Die Erfindung betrifft eine Kabeltrommelanordnung mit Aufzugfeder und kabelzugbetätigter
Rücklaufsperre, wobei eine ein Kabel aufnehmende Kabeltrommel auf einem in einer Montageplatte ge
haltenen Zapfen gelagert ist, wobei ein zu der Achse des Zapfens konzentrischer erster Ringbereich der
Montageplatte und ein diesem ersten Ringbereich gegenüberstehender zweiter Ringbereich des Trommel
flansches einerseits eine Kulissenführung und andererseits einen in einer Radialebene schwenkbar ge
führten Rasthebel mit einem Rastkopf aufweisen, der unter axialer Vorspannung in die Kulissenführung
eingreift, die zwei konzentrische Führungsrinnen, eine von der inneren Führungsrinne in Abzugrichtung
des Kabels zu der äußeren Führungsrinne verlaufende Verbindungsrinne und eine die Führungsrinnen
verbindende V-förmige Rastrinne umfaßt, deren V-Spitze in Aufwickelrichtung ausgerichtet ist und die
Raststellung mit einer Rastkante definiert, deren Einlaufabschnitt mit einer Führungsstufe in die äußere
Führungsrinne hineinragt, die im Umlenkbereich der V-Spitze im Boden der Rastrinne eine Stufe aufweist
und deren Auslaufbereich mit einer Stufe in die innere Führungsrinne einmündet.
Die DE 26 20 924 A1 beschreibt eine Kabeltrommelanordnung der gattungsgemäßen Art. Nach
Abzug der gewünschten Kabellänge erfolgt durch Nachlassen des Kabelzuges eine Rastung des Rasthe
bels in der Rastrinne. Durch eine kurze Bewegung des Kabels in Abzugrichtung läßt sich die Rastung je
derzeit aufleben; das Kabel wird dann unter der Wirkung der Aufzugfeder aufgewickelt. Diese Rücklauf
sperre läßt sich nur durch Kabelzug betätigen.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer Rücklaufsperre mit einer zweiten Rastung, die
von dem Kabelzug unabhängig ist.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Kulissenführung im ersten Ringbe
reich der Tragplatte und der Rasthebel im zweiten Ringbereich des Trommelflansches angeordnet sind
und daß im Bereich der V-Spitze ein Rastschieber im wesentlichen senkrecht zur Ebene des ersten Ring
bereichs durch ein Betätigungselement verschiebbar angeordnet ist, wobei der Rastschieber eine erste
Nase mit geneigter Kopffläche und eine über die erste Nase überstehende zweite Nase mit senkrecht zur
Fläche des ersten Ringbereichs ausgerichteter Anschlagkante aufweist.
Die Erfindung unterscheidet sich insofern vom Stand der Technik, als der Rastschieber unter der
Wirkung des Betätigungselements den Rastkopf über die Rastkante der ersten Rastung anhebt. Unter der
Wirkung der Aufzugfeder kommt der Rastkopf in der zweiten Rastung an der Anschlagkante der zweiten
Nase des Rastschiebers zur Anlage. Diese zweite Rastung behindert die Auslösung der Rücklaufsperre
durch Kabelzug in keiner Weise. Jedoch bei Aufhebung der zweiten Rastung durch Zurückziehen des
Rastschiebers wird der Rastkopf nicht mehr angehalten, und die Aufzugfeder dreht die Kabeltrommel in
Aufwickelrichtung. Die Montageplatte kann die Tragplatte der Kabeltrommel sein. Sie kann sich auf der
Seite der Aufzugfeder oder auf der gegenüberliegenden Flanschseite der Kabeltrommel befinden.
Eine vorteilhafte Einbindung der zweiten Rastung in die Kulissenführung wird dadurch erreicht,
daß für den Rastschieber in der Raststellung ein Durchgang vor der Rastkante und in einer an die
Rastkante anschließenden Leitrinne ein weiterer Durchgang angeordnet ist.
Zur Verkürzung der Rücklaufbewegung beim Einrasten der Rücklaufsperre ist vorgesehen, daß
innerhalb der Kulissenführung über den Umfang verteilt mehrere Rastrinnen vorgesehen sind. Dabei ist
jeder Rastrinne ein Rastschieber zugeordnet. Beide Rastschieber sind gemeinsam betätigt.
Eine sichere Rückführung des Rastkopfes in die innere Führungsrinne für die Kabelaufwicklung
wird dadurch erreicht, daß die Leitrinne über eine Auslaufrinne mit der inneren Führungsrinne verbunden
ist. Auch diese Auslaufrinne kann gegebenenfalls mehrfach vorhanden sein.
Die Grundstellung des Rastschiebers ist dadurch festgelegt, daß für den Rastschieber eine Rück
stellfeder vorgesehen ist.
Die Grundstellung des Rastschiebers läßt sich dadurch festlegen, daß an dem Schieber eine die
Grundstellung festlegende Zugfeder angreift.
Die zweite Rastung läßt sich dadurch sicher auslösen, daß ein mechanischer Schalter als Betäti
gungselement für den Rastschieber vorgesehen ist. Der mechanische Schalter kann als lageabhängiger
Schalte, zugbetätigter Schalter, drückbetätigter Schalter oder dergleichen ausgebildet sind.
Eine andere sichere Betätigung der zweiten Rastung wird dadurch ermöglicht, daß das Betäti
gungselement mit dem Anker eines Elektromagneten gekoppelt ist.
Die zweite Rastung läßt sich mit dem Einschalten des Steckers in die Steckdose dadurch koppeln,
daß der Elektromagnet zu dem Stecker des Kabels parallel geschaltet ist. Die zweite Rastung wird also
beim Trennen des Gerätes von dem elektrischen Netz aufgehoben.
Die Betriebssicherheit wird dadurch erhöht, daß dem Elektromagneten eine thermische Sicherung
zugeschaltet ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnungen erläutert, in denen darstellen:
Fig. 1 eine Ansicht der Kabeltrommelanordnung von der Tragplatte gesehen,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Kabeltrommelanordnung,
Fig. 3 die Einzelheit III in Fig. 1 in vergrößertem Maßstab mit betätigtem Rastschieber,
Fig. 4 die Einzelheit III in Fig. 1 mit dem Rastschieber in Grundstellung,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 2,
Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 2 und
Fig. 7 eine Einzelheit VII in Fig. 5 in vergrößertem Maßstab.
Die dargestellte Kabeltrommelanordnung ist auf einer Montageplatte 1 aufgebaut. Die Montageplatte
1 nimmt auf einem Tragring 2 einen normalerweise hülsenförmigen Tragzapfen 3 auf, auf dem die
Nabe 4 einer Kabeltrommel 5 drehbar gelagert ist. Außerdem ist konzentrisch zu dem Tragring 2 eine
ringförmige Scheibe 6 mit einer Kulissenführung auf der Montageplatte 1 befestigt, die noch in Einzel
heiten erläutert wird. Die Scheibe 6 kann auch mit der Montageplatte 1 integral ausgebildet sein. Die
Montageplatte kann die Tragplatte der Kabeltrommel sein, sie kann auch der Tragplatte gegenüber liegen.
Von der Kabeltrommel 5 ist nur ein Trommelflansch 7 dargestellt. Im Bereich des nicht darge
stellten Trommelflansches ist der Tragzapfen 3 durch eine nicht dargestellte Tragplatte abgeschlossen, an
der eine nicht dargestellte Aufwickelfeder für die Kabeltrommel 5 befestigt ist. Die Tragplatte hält die
gesamte Kabeltrommel. Innerhalb des Trommelflansches 7 ist der Scheibe 6 gegenüberstehend eine
Ringscheibe 8 befestigt oder mit dem Trommelflansch 7 integral ausgebildet Auf einem in der Ringschei
be 8 gehaltenen Zapfen 9 ist ein Rasthebel 10 mit einem Rastkopf 11 in einer Radialebene der Kabel
trommelanordnung verschwenkbar gelagert. Ein Ansatz des Rasthebels 10 ist in einem kreisbogenförmi
gen Schlitz 16 der Ringscheibe 8 geführt. Der Rastkopf 11 greift in die noch zu beschreibende Kulissen
führung der Scheibe 6 ein. Der Rastkopf 11 ist durch die Vorspannung des Rasthebels 10 oder durch
gesonderte Federelemente in axialer Richtung gegen die Scheibe 6 vorgespannt, so daß er mit dieser
axialen Vorspannung in die Kulissenführung eingreift.
Die Kabeltrommel 5 nimmt ein Kabel 17 mit einem Stecker 57 auf, dessen Abzugrichtung 18 und
Aufwickelrichtung 19 in Fig. 1 angegeben sind. In Fig. 5 sind ebenfalls die Abzugrichtung 18 und die
Aufwickelrichtung 19 gegenüber der undrehbar angeordneten Scheibe 6 angegeben.
Die Kulissenführung ist in Fig. 5 und in der vergrößerten Teilansicht der Fig. 7 in Einzelheiten
dargestellt. Die Kulissenführung umfaßt eine äußere kreisförmige Führungsrinne 12 und eine innere kreis
förmige Führungsrinne 13, die durch eine von der inneren Führungsrinne 13 zu der äußeren Führungsrinne
12 in Abzugrichtung 18 verlaufende Verbindungsrinne 14 und eine V-förmige Rastrinne 15, deren V-
Spitze 22 in Aufwickelrichtung 19 ausgerichtet ist, miteinander verbunden sind. Die äußere Führungsrinne
12 weist eine auf den Einlaufabschnitt 21 der Rastrinne 15 ausgerichtete, vom Rinnenboden nach oben
gerichtete Führungsstufe 20 auf. In der V-Spitze 22 befindet sich die eigentliche Raststellung 23 mit einer
senkrecht vom Rinnenboden aufragenden Rastkante 29. Innerhalb des Einlaufabschnitts 21 befindet sich
eine in den Rinnenboden eingetiefte Stufe 25 zur Abgrenzung der Raststellung 23.
Der Auslaufabschnitt 26 der Rastrinne 15 endet in einer Stufe 27 über dem Boden der inneren
Führungsrinne 13. Eine Stufe 30 im Boden der inneren Führungsrinne 13 ist auf die Verbindungsrinne 14
ausgerichtet und lenkt den Rastkopf 11 bei der Drehung der Kabeltrommel in Aufwickelrichtung in die
Verbindungsrinne 14. Die Verbindungsrinne 14 mündet über eine weitere Stufe 31 in die äußere Füh
rungsrinne.
Die genannten Stufen bedingen im Boden der Führungsrinnen Höhenunterschiede. Diese Höhen
unterschiede werden durch Neigungen des Rinnenbodens in axialer Richtung in den übrigen Umfangsbe
reichen ausgeglichen.
Der Rastkopf 11 greift in die Kulissenführung ein und wird durch axiale Vorspannung gegen den
Boden der Führungsrinnen gedrückt und bei der Drehung der Kabeltrommel 5 in den Rinnen der Kulissen
führung geführt. Beim Abzug des Kabels 17 bewegt sich der Rastkopf 11 in Abzugrichtung 18 innerhalb
der äußeren Führungsrinne 12. Bei Unterbrechung bzw. Beendigung des Abzugs bewegt sich der Rastkopf
11 in Gegenuhrzeigerrichtung bezogen auf Fig. 5, und wird durch die Führungsstufe 20 in die Rastrinne
15 gelenkt. Der Rastkopf 11 wird durch den Zug der Aufwickelfeder zwischen den V-Wänden der Rast
stellung 23 gehalten. Damit ist der Kabelrücklauf gesperrt. Durch kurzen Zug am Kabel 17 wird der
Rastkopf 11 aus der Raststellung 23 herausgezogen und gelangt über den Auslaufabschnitt 26 und die
Stufe 27 in die innere Führungsrinne 13. In dieser inneren Führungsrinne 13 bewegt sich der Rastkopf 11
während des Aufwickelvorgangs. Bei einem späteren Kabelabzug wird der Rastkopf 11 aus der inneren
Führungsrinne 13 über die Verbindungsrinne 14 in die äußere Führungsrinne 12 geleitet. Diese Funktion
der ersten Rastung ist bekannt.
Für eine zweite Rastung sieht die Erfindung einen Rastschieber 32 vor, der in Fig. 2 und in Einzel
heiten in den Fig. 3 und 4 dargestellt ist. In einem an der Montageplatte 1 sitzenden Gehäuse oder Bügel
33 ist der Rastschieber 32 aufgenommen, der mit einem Schlitz 34 über einen in dem Bügel 33 gehaltenen
Zapfen 35 greift. Innerhalb des Schlitzes 34 ist eine Druckfeder 36 untergebracht, die den Rastschieber 32
in Grundstellung nach Fig. 4 vorspannt.
Innerhalb der Kulissenführung schließt an die Rastkante 29 der Raststellung 23 eine Leitrinne 37
für die zweite Rastung an. Die Leitrinne 37 senkt sich über eine Auslaufrinne 28 in die innere Führungs
rinne 13 ab. Auf dem Boden der Raststellung 23 und der Leitrinne 37 sind rechteckförmige Durchgänge
38, 39 vorgesehen. In diese Durchgänge 38, 39 reicht der Rastschieber 32 einerseits mit einer ersten Nase
40 mit geneigter Kopffläche 41 und andererseits mit einer zweiten rechteckförmigen Nase 42 hinein, de
ren Seitenfläche als Anschlagkante 43 wirkt. Die in dem Bügel 33 befindliche Endfläche 44 des Rast
schiebers 32 ist geneigt zu dessen Bewegungsrichtung ausgerichtet.
Innerhalb des Führungsbügels 33 ist quer zur Bewegungsrichtung des Rastschiebers 32 ein Betäti
gungselement in Form eines Schiebers 45 verschiebbar, der mit einem Schlitz 46 über einen in dem Füh
rungsbügel 33 gehaltenen Zapfen 47 greift. Der Schieber 45 liegt mit einer geneigten Fläche 56 an der
entsprechend geneigten Endfläche 44 des Rastschiebers 32 an, so daß sich eine Keilführung ergibt. Der
Schieber 45 ist über eine Koppelstange 48 oder auch direkt mit dem Anker 49 eines Elektromagneten 50
verbunden. Außerdem ist eine Zugfeder 51 einerseits an der Koppelstange 48 und andererseits an einem
Schenkel 52 der Montageplatte 1 befestigt. Der Schieber 45 kann auch direkt durch einen z. B. handbetä
tigten Taster oder dergleichen angesteuert sein.
Leitungen 53 verbinden die Anschlüsse 54 der Spule des Elektromagneten 50 mit Anschlüssen 55,
die mit den Schleifringanschlüssen der Kabeltrommel verbunden sind. Dieses ist nur schematisch darge
stellt. Zusätzlich oder anstelle der Betätigung der zweiten Rastung durch einen Elektromagneten ist auch
eine mechanische Betätigung des Schiebers 45 durch einen Taster oder dergleichen möglich
Bei der dargestellten Betätigung der zweiten Rastung durch einen Elektromagneten 50 wird die
zweite Rastung beim Einstecken des Steckers 57 in eine Steckdose aktiviert. Durch Anzug des Ankers des
Elektromagneten wird der Schieber 45 aus der Grundstellung nach Fig. 4 in die aktivierte Stellung nach
Fig. 3 verschoben, so daß der Rastschieber 32 mitels der Keilführung durch die Durchgänge 38, 39 hin
durchgeschoben wird. Damit macht die geneigte Kopffläche 41 der Nase 40 die Raststellung 23 unwirk
sam, da der Rastkopf 11 unter der Wirkung Aufzugfeder längs der geneigten Kopffläche 41 über die
Rastkante 29 gehoben wird. Der Rastkopf 11 kommt an der Anschlagkante 43 der Nase 42 zur Anlage
und ist in dieser zweiten Raststellung fixiert.
Sobald der Stecker 57 aus der Steckdose gezogen wird, oder auch bei einem Stromausfall fällt der
Anker des Elektromagneten 50 ab. Unter der Wirkung der Zugfeder 51 kommen der Schieber 45 und der
Rastschieber 32 wieder in die Grundstellung nach Fig. 4. Jetzt bewegt die Aufwickelfeder den Rastkopf
11 durch die Leitrinne 37 in die innere Führungsrinne 13 der Kulissenführung. Das Kabel wird aufgewic
kelt.
Die beiden Rastungen sind voneinander weitgehend unabhängig. Die Funktion der ersten Rastung
wird durch die zweite Rastung nicht beeinträchtigt. Die Grundfunktion der Rastung, nämlich Kabelauf
rollung un Rücklaufsperre, ist auch bei wirksamer zweiter Rastung durch Rastung an der Anschlagkante
43 gewährleistet.