DE10054269A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Verschließen und Öffnen eines Schmelzgefäßes - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Verschließen und Öffnen eines SchmelzgefäßesInfo
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Abstract
Um das Verschließen und Öffnen von einem im Boden von Schmelzgefäßen (1) angeordneten Abstichkanal (4) zu vereinfachen und um den den Abstichkanal (4) nach unten verschließenden Schieber (5) vor der Schmelze (3) zu schützen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, unter Verdrängung der Schmelze (3) den Abstichkanal (4) mit einer Sperrflüssigkeit (7) von unten zu füllen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verschließen und
Öffnen eines im Boden eines Schmelzgefäßes vertikal bis schräg nach oben an
geordneten Abstichkanals, wobei der Abstichkanal während des Schmelzvorgangs
an seinem unteren Ende mit einem Schieber verschlossen und mit einem Sperr
material gefüllt ist.
Ein bekanntes und an sich auch bewährtes Verfahren zum Verschließen des Ab
stichkanals eines feststehenden und nicht kippbaren Schmelzgefäßes besteht bei
spielsweise darin, mit Hilfe einer entsprechenden Vorrichtung eine geeignete plas
tische Masse in den Abstichkanal zu pressen und diese damit zu verschließen.
Zum Abstich wird die Masse aufgebohrt oder mit einer Sauerstofflanze ausge
brannt.
Das Einfüllen der Masse in den Abstichkanal kann dabei von oben durchgeführt
werden, wobei dann noch keine Schmelze im Schmelzgefäß vorhanden sein darf.
Es ist aber auch bekannt, das Material von unten in den Abstichkanal zu drücken,
wobei dann, falls im Abstichkanal Schmelze vorhanden ist, diese nach oben ver
drängt wird. Damit das Material nach dem Einbringen in den Abstichkanal nicht
wieder nach unten herausläuft, ist es bekannt, das untere Ende des Abstichkanals
durch einen Schieber zu verschließen.
In der DE 32 30 646 C1 wird ein Verfahren zum Verschließen eines Abstichkanals
eines Elektro-Metallschmelzofens beschrieben, in dem sich noch ein Teil der Me
tallschmelze befindet, wobei in den Abstichkanal unter Druck von unten zuerst zur
Verdrängung der Metallschmelze aus dem Abstichkanal eine vorbestimmte Menge
einer Stopfmasse und anschließend eine vorbestimmte Menge eines schüttfähi
gen feuerfesten Materials (Granulat) eingebracht wird, wodurch dann das Stopf
material in die Schmelze gedrückt wird. Danach wird der Abstichkanal mit einem
Schieber geschlossen. Zum Abstich wird der Schieber zur Seite geschoben und
das Granulat rieselt heraus und gibt den Abstichkanal zum Austritt der Schmelze
wieder frei.
Aus der DE 27 22 282 B1 ist ein Verfahren zum Schließen und Öffnen eines Ab
stichkanals bekannt, wobei bei geöffnetem Schieber von unten in den Abstichka
nal eine Füllmasse eingebracht wird, die aus teilchenförmigem feuerfesten Füllma
terial und elastischem thermoplastischen Kunststoff oder Harz besteht. Die Füll
masse besitzt bevorzugt die Form eines zylindrischen Körpers, der von unten bei
geöffnetem Schieber in den Abstichkanal eingeschoben wird, kann aber auch aus
Kugeln bestehen, die dann von unten mittels eines stempelförmigen Schiebers in
den Abstichkanal eingeschoben werden.
In der DE 28 32 635 A1 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem zum Verschlie
ßen der Abstichöffnung von Hüttenöfen gleichfalls ein partikelförmiges Material
verwendet wird, beispielsweise Sand. Zunächst wird aber Druckluft in den Ab
stichkanal eingeleitet, verdrängt dort die Schmelzmasse und schiebt sie in den
Ofeninnenraum zurück. Danach wird Sand in den Abstichkanal eingebracht, wo
durch an der Kontaktstelle mit der Schmelzmasse diese am inneren Ende des Ab
stichkanals erstarrt und dort den Abstichkanal verschließt. Zum Abstich wird zu
nächst der Sand aus dem Abstichkanal mit Hilfe einer Blaslanze entfernt, wonach
die erstarrte Schmelze sich wieder erwärmt, erweicht und schließlich aus dem Ab
stichkanal herausfließt.
Schließlich ist aus der EP 06 24 769 A1 ein Verfahren zum Verschließen eines
Abstichkanals bekannt, bei dem ein mit einem Bindemittel vermischtes fließfähiges
Material in den Abstichkanal eingebracht wird. Bei der anschließenden Reaktion
zwischen der Metallschmelze und dem eingebrachten Gemisch verbrennt das
Bindemittel rückstandslos, und das Restmaterial verstopft in rieselfähiger Form die
Abstichöffnung, wobei sie durch eine mechanische Absperrvorrichtung (Schieber)
bis zum nächsten Abstich vor dem Herausrieseln gehindert wird.
Nachteilig bei den bekannten Verfahren ist die oftmals notwendige Blaslanze, um
das im Abstichkanal vorhandene versinterte, ursprünglich plastische oder
granulatförmige Material zu entfernen, sowie generell das schwierige bis
unmögliche Transportverhalten körniger Feststoffe (Granulate) in gebogenen
Rohrleitungen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ausgehend vom bekannten Stand der Technik, ein
Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, das bzw. die unter Vermeidung der
geschilderten Nachteile in einfacher Weise das Verschließen und Öffnen des Ab
stichkanals ermöglichen, wobei das Verschließen auch bei noch vorhandener
Schmelze im Schmelzgefäß durchführbar sein soll.
Die gestellte Aufgabe wird für einen mit einem Absperrschieber verschließbaren
und mit einem Sperrmaterial gefüllten vertikal bis schräg nach oben angeordneten
Absperrkanal eines Schmelzgefäßes gemäß dem kennzeichnenden Merkmal des
Anspruchs 1 verfahrensmäßig dadurch gelöst, dass als Sperrmaterial eine mit der
Schmelze nicht mischbare Sperrflüssigkeit von unten in den Absperrkanal einge
bracht wird.
Durch das Einbringen einer Sperrflüssigkeit von unten in den Abstichkanal ist es
möglich, noch im Abstichkanal vorhandene Schmelze zurück in den Ofenschmelz
raum zu verdrängen. Dies geschieht durch Anwendung eines äußeren Drucks auf
die Sperrflüssigkeit, wodurch diese entgegen der Ausfließrichtung der Schmelze in
den Abstichkanal gedrückt wird.
Das Einbringen der Sperrflüssigkeit geschieht nach einer vorteilhaften Ausgestal
tung der Erfindung bei geschlossener Schieberstellung durch eine Öffnung im Ab
sperrschieber oder durch eine seitliche Öffnung oberhalb des geschlossenen Ab
sperrschiebers, durch welche Öffnungen dann auch das Ausbringen der Sperr
flüssigkeit unmittelbar vor dem Abstich erfolgt.
Die Verwendung einer Sperrflüssigkeit zum Verschließen und Öffnen des Abstich
kanals ist gegenüber dem Einsatz von plastischen oder granulatförmigen Stoffen
in seiner Handhabung - auch über Rohrleitungen - problemlos und bedarf, einmal
installiert, keinerlei weiterer technischer oder zeitaufwendiger Vorarbeiten am Ab
stichkanal.
Damit die Sperrflüssigkeit gegenüber der Schmelze keinen Auftrieb erfährt, wie
beispielsweise bei der Verwendung von feuerfesten Granulaten oder Sand ge
schehen kann, besitzt die Sperrflüssigkeit gemäß der Erfindung eine höhere Dich
te als die Schmelze, wodurch die Sperrflüssigkeit innerhalb des Abstichkanals
stets unterhalb der Schmelze verbleibt.
Da der Absperrvorgang im Abstichkanal bei einer erhöhten Temperatur stattfindet,
die bis zur Betriebstemperatur des Schmelzgefäßes reichen kann, ist es erforder
lich, dass die Sperrflüssigkeit bei diesen Temperaturen einen niedrigen Dampf
druck besitzt, um Verdampfungsverluste möglichst klein zu halten bzw. gänzlich
auszuschließen.
Aufgrund der Eigenschaft der Schmelzflüssigkeit, mit der Schmelze nicht mischbar
zu sein und sich auch durch den Kontakt mit der Schmelze und durch die Temperaturbeanspruchung
im Abstichkanal nicht eigenschaftsmäßig zu verändern, kann
die Sperrflüssigkeit mit Vorteil gemäß der Erfindung mehrfach verwendet werden.
Als Sperrflüssigkeiten können beispielsweise auch solche Stoffe eingesetzt wer
den, die bei höheren Temperaturen flüssig sind, die aber noch deutlich unterhalb
der Betriebstemperatur des Schmelzgefäßes liegen, bei Raumtemperatur dage
gen fest sind, wie beispielsweise Blei. Auch spezielle Legierungen, die diesen
Forderungen nach hoher Dichte, niedrigem Schmelzpunkt und Nichtmischbarkeit
mit der Schmelze genügen, könnten hierbei zum Einsatz kommen.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung ist gekennzeich
net durch einen den Abstichkanal nach unten verschließenden Absperrschieber.
Durch eine Öffnung dieses Absperrschiebers oder durch eine seitliche Öffnung
oberhalb dieses Schiebers ist der Abstichkanal jeweils mit einer Rohrleitung ver
bunden, durch die mit Hilfe einer Fördereinrichtung, beispielsweise einer Kolben-
Zylinder-Einheit, die Sperrflüssigkeit nach oben in den Abstichkanal gedrückt wird.
Da gemäß der Erfindung die Sperrflüssigkeit wieder verwendbar ist, sind die Rohr
leitungen für die Sperrflüssigkeit mit einem Vorratsbehälter verbunden, aus dem
die Sperrflüssigkeit zum Einbringen in den Abstichkanal entnommen wird und in
den sie beim Ablassen aus dem Abstichkanal wieder zurückfließt.
Rohrleitungen, Fördervorrichtungen und Vorratsbehälter sind bei Verwendung ei
ner bei Raumtemperatur sich verfestigenden Sperrflüssigkeit beheizbar ausgebil
det, um den Flüssigkeitszustand gegenüber einer möglichen Abkühlung und Er
starrung aufrechtzuerhalten.
Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung werden nachfolgend
an in schematischen Zeichnungsfiguren dargestellten Ausführungsbeispielen nä
her erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Absperrvorrichtung mit eingefüllter Sperrflüssigkeit,
Fig. 2 eine Absperrvorrichtung gemäß Fig. 1 in Abstichstellung,
Fig. 3 eine Absperrvorrichtung gemäß Fig. 1 mit verändertem Absperr
schieber,
Fig. 4 eine Absperrvorrichtung mit seitlicher Sperrflüssigkeitszufuhr,
Fig. 5 eine Absperrvorrichtung mit zwischengeschaltetem Behälter.
In der Zeichnungsfigur 1 ist in einem Teilausschnitt ein Schmelzofen 1 während
des Schmelzvorgangs dargestellt. Durch die feuerfeste Zustellung 2 hindurch ist
im Boden ein vertikaler Abstichkanal 4 angeordnet, der an seinem unteren Ende
mit einer Absperrvorrichtung 10 versehen ist und durch den bei geöffneter Ab
sperrvorrichtung 10 die im Schmelzgefäß 1 vorhandene Schmelze 3 abgezogen
werden kann.
Die Absperrvorrichtung 10 besitzt einen Absperrschieber 5 mit Schieberstellvor
richtung 6 sowie zwei Bohrungen 17, 18, an die unten eine Rohrleitung 8 zum
Einbringen der Sperrflüssigkeit 7 in den Abstichkanal 4 und eine Rohrleitung 15
zur Wegführung der Schmelze 3 befestigt sind. Die beiden Rohrleitungen 8, 15
sind so angeordnet, dass sie mit dem Absperrschieber 5 verschoben werden kön
nen.
Im dargestellten Betriebszustand ist der Abstichkanal 4 bereits mit der Sperrflüs
sigkeit 7 gefüllt und somit durch diese verschlossen. Die Sperrflüssigkeit 7 wurde
dabei über die Rohrleitung 8 mittels einer Fördereinrichtung 9, im dargestellten
Ausführungsbeispiel eine Kolben-Zylinder-Einheit, in Pfeilrichtung 12 nach oben
gedrückt und wird in der abgebildeten Stellung gehalten, so dass die Schmelze 3
nicht nach unten herauslaufen kann.
Die Fördervorrichtung 9 und die Rohrleitung 8 sind mit einem Vorratsbehälter 11
verbunden, aus dem die Sperrflüssigkeit 7 entnommen wurde und in den sie spä
ter wieder zurückfließt, wenn sie zum Abstich der Schmelze aus dem Abstichkanal
4 wieder entfernt wird.
In Fig. 2 ist der Betriebszustand des Abstichs des Schmelzgefäßes dargestellt.
Durch seitliches Verschieben des Absperrschiebers 5 wurde auch die Rohrleitung
8 für die Sperrflüssigkeit 7 aus ihrer Stellung unterhalb des Abstichkanals 4 ver
schoben und an ihrer Stelle die gleichfalls mit dem Absperrschieber 5 verbundene
Rohrleitung 15 unter den Abstichkanal 4 gebracht, wodurch nun die Schmelze
durch die Bohrung 18 des Absperrschiebers 5 in Pfeilrichtung 14 aus dem Ab
stichkanal 4 herausläuft.
Das Verfahren der Erfindung läuft bei einem feststehenden Schmelzofen 1 ent
sprechend dem dargestellten Ausführungsbeispiel wie folgt ab:
- - Abstich der Schmelze 3 durch den Abstichkanal 4
- - Verschieben des Absperrschiebers 5 mittels der Schieberstellvorrichtung 6, so dass die Rohrleitung 8 unterhalb des Abstichkanals 4 gelangt
- - Einbringen der Sperrflüssigkeit 7 aus dem Vorratsbehälter 11 in den Abstichka nal 4 unter Verdrängung der im Abstichkanal 4 vorhandenen Schmelze 3 von un ten durch die Bohrung 17 des Absperrschiebers über die Rohrleitung 8
- - Verbleib der Sperrflüssigkeit 7 im Abstichkanal 4 während der Schmelzphase
- - Ablassen der Sperrflüssigkeit 7 in den Vorratsbehälter 11 über die Rohrleitung 8, wonach die Schmelze 3 wieder in den Abstichkanal 4 gelangt
- - Verschieben des Absperrschiebers 5 mittels der Schieberstellvorrichtung 6, so dass nun die Rohrleitung 15 unterhalb des Abstichkanals 4 gelangt und der Ab stich der Schmelze 3 durch die Bohrung 18 des Absperrschiebers 5 erfolgt.
Fig. 3 zeigt eine Absperrvorrichtung 10, bei der gegenüber dem Ausführungsbei
spiel der Fig. 1 und 2 der Absperrschieber 5 verändert wurde. Der alternative
Absperrschieber 5' ist mit einem vergrößerten Abstand der beiden Bohrungen 17,
18 und dementsprechend mit einem größeren seitlichen Abstand der beiden Rohr
leitungen 8 und 15 voneinander und mit einer zwischen den beiden Bohrungen 17,
18 angeordneten feuerfesten Platte 16 ausgebildet. Dieser vergrößerte Abstand
ermöglicht nun ein direktes Absperren des Abstichkanals 4 mit dem Absperrschie
ber 5', wobei dieser in eine Mittelstellung geschoben ist und die feuerfeste Platte
16 den Abstichkanal 4 unten dicht verschließt.
In einem anderen Anwendungsbeispiel mit einer Absperrvorrichtung 20 wird, wie
Fig. 4 zeigt, die Sperrflüssigkeit 7 oberhalb des Absperrschiebers 21 einge
bracht, nachdem dieser verschlossen wurde und den Schmelzfluss beim Abstich
unterbrochen hat. Hierbei wird die Sperrflüssigkeit 7 mit Hilfe der Fördervorrich
tung 9 aus dem Vorratsbehälter 11 entnommen und über die Rohrleitung 22 durch
eine seitliche Eintrittsöffnung in den Abstichkanal 4 gedrückt. Es ist dabei auch
möglich, die Sperrflüssigkeit 7 über mehrere Rohrleitungen (nicht dargestellt) in
den Abstichkanal 4 einzuleiten.
Weiterhin ist es gemäß der Erfindung auch möglich, statt der seitlichen Eintrittsöff
nung einen Düsenstein zu verwenden, der beheizbar sein kann, beispielsweise
induktiv, um ein Einfrieren von eventuell eindringender Schmelze 3 zu verhindern.
In einem weiteren Anwendungsbeispiel gemäß Fig. 5 mit der Absperrvorrichtung
30 ist ein Behälter 33 im Absperrkanal 4 integriert, der oben mit einem Absperr
schieber 31 für die Schmelze 3 und unten mit einem Absperrschieber 32 für die
Sperrflüssigkeit 7 ausgebildet ist. Die Funktion dieser Absperrvorrichtung 30 ist
wie folgt:
Der Schmelzenfluss während des Abstiches wird durch Schließen des oberen Ab sperrschiebers 31 unterbrochen. Danach wird der untere Absperrschieber 32 e benfalls geschlossen, Sperrflüssigkeit 7 über die Rohrleitung 34 nach Öffnung des Absperrventils 37 aus einem Vorratsbehälter 11 in den Behälter 33 eingebracht, der obere Absperrschieber 31 wieder geöffnet und mittels der Sperrflüssigkeit 7 die Schmelze 3 nach oben gedrückt.
Der Schmelzenfluss während des Abstiches wird durch Schließen des oberen Ab sperrschiebers 31 unterbrochen. Danach wird der untere Absperrschieber 32 e benfalls geschlossen, Sperrflüssigkeit 7 über die Rohrleitung 34 nach Öffnung des Absperrventils 37 aus einem Vorratsbehälter 11 in den Behälter 33 eingebracht, der obere Absperrschieber 31 wieder geöffnet und mittels der Sperrflüssigkeit 7 die Schmelze 3 nach oben gedrückt.
Während des Schmelzvorganges kann der Absperrschieber 31 geöffnet bleiben.
Aus Sicherheitsgründen oder wegen erforderlicher Reparaturmaßnahmen ist es
aber auch möglich, den Schieber 31 nach dem Hochdrücken der Schmelze 3 zu
schließen. Zum Ablassen der Sperrflüssigkeit 7 zu einem weiteren Abstich wird
zunächst das Absperrventil 37 wieder geschlossen und das Absperrventil 38 ge
öffnet, wodurch Schmelze 3 nun die Sperrflüssigkeit 7 aus dem Abstichkanal 4
und dem Behälter 33 über die Rohrleitung in die Fördervorrichtung 36 drückt. Bei
abgeschlossenem Füllvorgang des Behälters 33 mit Schmelze 3 wird das Ab
sperrventil 38 dann geschlossen und der untere Absperrschieber 32 geöffnet, so
dass nun die Schmelze aus dem Schmelzgefäß 1 über den Behälter 33 ungehin
dert in die Rohrleitung 15 fließen kann.
Die Förderung der Sperrflüssigkeit 7 geschieht in diesem Anwendungsbeispiel
durch Anwendung einer Pumpen-Schwerkraft-Förderung mit einer Fördervorrich
tung 36, einer Kolben-Zylinder-Einheit und einem oberhalb des Behälters 33 an
geordneten Vorratsbehälter 11, der mit Hilfe der Fördereinrichtung 36 gefüllt wird.
Bei der Verwendung von Sperrflüssigkeiten, die nur bei höheren Temperaturen
flüssig sind und bei niedrigeren Temperaturen wieder erstarren, besteht die Ge
fahr, dass dieses Erstarren in den Rohrleitungen sowie in den Fördervorrichtungen
und im Vorratsbehälter erfolgt. Um diesen Nachteil zu vermeiden, sind bei derarti
gen Stoffen diese gefährdeten Anlagenteile beheizbar ausgebildet.
Das Verfahren der Erfindung, einen Abstichkanal mit einer Sperrflüssigkeit fallwei
se unter Verdrängung der Schmelze zu füllen und damit zu schließen und diesen
zum Abstich durch Herauslaufen der Sperrflüssigkeit aus dem Abstichkanal wieder
zu öffnen, ist nicht auf die dargestellten Anwendungsbeispiele beschränkt. Viel
mehr ist die Anwendung des Verfahrens auf alle mit einem Schieber verschließba
ren kanalförmigen und vertikal bis schräg nach oben angeordneten Abstichöffnun
gen im Boden von Schmelzgefäßen anwendbar, wobei die Ausbildung und Ab
messung der kanalförmigen Abstichöffnungen sowie die Ausbildung der Schieber
vorrichtungen, beispielsweise können auch Drehschieber eingesetzt werden, weit
gehend variabel gestaltet sein können.
1
Schmelzgefäß
2
Feuerfeste Zustellung
3
Schmelze
4
Abstichkanal
5
,
5
' Absperrschieber
6
Schieberstellvorrichtung
7
Sperrflüssigkeit
8
Rohrleitung für Sperrflüssigkeit
9
Fördervorrichtung
10
Absperrvorrichtung
11
Vorratsbehälter
12
Transportrichtung Sperrflüssigkeit
14
Transportrichtung Schmelze beim Abstich
15
Rohrleitung für Schmelze
16
Feuerfeste Platte
17
,
18
Bohrungen im Absperrschieber
20
Absperrvorrichtung
21
Absperrschieber
22
Rohrleitung für Sperrflüssigkeit
23
Transportrichtung Sperrflüssigkeit
30
Absperrvorrichtung
31
Absperrschieber
32
Absperrschieber
33
Behälter
34
Rohrleitung für Sperrflüssigkeit
35
Rohrleitung für Sperrflüssigkeit
36
Fördervorrichtung
37
Absperrventil in Rohrleitung
34
38
Absperrventil in Rohrleitung
35
Claims (13)
1. Verfahren zum Verschließen und Öffnen eines im Boden eines Schmelzgefäßes
(1) vertikal bis schräg nach oben angeordneten Abstichkanals (4), wobei der Ab
stichkanal (4) während des Schmelzvorgangs an seinem unteren Ende mit einem
Absperrschieber verschlossen und mit einem Sperrmaterial gefüllt ist, dadurch
gekennzeichnet, dass als Sperrmaterial eine mit der Schmelze (3) nicht mischba
re Sperrflüssigkeit (7) von unten in den Abstichkanal (4) eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Einbringen
der Sperrflüssigkeit (7) durch Einwirkung eines äußeren Drucks unter Verdrän
gung von im Abstichkanal (4) vorhandener Schmelze (3) durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ein
bringen der Sperrflüssigkeit (7) in den Abstichkanal (4) von unten durch den geöff
neten Absperrschieber (5, 5', 31) und/oder durch eine seitliche Öffnung oberhalb
des geschlossenen Absperrschiebers (21) im unteren Abstichkanalbereich erfolgt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Sperrflüssigkeit (7) einen möglichst geringen Dampfdruck be
sitzt und ihre Dichte größer ist als die Dichte der Schmelze (3).
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Sperrflüssigkeit (7) aus einem Feststoff gebildet ist, der erst bei
höheren Temperaturen, aber noch wesentlich unterhalb der Betriebstemperatur
des Schmelzgefäßes (1) schmilzt, beispielsweise Blei.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekenn
zeichnet, dass die Sperrflüssigkeit (7) sich während ihrer Verweilzeit im Abstichkanal
(4) durch die dabei stattfindende Temperaturbelastung und durch den Kon
takt mit der Schmelze (3) nicht verändert und mehrfach verwendbar ist.
7. Absperrvorrichtung (10) zum Verschließen und Öffnen eines im Boden eines
Schmelzgefäßes (1) vertikal bis schräg nach oben angeordneten Abstichkanals
(4), wobei der Abstichkanal (4) während des Schmelzvorgangs an seinem unteren
Ende mit einem Absperrschieber (5, 5') verschlossen und mit einer Absperrflüs
sigkeit (7) gefüllt wird, zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehre
ren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine mit dem Ab
sperrschieber (5, 5') verbundene Rohrleitung (15) zum Austrag der Schmelze (3)
und parallel hierzu eine gleichfalls mit dem Absperrschieber (5, 5') verbundene
Rohrleitung (8) zum Ein- und Ausbringen der Sperrflüssigkeit (7), wobei die Rohr
leitungen (8, 15) so angeordnet sind, dass sie durch Verschiebung des Absperr
schiebers (5, 5') abwechselnd den Abstichkanal (4) nach unten verlängern.
8. Absperrvorrichtung (20) zum Verschließen und Öffnen eines im Boden eines
Schmelzgefäßes (1) vertikal bis schräg nach oben angeordneten Abstichkanals
(4), wobei der Abstichkanal (4) während des Schmelzvorgangs an seinem unteren
Ende mit einem Absperrschieber (21) verschlossen und mit einer Sperrflüssigkeit
(7) gefüllt wird zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine den Abstichkanal (4)
nach unten verlängernde Rohrleitung (15), die durch einen Absperrschieber (21)
zum Austrag der Schmelze (3) verschlossen und geöffnet werden kann und mit
mindestens einer seitlich oberhalb des Absperrschiebers (21) angeordneten, mit
dem Abstichkanal (4) verbundenen Rohrleitung (22) zum Ein- und Ausbringen der
Sperrflüssigkeit (7).
9. Absperrvorrichtung (20) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
Sperrflüssigkeit (7) in den Abstichkanal (4) über mindestens einen seitlich ange
ordneten Düsenstein erfolgt.
10. Absperrvorrichtung (30) zum Verschließen und Öffnen eines im Boden eines
Schmelzgefäßes (1) vertikal bis schräg nach oben angeordneten Abstichkanals
(4), wobei der Abstichkanal (4) während des Schmelzvorgangs mit einer Sperr
flüssigkeit (7) gefüllt wird, zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder meh
reren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen zwischen
dem Abstichkanal (4) und der darunter befindlichen Rohrleitung (15) zum Austrag
der Schmelze (3) angeordneten Behälter (33), der über Absperrschieber (31, 32)
mit der Schmelze (3) gefüllt und entleert werden kann und der über mindestens
eine Rohrleitung (34, 35), die seitlich in den Behälter (33) einmündet, mit Sperr
flüssigkeit (7) gefüllt und entleert werden kann.
11. Absperrvorrichtung (10, 20, 30) nach Anspruch 7, 8, 9 oder 10, dadurch ge
kennzeichnet, dass zum Ein- und Ausbringen der Sperrflüssigkeit (7) die Rohrlei
tungen (8, 22, 34, 35), jeweils mit einer Fördervorrichtung (9, 36), beispielsweise
einer Kolben-Zylinder-Einheit, verbunden sind.
12. Absperrvorrichtung (10, 20, 30) nach Anspruch 7 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Rohrleitungen (8, 22, 34, 35) mit einem Vorratsbehälter (11) für
die Sperrflüssigkeit verbunden sind.
13. Absperrvorrichtung (10, 20, 30) nach einem oder mehreren der Ansprüche 7
bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrleitungen (8, 22, 34, 35), die För
dervorrichtungen (9, 36) und der Vorratsbehälter (11) bei Verwendung von bei
niedrigen Temperaturen bis hin zur Raumtemperatur erstarrenden Sperrflüssigkei
ten (7) beheizbar ausgebildet sind.
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DE2000154269 DE10054269A1 (de) | 2000-11-02 | 2000-11-02 | Verfahren und Vorrichtung zum Verschließen und Öffnen eines Schmelzgefäßes |
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