DE10042446A1 - Borstenware - Google Patents
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- A46—BRUSHWARE
- A46B—BRUSHES
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- A46B9/02—Position or arrangement of bristles in relation to surface of the brush body, e.g. inclined, in rows, in groups
- A46B9/04—Arranged like in or for toothbrushes
-
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- A46B2200/10—For human or animal care
- A46B2200/1066—Toothbrush for cleaning the teeth or dentures
Abstract
Bei einer Borstenware mit einem Borstenträger und mit diesem verbundenen Borsten ist zumindest ein Teil der Borsten zu Borstengruppen zusammengefaßt, in denen der Abstand der Borsten kleiner ist als der Abstand der geometrischen Zentren benachbarter Borstengruppen. Eine solche Borstenware zeichnet sich dadurch aus, daß der Abstand des geometrischen Zentrums wenigstens einer Borstengruppe von dem geometrischen Zentrum wenigstens einer benachbarten Borstengruppe im wesentlichen gleich oder größer ist als das Produnkit aus dem Mittel der Anzahl der Borsten in den beiden Borstengruppen und dem Druchmesser dieser Borsten. Durch diese Ausbildung und Anordnung können sich die Arbeitsenden der Borsten dieser Borstengruppen unabhängig von ihrer Befestigungsfläche am Borstenträger in Bürstrichtung linear ordnen und in enge Spalten und Vertiefungen eindringen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Borstenware mit einem Borsten
träger und mit diesem verbundenen Borsten, von denen zumin
dest ein Teil zu Borstengruppen zusammengefaßt ist, in de
nen der Abstand der Borsten kleiner als der Abstand der
geometrischen Zentren benachbarter Borstengruppen.
Borstenwaren im Sinne der Erfindung umfassen Bürsten jeder
Art, wie Zahn-, Körper-, Putz- und Reinigungsbürsten, Ap
plikationsbürsten, Pinsel sowie technische Bürsten, z. B.
Polier- und Schleifbürsten. Bei diesen Borstenwaren sind
die Borsten in der Regel zu Gruppen in Form von Bündeln
oder Borstenfeldern zusammengefaßt. Ferner sind Borstenwa
ren bekannt (EP 0 813 374 = US 5,974,619), bei denen der
Borstenbesatz aus einzeln stehenden Borsten gebildet ist,
die mit geringem Abstand voneinander angeordnet am Borsten
träger befestigt sind.
Üblicherweise liegen die freien Enden der Borsten bei den
vorgenannten Borstenwaren in einer ebenen Hüllfläche. Damit
wird eine gute Flächenwirkung auf der zu behandelnden oder
zu bearbeitenden Oberfläche erreicht, sofern diese Oberflä
che gleichfalls eine Ebene ist. Bei gleichmäßig gekrümmten
Flächen ist zumindest eine Vielzahl von Borsten gleichzei
tig wirksam. Ist jedoch die zu behandelnde bzw. zu bearbei
tende Oberfläche diskontinuierlich gekrümmt oder weist sie
gar enge Vertiefungen und Spalte auf, so können in diese
nur einzelne Borsten bei entsprechend starkem Andruck ein
dringen, wodurch jedoch Schäden an benachbarten Oberflächen
wegen des dort herrschenden größeren Andrucks auftreten
können.
Dieses Problem ist dadurch zu beseitigen versucht worden,
daß die freien Enden der Borsten einer Borstengruppe in ei
ner nicht ebenen Hüllfläche und gegebenenfalls die freien
Enden der Borsten verschiedener Gruppen in unterschiedli
chen Hüllflächen liegen (EP 0 346 846 = US 4,979,782,
EP 0 716 821). Bei dieser Ausbildung stützen sich die kür
zeren Borsten auf der zu behandelnden oder zu bearbeitenden
Oberfläche ab, während die längeren Borsten in Vertiefun
gen, Spalte oder dergleichen eindringen können. Diese
"Topographie" des Borstenbesatzes hat sich insbesondere bei
Zahnbürsten bewährt, um die sehr unterschiedlich gekrümmten
Zahnoberflächen im buccalen, lingualen und labilialen Be
reich der Mundhöhle, zugleich aber auch die Interdentalräu
me und die zerklüfteten Kauflächen der Molaren zu errei
chen.
Auch wenn mit solchen topographierten Zahnbürsten eine
weitgehend befriedigende Dentalhygiene möglich ist, werden
insbesondere die Interdentalräume der Molaren nur unzuläng
lich gereinigt. Ähnliches gilt für stark zerklüftete Kauflächen
der Molaren, wie auch für die sogenannten Fissuren
auf sonstigen Zahnoberflächen. Würde man dem Rechnung tra
gen wollen, müßte eine Vielzahl einzeln stehender längerer
Borsten vorgesehen werden und die den übrigen Borstenbesatz
überragende Länge entsprechend groß sein. Diese vorragenden
Borstenenden, die seitlich nicht abgestützt sind, nutzen
sich aber nicht nur aufgrund der Reibung schneller ab, son
dern verlieren aufgrund ihrer stärkeren Biegebeanspruchung
in kurzer Zeit ihre ursprüngliche Ausrichtung. Sie werden
abgebogen oder knicken gar ab. Der schnellere Verschleiß
äußert sich insbesondere in einer unregelmäßigen Abnutzung
der Kuppe der Borste, die zur Vermeidung von Schäden an der
Zahnoberfläche, aber auch von Verletzungen der Gingiva
gleichmäßig abgerundet sein sollte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für Borstenwaren
beliebiger Art eine Ausbildung vorzuschlagen, bei der die
Borsten sowohl auf der zu behandelnden bzw. zu bearbeiten
den Oberfläche gleichermaßen wirksam sind, wie in Vertie
fungen oder Spalten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Abstand des geometrischen Zentrums wenigstens einer Bor
stengruppe von dem geometrischen Zentrum wenigstens einer
benachbarten Borstengruppe im wesentlichen gleich oder grö
ßer ist als das Produkt aus dem Mittel der Anzahl der Bor
sten in den beiden Borstengruppen und dem Durchmesser die
ser Borsten.
Bei Borstenwaren mit herkömmlicher Anordnung einer Vielzahl
von Borsten in einem Bündel stauen sich die Borsten im Ein
laufbereich von Spalten oder Vertiefungen auf und dringen
allenfalls einzelne, außenliegende Borsten des Bündels in
die Tiefe ein. Der Grund liegt darin, daß die Anzahl und
Dichte der Borsten im Bündel in Relation zum Abstand der
Bündel groß ist und die Borsten beim Überstreichen von Ver
tiefungen oder Spalten nicht im notwendigen Maß ausweichen
können, sich vielmehr gegeneinander in der vorgegebenen
Bündelform abstützen. Mit der Erfindung wird eine Relation
zwischen der Borstenzahl in den Borstengruppen, dem Bor
stendurchmesser und dem Abstand der Borstengruppen herge
stellt, die dazu führt, daß beim Überstreichen von Spalten
oder Vertiefungen sich die Borsten aufgrund ihrer Länge und
Flexibilität in Richtung der Bürstbewegung linear hinter
einander legen können. So können sämtliche oder die Mehr
zahl von Borsten hintereinander liegender Borstengruppen
dem Verlauf des Spaltes bzw. der Vertiefung folgen und wer
den durch die seitliche Begrenzung der Vertiefung gleichsam
in diese hineingeführt. Diese Wirkung tritt insbesondere
auch unabhängig von Form und Querschnitt der Befestigungs
fläche der Borstengruppe ein. Die Borsten der benachbarten
Gruppen hingegen erfüllen ihre Bürstfunktion auf den dem
Spalt oder der Vertiefung benachbarten Oberflächen. Eine
Borstenware gemäß der Erfindung zeichnet sich aufgrund der
erfindungsgemäß vorgeschlagenen Relation gegenüber herkömm
lichen Borstenwaren im allgemeinen durch eine geringere An
zahl von Borsten in einer Gruppe und durch einen größeren
Abstand der Gruppen voneinander aus.
Mit Vorteil sind die erfindungsgemäß ausgebildeten Borsten
gruppen als runde, vorzugsweise als Bündel mit kreisförmi
gem Querschnitt ausgebildet. Die Borsten einer Borstengrup
pe können aber auch eine hiervon abweichende, beispielswei
se eine dreieckige, polygonale oder streifenartige Quer
schnittsform aufweisen, wobei dann der Hüllkreis des Quer
schnitts den Durchmesser für die erfindungsgemäße Relation
zwischen ihm, der Anzahl der Borsten in den Borstengruppen
und deren Abstand liefert.
Vorzugsweise sind die Borstengruppen, bei denen der Abstand
ihrer geometrischen Zentren im wesentlichen gleich oder
größer ist als das Produkt aus dem Mittel der Anzahl der
Borsten benachbarter Borstengruppen und dem Durchmesser
dieser Borsten, auf dem Borstenträger in den Ecken eines
Dreiecks oder Polygons, insbesondere eines Vierecks, mit
gegebenenfalls unterschiedlichen Seitenlängen angeordnet,
wobei die kürzeste Seitenlänge die erfindungsgemäße Relati
on für den Abstand der Borstengruppen aufweisen sollte.
Stattdessen kann vorgesehen sein, daß die Borstengruppen,
bei denen der Abstand ihrer geometrischen Zentren im we
sentlichen gleich oder größer ist als das Produkt aus dem
Mittel der Anzahl der Borsten benachbarter Borstengruppen
und dem Durchmesser dieser Borsten, auf dem Borstenträger
linear angeordnet sind.
Bei dieser Ausbildung können die linear angeordneten Bor
stengruppen in mehreren parallelen Linien einen vollständi
gen Borstenbesatz bilden. Es können aber auch nur in Berei
chen des Borstenträgers solche linearen Anordnungen vorge
sehen sein. Handelt es sich um eine Bürste mit einer bevor
zugten Arbeitsrichtung, kann diese lineare Anordnung gege
benenfalls nur in der Arbeitsrichtung vorgesehen sein. Eine
solche bevorzugte Arbeitsrichtung ergibt sich beispielswei
se bei der rot/weiß-Zahnpflege, bei der der Bürstenkopf
quer zu seiner Längserstreckung vom Zahnfleisch in Richtung
der Zähne bewegt wird. Ähnliches gilt auch für Applikati
onsbürsten beliebiger Art, wie auch für Bürsten zum Reini
gen profilierter Oberflächen oder solcher Flächen, die von
regelmäßigen Fugen, Vertiefungen od. dgl. unterbrochen
sind. Beispielhaft seien Bürsten zum Reinigen der Fugen von
Fliesenflächen genannt.
Die Anzahl der Borsten in den Borstengruppen kann gleich
oder unterschiedlich sein. Ebenso kann der Durchmesser der
Borsten in den Borstengruppen gleich oder unterschiedlich
sein. Entsprechend muß der Abstand benachbarter Borsten
gruppen angepaßt werden.
An einer einzelnen Borstenware, z. B. einer Zahnbürste, kann
die erfindungsgemäße Ausbildung der Gruppen und deren An
ordnung auch mit bekannten Anordnungen kombiniert werden.
Besonders wirksam ist eine Kombination mit einzeln stehen
den Borsten (EP 0 813 347 = US 5,974,619). Dabei können die
einzeln stehenden Borsten zu wenigstens einem Borstenfeld
zusammengefaßt sein, in welchem also die Borsten mit gerin
gem Abstand voneinander angeordnet sind. Dieser Abstand
kann im Bereich des Durchmessers der Borsten liegen.
Eine weitere Optimierung läßt sich dadurch erreichen, daß
die freien Enden der Borsten wenigstens einer Borstengruppe
auf einer nicht-ebenen Hüllfläche liegen. Diese Hüllfläche
kann konvex oder konkav sein, wobei insbesondere kegelför
mige oder teilkugelige Hüllflächen von Vorteil sind.
Es kann ferner vorgesehen sein, daß die freien Enden der
Borsten verschiedener Borstengruppen auf unterschiedlichen
Hüllflächen liegen und diese Hüllflächen gegebenenfalls in
unterschiedlicher Höhe bezüglich der Oberfläche des Bor
stenträgers liegen.
Grundsätzlich können die Borsten beliebige Querschnittsfor
men aufweisen bzw. solche mit rundem Querschnitt mit sol
chen anderer Querschnittsformen in einer Borstengruppe ge
mischt sein. Bei nicht-runden Borsten ist für die Bemessung
des Abstandes der Borstengruppen der Durchmesser des Hüll
kreises des Borstenquerschnitts maßgeblich.
Die Borsten einer Borstengruppe können einzeln mit dem Bor
stenträger oder an ihren Enden miteinander und gemeinsam
mit dem Borstenträger verbunden sein. Für die Verbindung
der Borstengruppen mit dem Borstenträger kommen alle ein
gangs genannten mechanischen oder thermischen Verfahren in
Frage. Dabei empfiehlt sich die Verwendung von kassettenar
tigen Halteeinrichtungen mit einem dem kompletten Borsten
besatz entsprechenden Lochbild, in welchem die Borsten und
Borstengruppen nach Anzahl und Anordnung exakt vorpositio
niert sind, bevor sie mit Hilfe der Kassette mit dem Bor
stenträger verbunden werden (EP 0 293 665 = US 4,954,305).
Nachstehend ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung
wiedergegebenen Ausführungsbeispielen beschrieben. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt eines Borstenfeldes ei
ner herkömmlichen Zahnbürste mit runden
Bündeln im Maßstab ca. 10 : 1;
Fig. 2 einen der Fig. 1 entsprechenden Aus
schnitt des Borstenfeldes einer der Er
findung am nächsten kommenden, bekannten
Zahnbürste im Maßstab ca. 10 : 1;
Fig. 3 bis Fig. 6 je eine Draufsicht (a) auf eine Borsten
gruppe in der Ausgangslage und je eine
Draufsicht (b) auf zwei benachbarte Bor
stengruppen in der sich erfindungsgemäß
bildenden Ordnung während der Benutzung;
Fig. 7 eine Draufsicht auf die Kaufläche benach
barter Zähne mit Interdentalraum beim
Reinigen mit einer herkömmlichen Zahnbür
ste;
Fig. 8 eine Seitenansicht zu der Darstellung ge
mäß Fig. 7;
Fig. 9 eine Draufsicht auf die Kaufläche benach
barter Zähne bei der Verwendung einer
Zahnbürste mit der erfindungsgemäßen An
ordnung der Borstengruppen;
Fig. 10 eine Seitenansicht zur Darstellung gemäß
Fig. 9;
Fig. 11 eine Seitenansicht benachbarter Zähne mit
Interdentalräumen bei Reinigung mit einer
Zahnbürste herkömmlichen Aufbaus nach der
rot/weiß-Methode;
Fig. 12 eine der Fig. 11 entsprechende Darstel
lung bei der Reinigung mit einer Zahnbür
ste mit der erfindungsgemäßen Anordnung
der Borstengruppen;
Fig. 13 eine stark vergrößerte Schnittansicht ei
ner Fissur bei Anwendung einer herkömmli
chen Zahnbürste;
Fig. 14 eine der Fig. 13 entsprechenden Darstel
lung bei Anwendung einer Zahnbürste mit
der erfindungsgemäßen Anordnung der Bor
stengruppen und Borsten;
Fig. 15 eine perspektivische Ansicht einer ein
zelnen Borstengruppe gemäß der Erfindung
in einem der Fig. 14 entsprechenden An
wendungsfall.
In der Zeichnung sind aus Gründen der Vereinfachung aus
schließlich Borstengruppen in Form von Bündeln mit kreis
förmigem Querschnitt sowie Borsten mit gleichfalls kreis
förmigem Querschnitt wiedergegeben. In der nachfolgenden
Beschreibung ist der Bündeldurchmesser stets mit "D", der
Borstendurchmesser mit "d" und der Abstand der Bündel mit
"x" sowie die Anzahl der Bündel mit "n" bezeichnet. Statt
runder Bündel und runder Borsten können auch andere Quer
schnittsformen vorgesehen sein, wobei dann der Hüllkreis
des Bündelquerschnitts den Durchmesser D bzw. der Borsten
querschnitt einen Hüllkreis mit dem Durchmesser d aufwei
sen.
Der in Fig. 1 gezeigte Ausschnitt eines Borstenfeldes einer
herkömmlichen Zahnbürste besteht aus Borstengruppen in Form
von runden Bündeln 1, die aus einer Vielzahl von Borsten 2
bestehen. Die Bündel 1 weisen den Durchmesser D und die
Borsten 2 den Durchmesser d auf. Die Bündel 1 sind mit ei
nem Abstand x voneinander auf einem ausschnittsweise wie
dergegebenen Borstenträger 12 befestigt. In der Regel wei
sen herkömmliche Zahnbürsten einen gleichen Abstand x sämt
licher Bündel in der Befestigungsebene am Borstenträger
auf. In Fig. 1 ist ferner eine mechanische Befestigungsme
thode angedeutet, bei der die Borsten 2 eines Bündels 1 ge
schlauft und mittels eines Ankers in einem Loch des Bor
stenträgers 12 befestigt werden. Dieses Verfahren wird in
der Bürstentechnik als "Stanzen" bezeichnet.
Bei der bekannten Zahnbürste gemäß Fig. 1 enthält jedes Bün
del 1 ca. 42 Borsten mit einem Durchmesser d = 0,20 mm. Der
Bündeldurchmesser beträgt D = 1,6 mm und der Abstand der Bün
del 1 untereinander beträgt x = 2,6 mm. Der Füllgrad der Bün
del (Borstenquerschnittsfläche im Verhältnis zur Bündelflä
che) beträgt ca. 65%. Hieraus errechnet sich eine Borsten
dichte von 791 Borsten pro cm2.
Fig. 2 zeigt eine aus der Praxis bekannte Anordnung mit dem
kleinsten Bündeldurchmesser und der kleinsten Anzahl von
Borsten pro Bündel bei einer Zahnbürste. Bei dieser Anord
nung weist jedes Bündel 1 n = 16 Borsten 2 mit einem Durch
messer d = 0,20 mm auf. Der Bündeldurchmesser beträgt
D = 1,0 mm und der Abstand der Bündel voneinander x = 1,6 mm.
Die Borstendichte beträgt 796 Borsten pro cm2.
Wird eine Borstenanordnung gemäß Fig. 1 oder 2 in einer
Richtung parallel zur Befestigungsebene bewegt, so wird der
kreisförmige Querschnitt der Bündel 1 verformt, indem die
lotrecht zur Bewegungsrichtung außen liegenden Borsten nach
hinten verdrängt werden und der Querschnitt des Bündels
sich von den in Bewegungsrichtung vorlaufenden Borsten ent
gegen der Bewegungsrichtung verbreitert. Dies ist später
mit Bezug auf die Fig. 7, 8 und 11 näher beschrieben.
In den Fig. 3 bis 6 ist die erfindungsgemäße Borsten- bzw.
Bündelanordnung wiedergegeben. Fig. 3a) zeigt ein Bündel 1
mit einer Anzahl n = 3 von Borsten 2 mit einem Durchmesser d.
Der Bündeldurchmesser D ist gestrichelt wiedergegeben. Er
deutet zugleich die Befestigungsfläche des Bündels 1 auf
dem Borstenträger an. In Fig. 3b) ist diese Befestigungsflä
che in Kreuzschraffur wiedergegeben. Der Abstand benachbar
ter Bündel beträgt wenigstens x = n . d, kann aber auch größer
sein. Wird eine solche Borsten- bzw. Bündelanordnung in ei
ner Richtung bewegt, so können sich die Borsten, insbesondere
bei Widerstand von der Seite, aufgrund ihrer Länge und
Flexibilität linear hintereinander in Bürstrichtung ordnen,
wie dies in Fig. 3b) gezeigt ist.
Fig. 4a) und Fig. 5a) zeigen ein Bündel 1 mit n = 4 bzw. n = 5
Borsten 2. Auch hier beträgt der Abstand benachbarter Bün
del x ≧ n . d.
Fig. 6a) zeigt zwei benachbarte Bündel mit unterschiedlicher
Borstenzahl. Das links wiedergegebene größere Bündel 10
weist Borsten 2 in einer Anzahl n = 6, das rechts wiedergege
bene kleinere Bündel 11 Borsten 2 in einer Anzahl n = 3 auf.
In diesem Fall errechnet sich der Abstand x (Fig. 6b)) aus
dem Mittel der Anzahl der Borsten (die Summe beträgt 9, das
Mittel 4,5) und dem Borstendurchmesser d. Auf diese Weise
ist auch bei Bündeln mit unterschiedlicher Anzahl von Bor
sten eine lineare Ordnung der Borsten 2 in Bürstrichtung
möglich. Um die Abstände zwischen den Bündeln nicht zu groß
werden zu lassen, empfiehlt sich bei vorgegebenem Borsten
durchmesser eine Beschränkung der Borstenzahl pro Bündel.
Würde man bei der bekannten Zahnbürste gemäß Fig. 1 eine li
neare Ordnung der Borsten im Sinne der Erfindung erreichen
wollen, müßte der Abstand x der Bündel statt 2,6 mm ungefähr
8,4 mm betragen.
Fig. 7 zeigt eine Draufsicht auf die Kaufläche von Zähnen,
beispielsweise der Molaren eines Gebisses. Benachbarte Zäh
ne sind mit 4 und der Interdentalraum zwischen ihnen mit 5
bezeichnet. Ferner ist die Wirkung einer herkömmlichen
Zahnbürste am Beispiel von drei hintereinander angeordneten
Bündeln 1 mit jeweils sieben Borsten 2 gezeigt. Der Abstand
x der Bündel 1 voneinander ist kleiner als das Produkt aus
dem Mittel der Anzahl der Borsten 2 benachbarter Bündel 1
und dem Borstendurchmesser. Wird eine solche Borstenanordnung
in Richtung des Pfeils 6 über die Kaufläche der Zäh
ne 4 bewegt, so dringen zwar noch die Borsten des vorlau
fenden Bündels 1 in den Interdentalraum 5 ein, die Borsten
der nachfolgenden Bündel stauen sich jedoch an der zum In
terdentalraum 5 führenden Verengung auf, wie dies in Fig. 7
dargestellt ist. In der Seitenansicht gemäß Fig. 8 ist er
sichtlich, daß sich die Borsten entgegen der Bürstrich
tung 6 zunehmend nach hinten biegen.
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung, bei der der Abstand x
gleich oder größer ist als das Produkt aus dem Mittel der
Anzahl der Borsten 2 benachbarter Bündel und dem Durchmes
ser der Borsten, kommt es beim Bürsten in Richtung 6 am
Einlaufbereich des Interdentalraums 5 nicht zum Aufstauen
der Borsten, sondern reihen sich die Borsten sämtlicher
Bündel linear auf, so daß der Interdentalraum 5 durch eine
einzige Bürstbewegung in einer Richtung vollständig von den
Borsten erfaßt wird.
Gleiches gilt für die rot/weiß-Methode, wie in Fig. 11 und
12 wiedergegeben. Bei einer herkömmlichen Zahnbürste mit
einer Borstenanordnung gemäß Fig. 11 dringen lediglich ein
zelne Borsten des vorlaufenden Bündels in den Interdental
raum 5 zwischen den Zähnen 4 ein, wie dies mit der Bürst
richtung 6 angedeutet ist. Wird die Zahnbürste nicht exakt,
sondern leicht schräg geführt, wie dies mit der Bürstrich
tung 7 angedeutet ist, dringen noch weniger Borsten in den
Interdentalraum 5 ein. In keinem Fall wird der Rand der
Gingiva 8 erreicht.
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung der Bündel 1 gemäß
Fig. 12 ordnen sich unabhängig von der Bürstrichtung 6 oder
7 die Borsten in den Bündeln hintereinander aus und können
auf diese Weise bis an den Gingivarand 8 in den Interden
talraum 5 eindringen.
Fig. 13 und 14 zeigen einen stark vergrößerten Ausschnitt
eines Zahns 4 mit einer Fissur 9. Solche Fissuren sind in
der Regel trichterförmig ausgebildet und weisen eine mehr
oder minder ausgedehnte Längserstreckung auf. Bei einer
Zahnbürste mit herkömmlicher Borstenanordnung stauen sich
die von oben in die Fissur 9 eingreifenden Borsten 2 der
Bündel 1 schon im sich verengenden Einlaufbereich der Fis
sur 9 auf, während bei der erfindungsgemäßen Anordnung ge
mäß Fig. 14 aufgrund der Möglichkeit der linearen Ordnung
der Borsten 2 zumindest ein Teil derselben bis in den Grund
der Fissur 9 eindringt.
Dies ist anhand der perspektivischen Darstellung in Fig. 15
verdeutlicht, die wiederum einen Ausschnitt eines Zahns 4
mit einer idealisiert wiedergegebenen Fissur 9 in linearer
Erstreckung zeigt. Die Borsten 2 des Bündels 1 reihen sich
linear auf, wobei, wie aus der Darstellung erkennbar, ein
Teil der Borsten 2 bis in den Grund der Fissur 9 vordringt.
Claims (20)
1. Borstenware mit einem Borstenträger (12) und mit diesem
verbundenen Borsten (2), von denen zumindest ein Teil
zu Borstengruppen (1) zusammengefaßt ist, in denen der
Abstand der Borsten (2) kleiner ist als der Abstand (x)
der geometrischen Zentren benachbarter Borstengrup
pen (1), dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (x)
des geometrischen Zentrums wenigstens einer Borsten
gruppe (1) von dem geometrischen Zentrum wenigstens ei
ner benachbarten Borstengruppe (1) im wesentlichen
gleich oder größer ist als das Produkt aus dem Mittel
der Anzahl (n) der Borsten (2) in den beiden Borsten
gruppen (1) und dem Durchmesser (d) dieser Borsten (2).
2. Borstenware nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Borstengruppen (1) runde Bündel sind.
3. Borstenware nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Borstengruppen (1) Bündel mit einem kreisförmi
gen Querschnitt sind.
4. Borstenware nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Borstengruppen (1), bei denen
der Abstand (x) ihrer geometrischen Zentren im wesent
lichen gleich oder größer ist als das Produkt aus dem
Mittel der Anzahl (n) der Borsten (2) benachbarter Bor
stengruppen (2) und dem Durchmesser (d) dieser Borsten,
auf dem Borstenträger in den Ecken eines Dreiecks ange
ordnet sind.
5. Borstenware nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Borstengruppen (1), bei denen
der Abstand (x) ihrer geometrischen Zentren im wesent
lichen gleich oder größer ist als das Produkt aus dem
Mittel der Anzahl (n) der Borsten (2) benachbarter Bor
stengruppen (2) und dem Durchmesser (d) dieser Borsten,
auf dem Borstenträger in den Ecken eines Polygons, ins
besondere eines Vierecks, angeordnet sind.
6. Borstenware nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Borstengruppen (1), bei denen
der Abstand (x) ihrer geometrischen Zentren im wesent
lichen gleich oder größer ist als das Produkt aus dem
Mittel der Anzahl (n) der Borsten (2) benachbarter Bor
stengruppen (2) und dem Durchmesser (d) dieser Borsten,
auf dem Borstenträger linear angeordnet sind.
7. Borstenware nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anzahl (n) der Borsten (2) in
den Borstengruppen (1) unterschiedlich ist.
8. Borstenware nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Durchmesser (d) der Borsten (2)
in den Borstengruppen (1) unterschiedlich ist.
9. Borstenware nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß am Borstenträger außer den Borsten
gruppen (1) einzeln stehende Borsten (2) angeordnet
sind.
10. Borstenware nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzeln stehenden Borsten (2) zu wenigstens ei
nem Borstenfeld zusammengefaßt sind, in dem die Borsten
mit geringem Abstand angeordnet sind.
11. Borstenware nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand der in einem Feld einzeln stehenden
Borsten (2) im Bereich des Durchmessers (d) der Bor
sten (2) liegt.
12. Borstenware nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die freien Enden der Borsten (2)
wenigstens einer Borstengruppe (1) auf einer nicht-
ebenen Hüllfläche liegen.
13. Borstenwaren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die freien Enden der Borsten (2)
wenigstens einer Borstengruppe (1) auf einer konvexen
oder konkaven Hüllfläche liegen.
14. Borstenware nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die freien Enden der Borsten (2)
verschiedener Borstengruppen (1) auf unterschiedlichen
Hüllflächen liegen.
15. Borstenware nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die freien Enden der Borsten (2)
der Bortengruppen auf Hüllflächen liegen, die unter
schiedliche Abstände vom Borstenträger aufweisen.
16. Borstenware nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Borsten (2) beliebige Quer
schnittsformen aufweisen.
17. Borstenware nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Borstengruppen (1) beliebige
Querschnittsformen aufweisen.
18. Borstenware nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Borsten (2) einer Borstengrup
pe (1) einzeln mit dem Borstenträger verbunden sind.
19. Borstenware nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Borsten (2) einer Borstengrup
pe (1) an ihren Enden miteinander und mit dem, Borsten
träger verbunden sind.
20. Borstenware nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Borsten (2) durch mechanische
oder thermische Verfahren mit dem Borstenträger verbun
den sind.
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