis 23 und 26 oder dem Vektor nach einem der
Ansprüche 5 bis 26 oder erhältlich nach dem Verfahren nach Anspruch 27.
29. Wirtszelle nach Anspruch 28, die eine dendritische Zelle ist.
30. Wirtszelle nach Anspruch 28 oder 29, die aus Mensch stammt.
31. Nucleotidsequenz umfassend ein Fragment mit einer Länge von mindestens
15 Nucleotiden, das spezifisch mit einem Strang einer regulatorischen
Sequenz nach einem der Ansprüche 1 bis 3 unter stringenten Bedingungen
hybridisiert.
32. Verfahren zur Antigen-spezifischen Stimulierung von T-Zellen in vitro,
enthaltend die Schritte:
- a) Transfektion von dendritischen Zellen mit einem Vektor nach einem der Ansprüche 7 bis 10, allein oder in Kombination mit einem Vektor nach einem der Ansprüche 11, 12, 15, 16, 17, 20 und 22, oder mit einem Vektor nach Anspruch 23;
- b) Cokultivierung der durch Schritt (a) gewonnenen transfizierten dendritischen Zellen mit T-Zellen; und
- c) Detektion der Aktivierung der T-Zellen aus Schritt (b).
33. Verfahren zur Herstellung eines Arzneimittels umfassend die Schritte (a) bis
(c) nach Anspruch 32 und zusätzlich den Schritt
- a) Formulierung eines Arzneimittels durch Versetzen der durch den Schritt (c) gewonnenen stimulierten T-Zellen mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger.
34. Verfahren zur Herstellung von T-Zell-stimulierenden dendritischen Zellen in
vitro, enthaltend die Schritte:
- a) Transfektion von dendritischen Zellen mit einem Vektor nach einem der Ansprüche 7 bis 10, allein oder in Kombination mit einem Vektor nach einem der Ansprüche 11 bis 22 oder mit einem Vektor nach Anspruch 23; und
- b) Kultivierung der transfizierten dendritischen Zellen in einem geeigneten Medium und/oder Detektion der T-Zell-stimulierenden Aktivität.
35. Verfahren zur Herstellung eines Arzneimittels umfassend die Schritte (a) und
(b) nach Anspruch 34 und zusätzlich den Schritt
- a) Formulierung eines Arzneimittels durch Versetzen der durch den Schritt (b) gewonnenen T-Zell-stimulierenden dendritischen Zellen mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger.
36. Verfahren nach einem der Ansprüche 32 bis 35, wobei die dendritischen
Zellen aus Mensch stammen.
37. Arzneimittel umfassend das rekombinante Nucleinsäuremolekül nach einem
der Ansprüche 6 bis 23, den Vektor nach einem der Ansprüche 6 bis 25, die
Wirtszelle nach einem der Ansprüche 28 bis 30, Antigen spezifisch stimulierte
T-Zellen, erhältlich nach dem Verfahren nach Anspruch 32, oder T-Zell-
stimulierende dendritische Zellen, erhältlich nach dem Verfahren nach
Anspruch 34, und optional einen pharmazeutisch verträglichen Träger.
38. Arzneimittel nach Anspruch 37, das ein Impfstoff ist.
39. Verwendung des rekombinanten Nucleinsäuremoleküls nach einem der
Ansprüche 6 bis 8 und 10, des Vektors nach einem der Ansprüche 6 bis 8, 10,
24 und 25, allein oder in Kombination mit einem rekombinanten
Nucleinsäuremolekül oder Vektor nach einem der Ansprüche 11, 12, 14 bis 17
und 22, der Wirtszelle nach einem der Ansprüche 28 bis 30, des
rekombinanten Nucleinsäuremoleküls oder Vektors nach Anspruch 23, von
Antigen spezifisch stimulierten T-Zellen, erhältlich nach dem Verfahren nach
Anspruch 33, oder T-Zell-stimulierenden dendritischen Zellen, erhältlich nach
dem Verfahren nach Anspruch 35, zur Herstellung eines Arzneimittels zur
Impfung gegen Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten, Tumoren, Allergene oder
Alzheimer-Plaques oder zur gentherapeutischen Behandlung von Tumoren
oder viralen, bakteriellen oder parasitischen Infektionen oder von Allergien.
40. Verwendung des rekombinanten Nucleinsäuremoleküls nach einem der
Ansprüche 6, 7, 9 und 10 oder des Vektors nach einem der Ansprüche 6, 7, 9,
10, 24 und 25, allein oder in Kombination mit einem rekombinanten
Nucleinsäuremolekül oder Vektor, nach einem der Ansprüche 11, 13, 14, 18
bis 22, des Nucleinsäuremoleküls oder Vektors nach Anspruch 23, oder der
Wirtszelle nach einem der Ansprüche 28 bis 30 zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen,
Transplantatabstoßung oder Allergien.
41. Verwendung des rekombinanten Nucleinsäuremoleküls nach Anspruch 18
oder 19 oder des Vektors nach einem der Ansprüche 18, 19, 24 und 25 zur
Herstellung eines Arzneimittels zur Vermeidung der Abstoßung von
Transplantaten und von Autoimmunreaktionen.
42. Verwendung der regulatorischen Sequenz nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
des rekombinanten Nucleinsäuremoleküls nach einem der Ansprüche 4, 6 bis
23 oder des Vektors nach einem der Ansprüche 5 bis 25 zur spezifischen
Expression von Antigenen oder immunregulatorischen Proteinen in
dendritischen Zellen.
43. Verwendung der regulatorischen Sequenz nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
des rekombinanten Nucleinsäuremoleküls nach Anspruch 4, 6 oder 26 oder
des Vektors nach Anspruch 5, 6 oder 26 zur Identifizierung und Isolierung von
cis-Elementen aus der regulatorischen Sequenz, die eine für dendritische
Zellen spezifische Expression vermitteln.
44. Verwendung der regulatorischen Sequenz nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
des rekombinanten Nucleinsäuremoleküls nach Anspruch 4, 6 oder 26 oder
des Vektors nach Anspruch 5, 6 oder 26 zur Bestimmung des Reifegrads von
dendritischen Zellen.
45. Verwendung der regulatorischen Sequenz nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
des rekombinanten Nucleinsäuremoleküls nach Anspruch 4, 6 oder 26 oder
des Vektors nach Anspruch 5, 6 oder 26 zur Identifizierung und Isolierung von
Faktoren, die eine Expression spezifisch für dendritische Zellen vermitteln.
46. Verwendung der regulatorischen Sequenz nach Anspruch 1 oder Teilen davon
zur Blockierung von Transkriptionsfaktoren durch Bereitstellung von
Transkriptionsfaktor-Bindungsstellen in dendritischen Zellen.
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