DE10052226A1 - Metallische Folie mit graduierter Porosität - Google Patents
Metallische Folie mit graduierter PorositätInfo
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- B01D39/20—Other self-supporting filtering material ; Other filtering material of inorganic material, e.g. asbestos paper, metallic filtering material of non-woven wires
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer metallischen Folie mit graduierter Porosität. Das Verfahren ist gekennzeichnet durch die Schritte: DOLLAR A a) Ein erster Schlicker, umfassend ein Metallpulver mit bestimmter Korngröße, wird auf ein Trägersubstrat gegossen und getrocknet, DOLLAR A b) ein weiterer Schlicker, umfassend ein Metallpulver mit größerer Korngröße, wird auf den ersten Schlicker gegossen und getrocknet. DOLLAR A Abschließend wird die metallische Folie mit graduierter Porosität gesintert. Die Sinterung kann bei 950 DEG C im Vakuum erfolgen. Derart gefertigte Folien können insbesondere für Mikrofiltrationen und Ultrafiltrationen, beispielsweise in der Lebensmittel- und Medizintechnik, angewendet werden.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Her
stellung einer metallischen Folie mit graduierter Poro
sität.
Bekannt sind aus Gewebe und Vlies bestehende poröse Me
tallschichten, die insbesondere als Filter eingesetzt
werden.
Bei Filtern sind kleine Schichtdicken anzustreben, um
unerwünschte Strömungswiderstände zu minimieren. Es
gibt ca. 100 µm dünne, aus Gewebe bestehende metalli
sche Filter, die dann allerdings nachteilhaft verhält
nismäßig große Poren aufweisen. Auch müssen zur Her
stellung entsprechend dünne und daher teure Drähte ver
wendet werden. Die hieraus hergestellten Gewebe sind
folglich ebenfalls entsprechend teuer.
Wird ein metallisches Vlies eingesetzt, so können zwar
kleine Porengrößen im Mikrometerbereich erzielt werden.
Die Vliesdicke beträgt dann jedoch wenigstens einen
halben Millimeter. Die Schichtdicken der vorgenannten
Vliese können ferner nicht sehr genau gefertigt werden.
Verhältnismäßig große Toleranzen müssen hingenommen
werden.
Aus der Druckschrift DE-AS 11 49 972 ist eine als
durchlässige Membran bezeichnete Nickelschicht mit
offener Porosität bekannt. Die Membran weist eine
Schichtdicke von zum Beispiel 250 µm und einen Radius
der vorhandenen Poren zwischen 0,06 und 2,2 µm auf.
In der Druckschrift DE-AS 20 05 571 wird ein Verfahren
zur Herstellung einer, als poröse Membran bezeichneten,
Metallschicht mit offener Porosität beschrieben. Eine
Suspension, die Nickel- und Chrompulver aufweist, wird
zu einem Körper, so zum Beispiel zu einer Platte ge
preßt, getrocknet und anschließend gesintert. Die Dicke
einer so hergestellten Platte kann 100 bis 1000 µm und
der Pulverdurchmesser des Metallpulvers 1 bis 10 µm
betragen.
Aus der Druckschrift "SCHATT: Pulvermetallurgie Sinter-
und Verbundwerkstoffe, 1. Auflage Leipzig: VEB Deut
scher Verlag für Grundstoffindustrie, 1979 (pp. 140-
142)" ist bekannt, beim Schlickergießen im Schlicker
neben den Pulverteilchen eine Flüssigkeit und Zusätze,
die die Viskosität der Lösung erhöhen, vorzusehen.
Alternativ zum Metall werden auch Keramiken und Kunst
stoffe als Filtermaterialien verwendet. Keramische Fil
ter sind jedoch relativ dick, und es tritt ein großer
Strömungswiderstand auf. Hohe Drücke müssen dann für
die Filtration aufgewendet werden. Für viele Einsatz
zwecke stellt des weiteren die Sprödigkeit des kerami
schen Werkstoffs einen Nachteil dar.
Wird Kunststoff als Filtermaterial eingesetzt, so sind
keine erhöhten Betriebstemperaturen während der Anwen
dung möglich. Für einige medizinische und lebensmittel
technologische Anwendungen stellt Kunststoff daher kein
geeignetes Filtermaterial dar, da es nicht den Anforderungen
entsprechend sterilisiert werden kann. Die Wie
dereinsetzbarkeit des Filters ist in diesen Fällen
nicht gegeben.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur
Herstellung einer metallischen Folie mit graduierter
Porosität bereitzustellen.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß des Hauptan
spruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Das Verfahren umfaßt die Schritte (Anspruch 1):
- a) ein erster Schlicker, umfassend ein Metallpulver mit bestimmter Korngröße, wird auf ein Trägersubstrat gegossen und getrocknet,
- b) ein weiterer Schlicker, umfassend ein Metallpulver mit größerer Korngröße, wird auf den ersten Schli cker gegossen und getrocknet.
Die durch das Verfahren hergestellte metallische Folie
mit graduierter Porosität umfaßt zumindest zwei ge
trocknete Schlicker, wobei der Schlicker mit dem Me
tallpulver der kleineren Korngröße zuerst gegossen und
getrocknet wird. Die Porengröße in den Schichten der
Folie hängt im wesentlichen von der Korngröße der in
den Schlickern verwendeten Metallpulver ab. Die Folie
ist einfach herzustellen und kann auf einfache Weise
weiter verarbeitet und in ihre endgültige Form und
Dichte gebracht werden.
Vorteilhaft wird mindestens ein weiterer Schlicker, um
fassend Metallpulver mit größerer Korngröße, auf die
getrockneten Schlicker gegossen und getrocknet (An
spruch 2).
Dadurch entsteht vorteilhaft eine metallische Folie mit
graduierter Porosität aus mindestens drei Schichten mit
verschiedenen Porengrößen. Die Porengrößen innerhalb
der Schichten hängen von den Korngrößen der verwendeten
Metallpulver in den entsprechenden Schlickern ab. Es
können ohne Einschränkung der Erfindung noch weitere
Schlicker hergestellt, aufgegossen und getrocknet wer
den. Wichtig ist dabei, daß jeder Schlicker auf einen
getrockneten Schlicker gegossen wird, welcher bezüglich
des verwendeten Metallpulvers eine kleinere Korngröße
aufweist.
Vorteilhaft beträgt die Gießdicke einer Schicht etwa
das fünf- bis zehnfache der Korngröße des verwendeten
Metallpulvers in der Schicht. Aus Erfahrungswerten geht
hervor, daß das Trägersubstrat dann vollständig bedeckt
ist.
Besonders vorteilhaft werden die Schlicker nach dem
Gießen geebnet (Anspruch 3). Dadurch werden Stoff
schlüsse zwischen den festen Bestandteilen der Schli
cker erzielt. Unebenheiten an der Grenzschicht zweier
Schlicker werden vermieden.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden
die Schlicker unter Anwendung eines Gießrakels geebnet
(Anspruch 4).
Das Ebnen des Schlickers mit einem Gießrakel wird auch
als Doctor-blade-technique bezeichnet. Der Schlicker
fließt in Form eines Gießstreifens auf eine bewegliche
Gießunterlage und wird unter einer Klinge (Rakel) abge
strichen. Alternativ kann auch die Klinge über einem
fixierten Untergrund, auf dem sich die gegossenen
Schlicker befinden, bewegt werden. Das Rakel ist über
Mikrometerschrauben sehr exakt einstellbar, so daß der
Schlicker hochpräzise zu einer völlig ebenen Schlicker
schicht ausgezogen werden kann. Die Herstellung sehr
dünner Schlickerschichten mit einer Dicke von bei
spielsweise 10 µm ist auf diese Weise möglich.
Vorteilhaft wird die metallische Folie gesintert (An
spruch 5). Dadurch wird die Folie verfestigt und ihre
Dichte nimmt zu. Die metallische Folie mit graduierter
Porosität ist duktil, mechanisch stabil und elastisch.
Es treten, sofern die Folie als Filter verwendet wird,
nur geringe Strömungswiderstände auf. Metallische Fo
lien mit graduierter Porosität als Filter sind immer
dann von Vorteil, wenn extreme Einsatzbedingungen,
z. B. hohe Temperaturen, hohe Drücke oder korrosive Me
dien vorliegen.
In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird die
metallische Folie bei 950°C im Vakuum gesintert (An
spruch 6). Bei dieser Temperatur ist gewährleistet, daß
es zu keiner irreversiblen Verdichtung der Poren kommt.
Die Dicke einer auf diese Weise hergestellten metalli
schen Folie mit graduierter Porosität beträgt insbeson
dere weniger als 300 µm (Anspruch 7).
Solche Folien sind besonders gut für Filtrationszwecke
mit einem Rückhaltebereich an der Grenze von Mikrofilt
ration zur Ultrafiltration industriell einsetzbar, ins
besondere in der Lebensmitteltechnologie und in der Me
dizin. Hierdurch wird für metallische Folien mit gradu
ierter Porosität ein neues Einsatzgebiet erschlossen.
Als Ausführungsbeispiel für die Herstellung einer Folie
mit graduierter Porosität wird eine aus drei Schichten
hergestellte metallische Folie aus einem Edelstahlpul
ver 316L verschiedener Korngröße beschrieben. Zur Fertigung
der Folie werden zunächst drei Schlicker ange
setzt, wobei die Edelstahlpulver unterschiedliche Korn
größen aufweisen. Nach ein bis zwei Stunden Homogeni
sierung eines jeden Schlickers wird zunächst der Schli
cker mit dem feinkörnigsten Metallpulver blasenfrei ge
gossen. Eine Kunststoffolie des TypsCronar 412® dient
als Trägersubstrat. Aus dem Schlicker wird die erste
Schicht der Folie unter Anwendung eines hochpräzisen
Gießrakels geformt (Doctor-blade-technique). Nach einer
10-minütigen Trocknungszeit werden dann entsprechend
die beiden anderen Schlicker auf die erste Schicht auf
getragen. Der Schlicker der feinen Schicht beinhaltet:
- - 100 g Edelstahlpulver 316L (Fa. Osprey Metals Ltd.) ≧ 1 µm Korngröße (Feinstpulver)
- - 15 g Polyvinylbuteral PVB 98 (gelöst in TIM: 1 : 8 Gewichtsanteile)
- - 0,5 g Polyethylenglycol PEG 400
- - 0,5 g Phthalsaurebis-(2-ethylhexylester)
- - 20 g TIM (Toluol : Isopropanol : Methylethylketon = 26 : 3 : 1 Gewichtsanteile)
- - 2 Tropfen Span 85
Die Gießhöhe des Schlickers beträgt 50 µm.
Der Schlicker der mittleren Schicht beinhaltet:
- - 200 g Edelstahlpulver 316L (Fa. Osprey Metals Ltd.) ≧ 5 µm Korngröße
- - 10 g Polyvinylbuteral PVB 98 (gelöst in TIM: 1 : 8 Gewichtsanteile)
- - 1 g Polyethylenglycol PEG 400
- - 1 g Phthalsäurebis-(2-ethylhexylester)
- - 20 g TIM (Toluol : Isopropanol : Methylethylketon = 26 : 3 : 1 Gewichtsanteile)
- - 2 Tropfen Span 85
Die Gießhöhe des Schlickers beträgt 70 µm.
Der Schlicker der groben Schicht beinhaltet:
- - 200 g Edelstahlpulver 316L (Fa. Osprey Metals Ltd.) 16-45 µm Korngröße
- - 10 g Polyvinylbuteral PVB98, (gelöst in TIM: 1 : 8 Gewichtsanteile)
- - 1 g Polyethylenglycol PEG 400
- - 1 g Phthalsäurebis-(2-ethylhexylester)
- - 20 g TIM (Toluol : Isopropanol : Methylethylketon = 26 : 3 : 1 Gewichtsanteile)
Die Gießhöhe des Schlickers beträgt 200 µm.
Die Sinterung erfolgt für 1 Stunde bei 950°C im Vaku
um. Die Schichtdicke der metallischen Folie mit gradu
ierter Porosität beträgt nach der Sinterung ca. 190 µm.
Die im Anwendungsfall geforderte Porosität ist über die
Wahl der Ausgangskorngröße und über die Sinterbedingun
gen einstellbar. Diese Folie ist temperaturbeständig
und somit sterilisierbar.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung einer metallischen Folie
mit graduierter Porosität,
gekennzeichnet durch die Schritte:
- a) ein erster Schlicker, umfassend ein Metallpul ver mit bestimmter Korngröße, wird auf ein Trä gersubstrat gegossen und getrocknet,
- b) ein weiterer Schlicker, umfassend ein Metall pulver mit größerer Korngröße, wird auf den ersten Schlicker gegossen und getrocknet.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein weiterer Schlicker, umfassend
ein Metallpulver mit größerer Korngröße, auf die
getrockneten Schlicker gegossen und getrocknet
wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlicker nach dem Gießen geebnet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlicker unter Anwendung eines Gießrakels
geebnet werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die metallische Folie gesintert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die metallische Folie bei 950°C im Vakuum ge
sintert wird.
7. Metallische Folie mit graduierter Porosität,
gekennzeichnet durch eine Dicke von weniger als
300 µm.
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