DE10051227A1 - Flexibles, thermisch aktivierbares Segel zum Kühlen und Heizen von Räumen und Freiflächen - Google Patents

Flexibles, thermisch aktivierbares Segel zum Kühlen und Heizen von Räumen und Freiflächen

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DE10051227A1
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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf eine dauerhaft flexible Kühl- und/oder Heizfläche, die den thermischen und optischen Forderungen, die für den thermisch zu beeinflussenden Raum bzw. die Freifläche besteht, bedarfsgerecht angepasst werden kann. Sie ist kostengünstig zu fertigen und ihre Installation kann rasch erfolgen. Zu diesem Zweck besteht das thermisch aktivierbare Segel aus einem textilen, doppellagigen Gewebe mit einer dazwischen liegenden Kunststoff-Kapillarrohrmatte, die vom Kühl- oder Heizmedium durchflossen wird. Die Halterung und Formgebung des Segels erfolgt durch an vorgegebenen Befestigungspunkten angreifende Kräfte.

Description

Die Erfindung betrifft ein flexibles, thermisch aktivierbares Segel zum Kühlen und Heizen von Räumen und Freiflächen, in denen bzw. auf denen vorgegebene thermische Bedingungen angestrebt werden.
Thermisch aktive Raumumfassungen oder sogenannte Heiz- und/oder Kühlsegel, die mit Rohrregistern in Mäanderform oder mit Kunststoff-Kapillarrohrmatten wärmeleitend verbun­ den sind, zeichnen sich durch nachfolgende Merkmale aus:
  • - Die Raumumfassungen (z. B. die Decke) oder abgehängte Heiz- und/oder Kühlsegel (z. B. aus Gipskarton, Metallkassetten, Aluminium-Strangpressprofile usw.) sind eben oder ge­ krümmt aber stets formstabil. Die Form wird dem Material bei der Herstellung der Heiz- und/oder Kühlflächen dauerhaft aufgeprägt und/oder durch zusätzliche Rahmen bleibend erzeugt.
  • - Die Rohrregister sind in die Heiz- und/oder Kühlflächen direkt integriert, beispielsweise durch Einformen, so umhüllt plastisch eingebrachter Beton oder Estrich die Rohrregister und härtet dann aus.
  • - Die Rohrregister werden kraft- und/oder formschlüssig mit den formstabilen Flächen ver­ bunden, sodass dadurch ein Wärmefluss zwischen den Rohrregistern und der zum Raum hin wirkenden Heiz- und/oder Kühlfläche bei vorhandenen Temperaturdifferenzen bewirkt wird.
Alle diese Konstruktionen sind nach der Herstellung, natürlich auch während des Betriebes in ihren Abmessungen unveränderlich. Ihre Herstellung und ihre Installationen sind zeitaufwen­ dig und kostenintensiv.
Der Erfindung liegen deshalb die Aufgaben zugrunde, Heiz- und/oder Kühlflächen dauerhaft flexibel zu gestalten, damit diese den thermischen und optischen Forderungen, die für den thermisch zu beeinflussenden Raum bzw. die Freifläche bestehen, bedarfsgerecht angepasst werden können, dass diese kostengünstig zu fertigen sind und ihre Installationen rasch erfol­ gen können.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Ein thermisch aktivierbares Segel zum Kühlen und/oder Heizen von Räumen und Freiflächen, besteht aus flexiblem Material, vorzugsweise aus einem textilen Gewebe oder einem Gestrick, das doppellagig gefertigt ist und im Zwischenraum der beiden Gewebelagen wird eine Kunst­ stoff-Kapillarrohrmatte eingebracht. Die ebenfalls flexiblen Kapillarrohre werden vom Kühl- oder Heizmedium durchflossen. Die Halterung und Formgebung des Segels erfolgt durch an vorgegebenen Befestigungspunkten angreifende Kräfte.
Zur verbesserten Struktur des Segels dienen die in den Ansprüchen 2 und 3 vorgestellten kon­ struktiven Ausbildungen, die eine spezielle Verbindung zwischen den Gewebelagen und/oder der Kapillarrohrmatte gewährleisten.
Weitere Merkmale des flexiblen, thermisch aktivierbaren Segels zum Kühlen und/oder Heizen sind in den Ansprüchen 4 bis 16 offenbart.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen Ausführungsbeispiele, die nachfolgend beschrieben werden:
Fig. 1 stellt einen Schnitt durch ein flexibles, thermisch aktivierbares Segel zum Kühlen und/oder Heizen mit einer integrierten Kunststoff-Kapillarrohrmatte dar, wobei die Gewebe­ lagen nur an den Rändern des Segels verbunden sind
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch ein flexibles, thermisch aktivierbares Segel zum Kühlen und/oder Heizen mit einer integrierten Kunststoff-Kapillarrohrmatte, wobei die Gewebelagen zusätzlich zu den Rändern auch zwischen den Kapillarröhrchen, parallel zu diesen durch verschiedene konstruktive Mittel verbunden sind
Fig. 3 zeigt die Draufsicht auf ein ausgebreitetes Rechtecksegel mit einer Kapillarrohrmatte innerhalb der Fläche und mit Befestigungsmöglichkeiten der Kapillarröhrchen quer zu ihrer Achse
Fig. 4 kennzeichnet eine Variante der Umhüllung einzelner Kapillarrohre mittels einer Gewe­ befalte und einer Längsnaht
In Fig. 1 ist der Schnitt durch ein flexibles, thermisch aktivierbares Segel 1 zum Kühlen und/oder Heizen mit einer integrierten Kunststoff-Kapillarrohrmatte, dargestellt sind die Querschnitte der Röhrchen 4, gezeigt, wobei die beiden Gewebelagen 3 nur an den Rändern miteinander verbunden sind, sodass die gesamte Kapillarrohrmatte durch einen textilen Bezug eingeschlossen ist. Am Rand sind Befestigungspunkte 5, beispielsweise als Ösen ausgebildet, wodurch das Aufspannen des Segels ermöglicht wird.
In Fig. 2 wird eine Weiterentwicklung der in Fig. 1 gezeigten Konstruktion des Segels 1 vor­ gestellt. Die beiden Gewebelagen 3 sind miteinander in den Längsräumen, die durch die pa­ rallelen Kapillarrohre gebildet werden, mit verschiedenartigen Mitteln verbunden. Es sind dies beispielsweise: Längsnähte 6, Nietreihen 7, Klettverschlüsse 8, Klebungen 9, Doppelklebe­ bänder 10 und Klammern 11. Dabei kann die Verbindung der Gewebelagen 3 zwischen jedem Kapillarröhrchen 4 oder nach einer bestimmten Anzahl von Röhrchen erfolgen. Weiterhin ist der Einsatz von geformten Klammern 11a, die das Kapillarröhrchen umschließen, möglich.
Fig. 3 zeigt beispielhaft ein Rechtecksegel 1 in der Draufsicht mit den Befestigungspunkten 5 und mit einer aufliegenden Kapillarrohrmatte. Die Verbindungsmöglichkeiten der Kapillar­ rohrmatte quer zu ihren Röhrchenachsen sind dargestellt. Es können z. B. Nahtabschnitte 6a, Nietreihen 7a, Klettverschlüsse 8a, Klebungen 9a und Klebebänder 10a sein.
Fig. 4 zeigt ein Detail, wie durch eine Gewebefalte 12 eines einlagigen Segels ein Kapillar­ röhrchen 4 umschlossen und durch eine Längsnaht 6b dauerhaft gehalten wird.
Bezugszeichenliste
1
flexibles, thermisch aktivierbares Segel
2
Zwischenraum
3
Gewebelage
4
Röhrchen der Kunststoff-Kapillarrohrmatte
4
a Verteil- bzw. Sammelleitung
5
Befestigungspunkt für das Segel
6
Längsnaht parallel zu den Kapillarröhrchen
6
a Nahtabschnitte quer zu den Kapillarröhrchen
6
b Längsnaht parallel zu den Kapillarröhrchen zum Verschluss der Gewebefalte
7
Nietreihe parallel zu den Kapillarröhrchen
7
a Nietreihe quer zu den Kapillarröhrchen
8
Klettverschluss parallel zu den Kapillarröhrchen
8
a Klettverschlussabschnitte quer zu den Kapillarröhrchen
9
Klebung parallel zu den Kapillarröhrchen
9
a Klebung quer zu den Kapillarröhrchen
10
Doppelklebeband parallel zu den Kapillarröhrchen
10
a Klebeband quer zu den Kapillarröhrchen
11
Klammerreihe parallel zu den Kapillarröhrchen
11
a geformte Klammer zur Befestigung der Röhrchen an der Gewebelage
12
Gewebefalte

Claims (16)

1. Flexibles, thermisch aktivierbares Segel zum Kühlen und/oder Heizen von Räumen und Freiflächen, in denen bzw. auf denen vorgegebene thermische Bedingungen angestrebt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Segel (1) mit einem anwendungsgerechten Zuschnitt aus flexiblem Material, vor­ zugsweise aus einem textilen Gewebe oder einem Gestrick von Fäden besteht, doppellagig gefertigt ist und im Zwischenraum (2) der beiden Gewebelagen (3) eine oder mehrere Kunststoff-Kapillarrohrmatten eingebracht sind, welche aus flexiblen Kapillarrohren (4) mit einem Durchmesser kleiner 5 mm und einer Wanddicke kleiner oder gleich 1 mm, die an Verteil- und Sammelrohren (4a), die innerhalb oder außerhalb des Zwischenraumes (2) liegen können, angeschlossen sind und vom Kühl- oder Heizmedium durchflossen wer­ den, und dass das Segel (1) durch mehrere Befestigungspunkte (5), die vorzugsweise am Rand liegen, spannbar ist und dass die Einstellung der angreifenden Kräfte das Segel wunschgemäß formt.
2. Flexibles, thermisch aktivierbares Segel zum Kühlen und/oder Heizen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewebelagen (3) zwischen den parallel verlaufenden Kunststoff-Kapillarrohren (4) oder zwischen mehreren Kunststoff-Kapillarrohren (4) durch Nähte (6), Nietreihen (7), Klettverschlüsse (8), Klebungen (9), Doppelklebebänder (10) oder durch Klammerreihen (11) verbunden sind.
3. Flexibles, thermisch aktivierbares Segel zum Kühlen und/oder Heizen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewebelagen (3) zwischen den parallel verlaufenden Kunststoff-Kapillarrohren (4) quer zu ihren Rohrachsen durch Nähte (6a), Nietreihen (7a), Klettverschlüsse (8a), Klebungen (9a), Klebebänder (10a) oder durch Klammerreihen (11) verbunden sind, oder dass die Gewebelagen (3) durch Klammern (11a) gemeinsam mit den Kunststoff- Kapillarrohren (4) einen Formschluss bilden.
4. Flexibles, thermisch aktivierbares Segel zum Kühlen und/oder Heizen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoff-Kapillarrohre (4) mit einem Kleber direkt an einer oder an beiden Ge­ webelagen (3) befestigt sind.
5. Flexibles, thermisch aktivierbares Segel zum Kühlen und/oder Heizen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Segel (1) nur aus einer Gewebelage (3) besteht und die parallel verlaufenden Kunststoff-Kapillarrohre (4) einzeln oder in Gruppen vom Gewebe durch Falten (12) um­ schlossen werden, wobei die Gewebeverbindungen durch Längsnähte (6b), Nietreihen, Klettverschlüsse oder Klebungen hergestellt werden.
6. Flexibles, thermisch aktivierbares Segel zum Kühlen und/oder Heizen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Segel (1) nur aus einer Gewebelage (3) besteht und die Kunststoff-Kapillarrohr­ matte lose auf dieser aufliegt oder durch Nahtschlaufen, Fadenbindungen, Klammern, Klettverschlüsse, Klebestreifen oder direkte Klebungen mit der Gewebelage verbunden sind.
7. Flexibles, thermisch aktivierbares Segel zum Kühlen und/oder Heizen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Segel (1) nur aus einer Gewebelage (3) besteht und sich die Kunststoff-Kapillar­ rohrmatte unter der Gewebelage (3) befindet und diese lose auf der gespannten Kapillar­ rohrmatte aufliegt oder aber durch Nahtschlaufen, Fadenbindungen, Klammern, Klettver­ schlüsse, Klebestreifen oder direkte Klebungen mit der Gewebelage verbunden ist, wobei die Matte oder die Gewebelage die Tragfunktion des Segels übernimmt.
8. Flexibles, thermisch aktivierbares Segel zum Kühlen und/oder Heizen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Form des Segels (1) durch Spann- und/oder Gleiteinrichtungen, mittels Zugseilen oder Schienen, beispielsweise durch Faltenbildung, veränderbar ist, und so den thermi­ schen und/oder optischen Forderungen angepasst wird.
9. Flexibles, thermisch aktivierbares Segel zum Kühlen und/oder Heizen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Formgebung des Segels (1) durch eine Stab- und/oder Federkonstruktion gestaltet oder zusätzlich unterstützt wird.
10. Flexibles, thermisch aktivierbares Segel zum Kühlen und/oder Heizen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Segel (1) über Freiflächen bei geringer thermischer Forderung - kein Heiz- oder Kühlbedarf - zeitweise auch ohne Wasserbeaufschlagung, beispielsweise als Sonnen- oder Regenschutz, nutzbar ist.
11. Flexibles, thermisch aktivierbares Segel zum Kühlen und/oder Heizen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Segel (1) auf der zur thermischen Nutzung abgewandten Seite eine zusätzliche Dämmung und/oder Reflexionsschicht besitzt.
12. Flexibles, thermisch aktivierbares Segel zum Kühlen und/oder Heizen nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Segel (1) zusätzlich eine schallabsorbierende Wirkung hat und/oder dass diese durch Einsatz von schallabsorbierenden Materialien als Gewebelage (3) erzeugt wird.
13. Flexibles, thermisch aktivierbares Segel zum Kühlen und/oder Heizen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Segel (1) durch Einsatz von feuerfesten oder feuerhemmenden Gewebelagen (3) vorgegebene brandschutztechnische Forderungen erfüllt.
14. Flexibles, thermisch aktivierbares Segel zum Kühlen und/oder Heizen nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass anstelle der Gewebelage (3) flexible Flächen durch im Verhältnis zur Gesamtabmes­ sung des Segels (1) kleine, ebene oder gekrümmte formstabile Flächen, die durch Schar­ niere oder Konstruktionen, die scharnierartig wirken, verbunden sind, gebildet werden.
15. Flexibles, thermisch aktivierbares Segel zum Kühlen und/oder Heizen nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenraum (2) zur Verbesserung der thermischen, akustischen, optischen und/oder brandschutztechnischen Anforderungen zusätzlich mit einer stofflichen Füllung versehen wird.
16. Flexibles, thermisch aktivierbares Segel zum Kühlen und/oder Heizen nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteil- bzw. Sammelleitung (4a) der Kapillarrohrmatte zusätzlich flexibel ges­ taltet ist, indem diese aus biegsamem Material besteht oder aus kurzen starren Elementen gefertigt ist, die mit flexiblen Rohren oder Schläuchen verbunden sind.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102011001915A1 (de) * 2011-04-08 2012-10-11 Torsten Enders Flächenhaftes Wärmetauscherelement
DE102015003651A1 (de) 2015-03-20 2016-09-22 BeKa Heiz- und Kühlmatten GmbH Flexibles Klimaelement und dessen Herstellungsverfahren

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DE102015003651A1 (de) 2015-03-20 2016-09-22 BeKa Heiz- und Kühlmatten GmbH Flexibles Klimaelement und dessen Herstellungsverfahren

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