DE10051110A1 - Verfahren zur Herstellung eines Durchbruchs in einem mehrschichtigen Verkleidungsteil - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Durchbruchs in einem mehrschichtigen VerkleidungsteilInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Durchbruchs in einem mehrschichtigen Verkleidungsteil (1), insbesondere einem Verkleidungsteil für ein Kraftfahrzeug, das aus mindestens einer unter einer Dehnungsspannung stehenden Schicht (3) und aus mindestens einer keine oder eine geringe Dehnungsspannung aufweisenden Schicht (2) besteht. Erfindungsgemäß wird zunächst in der unter einer Dehnungsspannung stehenden Schicht (3) innerhalb des Bereiches des herzustellenden Durchbruchs eine Öffnung (10) erzeugt, die kleiner als der Durchbruch ist und durch welche die Dehnungsspannung zumindest im Bereich des herzustellenden Durchbruchs aufgehoben oder weitgehend reduziert wird, und danach um die erzeugte Öffnung herum der Durchbruch hergestellt. Auf diese Weise wird eine bündige Kontur der Schichten im Bereich des Druchbruchs erzielt, wobei die Ausschnittsfläche in allen Schichten gleich groß ist. Die Öffnung (10) und der Durchbruch werden vorzugsweise in einem Arbeitsgang mit einem stufenförmig ausgebildeten Stanzstempel (5), der eine axial vorstehende erste Arbeitsfläche (6) und eine diese ringförmig umschließende, axial nachfolgende zweite Arbeitsfläche (7) aufweist, erzeugt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Durchbruchs in einem
mehrschichtigen Verkleidungsteil, insbesondere einem Verkleidungsteil für ein
Kraftfahrzeug, das aus mindestens einer unter einer Dehnungsspannung
stehenden Schicht und aus mindestens einer keine oder eine geringere
Dehnungsspannung aufweisenden Schicht besteht.
Verkleidungsteile für Kraftfahrzeuge bestehen vielfach aus kaschierten Formteilen,
die eine Trägerschicht und eine darauf aufkaschierte, aus einem elastischen
Material bestehende Dekorschicht aufweisen. Die Formgebung des
Verkleidungsteils führt dabei zu einer Dehnung der Dekorschicht. Dies gilt
insbesondere für Dekorschichten aus elastischem Textilgewebe, wie sie z. B. für
Türinnenverkleidungen oder Dachhimmel verwendet werden. Werden in solchen
Verkleidungsteilen Durchbrüche zum Hindurchführen von Bauteilen, wie z. B.
Kurbeln oder Haltegriffen, erzeugt, so entspannt sich die Dekorschicht im Bereich
des Durchbruchs, so daß der Durchbruch in der Dekorschicht eine größere
Ausschnittsfläche als in der Trägerschicht aufweist. Das Ergebnis ist ein
Durchbruch mit einer optisch unbefriedigenden Randkontur, die zur Verbesserung
des Erscheinungsbildes mit einer Randeinfassung oder dergleichen abgedeckt
werden muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten
Art bereitzustellen, mit dem auf einfache Weise Durchbrüche herstellbar sind, die
eine einwandfreie Kontur haben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zunächst in der unter
einer Dehnungsspannung stehenden Schicht innerhalb des Bereiches des
herzustellenden Durchbruchs eine Öffnung erzeugt wird, die kleiner als der
Durchbruch ist und durch welche die Dehnungsspannung zumindest im Bereich
des herzustellenden Durchbruchs aufgehoben oder weitgehend reduziert wird, und
daß danach um die erzeugte Öffnung herum der Durchbruch hergestellt wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können in mehrschichtigen
Verkleidungsteilen, die aus einer unter einer Dehnungsspannung stehenden
Dekorschicht und aus einer dehnungsspannungsfreien Trägerschicht bestehen,
Durchbrüche mit bündiger Kontur von Dekorschicht und Trägerschicht hergestellt
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich insbesondere als Stanzverfahren
realisieren, indem sowohl die Öffnung als auch der Durchbruch ausgestanzt
werden. Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens besteht dabei darin, daß
die Öffnung und der Durchbruch in einem Arbeitsgang mit einem stufenförmig
ausgebildeten Stanzstempel erzeugt werden, der eine axial vorstehende erste
Arbeitsfläche und eine diese ringförmig umschließende, axial nachfolgende zweite
Arbeitsfläche aufweist. Hierdurch wird bei der Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens eine unverändert hohe Produktivität sichergestellt.
Alternativ läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren auch als Schneideverfahren
realisieren, und zwar vorzugsweise als Wasserstrahlschneideverfahren. Auch in
diesem Fall werden die Öffnung und der Durchbruch vorzugsweise in einem
Arbeitsgang erzeugt.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer mehrere Ausführungsbeispiele
darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
Fig. 1 eine Schnittansicht auf einen Abschnitt eines zweischichtigen
Verkleidungsteils eines Kraftfahrzeuges, das aus einer Trägerschicht und
einer unter einer Dehnungsspannung stehenden Dekorschicht besteht;
Fig. 2 eine Schnittansicht auf das Verkleidungsteil gemäß Fig. 1, in das mittels
eines eine Vorstanzstufe aufweisenden Stanzstempels ein Durchbruch
erzeugt werden soll;
Fig. 3 eine Schnittansicht auf das Verkleidungsteil gemäß Fig. 1 im Zeitpunkt, in
welchem die Vorstanzstufe des Stanzstempels die Dekorschicht
durchdrungen hat;
Fig. 4 eine Schnittansicht auf das Verkleidungsteil gemäß Fig. 1 im Zeitpunkt, in
welchem der Stanzstempel mit einer seiner Vorstanzstufe nachfolgenden
zweiten Stanzstufe beide Schichten des Verkleidungsteils durchdrungen hat;
Fig. 5 eine Schnittansicht auf das Verkleidungsteil gemäß Fig. 1, das einen
erfindungsgemäß hergestellten Durchbruch aufweist;
Fig. 6 ein Beispiel für eine Führungsbahn eines einen Durchbruch schneidenden
Wasserstrahls, mit dem das erfindungsgemäße Verfahren ausgeführt wird,
Fig. 7 eine Schnittansicht auf ein Verkleidungsteil gemäß Fig. 1 und ein
herkömmlicher Stanzstempel, der keine Vorstanzstufe aufweist; und
Fig. 8 eine Schnittansicht auf ein Verkleidungsteil gemäß Fig. 1, das einen mit
einem herkömmlichen Stanzstempel gemäß Fig. 7 hergestellten Durchbruch
aufweist.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Abschnitt eines Verkleidungsteil 1 handelt es sich
beispielsweise um einen Abschnitt einer Türinnenverkleidung oder eines
Dachhimmels eines Kraftfahrzeuges. Das Verkleidungsteil 1 besteht aus einer
relativ steifen, selbsttragenden Trägerschicht 2, auf der eine Dekorschicht 3 aus
einem elastischen Material, beispielsweise einer gewirkten Textilware aufkaschiert
ist. Das Verkleidungsteil 1 bzw. dessen Trägerschicht 2 ist ein Formteil, das eine
oder mehrere muldenförmige Vertiefungen und/oder gewölbte Erhebungen
aufweist. Insbesondere im Bereich der Vertiefungen bzw. Erhebungen wird die
Dekorschicht 3 beim Kaschiervorgang gedehnt.
Zur Herstellung von Durchbrüchen in Verkleidungsteilen gemäß Fig. 1 für das
Hindurchführen von Bauteilen, wie z. B. Haltegriffen, Kurbeln oder Halterungen,
wurden bislang Stanzstempel mit nur einer Arbeitsfläche verwendet, deren
Querschnittsfläche dem zu erzeugenden Durchbruch entspricht, wobei der Rand
der Arbeitsfläche einen umlaufenden messerartigen Vorsprung aufweist. Ein
solcher Stanzstempel 4 ist in Fig. 7 dargestellt. Die zugehörigen weiteren
Komponenten der Stanzvorrichtung, wie Werkstückauflage und
Werkstückeinspannmittel, sind der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt.
Die Verwendung eines solchen herkömmlichen Stanzstempels 4 führt bei
Verkleidungsteilen 1 gemäß Fig. 1 allerdings zu einem unbefriedigenden Ergebnis.
Denn wird in einem unter Dehnungsspannung stehenden Bereich der elastischen
Dekorschicht 3 ein Durchbruch erzeugt, so entspannt sich dort die Dekorschicht 3
und die erhaltene Durchbruchsfläche ist in der Dekorschicht größer als die
eigentlich gewollte Durchbruchsfläche, die in der Trägerschicht erzielt wird (vgl. Fig.
8). Wird beispielsweise ein Stanzstempel 4 mit einer kreisrunden
Querschnittsfläche verwendet, so entsteht in der Trägerschicht 2 ein Durchbruch
mit dem Maß x, welches dem Solldurchmesser entspricht, während sich in der
Dekorschicht 3 ein Durchbruch mit dem Maß y einstellt, welches größer als der
Solldurchmesser ist. Aufgrund der Verklebung von Dekorschicht 3 und
Trägerschicht 2 ergibt sich eine trichterförmige Erweiterung des Durchbruchs zur
Oberfläche der Dekorschicht 3 hin.
Dagegen läßt sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Durchbruch mit
übereinstimmenden Ausschnittsflächen und bündiger Kontur von Dekorschicht 3
und Trägerschicht 2 erzielen. Hierzu wird beispielsweise ein stufenförmig
ausgebildeter Stanzstempel 5 verwendet, wie er in Fig. 2 schematisch dargestellt
ist. Auch in den Fig. 2 bis 5 sind der Übersichtlichkeit halber die weiteren
Komponenten der Stanzvorrichtung, wie Werkstückauflage und
Werkstückeinspannmittel, nicht dargestellt. Es ist zu erkennen, daß der
Stanzstempel 5 eine axial vorstehende erste Arbeitsfläche 6 und eine diese
ringförmig umschließende, axial nachfolgende zweite Arbeitsfläche 7 aufweist. Die
beiden Arbeitsflächen 6, 7 weisen jeweils einen ringförmigen, messerartigen
Außenrand 8, 9 auf. Mit der ersten Arbeitsfläche 7, die eine Vorstanzstufe bildet,
wird zunächst in der unter Dehnungsspannung stehenden Dekorschicht 3 eine
Öffnung 10 erzeugt, die kleiner als der herzustellende Durchbruch 11 ist und durch
welche die Dehnungsspannung zumindest im Bereich des herzustellenden
Durchbruchs aufgehoben oder weitgehend reduziert wird (vgl. Fig. 3 und 5).
Sodann wird mit der zweiten Arbeitsfläche 7 des Stanzstempels 5, deren
schneidenförmige Außenkontur der Kontur des herzustellenden Durchbruchs 11
entspricht, der gewünschte Durchbruch um die Öffnung 10 herum erzeugt (vgl. Fig.
4). Die Öffnung 10 und der Durchbruch 11 werden somit unmittelbar nacheinander
während einer Senkbewegung des Stanzstempels 5 erzeugt, d. h. im selben
Arbeitsgang. Das Ergebnis ist ein einwandfreier Durchbruch 11 mit
übereinstimmenden Ausschnittsflächen und bündiger Kontur der beiden Schichten
2, 3 des Verkleidungsteils 1. Der Durchbruch hat sowohl in der Trägerschicht 2 als
auch in der Dekorschicht 3 das Maß x.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich allerdings nicht nur als Stanzverfahren,
sondern auch als Schneideverfahren, vorzugsweise als Wasserstrahlschneide
verfahren realisieren. In Fig. 6 ist eine Führungsbahn 12 eines Wasserstrahls
dargestellt, mit dem in ein Verkleidungsteil 1 gemäß Fig. 1 ein Durchbruch
ausschneidbar ist und der hierzu in erfindungsgemäßer Weise geführt wird. Die
Bewegungsrichtung des Wasserstrahls ist durch Pfeilspitzen angedeutet. Es ist zu
erkennen, daß in dem Verkleidungsteil von einem bestimmten Ausgangspunkt A
aus beginnend zunächst eine Öffnung in Form eines Durchbruchs ausgeschnitten
wird, der kleiner als der eigentlich herzustellende Durchbruch ist. Durch den relativ
kleinen Durchbruch wird die Dehnungsspannung in der Dekorschicht im Bereich
des eigentlich herzustellenden Durchbruchs beseitigt oder zumindest weitgehend
aufgehoben. Im selben Arbeitsgang wird dann der gewünschte Durchbruch um den
kleinen Durchbruch herum ausgeschnitten. Der Endpunkt der Führungsbahn 12 ist
mit E bezeichnet.
1
Verkleidungsteil
2
Trägerschicht
3
Dekorschicht
4
Stanzstempel
5
Stanzstempel
6
Arbeitsfläche
7
Arbeitsfläche
8
messerartiger Außenrand
9
messerartiger Außenrand
10
Öffnung
11
Durchbruch
12
Führungsbahn
A Anfangspunkt der Führungsbahn
E Endpunkt der Führungsbahn
x Durchmessermaß
y Durchmessermaß
A Anfangspunkt der Führungsbahn
E Endpunkt der Führungsbahn
x Durchmessermaß
y Durchmessermaß
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines Durchbruchs (11) in einem mehrschichtigen
Verkleidungsteil (1), insbesondere einem Verkleidungsteil für ein Kraftfahrzeug,
das aus mindestens einer unter einer Dehnungsspannung stehenden Schicht
(3) und aus mindestens einer keine oder eine geringere Dehnungsspannung
aufweisenden Schicht (2) besteht, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst in
der unter einer Dehnungsspannung stehenden Schicht (3) innerhalb des
Bereiches des herzustellenden Durchbruchs (11) eine Öffnung (10) erzeugt
wird, die kleiner als der Durchbruch (11) ist und durch welche die
Dehnungsspannung zumindest im Bereich des herzustellenden Durchbruchs
(11) aufgehoben oder weitgehend reduziert wird, und daß danach um die
erzeugte Öffnung (10) herum der Durchbruch (9) hergestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (10)
und der Durchbruch (11) durch Stanzen erzeugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Öffnung (10) und der Durchbruch (11) in einem Arbeitsgang mit einem
stufenförmig ausgebildeten Stanzstempel (5) erzeugt werden, der eine axial
vorstehende erste Arbeitsfläche (6) und eine diese ringförmig umschließende,
axial nachfolgende zweite Arbeitsfläche (7) aufweist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die
zweite Arbeitsfläche des Stanzstempels (5) jeweils einen ringförmigen,
messerartigen Außenrand (8, 9) aufweisen.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (10)
und der Durchbruch (11) durch Schneiden erzeugt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Öffnung (10) und der Durchbruch (11) durch Wasserstrahlschneiden erzeugt
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Öffnung (10) und der Durchbruch (11) in einem Arbeitsgang erzeugt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000151110 DE10051110B4 (de) | 2000-10-14 | 2000-10-14 | Verfahren zur Herstellung eines Durchbruchs in einem mehrschichtigen Verkleidungsteil |
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Publications (2)
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DE10051110B4 DE10051110B4 (de) | 2009-12-03 |
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DE (1) | DE10051110B4 (de) |
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2000
- 2000-10-14 DE DE2000151110 patent/DE10051110B4/de not_active Expired - Fee Related
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DE10051110B4 (de) | 2009-12-03 |
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