DE10042474A1 - Grünes Pigment - Google Patents
Grünes PigmentInfo
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Abstract
Pigment, erhältlich durch DOLLAR A a) Mischen einer wäßrigen Suspension von Calciumborat Ca(BO¶2¶)¶2¶ mit einer wäßrigen Lösung von Kupfer(II)-sulfat, so daß ein molares Verhältnis von Cu zu B von höchstens 0,50 erreicht wird; DOLLAR A b) Filtrieren der Reaktionsmischung; DOLLAR A c) Trocknen des Filterrückstands und DOLLAR A d) Erhitzen des getrockneten Rückstands auf eine Temperatur zwischen 650 und 1000 DEG C, DOLLAR A sowie dessen Verwendung.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues, grünes Pigment sowie dessen Verwen
dung.
Als lichtechte Grünpigmente werden heutzutage Chromoxidgrün (Chrom(III)-oxid,
Colour Index Nr. 17.77288), Chromoxidhydratgrün (Chrom(III)-oxidhydrat, Colour In
dex Nr. 18.77289) und Chromgrün (Pb(S,Cr)O4/FeIII 4[FeII(CN)6]3.xH2O, Colour Index
Nr. 15.77510) verwendet.
Diese Chrompigmente zeichnen sich durch ihre reinen, kräftigen Farbtöne und die
hohe Deckkraft aus. Allerdings ist die Herstellung dieser Pigmente unter umweltpoliti
schen Gesichtspunkten sehr umstritten; die chromathaltigen Pigmente sind darüber
hinaus carcinogen.
Ein weiteres anorganisches Pigment, das in bezug auf die Farbeigenschaften denen der
Chrompigmente ähnelt, ist Bolley's Grün. Hierbei handelt es sich um Kupferborat, er
hältlich durch Umsetzung einer Borax-Lösung mit einer Kupfersulfat-Lösung, gefolgt
von einem Glühen des so erhältlichen Niederschlags (vgl. St. Mierzinski, Handbuch
der Farben-Fabrikation, Praxis und Theorie, Band II, Wien 1898). Während des Glüh
vorgangs entsteht in nur geringer Ausbeute eine stark zusammen gesinterte Masse va
riierender Zusammensetzung, die hinsichtlich ihrer resultierenden, unterschiedlichen
Farbeigenschaften nicht standardisierbar ist. Dies erklärt auch die fehlende Anwen
dung dieses Pigments in Lacken oder Künstlerfarben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines grünen Pigments, das
lichtecht ist und sich aufgrund eines reinen, kräftigen Farbtons und hoher Deckkraft
als Ersatz für die Chrompigmente des Standes der Technik eignet. Darüber hinaus muß
dieses Pigment hinsichtlich seiner Farbeigenschaften reproduzierbar herstellbar sein.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Pigment gelöst, das durch
- a) Mischen einer wäßrigen Suspension von Calciumborat Ca(BO2)2 mit einer wäßrigen Lösung von Kupfer(II)-sulfat, so daß ein molares Verhältnis von Cu zu B von höchstens 0,50 erreicht wird;
- b) Filtrieren der Reaktionsmischung;
- c) Trocknen des Filterrückstands; und
- d) Erhitzen des getrockneten Rückstands auf eine Temperatur zwischen 650 und 1000°C
erhältlich ist.
Dieses Pigment hat den besonderen Vorteil, daß es lichtecht ist und nicht die zuvor
beschriebenen Nachteile der grünen Pigmente des Standes der Technik aufweist.
Eine besondere Bedeutung kommt der Obergrenze des Verhältnisses von Cu zu B zu:
Hierdurch wird erreicht, daß Kupfer nicht in Form von Kupferoxid entsteht und wäh
rend des Erhitzens den Farbton verfälscht. Ferner würden geringste Mengen Kupfero
xid in dem erfindungsgemäßen Pigment beispielsweise bei dessen Verwendung in der
Keramik- oder Porzellanindustrie zu unerwünschten Farbverfälschungen führen.
Die Stöchiometrie des auf diese Weise erhältlichen Pigments ist in weiten Grenzen
variabel. So sollte das molare Verhältnis von Cu zu B mindestens 0,25 betragen.
Je geringer dieses Verhältnis ist, um so matter fällt der Farbton des Pigments aus.
Durch Variation dieses Verhältnisses von Cu zu B kann der Farbton reproduzierbar
eingestellt werden.
Eine weitere, erfindungsgemäße Beeinflussung der Farbe besteht in folgender Modifi
zierung des Herstellungsverfahrens: Das Pigment wird vor dem Verfahrensschritt d)
zusätzlich auf eine Temperatur zwischen 150 und 900°C erhitzt, anschließend mit
Wasser versetzt, bis die Mischung eine breiige Konsistenz aufweist, und dann erneut
getrocknet. Im Anschluß daran folgt der zuvor beschriebene Verfahrensschritt d), d. h.
das Ganze wird auf eine Temperatur zwischen 650 und 1000°C erhitzt.
Die beim Verfahrensschrit d) gewählte Temperatur beeinflußt den Farbton des End
produkts: Je tiefer die gewählte Temperatur ist, desto kühler und matter ist der resul
tierende Farbton. Höhere Temperaturen ab ca. 650°C führen zu wärmeren und bril
lanteren Nuancen.
Diese Nuancenunterschiede treten in Bindemittelsystemen mit optischem Streuungsef
fekt besonders deutlich hervor. In Systemen mit stärker absorbierender Wirkung (also
z. B. fette Öle, Alkydharz) treten diese Unterschiede weniger in Erscheinung.
Das gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellte Pigment sollte vor Verwendung
noch durch dem Fachmann bekannte Vorrichtungen fein gemahlen werden. Besonders
eignen sich Kugelmühlen, in denen das Pigment unter Mahlen auf eine Temperatur bis
zu 900°C erhitzt werden kann.
Bei Verwendung solcher Kugelmühlen kann der Mahlprozeß mit dem Erhitzen in ei
nem Verfahrensschritt durchgeführt werden. Dies ist besonders für eine industrielle
Herstellung des Pigments interessant.
Das erfindungsgemäße Pigment kann zum Einfärben von Beschichtungszusammenset
zungen, insbesondere von Farben und Lacken, verwendet werden. Besonders bevor
zugt sind Beschichtungszusammensetzungen, an die hohe Anforderungen hinsichtlich
deren Lichtechtheit und Reproduzierbarkeit der Farbnuancen des darin enthaltenen
Pigments gestellt werden, wie z. B. Farben in der Keramikindustrie, Kunststoffindustrie,
Automobilindustrie oder Künstlerfarben.
Das folgende Beispiel erläutert exemplarisch die Herstellung eines erfindungsgemäßen
Pigments.
7,47 g handelsübliches Calciumborat (der Fa. Jäger, Hilgert) werden fein gesiebt und
mit 35 ml. Wasser in einem Porzellanmörser mit 18 cm Innendurchmesser zu einer
homogenen Suspension angemischt. In einem 200 ml Becherglas werden 11,53 g
Kupfersulfat-Pentahydrat in 90 ml Wasser aufgelöst und in die Calciumborat-Suspensi
on eingerührt, bis eine homogene, türkis/blaugrün gefärbte Masse entstanden ist. Nach
dem Filtrieren und Trocknen in einem Trockenofen bei einer Temperatur von 70°C
wird die Masse in einem Mörser fein pulverisiert, in einen Tiegel aus unglasiertem hes
sischen Ton gegeben und in einem Muffelofen bei einer Temperatur von 900°C für
eine Dauer von 30 Minuten gesintert.
Nach Abkühlung wird der Tiegelinhalt gemörsert. Man erhält ein grünes Pigment, das
in Abmischung mit einem fetten Öl (Traubenkernöl) eine reine, kräftig grüne Farbe
ergibt, die hinsichtlich ihres Farbtons und ihrer Deckkraft mit Chrom(III)-oxid ver
gleichbar ist.
Claims (5)
1. Pigment, erhältlich durch
- a) Mischen einer wäßrigen Suspension von Calciumborat Ca(BO2)2 mit einer wäßrigen Lösung von Kupfer(II)-sulfat, so daß ein molares Verhältnis von Cu zu B von höchstens 0,50 erreicht wird;
- b) Filtrieren der Reaktionsmischung;
- c) Trocknen des Filterrückstands; und
- d) Erhitzen des getrockneten Rückstands auf eine Temperatur zwischen 650 und 1000°C.
2. Pigment nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das molare Verhältnis
von Cu zu B mindestens 0,25 beträgt.
3. Pigment nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Verfah
rensschritt d) das Pigment zusätzlich auf eine Temperatur zwischen 125 und 900
°C erhitzt wird, anschließend mit Wasser aufgenommen und erneut getrocknet
wird.
4. Verwendung eines Pigments nach einem der vorhergehenden Ansprüche für das
Einfärben von Beschichtungszusammensetzungen, insbesondere für Farben und
Lacke.
5. Verwendung nach Anspruch 4 in der Keramikindustrie, Kunststoffindustrie, Au
tomobilindustrie oder zur Herstellung von Künstlerfarben.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10042474A DE10042474A1 (de) | 2000-08-29 | 2000-08-29 | Grünes Pigment |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10042474A DE10042474A1 (de) | 2000-08-29 | 2000-08-29 | Grünes Pigment |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10042474A1 true DE10042474A1 (de) | 2002-03-28 |
Family
ID=7654228
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10042474A Withdrawn DE10042474A1 (de) | 2000-08-29 | 2000-08-29 | Grünes Pigment |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10042474A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP3088475A1 (de) * | 2015-04-27 | 2016-11-02 | Omya International AG | Modifizierter mineralbasierter füllstoff mit kupfersalzen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4036778A1 (de) * | 1990-11-17 | 1992-05-21 | Geismar Guenter | Neue anorganische gruenpigmente |
-
2000
- 2000-08-29 DE DE10042474A patent/DE10042474A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4036778A1 (de) * | 1990-11-17 | 1992-05-21 | Geismar Guenter | Neue anorganische gruenpigmente |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2016173939A1 (en) * | 2015-04-27 | 2016-11-03 | Omya International Ag | Modified mineral-based filler comprising copper salts |
US10689520B2 (en) | 2015-04-27 | 2020-06-23 | Omya International Ag | Modified mineral-based filler comprising copper salts |
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