DE10046166A1 - Mehrteilige Vorrichtung zur Abrechnung von Entgelt für die Benutzung mautpflichtiger Verkehrswege - Google Patents
Mehrteilige Vorrichtung zur Abrechnung von Entgelt für die Benutzung mautpflichtiger VerkehrswegeInfo
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Abstract
Zur Abrechnung von Entgelt für die Benutzung mautpflichtiger Verkehrswege wird eine mehrteilige Vorrichtung vorgeschlagen DOLLAR A È mit einer im Fahrzeug (20) angeordneten Kommunikationseinrichtung (21) zur Kommunikation mit einem Kommunikationssystem (25) eines Mautsystems (24) und/oder mit einem GPS-System (23), um die Benutzung eines mautpflichtigen Verkehrsweges unmittelbar oder im Zusammenwirken mit einer im Fahrzeug (20) gespeicherten elektronischen Straßenkarte (26) zu erkennen, wobei die Kommunikationseinrichtung (21) eine Mitteilung über die Höhe der zu entrichtenden Maut entweder vom Mautsystem (24) erhält oder diese Information der elektronischen Straßenkarte (26) entnimmt, DOLLAR A È mit einem im Fahrzeug (20) angeordneten Chipkartengerät (22), über das die im Fahrzeug (20) angeordnete Kommunikationseinrichtung (21) Daten aus einem Speicher (3) einer mit einer Steuerschaltung (2) ausgestatteten Chipkarte (1) austauschen kann, wenn sich die Chipkarte (1) im Chipkartengerät (22) befindet, DOLLAR A È mit mindestens einem mit einem Chipkartenleser (28) ausgestatteten Kassenterminal (27), das fähig ist, Daten aus dem Speicher (3) der Chipkarte (1) mit dem Kassenterminal (27) für ihre weitere Verarbeitung auszutauschen, DOLLAR A die dadurch gekennzeichnet ist, DOLLAR A È daß der Speicher (3) der Chipkarte (1) in mehrere Knoten (10 bis 15) gegliedert ist, wobei ein Konto (10) dem Benutzer eines mautpflichtigen Verkehrsweges zugeordnet ist und die übrigen Konten (11 bis 15) durch die Steuerschaltung ...
Description
Die Erfindung betrifft eine mehrteilige Vorrichtung zur Abrechnung von
Entgelt für die Benutzung mautpflichtiger Verkehrswege gemäß dem
Oberbegriff des ersten Anspruchs.
Da immer mehr Verkehrswege wie Straßen, Brücken und Tunnel
mautpflichtig werden, sehen sich Benutzer dieser Verkehrswege einer rapide
steigenden Zahl von Gläubigern gegenüber, wobei als Gläubiger der
Betreiber eines mautpflichtigen Verkehrsweges selbst oder eine für ihn tätige
Inkassogesellschaft gegenüber dem Benutzer in Erscheinung tritt. Weil
bislang die meisten Mautsysteme bezüglich ihrer Abrechnungsmodalitäten
autonome Insellösungen darstellen, ergeben sich dadurch für einen Benutzer
dieser Verkehrswege beim Entrichten des Entgeltes gerade im Fernverkehr
und besonders beim grenzüberschreitenden Kraftverkehr bisweilen sehr
aufwendige Verfahrensweisen. Meistens akzeptieren die Gläubiger den
bargeldlosen Geldeinzug nur bei inländisch geführten Bankkonten, so daß
ein Benutzer dieser Verkehrswege unter Umständen in einer Vielzahl von
Ländern eine Bankverbindung unterhalten muß, um im Wege des
Bankeinzugs Forderungen der Gläubiger begleichen zu können. Das ist für
den Benutzer umständlich und unwirtschaftlich.
In Anbetracht dieser Gegebenheiten besteht die Aufgabe dieser Erfindung im
Aufzeigen eines kundenfreundlichen Inkassoverfahrens für von
unterschiedlichen Betreibern betriebene Mautsysteme.
Gelöst wird die Aufgabe durch eine mehrteilige Vorrichtung mit den
Merkmalen des ersten Anspruchs. Die abhängigen Ansprüche enthalten
Merkmale für Ausgestaltungen und Weiterbildungen der gefundenen Lösung.
Die Erfindung geht davon aus, daß Mauterhebungen künftig immer mehr mit
Unterstützung elektronischer Systeme erfolgen. So sind bereits einige
mautpflichtige Verkehrswege mit einem DSRC-Kommunikationssystem
(DSRC = Dedicated Short Range Communication) ausgestattet, das ein auf
dem betreffenden Verkehrsweg befindliches Fahrzeug erkennt und eine
Mitteilung über die zu entrichtende Maut an eine im Fahrzeug angeordnete
Kommunikationseinrichtung sendet und dann die Maut zu Lasten des
Benutzers verbucht. Für andere mautpflichtige Verkehrswege besteht die
Absicht, ein satellitenbasiertes GPS-System in Verbindung mit einer im
Fahrzeug gespeicherten elektronischen Straßenkarte zu verwenden. Wenn
eine im Fahrzeug angeordnete elektronische Kommunikationseinrichtung
durch Vergleich der vom GPS-System empfangenen aktuellen
Standortinformation mit der aus der gespeicherten elektronischen
Straßenkarte entnehmbaren Information über mautpflichtige Verkehrswege
erkennt, daß sich das Fahrzeug auf einem mautpflichtigen Verkehrsweg
befindet, setzt die Kommunikationseinrichtung einen Buchungsvorgang zu
Lasten des Benutzers in Gang.
Die hier vorgeschlagene mehrteilige Vorrichtung zur Abrechnung von Entgelt
für die Benutzung mautpflichtiger Verkehrswege setzt somit voraus, daß im
Fahrzeug eine Kommunikationseinrichtung vorhanden ist, die entweder mit
dem Mautsystem direkt kommuniziert oder Standortinformationen von einem
GPS-System empfangen kann, um die Benutzung eines mautpflichtigen
Verkehrsweg unmittelbar oder im Zusammenwirken mit einer elektronischen
Straßenkarte zu erkennen. Dabei erfolgt eine Mitteilung über die Höhe der zu
entrichtenden Maut entweder im Wege einer drahtlosen Datenübertragung
unmittelbar vom Betreiber des Mautsystems in das den betreffenden
mautpflichtigen Verkehrsweg benutzende Fahrzeug oder diese Information
wird von der Kommunikationseinrichtung Eintragungen in einer
elektronischen Straßenkarte entnommen. Dabei sollten die Eintragungen in
der elektronischen Straßenkarte mit einem von der
Kommunikationseinrichtung prüfbaren Gültigkeitsvermerk versehen sein.
Beim Erreichen oder Überschreiten der Gültigkeitsgrenze fordert dann die
Kommunikationseinrichtung den Benutzer zur Aktualisierung der
Straßenkarte oder zumindest der mit ihr verbundenen Eintragungen auf.
Auch sollte durch technische Maßnahmen wie den Einsatz von
Verschlüsselungsverfahren sichergestellt sein, daß die der elektronischen
Straßenkarte zu entnehmenden Eintragungen fälschungssicher sind und der
Datenweg von der elektronischen Straßenkarte zur
Kommunikationseinrichtung im Fahrzeug vor unberechtigtem Zugriff
geschützt ist. Sinngemäß gelten derartige Hinweise zum Schutz der Daten
auch für direkt vom Mautsystem in das Fahrzeug drahtlos übertragene
Mitteilungen über die Höhe der zu entrichtenden Maut.
Ferner wird vorausgesetzt, daß der Benutzer zur Abrechnung von Entgelt für
die Benutzung mautpflichtiger Verkehrswege an einem Buchungsverfahren
teilnimmt, das zumindest von einem Betreiber eines mautpflichtigen
Verkehrsweges angewandt wird.
Erfindungsgemäß verfügt der Benutzer eines mautpflichtigen Verkehrsweges
über eine personenbezogene oder fahrzeugbezogene Kundenkarte in Form
einer Chipkarte mit einer Steuerschaltung und einem Speicher, wobei der
Speicher eine Gliederung mit einer Vielzahl von Konten enthält, wobei
mindestens ein Konto dem Benutzer zugeordnet ist und die übrigen Konten
durch die Steuerschaltung unterschiedlichen Betreibern von mautpflichtigen
Verkehrswegen zuordenbar sind. Eines dieser betreiberbezogenen Konten
wird bei der Erstausgabe der Chipkarte jedoch bereits dem Emittenten der
Chipkarte fest zugeordnet, wobei der Emittent einer von denjenigen Betreiber
ist, die durch einen Inkassoverbund bestehend aus mehreren Betreibern von
mautpflichtigen Verkehrswegen miteinander verbunden sind.
Bei der Erstausgabe der Chipkarte bezahlt der Benutzer einen bestimmten
Geldbetrag, der seinem auf der Chipkarte geführten Konto gutgeschrieben
und in dem Konto, das dem Emittenten der Chipkarte zugeordnet ist, als
Kredit vermerkt wird.
Wann immer der Benutzer es wünscht, hat er die Möglichkeit, durch eine
Übertragung von Daten in den Speicher der Chipkarte seinem Konto einen
geldwerten Betrag aufbuchen, wobei der Benutzer die dafür erforderliche
Datenübertragung an einem mit einem Chipkartenleser ausgestatteten
Kassenterminal vornimmt, indem er die Chipkarte am Kassenterminal
einführt und Geld eingibt oder einen bargeldlosen Bezahlungsvorgang
auslöst durch Abbuchung eines Geldbetrages von einem bei einem
Geldinstitut geführten Konto, über das er verfügungsberechtigt ist. Optional
kann vorgesehen sein, daß der Benutzer die Möglichkeit hat, sein Konto auf
der Chipkarte über eine GSM-Verbindung auch in seinem Fahrzeug durch
einen Zugriff auf sein bei einem Geldinstitut geführten Konto aufzuladen,
wenn sich also seine Chipkarte in einem Chipkartenlesegerät, das der im
Fahrzeug angeordneten Kommunikationseinrichtung zugeordnet, befindet.
Dieser Vorgang erfolgt mit Hilfe eines GSM-fähigen, in Verbindung mit der
Kommunikationseinrichtung stehenden Telekommunikationsgeräts wie z. B.
einem Mobiltelefon. Es kann auch vorgesehen sein, daß die Steuerschaltung
der Chipkarte eine Zuordnung von Betreibern zu bestimmten Konten oder
eine Aktualisierung von auf der Chipkarte gespeicherten betreiberbezogenen
Daten dann vornimmt, wenn das benutzerbezogene Konto aufgeladen wird.
Es ist somit vorgesehen, daß der im Fahrzeug angeordneten
Kommunikationseinrichtung ein Chipkartenlesegerät zugeordnet ist, in
welches die Chipkarte eingeführt werden kann und welches Daten zwischen
der Kommunikationseinrichtung und der Steuerschaltung sowie dem
Speicher der Chipkarte austauschen kann.
Wenn die im Fahrzeug angeordnete Kommunikationseinrichtung die
Benutzung eines mautpflichtigen Verkehrsweges erkennt und ihr eine
Mitteilung über die Höhe der zu entrichtenden Maut vorliegt, prüft die
Kommunikationseinrichtung in Verbindung mit der Steuerschaltung einer im
Fahrzeug im Chipkartenlesegerät eingeführten Chipkarte, ob dem Betreiber
dieses mautpflichtigen Verkehrsweges im Speicher der Chipkarte bereits ein
Konto zugeordnet ist. Falls dem nicht so ist, ordnet die Steuerschaltung
diesem Betreiber ein freies Konto zu, indem es dieses freie Konto mit einem
eindeutigen Identifikationsmerkmal für den Betreiber versieht. Dieses
Identifikationsmerkmal kann im Namen und in der Bankverbindung des
Betreibers bestehen, wobei diese Angaben beispielsweise zu den
Eintragungen in der elektronischen Straßenkarte gehören können.
Anschließend wird dem Konto des Betreibers des erkannten mautpflichtigen
Verkehrsweges der Betrag gutgeschrieben, der der Höhe der zu
entrichtenden Maut entspricht, wobei gleichzeitig das auf der Chipkarte
geführte Konto des Benutzers mit demselben Betrag belastet wird.
Wurde keine Chipkarte in das Chipkartenlesegerät im Fahrzeug eingeführt
oder ist das auf dem Konto des Benutzers gespeicherte Guthaben
unzureichend oder aufgebraucht, gibt die Kommunikationseinrichtung dem
Benutzer einen Warnhinweis mit der Aufforderung, eine Chipkarte in das
Chipkartenlesegerät im Fahrzeug einzuführen bzw. auf dem
benutzerbezogenen Konto auf der Chipkarte für eine Deckung in Höhe des
Entgeltes zur Benutzung des erkannten mautpflichtigen Verkehrsweges zu
sorgen. Es ist daher von Vorteil, die im Fahrzeug angeordnete
Kommunikationseinrichtung mit einer optischen und/oder akustischen
Anzeigevorrichtung auszustatten, um dem Benutzer eines mautpflichtigen
Verkehrsweges die Höhe der Maut anzuzeigen und über diese
Anzeigevorrichtung weitere Hinweise an den Benutzer kommunizieren zu
können. Sollte der Benutzer innerhalb eines definierten Zeitraums der
Aufforderung nicht nachkommen, die Voraussetzungen zur
ordnungsgemäßen Abrechnung des Entgeltes für die Benutzung des
mautpflichtigen Verkehrsweges zu schaffen, so kennzeichnet die
Kommunikationseinrichtung das Fahrzeug als nicht berechtigt zur Benutzung
dieses Verkehrsweges, was z. B. über eine DSRC-Verbindung oder eine
GSM-Verbindung unmittelbar an das Mautsystem gemeldet und zusätzlich in
der Kommunikationseinrichtung für Kontrollorgane prüfbar gespeichert und
durch diese festgestellt werden kann.
Zur Verringerung einer Manipulationsgefahr an den auf der Chipkarte
gespeicherten Daten kann in einem für den Benutzer unzugänglichen
Speicher in der Kommunikationseinrichtung oder an einer anderen Stelle im
Fahrzeug eine Kopie der auf der Chipkarte vorhandenen Konten im Sinne
einer doppelten Buchführung verwaltet werden, wobei vor jedem
Buchungsvorgang die Kontostände auf Plausibilität überprüft werden. Dazu
ist es erforderlich, alle Kontobewegungen mit einem Zeitbezug zu verbuchen
und jeden Konten repräsentierenden Datenbestand im Fahrzeug mit einem
Kriterium für eine benutzerbezogene oder zumindest chipkartenbezogene
Zuordnung zu versehen.
Die hier vorgeschlagene mehrteilige Vorrichtung zur Abrechnung von Entgelt
für die Benutzung mautpflichtiger Verkehrswege ermöglicht dadurch eine
Interoperabilität mehrerer Mautsysteme, daß durch jedes Einführen der
Chipkarte an einem Kassenterminal, z. B. zum Aufladen des auf der
Chipkarte geführten benutzerbezogenen Kontos, durch ein im
Kassenterminal hinterlegtes Programm ein Zahlungsausgleich zwischen den
betreiberbezogenen Konten ausgelöst wird. Wenn die Chipkarte an einem
Kassenterminal eingeführt wird, werden die auf der Chipkarte in
betreiberbezogenen Konten gespeicherten Zugangsanzeigen ausgelesen.
Diese das Entgelt für die Benutzung von mautpflichtigen Verkehrswegen
darstellenden Beträge werden sodann programmgemäß per Überweisung
einem bei einem Geldinstitut geführten Konto des jeweiligen Betreibers
gutgeschrieben. Anschließend werden die derart abgerechneten
betreiberbezogenen Kontostände von der Steuerschaltung der Chipkarte
wieder auf Null gesetzt.
Der Vorteil dieser mehrteiligen Vorrichtung zur Abrechnung von Entgelt für
die Benutzung mautpflichtiger Verkehrswege besteht für den Benutzer
mautpflichtiger Verkehrswege darin, daß er nur eine Chipkarte mit einem
einzigen ihm zugeordneten Konto benötigt, um das Entgelt für die Benutzung
von allen an diesem Inkassoverbund beteiligten Betreibern von
mautpflichtigen Verkehrswegen entrichten zu können. Diese Vorrichtung ist
derart ausgestaltbar, daß im Kassenterminal oder in der Steuerschaltung der
Chipkarte ein Programm implementiert ist, das es erlaubt, insbesondere bei
einem überstaatlichen Einsatz das benutzerbezogene Konto auf der
Chipkarte durch alle ineinander konvertierbaren Währungen aufzuladen.
Damit kann sich ein Benutzer an einem beliebigen Kassenterminal in der für
den Standort dieses Kassenterminals geltenden Landeswährung ein
Guthaben für sein auf der Chipkarte geführtes Konto verschaffen und
anschließend jeden beliebigen mautpflichtigen Verkehrsweg von sämtlichen
an dem Inkassoverbund beteiligten Betreibern benutzen, ohne mit jedem
Betreiber während der Benutzung seines mautpflichtigen Verkehrsweges
unmittelbar abrechnen zu müssen. Denn die geschuldeten Entgelte für die
Benutzung der mautpflichtigen Verkehrswege werden in betreiberbezogenen
Konten auf der Chipkarte zwischengespeichert und erst z. B. beim nächsten
Aufladen des benutzerbezogenen Kontos auf der Chipkarte durch
bargeldlose Buchungsvorgänge ausgeglichen.
Zur Vermeidung von Betrug kann die im Fahrzeug angeordnete
Kommunikationseinrichtung während der Benutzung eines mautpflichtigen
Verkehrsweges dem Betreiber eine mit einem zeitlichen Bezug zur
Benutzung versehene Mitteilung zur Benutzeridentifikation übersenden,
wobei diese Benutzeridentifikation aus dem Datenbestand zur
Personalisierung der Chipkarte gewonnen werden kann und in einem
Speicher beim Betreiber zwischengespeichert wird. Wenn beim nächsten
Aufladen des benutzerbezogenen Kontos auf der Chipkarte ein Ausgleich der
betreiberbezogenen Konten erfolgt, hat der Betreiber eines mautpflichtigen
Verkehrsweges die Möglichkeit, die Benutzung seines mautpflichtigen
Verkehrsweges mit der erfolgten Überweisung abzugleichen und bei
Unstimmigkeiten oder bei über einen bestimmten Zeitraum ausbleibendem
Ausgleich an den Benutzer heranzutreten. Dem Benutzer kann über einen
abgerechneten Zeitraum eine Mitteilung über die Aufteilung der
Mautgebühren nach Betreibern zugehen, um ihm so eine Kontrolle über den
Verbleib der Gebühren zu ermöglichen. Dadurch, daß der Benutzer beim
Erwerb der Chipkarte an den zum Kartenemittenten gehörenden Betreiber
einen Vorschuß leisten muß, dürfte ein weitgehend sorgfältiger und
ordnungsgemäßer Gebrauch der Chipkarte gewährleistet sein.
Die hier vorgeschlagene mehrteilige Vorrichtung zur Abrechnung von Entgelt
für die Benutzung mautpflichtiger Verkehrswege wird dadurch vereinfacht,
daß insbesondere bei seinem überstaatlichen Einsatz die Abrechnung
jeweils mit einem aus Sicht des Benutzers inländischen Gläubiger bzw. mit
einer für ihn inländischen Inkassogesellschaft erfolgt. Dadurch läßt sich bei
strittigen Forderungen auch die Frage leichter klären, welche nationalen
Rechtsvorschriften anzuwenden sind. Auch für die Betreiber ergibt sich in der
Buchhaltung ein spürbarer Vorteil, wenn sie gerade bei einer stetig
steigenden Zahl von Verkehrsteilnehmern nicht mit einer Vielzahl von
Benutzern ihrer mautpflichtigen Verkehrswege abrechnen müssen, sondern
nur die an Zahl vergleichsweise wenigen zum Inkasso berechtigten
Gläubiger bzw. Inkassogesellschaften untereinander abrechnen, was
insbesondere für den Zahlungsverkehr über Landesgrenzen hinweg eine
erhebliche verwaltungstechnische Erleichterung bedeutet.
Anhand von zwei Figuren soll die Erfindung nochmals kurz erläutert werden.
Dabei verdeutlicht die Fig. 1 die Struktur der im Speicher der Chipkarte
verwalteten Konten. Gezeigt sind auf einer Chipkarte 1 mit einer
Steuerschaltung 2 und einem Speicher 3 verschiedene im Speicher 3
eingerichtete Konten, die dem Benutzer und unterschiedlichen Betreibern
von mautpflichtigen Verkehrswegen zugeordnet werden können. Dabei soll in
diesem Beispiel das Konto 10 dem Benutzer und die Konten 11 bis 15 den
Betreibern zugeordnet sein.
Einige beispielhaft angeführte Buchungsvorgänge sollen nun in Verbindung
mit einer nachfolgenden Tabelle verdeutlicht werden. Wie die Spalte A der
Tabelle zeigt, bezahlt der Benutzer beim Erwerb der Chipkarte 1 z. B. 500
Werteinheiten an denjenigen Betreiber, dem das Konto 11 zugeordnet ist.
Der vom Benutzer entrichtete Betrag wird dem benutzerbezogenen Konto 10
im Speicher 3 der Chipkarte 1 gutgeschrieben. Gleichzeitig wird das
betreiberbezogene Konto 11 um denselben Betrag belastet, so daß der
Benutzer bei diesem Betreiber einen Kredit in Höhe des bezahlten Betrages
hat. Der Benutzer kann demnach die mautpflichtigen Verkehrswege dieses
Benutzers benutzen, bis sein Guthaben aufgebraucht ist. Die übrigen Konten
12 bis 15 weisen zu diesem Zeitpunkt weder eine Belastung noch ein
Guthaben auf.
Wie die Tabelle in ihrer Spalte B verdeutlicht, werden die Konten 12 bis 15
dann belastet, wenn der Benutzer die mautpflichtigen Verkehrswege dieser
Betreiber benutzt, wobei auch gleichzeitig das benutzerbezogene Konto 10
entsprechend belastet wird.
Wenn der Benutzer z. B. zum Nachladen des Guthabens auf seinem Konto
10 die Chipkarte 1 an einem Kassenterminal einführt oder dort vielleicht auch
nur den Stand des Guthabens auf seinem Konto abfragen will, werden die
betreiberbezogenen Konten 11 bis 15 untereinander ausgeglichen, indem
von einem im Kassenterminal implementierten Programm bei Erkennung der
eingeführten Chipkarte entsprechende Buchungsvorgänge ausgelöst
werden. In dem in der Spalte C der Tabelle gezeigten Beispiel werden die
Belastungsanzeigen in den Konten 12, 14 und 15 zu Lasten des Kontos 11
gebucht, d. h. der Betreiber mit dem Konto 11 führt die offenen Forderungen
an die entsprechenden Betreiber mit den Konten 12, 14 und 15 ab. Beim
Betreiber mit dem Konto 13 war es bis zu diesem Zeitpunkt noch zu keiner
Belastung gekommen.
Füllt der Benutzer sein Konto 10 durch Zahlung von z. B. 1000 Werteinheiten
auf, erhöht sich sein Kontostand entsprechend, wie es in der Spalte D der
Tabelle gezeigt ist. Auch wird der Kredit des Benutzers bei dem Betreiber mit
dem Konto 15 entsprechend ausgewiesen, denn dieser Betreiber hat in
diesem Beispiel die Zahlung vereinnahmt. Beim nächsten Ausgleich unter
den betreiberbezogenen Konten kann dann auch auf das Konto 15
zurückgegriffen werden.
Fig. 2 zeigt schematisch in einer Übersicht die an der mehrteiligen
Vorrichtung zur Abrechnung von Entgelt für die Benutzung mautpflichtiger
Verkehrswege beteiligten Komponenten. Der Benutzer erwirbt eine zur
Führung diverser Konten fähige Chipkarte 1, die er zur Benutzung
mautpflichtiger Verkehrswege in ein im Fahrzeug 20 in Verbindung mit einer
Kommunikationseinrichtung 21 angeordnetes Chipkartenlesegerät 22
einführt. Entweder in Verbindung mit einem GPS-System 23 oder durch ein
unmittelbar von einem Mautsystem 24 betriebenes Kommunikationssystem
25 mit einer DSRC-Verbindung 29 erkennt die im Fahrzeug 20 angeordnete
Kommunikationseinrichtung 21, daß sich das Fahrzeug 20 auf einem
mautpflichtigen Verkehrsweg befindet. Eine Mitteilung über die Höhe der zu
entrichtenden Maut entnimmt die Kommunikationseinrichtung 21 entweder
den unmittelbar vom Betreiber des Mautsystems 24 in das Fahrzeug 20
übertragenen Daten oder Eintragungen in einer im Fahrzeug 20
vorgehaltenen elektronischen Straßenkarte 26, auf die die
Kommunikationseinrichtung 21 zugreifen kann. Zum Nachladen eines
Guthabens in seinem Konto 10 auf der Chipkarte 1 begibt sich der Benutzer
an einen Kassenterminal 27, der von einem beliebigen von den am
Inkassoverbund beteiligten Betreibern betrieben wird, führt dort am
Chipkartenleser 28 seine Chipkarte 1 ein und zahlt den gewünschten Betrag
ein. Die in der Fig. 2 eingezeichneten Pfeile bzw. Doppelpfeile deuten dabei
die unterschiedlichen Datentransferwege an.
Claims (11)
1. Mehrteilige Vorrichtung zur Abrechnung von Entgelt für die Benutzung
mautpflichtiger Verkehrswege
- 1. 1.1 mit einer im Fahrzeug (20) angeordneten Kommunikationseinrichtung (21) zur Kommunikation mit einem Kommunikationssystem (25) eines Mautsystems (24) und/oder mit einem GPS-System (23), um die Benutzung eines mautpflichtigen Verkehrsweg unmittelbar oder im Zusammenwirken mit einer im Fahrzeug (20) gespeicherten elektronischen Straßenkarte (26) zu erkennen, wobei die Kommunikationseinrichtung (21) eine Mitteilung über die Höhe der zu entrichtenden Maut entweder vom Mautsystem (24) erhält oder diese Information der elektronischen Straßenkarte (26) entnimmt,
- 2. 1.2 mit einem im Fahrzeug (20) angeordneten Chipkartengerät (22), über den die im Fahrzeug (20) angeordnete Kommunikationseinrichtung (21) Daten aus einem Speicher (3) einer mit einer Steuerschaltung (2) ausgestatteten Chipkarte (1) austauschen kann, wenn sich die Chipkarte (1) im Chipkartengerät (22) befindet,
- 3. 1.3 mit mindestens einem mit einem Chipkartenleser (28) ausgestatteten Kassenterminal (27), das fähig ist, Daten aus dem Speicher (3) der Chipkarte (1) mit dem Kassenterminal (27) für ihre weitere Verarbeitung auszutauschen, dadurch gekennzeichnet,
- 4. 1.4 daß der Speicher (3) der Chipkarte (1) in mehrere Konten (10 bis 15) gegliedert ist, wobei ein Konto (10) dem Benutzer eines mautpflichtigen Verkehrsweges zugeordnet ist und die übrigen Konten (11 bis 15) durch die Steuerschaltung (2) unterschiedlichen Betreibern von mautpflichtigen Verkehrswegen zuordenbar sind, wobei jedoch eines dieser betreiberbezogenen Konten (11 bis 15) bei der Erstausgabe der Chipkarte (1) dem mit dem Emittenten der Chipkarte (1) verbundenen Betreiber zugeordnet wird und die Steuerschaltung (2) die weiteren Konten (12 bis 15) erst dann Betreibern von mautpflichtigen Verkehrswegen zuordnet, wenn die im Fahrzeug (20) angeordnete Kommunikationseinrichtung (21) eine Benutzung dieses mautpflichtigen Verkehrswege erkennt, und
- 5. 1.5 daß ein im Kassenterminal (27) hinterlegtes Programm beim Einführen der Chipkarte (1) in den Chipkartenleser (28) einen Zahlungsausgleich zwischen den betreiberbezogenen Konten (11 bis 15) auslöst.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch einen Datenaustausch zwischen dem Kassenterminal (27)
und dem von der Steuerschaltung (2) verwalteten Speicher (3) der
Chipkarte (1) in das Konto (10) des Benutzers eines mautpflichtigen
Verkehrsweges ein Guthaben eingebucht werden kann, indem der
Benutzer seine Chipkarte (1) in den Chipkartenleser (28) am
Kassenterminal (27) einführt und Geld eingibt oder einen bargeldlosen
Bezahlungsvorgang auslöst durch Abbuchung eines Geldbetrages von
einem bei einem Geldinstitut geführten Konto (31), über das der
Benutzer verfügungsberechtigt ist, wobei beim Einbuchen des
Guthabens für den Benutzer in dem Konto (11, 12, 13, 14 oder 15)
desjenigen Betreibers, der den vom Benutzer bezahlten Geldbetrag
vereinnahmt, derselbe Betrag als Kredit vermerkt wird.
3. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Verbindung mit der Kommunikationseinrichtung (21) ein GSM-
fähiges Telekommunikationsgerät (30) vorgesehen ist, über das der
Benutzer sein Konto (10) auf der Chipkarte (1) auch in seinem
Fahrzeug (20) durch einen Zugriff auf sein bei einem Geldinstitut
geführten Konto (31) aufladen kann, wenn sich seine Chipkarte (1) im
Fahrzeug (20) in dem der Kommunikationseinrichtung (21)
zugeordneten Chipkartenlesegerät (22) befindet.
4. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kommunikationseinrichtung (21) in Verbindung mit der
Steuerschaltung (2) einer im Fahrzeug (20) im Chipkartenlesegerät (22)
eingeführten Chipkarte (1) prüft, ob dem Betreiber eines mautpflichtigen
Verkehrsweges im Speicher (3) der Chipkarte (1) bereits ein Konto (11
bis 15) zugeordnet ist, sobald die im Fahrzeug (20) angeordnete
Kommunikationseinrichtung (21) die Benutzung eines mautpflichtigen
Verkehrsweges erkennt und ihr eine Mitteilung über die Höhe der zu
entrichtenden Maut vorliegt, und daß in dem Fall, daß für diesen
Betreiber noch kein Konto in dem Speicher (3) verwaltet wird, die
Steuerschaltung (2) diesem Betreiber ein freies Konto zuordnet, indem
es dieses freie Konto mit einem eindeutigen Identifikationsmerkmal für
den Betreiber versieht, wobei das Identifikationsmerkmal im Namen und
in der Bankverbindung des Betreibers besteht.
5. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerschaltung (2) eine Zuordnung von Betreibern zu
bestimmten Konten (11 bis 15) oder eine Aktualisierung von auf der
Chipkarte (1) gespeicherten betreiberbezogenen Daten dann vornimmt,
wenn das benutzerbezogene Konto (10) aufgeladen wird.
6. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kommunikationseinrichtung (21) mit einer optischen oder
akustischen Anzeigevorrichtung ausgestattet ist, um dem Benutzer
eines mautpflichtigen Verkehrsweges die Höhe der Maut anzuzeigen
und über diese Anzeigevorrichtung den Benutzer darauf hinweisen zu
können, falls keine Chipkarte (1) in das Chipkartenlesegerät (22) im
Fahrzeug (20) eingeführt wurde oder das auf dem Konto (10) des
Benutzers gespeicherte Guthaben aufgebraucht oder für die Benutzung
des erkannten mautpflichtigen Verkehrsweges unzureichend ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kommunikationseinrichtung (21) das Fahrzeug (20) als nicht
berechtigt zur Benutzung des erkannten mautpflichtigen
Verkehrsweges kennzeichnet, falls der Benutzer nicht die
Voraussetzungen zur ordnungsgemäßen Abrechnung des Entgeltes für
die Benutzung des mautpflichtigen Verkehrsweges schafft, und daß die
Kommunikationseinrichtung (21) die mangelnde Berechtigung entweder
über eine DSRC-Verbindung (29) oder eine GSM-Verbindung
unmittelbar an das Mautsystem (24) meldet und zusätzlich in der
Kommunikationseinrichtung (21) durch Kontrollorgane feststellbar
bereithält.
8. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kommunikationseinrichtung (21) in einem für den Benutzer
unzugänglichen Speicher in der Kommunikationseinrichtung (21) oder
an einer anderen Stelle im Fahrzeug (20) eine Kopie der auf der
Chipkarte (1) vorhandenen Konten (10 bis 15) verwaltet, wobei vor
jedem Buchungsvorgang die Kontostände auf Plausibilität überprüft
werden.
9. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß alle Kontobewegungen mit einem Zeitbezug und jeder Konten
repräsentierende Datenbestand im Fahrzeug (20) mit einem Kriterium
für eine benutzerbezogene oder zumindest chipkartenbezogene
Zuordnung versehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Kassenterminal (27) oder in der Steuerschaltung (2) ein
Programm implementiert ist, das es erlaubt, das benutzerbezogene
Konto (10) auf der Chipkarte (1) durch alle ineinander konvertierbaren
Währungen aufzuladen.
11. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kommunikationseinrichtung (21) im Fahrzeug (20) während der
Benutzung eines mautpflichtigen Verkehrsweges dessen Betreiber eine
mit einem zeitlichen Bezug zur Benutzung versehene Mitteilung zur
Benutzeridentifikation übersendet, wobei diese Benutzeridentifikation
aus dem Datenbestand zur Personalisierung der Chipkarte (1)
gewonnen und in einem Speicher beim Betreiber gespeichert wird.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000146166 DE10046166A1 (de) | 2000-09-19 | 2000-09-19 | Mehrteilige Vorrichtung zur Abrechnung von Entgelt für die Benutzung mautpflichtiger Verkehrswege |
EP01120201A EP1197925A3 (de) | 2000-09-19 | 2001-08-23 | Mehrteilige Vorrichtung zur Abrechnung von Entgelt für die Benutzung mautpflichtiger Verkehrswege |
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