DE10050688A1

DE10050688A1 - Autoradio mit Lautstärkeanpassung und Steuerung hierfür

Info

Publication number: DE10050688A1
Application number: DE2000150688
Authority: DE
Inventors: Stefan Rychlak
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 2000-10-13
Filing date: 2000-10-13
Publication date: 2002-05-02
Anticipated expiration: 2020-10-14
Also published as: DE10050688C2

Abstract

Der Anschluss (10) für eine Fernbedienung (8) an einem Autoradio oder sonstigen Audiogerät für ein Kraftfahrzeug wird zusätzlich als Eingang für Tachosignale (9) genutzt. Dies ermöglicht es, das Autoradio ohne zusätzliche Hardware mit der Funktion auszustatten, dass sich die Wiedergabelautstärke der Umgebungslautstärke anpasst.

Description

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft eine Steuerung für ein Audiogerät in einem Kraftfahrzeug, enthaltend einen Anschluss für Signale einer Fernbedienung, wobei die Steuerung so eingerichtet ist, dass sie die Wiedergabelautstärke der Umgebungslautstärke anpassen kann. Ferner betrifft die Erfindung ein Audiogerät für ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Radio, einen Kassettenrecorder und/oder einen CD- Spieler, welches eine derartige Steuerung enthält.

Stand der Technik

Es ist bekannt, Autoradios mit einer Steuerung auszustatten, welche eine Anpassung der Wiedergabelautstärke an Umgebungsgeräusche erlaubt. Die Lautstärke des Radios kann dadurch automatisch immer so hoch gehalten werden, dass trotz eines variierenden Geräuschpegels in der Umgebung die Sendung für den Benutzer hörbar bleibt. Als Indikator für die Höhe der Umgebungsgeräusche wird häufig die Fahrzeug geschwindigkeit verwendet, da diese in der Regel die Hauptursache für die Umgebungsgeräusche ist und daher ein im Wesentlichen reproduzierbarer Zusammenhang zwischen der Fahrzeuggeschwindigkeit und der Umgebungslautstärke besteht.

Es versteht sich, dass die Funktion der Lautstärkeanpassung nicht auf Autoradios im engeren Sinne begrenzt ist, sondern bei allen Audiogeräten im Kraftfahrzeug entsprechend funktioniert, also zum Beispiel auch bei Kassettenrecordern (CC) oder CD-Spielern.

Nachteilig bei den bekannten Steuerungen für solche Audio geräte ist, dass die Realisierung der Lautstärkeanpassung einen zusätzlichen Hardwareaufwand erfordert, was die Kosten und den Raumbedarf eines derartigen Systems erhöht. Insbesondere ist ein zusätzlicher Anschluss für die Einspeisung eines Geschwindigkeitssignals als Indikator der Umgebungslautstärke erforderlich.

Darstellung der Erfindung, Aufgabe, Lösung, Vorteile

Vor diesem Hintergrund war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Steuerung für das Audiogerät eines Kraftfahrzeugs bereitzustellen, welche in einfacher Weise die Implementation einer automatischen Lautstärkeanpassung ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch eine Steuerung mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen sowie ein Audiogerät mit den Merkmalen des Anspruchs 4 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen enthalten.

Die Steuerung für ein Audiogerät in einem Kraftfahrzeug ist demnach so eingerichtet, dass sie die Wiedergabelautstärke der Umgebungslautstärke anpassen kann. Ferner weist die Steuerung einen Anschluss für Signale einer Fernbedienung auf. Ein derartiger Anschluss ist bei vielen marktgängigen Steuerungen beziehungsweise Audiogeräten standardmäßig vorhanden. Die Steuerung ist dadurch gekennzeichnet, dass ein die Umgebungslautstärke repräsentierendes Signal über den genannten Anschluss der Fernbedienung zugeführt werden kann, wobei die Steuerung so eingerichtet ist, dass sie zwischen einer Verarbeitung beziehungsweise Interpretation der Signale am genannten Anschluss als Fernbedienungssignale oder als Umgebungslautstärkesignale umgeschaltet werden kann.

Der Vorteil einer derartigen Steuerung liegt darin, dass für die Implementation der Lautstärkeanpassung kein zusätzlicher Anschluss und damit keine zusätzliche Hardware erforderlich ist. Vielmehr wird der bereits vorhandene Anschluss für die Fernbedienung zusätzlich zur Einspeisung eines Signals bezüglich der Umgebungslautstärke genutzt. Damit die Steuerung das jeweils an dem Anschluss anliegende Signal richtig interpretiert und weiterverarbeitet, ist sie so eingerichtet, dass sie zwischen den zwei zugehörigen Verarbeitungszuständen umgeschaltet werden kann.

Die Einrichtung der Steuerung für die genannten Funktionen erfolgt dabei in der Regel durch eine geeignete Programmierung, das heißt durch Software. Die erforderliche Anpassung der Steuerung ist demnach kostengünstig und ohne jeglichen zusätzlichen Hardwareaufwand erzielbar. Ferner ist die Nutzung des Anschlusses der Fernbedienung zur Einspeisung der Umgebungslautstärkesignale im Wesentlichen ohne Komfortverlust möglich, da die Fernbedienung bei Aktivität der automatischen Lautstärkeanpassung in aller Regel ohnehin nicht verwendet wird.

Gemäß einer Weiterentwicklung der Erfindung ist die Steuerung so eingerichtet, dass die Art der Verarbeitung der Signale am gemeinsam genutzten Anschluss über menügeführte Eingaben von einer Tastatur durch den Benutzer umgeschaltet werden kann. In der Regel enthält jede moderne Steuerung für ein Audiogerät eine Programmierung, mit der eine Menüführung für den Benutzer realisiert wird. Im Rahmen eines derartigen Menüs kann mit geringem zusätzlichen Programmaufwand eine Einstellmöglichkeit für den Benutzer vorgesehen werden, über welche dieser festlegt, ob der oben genannte Anschluss des Audiogerätes als Eingabe Fernbedienungssignale oder Umgebungslautstärkesignale erhält. Je nach Einstellung des Benutzers unter diesem Menüpunkt verarbeitet die Steuerung die an dem Anschluss eingehenden Signale dann unterschiedlich als Fernbedienungssignale oder als Informationen über die Umgebungslautstärke, auf die mit einer automatischen Anpassung der Wiedergabelautstärke reagiert werden soll. Eine Umschaltung auf Fernbedienungsbetrieb ist dabei gleichbedeutend mit einem Ausschalten der automatischen Lautstärkeanpassung.

Bei dem Signal, das die Umgebungslautstärke repräsentiert, kann es sich vorzugsweise um ein Tachosignal des Kraftfahrzeuges handeln. Das heißt, dass dieses Signal die Fahrtgeschwindigkeit des Fahrzeuges anzeigt, wobei in der Regel ein eindeutiger und reproduzierbarer Zusammenhang zwischen der Fahrtgeschwindigkeit und der Umgebungs lautstärke im Fahrzeug besteht, welcher für die Anpassung der Wiedergabelautstärke ausgenutzt werden kann. Der genaue Verlauf dieses Zusammenhanges kann in einem der Steuerung zugeordneten Speicher abgelegt sein.

Die Erfindung betrifft ferner ein Audiogerät für ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Radio, einen Kassettenrecorder und/oder einen CD-Spieler, welches dadurch gekennzeichnet, dass es eine Steuerung der oben erläuterten Art enthält. Ein derartiges Audiogerät stellt demnach ohne zusätzlichen Hardwareaufwand und daher kostengünstig die Funktion der automatischen Lautstärkeanpassung bei gleichzeitiger Möglichkeit des Anschlusses einer Fernbedienung bereit.

Bester Weg zur Ausführung der Erfindung

Im Folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figur beispielhaft erläutert. Die einzige Figur zeigt schematisch die Komponenten eines erfindungsgemäßen Audiogerätes für ein Kraftfahrzeug.

Das in der Figur dargestellte Audiogerät, welches im Folgenden vereinfachend als "Autoradio" bezeichnet wird, enthält einen Verstärker 6 zur Verstärkung von Audiosignalen aus einem Rundfunkempfänger 1 oder einem CC/MD/CD oder CDC Modul 3 vor deren Wiedergabe auf einem Lautsprecher (nicht dargestellt).

Der Rundfunkempfänger 1 und das Modul 3 werden in ihrer Funktion von einer Steuerung in Form eines Mikroprozessors 5 kontrolliert. Die Steuerung 5 ist unter anderem mit einer Tastatur 7 sowie einem Display 2 verbunden, über deren Hilfe ein Benutzer seine Eingaben vornehmen und Menüeinstellungen kontrollieren oder ändern kann.

Des weiteren enthält die Steuerung 5 einen Anschluss 10, über welchen Signale einer Infrarot-Fernbedienung 8 eingespeist werden können. Bei Anschluss einer IR- Fernbedienung werden über den Anschluss 10 codierte Rechteckimpulse an die Steuerung 5 geleitet, wo eine geeignete Software die entsprechenden Befehle ausführt.

Erfindungsgemäß wird der Anschluss 10 alternativ auch für die Einspeisung des Tachosignals 9 genutzt, das die Fahrtgeschwindigkeit des Fahrzeuges repräsentiert. Dabei erfolgt durch den Benutzer über das DSC-Menü auf dem Display 2 und mit Hilfe der Tastatur 7 die Festlegung, ob die Signale am Anschluss 10 als Tachosignale 9 oder als Fernbedienungssignale 8 zu interpretieren sind. Im DSC-Menü wird dem Benutzer bei Aufruf des Menüs angezeigt, ob die Einstellung für die automatische Lautstärkeanpassung ("GALA") aktiviert ist oder ob der Anschluss 10 für die IR- Fernbedienung genutzt wird. Steht im Menü an der entsprechenden Stelle "IR", so kann eine Fernbedienung angeschlossen werden. Steht dagegen "GA" im Menü, so wird der Pin 10 als GALA-Anschluss für die automatische Lautstärkeanpassung benutzt. In diesem Zustand werden die Rechteckimpulse, die sich mit der Geschwindigkeit des Fahrzeuges ändern, für die Lautstärkeregelung ausgewertet.

Bei dieser Auswertung greift die Steuerung 5 insbesondere auf einen Speicher 4 (EEPROM) zurück, in welchem die Abhängigkeit zwischen der Fahrzeuggeschwindigkeit und der zugehörigen vorzunehmenden Lautstärkeanhebung abgelegt ist. Die Werte in diesem Speicher können vom Benutzer über einen entsprechenden Menüpunkt vorgegeben werden.

Claims

1. Steuerung (5) für ein Audiogerät in einem Kraftfahrzeug, enthaltend einen Anschluss (10) für Signale einer Fern bedienung (8), wobei die Steuerung so eingerichtet ist, dass sie die Wiedergabelautstärke der Umgebungslautstärke anpassen kann, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerung ein die Umgebungslautstärke repräsentierendes Signal (9) über den Anschluss (10) der Fernbedienung (8) zugeführt werden kann und dass die Steuerung so eingerichtet ist, dass sie zwischen einer Verarbeitung der Signale am Anschluss (10) als Fernbedienungssignale oder als Umgebungslautstärkesignale umgeschaltet werden kann.

2. Steuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie so eingerichtet ist, dass die Verarbeitung der Signale am Anschluss (10) über menügeführte Eingaben von einer Tastatur (7) umgeschaltet werden kann.

3. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das die Umgebungslautstärke repräsentierende Signal ein Tachosignal (9) des Kraftfahrzeuges ist.

4. Audiogerät für ein Kraftfahrzeug, insbesondere Radio, Kassettenrecorder und/oder CD-Spieler, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Steuerung (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 enthält.