DE10047007C2 - Verfahren zum Nachweis eines Analyten in einem Probenträger und entsprechende Vorrichtung - Google Patents
Verfahren zum Nachweis eines Analyten in einem Probenträger und entsprechende VorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor
richtung zum Nachweis eines Analyten in einem Pro
benträger, wobei der Analyt gegebenenfalls in
und/oder an einem flüssigen oder gasförmigen oder
festen Aufnahmemedium enthalten ist unter Vorliegen
mindestens einer Flüssigkeit.
Spektrophotometrische und luminometrische Verfahren
zur Bestimmung von Analyten auf der Basis von Ab
sorptions- und luminometrischen Eigenschaften der
Analyten sind bereits bekannt. Des Weiteren werden
in bekannter Weise Nachweisreaktionen ausgenutzt,
um spektrophotometrische oder luminometrische Ef
fekte zu erzielen, mit deren Hilfe die Analyten in
direkt nachgewiesen werden können. Diese bekannten
primären Nachweisverfahren sind verhältnismäßig
kompliziert, aufwendig und teuer.
Aus der US 5,573,956 ist ein spektrophotometrisches
Verfahren zur Untersuchung der optischen Dichte ei
nes Analyten in einer Flüssigkeit bekannt, wobei
die Empfindlichkeit der Messung dadurch erhöht
wird, dass die Wellenlänge des untersuchenden
Lichtstrahls entsprechend der Resonanz-Wellenlängen
des Analyten gewählt wird.
Aus dem Stand der Technik ist eine Mikrotiterplatte
zur Photometrie bekannt, die durch die hydrophobe
Beschichtung der Gefäßoberfläche erreicht, dass
sich die Grenzflächen der zu analysierenden Flüs
sigkeiten geometrisch gleich ausgestalten. Dadurch
wird verhindert, dass es aufgrund der sonst auftre
tenden unterschiedlichen Geometrie der Grenzflächen
zu Messfehlern bei der Photometrie kommt (US 4,741,619).
Aus der DE 36 85 936 T2 ist ebenfalls
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Minimierung
des optischen Effektes eines Meniskus auf einer
Flüssigkeitsprobe in einem vertikalen photometri
schen System bekannt. Dies wird dadurch erreicht,
dass der untersuchende Lichtstrahl jeweils auf die
Vertiefung des Meniskus zentriert wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und ei
ne Vorrichtung zur Durchführung desselben bereitzu
stellen, welche einen alternativen Nachweis eines
Analyten in einem Probenträger ermöglichen sollen,
wobei gegebenenfalls lediglich sekundär die Spek
trophotometrie und/oder Luminometrie herangezogen
werden soll.
Zur Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen, das sich
dadurch auszeichnet, dass die geometrische Ausges
taltung einer Grenzfläche der Flüssigkeit zum Nach
weis des Analyten im Probenträger mittels Messung
eines von der Gestalt der Grenzfläche abhängigen
Messwerts herangezogen wird.
Als zu analysierende Substanzen, Analyten, kommen
nicht nur reine Gase, Flüssigkeiten oder Feststoffe
in Frage. Es ist ebenfalls möglich, Substanzen, die
sich in Gasen, Flüssigkeiten, an Feststoffen oder
Grenzflächen befinden, qualitativ und/oder quanti
tativ zu bestimmen. Das Verfahren bietet dabei
nicht nur die Möglichkeit, die Eigenschaften im
Gleichgewicht befindlicher, statischer Systeme zu
erfassen, sondern auch die Kinetik dynamischer
Systeme zu verfolgen. Beispielsweise kann die Dif
fusion grenzflächenaktiver Komponenten beziehungs
weise deren Bildung oder Veränderung bei Reaktionen
erfasst werden. Des Weiteren kann die Bindung
und/oder Reaktion von Komponenten von Gasen
und/oder von Flüssigkeiten mit oberflächengebun
denen Partnern detektiert werden. Außerdem sind Re
aktionen, im Speziellen enzymatisch katalysierte
Reaktionen, die in Flüssigkeiten, an Oberflächen
oder Grenzflächen ablaufen, erfassbar. Es ist eben
falls denkbar, zwei oder mehr nicht mischbare Flüs
sigkeiten mit unterschiedlicher Dichte einzusetzen.
Gegebenenfalls kann auch ein Gas im Mehrkomponen
tensystem gegenwärtig sein. Somit können Wechsel
wirkungen an den Grenzflächen, flüssig-flüssig,
flüssig-fest, flüssig-gasförmig und fest-gasförmig,
untersucht werden. Beispielsweise ist es denkbar,
grenzflächenaktive Enzyme, wie Lipasen, zu unter
suchen. Es ist auch möglich, Grenzflächenpolymerisationen
zu verfolgen. Die Bestimmung erfolgt durch
optische Systeme, so dass ergänzend beispielsweise
spektrophotometrische und/oder luminometrische
Techniken eingesetzt werden können.
Im Gegensatz zum Stand der Technik nutzt die Erfin
dung zur Bestimmung der Eigenschaften von Gasen,
Flüssigkeiten und/oder Oberflächen somit nicht pri
mär die spektrophotometrischen und/oder lumino
metrischen Eigenschaften der Analyte beziehungs
weise der Nachweisreaktionen aus. Statt dessen be
dient sie sich der geometrischen Ausgestaltung
(beispielsweise in Form einer Meniskenbildung)
einer Grenzfläche einer Flüssigkeit, die sich in
einem Probenträger befindet.
Menisken bilden sich in Abhängigkeit der physika
lisch-chemischen Eigenschaften der Oberflächen des
verwendeten Probenträgersystems sowie der darin be
findlichen Flüssigkeit(en) und/oder Gase. Diese Me
nisken führen zu lokalen Veränderungen der Höhe der
Flüssigkeitssäule(n) und fungieren als optische
Linsen. Unter Verwendung geeigneter Vorrichtungen
kann mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens dies
zur Bestimmung von Materialeigenschaften, im Beson
deren der Polarität, von Flüssigkeiten und/oder
Oberflächen und damit auch für den Nachweis von
Analyten eingesetzt werden. Die Eigenschaften
und/oder die Zusammensetzung von Gasen kann eben
falls ermittelt werden.
Herkömmliche, verhältnismäßig aufwendige Nachweis
reaktionen sind vorteilhafterweise nicht erforder
lich. Es kann gegebenenfalls auf teure, analytenspezifische,
humantoxische und umweltgefährdende
Reagenzien verzichtet werden. Da zeit- und mate
rialaufwendige Nachweisreaktionen nicht durchge
führt werden müssen, beschleunigt sich der Nach
weis, so dass Kosten weiter reduziert werden kön
nen. Außerdem stellt sich das Verfahren als äußerst
flexibel und universell einsetzbar dar. Die Emp
findlichkeit ist vorzugsweise sehr hoch, indem die
Abmessungen der Probenträger klein gewählt werden,
damit eine möglichst starke Meniskenbildung auf
tritt. Demnach werden vorzugsweise geringe Proben
volumina eingesetzt. Außerdem sind die Messeffekte
bei sehr geringen Analytkonzentrationen am deut
lichsten. Zudem ist eine Parallelisierung und Auto
matisierung möglich. Attraktiv ist die Erfindung
insbesondere für den Bio-Chip- beziehungsweise Lab-
on-a-Chip-Bereich. Das neue Verfahren ist demnach
nicht nur für einen sogenannten "Low-Sample-
Throughput", sondern im Besonderen auch für einen
"High-Sample-Throughput" erfolgreich einsetzbar.
Mit Vorteil wird der Analyt beziehungsweise die
Flüssigkeit mit mindestens einem Lichtstrahl durch
setzt und eine von der geometrischen Ausgestaltung
der Grenzfläche abhängige Lichtintensität mittels
einer Detektoreinheit zum Nachweis des Analyten im
Probenträger ermittelt. Ein den Analyt beziehungs
weise die Flüssigkeit durchsetzender Lichtstrahl
eignet sich besonders zum Nachweis des Analyten, da
sich eine mittels der Detektoreinheit präzise mess
bare Änderung der Lichtintensität in Abhängigkeit
der geometrischen Ausgestaltung beispielsweise
eines Meniskus einstellt, welche Rückschlüsse we
nigstens auf die Existenz des Analyten im Probenträger
und gegebenenfalls eine qualitative Bestim
mung und/oder Quantifizierung des Analyten zulas
sen.
Vorteilhafterweise erfolgt mittels der Detektorein
heit eine photometrische Messung oder eine lumino
metrische Messung. Sowohl eine photometrische als
auch eine luminometrische Messung mittels der De
tektoreinheit erlaubt einen reproduzierbaren und
zuverlässigen Nachweis des Analyten in einem Pro
benträger, welche mit mindestens einem Lichtstrahl
durchsetzt wird.
Vorzugsweise wird die Detektoreinheit unter Verän
derung des Abstands zur Grenzfläche bewegt. Hier
durch ist es möglich, nachzuweisen, ob ein sich an
der Grenzfläche einstellende Meniskus in Bezug auf
die Detektoreinheit konkav oder konvex ausgebildet
ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante wird
ein zwischen dem Meniskus und der Detektoreinheit
angeordnetes optisches Linsensystem zur Messopti
mierung bewegt. Dabei kann die Messung der Lichtin
tensität mittels der Detektoreinheit hinsichtlich
der Messpräzision und/oder der Messfläche optimiert
werden.
Zur Lösung der Aufgabe wird auch eine Vorrichtung
zum Nachweis eines Analyten in einem Probenträger
vorgeschlagen, welche die Merkmale des Anspruchs 9
aufweist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst
einen Probenträger zur Aufnahme eines gegebenen
falls in einem flüssigen, gasförmigen oder festen
Aufnahmemedium enthaltenen Analyten unter Vorliegen
einer Flüssigkeit mit einer Grenzfläche, eine
Lichtquelle zur Abgabe mindestens eines den Analy
ten beziehungsweise die Flüssigkeit durchsetzenden
Lichtstrahls und eine Detektoreinheit zur Ermitt
lung einer von der geometrischen Ausgestaltung der
Grenzfläche abhängigen Lichtintensität. Eine derart
ausgebildete Vorrichtung eignet sich besonders zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wo
bei vorteilhafterweise die Ausgestaltung des Pro
benträgers, der Detektoreinheit und/oder der Licht
quelle flexibel an den jeweils nachzuweisenden Ana
lyten in einem Probenträger angepasst werden kann.
Dabei ist es beispielsweise möglich, die Detektor
einheit mit einer gekrümmten Detektoroberfläche zu
versehen, zwischen Probenträger und Detektoreinheit
ein zur Messoptimierung bewegbares Linsensystem
vorzusehen und/oder die Detektoreinheit derart aus
zubilden, dass sie in Bezug auf den Probenträger
mindestens einen frontalen Detektorabschnitt
und/oder mindestens einen seitlichen Detektorab
schnitt aufweist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus der Beschreibung.
Die Erfindung wird nachfolgend in mehreren Ausfüh
rungsbeispielen anhand einer zugehörigen Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß
einer ersten Ausführungsform;
Fig. 2A, 2B, 3 eine jeweils schematische Darstel
lung physikalischer Effekte an einem
Meniskus;
Fig. 4A bis 4E eine jeweils schematische Darstel
lung von Lichtstrahlen mit unter
schiedlichen Einfallswinkeln;
Fig. 5A bis 5J eine jeweils schematische Darstel
lung unterschiedlicher Ausführungs
formen einer erfindungsgemäßen Vor
richtung beziehungsweise unter
schiedlicher Ausführungsvarianten
eines erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 6 bis 8 verschiedene Versuchsergebnisse in
Diagrammform;
Fig. 9 das Ergebnis einer ortsabhängigen
Signalauflösung in Abhängigkeit
einer Detektorkrümmung in Diagramm
form;
Fig. 10 eine erfindungsgemäße Vorrichtung
mit einem Linsensystem;
Fig. 11A, 11B eine jeweils schematische Darstel
lung einer erfindungsgemäßen Vor
richtung mit planarer und mit ge
krümmter Grenzfläche;
Fig. 12A, 12B eine jeweils schematische Darstel
lung verschiedener Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einer Scaneinheit;
Fig. 13A, 13B eine jeweils schematische Darstel
lung der erfindungsgemäßen Vorrich
tung mit mehreren Lichtquellen oder
mit Spiegeln;
Fig. 14 eine schematische Darstellung eines
Probenträgers mit zwei unterschied
lichen Flüssigkeiten;
Fig. 15A, 15B eine jeweils schematische Darstel
lung eines Probenträgers mit drei
unterschiedlichen Flüssigkeiten und
Fig. 16A, 16B eine jeweils schematische Darstel
lung eines Probenträgers mit Zu- und
Abflusssystemen.
Die Grundzüge der erfindungsgemäßen Vorrichtungen
sowie Verfahren werden im Folgenden beispielhaft
anhand des Einflusses kreisförmiger Menisken (M)
bei vertikalen spektrophotometrischen Messungen von
Flüssigkeiten in Probenträgern dargestellt (Fig. 1
und 4). Die erfindungsgemäße Anordnung eines mit
einer Flüssigkeit gefüllten Probenträgers (PT) in
Bezug auf einen Lichtstrahl (L) und einer Detektor
einheit (D) ist in Fig. 1 schematisch dargestellt
(Detektorelemente DA, DB, Detc.); (rD) Radius der De
tektoreinheit; (rG) Grenzradius; (rL) Radius des
Lichtstrahls, (rPT) Innenradius des Probenträgers
(PT) ortsabhängiger Verlauf des Teillichtstrahls,
beziehungsweise eines Photons mit der x-Ausgangs
koordinate (rP); (yD) Abstand der Detektoreinheit.
Die Detektoreinheit (D) besteht aus mindestens
einem Detektorelement (DA) und ist im vorliegenden
Beispiel mit drei Detektorelementen (DA, DB, DC)
versehen. Vorzugsweise sind mehrere Detektorele
mente mit jeweils möglichst kleinen Abmessungen,
beispielsweise "Charge Coupled Device Detektoren",
"Diodenarrays" und/oder Lichtleitersysteme bezie
hungsweise "Lichtleiterarrays", zu verwenden. Gege
benenfalls kann sich eine Detektoroptik zwischen
der Flüssigkeit und der eigentlichen Detektorein
heit (D) befinden. Die Detektoroptik kann aus Lin
sen oder Linsensystemen sowie Filtern, beispiels
weise Interferenzfilter, Polarisationsfiltern, etc.
aufgebaut sein. Eine Einbeziehung von Gittersystem
zur Spektralanalyse ist ebenfalls denkbar. Die pla
nare oder konkav beziehungsweise konvex gekrümmte
Detektoreinheit kann in einem vorzugsweise vari
ablen Winkel (ε, Fig. 1) zum gegebenenfalls trans
parenten, vorzugsweise planaren Boden des Proben
trägers angeordnet sein. Im Folgenden ist ε = 90°
(Fig. 1). In Fig. 1 besitzt der Probenträger eine
zylindrische (ϕ = 90°) Symmetrie. Andere Messungen
sind ebenfalls denkbar.
In Fig. 1 ist der Ausgangspunkt des Lichtstrahls
(Lichtquelle LQ) unter den Probenträger (PT) und
die Position der Detektoreinheit (D) darüber ange
legt. Inverse oder andere Systeme sind ebenfalls
denkbar. Die Lichtquelle (LQ) kann durch den Ein
satz von Monochromatoren, beispielsweise Gitter
oder entsprechende Filter sowie Polarisationsfil
tern und Linsensystemen beziehungsweise Lichtlei
tern, Lichtstrahlen mit verschiedenen Eigenschaften
zur Verfügung stellen. Werden beispielsweise ra
diärsymmetrisch zylindrische Lichtstrahlen sowie
Probenträger und Detektoreinheiten verwendet, ist
bei der x-Koordinate die Verwendung von Radien (r)
bezogen auf die Symmetrieachse mit r = 0 sinnvoll.
Die y-Koordinate umfasst die relevanten Bereiche
der Flüssigkeitssäule im Probenträger als auch den
Abstand der Detektoreinheit vom transparenten Boden
des Probenträgers, der gleich Null gesetzt wird.
Angaben der y-Koordinate, die sich auf die Flüssig
keitssäule beziehen, werden mit der Schichtdicke
(d) beschrieben, ansonsten wird y verwendet. Mit
der Linie 22 in Fig. 1 ist eine planare Grenz
fläche dargestellt, während die Linie 23 einen kon
kaven Meniskus zeigt.
Bei der Ausbildung von Menisken kommt es zu ver
schiedenen Effekten, die sich zwar gegenseitig be
dingen, aber im Folgenden getrennt voneinander be
schrieben werden. Zum Einen ändert sich bei einem
Meniskus die Schichtdicke der Flüssigkeit konti
nuierlich in Abhängigkeit der Krümmung des Meniskus
(Fig. 2), zum Anderen kommt es an der gekrümmten
Grenzfläche zur Brechung des Lichtes (Fig. 3).
Dies macht den Linseneffekt eines Meniskus aus. Zu
dem kommt es zu einer Veränderung der Reflexion.
Diese nimmt mit zunehmender Krümmung des Meniskus
und dem Durchmesser des Lichtstrahls zu. Streu
effekte machen sich kaum bemerkbar. Des Weiteren
spielt der Radius der Detektoreinheit (rD) bezie
hungsweise der Detektorelemente (rD,A,B,etc.) und des
sen Abstand vom Meniskus beziehungsweise vom Pro
benträgerboden eine Rolle (Fig. 4). Um diesen Sach
verhalt mathematisch zu erfassen, wird ein Licht
strahl mit Radius (rL) in Teillichtstrahlen mit be
stimmten Radien (rP), unterteilt. Oberhalb eines
bestimmten Grenzradius (rG) des Teillichtstrahls
wird dieser aufgrund der Brechung das Detektorele
ment der Detektoreinheit mit Radius (rD), welche
näher bei x = 0 liegt, nicht mehr erreichen. Dies
hat zur Folge, dass das Signal dieses Detektorele
ments abnimmt und somit die dort gemessene Intensi
tät eines gebrochenen Lichtstrahls (I D|B), kleiner
als die des gebrochenen Lichtstrahls (IB) oder des
nicht gebrochenen Lichtstrahls (I) ist. Werden Re
flexion und Streuung vernachlässigt, kann IB gleich
I gesetzt werden. Bei IB und I handelt es sich je
weils um Intensitäten von Lichtstrahlen, die ein
Medium bereits durchquert haben und somit von den
Intensitäten der Lichtstrahlen zu unterscheiden
sind, welche in das Medium eingestrahlt werden
(ID).
Zur weiteren Beschreibung der Erfindung am Beispiel
des Einflusses kreisförmiger Menisken, bei vertika
len spektrophotometrischen Messungen von Flüssig
keiten in Probenträgern, wird die Bestimmung der
Schichtdicke gesondert dargestellt. Die Schicht
dicke kann über die Beschreibung der Krümmung des
Meniskus erfasst werden. Diese Krümmung hängt über
wiegend von den Eigenschaften der Flüssigkeiten und
der Probenträgerwände sowie von der Gravitation ab.
Beispielsweise sind bei der Bildung eines konkaven
Meniskus die Adhäsionskräfte größer, als die Kohä
sionskräfte. Im Extremfall sind die Adhäsionskräfte
so groß, dass die Flüssigkeit die Probenträgerwand
fast vollständig benetzt und sie damit annähernd
unter dem Winkel γ = 0 trifft. Ein entsprechend
kleiner Probenträgerradius (rPT) kann daher eine
beinahe halbkreisförmige Meniskenbildung ermög
lichen (Fig. 2A).
Der Wert für die Schichtdicke (d(M)) in Abhängigkeit
des Meniskus bezogen auf r = 0 berechnet sich nach
dem Satz des Pythagoras für einen konvexen Meniskus
zu:
r2 + (d(M) - rPT)2 = r 2|PT (1)
und für einen konkaven zu:
r2 + (rPT - d(M))2 = r 2|PT. (2)
Da die binomischen Formeln gleich sind, resultiert
eine quadratische Gleichung, die folgende Lösung
liefert:
Somit ergibt sich die Schichtdicke in Abhängigkeit
des Radius (d(r)) an einem beliebigen Punkt (Z) auf
einem konvexen Meniskus nach:
d(r) = dr=0 - d(M) (4)
und bei einem konkaven Meniskus nach:
d(r) = dr=0 + d(M). (5)
Ferner berechnet sich die radiusabhängige Absorpti
on (Abs(r)) bei spektrophotometrischen Messungen
nach dem Bougner-Lambert-Beerschen Gesetz zu:
Abs(r) = ε.c.d(r). (6)
Hierbei ist c die Konzentration des Chromophoren
und ε dessen molarer, dekadischer Absorptionsko
effizient bei einer bestimmten Wellenlänge. Als
Chromophor kann der Analyt selbst, ein Reaktions
produkt, oder eine sonstige absorbierende Substanz,
vorzugsweise jedoch eine Flüssigkeit dienen. In
wässrigen Lösungen sind beispielsweise Messungen im
infraroten Bereich vorteilhaft, da hier Wasser ab
sorbiert. In Systemen mit mehreren Flüssigkeiten
beziehungsweise auch mit einem Gas können die
spektrophotometrischen Eigenschaften einer oder
mehrerer Komponenten ausgenutzt werden. In der Re
gel wird der Winkel γ jedoch ungleich Null sein.
Hierbei spielt die Wahl des Probenträgerradius'
eine Rolle. Es bilden sich daher nicht nur halb
kreisförmige Menisken, sondern auch lediglich
kreisförmige Menisken aus. Daneben ist es denkbar,
dass sich Menisken mit ortsabhängigen Meniskenra
dien (R(r)) ausbilden (Fig. 2B), die folgendermaßen
beschrieben werden können:
Beim Strahlengang muss hier berücksichtigt werden,
dass kein Brennpunkt, sondern eine Brennwolke auf
tritt. In gewissen Grenzen kann dies jedoch ver
nachlässigt werden. Wird beispielsweise lediglich
der Bereich des Meniskus betrachtet, der vom Licht
strahl getroffen wird, kann diese lokale Gegeben
heit auch ein ortsunabhängiger Meniskenradius aus
reichend beschreiben.
Um die Schichtdicke funktionsunabhängig in die Be
rechnung der Absorption einzubeziehen, kann ein Lö
sungsansatz über die Bestimmung der mittleren
Schichtdicke (dm) verwendet werden. Für die Berech
nung der mittleren Schichtdicke wird der Mittelwertsatz
der Integralrechnung herangezogen, mit dem
sich folgendes ergibt:
Analog gilt für die Betrachtung des Volumens unter
Einbeziehung der Winkelfunktionen (χ = rcosϕ;
γ = rsinϕ):
- 1. Fall; Grenzfall: rL = rPT; dm = dpG;
- 2. Fall; Regelfall: rL < rPT; dm ≠ dpG.
Im Vergleich zu einer planaren Grenzfläche und
deren Schichtdicke (dpG) haben Lichtstrahlen mit
Radien, die kleiner als der Probenträgerradius
sind, eine Veränderung der mittleren Schichtdicke
zur Folge, sofern Reflexionserscheinungen am Pro
benträger vernachlässigt werden können. Nach dem
Bougner-Lambert-Beerschen Gesetz:
Abs = ε.c.dm (10)
ist das Messsignal, beispielsweise die Absorption,
von Proben bei gleichen Volumina mit einer planaren
Grenzfläche ungleich zu demjenigen mit einem Menis
kus. Bei konkaven Menisken kommt es zu einer Er
niedrigung des Messsignals, bei konvexen zu einer
Erhöhung desselben.
Es ist zu berücksichtigen, dass nur im Grenzfall
beziehungsweise unter idealen Bedingungen ein sphä
rischer Meniskus, sei es ein halbkreisförmiger oder
nicht, entsteht. Daher kann nur bei idealen Bedin
gungen von einem Brennpunkt gesprochen werden.
Kommt es zu Abweichungen, handelt es sich um eine
Brennpunktwolke. Der Einfachheit halber wurde bei
den Darstellungen und Berechnungen von einem defi
nierten Brennpunkt ausgegangen. Näherungsweise
treffen die Berechnungen auch für eine Brennpunkt
wolke zu.
Außerdem ist es denkbar, dass lediglich der Bereich
des Meniskus betrachtet wird, der vom Lichtstrahl
getroffen wird. Näherungsweise, bei einem nicht zu
großen Lichtstrahldurchmesser, kann hier lokal ein
konstanter Meniskenradius definiert werden, so dass
ein Brennpunkt berechnet werden kann.
Neben der Schichtdickenänderung kann auch die Bre
chung des Lichtes analytisch ausgenutzt werden.
Diese wird durch das Snelliussche Brechungsgesetz:
beschrieben (Fig. 3). Beim Übergang eines Licht
strahls vom Medium 1 (Flüssigkeit A) in ein Medium
2 (Luft, andere Gase oder eine Flüssigkeit B, die
mit Flüssigkeit A nicht mischbar ist) ist der Quo
tient der Sinuswerte von Einfallswinkel (α) und
Brechungswinkel (β) gleich dem umgekehrten Verhält
nis der absoluten Brechungsindices (n) beider Me
dien. In der Regel wird der Brechungsindex (n1,2)
von Stoffen gegenüber Luft angegeben. n1,2 ist nicht
nur vom Medium selbst abhängig, sondern auch von
der Wellenlänge des betreffenden Lichtes. Diese so
genannte Dispersion wird empirisch ermittelt. Bei
einer definierten Wellenlänge kann demnach der Bre
chungswinkel über den Einfallswinkel berechnet wer
den. Da der Einfallswinkel von der Tangentenstei
gung am Meniskus abhängig ist, kann die Brechung
des Lichtes in Abhängigkeit des Meniskus über die
Abhängigkeit der Tangentensteigung des Meniskus
(mTM(r)) nach:
ermittelt werden.
Die Intensität (ID), die an der Detektoreinheit ge
messen wird, ergibt sich aus dem dort erzeugten
Signal, beispielsweise der Spannung (U), die von
der Intensität des Lichtes, das heißt von der An
zahl der einfallenden Photonen und ihrer Energie,
abhängt (Fig. 4). Um diesen Sachverhalt zu be
schreiben, wird die x-Koordinate (rPD) eines Teil
lichtstrahls, der auf die Detektoreinheit trifft,
mit der x-Ausgangskoordinate des Teillichtstrahls
(rP), dem Abstand zwischen der Detektoreinheit und
der Meniskusoberfläche (yD - d(M)) sowie dem Einfalls-
und Brechungswinkel folgendermaßen ermittelt (Fig.
3):
rPD(rP) = rP + (yD - d(M))tan(β - α) (13)
- 1. Fall: rPD(rP) ≦ rDA , der Teillichtstrahl trifft die Detektoreinheit bezie hungsweise das Detektorelement DA (Fig. 4B und C),
Die am Detektorelement DA gemessene Intensität
eines gebrochenen Lichtstrahls (I D|B) entspricht da
mit der Intensität eines gebrochenen Lichtstrahls
(IB) sowie der eines nicht gebrochenen Lichtstrahls
(I):
I D|B = IB = I;
- 1. Fall: rPD(rP) < rDA , der Teillichtstrahl
trifft das Detek
torelement DA nicht
(Fig. 4D und E),
I D|B < IB = I; entsprechend nimmt die Intensität an einem benachbarten Detektor element zu.
Um die Abhängigkeit der an der Detektoreinheit be
ziehungsweise den Detektorelementen gemessenen In
tensität eines gebrochenen Lichtstrahls genauer zu
untersuchen, wird die Photonendichte (Pd) einge
führt. Die Photonendichte eines Lichtstrahls wird
in Photonen pro Fläche (A) und Zeit (t) ausge
drückt:
Da das Zeitintervall der Messung durch die erfin
dungsgemäße Vorrichtung vorgegeben und nicht durch
die Brechung beeinflusst wird, wird diese Gleichung
auf:
reduziert. Unter der Annahme, dass bei einem gebro
chenen Lichtstrahl die Photonendichte quadratisch
mit dem Abstand, beispielsweise ausgehend von einem
virtuellen oder realen Brennpunkt (Bv, Br) (Fig.
4D und E), abnimmt, ergibt sich folgender Zusammen
hang (Fig. 4A):
Darum gilt für die Photonendichte auf der Höhe YD
der Detektoreinheit (PyD /AyD ) bezogen auf die Photo
nendichte des aus der Flüssigkeit austretenden
Lichtstrahls (Pm/Am) mit der mittleren Schichtdicke
(dm):
Mit der Photonendichte des in das Medium eintreten
den Lichtstrahls P0/A0 ergibt sich für PyD /AyD :
Da die Photonendichte bei yD für den Lichtstrahl
kegel und die Detektoreinheit
gleich ist,
gilt:
Demzufolge gilt für die Intensität eines gebroche
nen Lichtstrahls an der Detektoreinheit beziehungs
weise einem Detektorelement (I D|B) bei Radiärsym
metrie:
Hieraus ergibt sich am Detektorelement DA (Fig. 4)
mit:
entspre
chend nimmt die Intensität an einem be
nachbarten Detektorelement zu.
Für die Absorption bedeutet dies für das Detektor
element (DA) im zweiten Fall eine Zunahme nach:
Aufgrund des quadratischen Zusammenhangs wird sich
dies entsprechend stark bemerkbar machen. Das Auf
treten von Reflexion führt mit zunehmender Krümmung
des Meniskus sowie steigendem Lichtstrahldurchmes
ser ebenfalls zu einer Abnahme des Messsignals.
Veränderungen der Schichtdicke werden unter diesem
Aspekt nur bei geringen Lichtstrahldurchmessern
exakt erfasst werden können. Die Auswirkungen der
Streuung werden sich in diesem Rahmen kaum bemerk
bar machen.
Eine weitere Möglichkeit, den Sachverhalt der Aus
wirkungen der Brechung mathematisch zu fassen,
liegt in der Berechnung der Fläche des Lichtstrahl
kegels (AyD ):
und der an der Detektoreinheit beziehungsweise den
Detektorelementen gemessenen Photonendichte eines
gebrochenen Lichtstrahls (Pd D|B), anhand:
Da es sich jeweils um Kreisflächen handelt, gilt
auch hier:
Somit kann gezeigt werden, dass das erfindungsge
mäße Verfahren und die dafür notwendige, erfin
dungsgemäße Vorrichtung zur Bestimmung der Eigen
schaften von Flüssigkeiten und/oder Oberflächen ge
eignet ist. Analyte, die sich in der Flüssigkeit
befinden und deren Eigenschaften verändern, können
somit auch nachgewiesen werden.
In Fig. 5 sind vereinfachte Ausführungen der er
findungsgemäßen Vorrichtungen sowie die Auswirkun
gen der Meniskenbildung bei Lichtstrahlen mit klei
nen Radien (eine gepunktete Linie, Fig. 5A, C und
F) und großen Radien (zwei gepunktete Linien, Fig.
5B, D, E, G, H, I und J) auf den Strahlengang und
das Messsignal (S) ortabhängig (r) dargestellt. Die
ortsabhängige Darstellung der Messsignale ist hier
zur Veranschaulichung lediglich schematisch und
stark vereinfacht dargestellt.
Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen sind schema
tisch anhand Detektoreinheiten 1, Probenträgern 2
mit Seitenwänden 3, die über entsprechende Oberflächeneigenschaften
verfügen, einen in diesen Fällen
transparenten Boden 4 und einer nicht näher defi
nierten Lichtquelle 5 dargestellt. Die von der
Lichtquelle 5 ausgehenden Lichtstrahlen durchqueren
die Flüssigkeiten 7, welche alle dasselbe Volumen
besitzen, aber entweder planare Grenzflächen oder
Menisken ausbilden.
In Fig. 5A und B ist der Sachverhalt bei Messungen
mit einer planaren Grenzfläche dargestellt. Es er
geben sich lokal definierte Signale mit entspre
chendem Ausmaß beziehungsweise Intensität in Abhän
gigkeit des verwendeten Lichtstrahls. Kommt es zur
Ausbildung eines konkaven Meniskus (Fig. 5C, D
und E), wird ein zentrierter Lichtstrahl mit klei
nem Radius (Fig. 5C) im Idealfall nicht gebrochen.
Die Schichtdicke der Flüssigkeit im Zentrum nimmt
bei einem konkaven Meniskus ab, so dass im Falle
dieser photometrischen Messung das Signal, das
heißt die Intensität, im Vergleich zu einer plana
ren Grenzfläche zunimmt. Für die Absorption bedeu
tet dies nach dem Bougner-Lambert-Beerschen Gesetz
eine Abnahme (siehe auch Fig. 6).
Wird hingegen ein Lichtstrahl mit einem großen Ra
dius verwendet, kommt es überwiegend zu einer Bre
chung des Lichtstrahls (Fig. 5D). Damit verringert
sich das Signal, erstreckt sich allerdings über
einen weiteren Bereich. Wird nur eine Detektorein
heit betrachtet, führt die Abnahme des Signals bei
photometrischen Messungen zu einer Intensitätsab
nahme, die eine Absorptionszunahme nach sich zieht
(siehe auch Fig. 7). Ähnlich kann es sich bei lu
minometrischen Messungen verhalten (Fig. 8).
Um Reflexionserscheinungen am Probenträger zu ver
hindern, kann es sinnvoll sein, den Probenträger
entsprechend geometrisch zu gestalten. Beispiels
weise kann eine kegelförmige Geometrie sinnvoll
sein (Fig. 5E). Es ist ebenfalls denkbar, planare
oder annähernd planare Probenträger einzusetzen
(Fig. 5F). Außerdem kann es von Vorteil sein, Ma
terialien einzusetzen, die Reflexionserscheinungen
minimieren. Des Weiteren kann durch die Wahl ent
sprechender Flüssigkeitsvolumina eine Füllhöhe er
reicht werden, die die Gefahr von Reflexionser
scheinungen vermindert.
Werden konvexe Menisken gebildet, kommt es bei
Lichtstrahlen mit kleinen Radien im Vergleich zu
einer planaren Grenzfläche zu einer Erhöhung der
Schichtdicke, damit zu einer Reduktion des Signals
und schließlich bei photometrischen Messungen zu
einem Anstieg der Absorption (Fig. 5G). Entspre
chend kann zwischen konkaven und konvexen Menisken
unterschieden werden.
Bei der Verwendung von Lichtstrahlen mit großen Ra
dien kann dies durch die Veränderung des Abstandes
der Detektoreinheit zum Probenträger beziehungs
weise zur Oberfläche der Flüssigkeit erfolgen
(Fig. 5G, H und I). Konkave Menisken führen zu
einer anderen Abhängigkeit der Signalidentitätsver
teilung vom Abstand als konvexe Menisken.
Fig. 6 zeigt das Ergebnis von Versuchen, bei denen
wässrige Lösungen mit unterschiedlichen Rinderhä
moglobinkonzentrationen gleicher Volumina in kegel
förmigen Probenträgern aus unpolarem Material mit
identischen Abmessungen und einem Durchmesser auf
Höhe der Meniskenbildung von circa 6 mm verbracht
wurden. Die Lösungen wurden photometrisch bei einer
Wellenlänge von 977 nm vermessen. Bei dieser Wel
lenlänge absorbiert lediglich Wasser, nicht Rinder
hämoglobin. Es wurden Lichtstrahlen mit Radien im
Mikrometerbereich mittig in die Proben einge
strahlt, so dass Brechungsvorgänge vernachlässigt
werden konnten. Zur Detektion wurde ein Detektor
element mit konstantem Abstand vom Probenträger
verwendet.
Die mit der Rinderhämoglobinkonzentration bis zu
einem Maximum zunehmende, konkave Meniskenbildung
war so nicht zu erwarten. Überraschenderweise la
gerte sich offensichtlich Rinderhämoglobin an die
unpolare Oberfläche des Probenträgers und erhöhte
damit die Polarität der Oberfläche des Probenträ
gers, wodurch die Adhäsionskräfte zunahmen. Uner
wartet war auch die sehr deutliche Abnahme der
Schichtdicke, die sich in einer signifikanten Re
duktion der Absorption wiederspiegelte (siehe auch
Fig. 5C). Proben, die kurz vor der Messung stark
geschüttelt wurden (o), lieferten überraschender
weise andere Daten, als Proben, die nach dem Schüt
teln noch eine gewisse Zeit bei Raumtemperatur in
kubiert wurden (). Zum Vergleich wurden Proben in
Küvetten (Δ) vermessen, die das Ausbilden von Me
nisken unterdrücken.
Die Schichtdicke ist hier konstant und damit auch
die Absorption von der Rinderhämoglobinkonzentra
tion. Die Deutlichkeit des Effektes, im Besonderen
bei extrem niedrigen Rinderhämoglobinkonzentrationen,
verdeutlicht die Effektivität des erfindungs
gemäßen Verfahrens.
Bei den Versuchen gemäß Fig. 7 wurde wie bei dem
in Fig. 6 dargestellten Versuch verfahren. Aller
dings wurde hier eine Humanhämoglobinbestimmung
nach Drabkin (Drabkin und Austin, J. Biol. Chem.,
98, 719, 1932) durchgeführt. Zur Messung wurde ein
Lichtstrahl mit einer Wellenlänge von 540 nm und
einem Radius von etwa 2 mm eingesetzt.
Die Absorption stieg mit zunehmender Humanhämoglo
binkonzentration bei der Verwendung von Küvetten
(∎) mehr oder minder linear an. Im Gegensatz hier
zu lieferte die Verwendung des innovativen Systems
(⚫) eine dihyperbole Kurve mit deutlich erhöhter
Empfindlichkeit.
Ab einer bestimmten Hämoglobinkonzentration wurden
die Steigungen der beiden Kurven vergleichbar, so
dass der Beitrag des Chromophoren unter Berücksich
tigung der Veränderung der Schichtdicke ermittelt
werden kann.
Mit einer weiteren analogen Versuchsanordnung
zeigte sich gemäß Fig. 8, dass die von der Analy
tenkonzentration abhängige Meniskenbildung auch
mittels einer luminometrischen Messung ausgewertet
werden kann. Hierzu wurde die Fluoreszenz von
Schweineherzdiaphorase bei 365 nm angeregt.
Mit dem erfindungsgemäßen System (o) ergab sich ein
annähernd dihyperboler Verlauf, im Gegensatz zu den
Versuchen, bei denen Küvetten () verwendet wur
den. Hier zeigte sich ein linearer Zusammenhang.
Die relative Fluoreszenz ergab sich aus der Inte
gration über eine definierte Kreisfläche der Pro
benträger von etwa 4 mm.
In Fig. 9 wird deutlich, dass es von Vorteil sein
kann, gekrümmte Detektoren (D1,5), beispielsweise
ein "Charge Coupled Device", ein "Diodenarray" oder
vorzugsweise ein "Lichtleiterarray", einzusetzen.
Die ortsabhängige Auflösung der Signale bei ge
krümmter Detektorgeometrie unterscheiden sich von
einem planaren Detektor (D3). Dies kann vorteilhaft
ausgenutzt werden. Es ist ebenfalls denkbar, einen
planaren Detektor um einen bestimmten Winkel ε
(D2,4) (siehe auch Fig. 1) zu neigen, um ihn dann
rotieren zu lassen. Demnach ist es auch denkbar,
einen Detektor einzusetzen, dessen Detektorelemente
nicht flächig, sondern lediglich linienförmig an
einandergereiht sind. In Konsequenz kann ebenfalls
ein einziges Detektorelement in einem entsprechen
den, räumlichen Scanbetrieb eingesetzt werden.
Aber auch durch entsprechende optische Linsen
systeme, wie beispielhaft in Fig. 10 dargestellt,
kann die Detektion in einer vorteilhaften Weise er
folgen. Eine optische Linse oder ein Linsensystem 9
kann durch die Bewegung gemäß Doppelpfeil 10 im
Raum, gegebenenfalls durch Änderung von Brechungs
eigenschaften, das Signal beeinflussen. In Abhän
gigkeit des Meniskus und der Änderung des Linsen
systems ergeben sich definierte Signale, die zum
Nachweis beziehungsweise zur Bestimmung eines Ana
lyten herangezogen werden können.
Auf die Variationsmöglichkeit des Lichtstrahlradius
durch Blenden, optische Systeme oder "Lichtleiter
arrays" wurde bereits in der Beschreibung der Fig.
5 eingegangen. In Fig. 11 ist beispielhaft darge
stellt, wie optische Linsen beziehungsweise Linsen
systeme 11 in einer ebenfalls vorteilhaften Weise
bei der Generierung von Lichtstrahlen eingesetzt
werden können. In den Abbildungen wurde auf die
Darstellung der Brechung an planaren Flächen ver
zichtet. Wird die Position des Brennpunktes in
einem System variiert (Doppelpfeil 12; gepunktete
und gestrichelte Linien), ergeben sich bei einer
planaren Grenzfläche (Fig. 11A) andere Brechungs
eigenschaften als bei einer gekrümmten Grenzfläche
(Fig. 11B). Entsprechend sind die Signale unter
schiedlich, so dass ein Analyt auch auf diesem Wege
detektiert werden kann.
In den Fig. 12A und 12B ist die Möglichkeit
eines Scanbetriebs dargestellt. Dieser kann von
unten (Fig. 12A) erfolgen. Vorzugsweise wird hier
ein Lichtstrahl mit einem möglichst geringen Radius
eingesetzt. Bezüglich einer zentrierten Position
(gepunktete Linie, Fig. 12A) liefert eine Translo
kation (Doppelpfeil 13, Linie mit langen Strichen,
Fig. 12A) und/oder die Variation des Winkels δ
(Linie mit kurzen Strichen, Fig. 12A) bestimmte
Signale in Abhängigkeit des Meniskus. Wird der Pro
benträger von Detektorsystemen 1 umschlossen, kann
die Signalerfassung optimiert werden. Beispiels
weise kann der Anteil der Reflexion (dünn gestri
chelte Linien, Fig. 12A) erfasst werden. Gegebe
nenfalls ist die Detektion der Streuung ebenfalls
möglich.
Wird der Lichtstrahl seitlich eingestrahlt (Fig.
12B), kann im Besonderen die Totalreflexion ausge
nutzt werden (gepunktete Linie). Des Weiteren kann
eine Messung mit definierter Schichtdicke (ge
strichelte Linie) erfolgen, so dass die Konzentra
tion eines Chromophoren auf herkömmliche Weise er
mittelt werden kann. Damit kann der Anteil der Me
niskenbildung am Messeffekt unabhängig von der Ab
sorption des Chromophoren erfasst werden.
Neben den anhand der Fig. 7, 8 und 12B beschrie
benen Möglichkeiten zur Ermittlung des Beitrags der
Chromophoren zum Messeffekt gibt es weitere Optio
nen. Beispielsweise kann die Bestimmung auch da
durch erfolgen, dass die Proben zusätzlich in
Küvetten mit definierten Schichtdicken durchgeführt
werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, die
Lichtquelle 5 und die Detektoreinheit 1 entspre
chend Fig. 13A so zu drehen, dass neben einer ver
tikalen auch eine horizontale Messung erfolgen
kann. Es ist natürlich ebenfalls denkbar, eine
zweite Lichtquelle 5' und eine zweite Detektorein
heit 1' vorzusehen. Des Weiteren kann ein System
von Spiegeln 14, wie in Fig. 13B dargestellt, ein
gesetzt werden. Lichtleitersysteme können ebenfalls
statt des Spiegelsystems verwendet werden.
Die Erfindung umfasst ebenfalls den Einsatz von
Systemen mit mehreren Phasen beziehungsweise Flüs
sigkeiten. In Fig. 14 ist beispielsweise ein
System bestehend aus zwei miteinander nicht misch
baren Flüssigkeiten A und B dargestellt. Flüssig
keit B besitzt in diesem Fall eine geringere Dichte
als Flüssigkeit A. Die Ausformung der Grenzfläche
flüssig-gasförmig der Flüssigkeit B kann in Abhän
gigkeit der Versuchsbedingungen planar, konkav oder
konvex sein. Bei entsprechender Kombination kann
dies vorteilhaft zu einer Verringerung oder Ver
stärkung der Brechungs-, Reflexions- und Streuungs
effekte sowie Schichtdickenänderung führen.
Eine planare Grenzfläche entsteht immer dann, wenn
der Probenträger exakt bis zum Rand mit Flüssigkeit
B gefüllt ist. Wird diese Grenze überschritten,
bildet sich immer ein konvexer Meniskus, bis es zum
Überlaufen der Flüssigkeit kommt.
Vorzugsweise besitzt die Flüssigkeit B einen ent
sprechend hohen Siedepunkt, so dass diese als Ver
dunstungsschutz für die Flüssigkeit A eingesetzt
werden kann. Entsprechend können Messungen auch bei
hohen Temperaturen, die gegebenenfalls sogar über
dem Siedepunkt der Flüssigkeit A liegen, durchge
führt werden.
Neben der Verwendung von zwei Flüssigkeiten ist
auch der Einsatz weiterer Flüssigkeiten denkbar. In
einer speziellen Ausführungsform kann dies auf be
sondere Art und Weise ausgenutzt werden. In Fig.
15 ist dies dargestellt. Neben dem Einsatz einer
dritten Flüssigkeit C, kann gegebenenfalls auch die
Bildung der Phasengrenze zwischen Flüssigkeit A und
B ausgenutzt werden. Im Speziellen ist es denkbar,
Substanzen einzusetzen, die über spektrophotome
trische und/oder luminometrische Eigenschaften ver
fügen und sich vorzugsweise im Bereich der Phasen
grenze aufhalten. Vorzugsweise sind bei dieser Aus
führung die Vorrichtungen mit Lichtleitern oder
"Lichtleiterarrays" zu versehen, die sowohl Licht
quelle 5 als auch Detektor 1 sein können. Kommt es
zur Ausbildung einer planaren Phasengrenze (Fig.
15A) kann ein Lichtstrahl 6, ausgehend von einem
bestimmten Lichtleiter 16, die Phasengrenze bezie
hungsweise Flüssigkeit C durchstrahlen, um dann auf
das gegenüberliegende Lichtleiterelement zu tref
fen. Bildet sich ein schwacher Meniskus, kann durch
Totalreflexion innerhalb der Phasengrenze bezie
hungsweise innerhalb der Flüssigkeit C der Licht
strahl gegenüberliegende Lichtleiter prinzipiell
noch erreichen. Nimmt die Krümmung des Meniskus zu,
ist dies nicht mehr möglich. Zunächst kommt es zur
Brechung, dann zu der in Fig. 15B dargestellten
Totalreflexion. Um diese festzustellen, kann es
sinnvoll sein, ebenfalls oben und unten Detektoren
einzusetzen.
Die Verwendung von Detektoren an diesen Stellen
wird im Besonderen für luminometrische Messungen
wichtig sein. In Abhängigkeit der Gestalt, planar,
konkav oder konvex, der Phasengrenze beziehungs
weise Flüssigkeit C, verändert sich die Verteilung
der Lumineszenz. Dies kann durch Detektoren, die
oberhalb beziehungsweise unterhalb angebracht sind,
besonders gut erfasst werden (siehe auch Fig. 8).
Gegebenenfalls kann es ausreichend sein, einen
Lichtleiter oder ein "Lichtleiterarray" lediglich
auf einer Seite einzusetzen, da die Lumineszenz
oder die Reflexion bei photometrischen Bestimmungen
im Bereich der Flüssigkeit A, B und der Phasen
grenze beziehungsweise Flüssigkeit C unterschied
lich sein kann. Durch den Einsatz von Substanzen
mit entsprechenden spektrophotometrischen und/oder
luminometrischen Eigenschaften, die sich spezifisch
in der Phasengrenze oder den Flüssigkeiten aufhal
ten, kann die Effizienz der Messung verbessert wer
den. Es ist ebenfalls denkbar, Substanzen zu ver
wenden, die als Fluoreszenzlöscher fungieren, um so
optimale Messsignale zu erhalten.
Des Weiteren können die Lichtstrahlen der jeweili
gen Lichtleiterelemente gleichzeitig oder nachein
ander eingestrahlt und ein Scan durchgeführt wer
den. Außerdem ist es denkbar, mindestens eine Flüs
sigkeit durch ein Gel oder eine andersartige Matrix
zu ersetzen.
In Fig. 16 sind Kammersysteme dargestellt, die mit
Zu- und Abflusssystemen 17, 18 für die Flüssigkeit
oder das Gas B sowie Zu- und Abflusssystemen 19, 20
für die Flüssigkeit oder das Gas A ausgestattet
sein können. Auch sind Aufbauten denkbar, bei denen
lediglich eine Zuleitung als Zu- und Abfluss für
die jeweilige Flüssigkeit oder gar für beide einge
setzt wird. Mit den Systemen ist es beispielsweise
denkbar, Volumenverhältnisse zu variieren. Bei
spielsweise kann ein erfindungsgemäßes Verfahren
hilfreich sein, bei dem eine Flüssigkeit zunächst
bestimmte Oberflächenbereiche benetzt und dann ver
drängt wird. Erst durch diese Verfahrensweise bil
den sich Menisken in einer bestimmten Weise aus.
Ähnlich kann mittels Schütteln des Probenträgers
verfahren werden (Fig. 6). Zudem kann es sinnvoll
sein, hierbei bestimmte Inkubationszeiten oder Tem
peraturbedingungen einzuhalten.
Es ist beispielsweise ebenfalls denkbar, einen Ana
lyten in einer ersten Flüssigkeit in einen Proben
träger zu überführen, dessen Oberfläche so funktio
nalisiert wurde, dass diese hochaffin für den Ana
lyten ist. Sollte sich durch die Bindung des Analy
ten noch kein ausreichender Meniskus ausbilden,
kann die erste Flüssigkeit durch eine zweite Flüs
sigkeit ausgetauscht werden, welche bei Anwesenheit
des Analyten an der Probenträgeroberfläche einen
charakteristischen Meniskus ausbildet.
Das "Anheften" der Analyte an eine gegebenenfalls
entsprechend funktionalisierte Probenträgerober
fläche kann unspezifisch über von der Waalssche und
ionische Wechselwirkungen, aber auch über Wasser
stoffbrücken-, koordinative oder kovalente Bindun
gen erfolgen.
Ein weiterer Effekt, der analytisch ausgenutzt wer
den kann, ist die Konzentrierung von Analyten im
Bereich des minimalen Abstandes einer konkaven
Oberfläche bezüglich des Bodens des Probenträgers.
Eine auf den Analyten abgestimmte Funktionalisie
rung der Oberfläche oder die Variation der Ober
flächeneigenschaften des Probenträgers sind auch
hier denkbar. Die Variation des Flüssigkeitsvolu
mens und damit der Höhe der Flüssigkeitssäule kann
hier ebenfalls vorteilhaft ausgewertet werden.
Die lokale Konzentrierung geladener Analyte kann
beispielsweise auch durch elektrische Felder erfol
gen. Außerdem können durch den Einsatz elektrischer
Felder die Eigenschaften der Probenträgeroberflä
chen, der Flüssigkeiten, Gase und/oder der Analyten
so verändert werden, dass für Messungen vorteil
hafte Effekte erzielt werden. Beispielsweise ist es
mit Hilfe von Elektroden möglich, durch das Anlegen
unterschiedlicher elektrischer Potentiale an einen
Probenträger mit zunächst unpolaren Oberflächen po
lare Oberflächen zu erzeugen. Die Verwendung von
zeitabhängigen elektrischen Potentialen kann für
die Untersuchung magnetischer Analyten beziehungs
weise Partikel sinnvoll sein. Außerdem besteht
durch den Einsatz von Funkenentladungen die Mög
lichkeit, schnelle Reaktionen zu untersuchen. Ent
sprechend kann dies auch durch schnelle Druckände
rungen mit Hilfe der Zu- und Abflusssysteme ermög
licht werden.
Zudem können unter Verwendung der Zu- und Abfluss
systeme Analyten im Fluss in die Kammer verbracht
werden. Hierbei kann das Volumen der Flüssigkeiten
und/oder Gase konstant gehalten werden. Wird die
Konzentration des Analyten einer fließenden Flüs
sigkeit konstant gehalten, erfolgt eine Bindung des
Analyten an die Probenträgeroberfläche, bis ein dy
namisches Gleichgewicht erreicht wird. Aufgrund der
einhergehenden Meniskenbildung und Signalverände
rung kann die Assoziationsgeschwindigkeitskonstante
ermittelt werden. Wird mit Flüssigkeit ohne Analyt
gespült, erfolgt die zeitabhängige Dissoziation des
Analyten von der Probenträgeroberfläche. Entspre
chend kann die Dissoziationsgeschwindigkeitskon
stante ermittelt werden. Damit können die Gleichge
wichtskonstanten der Assoziation und Dissoziation
berechnet werden. Natürlich ist auch hier der Ein
satz unterschiedlicher Analytkonzentrationen denkbar.
Diese können dann anhand des Ausmaßes des Sig
nals bestimmt werden.
Neben Zu- und Abflüssen direkt in die Kammer ist
auch der Einsatz von Zu- und Abflüssen 21, 22 in
den Probenträger, der in diesem Fall über Hohlräume
verfügt, denkbar. Dadurch kann eine Thermostatisie
rung erfolgen. Außerdem kann über permeable, im
Speziellen semipermeable Membraneigenschaften der
Probenträgeroberflächen der Seitenwände 3 und des
Bodens 4 ein Stoffaustausch stattfinden, der gemes
sen werden kann.
Die oben beschriebenen Ausführungsformen in Bezug
auf die Detektoreinheit, Lichtquelle beziehungs
weise Lichtstrahl sowie Beispiele hinsichtlich der
Vergleichsmessungen, Phasen- beziehungsweise Flüs
sigkeiten können prinzipiell beliebig miteinander
kombiniert werden.
Der Probenbehälter weist vorzugsweise einen Radius
von 2 mm bis 3 mm auf, jedoch sind zuverlässige Er
gebnisse auch bei einem Radius von circa 6 mm er
zielbar.
Die Bestimmung eines Analyten kann dadurch erfol
gen, dass in eine bereits vorhandene Lösung
(Fig. 5A oder B) ein geringes Volumen bezie
hungsweise eine geringe Menge Analyt gegeben wird,
wodurch sich dann konkave (Fig. 5C, D oder E)
oder konvexe (Fig. 5F bis J) Menisken bilden.
Aufgrund der hohen Empfindlichkeit des Systems
(Fig. 7, 8 und 9) ist die Zugabe von geringen
Analytmengen möglich. Eine Änderung der Schichtdicke
hierdurch kann demnach vernachlässigt werden.
Außerdem ist die Verwendung von Referenzen (mit
gleichem Volumen), wie Lösungen mit bekannten pola
ren Eigenschaften oder Zusätzen, denkbar. Bei Kine
tiken würde die Änderung des Signals mit der Zeit
verfolgt werden, bezogen auf den Start- und End
punkt einer Reaktion oder Bindung.
Abweichungen durch Absorption sind dabei zu berück
sichtigen. Allerdings liefert die Meniskenbildung
eine charakteristische Signalverteilung bezüglich
des Radius' (Fig. 5). Dies trifft in dieser Weise
auf die Absorption nicht zu. Außerdem wird vorzugs
weise angestrebt, nicht die Wellenlängen zur Mes
sung einzusetzen, bei denen der Analyt absorbiert,
sondern eine andere, inerte Substanz oder vorzugs
weise das Lösungsmittel (IR-Bereich bei Wasser). Es
ist denkbar, dass zur Berücksichtigung von Absorp
tionen eine Absorptionsmessung separat oder statt
vertikal horizontal im selben Probenträger durchge
führt werden. Damit kann die Änderung der Absorp
tion unabhängig von der Meniskenbildung erfasst
werden.
Entscheidend ist somit das Auftreten von Effekten
überhaupt, die Signale ergeben, welche den Nachweis
beziehungsweise die Bestimmung von Analyten ermög
lichen. Quantifizierungen können beispielsweise
über Eichreihen erfolgen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich,
die Eigenschaften von Flüssigkeiten, im Besonderen
deren Oberflächenspannung und Brechungsindices, die
Eigenschaften von Feststoffen beziehungsweise Oberflächen,
im Speziellen deren Grenzflächeneigen
schaften, beispielsweise die Polarität und Rauhig
keit sowie die Eigenschaften von Gasen zu bestim
men.
Claims (12)
1. Verfahren zum Nachweis eines Analyten in einem
Probenträger, wobei der Analyt gegebenenfalls in
und/oder an einem flüssigen oder gasförmigen oder
festen Aufnahmemedium enthalten ist, unter Vorlie
gen mindestens einer Flüssigkeit, dadurch gekenn
zeichnet, dass die geometrische Ausgestaltung einer
Grenzfläche der Flüssigkeit zum Nachweis des Analy
ten im Probenträger mittels Messung eines von der
Gestalt der Grenzfläche abhängigen Messwerts heran
gezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass der Analyt, die Flüssigkeit, oder die
Flüssigkeit und der Analyt mit mindestens einem
Lichtstrahl durchsetzt wird und eine von der geo
metrischen Ausgestaltung der Grenzfläche abhängige
Lichtintensität mittels einer Detektoreinheit zum
Nachweis des Analyten im Probenträger ermittelt
wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der De
tektoreinheit eine photometrische Messung oder eine
luminometrische Messung erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektoreinheit
unter Veränderung des Abstands zur Grenzfläche
bewegt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass ein zwischen der
Grenzfläche und der Detektoreinheit angeordnetes
optisches Linsensystem zur Messoptimierung bewegt
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass ein qualitativer
und/oder quantitativer Nachweis des Analyten unter
Heranziehung von geeigneten Eichreihen erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass eine den Licht
strahl emittierende Lichtquelle zur Erhöhung der
Messempfindlichkeit bewegt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass zur Messoptimie
rung der Probenträger und/oder die Flüssigkeit mit
einem elektrischen, magnetischen oder elektromagne
tischen Feld beaufschlagt werden.
9. Vorrichtung, insbesondere zur Durchführung eines
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, umfas
send einen Probenträger (PT) zur Aufnahme eines ge
gebenenfalls in einem flüssigen, gasförmigen oder
festem Aufnahmemedium enthaltenen Analyten unter
Vorliegen einer Flüssigkeit mit einer Grenzfläche,
eine Lichtquelle (LQ) zur Abgabe mindestens eines
den Analyten, die Flüssigkeit, oder die Flüssigkeit
und den Analyten durchsetzenden Lichtstrahls und
eine Detektoreinheit (D) zur Ermittlung einer von
der geometrischen Ausgestaltung der Grenzfläche ab
hängigen Lichtintensität.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektor
einheit (D) eine gekrümmte Detektoroberfläche auf
weist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Pro
benträger (PT) und Detektoreinheit (D) ein Linsen
system (11) vorgesehen ist, das zur Messoptimierung
bewegbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektor
einheit (D) in Bezug auf den Probenträger (PT) min
destens einen frontalen Detektorabschnitt und/oder
mindestens einen seitlichen Detektorabschnitt auf
weist.
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