DE10049140A1 - Fahrwerkslager - Google Patents
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Abstract
Steifigkeitsgesteuertes Fahrwerkslager, bestehend aus einem vorzugsweise hydraulisch dämpfenden Buchsenlager und einer Vorrichtung zur Zuschaltung einer zweiten Gummifeder zur Umschaltung zwischen einer weichen Komfortstellung und einer fahrdynamisch harten Einstellung.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrwerkslager mit auf Komfort abgestimmter
weicher Federrate, bestehend aus einem Innenteil, einem mit Abstand dazu an
geordneten Außenteil und einem dazwischen eingesetzten elastischen Element,
in welchem mindestens eine mit Dämpfungsmittel gefüllte Kammer angeordnet
ist.
Es sind bereits hydraulisch dämpfende Gummilager bekannt (z. B. DE 198 45 979 A1,
DE 197 17 210 A1). In den heutigen Kraftfahrzeugkonzepten
sind die Verbundlenker-Hinterachsen mit mindestens zwei hydraulisch dämp
fenden Gummilagern im Fahrzeug angeordnet. Für ein komfortable Fahrt mit
einem Kraftfahrzeug wünscht man sich ein weich abgestimmtes hydraulisch
dämpfendes Gummilager, während ein Fahrzeug mit einer fahrdynamischen
Abstimmung in der Hinterachse ein hartes Lager erfordert. Aus diesen Gründen
ist die Abstimmung eines hydraulisch dämpfenden Gummilagers in einer Ver
bundlenker-Hinterachse jeweils ein Kompromissabstimmung zwischen einer
Stufe Komfort und einer Stufe Fahrdynamik.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Fahrwerkslager zu schaffen, welches
steifigkeitsgesteuert ist, wobei der Zielkonflikt eines Lagers zwischen einer Kom
fortstellung und einer fahrdynamischen Einstellung gelöst wird.
Zur Lösung dieses Problems ist vorgesehen, dass dem Lager ein zweites Lager
zuschaltbar ist, so dass sich eine deutlich höhere Gesamtfederrate ergibt. Vor
teilhaft ist hierbei, dass ein Lager beide Zustände, nämlich hart und weich auf
weist und dass je nach Fahrzustand des Fahrzeuges dem ersten Lager das
zweite Lager zuzuschalten ist.
Nach einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Lager als Hydro
buchse ausgeführt ist und das zweite Lager ein konventionelles Gummilager ist.
Hierbei ist von Vorteil, dass dem weich abgestimmten hydraulisch dämpfenden
Gummilager ein hartes Lager zugeschaltet wird, indem das zweite Lager ledig
lich aus einer Zusatzfeder, aus einem Gummielement ausgebildet, zugeschaltet
wird.
Desweiteren ist vorgesehen, dass das Lager als hydraulisch dämpfende Lager
mit stark unterschiedlicher Federrate ausgebildet sind oder dass das zweite La
ger so ausgebildet ist, dass es bei Eingriff sowohl die radiale als auch die axiale
Federrate beeinflußt.
Zur Erzielung einer fertigungstechnisch einfachen Einbauvariante im Fahrzeug
ist vorgesehen, dass das Lager und das zweite Lager auf einer gemeinsamen
Mittenachse angeordnet sind.
Nach einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Lager ortsfest an
geordnet ist und das zweite Lager auf dem Zentralbolzen des Lagers axial ver
schiebbar oder radial verdrehbar angeordnet ist.
Eine günstige Ausführungsform sieht vor, dass die Konsole mit einer Anlaufflä
che versehen ist, auf der das zweite Lager durch axiale Verschiebung oder ra
diale Verdrehung mit dem Lager in Eingriff gebracht werden kann. Mit Vorteil ist
dabei die Zusatzfeder, nämlich das zweite Lager im wesentlichen konisch aus
gebildet, wobei die konisch verlaufende dicke Elastomerschicht auf einer kegel
stumpfförmigen Mantelfläche des verschiebbaren Teiles aufvulkanisiert ist.
Durch die axiale Verschiebung oder radiale Verdrehung wird die Zusatzfeder,
nämlich das zweite Lager mit der ebenfalls konisch verlaufenden Anlauffläche
der Konsole in Eingriff gebracht. Für den Fall, dass das zweite Lager nicht zu
geschaltet wird und sich somit im axialen Abstand vom ersten Lager befindet,
wirkt das zweite Lager mit seiner Zusatzfeder in radialer Richtung als Wegbe
grenzung für das erste Lager.
In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das zweite Lager zur axia
len Verschiebung hydraulisch, elektrisch oder magnetisch beaufschlagt wird. Mit
Vorteil ist dabei vorgesehen, da in entgegengesetzter Richtung die axiale oder
radiale Rückstellung über mindestens eine Feder (7) erfolgt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das zweite Lager zur
axialen Verschiebung mit mindestens einem hydraulischen Kolben zusammen
wirkt. In vorteilhafter Weise ist hierbei vorgesehen, dass der hydraulische Kol
ben konzentrisch auf dem Innenteil angeordnet ist und das zweite Lager trägt.
Nach einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass mindestens zwei
hydraulische Kolben vorgesehen sind, die im Abstand zum Innenteil angeordnet
sind und axial das zweite Lager beaufschlagen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele sind in den Figuren dargestellt.
Es zeigt:
Fig. 1 und 2 ein hydraulisch dämpfendes Lager mit einem zweiten Lager, wel
ches durch einen Zentralkolben geschaltet wird
Fig. 3 bis 8 eine weitere Ausführungsform eines hydraulisch dämpfenden La
gers, bei dem das zweite Lager durch mindestens zwei am Umfang verteilte
Kolben geschaltet wird.
Aus den Fig. 1 und 2 ist im wesentlichen das erste Lager 1 als hydraulisch
dämpfendes Lager ausgebildet und das zweite Lager 2 als konventionelle
Gummifeder.
Das erste Lager 1 ist auf dem Zentralbolzen 4 aufgepresst und besteht im we
sentlichen aus dem Innenrohr 23, dem Außenteil 5 und einer dazwischen ange
ordneten Gummifeder 9. In dieser Gummifeder 9 sind hydraulisch dämpfende
Kammern 10 und 11 angeordnet, die mit Flüssigkeit gefüllt sind und gegebenen
falls zur Dämpfung über eine Drosselverbindung miteinander verbunden. Das
Außenteil 5 bzw. die mit dem Außenteil 5 verbundene Konsole 12 ist mit Befestigungselementen
zur Aufnahme in einem Fahrzeug versehen. Durch die Boh
rung 13 mit ihrer Mittenachse 3 wird das Gesamtlager mit dem Radträger der
Fahrzeugachse verschraubt.
Der Zentralbolzen 4 trägt auf der Achsseite das zweite Lager. Das zweite Lager
2 besteht aus einem Gummielement 14 in Form einer konventionellen Gummife
der. Diese Gummifeder ist auf einem konischen Element 15 des Lagers 2 ange
ordnet und lässt sich über einen Kolben 8 gegen eine Feder 7 axial verschie
ben. Das konische Element 15 ist in diesem Ausführungsbeispiel direkt mit dem
Kolben 8 verbunden. Über einen Hydraulikanschluss 16 wird Hydraulikmittel in
die Kammer 17 eingeleitet, die vom Innenteil 4 im wesentlichen gebildet wird
und einen Ringraum bildet, der gegenüber dem Kolben über eine Dichtung 18
abgedichtet wird. Zusätzlich ist noch eine Entlüftungsbohrung 19 zur Entlüftung
der Kammer 17 vorgesehen.
Die Fig. 1 zeigt das hydraulisch dämpfende Lager 1, bei dem das Lager 2 nicht
in Eingriff gebracht wird, das heißt die Feder 7 übt eine Federkraft auf das Lager
2 in Richtung rechte Bildhälfte aus, so dass die Hydraulikkammer 17 ihr kleins
tes Ausmaß aufweist. In dieser Position bildet das zweite Lager mit seinem
Gummielement 14 in radialer Belastungsrichtung des Lagers 1 einen Wegbe
grenzungsanschlag über die Anlauffläche 6. In dieser Komfortstellung wirkt die
hydraulische Dämpfung des Lagers 1.
Die Zuschaltung des Lagers 2 in eine fahrdynamische harte Stellung erfolgt,
indem wie aus Fig. 2 zu entnehmen ist über den hydraulischen Anschluss 16
ein Fluid in die Kammer 17 gebracht wird und der Kolben 8 in Richtung linke
Bildhälfte axial verschoben wird, so lange bis das Gummielement 14 mit seinem
konischen Element 15 an der Anlauffläche 6 des Außenteiles 5 oder der Konso
le 12 des Lagers 1 in Eingriff kommt. In diesem Zustand ist das hydraulisch
dämpfende Gummilager 1 mit der Gummifeder 14 parallel geschaltet, das heißt
die Federraten addieren sich zu der wesentlich höheren Gesamtsteifigkeit. Nach
Ablassen des Fluids aus der Kammer 17 über den Hydraulikanschluss 16 bringt
die Feder 7 die axiale Kraft in Richtung rechte Bildhälfte auf und bewegt den
Kolben 8 axial derart, dass die Position gemäß Fig. 1 wieder eingenommen
wird.
Aus den Fig. 3 bis 7 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der das Lager
1 sowie das Lager 2 wie aus den Fig. 5 und 6 zu entnehmen ist über zwei
auf dem Umfang verteilte Kolben 8a und 8b beaufschlagt wird. Aus den Fig.
5 und 6 sind die Kolben 8a und 8b zu entnehmen, wobei aus der Fig. 5 zu er
kennen ist, dass das Gummielement 14 nicht mit der Anlauffläche 6 in Eingriff
gebracht ist, während aus den Fig. 4 und 6 zu entnehmen ist, dass durch
Beaufschlagung der Kolben 8a und 8b entweder über Hydraulik oder sonstige
Kräfte die Gummifeder 14 mit der Anlauffläche 6 zur Zuschaltung mit dem Lager
1 in Eingriff gebracht wurde. Aus der Fig. 6 ist zu entnehmen, dass das die
Gummifeder tragende konische Element 15 im Bereich 20 der Angriffsfläche des
Kolbens 8a und 8b zylindrisch ausgebildet ist. Das erste Lager 1 zeigt, dass die
Kammern 10 und 11 gemäß Fig. 4 wie aus der Fig. 6 zu entnehmen ist über
einen Dämpfungskanal 21 miteinander verbunden sind.
Aus den Fig. 3 und 4 ist die Seitenansicht zu entnehmen, bei der die Gum
mifeder 14 gemäß Fig. 3 nicht mit dem Lager 1 in Eingriff steht, während aus
der Fig. 4 eine Darstellung zu entnehmen ist, bei der die Gummifeder 14 mit
der Anlauffläche 6 des Lagers 1 in Eingriff steht und so mit dem hydraulisch
dämpfenden Lager 1 parallel geschaltet ist. Als Verdrehsicherung ist ein Stift 22
vorgesehen, der außerdem der Führung des konischen Elementes 15 dient. Aus
den Fig. 5 und 6 ist der Querschnitt zu sehen, indem sich die Kolben 8a und
8b befinden, dabei ist jedem Kolben 8a und 8b eine mit Hydraulik zu beauf
schlagende Kammer 17 zugeordnet. Die Abdichtung zwischen Kammer 17 und
dem jeweiligen Kolben 8a oder 8b erfolgt wiederum durch entsprechende Dich
tungen 18. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Kolben 8a und 8b über einen
Stellmotor elektrisch oder über einen Elektromagneten beaufschlagbar sind.
Auch in dieser Ausführungsform ist die Feder 7 dazu ausgebildet, dass das La
ger 2 außer Eingriff gebracht werden kann.
Aus den Fig. 7 und 8 ist eine Seitenansicht zu entnehmen, bei dem in der
Senkrechten der Fig. 8 die Gummifeder 14 mit ihrem konischen Element zu
entnehmen ist, während quer zu diesen Flächen die Kolben 8a und 8b darge
stellt sind. Dieses entspricht den Fig. 5 und 6, während die Fig. 7 im Prin
zip den Fig. 3 und 4 entspricht.
1
erstes Lager
2
zweites Lager
3
Mittenachse
4
Zentralbolzen
5
Außenteil
6
Anlauffläche
7
Feder
8
Kolben
9
Gummifeder
10
Kammer
11
Kammer
12
Konsole
13
Bohrung
14
Gummielement
15
konisches Element
16
Hydraulikanschluss
17
Kammer
18
Dichtung
19
Entlüftungsbohrung
20
Bereich
21
Dämpfungskanal
22
Stift
23
Innenrohr
Claims (12)
1. Fahrwerkslager mit auf Komfort abgestimmter weicher Federrate, beste
hend aus einem Innenteil, einem mit Abstand dazu angeordneten Außen
teil und einem dazwischen eingesetzten elastischen Element, in welchem
mindestens eine mit Dämpfungsmittel gefüllte Kammer angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Lager (1) ein zweites Lager (2) zuschaltbar ist, so dass sich
eine deutlich höhere Gesamtfederrate ergibt.
2. Fahrwerkslager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Lager (1) als Hydrobuchse ausgeführt ist und das zweite Lager
(2) ein konventionelles Gummilager ist.
3. Fahrwerkslager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Lager (1) und (2) als hydraulisch dämpfende Lager mit stark un
terschiedlicher Federrate ausgebildet sind.
4. Fahrwerkslager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Lager (2) so ausgebildet ist, dass es bei Eingriff sowohl
die radiale als auch die axiale Federrate beeinflusst.
5. Fahrwerkslager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Lager (1) und das zweite Lager (2) auf einer gemeinsamen Mit
tenachse (3) angeordnet sind.
6. Fahrwerkslager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Lager (1) ortsfest angeordnet ist und das zweite Lager (2) auf
dem Zentralbolzen (4) des Lagers axial verschiebbar oder radial verdreh
bar angeordnet ist.
7. Fahrwerkslager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Konsole (12) auf einer Stirnfläche mit einer Anlauffläche (6) ver
sehen ist, auf der das zweite Lager (2) durch axiale Verschiebung oder
durch radiale Verdrehung mit dem Lager (1) in Eingriff gebracht werden
kann.
8. Fahrwerkslager nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Lager (2) zur axialen Verschiebung oder radialen Ver
drehung hydraulisch, elektrisch oder magnetisch beaufschlagt wird.
9. Fahrwerkslager nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass in entgegengesetzter Richtung die axiale oder radiale Rückstellung
über mindestens eine Feder (7) erfolgt.
10. Fahrwerkslager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Lager (2) zur axialen Verschiebung mit mindestens ei
nem hydraulischen Kolben (8) zusammenwirkt.
11. Fahrwerkslager nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der hydraulische Kolben (8) konzentrisch auf dem Zentralbolzen (4)
angeordnet ist und das zweite Lager (2) trägt.
12. Fahrwerkslager nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens zwei hydraulische Kolben (8a, 8b) vorgesehen sind, die
im Abstand zum Zentralbolzen (4) angeordnet sind und axial das zweite
Lager (2) beaufschlagen.
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