DE10046367A1 - Antrieb einer Druckeinheit - Google Patents
Antrieb einer DruckeinheitInfo
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Abstract
Ein Antrieb einer Druckeinheit mit mindestens zwei Paaren aus jeweils einem Formzylinder und einem Übertragungszylinder sowie mindestens einem Satellitzylinder, weist eine schaltbare mechanische Kopplung zwischen Formzylinder und zugeorndetem Übertragungszylinder auf. Das Paar ist jeweils mittels eines gemeinsamen Antriebsmotors antreibbar. Zumindest zwei der Übertragungszylinder sind wahlweise in eine erste Lage für den Gummi-gegen-Gummi-Betrieb und in eine zweite Lage für den Gummi-gegen-Stahl-Betrieb bringbar, wobei gleichzeitig der Antrieb des Paares und der des Satellitzylinders gekoppelt wird.
Description
Die Erfindung betrifft einen Antrieb einer Druckeinheit gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Durch die DE 197 32 330 A1 ist eine Fünfzylinder-Druckeinheit bekannt, welche mittels
drei Antriebsmotoren, jeweils einer am Formzylinder und einer am Gegendruckzylinder
angeordnet, angetrieben ist. Die Antriebe aller fünf Zylinder sind mittels jeweils einer
zwischen zwei Zylindern angeordneten Kupplung wahlweise verbindbar. Ebenfalls ist in
einem Ausführungsbeispiel eine Zehnzylinder-Druckeinheit offenbart, wobei jeder
Formzylinder einen eigenen Antriebsmotor aufweist. Jeweils zwei Übertragungszylinder
und der diesen zugeordnete Satellitzylinder werden in einem festen Antriebsverbund
durch einen gemeinsamen Antriebsmotor angetrieben.
In der DE 30 48 840 C1 ist eine Zehnzylinder-Druckeinheit von einem Gummi-gegen-
Gummi-Betrieb auf einen Gummi-gegen-Stahl-Betrieb umstellbar. Bei Verschwenken
eines Übertragungszylinder greift dessen Antriebsrad in ein vom vorhergehenden
Antriebsritzel verschiedenes Zahnrad, d. h. einen anderen Räderzug ein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb einer Druckeinheit zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass ein Antrieb
der mit einer Bahn zusammen wirkender Zylinder, z. B. ein Satellit- und ein oder mehrere
Übertragungszylinder, auf der einen Seite, und der Formzylinder bzw. der Farb- und/oder
Feuchtwerke auf der anderen Seite möglich ist. Bei Druckeinheiten mit einem
Satellitzylinder, wie beispielsweise bei Fünfzylinder- und Zehnzylinder-Druckeinheiten,
stehen in einigen Betriebssituationen sowohl der Satellitzylinder als auch mindestens
einer der Übertragungszylinder in Kontakt mit der eingezogenen Bahn, wobei gleichzeitig
ein Rüsten der Formzylinder oder Farb- und/oder Feuchtwerke erfolgt. Vorteilhafter Weise
erfolgt ein unabhängiger Antrieb der Formzylinder z. B. für den fliegenden Plattenwechsel,
im sog. Imprintbetrieb, ohne dass zwangsweise die die Bahn führenden Zylinder
beeinträchtigt werden.
Von besonderem Vorteil ist auch die Anordnung eines Antriebsmotors und einer Kupplung
an einem Zylinderpaar in der Weise, dass neben o. g. ein Umschalten von einem
Gummi-gegen-Stahl-Betrieb auf einen Gummi-gegen-Gummi-Betrieb mit geringem
technischen Aufwand ermöglicht wird. Hierzu ist eine Drehrichtungsumkehr zumindest
eines Zylinderpaares erforderlich, was in vorteilhafter Weise mittels des Antriebsmotors je
Paar gewährleistet ist.
In vorteilhafter Weise ist für den fliegende Plattenwechsel eine lösbare Kopplung
zwischen jeweils dem Formzylinder und dem Übertragungszylinder angeordnet. Weiterhin
vorteilhaft ist die Verwendung einer Eindeutigkeitskupplung zwischen Form- und
Übertragungszylinder, die ein registerhaltiges Einkuppeln erlaubt und eine Lage ggf.
vorhandener Spann- oder Befestigungskanäle auf der Mantelfläche der Zylinder so
zueinander gewährleistet, dass diese aufeinander abrollen.
Die lösbare Kopplung zwischen dem Antrieb des Satellitzylinders und der zugeordneten
Übertragungszylinder bedarf keiner eigens angeordneter Kupplung. Das Schließen bzw.
Lösen der Verbindung erfolgt in vorteilhafter Ausführung gleichzeitig durch das
Verschwenken der Übertragungszylinder, wenn von der Gummi-gegen-Stahl- in die
Gummi-gegen-Gummi-Betriebsweise gewechselt wird oder umgekehrt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Zehnzylinder-Druckeinheit in einem Gummi-
gegen-Stahl-Betrieb;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Zehnzylinder-Druckeinheit in einem Gummi-
gegen-Gummi-Betrieb;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines erstes Ausführungsbeispiels für einen
Antrieb einer Zehnzylinder-Druckeinheit;
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels für einen
Antrieb einer Zehnzylinder-Druckeinheit.
Eine Druckeinheit 01, z. B. eine Zehnzylinder-Druckeinheit 01, einer Druckmaschine,
insbesondere einer Rollenrotationsdruckmaschine, weist vier Paare 02; 03; 04; 06 von
Zylindern 07; 08; 09; 11; 12; 13; 14; 16, z. B. jeweils einem Formzylinder 07; 09; 12; 14
und einem Übertragungszylinder 08; 11; 13; 16, sowie zwei, jeweils mit zwei der Paare
02; 03; 04; 06 zusammen wirkende Zylinder 17; 18, insbesondere Satellitenzylinder 17;
18, auf (Fig. 1 und 2).
Mindestens zwei der Übertragungszylinder 08; 11; 13; 16, in vorteilhafter Ausführung alle
Übertragungszylinder 08; 11; 13; 16 sind jeweils wahlweise in zwei Lagen GS; GG, z. B.
für einen Gummi-gegen-Stahl-Betrieb GS (Fig. 1) und einen Gummi-gegen-Gummi-
Betrieb GG (Fig. 2) bringbar.
In der ersten Lage GS (Fig. 1) ist der Übertragungszylinder 08; 11; 13; 16 an den
zugeordneten Satellitzylinder 17; 18 angestellt und wirkt über eine Bahn 19, z. B. eine
Papierbahn 19 mit dem Satellitzylinder 17; 18 zusammen. Die Bahn 19, im Beispiel von
unten kommend, umschlingt beide Satellitzylinder 17; 18 und verläßt, zum Beispiel
einseitig vierfach (4/0) bedruckt, die Druckeinheit 01 wieder nach unten. Es ist jedoch
auch möglich, die Bahn 19 dreifach (3/0-Imprintbetrieb bzw. fliegender Plattenwechsel) zu
bedrucken, während einer der Formzylinder 07; 09; 12; 14, z. B. zwecks fliegendem
Plattenwechsel, vom zugeordneten Übertragungszylinder 08; 11; 13; 16 abgestellt ist.
Ebenso ist es möglich, wie in Fig. 1 für die beiden Übertragungszylinder 08; 11 und die
Bahn 19 strichliert dargestellt, die Bahn 19 auf einer Seite dreifach und auf der anderen
Seite einfach (3/1) zu bedrucken, wenn zwei der Übertragungszylinder 08; 11; 13; 16 in
der Lage GG aneinander angestellt, und die beiden anderen Übertragungszylinder 08; 11;
13; 16 an den entsprechenden Satellitzylinder 17; 18 angestellt sind.
In der zweiten Lage GG (Fig. 2) sind zwei benachbarte Übertragungszylinder 08; 11; 13;
16 paarweise aneinander angestellt und gleichzeitig vom zugeordneten Satellitzylinder 17;
18 abgestellt. Die Bahn 19 verläuft jeweils zwischen den paarweise aneinander
angestellten Übertragungszylindern 08; 11; 13; 16 und wird beidseitig jeweils zweifach
(2/2) bedruckt. Auch hier ist ein einseitiger 2/1-Imprintbetrieb bzw. fliegender
Plattenwechsel oder beidseitiger 1/1-Imprintbetrieb bzw. fliegender Plattenwechsel
möglich. Ebenso ist es möglich, zwei Bahnen 19 durch die Druckeinheit 01 zu führen und
jeweils beidseitig einfach zu bedrucken (in Fig. 2 strichliert nur im oberen Bereich der
Druckeinheit 01 dargestellt).
Jeder verschwenkbare Übertragungszylinder 08; 11; 13; 16 ist in zumindest eine nicht
dargestellte dritte Lage bringbar, wobei er weder an den Satellitzylinder 17; 18 noch an
einen anderen Übertragungszylinder 08; 11; 13; 16 angestellt ist.
Vorteilhaft ist auch eine Ausführungsform, wobei der Übertragungszylinder 08; 11; 13; 16
zusätzlich noch in eine vierte und fünfte Lage bringbar ist. In der o. g. dritten Lage ist der
Übertragungszylinder 08; 11; 13; 16 z. B. so weit vom benachbarten Form- 07; 09; 12; 14
und Satellitzylinder 17; 18 abgestellt, dass beispielsweise ein Wechsel der Aufzüge
erfolgen kann. In der vierten und fünften Lage befindet sich der Übertragungszylinder 08;
11; 13; 16 in einer nur geringfügig vom zugeordneten zweiten Übertragungszylinder 08;
11; 13; 16 bzw. Satellitzylinder 17; 18 beabstandeten Druck-ab Position. Diese Position
erlaubt ein Anstellen des Übertragungszylinders 08; 11; 13; 16 über einen kurzen
Stellweg.
Jedes der Paare 02; 03; 04; 06 weist einen Antriebsmotor 21; 22; 23; 24 auf. Der
Satellitzylinder 17; 18 weist in vorteilhafter Ausführung keinen eigenen Antriebsmotor auf.
In einem ersten Ausführungsbeispiel (Fig. 3), beispielhaft an den Paaren 03 und 06 sowie
dem zugeordneten Satellitzylinder 18 dargestellt, erfolgt der Antrieb der Paare 03; 06
mittels der Antriebsmotoren 22; 24 jeweils über ein zugeordnetes Ritzel 26; 27, welches
jeweils auf ein drehfest an einem Zapfen 28; 29 des Formzylinders 09; 14 angeordnetes
Antriebsrad 31; 32, z. B. ein Zahnrad 31; 32, abtreibt. Ein Zahnrad 33; 34 ist auf dem
Zapfen 28; 29 drehbar gelagert und mittels einer schaltbaren Kopplung 36; 37, z. B. einer
Kupplung 36; 37 mit dem Antriebsrad 31; 32 oder dem Zapfen 28; 29 mechanisch
drehfest verbindbar. Die Kupplung 36; 37 kann als formschlüssige Ein- oder
Mehrdeutigkeitskupplung oder aber auch als reib- bzw. kraftschlüssige kontinuierliche
Kupplung 36; 37 ausgeführt sein. Im Beispiel ist die Kupplung 36; 37 als
Eindeutigkeitskupplung 36; 37 ausgeführt, die ein registerhaltiges Einkuppeln erlaubt und
eine Lage ggf. vorhandener Spann- oder Befestigungskanäle auf der Mantelfläche der
Zylinder 09; 11; 14; 16 so zueinander gewährleistet, dass diese aufeinander abrollen.
Das wahlweise drehfest mit dem Formzylinder 09; 14 verbindbare Zahnrad 33; 34 kämmt
mit einem an einem Zapfen 38; 39 des Übertragungszylinders 11; 16 drehfest
verbundenen Zahnrad 41; 42.
Der Zapfen 38; 39 des Übertragungszylinders 11; 16 ist in einer Gestellwand 43 mittels
eines exzentrischen Lagers 44; 46, z. B. eines Vierringlagers 44; 46, so um eine
Schwenkachse S gelagert, dass das Zahnrad 41; 42 in der Lage für den Gummi-gegen-
Stahl-Betrieb GS mit einem drehfest auf einem Zapfen 47 des Satellitzylinders 18
angeordneten Zahnrad 48 kämmt. In der Lage für den Gummi-gegen-Gummi-Betrieb GG
stehen die Zahnräder 41; 42 des Übertragungszylinders 11; 16 jedoch außer Eingriff mit
dem Zahnrad 48 des Satellitzylinders 18 (in Fig. 4 beispielhaft dargestellt). Die beiden
Zahnräder 41 und 48 bzw. 42 und 48 bilden somit eine lösbare Kopplung 49 bzw. 51,
welche mittels Anwahl der Betriebsart zusammen mit der Lage GS; GG der
Übertragungszylinder 11; 16 schaltbar ist.
In einem zweiten Ausführungsbeispiel (Fig. 4) ist das drehbar gelagerte Zahnrad 33; 34
nicht auf dem Zapfen 28; 29 des Formzylinders 09; 14, sondern auf dem Zapfen 38; 39
des Übertragungszylinders 11; 16 angeordnet. Dieses Zahnrad 33; 34 ist mittels der
ebenfalls am Zapfen 38; 39 des Übertragungszylinders 11; 16 angeordneten Kupplung
36; 37 drehfest mit dem Übertragungszylinder 11; 16 verbindbar. Wie im ersten
Ausführungsbeispiel erfolgt der Antrieb mittels des Antriebsmotors 22; 24, welcher über
das Ritzel 26; 27 auf das Antriebsrad 31; 32 abtreibt. Das Antriebsrad 31; 32 kämmt
jedoch mit dem wahlweise drehfest am Zapfen 38; 39 des Übertragungszylinders 11; 16
angeordneten Zahnrad 33; 34. Das drehfest auf dem Zapfen 38; 39 des
Übertragungszylinders 11; 16 angeordnete Zahnrad 41; 42 kämmt, abhängig von der im
ersten Ausführungsbeispiel dargelegten Lage GG; GS, mit dem Zahnrad 48 des
Satellitzylinders 18.
In zwei nicht dargestellten Ausführungsvarianten können die Antriebe entsprechend der
beiden in Fig. 3 und 4 dargestellten Formen erfolgen, wobei das Ritzel 26; 27 jedoch auf
das drehfest am Zapfen 38; 39 des Übertragungszylinders 11; 16 angeordnete Zahnrad
41; 42 treibt.
Die Kupplung 36; 37 kann für alle Ausführungsbeispiele eine formschlüssige Kupplung 36;
37, insbesondere eine Eindeutigkeitskupplung 36; 37, sein. In bevorzugter Ausführung
wirken die Hälften der Kupplung 36; 37 relativ zueinander in axialer Richtung zum Zapfen
38; 39 des Übertragungszylinder 11; 16. Es ist jedoch auch möglich die Kupplung 36; 37
als eine radial zum Zapfen 38; 39 des Übertragungszylinder 11; 16 wirkende Kupplung
36; 37 auszuführen.
In einer Ausführungsform greifen im Gummi-gegen-Gummi-Betrieb GG die Zahnräder 41;
42 zweier zusammen wirkender Übertragungszylinder 08; 11; 13; 16 ineinander, so dass
beispielsweise ein fliegender Plattenwechsel an einem der Formzylinder 07; 09; 12; 14
erfolgen kann, während sich der zugeordnete Übertragungszylinder 08; 11; 13; 16 weiter
in Produktion befindet.
In einer weiteren Ausführungsform können die Satellitzylinder 17; 18 einen nicht
dargestellten Antriebsmotor oder Hilfsantrieb aufweisen, mittels dem sie z. B. im 1/1-
Betrieb mit zwei Bahnen 19 als getriebene Leitwalzen fungieren.
Vorteilhafter Weise weisen die Formzylinder 07; 09; 12; 14 jeweils eine Einrichtung zur
Einstellung des Seitenregisters und des Umfangsregisters auf. Bei der Ausbildung der
Kupplungen 36; 37 als reibschlüssige kontinuierlich schließbare Kupplungen 36; 37 kann
ggf. eine Einrichtung für das Einstellen des Umfangsregisters entfallen.
Die Satellitzylinder 17; 18 weisen in vorteilhafter Ausgestaltung nicht dargestellte
Bremsen auf.
Die Anordnung der in den Fig. 2 bis 4 dargestellten, und in den Ausführungsbeispielen
erläuterten Antriebe sind auf die übrigen Paare 02; 04 entsprechend anzuwenden.
Die Funktionsweise des Antriebes einer Druckeinheit 01 ist wie folgt:
In einer Lage für den Gummi-gegen-Stahl-Betrieb GS wird die Bahn 19 beispielsweise 4/0 bedruckt. Die Zahnräder 41; 42 der Übertragungszylinder 08; 11; 13; 16 stehen im Eingriff mit den Zahnrädern 48 der Satellitzylinder 17; 18. Jede Seite der Zehnzylinder- Druckeinheit 01, die Paare 02 und 04 sowie die Paare 03 und 06, bildet einen Antriebsverbund, welcher mittels der beiden Antriebsmotoren 21 und 23 sowie 22 und 24 angetrieben wird. Während der Produktion kann beispielsweise einem vorliegenden Getriebespiel durch Abstufung der Leistung für die Antriebsmotoren 21; 23; 22; 24 entgegengewirkt werden, indem beispielsweise die Antriebsmotoren 21 und 22 mit jeweils 60% und die Antriebsmotoren 23 und 24 mit jeweils 40% der für die Seite der Zehnzylinder-Druckeinheit 01 erforderlichen Leistung angetrieben werden. Ein Zahnflankenwechsel ist so unterbunden. Auch eine hohe Sicherheit durch eine Redundanz, einen sog. Full Backup, des Antriebes ist gegeben.
In einer Lage für den Gummi-gegen-Stahl-Betrieb GS wird die Bahn 19 beispielsweise 4/0 bedruckt. Die Zahnräder 41; 42 der Übertragungszylinder 08; 11; 13; 16 stehen im Eingriff mit den Zahnrädern 48 der Satellitzylinder 17; 18. Jede Seite der Zehnzylinder- Druckeinheit 01, die Paare 02 und 04 sowie die Paare 03 und 06, bildet einen Antriebsverbund, welcher mittels der beiden Antriebsmotoren 21 und 23 sowie 22 und 24 angetrieben wird. Während der Produktion kann beispielsweise einem vorliegenden Getriebespiel durch Abstufung der Leistung für die Antriebsmotoren 21; 23; 22; 24 entgegengewirkt werden, indem beispielsweise die Antriebsmotoren 21 und 22 mit jeweils 60% und die Antriebsmotoren 23 und 24 mit jeweils 40% der für die Seite der Zehnzylinder-Druckeinheit 01 erforderlichen Leistung angetrieben werden. Ein Zahnflankenwechsel ist so unterbunden. Auch eine hohe Sicherheit durch eine Redundanz, einen sog. Full Backup, des Antriebes ist gegeben.
Ein fliegender Plattenwechsel auf einem oder mehreren Formzylindern 07; 09; 12; 14
erfolgt, indem die Kupplung 36; 37 des betreffenden Paares 02; 03; 04; 06, z. B. des
Paares 02 gelöst wird, der betreffende Formzylinder 07; 09; 12; 14, z. B. der Formzylinder
07 vom zugeordneten Übertragungszylinder 08; 11; 13; 16, z. B. vom
Übertragungszylinder 08 abgestellt und abgebremst wird, während die übrigen Zylinder
08; 09; 11; 12; 13; 14; 16; 17; 18 weiter in Produktion sind. Der Formzylinder 07 ist mittels
des Antriebsmotors 21 eigenständig abbremsbar und wiederbeschleunigbar. Nach dem
Plattenwechsel und Erreichen der für die Produktion erforderlichen Drehzahl wird der
Formzylinder 07 mittels der Kupplung 36; 37 wieder ein den Antriebsverbund
eingekuppelt.
Ein Umstellen, z. B. vom Gummi-gegen-Stahl-Betrieb GS in den Gummi-gegen-Gummi-
Betrieb GG, erfolgt durch Verschwenken zweier benachbarter Übertragungszylinder 08;
11; 13; 16 um ihre Schwenkachse S so, dass die Zahnräder 41; 42 der
Übertragungszylinder 08; 11; 13; 16 außer Eingriff mit dem Zahnrad 48 des zugeordneten
Satellitzylinders 17; 18 sind. Befinden sich alle vier Übertragungszylinder 08; 11; 13; 16 im
Gummi-gegen-Gummi-Betrieb GG (2/2), so sind die Satellitzylinder 17; 18 ohne Antrieb.
Ein fliegender Plattenwechsel ist für den Fall möglich, dass im Gummi-gegen-Gummi-
Betrieb GG die Zahnräder 41; 42 zweier zusammen wirkender Übertragungszylinder 08;
11; 13; 16 ineinander greifen. Wie oben dargelegt, wird für den Plattenwechsel, z. B. am
Formzylinder 07, die Kupplung 36; 37 gelöst, so dass der Formzylinder 07 unabhängig
von den übrigen Zylindern 08; 09; 11; 12; 13; 14; 16 drehbar ist.
Ein beidseitiges Bedrucken (1/1) von zwei Bahnen 19 erfolgt im Gummi-gegen-Gummi-
Betrieb GG. Vorteilhaft ist ein Mitlaufen der separat über Antriebsmotoren oder
Hilfsantriebe angetriebenen Satellitzylinder 17; 18 als Leitwalzen.
01
Druckeinheit, Zehnzylinder-Druckeinheit
02
Paar
03
Paar
04
Paar
05
-
06
Paar
07
Zylinder, Formzylinder
08
Zylinder, Übertragungszylinder
09
Zylinder, Formzylinder
10
-
11
Zylinder, Übertragungszylinder
12
Zylinder, Formzylinder
13
Zylinder, Übertragungszylinder
14
Zylinder, Formzylinder
15
-
16
Zylinder, Übertragungszylinder
17
Zylinder, Satellitzylinder
18
Zylinder, Satellitzylinder
19
Bahn, Papierbahn
20
-
21
Antriebsmotor (
02
)
22
Antriebsmotor (
03
)
23
Antriebsmotor (
04
)
24
Antriebsmotor (
05
)
25
-
26
Ritzel (
21
;
22
)
27
Ritzel (
23
;
24
)
28
Zapfen (
09
;
07
)
29
Zapfen (
12
;
14
)
30
-
31
Antriebsrad, Zahnrad (
09
;
07
)
32
Antriebsrad, Zahnrad (
12
;
14
)
33
Zahnrad, drehbar
34
Zahnrad, drehbar
35
-
36
Kopplung, schaltbar, Kupplung, Eindeutigkeitskupplung (
02
;
03
)
37
Kopplung, schaltbar, Kupplung, Eindeutigkeitskupplung (
04
;
06
)
38
Zapfen (
08
,
11
)
39
Zapfen (
13
;
16
)
40
-
41
Zahnrad (
08
,
11
)
42
Zahnrad (
13
;
16
)
43
Gestellwand
44
Lager, exzentrisch, Vierringlager (
08
;
11
)
45
-
46
Lager, exzentrisch, Vierringlager (
13
;
16
)
47
Zapfen (
17
;
18
)
48
Zahnrad (
17
;
18
)
49
Kopplung, lösbar (
02
;
03
)
50
-
51
Kopplung, lösbar (
04
,
06
)
S Schwenkachse (
S Schwenkachse (
44
;
46
)
GG Lage, erste, Gummi-gegen-Gummi-Betrieb
GS Lage, zweite, Gummi-gegen-Stahl-Betrieb
GG Lage, erste, Gummi-gegen-Gummi-Betrieb
GS Lage, zweite, Gummi-gegen-Stahl-Betrieb
Claims (11)
1. Antrieb einer Druckeinheit, welche mindestens zwei Paare (02; 03; 04; 06) aus
jeweils einem Formzylinder (07; 09; 12; 14) und einem jeweils mit dem Formzylinder
(07; 09; 12; 14) zusammen wirkenden Übertragungszylinder (08; 11; 13; 16) sowie
mindestens einen Satellitzylinder (17; 18) aufweist, wobei der Formzylinder (07; 09;
12; 14) und der zugeordnete Übertragungszylinder (08; 11; 13; 16) jeweils über eine
schaltbare Kopplung (36; 37) mechanisch miteinander verbunden und mittels eines
gemeinsamen Antriebsmotors (21; 22; 23; 24) paarweise antreibbar sind, dadurch
gekennzeichnet, dass zumindest zwei der Übertragungszylinder (08; 11; 13; 16)
wahlweise in eine erste Lage für den Gummi-gegen-Gummi-Betrieb (GG), in dem
zwei benachbarte Übertragungszylinder (08; 11; 13; 16) zusammen wirken, und in
eine zweite Lage für den Gummi-gegen-Stahl-Betrieb (GS), in dem der
Übertragungszylinder (08; 11; 13; 16) mit dem zugeordneten Satellitzylinder (17; 18)
zusammenwirkt, bringbar sind.
2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Übertragungszylinder
(08; 11; 13; 16) in der Lage für den Gummi-gegen-Stahl-Betrieb (GS) mittels einer
Kopplung (49; 51) mit dem zugeordneten Satellitzylinder (17; 18) mechanisch
gekoppelt und in der Lage für den Gummi-gegen-Gummi-Betrieb (GG) vom
zugeordneten Satellitzylinder (17; 18) mechanisch entkoppelt ist.
3. Antrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Kopplung (49; 51)
zwischen dem Übertragungszylinder (08; 11; 13; 16) und dem zugeordneten
Satellitzylinder (17; 18) ein Zapfen (38; 39) des Übertragungszylinder (08; 11; 13; 16)
ein drehfest angeordnetes Zahnrad (41; 42) und ein Zapfen (47) des Satellitzylinders
(17; 18) ein mit dem Zahnrad (41; 42) des Übertragungszylinders (08; 11; 13; 16) in
Eingriff bringbares Zahnrad (48) aufweist.
4. Antrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Übertragungszylinder
(08; 11; 13; 16) mittels Verschwenkens um eine Schwenkachse (S) zwischen der
Lage für den Gummi-gegen-Stahl-Betrieb (GS) und der Lage für den Gummi-gegen-
Gummi-Betrieb (GG) umstellbar ist, und dass gleichzeitig durch das Verschwenken
um die Schwenkachse (S) die Kopplung (49; 51) koppelbar bzw. entkoppelbar ist.
5. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Formzylinder (07; 09;
12; 14) in ständiger Antriebsverbindung mit dem Antriebsmotor (21; 22; 23; 24) steht.
6. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die schaltbare Kopplung
(36; 37) zwischen Formzylinder (07; 09; 12; 14) und Übertragungszylinder (08; 11;
13; 16) drehfest an einem Zapfen (28; 29; 38; 39) des Formzylinders (07; 09; 12; 14)
oder des Übertragungszylinders (08; 11; 13; 16) angeordnet ist, und dass mittels der
Kopplung (36; 37) ein auf dem Zapfen (28; 29; 38; 39) drehbar angeordnetes
Zahnrad (33; 34) wahlweise mit dem Zapfen (28; 29; 38; 39) drehfest verbindbar ist.
7. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Paar (02; 03; 04; 06)
mittels eines Ritzels (26), welches auf ein drehfest an einem Zapfen (28; 29) des
Formzylinders (07; 09; 12; 14) angeordnetes Zahnrad (31; 32) abtreibt, antreibbar ist.
8. Antrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplung (36; 37) als
kraftschlüssige, kontinuierliche Kupplung (36; 37), ohne eine Vorzugsstellung der
Kupplungshälften beim Schließen der Kupplung (36; 37), ausgeführt ist.
9. Antrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplung (36; 37) als
formschlüssige Kupplung (36; 37), insbesondere als Eindeutigkeitskupplung (36; 37),
ausgeführt ist.
10. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckeinheit (01) als
Zehnzylinder-Druckeinheit (01) ausgeführt ist.
11. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckeinheit (01) als
Neunzylinder-Druckeinheit ausgeführt ist.
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