DE10054692A1 - Verbundlenkerachse - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Verbundlenkerachse für Kraftfahrzeuge. Diese weist zwei durch einen Querträger 4 verbundene Längslenker 2, 3 auf. Der Querträger 4 ist aus zwei ineinander liegenden Schalen 5, 6 zusammengesetzt, die über Längsschweißnähte 7, 8 miteinander verbunden sind. Der Querträger 4 besitzt einen im wesentlichen V-förmigen Querschnitt. Die Wanddicken S1, S2 der beiden Schalen 5, 6 können voneinander verschieden sein.
Description
Die Erfindung betrifft eine Verbundlenkerachse für Kraftfahrzeuge, welche
zwei durch einen Querträger verbundene Längslenker umfasst.
Verbundlenkerachsen kombinieren die Vorteile eines einfachen Aufbaus bei
geringem Raumbedarf und guten kinematischen Eigenschaften. Der die bei
den Längslenker verbindende Querträger wirkt als Torsionsstab, so dass
sich bei gleichzeitigem Einfedern eine Längslenkercharakteristik und bei
wechselseitigem Einfedern eine Schräglenkercharakteristik ergibt.
Es sind diverse Vorschläge bekannt, wie der Querträger einer Verbund
lenkerachse ausgestaltet sein soll, um diesen auf der einen Seite biegesteif,
auf der anderen Seite aber auch ausreichend torsionsweich zu gestalten.
Aus der DE 44 16 725 A1 geht beispielsweise eine Verbundlenkerachse
hervor mit zwei radtragenden elastisch am Aufbau angelenkten und starren
Längslenkern, die durch einen biegesteifen, aber torsionsweichen Querträ
ger miteinander verschweißt sind. Der Querträger besteht über die gesamte
Länge aus einem Rohrprofil, das an beiden Enden einen torsionssteifen
Querschnitt und im mittleren Bereich einen torsionsweichen U-, V-, L-, X-
oder ähnlichen Querschnitt mit mindestens einem doppelwandigen Profil
schenkel aufweist.
Im Umfang der FR 2 654 987 A1 ist eine Verbundlenkerachse bekannt, die
ebenfalls einen im Querschnitt V-förmigen Querträger aufweist. Der Querträ
ger ist über U-förmige Übergangsstücke mit den Längslenkern verschweißt.
Im Automobilbau besteht zur Steigerung der Produktivität ein generelles
Bestreben nach einer möglichst wirtschaftlichen und rationellen Herstellung
der Kraftfahrzeugkomponenten bei gleichzeitiger Steigerung der Qualität der
Produkte. Diesen Forderungen unterliegen auch Verbundlenkerachsen.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verbundlenkerachse
unter Gewährleistung einer hohen Leistungsfähigkeit im Gewicht zu reduzie
ren und effizienter zu gestalten.
Kernpunkt der Erfindung bildet die Maßnahme, dass der Querträger aus
zwei ineinander liegenden Schalen zusammengesetzt ist, welche über
Längsschweißnähte miteinander verbunden sind. Die beiden Schalen sind
vorzugsweise als Pressschalen aus Stahlblech ausgeführt und können un
terschiedlichster Form sein. Folglich können sich auch grundsätzlich unter
schiedliche Positionen der Schweißnähte ergeben. Die Konfiguration der
Schalen ist in erster Linie abhängig vom auszurüstenden Fahrzeugtyp, ins
besondere dessen Gewicht und Motorisierung und des sich hieraus erge
benden gewünschten Steifigkeitsverhalten der Verbundlenkerachse.
Durch eine Variation der beiden Schalen in ihrer Form kann die von den bei
den Schalen eingeschlossene Fläche bestimmt werden. Auf diese Weise ist
eine Einstellung der Roll- bzw. Torsionssteifigkeit des Querträgers möglich.
Durch die Veränderung der eingeschlossenen Fläche kann je nach ge
wünschtem Fahrverhalten die Rollsteifigkeit des Fahrwerks eingestellt werden.
Auf diese Weise ist es möglich, ohne das Gewicht der Verbundlenker
achse zu erhöhen, die Rollsteifigkeit in dem kraftfahrzeugtypischen Maße zu
bestimmen. Es wird ein effizienter, sehr torsionssteifer, aber leichter Quer
träger geschaffen.
Nach den Merkmalen des Anspruchs 2 weist der Querträger mindestens
über dem überwiegenden Teil seiner Länge einen im wesentlichen V- oder
U-förmigen Querschnitt auf. Diese Querschnittskonfiguration gewährleistet
sehr gute kinematische Fahreigenschaften bei fahrzeuggerechter Tragfähig
keit und Torsionssteifigkeit.
Eine vorteilhafte Weiterbindung des grundsätzlichen Erfindungsgedankens
besteht in einer Verbundlenkerachse gemäß Anspruch 3. Danach sind die
Wanddicken der 1. oberen bzw. äußeren Schale und der 2. unteren bzw.
inneren Schale voneinander verschieden. Die Wanddicken können den je
weiligen Bauteilanforderungen und der auftretenden Spannungszuständen
gerecht bestimmt werden. Auch über die Wanddicken kann eine auf den je
weiligen Kraftfahrzeugtyp abgestimmte Rollsteifigkeit eingestellt werden. Die
Auswahl unterschiedlicher Wanddicken gewährleistet eine optimale Mate
rialausnutzung und führt gegenüber bekannten Querträgern zu einer weite
ren Gewichtsersparnis. Damit ist eine noch größere Variantenkombination
hinsichtlich der kundenspezifischen Wünsche der Fahreigenschaften des
Kraftfahrzeugs gegeben.
Grundsätzlich ist es im Rahmen der Erfindung auch möglich, die einzelnen
Schalen aus unterschiedlichen Werkstoffen, insbesondere verschiedenen
Stählen mit unterschiedlichen Werkstoffeigenschaften, zu fertigen.
Nach den Merkmalen von Anspruch 4 ist jeder Längslenker aus einer Unter
schale und einer Oberschale gebildet. Hiermit verbindet sich der Vorteil,
dass der Querträger nicht an die Form der Längslenker angepasst werden
muss, da er zwischen der Oberschale und der Unterschale formschlüssig
aufgenommen wird. In den Übergängen des Querträgers zu den Längslenkern
werden die beiden Profile miteinander verschweißt. Hierzu sind an den
Längslenkern Aufnahmen für die Enden des Querträgers ausgebildet (An
spruch 5).
Die Schalenbauweise der Längslenker ermöglicht homogene Übergänge
sowohl zum Querträger als auch zur Karosserieanbindung und den Radla
gern. Zusätzliche Versteifungsbleche sind nicht erforderlich. Dies bedeutet
einen günstigeren Aufbau im Vergleich zu herkömmlichen Rohrlängslenkern
mit Versteifungsblechen. Daraus ergibt sich eine Reduzierung der Einzelteile
sowie der Schweißnähte. Dies hat fertigungstechnische Vorteile und führt zu
einer weiteren Gewichtsreduzierung.
Gemäß der vorteilhaften Ausgestaltung von Anspruch 6 greifen die Aufnah
men an der Unterschale mit zungenförmigen Übergangsabschnitten in die
Enden des Querträgers. Die Übergangsabschnitte bilden die Verlängerung
der Unterschale zum Querträger hin, wodurch harmonische Übergänge ge
währleistet sind. Durch diese Variante werden separate Übergangsbleche
und die zu deren Festlegung erforderlichen Schweißnähte eingespart.
Die erfindungsgemäße Verbundlenkerachse zeichnet sich durch ihre leichte
Bauart aus sowie ihre Effizienz hinsichtlich der Anpassung an verschiedene
Kraftfahrzeugtypen und dem damit geforderten Steifigkeitsverhalten. Den
Verbundlenkerachsen kann durch Abstimmung der Querschnittsflächen des
Querträgers, der Wanddicken und gegebenenfalls auch des Werkstoffs der
Schalen von Querträger und Längslenkern ein auf den jeweiligen Kraftfahr
zeugtyp abgestimmtes Steifigkeitsverhalten gegeben werden.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher be
schrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Verbundlenkerachse in der Ansicht;
Fig. 2 einen vertikalen Querschnitt durch den Querträger der
Verbundlenkerachse;
Fig. 3 einen Ausschnitt des Querträgers in perspektivischer Ansicht;
Fig. 4 ebenfalls in perspektivischer Darstellungsweise den
Übergangsbereich eines Querträgers zum Längslenker und
Fig. 5 eine Seitenansicht auf die Darstellung der Fig. 4 gemäß dem
Pfeil V.
In der Fig. 1 ist mit 1 eine Verbundlenkerachse für ein Kraftfahrzeug be
zeichnet. Die Verbundlenkerachse 1 umfasst im wesentlichen zwei radfüh
rende Längslenker 2, 3 und einen die beiden Längslenker 2, 3 verbindenden
Querträger 4.
Anhand der Fig. 2 erkennt man, dass der Querträger 4 aus einer 1. oberen
Schale 5 und einer 2. unteren Schale 6 gebildet ist. Die beiden Schalen 5, 6
liegen ineinander und sind über Längsschweißnähte 7, 8 miteinander ver
bunden (siehe hierzu auch Fig. 3).
Bei den beiden Schalen 5, 6 handelt es sich um Pressteile aus Stahlblech.
Sie weisen im wesentlichen einen V-förmigen Querschnitt auf. Die untere
Schale 6 besitzt an ihren Seitenschenkeln 9 gerundet umgebogene Endab
schnitte 10. An den Endschenkeln 10 ist die obere Schale 5 mit ihren Sei
tenschenkeln 11 angesetzt und hier verschweißt. Die Längsschweißnähte 7,
8 werden prozessautomatisiert mit Schweißautomaten hergestellt.
Durch eine Abstimmung in der Querschnittskonfiguration der beiden Schalen
5, 6 kann die von diesen eingeschlossene Fläche A bestimmt werden. Hier
durch ist eine Einstellung der Roll- bzw. Torsionssteifigkeit des Querträgers 4
möglich. In Strichlinienführung ist in der Fig. 2 eine untere Schale 6' ange
deutet, welche einen etwa U-förmigen halbrunden Querschnitt besitzt. Hier
durch wird die von der oberen Schale 5 und der unteren Schale 6' einge
schlossene Fläche A' vergrößert. Damit steigt die Torsions- und Rollsteifig
keit des Querträgers 4.
Die Wanddicken S1, S2 der Schale 5 und der Schale 6 bzw. 6' können von
einander verschieden sein. Die einzelnen Wanddicken S1, S2 sind auf die
jeweiligen Bauteilanforderungen und die im Betrieb auftretenden Span
nungszustände abstimmbar. Diese Maßnahme trägt auch zu einer gewichts
optimierten Bauweise der erfindungsgemäßen Verbundlenkerachse 1 bei.
An den Längslenkern 2, 3 sind Aufnahmen 12 ausgebildet, in welche der
Querträger 4 mit seinen Enden 13 eingeführt und hier festgelegt ist. Die
Festlegung erfolgt durch Schweißnähte 14. Anhand der Fig. 4 und 5 er
kennt man, dass jeder Längslenker 2 bzw. 3 aus einer Unterschale 15 und
einer Oberschale 16 gebildet ist. Hierbei handelt es sich ebenfalls um
Pressteile aus Stahlblech. Die Aufnahmen 12 nehmen die Enden 13 des
Querträgers 4 formschlüssig auf. Hierbei greifen an der Unterschale 15 aus
gebildete zungenförmige Übergangsabschnitte 17 von unten in das jeweilige
Ende 13 (siehe Fig. 5). Dies führt zu harmonischen Übergängen und erhöht
die Torsionssteifigkeit des Querträgers 4 in den Enden 13.
1
Verbundlenkerachse
2
Längslenker
3
Längslenker
4
Querträger
5
obere Schale
6
untere Schale
6
' untere Schale
7
Schweißnaht
8
Schweißnaht
9
Seitenschenkel
10
Endabschnitt
11
Seitenschenkel
12
Aufnahme
13
Ende v.
4
14
Schweißnaht
15
Unterschale
16
Oberschale
17
Übergangsabschnitt
A Fläche
A' Fläche
S1 Wanddicke
S2 Wanddicke
A Fläche
A' Fläche
S1 Wanddicke
S2 Wanddicke
Claims (6)
1. Verbundlenkerachse für Kraftfahrzeuge, welche zwei durch einen Querträ
ger (4) verbundene Längslenker (2, 3) umfasst, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Querträger (4) aus zwei ineinander liegenden
Schalen (5, 6) zusammengesetzt ist, welche über Längsschweißnähte (7,
8) miteinander verbunden sind.
2. Verbundlenkerachse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass der Querträger (4) zumindest auf dem überwiegenden Teil
seiner Länge einen im wesentlichen V- oder U-förmigen Querschnitt
besitzt.
3. Verbundlenkerachse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Wanddicken (S1, S2) der 1. Schale (5) und
der 2. Schale (6) voneinander verschieden sind.
4. Verbundlenkerachse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, dass jeder Längslenker (2, 3) aus einer
Unterschale (15) und einer Oberschale (16) gebildet ist.
5. Verbundlenkerachse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, dass an den Längslenkern (2, 3)
Aufnahmen (12) für die Enden (13) des Querträgers (4) ausgebildet sind.
6. Verbundlenkerachse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, dass die Aufnahmen (12) an der Unterschale (15) mit
zungenförmigen Übergangsabschnitten (17) in die Enden (13) des
Querträgers (4) greifen.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: BENTELER AUTOMOBILTECHNIK GMBH, 33104 PADERBORN, D |
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8125 | Change of the main classification |
Ipc: B60G 21055 |
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8363 | Opposition against the patent | ||
8365 | Fully valid after opposition proceedings | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20120601 |