DE10050906A1 - Verfahren zur Abtrennung von Distickstoffmonoxid aus Wasserstoff, Stickstoffmonoxid und Distickstoffmonoxid enthaltenden Gase - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung von Distickstoffmonoxid aus Wasserstoff, Stickstoffmonoxid und Distickstoffmonoxid enthaltenden GaseInfo
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Abstract
Verfahren zur Abtrennung von Distickstoffmonoxid aus Wasserstoff, Stickstoffmonoxid und Distickstoffmonoxid enthaltenden Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Wasserstoff, Stickstoffmonoxid und Distickstoffmonoxid enthaltenden Gas (I) mittels einer semipermeablen Membran in ein Permeat (II), enthaltend einen höheren Volumenanteil an Distickstoffmonoxid als Gas (I) und ein Retentat (III), enthaltend einen geringeren Volumenanteil an Distickstoffmonoxid als Gas (I) auftrennt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung
von Distickstoffmonoxid aus Wasserstoff, Stickstoffmonoxid und
Distickstoffmonoxid enthaltenden Gasen, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Wasserstoff, Stickstoffmonoxid und Distickstoff
monoxid enthaltenden Gas (I) mittels einer semipermeablen Membran
in ein Permeat (II) enthaltend einen höheren Volumenanteil an
Distickstoffmonoxid als Gas (I) und ein Retentat (III) enthaltend
einen geringeren Volumenanteil an Distickstoffmonoxid als Gas (I)
auftrennt.
Bei der Herstellung von Hydroxylammoniumsalzen durch katalytische
Hydrierung von Stickstoffmonoxid mit Wasserstoff entsteht als Ne
benprodukt u. a. Distickstoffmonoxid. Da der Umsatz nicht quantita
tiv ist, erhält man somit Abgase, die Wasserstoff, Stickstoff
monoxid und Distickstoffmonoxid und Inerte enthalten. Solche Gas
gemische sind insbesondere unter erhöhtem Druck zündfähig, vor
allem bei Gehalten an Distickstoffmonoxid von mehr als 10 Vol-%.
Da die Abgase jedoch wertvolle Ausgangsstoffe enthalten, besteht
Bedarf, diese wieder zu verwenden.
Aus EP-A-0113023 ist ein Verfahren zur Entfernung von
Distickstoffmonoxid aus Wasserstoff, Stickstoffmonoxid und
Distickstoffmonoxid enthaltenden Gasen durch behandeln der Gase
mit Molekularsieben bekannt. Nachteilig bei diesem Verfahren ist,
daß das Absorptionsbett nicht kontinuierlich genutzt werden kann.
Zudem sollte man zweckmäßigerweise das Gas vor der Behandlung
trocknen und außerdem das Absorptionsbett vor der Desorption mit
Stickstoff spülen, um die Bildung explosiver Gasgemische zu ver
meiden.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren bereitzustellen, daß die Abtrennung von Distickstoffmonoxid
aus Wasserstoff, Stickstoffmonoxid und Distickstoffmonoxid ent
haltenden Gasen auf technisch einfache und wirtschaftliche Weise
unter Vermeidung der genannten Nachteile ermöglicht.
Demgemäß wurde das eingangs definierte Verfahren gefunden.
Das zu behandelnde Gas (I) enthält Distickstoffmonoxid, Stick
stoffmonoxid, Wasserstoff und gegebenenfalls Inerte.
Vorteilhaft sollte Gas (I) bis zu 15 Vol.%, vorzugsweise 3 bis
15 Vol-%, insbesondere 7 bis 15 Vol-% Distickstoffmonoxid enthalten.
Vorteilhaft sollte Gas (I) bis zu 20 Vol.%, vorzugsweise 0 bis
15 Vol-%, insbesondere 5 bis 15 Vol-% Stickstoffmonoxid enthalten.
Vorteilhaft sollte Gas (I) bis zu 90 Vol.%, vorzugsweise 50 bis
85 Vol-%, insbesondere 50 bis 75 Vol-% Wasserstoff enthalten.
Als Inerte werden im Sinne der vorliegenden Erfindung andere che
mische Komponenten als Distickstoffmonoxid, Stickstoffmonoxid und
Wasserstoff verstanden. Inerte können in Summe vorteilhaft in
Mengen von bis zu 20 Vol-%, vorzugsweise 7 bis 20 Vol-%, ins
besondere 13 bis 20 Vol-% eingesetzt werden. Als Inerte kommen
organische, insbesondere anorganische chemische Komponenten, die
unter den Bedingungen des erfindungsgemäßen Verfahrens gasförmig
vorliegen, insbesondere Stickstoff, in Betracht. Ebenso kommen
als Inerte organische, insbesondere anorganische chemische Kom
ponenten, die unter den Bedingungen des erfindungsgemäßen Verfah
rens an sich gasförmig und flüssig vorliegen können, wie Dämpfe
von Flüssigkeiten, insbesondere Wasserdampf, in Betracht, wobei
diese in der Regel in Gas (I) in Mengen bis zu ihrem den
Verfahrensbedingungen entsprechenden Sättigungsdampfdruck vorlie
gen können.
Solche Gase (I) erhält man beispielsweise bei der Herstellung von
Hydroxylammoniumsalzen durch katalytische Reduktion von Stick
stoffmonoxid mit Wasserstoff. Die Umsetzung kann man bei 30 bis
60°C unter Mitverwendung von starken Mineralsäuren, insbesondere
Schwefelsäure oder Phosphorsäure, gegebenenfalls unter Zusatz von
Salzen, insbesondere Ammoniumsalzen, solcher Säuren, durchführen.
In der Regel geht man von 4 bis 6 normalen wäßrigen Säuren aus.
Als Katalysatoren kann man suspendierte Edelmetallkatalysatoren,
insbesondere Platin-Träger-Katalysatoren verwenden, wobei sich
als Träger insbesondere Graphit als vorteilhaft erwiesen hat. Die
Aktivität und Selektivität des Katalysators kann durch die Be
handlung des Katalysators mit organischen oder anorganischen
Verbindungen, insbesondere schwefelhaltigen Verbindungen, einge
stellt werden.
Solche Verfahren sind an sich bekannt, beispielsweise aus
DE-C-11 77 118.
Bei solchen Verfahren erhält man üblicherweise ein Gas (I), das
50 bis 75 Vol-% Wasserstoff, 5 bis 15 Vol-% Stickstoffmonoxid, 3
bis 15 Vol-% Distickstoffmonoxid und 13 bis 20 Vol-% Inerte, ins
besondere Stickstoff und Wasserdampf, enthält. Vorteilhaft be
steht das bei solchen Verfahren erhaltene Gas zu 50 bis 75 Vol-%
aus Wasserstoff, zu 5 bis 15 Vol-% aus Stickstoffmonoxid, zu 3
bis 15 Vol-% aus Distickstoffmonoxid, zu 13 bis 20 Vol-% aus In
erten, insbesondere Stickstoff und Wasserdampf, sowie technisch
an sich üblichen Verunreinigungen dieser Verbindungen.
Sollte Gas (I) zuviel Wasserdampf enthalten, so kommt vorteilhaft
vor der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Reduzie
rung, vorzugsweise Entfernung des Wasserdampfes in Betracht. Eine
solche Reduzierung oder Entfernung kann nach an sich bekannten
Verfahren, beispielsweise durch Adsorption, wie Druck- oder Tem
peraturwechseladsorption, oder Membrantrennung, erfolgen.
Sollte Gas (I) zu wenig Wasserdampf enthalten, so kommt vorteil
haft eine Befeuchtung in Betracht, wie sie nach an sich bekannten
Methoden erfolgen kann.
Erfindungsgemäß trennt man ein Gas (I) mittels einer semipermea
blen Membran in ein Permeat (II) enthaltend einen höheren
Volumenanteil an Distickstoffmonoxid als Gas(I) und ein Retentat
(III) enthaltend einen geringeren Volumenanteil an Distickstoff
monoxid als Gas (I) auf.
Als semipermeable Membran kommen solche in Betracht, die im we
sentlichen organische oder anorganische Materialien enthalten,
wie organische Polymere, vorzugsweise Polyimide, cellulosische
Materialien oder Polyphenylenoxid, wie keramische Materialien,
vorzugsweise Komposit-Membranen mit Trennschicht aus Zeolith oder
amorphem Siliziumdioxid oder Aluminiumoxid, oder wie Kohlenstoff-
Molekularsiebmembranen. Die mittlere durchschnittliche Porengröße
im Falle der anorganischen Materialen sollte vorteilhaft im Be
reich von 0,4 bis 2 nm betragen.
Die Membran kann symmetrisch, vorzugsweise asymmetrisch aufgebaut
sein. Die Membran kann einen Integral- oder Komposit-Aufbau auf
weisen.
Die Membran kann vorteilhaft als Rohr- oder Kapillarmodul vorlie
gen. Der Außendurchmesser des Einzelrohres oder der Einzelkapil
lare sollte dabei vorzugsweise 0,35 bis 40 mm liegen.
Die Trennschicht der Membran kann dabei innen oder außen liegen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform liegt die Membran
als Spiralwickelmodul vor, wobei flache Membranen in an sich be
kannter Weise zu einem zylindrischen Körper aufgerollt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann man vorteilhaft bei Tempera
turen im Bereich von 0 bis 100°C, vorzugsweise 20 bis 70°C durch
führen.
Auf der Retentatseite der Membran kommen vorteilhaft Drücke im
Bereich von 0,1 bis 10 MPa, vorzugsweise 1 bis 5 MPa in Betracht.
Auf der Permeatseite der Membran kann man vorteilhaft Drücke im
Bereich von 1 bis 200 kPa, vorzugsweise 5 bis 150 kPa, ins
besondere 20 bis 150 kPa einstellen.
Das Verhältnis des Drucks auf der Retentatseite der Membran zu
dem Druck auf der Permeatseite der Membran sollte vorteilhaft im
Bereich von 2 bis 100, vorzugsweise 5 bis 80, insbesondere 8 bis
50 liegen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Retentate
(III) weisen einen geringeren Volumenanteil an Distickstoff
monoxid auf, vorteilhaft einen Anteil an Distickstoffmonoxid im
Bereich von 0 bis 10 Vol-%, vorzugsweise 2 bis 7 Vol-%, ins
besondere 2 bis 5 Vol-%.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einer oder mehreren Stu
fen, wie 2, 3 oder 4, durchgeführt werden. Unter mehreren Stufen
wird dabei der Einsatz des in einer Stufe erhaltenen Retentats in
der jeweils vorhergehenden und des Permeats als Einsatzstoff in
der jeweils nachfolgenden Stufe verstanden, wobei das jeweilige
Permeat vor der Einspeisung in die nachfolgende Stufe vorteilhaft
auf den Druck in dem oben beschriebenen Bereich komprimiert wer
den kann.
So kommt vorteilhaft die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfah
rens auf Gas (I) in einer ersten Stufe unter Erhalt eines Per
meats und eines Retentats und Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens auf das Permeat als Einsatzstoff in eine zweite Stufe
in Betracht. Das in der zweiten Stufe erhaltene Retentat kann
vorteilhaft mit in die erste Stufe durch Beimischen zu dem dort
eingesetzten Gas (I) zurückgeführt werden, das Permeat kann vor
teilhaft als Distickstoffmonoxid-reiche Fraktion entnommen wer
den.
Es kommt vorteilhaft die Anwendung einer sogenannten Membranko
lonne in Betracht. Eine solche Membrankolonne setzt sich vorzugs
weise aus n Stufen des erfindungsgemäßen Verfahrens zusammen mit
n im Bereich von 2 bis 10, vorzugsweise 2, 3 oder 4. Hierbei
führt man Gas (I) der Stufe m zu (mit m kleiner oder gleich n).
Das Permeat aus Stufe m wird, nach Verdichtung auf einen Druck in
dem oben beschriebenen Bereich, jeweils Stufe m+1 zugeführt, mit
Ausnahme der n-ten Stufe, aus der das Permeat als Distickstoffmo
noxid-reiche Fraktion entnommen wird. Das Retentat aus einer
Stufe m, mit Ausnahme der ersten Stufe, führt man der vor der je
weiligen Stufe liegenden Stufe (m-1) zu.
Das aus dem erfindungsgemäßen Verfahren in einer oder mehreren
Stufen erhaltene Retentat (III) kann man vorteilhaft zur Herstel
lung von Hydroxylamin oder dessen Salze durch katalytische Umset
zung von Stickstoffmonoxid mit Wasserstoff verwenden. Dazu kann
das Retentat (III) unverändert oder nach Beimischung weiterer
chemischer Bestandteile, insbesondere Stickstoffmonoxid und Was
serstoff, oder vorzugsweise der Reduzierung, insbesondere Entfer
nung, von Bestandteilen von Retentat (III), insbesondere einer
Reduzierung, vorzugsweise Entfernung des Stickstoffs, eingesetzt
werden. Eine solche Reduzierung oder Entfernung kann nach an sich
bekannten Verfahren, beispielsweise durch Adsorption, wie Druck-
oder Temperaturwechseladsorption, oder Membrantrennung, erfolgen.
Das in Permeat (II) enthaltene Distickstoffmonoxid kann in an
sich bekannter Weise, wie katalytisch oder thermisch, zersetzt
oder an sich bekannten Anwendungen, gegebenenfalls nach vorheri
ger Behandlung, beispielsweise nach dem erfindungsgemäßen Verfah
ren, zugeführt werden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Abtrennung von Distickstoffmonoxid aus Wasser
stoff, Stickstoffmonoxid und Distickstoffmonoxid enthaltenden
Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Wasserstoff,
Stickstoffmonoxid und Distickstoffmonoxid enthaltenden Gas
(I) mittels einer semipermeablen Membran in ein Permeat (II)
enthaltend einen höheren Volumenanteil an Distickstoffmonoxid
als Gas (I) und ein Retentat (III) enthaltend einen geringeren
Volumenanteil an Distickstoffmonoxid als Gas (I) auf trennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Verhältnis des Drucks
auf der Retentatseite der Membran zu dem Druck auf der
Permeatseite der Membran im Bereich von 2 bis 100 liegt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, wobei man auf der Re
tentatseite der Membran einen Druck im Bereich von 0,1 bis
10 MPa anwendet.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, wobei man auf der
Permeatseite der Membran einen Druck im Bereich von 1 bis
200 kPa anwendet.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, wobei der Gehalt an
Distickstoffmonoxid in Gas (I) bis zu 15 Vol-% liegt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei der Gehalt an Distickstoff
monoxid in Retentat (III) bis zu 10 Vol-% beträgt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, wobei man die
Abtrennung des Distickstoffmonoxids bei eine Temperaturen im
Bereich von 0 bis 100°C durchführt.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, wobei man eine Membran
enthaltend im wesentlichen eines oder mehrere der Materialien
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus organisches Polymer,
keramische Materialien und Kohlenstoff-Molekularsiebmembran
einsetzt.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, wobei die mittlere
durchschnittliche Porengröße der Membran im Falle von anorga
nischen Materialien im Bereich von 0,4 bis 2 nm beträgt.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, wobei man als Gas (I)
das Abgas der katalytischen Reduktion von Stickstoffmonoxid
mit Wasserstoff zu Hydroxylamin oder einem oder mehreren von
dessen Salzen verwendet.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10, wobei man Retentat
(III) zur Herstellung von Hydroxylamin oder einem oder mehre
ren von dessen Salzen durch katalytische Umsetzung von Stick
stoffmonoxid mit Wasserstoff verwendet.
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