DE10050618A1 - Auswerfersystem für eine Presse - Google Patents
Auswerfersystem für eine PresseInfo
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Abstract
Ein Auswerfersystem für eine Presse weist wenigstens einen über eine Antriebseinrichtung linear bewegbaren Auswerferstift auf, welcher zum Auswerfen von Werkstücken aus einem sich innerhalb der Presse befindlichen Werkzeug vorgesehen ist. Der wenigstens eine Auswerferstift ist über eine Spindel von der Antriebseinrichtung linear bewegbar. Die Antriebseinrichtung treibt ein Schwungrad an, welches zum Antrieb der Spindel mit derselben über eine Kupplung verbunden ist. Es ist eine zweite Antriebseinrichtung vorgesehen, mittels welcher zusätzlich und/oder alternativ zu der ersten Antriebseinrichtung der wenigstens eine Auswerferstift linear bewegbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Auswerfersystem für eine
Presse mit wenigstens einem über eine Antriebseinrich
tung linear bewegbaren Auswerferstift nach der im
Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
Gattungsgemäße Auswerfersysteme sind aus dem allgemei
nen Stand der Technik bekannt. Hierbei wird der bzw.
die Auswerferstifte von dem zentralen Antrieb der
Presse über Kurven oder dergleichen angetrieben.
Dabei ist jedoch nachteilig, daß durch den starren
Antrieb des Auswerfersystems nur ein sehr unflexibles
Auswerfen der Werkstücke möglich ist. Insbesondere, bei
sehr großen und schweren Werkstücken sind sehr große
Auswerferleistungen bzw. -kräfte erforderlich, was zu
einer entsprechenden Dimensionierung des gesamten An
triebs des Auswerfersystems führt. Dies hat jedoch zur
Folge, daß auch zu denjenigen Zeitpunkten, in denen
nur geringe Auswerferleistungen erforderlich sind,
diese selbstverständlich trotzdem zur Verfügung ste
hen, was zu unnötigen Kosten führt.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Auswerfersystem für eine Presse zu schaffen, bei wel
chem der wenigstens eine Auswerferstift sehr flexibel,
insbesondere unabhängig vom Hauptantrieb der Presse,
gesteuert werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kenn
zeichnenden Teil von Anspruch 1 genannten Merkmale
gelöst.
Durch die erfindungsgemäße zweite Antriebseinrichtung
ist es möglich, den wenigstens einen Auswerferstift
unabhängig von dem Antrieb der Presse und damit frei
programmierbar anzusteuern, und zwar sowohl was den
zeitlichen Ablauf des Auswerfens als auch die dabei
auftretenden Beschleunigungen bzw. Geschwindigkeiten
anbetrifft. Des weiteren kann durch Zuschalten der
zweiten Antriebseinrichtung die Auswerfergeschwindig
keit und somit auch die Auswerferleistung erheblich
erhöht werden. Da diese erhöhte Leistung jedoch nicht
zu jedem Zeitpunkt der Bewegung des Auswerferstiftes
erforderlich ist, kann die bisher vorhandene An
triebseinrichtung geringer dimensioniert werden und
die zweite Antriebseinrichtung nur bei Bedarf einge
setzt werden.
Durch die erfindungsgemäß eingesetzte Spindel läßt
sich die Antriebsbewegung von der Antriebseinrichtung
optimal auf den Auswerferstift übertragen. Darüber
hinaus bietet das erfindungsgemäß verwendete Schwung
rad, welches durch die erste Antriebseinrichtung ange
trieben wird und seine gespeicherte kinetische Energie
im Bedarfsfalle an die Spindel abgibt, eine sehr gute
Möglichkeit, zu denjenigen Zeitpunkten, in denen eine
hohe Auswerferleistung erforderlich ist, dieselbe aus
dem Schwungrad abzurufen und die erforderliche Lei
stung der beiden Antriebseinrichtungen somit insgesamt
zu reduzieren. Diese hohen Leistungen sind insbesonde
re beim Lösen des Werkstücks von dem Werkzeug erfor
derlich, weshalb es sinnvoll ist, das Schwungrad zu
genau diesen Zeitpunkten einzusetzen.
In vorteilhaften Ausgestaltungen weisen die erste und
die zweite Antriebseinrichtung jeweils einen Elektro
motor auf bzw. sind als solcher ausgebildet.
Um eine äußerst kompakte Bauweise für das erfindungs
gemäße Auswerfersystem zu erreichen, kann in weiteren
vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung vorgesehen
sein, daß die beiden Elektromotoren innerhalb des
Schwungrades angeordnet sind.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildun
gen der Erfindung ergeben sich aus den restlichen Un
teransprüchen sowie aus dem nachfolgend anhand der
Zeichnung prinzipmäßig dargestellten Ausführungsbei
spielen.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Presse mit einem erfindungsgemäßen Aus
werfersystem; und
Fig. 2 einen Schnitt durch die erste und die zweite
Antriebseinrichtung.
Fig. 1 zeigt in sehr schematischer Darstellung eine
Presse 1 mit einem Stößel 2, an welchem ein Oberwerkzeug
3a als Teil eines Werkzeuges 3 zum Bearbeiten von
Werkstücken 4 angeordnet ist. Das Werkzeug 3 weist des
weiteren ein Unterwerkzeug 3b auf, welches sich auf
einem Tisch 5 befindet. Nach der erfolgten Bearbeitung
des Werkstückes 4, die an sich bekannt ist und auf die
aus diesem Grund im folgenden nicht näher eingegangen
werden soll, wird dasselbe aus dem Unterwerkzeug 3b
mittels eines Auswerfersystems 6 ausgeworfen und mit
nicht dargestellten Handhabungssystemen weitertrans
portiert.
Das Auswerfersystem 6 weist wenigstens einen, im vor
liegenden Fall fünf Auswerferstifte 7 auf, welche
durch das Unterwerkzeug 3b verlaufen und mittels einer
Bewegung entlang ihrer Längsachse in Richtung des
Werkstücks 4 dasselbe aus dem Unterwerkzeug 3b heben.
Hierzu sind sämtliche Auswerferstifte 7 mit einem An
trieb versehen, der in Fig. 2 detailliert dargestellt
ist.
So weist eine erste Antriebseinrichtung 8 einen Elek
tromotor 9 auf, welcher innerhalb eines Schwungrades
10 angeordnet ist, das ebenfalls Bestandteil der er
sten Antriebseinrichtung 8 ist. Das Schwungrad 10 ist
über eine Kupplung 11 mit einer Antriebswelle 12 ver
bunden, an welches sich eine Spindel 13 anschließt.
Die Spindel 13, welche vorzugsweise als Gewindespin
del, z. B. als Kugelrollspindel, ausgebildet ist, wan
delt die Drehbewegung der ersten Antriebseinrichtung 8
in eine lineare Bewegung um und ist somit in der Lage,
den unmittelbar der Spindel 13 zugeordneten Auswerfer
stift 7 in Richtung seiner Längsachse durch das Unter
werkzeug 3b in Richtung des Werkstückes 4 zu bewegen.
Auf der Antriebswelle 12 ist des weiteren eine zweite,
als Elektromotor ausgebildete Antriebseinrichtung 14
angeordnet. Die zweite Antriebseinrichtung 14 dient
dazu, zusätzlich und/oder alternativ zu der ersten
Antriebseinrichtung 8 den Auswerferstift 7 über die
Spindel 13 anzutreiben. Hierzu kann die zweite An
triebseinrichtung 14 beispielsweise über eine nicht
dargestellte Steuereinrichtung elektronisch gesteuert
zu dem Antrieb der Spindel 13 durch die erste An
triebseinrichtung 8 bzw. das Schwungrad 10 zugeschal
tet werden. Innerhalb des Schwungrades 10 befindet
sich des weiteren eine Bremse 15, die auf die An
triebswelle 12 wirkt.
Es ergibt sich eine sehr kompakte Bauweise dadurch,
daß die erste Antriebseinrichtung 8 und die zweite
Antriebseinrichtung 14 innerhalb des Schwungrades 10
angeordnet sind, wodurch bei vielen Anwendungsfällen
ein Antrieb der Spindel mit sehr geringem Aufwand mög
lich ist. Selbstverständlich wäre es auch möglich, die
zweite Antriebseinrichtung 14 außerhalb des Schwungra
des 10 anzubringen, wenn dadurch Vorteile erzielt wer
den können.
Die zweite Antriebseinrichtung 14 kann zu verschiede
nen Zwecken eingesetzt werden, wobei zunächst die Vor
beschleunigung und Synchronisation der Bewegung der
Spindel 13 auf einen nachfolgenden Antrieb durch das
Schwungrad 10 zu nennen wäre. Durch eine solche Vorbe
schleunigung kann das Schwungrad 10 bereits bei höhe
ren Geschwindigkeiten antriebsmäßig auf die Spindel 13
wirken und so weitaus höhere Geschwindigkeiten als
ansonsten üblich erreichen. Des weiteren kann die
zweite Antriebseinrichtung 14 nach dem Lösen des Werk
stücks 4 von dem Unterwerkzeug 3b mit Hilfe des
Schwungrades 10 zur weiteren Bewegung des zugehörigen
Auswerferstiftes 7 dienen und auch für dessen Rück
stellung verantwortlich sein. Schließlich sind auch
ungleichmäßige, z. B. unterbrochene Bewegungen des Aus
werferstiftes 7 denkbar, was ebenfalls mittels der
zweiten Antriebseinrichtung 14 durchgeführt werden
kann.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, werden die Auswerferstifte
7 jeweils durch ein separates Schwungrad 10 angetrie
ben. Alternativ könnten einzelne oder auch sämtliche
Auswerferstifte 7 durch ein gemeinsames Schwungrad 10
angetrieben werden, wobei in jedem Fall jedem einzel
nen Auswerferstift 7 eine separate zweite Antriebsein
richtung 14 zugeordnet ist. Wie ebenfalls in Fig. 1
erkennbar, sind die Schwungräder 10 der einzelnen Aus
werferstifte 7 in der Höhe bzw. in ihrem Abstand zu
dem Werkstück 4 gegeneinander versetzt, so daß auch
bei einem Abstand der Auswerferstifte 7 voneinander,
der geringer ist als der Durchmesser der Schwungräder
10, mehrere Schwungräder 10 nebeneinander angeordnet
werden können. Alternativ zu der dargestellten Anord
nung der Schwungräder 10 mit vertikalen Längsachsen
können dieselben auch im 90°-Winkel hierzu angeordnet
sein und die zugehörigen Spindeln 13 gegebenenfalls
über Getriebe, z. B. Winkelgetriebe, antreiben.
Claims (13)
1. Auswerfersystem für eine Presse, mit wenigstens
einem über eine Antriebseinrichtung linear beweg
baren Auswerferstift, welcher zum Auswerfen von
Werkstücken aus einem sich innerhalb der Presse
befindlichen Werkzeug vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der wenigstens eine Auswerferstift (7) über eine
Spindel (13) von der Antriebseinrichtung (8) line
ar bewegbar ist, wobei die Antriebseinrichtung (8)
ein Schwungrad (10) antreibt, welches zum Antrieb
der Spindel (13) mit derselben über eine Kupplung
(11) verbunden ist, und daß eine zweite An
triebseinrichtung (14) vorgesehen ist, mittels
welcher zusätzlich und/oder alternativ zu der er
sten Antriebseinrichtung (8) der wenigstens eine
Auswerferstift (7) linear bewegbar ist.
2. Auswerfersystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Antriebseinrichtung (8) einen Elektromo
tor (9) zum Antreiben des Schwungrades (10) auf
weist.
3. Auswerfersystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Elektromotor (9) der ersten Antriebseinrich
tung (8) innerhalb des Schwungrades (10) angeord
net ist.
4. Auswerfersystem nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Antriebseinrichtung (14) als Elektromo
tor ausgebildet ist.
5. Auswerfersystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der die zweite Antriebseinrichtung (14) bildende
Elektromotor innerhalb des Schwungrades (10) ange
ordnet ist.
6. Auswerfersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Antrieb des Auswerferstiftes (7) durch die
zweite Antriebseinrichtung (14) über die Spindel
(13) erfolgt.
7. Auswerfersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Auswerferstifte (7) vorgesehen sind, wel
che durch ein gemeinsames Schwungrad (10) antreib
bar sind.
8. Auswerfersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Auswerferstifte (7) vorgesehen sind, wel
che jeweils einzeln durch ein separates Schwungrad
(10) antreibbar sind.
9. Auswerfersystem nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die separaten Schwungräder (10) der einzelnen Aus
werferstifte (7) bezüglich ihres Abstandes gegen
über dem Werkstück (4) gegeneinander versetzt an
geordnet sind.
10. Auswerfersystem nach Anspruch 7, 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
jedem Auswerferstift (7) eine separate zweite An
triebseinrichtung (14) zugeordnet ist.
11. Auswerfersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Spindel (13) als Gewindespindel ausgebildet
ist.
12. Auswerfersystem nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gewindespindel als Kugelrollspindel ausgebil
det ist.
13. Auswerfersystem nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gewindespindel eine hydrostatische Mutter aufweist.
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