DE10053060A1 - Vorrichtung zur Montage einer Scheibe - Google Patents
Vorrichtung zur Montage einer ScheibeInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung zur Montage einer Scheibe in eine Karosserieöffnung beschrieben, wobei die am Flansch befestigte Dichtung aus Bereichen unterschiedlicher Materialien gebildet ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Montage einer Scheibe in einer
einen zurückgesetzten Flansch aufweisenden Karosserieöffnung gemäß Oberbegriff des
Hauptanspruchs.
Beim Einbau von Scheiben in Öffnungen von Karosserien und ähnlichen Bauteilen muß
mit einer Dichtung gearbeitet werden, um ein festes Verhaften von Scheibe und
Karosserieteilen zu gewährleisten. In der Regel weisen die Karosserieöffnungen einen
zurückgesetzten Flansch auf, an dem die Dichtung umlaufend befestigt ist. Die Dichtung
ist mit der Scheibe an ihrem Umfangsbereich verklebt und liegt mit einer Lippe an einem
Teil des Flansches an.
In Fig. 1 ist ein derartiger bekannter Aufbau einer Scheibenmontage 1 gezeigt. Der
Rohbau 2 zeigt die Karosserieöffnung, in die die Scheibe 3 eingesetzt werden soll. An
der Scheibe 3 befindet sich die Dichtung 4, welche mit einem Montagekleber 5 mit dem
Rohbau 2 verhaftet wird. Die Dichtung 4, die eine Lippe aufweist, besteht in der Regel
aus extrudiertem Polyurethan (PU). Die Shore A-Härte dieser Vorbeschichtung liegt
normalerweise im Bereich von 60-70.
Alternativ kann die Dichtung 4 auch im RIM-Verfahren umspritzt worden sein. Dafür wird
in der Regel Polyurethan (PU) verwendet. Die zugrundeliegenden Rohstoffe sind ein
Polyol und Isocyanat. Die Vernetzungskennzahl beträgt 102,5".
Eine derartige Montagevorrichtung weist allerdings erhebliche Nachteile auf. Um eine
ausreichende Klebehaftung zu gewährleisten, muß eine hohe Vernetzungskennzahl
gewählt werden. Dieses hat einen höheren Anteil von Isocyanat zur Folge. Dadurch wird
die Shore A-Härte der Lippe auf ca. 80 erhöht, was zu massiven Montageproblemen
führt. Des weiteren kann es auch bei bestimmten Temperaturen zu Quietschgeräuschen
kommen, was darauf zurückzuführen ist, dass sich die Lippe ungünstig zum Rohbau
anlegt.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Montage einer
Scheibe zur Verfügung zu stellen, bei der eine zufriedenstellende Kleberhaftung
gewährleistet ist, ohne dass die Shore A-Härte der Lippe erhöht werden muß.
Diese Aufgabe wird mit der Vorrichtung gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Die Unteransprüche definieren bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Montage einer Scheibe in einer
einen zurückgesetzten Flansch aufweisenden Karosserieöffnung, mit einer
umlaufenden, am Flansch befestigten Dichtung, mit der die Scheibe an ihrem
Umfangsbereich verklebt ist und die mit einer Lippe an einem Teil des Flansches anliegt,
die dadurch gekennzeichnet Ist, dass die Dichtung aus Bereichen unterschiedlicher
Materialien gebildet ist, wobei der eine Bereich der Befestigung am Flansch dient und
aus einem Material mit hoher Vernetzungskennzahl von mindestens 100" besteht und
der andere Bereich aus einem elastischen Material mit einer Shore A-Härte von
höchstens 70 besteht.
Die Figuren dienen zur weiteren Erläuterung der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung nach dem Stand der Technik;
Fig. 2 eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 3 eine weitere bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung; und
Fig. 4 eine andere bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
Die Dichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist als zweistückiges Teil mit einem
ersten und einem zweiten Bereich unterschiedlicher Materialien ausgebildet.
Das Material des ersten Bereiches weist eine Vernetzungskennzahl auf, die
vorzugsweise größer als 102,5" ist. Das Material ist normalerweise aus Polyurethan
(PU) zusammengesetzt, das im RIM-Verfahren (Reaktionsspritzguß) um den Flansch
gespritzt wurde.
Der andere Bereich der Dichtung, der aus einem anderen Material besteht, ist als
Funktionselement ausgebildet. Vorzugsweise ist das Funktionselement aus einem
extrudierten Elastomer zusammengesetzt. Zu diesen Elastomeren zählen beispielsweise
Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymer (EPDM), Polyurethan (PU) und thermoplastische
Elastomere (TPE) oder Mischungen daraus. Erfindungsgemäß ist die Shore A-Härte
dieses elastomeren Materials nicht größer als 70. Ein bevorzugter Bereich der Shore A-
Härte liegt zwischen 50 bis 70.
In der Praxis wird dieses Funktionselement in der Weise hergestellt, dass es in das
Umspritzungswerkzeug eingelegt wird und in RIM-Verfahren über das Polyurethan
umspritzt wird.
Das Funktionselement kann verschiedene Formen zur besseren Abdichtung aufweisen.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Funktionselement als Lippe oder Profil
ausgebildet.
Fig. 2 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei
der das Funktionselement 6 als Lippe ausgebildet ist. Eine derartige Anordnung hat den
Vorteil, dass für die Polyurethan-Umspritzung eine hohe Vernetzungskennzahl gewählt
werden kann. Damit verbessert sich die Kleberhaftung auf der PU-Klebefläche.
Das Funktionselement, hier in Form der Lippe, wird dann aus einem anderen Material
separat mit einer geringeren Shore A-Härte gefertigt. Das führt zu einer wesentlichen
Verbesserung der Montage der Scheibe in die Karosserieöffnung.
Um Quietschgeräusche auszuschließen, wird die Lippe aus vorzugsweise zelligem
EPDM gefertigt.
In Fig. 3 wird eine weitere bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gezeigt. Hier ist das Funktionselement als Profil ausgebildet. Es besteht aus
einem extrudiertem Elastomer aus beispielsweise einem Ethylen-Propylen-Dien-
Terpolymer (EPDM), Polyurethan (PU) oder PPE. Die Shore A-Härte liegt bevorzugt im
Bereich von 50-70. Das Material der Dichtung 4 besteht vorzugsweise aus Polyurethan,
und es weist eine Vernetzungskennzahl von < 102,5" auf. Bevorzugt wird das
Polyurethan im RIM-Verfahren umspritzt.
Die Vorteile dieses Ausführungsbeispiels sind darin gesehen, dass für die PU-
Umspritzung eine hohe Vernetzungskennzahl, hier < als 102,5", gewählt werden kann.
Damit verbessert sich die Klebehaftung auf der PU-Klebefläche und es kommt zu einem
besseren Anhaften der Scheibe an den Flansch.
Das Profil ist aus einem anderen Material gefertigt, das eine Shore A-Härte im Bereich
von 50 bis 70 aufweist. Um Quietschgeräusche zu vermeiden, ist das Profil aus zelligem
EPDM gefertigt worden.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform, die in Fig. 4 gezeigt ist, ist das
Funktionselement 6 wieder als Lippe ausgebildet. Die Lippe kann aus einem
extrudiertem Elastomer zusammengesetzt sein, wozu beispielsweise EPDM, PU und
TPE zählen. Die Shore A-Härte liegt in einem Bereich von 50 bis 70.
Das Material wird zur Herstellung der Lippe in das Umspritzwerkzeug eingelegt und im
RIM-Verfahren mit Polyurethan umgespritzt. Die Dichtung mit dem ersten Material
besteht vorzugsweise aus Polyurethan und wird im RIM-Verfahren umspritzt. Die
Vernetzungskennzahl ist hier größer als 102,5".
In diesem Ausführungsbeispiel liegt die Besonderheit darin, dass bei großen
Flanschabständen die PU-Vorbeschichtung aufdickt werden muß. Dementsprechend
wäre die Aushärtezeit des extrudierten Profils dementsprechend sehr lange.
Erfindungsgemäß ergibt sich allerdings hier der Vorteil, dass durch die schnelle
Aushärtezeit von PU-RIM-Anordnungen auch große Querschnitte fertigungstechnisch
realisierbar sind.
Die in den Fig. 1 bis 4 gezeigte Scheibe, die in die Karosserieöffnung eingebracht
werden soll, besteht vorzugsweise als Glas oder Kunststoff. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform ist das Glas aus Verbundsicherheitsglas
zusammengesetzt. Alternativ kann auch ES-Glas verwendet werden.
Die erfindungsgemäße Montagevorrichtung ist im Prinzip für alle Karosserieöffnungen
geeignet. In besonderen Ausführungsformen ist die Karosserieöffnung für eine
Seitenscheibe bzw. Heckscheibe vorgesehen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung findet Anwendungen auf dem Gebiet der Automobil-,
Boots- und Flugzeugindustrie.
Die Vorteile der vorliegenden Erfindung sind darin zu sehen, dass durch die Integration
von Funktionselementen das Verkleben von festen Scheiben (beispielsweise aus Glas
bzw. Kunststoff) auf einen Karosserieflansch und die Eigenschaften der PU-RIM-
Vorbeschichtung verbessert werden. Damit werden eine ausgezeichnete Klebehaftung
gewährleistet, die Montage der Scheibe erheblich verbessert, störende
Quietschgeräusche ausgeschlossen und ohne weiteres große Flanschabstände
ausgeglichen.
Claims (15)
1. Vorrichtung zur Montage einer Scheibe in einer einen zurückgesetzten Flansch
aufweisenden Karosserieöffnung, mit einer umlaufenden, am Flansch
befestigten Dichtung, mit der die Scheibe an ihrem Umfangsbereich verklebt ist
und die mit einer Lippe an einem Teil des Flansches anliegt, dadurch
gekennzeichnet, dass die Dichtung aus Bereichen unterschiedlicher Materialien
gebildet ist, wobei
der eine Bereich der Befestigung am Flansch dient und aus einem Material mit hoher Vernetzungskennzahl von mindestens 100" besteht; und
der andere Bereich aus einem elastischen Material mit einer Shore A- Härte von höchstens 70 besteht.
der eine Bereich der Befestigung am Flansch dient und aus einem Material mit hoher Vernetzungskennzahl von mindestens 100" besteht; und
der andere Bereich aus einem elastischen Material mit einer Shore A- Härte von höchstens 70 besteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des
ersten Bereichs eine Vernetzungskennzahl aufweist, die größer als 102,5" ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Material aus
Polyurethan zusammengesetzt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Polyurethan
im RIM-Verfahren umspritzt worden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der andere
Bereich der Dichtung als Funktionselement ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das
Funktionselement aus einem Elastomer zusammengesetzt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Elastomer
EPDM, PK, TPE oder eine Mischung daraus ist.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass die Shore A-Härte im Bereich von 50 bis 70 liegt.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass das Funktionselement als Lippe ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass das Funktionselement als Profil ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Scheibe aus Glas oder Kunststoff besteht.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Glas aus
Verbundsicherheitsglas zusammengesetzt ist.
13. Vorrichtung nach mindestens einem der vorausgegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Karosserieöffnung für eine Seitenscheibe
vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, dass die Karosserieöffnung für eine Heckscheibe vorgesehen
ist.
15. Verwendung der Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 14 in
der Automobil-, Boots- und Flugzeugindustrie.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10053060A DE10053060A1 (de) | 2000-10-26 | 2000-10-26 | Vorrichtung zur Montage einer Scheibe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE10053060A DE10053060A1 (de) | 2000-10-26 | 2000-10-26 | Vorrichtung zur Montage einer Scheibe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10053060A1 true DE10053060A1 (de) | 2002-05-08 |
Family
ID=7661107
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10053060A Withdrawn DE10053060A1 (de) | 2000-10-26 | 2000-10-26 | Vorrichtung zur Montage einer Scheibe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10053060A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004010256B3 (de) * | 2004-03-03 | 2004-11-18 | Daimlerchrysler Ag | Dichtungsanordnung für Kraftfahrzeuge |
CN110857123A (zh) * | 2018-08-24 | 2020-03-03 | 大众汽车有限公司 | 用于车辆的车身结构 |
Citations (3)
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DE4314192A1 (de) * | 1993-04-30 | 1994-11-03 | Baedje K H Meteor Gummiwerke | Verfahren zur Herstellung eines Profilformteils |
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-
2000
- 2000-10-26 DE DE10053060A patent/DE10053060A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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