DE10051932A1 - Verfahren zur manuellen oder teilautomatisierten Aufgabe von Stückgütern auf eine Förderstrecke - Google Patents
Verfahren zur manuellen oder teilautomatisierten Aufgabe von Stückgütern auf eine FörderstreckeInfo
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Abstract
Zur Verbesserung des wirtschaftlichen manuellen Auflegens von Stückgütern auf eine Zuführstrecke z. B. einer Sortier- und Verteileinrichtung wird die verwendete Förderstrecke in mehrere Abschnitte mit aufeinander abgestimmter Fördergeschwindigkeit aufgeteilt, wodurch die auf der Förderstrecke befindlichen Stückgüter vereinzelt werden und zwischen den einzelnen Stückgütern genau definierte "Lücken" entstehen. Damit wird dem Auflegepersonal an den einzelnen Aufgabeplätzen ein gleichmäßiger Strom von "Lücken" zur Verfügung gestellt, was im Sinne der Auslastung der einzelnen Plätze, der Arbeitsergonomie und der Auslastung der gesamten Strecke vorteilhaft ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auflegen von Stückgütern auf einen Förderer gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine Zuführstrecke für Stückgüter soll mit hohem Durchsatz einzelne Stückgüter einer
nachgeschalteten Anlage zuführen. Bei der nachgeschalteten Anlage kann es sich z. B. um eine
Sortier- oder Verteileinrichtung, eine Identifikations- oder Etikettiereinrichtung, eine
Lageranlage oder auch um eine beliebige Produktionsanlage handeln. Die Stückgüter können
dabei hinsichtlich Gewicht und Abmessungen sehr unterschiedlich sein. Sie können sowohl
uncodiert als auch beispielsweise mit Barcode-Etikett versehen sein. Die einzelnen Stückgüter
werden manuell oder automatisch auf die Zuführstrecke aufgegeben und müssen an deren
Ende in definiertem Abstand der nachgeschalteten Anlage zugeführt werden. Eine
Identifikation der Stückgüter kann sowohl vor, während oder nach der Aufgabe erfolgen. An
eine Zuführstrecke werden hohe Anforderungen hinsichtlich Zuverlässigkeit und
Wirtschaftlichkeit gestellt. Typische Anwendungen sind z. B. die Sortiergutzuführung einer
Sortier- oder Verteileinrichtung im Bereich des Versandhandels, bei den Paketdiensten, im
Postwesen oder die Zuführung von Stückgütern zu einer Verpackungseinrichtung.
Es sind unterschiedliche Verfahren zur Aufgabe von Stücken auf eine Förderstrecke bekannt,
bei denen entweder die einzelnen Stückgüter manuell direkt auf die Zuführstrecke aufgegeben
werden oder eine halbautomatische Aufgabe an einer Zusammenführung erfolgt. Eine
typische Ausführung sind die sogenannten "Schrägeinschußbänder", bei denen die Stückgüter
manuell auf eine seitlich zur Zuführstrecke angewinkelte Stichstrecke aufgelegt, ggf. zentriert,
identifiziert und durch eine entsprechende Geschwindigkeitsregelung bzw. Abstandsregelung
in den Stückgutstrom der Zuführstrecke eingeschleust werden.
Die heute ausgeführten Verfahren stoßen bei hohen Durchsätzen an ihre Grenzen. Bei der
direkten manuellen Aufgabe auf die Zuführstrecke sind bei hohen Durchsätzen mehrere
Aufgabeplätze erforderlich, wobei die in der Transportrichtung hinten gelegenen Plätze
dadurch behindert werden, daß die Auflegekräfte in zunehmenden Maße darauf angewiesen
sind, daß im Bereich der vorderen Plätze entsprechende Lücken in passenden Abmessungen
gelassen wurden. Bei höheren Fördergeschwindigkeiten ist es nur schwer möglich, ein
Stückgut zielgenau in eine ihren Abmessungen nach passende Lücke hinein aufzugeben, die
Fehlerwahrscheinlichkeit steigt, die Auflegekräfte ermüdet schnell.
Die halbautomatische Aufgabe, etwa in Form der "Schrägeinschußbänder", hat sich in der
Praxis bewährt, erfordert aber hohe Investitionskosten, zusätzliche Betriebs- und
Wartungskosten sowie einen hohen Platzbedarf, wodurch sich die Wirtschaftlichkeit einer
Anlage entsprechend verschlechtert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen technischen Mitteln eine
Zuführstrecke mit manueller Aufgabe für hohe Durchsätze zu realisieren. Dabei soll ein
korrekter Abstand der Stückgüter gewährleistet sein und das Auflegepersonal nicht übermäßig
belastet werden.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung besteht in ihrer bevorzugten Ausgestaltung aus zwei oder drei Bandförderern,
an denen jeweils ein bis zwei Aufgabeplätze angeordnet sind. Die Fördergeschwindigkeit der
einzelnen Bandförderer wird dabei so gestuft, daß die Stückgüter jeweils bei der Übergabe
von einem Bandförderer auf den nächsten vereinzelt werden und zwischen den Stückgütern
eine Lücke entsteht, die es mit ihren Abmessungen der nachfolgenden Aufgabekraft
ermöglicht, ein weiteres Stück exakt in diese Lücke zu legen. Bei der Anordnung von zwei
Aufgabeplätzen pro Bandförderer wird eine besonders gleichmäßige Auslastung der einzelnen
Aufgabebereiche sichergestellt, was wiederum einen besonders gleichmäßigen Strom von
Lücken im nachfolgenden Aufgabebereich hervorruft und dem Auflegepersonal nach kurzer
Lernphase ein gleichmäßiges, koordiniertes Arbeiten ermöglicht.
Im Anschluß an die manuellen Aufgabeplätze können (halb-)automatische Aufgabeplätze
angeordnet werden, falls der geforderte Durchsatz durch die manuellen Aufgabeplätze nicht
erreicht werden kann und weitere Aufgabeplätze bedingt durch die notwendigen hohen
Bandgeschwindigkeiten aus arbeitsergonomischen Gründen nicht mehr sinnvoll sind.
Die mit dieser Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß bei niedrigen
Investitionskosten hohe Durchsätze zu erreichen sind, ohne daß das Personal an den einzelnen
Aufgabeplätzen sehr ungleichmäßig oder insgesamt zu hoch belastet wird. Durch das
Einsparen der bei hohen Durchsätzen bisher benötigten halbautomatischen
"Einschußbändern" verbessert sich die Wirtschaftlichkeit einer Anlage und der Platzbedarf
wird erheblich reduziert.
Es hat sich gezeigt, daß mit einer Zuführstrecke gemäß dieser Erfindung höhere Durchsätze
und niedrigere Fehlerraten erreicht werden, als dies bei konstanter Bandgeschwindigkeit über
den ganzen Aufgabebereich hinweg der Fall ist. Das Auflegekräfte wird dabei subjektiv
weniger belastet.
Anhand der Zeichnung soll die Erfindung in Form eines Ausführungsbeispiels näher erläutert
werden. Es zeigen jeweils rein schematisch
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Zuführstrecke, bestehen aus zwei Bandförderern sowie einer
Auflegekraft,
Fig. 2 eine Draufsicht auf ein Zuführstrecke, bestehen aus zwei Bandförderern sowie zwei
Auflegekräften.
Fig. 1 zeigt rein schematisch eine Zuführstrecke, gebildet aus zwei Bandförderern 2.1, 2.2.
Die Auflegekraft 4.1 legt das Stückgut 1.1 auf das Förderband 2.1. Das Förderband 2.1
transportiert das Stückgut 1.1 mit der Geschwindigkeit v 1 zum Förderband 2.2. Die
Fördergeschwindikeit v2 des Bandförderers 2.2 ist höher als die des Förderbandes 2.1,
so dass bei der Übergabe/Übernahme vom Förderband 2.1 auf das Förderband 2.2 eine
Lücke entsteht bzw. die vorhandene Lücke zwischen den Stückgütern 1.1 vergrößert
wird.
Fig. 2 gibt den Inhalt von Fig. 1 wieder, ergänzt um eine zweite Auflegekraft 4.2, die in die
durch die Geschwindigkeitsdifferenz der beiden Förderer 2.1, 2.2 entstandenen Lücken
zwischen den Stückgüter 1.1 weiter Stückgüter 1.2 auflegt. Um das von einer
Auflegekraft aufgelegte Stückgut auf dem Förderer verfolgen zu können ist nach jedem
Aufgabeplatz ein Sensor 3.1, 3.2 angebracht, die den aktuellen Zustand auf den
Förderern erfassen, und somit eine Stückgutverfolgung (Zuordnung von Informationen
zu einem bestimmten Stückgut) ermöglichen.
Claims (7)
1. Verfahren zur manuellen oder teilmechanisierten Aufgabe von Stückgütern (1.1, 1.2, . . .)
auf eine Förderstrecke, bei der die manuelle Aufgabe von mindestens zwei
Aufgabeplätzen direkt auf mindestens zwei hintereinander angeordneten Förderern (2.1,
2.2, . . .) erfolgt, dadurch gekennzeichnet,
daß deren Fördergeschwindigkeiten so aufeinander abgestimmt sind, daß bei der
Übergabe der Stückgüter (1.1, 1.2. . .) von einem Förderer zum nächsten jeweils
zwischen zwei Stückgütern eine Lücke entsteht, die hinsichtlich ihren Abmessungen die
Aufgabe eines weiteren Stückgutes am nachfolgenden Aufgabeplatz erlaubt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils zwei manuelle Aufgabeplätze an einem Förderer angeordnet sind, mit dem
Ziel, bei dessen jeweiliger Fördergeschwindigkeit eine hohe Auslastung auch bei
Unregelmäßigkeiten im Arbeitsablauf der einzelnen Auflegeplätze zu erreichen und
somit auf dem nachgeordneten - schnelleren - Förderer gleichmäßig getaktete Lücken
entstehen zu lassen.
3. Verfahren nach Anspruch 1-2, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Stückgüter (1.1, 1.2, . . .) nach der Aufgabe sowohl zwischen den
einzelnen Abschnitten als auch am Ende der gesamten Strecke durch Übergabe auf ein
oder mehrere nachgeschaltete Förderer mit höherer Fördergeschwindigkeit vereinzelt
werden und somit die einzelnen Stückgüter (1.1, 1.2, . . .) bei der Aufgabe selbst und
danach auf der Strecke ohne zwingenden Mindestabstand bzw. auch um ein geringes
Maß überlappend liegen können.
4. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Aufgabe die Position eines Stückgutes (1.1, 1.2, . . .) auf der Förderstrecke in
der Steuerung der Anlage gespeichert und im weiteren Verlauf entsprechend den
jeweiligen Bandgeschwindigkeiten mitgekoppelt wird, was es ermöglicht, die
Meldungen der Sensoren (3.1, 3.2, . . .) auf der gesamten Strecke auf ihre Plausibilität hin
zu prüfen, Überlappungen festzustellen und die Zuordnung von Informationen (z. B.
Zielstellennummer) zu einem bestimmten Stückgut sicherstellen zu können.
5. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet,
dass die in einer externen Datenbasis abgelegten Informationen, insbesondere zur
Stückgutlänge und zum Stückgutgewicht, zur Verfolgung der Stückgüter auf der
Strecke, insbesondere gemäß Anspruch 5, herangezogen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abweichungen zwischen Soll- und Ist-Positionen der einzelnen Stücke
kontinuierlich dahingehend ausgewertet werden, daß in Abhängigkeit von Betrag und
Häufigkeit dieser Abweichungen jeweils entsprechende Reaktionen veranlaßt werden
wie z. B. das Auflegen eines Referenz-Stückes oder ein vorübergehender Auflegestop,
bis wieder mit Sicherheit eine Übereinstimmung zwischen den Stücken und der ihnen
zugeordneten Informationen besteht.
7. Verfahren nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet,
daß vor jedem Aufgabeplatz, vor dem ein Geschwindigkeitssprung stattfindet, ein
entsprechender Bandförderer angeordnet ist, damit sich das Auflegepersonal auf die vor
ihm entstehenden Lücken im Förderstrom der Stücke einstellen kann.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000151932 DE10051932A1 (de) | 2000-10-19 | 2000-10-19 | Verfahren zur manuellen oder teilautomatisierten Aufgabe von Stückgütern auf eine Förderstrecke |
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Publications (1)
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ID=7660381
Family Applications (1)
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