DE10052089C1

DE10052089C1 - Hebelantrieb für eine Fahrzeugsitz-Einstelleinrichtung

Info

Publication number: DE10052089C1
Application number: DE10052089A
Authority: DE
Inventors: Rolf Schueler
Original assignee: Keiper GmbH and Co
Current assignee: Johnson Controls Components GmbH and Co KG
Priority date: 2000-10-20
Filing date: 2000-10-20
Publication date: 2002-02-07
Anticipated expiration: 2020-10-21

Abstract

Bei einem Hebelantrieb (11) für eine drehbare Fahrzeugsitz-Einstelleinrichtung, insbesondere in einem Kraftfahrzeugsitz, mit einem durch manuelle Betätigung bewegbaren Antriebshebel (17), wenigstens einem mit der Einstelleinrichtung in Wirkverbindung stehenden Abtriebshebel (21) und wenigstens einem Übertragungselement (25), welches ein am Antriebshebel (17) angreifendes Drehmoment in einem Übersetzungsverhältnis auf den Abtriebshebel (21) überträgt, ändert sich das Übersetzungsverhältnis in Abhängigkeit des übertragenen Drehmomentes.

Description

Die Erfindung betrifft einen Hebelantrieb für eine Fahrzeugsitz-Einstelleinrichtung, insbesondere in einem Kraftfahrzeugsitz nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Bei Fahrzeugsitzen sind zur Einstellung verschiedener Teile, beispielsweise der Neigung der Rückenlehne oder der Höhe der Sitzfläche zahlreiche Einstelleinrich tungen mit verschiedenen Antrieben bekannt. Die in der DE 44 00 910 A1 offenbar te Einstelleinrichtung weist ein selbstsperrendes Schrittschaltwerk auf, welches durch einen Hebel manuell angetrieben wird. Wechselseitige Hubbewegungen des Hebels werden in diskontinuierliche Drehbewegungen der Abtriebswelle des Schrittschaltwerks umgesetzt. Die Anordnungen und Abmessungen des Hebels und der mit dem Hebel in Wirkverbindung stehenden Bauteile des Schrittschaltwerks definieren das Übersetzungsverhältnis für die Übertragung des Drehmomentes. Die ser Hebelantrieb läßt in der Handhabung noch Wünsche offen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Hebelantrieb der eingangs ge nannten Art für eine angenehmere Handhabung zu verbessern.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Hebelantrieb mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Dadurch, daß ein Hebelantrieb mit mehreren Bauteilen vorgesehen ist, kann zu nächst ein bestimmtes Übersetzungsverhältnis vorgegeben werden, das den baulichen Begebenheiten angepaßt ist und in gewissem Grade unabhängig von der Ein stelleinrichtung und beispielsweise ihrem Schrittschaltwerk gewählt werden kann. So ist es möglich, beispielsweise bei geringer Belastung mit einer kleinen Bewe gung des Antriebshebel, bei schwenkbarem Antriebshebel mit einem kleinen Schwenkwinkel, eine große Bewegung des Abtriebshebels und damit der Einstel leinrichtung zu erreichen, bei schwenkbarem Abtriebshebel also einen großen Schwenkwinkel und damit eine große Bewegung der Einstelleinrichtung zu erzielen. Dadurch, daß das Übersetzungsverhältnis sich in Abhängigkeit des übertragenen Drehmomentes ändert, kann bei großen Belastungen der Hebelantrieb das Überset zungsverhältnis reduzieren, um den Einsteller vor hohen Lasten und Überlasten zu schützen. Im Extremfall verhindert vorzugsweise das Übertragungselement als Überlastsicherung eine Übertragung des Drehmoments. Die Änderung des Überset zungsverhältnisses erfolgt vorzugsweise automatisch, d. h. ohne Zutun des Benut zers. Mit einem Antriebshebel können auch zwei oder mehr Abtriebshebel angetrie ben werden, beispielsweise über entsprechend viele Übertragungselemente.

In bevorzugter Ausführungsform erfolgt die Änderung des Übersetzungsverhältnis ses dadurch, daß die Lagerstelle des Übertragungselementes relativ zu den Lager stellen des Antriebshebels und des Abtriebshebels beweglich in einer Kulisse mit einer Vorspannung angeordnet ist, wobei sich die Lagerstelle des Übertragungsele mentes bei Überwindung der Vorspannung durch das übertragene Drehmoment sich innerhalb der Kulisse bewegt. Die Änderung des Übersetzungsverhältnisses erfolgt also durch eine Geometrieänderung der verschiedenen Hebelarme des Hebelan triebs. Antriebshebel und Abtriebshebel können eine gemeinsame Lagerstelle, bei spielsweise einen Bolzen, oder verschiedene Lagerstellen aufweisen. Zum Län genausgleich ist das Übertragungselement vorzugsweise mittels Schlitz-Zapfen- Führungen an den Antriebshebel und den Abtriebshebel gekoppelt.

Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausfüh rungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 eine schematische, perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels,

Fig. 2 eine teilweise geschnittene Darstellung des Ausführungsbeispiels bei Übertragung eines kleinen Drehmomentes,

Fig. 3 eine teilweise geschnittene Darstellung des Ausführungsbeispiels bei Übertragung eines großen Drehmomentes, und

Fig. 4 eine schematische Darstellung eines beispielhaften Fahrzeugsitzes.

Ein Fahrzeugsitz 1 weist eine drehbare Einstelleinrichtung 3, im folgenden als Dreh einstelleinrichtung bezeichnet, mit einem Schrittschaltwerk auf. Die Dreheinstell einrichtung 3 dient als Sitzhöheneinsteller zur Einstellung der Höhe der Sitzfläche und wirkt unangetrieben als Sperre. Die Dreheinstelleinrichtung 3 wird über einen am Schrittschaltwerk angreifenden Hebelantrieb 11, welcher als ein Regelgetriebe ausgebildet ist, mit diskontinuierlichen Drehbewegungen in der Art einer Pumpbe wegung angetrieben.

Von einer sitzstrukturfesten Grundplatte 13 steht ein Lagerbolzen 15 ab, auf wel chem ein länglicher Antriebshebel 17 schwenkbar gelagert ist. Die Ausrichtung des Lagerbolzens 15 ist im folgenden als axial bezeichnet und legt die übrigen Rich tungsangaben fest. Am Antriebshebel 17 ist ein von außen zugänglicher Handgriff 19 als Bedienelement für den Sitzbenutzer fest angebracht, welcher durch eine Pumpbewegung aus einer Ruhestellung heraus den Hebelantrieb 11 manuell be dient. Auf dem Lagerbolzen 15 ist auch ein länglicher Abtriebshebel 21 schwenkbar gelagert, welcher in Wirkverbindung mit dem Schrittschaltwerk steht, vorzugsweise mit einer antreibenden Klinke.

Ein flacher Steuerhebel 25 mit einer leicht dreieckigen Form weist einen ersten Bol zen 26, einen zweiten Bolzen 27 und einen dritten Bolzen 28 auf, welche alle paral lel zueinander und zum Lagerbolzen 15 ausgerichtet sind und senkrecht von der gleichen Seite des Steuerhebels 25 in axialer Richtung zur Grundplatte 13 hin abste hen. Der erste Bolzen 26 greift in eine im Antriebshebel 17 ausgebildete erste Nut 17', der zweite Bolzen 27 in eine im Abtriebshebel 21 ausgebildete zweite Nut 21' und der dritte Bolzen 28 in eine in der Grundplatte 13 ausgebildete dritte Nut 29 ein, wobei jeweils Schlitz-Zapfen-Führungen gebildet werden. Die als Steuerkulisse dienende dritte Nut 29 verläuft wenigstens teilweise quer zu derjenigen Richtung, in welcher der Antriebshebel 17 in der Ruhestellung ausgerichtet ist. Der dritte Bolzen 28 ist durch eine Steuerfeder 31 zu demjenigen Ende der dritten Nut 29 hin vorge spannt, welches näher zum Antriebshebel 17 hin angeordnet ist. Die Steuerfeder 31 ist beispielsweise als Spiralfeder ausgebildet und an der Grundplatte 13 angebracht.

Der Steuerhebel 25 dient als Übertragungselement zur Übertragung des am An triebshebel 17 angreifenden, vom Sitzbenutzer aufgebrachten Drehmoments auf den Abtriebshebel 21. Dabei verschiebt sich während der Schwenkbewegung des An triebshebels 17 der erste Bolzen 26 innerhalb der ersten Nut 17', so daß sich auf grund des sich ändernden Hebelarmes und des Übertragungswinkels das auf den Steuerhebel 25 übertragene Drehmoment ständig ändert. Die Länge der Nut 17' be grenzt den möglichen Schwenkbereich des Antriebshebels 17. Der um den dritten Bolzen 28 schwenkende Steuerhebel 25 bewirkt eine Schwenkbewegung des Ab triebshebels 21, wobei während der Schwenkbewegung des Steuerhebels 25 sich der zweite Bolzen 27 innerhalb der zweiten Nut 21' verschiebt, so daß sich aufgrund des sich ändernden Hebelarmes und des Übertragungswinkels das auf den Abtriebs hebel 21 übertragene Drehmoment ständig ändert.

Die Abstände der verschiedenen Bolzen 15, 26, 27 und 28 untereinander sind so gewählt, daß der durch die Bolzen 26 und 28 definierte, dem Antriebshebel 17 zu geordnete Hebelarm des Steuerhebels 25 kürzer ist als der durch die Bolzen 27 und 28 definierte, dem Abtriebshebel 21 zugeordnete Hebelarm des Steuerhebels 25, und daß, wenn die vom Hebelantrieb 11 zu übertragenden Momente klein sind, bei spielsweise bei einem unbelasteten Fahrzeugsitz 1, das Übersetzungsverhältnis zwi schen dem langarmig betriebenen Antriebshebel 17 und dem kurzarmig betriebenen Abtriebshebel 21 nur gering schwankt und sich beispielsweise im Bereich von 1 : 4 bis 1 : 3 befindet. Mit einem solchen Übersetzungsverhältnis können kleine Schwenkwinkel des Antriebshebels 17 in große Schwenkwinkel des Abtriebshebels 21 und damit des Schrittschaltwerks der Dreheinstelleinrichtung 3 umgesetzt wer den. Während der Schwenkbewegung des Steuerhebels 25 wirkt eine Komponente der übertragenen Kräfte in Richtung der dritten Nut 29, also entgegen der Kraft der Steuerfeder 31. Mit dem hohen Übersetzungsverhältnis kann eine rasche Einstellung der Dreheinstelleinrichtung 3 erreicht werden, vorliegend also eine Grobeinstellung der Sitzhöhe.

Wenn die vom Hebelantrieb 11 zu übertragenden Momente groß sind, beispielswei se bei einsitzendem Sitzbenutzer, übersteigt die Kraftkomponente in Richtung der dritten Nut 29 die Vorspannung der Steuerfeder 31. Der dritte Bolzen 28 wird an das andere Ende der dritten Nut 29 gedrückt, so daß sich die Schwenkachse des Steuerhebels 25 und zugleich die Positionen des ersten und des zweiten Bolzens 26 bzw. 27 verlagern. Dadurch ändern sich die Hebelarmverhältnisse so, daß Antriebs hebel 17 und Abtriebshebel 21 etwa mit gleich langen Armen betrieben werden. Das Übersetzungsverhältnis beträgt nun etwa 1 : 1 bis 1 : 0, wobei mit 1 : 0 eine Überlastsi cherung realisiert ist, wenn zwischen Lagerbolzen 15, erstem Bolzen 26 und drittem Bolzen 28 ein rechter Winkel besteht. Mit dem niedrigeren Übersetzungsverhältnis kann eine Feineinstellung der Dreheinstelleinrichtung 3 erreicht werden.

Bezugszeichenliste

1

Fahrzeugsitz

3

Dreheinstelleinrichtung

11

Hebelantrieb

13

Grundplatte

15

Lagerbolzen

17

Antriebshebel

17

' erste Nut

19

Handgriff

21

Abtriebshebel

21

' zweite Nut

25

Steuerhebel

26

erster Bolzen

27

zweiter Bolzen

28

dritter Bolzen

29

dritte Nut

31

Steuerfeder

Claims

1. Hebelantrieb für eine Fahrzeugsitz-Einstelleinrichtung, insbesondere in einem Kraftfahrzeugsitz, mit einem durch manuelle Betätigung bewegbaren, schwenkbar gelagerten Antriebshebel (17), gekennzeichnet durch wenigstens einen mit der Einstelleinrichtung (3) in Wirkverbindung stehenden, schwenk bar gelagerten Abtriebshebel (21) und wenigstens ein schwenkbar an einer La gerstelle (28) gelagertes Übertragungselement (25), welches ein am Antriebs hebel (17) angreifendes Drehmoment in einem Übersetzungsverhältnis auf den Abtriebshebel (21) überträgt, wobei die Lagerstelle (28) des Übertragungsele mentes (25) relativ zu den Lagerstellen (15) des Antriebshebels (17) und des Abtriebhebels (21) beweglich angeordnet ist, sich bewegt und dabei in Ab hängigkeit des übertragenen Drehmomentes die Lagerstelle (28) sich innerhalb einer Kulisse (29) bewegt und dabei das Übersetzungsverhältnis zwischen Antriebshebel (17) und Abtriebshebel (21) ändert.

2. Hebelantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragung selement (25) zwei Hebelarme aufweist, von denen ein dem Antriebshebel (17) zugeordneter Arm kürzer ist als ein dem Abtriebshebel (21) zugeordneter Arm.

3. Hebelantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die La gerstelle (28) des Übertragungselementes (25) in der Kulisse (29) mit einer Vorspannung angeordnet ist.

4. Hebelantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungselement (25) mittels Schlitz-Zapfen-Führungen (17', 26, 21', 27) an den Antriebshebel (17) und den Abtriebshebel (21) gekoppelt ist.

5. Hebelantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei geringen Drehmomenten das Übertragungselement (25) kleine Schwenk winkel des Antriebshebels (17) in große Schwenkwinkel des Abtriebshebels (21) umsetzt.

6. Hebelantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei zu großen Drehmomenten das Übertragungselement (25) als Überlastsiche rung wirkt und kein Drehmoment überträgt.