DE1005074B - Verfahren zur Herstellung von dl-Serin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von dl-SerinInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Synthese von dl-Serin.
Es sind zahlreiche Verfahren zur Synthese von dl-Serin bekannt (vgl. Schmidt, Chemistry of the Amino Acids
and Proteins, 2. Ausgabe, 1944, Seite 90 bis 92 und 1037; Wood und Mitarbeiter, J. Biol. Chem. 134. 413 bis 416
(1940); Mattox und Mitarbeiter, ebenda 165. 501 bis 503 (1946); Organic Synthesis, Band 20, Seite 81; USA.-Patentschrift
2 530 065). Alle diese Verfahren weisen aber insofern Nachteile auf, als entweder das Verfahren
schwierig durchzuführen ist, die Ausgangsstoffe teuer oder schwierig zu erhalten sind, oder aber das dl-Serin in zu
geringen Ausbeuten anfällt, so daß keines dieser Verfahren
sich für die Technik eignet.
Wie gefunden wurde, kann man dl-Serin glatt und in guter Ausbeute herstellen, indem man a, /9-Dibrompropionamid
mit einem molekularen Überschuß einer alkoholischen Lösung eines Metallalkoholats bei 0 bis 40° umsetzt,
das anfallende a-Brom-/?-alkyloxypropionamid mit einem molekularen Überschuß Ammoniak in einem
inerten Lösungsmittel unter Druck erhitzt und das entstehende a-Amino-/?-alkyloxypropionamid mit einer wäßrigen
Chlorwasserstoff- oder Bromwasserstofflösung erhitzt. Das auf diese Weise erhaltene Produkt ist ein
Hydrohalogenid des dl-Serins. Man kann dieses Salz als solches abtrennen oder aber das Gemisch neutralisieren
und dadurch dl-Serin in guter Ausbeute gewinnen. Jedes dieser Produkte kann in hoher Reinheit gewonnen werden.
Die Synthese erfolgt nach folgenden Gleichungen:
Verfahren zur Herstellung von dl-Serin
Anmelder:
The Dow Chemical Company,
Midland, Mich. (V. St. A.)
Midland, Mich. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. H. Ruschke, Berlin-Friedenau,
und Dipl.-Ing. K. Grentzenberg,
München 13, Ainmillerstr. 26, Patentanwälte
München 13, Ainmillerstr. 26, Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 9. November 1953
V. St. v. Amerika vom 9. November 1953
Haibert Constantine White
und Don Vernon Wysong, Midland, Mich. (V. St. A.), sind als Erfinder genannt worden
BrCH2- CHBr-CONH2
M(OR)n
RO —CH8-CHBr-CONH2
MBrn
RO — CH2 — CHBr — CONH2 + 2NH3
RO — CH2 — CH(NH2) — CONH2 + NH4Br
RO—CH2- CH(NH2)- CONH2 +3HX + H2O
HO-CH2-CH(NH3X)-COOH+RX + NH4X
in denen M ein Metall, R einen niedrigen Alkylrest, η die
Zahl der chemisch mit dem Metall in dem als Ausgangsstoff dienenden Metallalkoholat verbundenen OR-Reste
und X Chlor oder Brom bedeutet.
Die nach Reaktion 2 erhältlichen a-Amino-jS-alkyloxypropionamide
sind neue chemische Verbindungen, die als solche oder in Form von Salzen, z. B. als Hydrochloride
oder Hydrobromide, abgetrennt werden können. Die freien a-Amino-jS-alkyloxypropionamide sind gewöhnlich
flüssige oder aber feste Stoffe mit ziemlich niedrigen Schmelzpunkten. Die Hydrochloride bzw. Hydrobromide
sind neue kristalline Verbindungen mit höheren Schmelzpunkten. Als Beispiele seien genannt ct-Amino-jö-methoxypropionamid,
a-Amino-/?-äthoxypropionamid, a-Amino-/S-propoxypropionamid
und a-Amino-ß-isopropoxypropionamid, sowie ihre Hydrochloride und Hydrobromide.
Die a-Amino-je-alkyloxypropionamide und ihre
Salze sind wertvolle Zwischenprodukte für die Synthese des Serins.
Man kann die organischen Zwischenprodukte der Gleichungen 1 und 2 abtrennen und vor der weiteren Verwendung
in dem Verfahren reinigen. Das ist aber nicht notwendig. Das Verfahren kann vielmehr bis zur Herstellung
des dl-Serins oder seiner Salze in guter Ausbeute und leicht zu reinigender Form kontinuierlich in Form
eines einheitlichen Verfahrens durchgeführt werden.
Zunächst wird das α, /ϊ-Dibrompropionamid mit einem
Metallalkoholat umgesetzt. Dazu wird gewöhnlich eine alkoholische Lösung desselben in einem Überschuß gegenüber
der stöchiometrischen Menge von wenigstens 5°/0 unmittelbar zu dem a, /3-Dibrompropionamid gegeben.
Als Lösungsmittel dient ein gesättigter niedriger aliphatischer Alkohol. Als Metallalkoholat kann verwendet
werden: Natriummethylat, -äthylat, -propylat, -isopropylat, Kaliummethylat, äthylat, -propylat, Lithiummethylat,
-äthylat, Magnesiummethylat, -äthylat und Aluminiumäthylat. Die dl-Serin-Ausbeuten des Verfahrens
sind höher, wenn das Metallalkoholat in geringem, zwischen 5 und 15% liegendem Überschuß gegenüber der
stöchiometrisch erforderlichen Menge angewandt wird. Bei kleineren Mengenanteilen sinkt die Ausbeute ab.
Nach oben ist die Metallalkoholatmenge nicht begrenzt.·
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Überschüssiges Metallalkoholat wird zweckmäßig durch Das rohe oder gereinigte a-Amino-zS-alkyloxypropion-
Zusatz einer Säure, z. B. von Ameisen-, Essig-, Propion- amid wird hydrolysiert, indem man es mit wäßriger
oder Salzsäure, vor Ausführung der obenerwähnten Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure oder beiden
Ammonolyse neutralisiert. Wenn man das Alkoholat in erhitzt. Die Konzentration der wäßrigen Halogenwassereinem
15% der stöchiometrisch erforderlichen Menge 5 stoffsäure kann in weiten Grenzen schwanken; man kann
nicht übersteigenden Überschuß anwendet und im z. B. eine 5-molare oder eine stärker konzentrierte Lösung
Laboratoriumsmaßstab arbeitet, ist die Neutralisation anwenden. Besonders wird die wäßrige Säure in so großer
nicht notwendig. Sie muß aber .durchgeführt werden und Menge angewandt, daß sich das a-Amino-ß-alkyloxyproist
um so vorteilhafter, je größer der angewandte Metall- pionamid darin auflöst und die Lösung wenigstens 3, voralkoholatsüberschuß
und je größer der Ansatz des Reak- io zugsweise 5 oder mehr Mol der Halogenwasserstoffsäure
tionsgemisches ist. je Mol a-Amino-ß-alkyloxypropionamid enthält. Man
Die Umsetzung zwischen dem Metallalkoholat und dem beendet die Hydrolyse, indem man das Gemisch auf die
α, jS-Dibrompropionamid wird vorzugsweise bei Tempe- erforderliche Reaktionstemperatur, z. B. 80° oder mehr,
raturen zwischen 0 und 40°, besonders 10 und 30°, vorzugsweise 100 bis 150° bei normalem oder bei Überdurchgeführt
oder zumindest beendet. Die Reaktion 15 druck erhitzt. Gewöhnlich wird das Gemisch am Rückkann
auch schon bei —10° in Gang gebracht werden, und flußkühler unter Normaldruck bis zum Sieden erhitzt, um
Temperaturen bis zu 50° oder darüber können für kurze die Hydrolyse praktisch zu beenden.
Zeit angewandt werden, um die Reaktion zu Ende zu Das dl-Serin bzw. sein Hydrohalogenid kann aus dem
führen. Die Ausbeute bzw. die Leichtigkeit der Gewin- Hydrolysegemisch auf übliche Weise, z. B. durch Vernung
des kristallinen dl-Serins aus dem Reaktionsgemisch 20 dampfen des Gemisches, abgetrennt werden, wodurch das
sinkt aber ab, wenn die Temperatur in dieser Reaktions- Produkt auskristallisiert. Am besten dampft man das
stufe aus dem bevorzugten Bereich von 10 bis 30° heraus- Gemisch im Vakuum bis praktisch zur Trockne ein und
fällt. behandelt den Rückstand mit einem niedrigen alipha-
Die zur Durchführung der Reaktion erforderliche Zeit tischen Alkohol, z, B. Methanol oder Äthanol, um das
hängt von der Art des benutzten Metallalkoholate ab. 25 Produkt aufzulösen. Das Gemisch wird dann filtriert, um
Die Umsetzung von Natriummethylat mit a, /3-Dibrom- nichtaufgelöste anorganische Substanzen, insbesondere
propionamid zu a-Brom-/3-methoxypropionamid kann in Ammoniumhalogenid, abzutrennen. Das Filtrat kann
dem bevorzugten Bereich von 10 bis 30° in 2 bis z. B. durch Behandlung mit Ammoniak auf pH 7 bis 8 ge-5
Stunden durchgeführt werden. Alles in dem Gemisch bracht und das dl-Serin auskristallisiert und abgetrennt
verbleibende, nicht umgesetzte Metallalkoholat wird vor- 30 werden. Gewöhnlich wird das Endprodukt in einer Reinzugsweise,
z. B. durch Säurezusatz, neutralisiert, ehe man heit erhalten, die bei 95 % oder darüber liegt. Wenn notdas
Produkt in der nächsten Verfahrensstufe umsetzt. wendig, kann es durch Umkristallisieren noch weiter
Diese Neutralisation ist, wie erwähnt, jedoch nicht erfor- gereinigt werden.
derlich. Man kann das a-Brom-/S-alkyloxypropionamid Das eben beschriebene Verfahren ist leicht durchführvorder
weiteren Verwendung in dem Verfahren abtrennen 35 bar und gestattet die Herstellung von dl-Serin in guten
und reinigen; notwendig ist aber auch das nicht. Wenn Ausbeuten und in leicht zu reinigender Form aus Ausstatt
eines Alkohols eine andere organische Flüssigkeit, gangsstoffen, die zu mäßigem Preis erhältlich sind,
z. B. Tetrachlorkohlenstoff, als Medium für die obigen .
Reaktionen benutzt wurde, wird es zweckmäßigerweise, .Beispiel
z. B. durch Abtrennen des a-Brom-ß-alkyloxypropion- 40 Zu aus 71 g (1 Mol) kristallinem Acrylamid in
amids, entfernt, ehe man letzteres in der nächsten Ver- 450 ecm Methanol und 160 g (1 Mol) Brom hergestelltem
fahrensstufe verwendet. Wenn die obigen Reaktionen α, ^-Dibrompropionamid wurden innerhalb von 30 Minujedoch
in Gegenwart eines Alkohols als Reaktionsmedium ten 360 ecm einer Natriummethylatlösung gegeben, die
durchgeführt worden sind, wird das rohe Gemisch mit aus 26,5 g Natrium mit Methanol hergestellt worden war.
dem entstandenen a-Brom-/?-alkyloxypropionamid am 45 Während des Natriummethylatzusatzes und weitere
besten direkt in der nächsten Verfahrensstufe umgesetzt. 3 Stunden danach wurde das Gemisch gerührt und auf
Dazu wird zu dem Reaktionsgemisch ein molekularer 20° oder darunter, zwischen 0 und 20°, abgekühlt. Das
Überschuß an Ammoniak, der wenigstens 5, vorzugsweise Gemisch wurde dann in einer Bombe aus rostfreiem Stahl
15 bis 30 Mol oder mehr Ammoniak je Mol des α-Brom- mit 340 g (20 Mol) wasserfreiem Ammoniak versetzt.
/J-alkyloxypropionamids beträgt, zugesetzt. Am besten 50 Unter Schütteln wurde die verschlossene Bombe 3 Stunwird
das Ammoniak in praktisch wasserfreier Form den auf 90 bis 100° erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde
benutzt; man kann aber auch eine wäßrige Ammoniak- der Druck aus der Bombe abgelassen und die Beschickung
lösung beliebiger Konzentration anwenden. Das Gemisch herausgenommen. Die Hälfte des Reaktionsgemisches
setzt sich bei Raumtemperatur langsam unter Bildung wurde im Vakuum zur Trockne verdampft. Zu dem vereines
α-Amino-ß-alkyloxypropionamids um und wird vor- 55 bleibenden rohen a-Amino-/3-methoxypropionamid wurzugsweise
auf 80 bis 150° oder höher, am besten auf 90 den 576 g 22,2gewichtsprozentiger Salzsäure gegeben,
bis 130° bei Eigendruck oder darüber in einer Bombe oder Das Gemisch wurde 24 Stunden am Rückflußkühler zum
einem Autoklav erhitzt, um die Reaktion in kurzer Zeit Sieden erhitzt und dann im Vakuum zur Trockne verzu
Ende zu bringen. Wenn man wasserfreies Ammoniak dampft. Nach dem Auflösen des Rückstandes in 400 ecm
in den obengenannten bevorzugten Mengenanteilen 60 Methanol wurde das Gemisch filtriert, um nicht aufgebenutzt,
kann die Reaktion bei 90 bis 100° in etwa löste anorganische Stoffe, hauptsächlich Ammoniumbis
4 Stunden und bei 120 bis 130° in 1Z2 bis 1 Stunde zu chlorid, zu entfernen. Das Filtrat wurde mit wäßriger
Ende geführt werden. Nach Beendigung der Reaktion Ammoniumhydroxydlösung bis zum pH 7 bis 8 neutraliwird
entspannt und das Gemisch am besten im Vakuum siert und bei Zimmertemperatur über Nacht stehengebis
praktisch zur Trockne verdampft. Das zurückblei- 65 lassen, wodurch dl-Serin auskristallisierte. Es wurde abbende
rohe a-Amino-jff-alkyloxypropionamid kann durch nitriert, getrocknet und gewogen. Erhalten wurden 35 g
Kristallisation in Form eines Hydrohalogenids oder in eines praktisch weißen, kristallinen Produktes, das nach
anderer Weise gereinigt werden; gewöhnlich wird es aber der Analyse aus dl-Serin von 97%iger Reinheit bestand;
unmittelbar zur Erzeugung des dl-Serins oder eines Salzes die Verunreinigung bestand aus Ammoniumchlorid. Ausdesselben
angewandt. 70 beute an dl-Serin etwa 64,8 °/„ der Theorie.
Es wurde wie im Beispiel 1 verfahren, nur wurde die Hydrolyse des a-Amino-/3-methoxypropionamids statt
mit Chlorwasserstoffsäure mit wäßriger Bromwasserstoffsäure durchgeführt, indem das Gemisch zuerst 24 Stunden
zum Sieden erhitzt und dann mit 390 ecm wäßriger Bromwasserstoffsäure
von 48gewichtsprozentiger Konzentration am Rückflußkühler bei Atmosphärendruck nur 2,5
Stunden zum Sieden erhitzt wurde. Die dl-Serin-Ausbeute war in diesem Versuch ungefähr ebenso groß, wie im
Beispiel 1.
Im folgenden wird die Herstellung und Isolierung von
a-Amino-/?-methoxypropionamidhydrobromid erläutert.
1 Grammol (71 g) Acrylamid wurden bromiert, dann wurde dieses bromierte Gemisch mit Natriummethylat
umgesetzt, worauf nach Zusatz von wasserfreiem Ammoniak das Gemisch in einer Bombe erhitzt wurde, wobei ein
rohes Gemisch aus a-Amino-/?-methoxypropionamid erhalten
wurde. Es wurde dabei wie im Beispiel 1 verfahren. Nach Beendigung der Ammonolyse wurde die Bombe abgekühlt,
geöffnet und entleert. Das Gemisch wurde im Vakuum zur Trockne verdampft, und der feste Rückstand
mit 500 ecm absolutem Äthanol vermischt und annähernd zum Sieden erhitzt. Der entstandene Brei
wurde in einem Eisbad abgekühlt und nitriert. Dabei wurden 118 g Kristalle erhalten, die 79 Gewichtsprozent
Brom enthielten und zum größten Teil aus einem Gemisch von Natriumbromid und Ammoniumbromid bestanden.
Das Filtrat von 700 ecm wurde mit 46 g einer 46°/0igen
Bromwasserstoffsäure behandelt und auf 5° abgekühlt und 20 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Der sich
dabei bildende Niederschlag wurde mit absolutemAlkohol gewaschen und getrocknet. Er wog 135 g und stellte ein
hellbraunes, festes Produkt dar. Nach Auflösen in 150 ecm heißem Methanol wurde die Lösung filtriert.
Das Filtrat wurde mit 200 ecm absolutem Methanol verdünnt und in einem Eisbad abgekühlt. Dadurch kristallisierte
a-Amino-/3-methoxypropionamidhydrobromid aus,
das abfiltriert und getrocknet wurde. Erhalten wurden 75 g einer hellgelben, kristallinen Verbindung, die bei
171 bis 172° schmolz. Laut Analyse enthielt das Produkt 40,5 Gewichtsprozent Brom. Die Mutterlauge, aus der
das Produkt auskristallisiert war, wurde eingedampft, bis 75 ecm übrig blieben, und dann mit 150 ecm absolutem
Methylalkohol versetzt. Das Gemisch wurde dann nochmais abgekühlt, um weitere Mengen des Verfahrensproduktes auszukristallisieren, das abfiltriert und getrocknet
wurde. Dadurch wurden weitere 30 g a-Amino-/9-methoxypropionamidhydrobromid
erhalten. Ein Teil dieses Produktes wurde wiederum analysiert und ergab einen Gehalt von 40,3 Gewichtsprozent Brom. Theoretisch
enthält das a-Amino-jS-methoxypropionamidhydrobromid
40,2% Brom.
Ein Gemisch aus 10 g (0,05 Mol) a-Amino-^-methoxypropionamidhydrobromid,
3,2 g Kaliumhydroxyd von 85%iger Reinheit und 100 ecm absolutem Äthylalkohol
wurde auf 70° erwärmt, dann auf 20° abgekühlt und nitriert. Als Rückstand wurden 5,6 g Kaliumbromid
erhalten. Zu dem Filtrat wurde eine Lösung von 0,05 Grammol Chlorwasserstoff in absolutem Äthylalkohol
gegeben, worauf das Gemisch 30 Minuten in einem Eisbad abgekühlt wurde. Dadurch kristallisierte a-Amino-/3-methoxypropionamidhydrochlorid
aus, das abnltriert, mit absolutem Alkohol gewaschen und getrocknet wurde.
In 92°/oiger Ausbeute der Theorie wurden 7,1 g ct-Aminojö-methoxypropionamidhydrochlorid
erhalten. Durch Auflösen in 25 ecm heißem Methanol, AbfUtrieren einer
kleinen Menge unlöslicher Stoffe, Verdünnen des Filtrats mit 25 ecm absolutem Äthanol und Abkühlen des
Gemisches in einem Eisbad zwecks Kristallisation wurde das Produkt umkristallisiert. Das umkristallisierte Produkt
wurde abnltriert, mit absolutem Äthanol gewaschen und getrocknet. In 66%iger Ausbeute der Theorie
wurden 5,1 g umkristallisiertes a-Amino-^-methoxypropionamidhydrochlorid
erhalten. Es schmolz bei 174 bis 175° und enthielt laut Analyse 23,2 Gewichtsprozent
Chlor. Theoretisch enthält die Verbindung 23 % Chlor. Zu einem Gemisch aus 4 g (0,02 Mol) a-Ajnino-/?-
methoxypropionamidhydrobromid und 10 ecm absolutem Äthylalkohol wurden 15,3 ecm einer 1, 3 η-Lösung von
Kaliumhydroxyd in absolutem Alkohol gegeben. Dadurch wurde das Salz in a-Amino-/S~methoxypropionamid und
Kaliumbromid zerlegt, das ausfiel. Nach der Filtration wurden 2,32 g Kaliumbromid im Rückstand erhalten.
Das Filtrat wurde im Vakuum vom Alkohol befreit, wodurch a-Amino-/?-methoxypropionamid zurückblieb. Nach
beendeter Verdampfung wog der Rückstand 2,32 g. Er bestand aus einem schwach strohgelben viskosen Ol mit
dem Brechungsindex n!j : 1,4840. Dieses öl war hygroskopisch.
Wenn man es bei Raumtemperatur 4 Stunden in einem offenen Gefäß stehen ließ, absorbierte es aus der
Luft etwa 15% seines Gewichts an Feuchtigkeit.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von dl-Serin, dadurch gekennzeichnet, daß man α, /J-Dibrornpropionarnid
mit einem molekularen Überschuß einer alkoholischen Lösung eines Metallalkoholate bei 0 bis 40° umsetzt,
das anfallende a-Brom-/3-alkyloxypropionamid mit einem molekularen Überschuß Ammoniak in einem
inerten Lösungsmittel unter Druck erhitzt und das entstehende α - Amino -β- alkyloxypropionamid mit
einer wäßrigen Chlorwasserstoff- oder Bromwasserstofflösung erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung zwischen a, /S-Dibrompropionamid
und dem Metallalkoholat in einem gesättigten niedrigen aliphatischen Alkohol bei Temperaturen
zwischen 10 und 30° durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Metallalkoholat ein
Alkalialkoholat, vorzugsweise Natriummethylat, verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung zwischen
Ammoniak und dem a-Brom-/3-alkyloxypropionamid zwischen 80 und 150° durchführt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man 1 Mol des a-Amino-/3-alkyloxypropionamids
mit wenigstens 3 Mol der Halogenwasserstoffsäure erhitzt, vorzugsweise auf annähernd
Siedetemperatur bei Atmosphärendruck.
® 609 866/431 3.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US1005074XA | 1953-11-09 | 1953-11-09 |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=22280118
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED19067A Pending DE1005074B (de) | 1953-11-09 | 1954-11-08 | Verfahren zur Herstellung von dl-Serin |
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---|---|
DE (1) | DE1005074B (de) |
-
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- 1954-11-08 DE DED19067A patent/DE1005074B/de active Pending
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