DE10040973A1 - Verfahren zur Simulierung der Verformung eines Blechs während eines Ziehverfahrens - Google Patents
Verfahren zur Simulierung der Verformung eines Blechs während eines ZiehverfahrensInfo
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Abstract
Ein Verfahren zur Simulierung der Verformung eines Blechs während eines Ziehverfahrens, bei welchem das Blech eine Aufteilung erfährt, unter Verwendung eines Rechners mit einem Speicher und von Werkzeugen, mit denen die Verformung des Blechs durchgeführt wird, besteht aus der Anwendung des radialen Rückkehrverfahrens für eine Berechnung der gesamten Beanspruchung nach der anisotropischen Härtungsregel von Mroz, wobei das Verfahren keine Unterteilung einer vorgegebenen Belastungszunahme in hunderte von Subintervallen vornimmt, solange die Bewegung der Mitte der aktiven Fließfläche entlang einer festen Bahn stattfindet, die vorgegebene Belastungszunahme dagegen in einige Segmente unterteilt wird, sobald ein Bruch der Fließfläche stattfindet.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Simulierung der Verformung ei
nes Blechs während eines Ziehverfahrens, bei welchem das Blech eine Aufteilung
erfährt, unter Verwendung eines Rechners mit einem Speicher und von Werkzeu
gen, mit welchen die Verformung des Blechs durchgeführt wird.
In Verbindung mit einem Verfahren der vorgenannten Art wird die anisotropische
Härtungsregel der Plastizität zur Anwendung gebracht, die von Mroz entwickelt
wurde für eine Simulierung der Belastung und der Beanspruchung während des
Verformungsprozesses eines Blechs. Hierbei wird vordergründig berücksichtigt,
daß in der Stanzindustrie eine Verwerfung als Folge eines Rückfederns insbeson
dere beim Gesenk- oder Stanzbördeln ein ernsthaftes Problem darstellt. In vielen
Fällen wird dabei eine manuelle Korrektur durchgeführt, um vorhandene Verwer
fungen einer Bördelung oder sonstigen Stanzform zu beseitigen, wobei geschätzt
wird, daß es allein die nordamerikanischen Blechverarbeitungswerke etwa
100 Mio. Dollar jedes Jahr kostet, um an den Stanzprodukten solche Verwerfun
gen zu korrigieren. Das Problem tritt vermehrt auf bei den Leichtmaterialien wie
Aluminium und Sonderstählen. Ein vorhandenes Rückfedern ist dabei zurückzu
führen auf die Härtungsregel im Rahmen der mathematischen Plastizitätstheorie,
die bei den Simulierungen der Verformung eines Blechs angewandt wird.
Zur Vereinfachung der hier angesprochenen Problemstellung kann festgehalten
werden, daß die meisten Simulierungscodes bei der Verformung von Blechen die
isotropische Härtungsregel benutzen, welche durch die mathematische Plastizi
tätstheorie entwickelt wurde. Diese Härtungsregel erzeugt jedoch keine realisti
sche numerische Resultate, wenn sie für eine Analyse von zyklisch wiederkehren
den Belastungs- und Entlastungsprozessen verwendet wird, wie bspw. solchen,
die beim Strecken, Biegen und Geraderichten über einem kleinen Radius oder
beim Geraderichten einer anfänglichen Kräuselung auftreten, wie es häufig bei
Ziehprozessen der Fall ist. Um eine Beziehung zwischen der Belastungszunahme
und der Beanspruchung anzugeben, sollte daher eher die anisotropische Härtungs
theorie angewandt werden, um eine genauere Simulierung der Verformung eines
Blechs zu erhalten.
Die einfachste anisotropische Härtungsregel ist die kinematische Regel von Pra
ger und Ziegler. Diese Härtungsregel wurde bisher benutzt für die Simulierung des
Bauschinger-Effekts. Für komplexe Belastungshistorien weicht jedoch das tat
sächliche Materialverhalten wesentlich ab von dem Verhalten, welches mit dieser
kinematischen Härtungsregel vorausgesagt werden kann. Daneben besteht kein
definiertes Verfahren für die Bestimmung des Tangens-Moduls für ein nichtlinea
res Härtungsmaterial.
Die von Mroz vorgeschlagene Härtungsregel "On the description of anisotropic
work hardening", J. MECH. PHYS. SOLIDS, Band 15, Seiten 163-175, 1967 grün
det auf einer Beobachtung des Verhaltens einer Materialermüdung. Die Interpre
tation von Mroz ist passender für die Untersuchung des Einflusses komplexer Be
lastungshistorien auf das Materialverhalten, das weder durch die isotropische
noch durch die kinematische anisotropische Härtungsregel erklärt werden kann.
Bis zu einem bestimmten Punkt ist die Amplitude der einachisgen Beanspruchung
gemäß der Vorhersage durch die Mroz'sche Regel identisch mit derjenigen, die
durch die kinematische Härtungsregel für eine einachsige Beanspruchung vorher
gesagt wird. Es besteht jedoch hier keine Schwierigkeit bei der Bestimmung des
Tangens-Moduls für ein nichtlineares Härtungsmaterial mittels der kinematischen
Härtungsregel.
Gemäß der Veröffentlichung "A three dimensional model of anisotropic hardening
in metals and its application to the analysis of sheet metal formability", J. MECH.
PHYS. Solids, Band 32, Seiten 197-212, 1984 erweiterte C. Chu die Mroz'sche
Regel für die Aufstellung einer generellen konstitutiven Gleichung mit den Termen
eines kartesischen Tensors für das elastische Plastikmaterial in einem dreidimen
sionalen Kontinuum. Anders als die isotropischen und kinematischen Härtungsre
geln, bei welchen für eine einzige Fließfläche vorausgesetzt wird, daß sie sich als
ein Ergebnis der plastischen Verformung entweder ausdehnt oder verschiebt, hat
das Mroz'sche Model das Konzept eines Bereichs von Modulen der Fließverfesti
gung bzw. Kalthärtung eingeführt, welche definiert sind durch die Konfiguration
einer unbegrenzten Anzahl von anfänglich konzentrischen Fließflächen in einem
deviatorischen Beanspruchungsraum.
Die allgemeinen Regeln, welche den Konfigurationswechsel steuern, drücken sich
darin aus, daß sich Fließflächen als starre Körper gemeinsam mit dem Bela
stungspunkt bewegen müssen, wenn er mit ihnen in Berührung steht, und daß
sich die Flächen nicht kreuzen oder ineinander übergehen können. Die Flächen
müssen sich also wechselseitig an dem Belastungspunkt tangieren, wenn er mit
ihnen in Berührung steht, und diese Tangierung beinhaltet, daß die Flächen nicht
ineinander übergehen können. Wenn sich der Belastungspunkt von dem elasti
schen in den plastischen Bereich bewegt, dann trifft er zuerst auf die kleinste
Fließfläche, die einen Radius √2/3 ζ0 hat, worin ζ0 die anfängliche Fließbeanspru
chung ist. Diese Fläche wird dann nach vorne gestoßen, bis die nächst größere
Fläche erreicht ist, und dann werden diese beiden Flächen zusammen nach vorne
bewegt usw. Jede der Fließflächen hat einen konstanten Modul der Fließverfesti
gung bzw. Kalthärtung.
Da für eine Fläche nur erlaubt wird, daß sie sich als ein starrer Körper bewegt,
kann ihre Größe als ein Parameter zur Bestimmung des Moduls verwendet wer
den. Wenn sich das Material tief in dem plastischen Bereich befindet und wenn
eine Vielzahl von Fließflächen an dem Belastungspunkt einander wechselseitig
tangieren, dann ist der aktuelle Modul für eine kontinuierliche Belastung derjenige,
der mit der größten Fließfläche verknüpft werden kann. Hierbei handelt es sich
dann um die aktive Fließfläche. Die kleineren Fließflächen werden dann wieder
aktiviert, sobald eine Entlastung und eine erneute Belastung stattfindet.
Die folgende Abhandlung entwickelt die Gleichungen für die Größe des Wechsels
der Fließfläche und für die zentrale Bewegung. Verwendet wird das Fließkriterium
von Von Mises in dem kartesischen Koordinatensystem. Gemäß der Regel von
Mroz wird die Fließfunktion wie folgt geschrieben:
f = (3/2) (sij-aih) (sij-aij)-k2 = 0 (i, j = 1, 3) (1)
wobei sij die deviatorischen Komponenten des Cauchy-Beanspruchungstensors
sind, aij der Positionstensor der Mitte der aktiven Fließfläche ist und √2/3 k der
Radius dieser Fläche ist. Hier sollte beachtet werden, daß die im Fettdruck ange
gebenen Ausdrücke einen Tensor bezeichnen, der jeweilige Index dessen Kom
ponenten angibt und ein wiederholter Index eine Summenbildung ergibt. Die Diffe
rentialableitung der Fließfunktion stellt sich wie folgt dar:
(3/2) (sij-aih)(dsij-daij) - kdk = 0 (2)
Wird angenommen, daß sich die Fließfläche entlang eines Einheitstensors b be
wegt, dann ist die Größe von da die Zunahme oder Vergrößerung des Radius der
Fließfläche. Daher gilt:
daij = √2/3 dk bij (3)
Wird diese Gleichung in die Gleichung (2) eingesetzt, dann erhält man
dk = (3/2) (sij-aij)dsij/k (4)
wobei
k = k+√3/2 (sij-aij)bij
und die Gleichung (3) ergibt sich mit
daij = √3/2 [(Smn-amn)dsmn/k]bij (5)
Wenn die zugeordnete Fließregel vorausgesetzt wird, dann kann die elastische,
plastisch konstitutive Gleichung in einem Verfahren abgeleitet werden ähnlich
demjenigen bei der isotropischen Härtungsregel.
Ein Anschauungsbeispiel, welches den Wechsel der aktiven Fließflächen bei ei
nem Verfahren für eine anfängliche Belastung, eine Entlastung, eine wiederholte
Belastung, eine wiederholte Entlastung und dann wieder eine wiederholte Bela
stung in einem Raum mit einer mehrfach dimensionierten deviatorischen Bean
spruchungskomponente zeigt, ist in der Fig. 1 dargestellt und kann wie folgt nä
her erläutert werden:
- 1. Anfängliche und kontinuierliche Belastung. Die Mitte der anfänglichen Fließflä che befindet sich im Ursprung O und ihr Radius beträgt √3/2 ζ0. Eine kontinu ierliche Belastung findet an einem Punkt A0 statt, wo der Radius der Fließflä che √3/2 k beträgt, wie es ebenfalls in Fig. 1 gezeigt ist. Der Einheitstensor b in der Gleichung (3) verläuft entlang OA0. Die Mitte der kleinsten Fließfläche mit dem Radius √3/2 ζ0 bewegt sich nach O1 (1).
- 2. Entlastung und erneute Belastung. Die Entlastung findet innerhalb der klein sten Fließfläche mit der Mitte bei O1 (1) statt, während die erneute Belastung bei A1 vorgenommen wird bei einer deviatorischen Beanspruchungszunahme ds. Wenn diese Zunahme und der Einheitstensor b verwendet werden, dann kön nen unter Verwendung der Gleichungen (4) und (5) die Mitte O1 (i) der größeren Fließfläche sowie auch der Radius √3/2 k1 berechnet werden. Der aktualisierte oder fortgeschriebene Einheitstensor b verläuft jetzt entlang O1 (i) A1, während die Mitte der aktualisierten oder fortgeschriebenen kleinsten Fließfläche ent lang dieser Linie verläuft und daher bei O2 (1) lokalisiert werden kann, wie es in Fig. 1 gezeigt ist.
- 3. Wiederholte Entlastung und anschließend wiederholte Belastung. Wenn jetzt wieder eine Entlastung innerhalb der neuesten kleinsten Fließfläche vorge nommen wird und dann anschließend wieder eine Belastung in dem plasti schen Bereich, dann verläuft die Mitte der aktiven Fließfläche entlang der Linie O1 (i) O2 (1). Diese Mitte kann sich nicht über O1 (i) hinaus verschieben, wie es in Fig. 1 gezeigt ist. Sollte sie sich trotzdem verschieben, wenn also ein Bruch auftritt, dann befindet sich die neue Mitte auf der Linie OA0. Wenn eine konti nuierliche Belastung stattfindet, dann kann sich die Mitte der aktiven Fließflä che nicht über O hinaus bewegen; die Fließfläche mit dem Radius √3/2 k wird andererseits aktiv, wenn ein weiterer Bruch stattfindet, und sie bewegt sich für eine Tangierung einer Fließfläche mit einem größeren Radius als √3/2 k, wobei ihre Mitte nach wie vor bei O verbleibt.
Die von Mroz vorgeschlagene Härtungsregel ergibt eine wissenschaftliche Unter
suchung des Einflusses der komplexen Belastungshistorien auf das Materialver
halten, welches weder durch die isotropische noch durch die kinematische Här
tungsregel erläutert werden kann. Das Mroz'sche Modell kann jedoch für nichtli
neare Härtungsmaterialien das Rückfedern präzise vorhersagen. Das lineare ela
stische Modell unterschätzt das Ausmaß der Rückfederung, während die isotropi
sche Härtungsregel falsche Vorhersagen trifft.
Es besteht deshalb eine Notwendigkeit für eine revidierte Annäherung an die her
kömmliche isotropische Härtungsregel, um eine präzisere Simulierung von Ver
formungsprozessen zu ermöglichen und um insbesondere eine Vorhersage für
das Rückfedern von nichtlinearen Materialien zu ermöglichen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Verfahrens der ein
gangs genannten Art, welches Verformungsprozesse an einem Blech besser
analysieren läßt, wobei die verbesserte Analyse insbesondere orientiert wird an
dem Rückfedern eines verformten Blechs, welches als ein Bauteil von Kraftfahr
zeugen und insbesondere der Fahrzeugkarosserie verwendet wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren der eingangs genannten Art erfin
dungsgemäß mit den Merkmalen ausgebildet, die durch den Patentanspruch 1
angegeben sind, wobei die Merkmale der weiteren Ansprüche zweckmäßige und
vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben.
Mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wird grundsätzlich das radiale
Rückkehrverfahren auf die anisotropische Härtungsregel der Plastizität angewen
det, die von Mroz für eine Simulierung der Belastung und der Beanspruchung
während des Verformungsprozesses eines Blechs wissenschaftlich untersucht
wurde. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit nicht eine vorgegebene
Belastungszunahme in hunderte von Unterintervallen unterteilt, solange sich die
Mitte der aktiven Fließfläche entlang einer bestimmten Bahn bewegt. Mit einer
Anwendung des radialen Rückkehrverfahrens auf die anisotropische Härtungsre
gel der Plastizität wird deshalb auch eine kontinuierliche Berechnung der gesam
ten Beanspruchung ermöglicht, weshalb ein wesentlicher Vorteil des erfindungs
gemäßen Verfahrens auch in einer höheren Genauigkeit der Berechnung und in
einer beträchtlich schnelleren Berechnungszeit zu sehen ist.
Weitere Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich
aus der folgenden detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispieles der Er
findung gemäß einer Darstellung in der Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1 eine grafische Darstellung für die Anwendung der anisotropischen Här
tungsregel auf den transversalen anisotropischen Materialparameter R = 1
am Beispiel der Fließflächen in dem deviatorischen Beanspruchungsraum
während einer Belastung, einer Entlastung und einer wiederholten Belas
tung;
Fig. 2 zeigt eine Perspektivansicht eines Verformungsteils, welches für den Boden
bei einem Kraftfahrzeug vorgesehen ist;
Fig. 3 ist eine Schnittansicht des Verformungsteils der Fig. 2 mit einer Verdeutli
chung der Rückfederung;
Fig. 4 ist eine Schnittansicht eines Ziehwerkzeuges, mit welchem das Verfor
mungsteil der Fig. 2 und 3 erhalten wird;
Fig. 5 ist eine Schnittansicht des Ziehwerkzeuges in seiner Schließstellung; und
Fig. 6 ist ein Flußdiagramm zur Erläuterung der einzelnen Stufen des erfindungs
gemäßen Verfahrens.
Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit der Anwendung des radialen Rückkehr
verfahrens auf die anisotropische Härtungsregel von Mroz zur Simulierung der
Verformung eines Blechs. Das Blech kann bsp. ein Verformungsteil sein, welches
gemäß der Darstellung in Fig. 2 für den Boden eines Kraftfahrzeuges verwendet
wird.
Für die Verformung eines Blechs ist generell davon auszugehen, daß die Formge
bung des gewünschten Verformungsteils eng an die Formgebung des Werkzeu
ges angepaßt ist. Wenn daher das fertige Verformungsteil von dem Werkzeug ab
gelöst wird, dann verändert es regelmäßig seine Formgebung, wobei dieser
Wechsel der Formgebung als ein Rückfedern bezeichnet wird. Die Bezugnahme
auf ein Rückfedern eines Verformungsteils kennzeichnet daher generell die Ten
denz, daß bei der Verformung eines Blechs ein Verformungsteil erhalten wird,
dessen Formgebung eine Art Zwischenform zwischen der ursprünglichen Form
eines Rohlings und der Form des Werkzeuges darstellt, mit welchem das Verfor
mungsteil geformt wird. Dieses Rückfedern stellt sich bei Verformungsteilen aus
Aluminium und Sonderstahl als besonders problematisch dar, wobei sich als
Kompensierung für eine solche Art einer Verwerfung der Form als eine erste Stufe
eine Vorhersage dafür anbietet, wie groß die Rückfederung bei den betreffenden
Verformungsteil sein wird, welches mit einem in der Form angepaßten Werkzeug
erhalten wird.
Um das Rückfedern vorherzusagen, muß berücksichtigt werden, daß dieses
Rückfedern generell durch Beanspruchungen oder Spannungen in dem Blech am
Ende der Schließung des Ziehwerkzeuges erzeugt wird, mit welchem die Verfor
mung durchgeführt wird. Die Genauigkeit einer Vorhersage muß daher auf die
Verteilung der Beanspruchung über den gesamten Verformungsprozeß konzen
triert werden. Diese Zielsetzung bedingt daher wesentlich mehr Forderungen als
diejenigen, die für die Vorhersage eines Bruches oder eines Ausbeulens benötigt
werden. Um die gesamte Belastung und die Verteilung der Beanspruchung über
den gesamten Verformungsteil möglichst präzise vorhersagen zu können, wird als
das am meisten passende Verfahren eine quasi-statische Analyse mit einer Inte
grierung über der inbegriffenen Zeit vorgenommen. Weil das Rückfedern auch
eine Entlastung beinhaltet, die bei der Abnahme des Verformungsteils von dem
Ziehwerkzeug in Erscheinung tritt, muß zusätzlich ein Modell angefertigt werden,
bei welchem eine zyklische Beziehung der Beanspruchung und der Belastung
veranschaulicht wird.
Wie bei der Analyse der Verformung ist es erforderlich, ein Berührungsproblem
der Oberfläche mit einer vorhandenen Reibung zu lösen, um nach der Abnahme
eines Verformungsteils von dem Werkzeug die endgültige Formgebung des
Formteils zu erhalten. Wenn das inbegriffene Verfahren angewandt wird, dann
beinhaltet die Formulierung für ein Berührungsproblem an der Oberfläche eine
Berücksichtigung von abgeleiteten Funktionen der Berührungskräfte in einem
funktionellen Zusammenhang mit den Krümmungen der Werkzeugoberfläche.
Obwohl ein Wiederholungsprozeß ohne einen Rückgriff auf solche Krümmungen
der Werkzeugoberfläche angewandt werden kann, ist jedoch die Berechnung nach
wie vor sehr komplex.
Ein passendes Verfahren, für welches nicht das Berührungsproblem an der Ober
fläche berücksichtigt werden muß, kann in der Anwendung einer Analyse des
Rückfederns erkannt werden. Aus der Analyse der Verformung nach dem Schlie
ßen des Ziehwerkzeuges können der Werkzeugdruck und die Reibungskraft be
rechnet werden, die auf das Verformungsteil einwirken. Das Rückfedern kann
weiterhin aus der Formgebung des Verformungsteils berechnet werden über die
Aufhebung des Werkzeugdruckes und die Reibungskraft bei der Abnahme des
Verformungsteils. Wenn diese Kräfte mit gleichen Größen aber mit entgegenge
setzten Vorzeichen an dem Verformungsteil angewandt werden gemeinsam mit
einer passenden Unterstützung zur Vermeidung von jeder Bewegung als ein star
rer Körper, dann ist es möglich, die zusätzliche Verformung des Gebildes als Fol
ge eines Rückfederns zu berechnen.
Ein gestanztes Verformungsteil muß abgestützt werden, um die Verschiebungen
als ein starrer Körper in sämtlichen Koordinatenrichtungen und auch Drehbewe
gungen als ein starrer Körper ebenfalls in den drei Koordinatenrichtungen zu ver
meiden und also ein statisch bestimmtes Gebilde darzustellen. Die geometrische
Nicht-Linearität des Gebildes als Folge einer großen Verformung und die Nicht-
Linearität des Materials als Folge des umgekehrten plastischen Fließens bei der
Analyse des Rückfederns müssen jedoch noch in Betracht gezogen werden.
Um ein besseres Verständnis des Phänomens zu gewinnen, das hinter den Ver
formungsprozessen eines Blechs steht, ist es erforderlich, die Mechanismen zu
analysieren, die während eines Verformungsprozesses vorhanden sind. Daher
muß vor allem die Verteilung der Beanspruchung genau verstanden werden, weil
damit verschiedene Mechanismen der Verformung angesprochen sind. Auf der
Basis einer Simulierung kann der Umriß des Blechs bestimmt werden, um eine
Verwerfung der Formgebung damit zu verhindern, daß die Formgebung der Werk
zeugoberfläche entsprechend modifiziert wird.
Die komplexen Formgebungen der mit Konturen versehenen Körper, die für die
Formgebung von Kraftfahrzeugteilen verwendet werden, sind schon für sich be
trachtet äußerst schwierig herzustellen. Die Formgebungen haben nicht nur ein
gewünschtes Styling und damit eng verbundene aerodynamische Vorstellungen
zu berücksichtigen, vielmehr müssen sie auch die Fähigkeit zum Tragen einer
vorbestimmten Last besitzen in der Kombination mit einem günstigen Wirkungs
grad hinsichtlich des verwendeten Materials bzw. von dessen Gewicht, sodaß in
der Fahrzeugindustrie für die meisten Verformungsteile einer Fahrzeugkarosserie
hauptsächlich die Verwendung von Aluminium und Sonderstählen vorgesehen ist.
Die Verwendung dieser Materialien bestimmt dann auch für die meistens komple
xe Formgebungen eine präzise und damit gleichzeitig kritische Einhaltung von
Toleranzen bei der Verformung der Bleche, ohne daß dabei eine Materialermü
dung oder die Festigkeit der Verformungsteile eventl. zugunsten eines weniger
komplizierten Verformungsprozesses geopfert werden.
In Fig. 2 ist eine Perspektivansicht der einen Hälfte eines symmetrischen Mittelteils
eines Bodenbleches 10 der Karosserie eines Kraftfahrzeuges gezeigt. Dieses
Verformungsteil wird typischerweise mit einem Ziehwerkzeug geformt, bei wel
chem die obere Werkzeughälfte nach unten bewegt wird gegen einen unteren
Stanzstempel, wobei der dabei wirksame Druck in Stufen ausgeübt wird. Beim
Schließen des Werkzeuges und bei den einzelnen Preßstufen wird das folglich mit
Konturen versehene Bodenblech 10 oder ein anderes Verformungsteil erhalten. In
Fig. 3 ist ein Querschnitt dieses Verformungsteils gezeigt, wobei mit der ausgezo
genen Linie 11 die Formgebung des Verformungsteils noch vor der Abnahme von
dem Werkzeug angegeben ist, während mit der gestrichelten Linie 13 die Form
gebung des Verformungsteils unter Einbeziehung der Rückfederung gezeigt ist,
die somit nach der Abnahme des Verformungsteils von dem Werkzeug eine geän
derte Formgebung bestimmt.
Die Fig. 4 zeigt einen Querschnitt eines Ziehwerkzeuges 12, wobei hier die Stufe
festgehalten ist, in welcher das zu verformende Blech 14 zwischen einem oberen
Werkzeugteil 16, der mit einem oberen Bindering einstückig ausgebildet ist, und
einem unteren Bindering 18 gehalten wird. Der untere Bindering 18 wird in der
dargestellten Relativlage der beiden Werkzeugteile schwimmend angeordnet, um
eine Einstellung der Bindeform zu erhalten. In dieser Einstellposition ist ein unterer
Stanzstempel 20 noch auf Abstand zu dem oberen Werkzeugteil 16 angeordnet
und wird erst in einer folgenden Stufe, die in Fig. 5 veranschaulicht ist, mit dem
dann nach unten zusammen mit dem unteren Bindering 18 bewegten oberen
Werkzeugteil 16 in eine Schließstellung zusammengebracht, in welcher dann das
mit Konturen versehene Verformungsteil durch ein Ausstanzen über dem stationär
angeordneten Stanzstempel 20 erhalten wird. Es versteht sich, daß in diesem Zu
sammenhang die Bezugnahme auf ein Ziehwerkzeug dieser speziellen Ausbildung
nicht als eine Beschränkung für das erfindungsgemäße Verfahren zu verstehen
ist, vielmehr auch andere Werkzeugformen bei einem solchen Verformungsprozeß
zur Anwendung kommen können, die mit einer abweichenden Ausbildung bsp. in
einer Kniehebelziehpresse eingesetzt werden.
Die Modellführung der Verformung eines Blechs gemäß dem Verfahren der vorlie
genden Erfindung wird vorzugsweise mit einem Rechner durchgeführt, der wie das
Modell IBM RS 6000/395 eine Zentraleinheit, einen RAM- oder Kernspeicher, ei
nen Diskettenspeicher, ein Bildschirmgerät oder eine ähnliche Ausgabeeinrichtung
und eine Eingabeeinrichtung aufweist, wie bsp. eine Eingabetastatur. Der Rechner
simuliert eine Formgebung von Teilen der Fahrzeugkarosserie bei der Verformung
eines Blechs, wobei durch eine Vorgabe der Gleichungen gemäß der vorliegenden
Erfindung die Verformung des Blechs ausgeführt wird, sobald das Blech in die An
ordnung an einem Werkzeug gemäß der Darstellung in Fig. 4 gebracht worden ist.
Es ist wichtig, daß diese Stufe durchgeführt wird noch bevor das Werkzeug ge
schlossen wird, wobei in die spätere Analyse des Schließens des Werkzeuges
dann auch eine Vorhersage über die Verformung des Blechs unter Einschluß der
Verteilung der Beanspruchung bei der Verformung eingegliedert wird.
Eine Modellierung der Oberfläche wird durch Verwendung eines Software-
Vorlaufprogramms erhalten, welches in der C-Programmiersprache geschrieben
sein kann und die CAD-Oberflächen-Eingangsdaten von einem Designer in ein
finites Element eines Oberflächenmodels transformiert. Der Designer stellt typi
scherweise die Daten für die Binderlinie sowie die Daten für das Stanzwerkzeug
zur Verfügung, die anfänglich ein passendes CAD-Programm verwenden. Die
Daten der Binderlinie sind maßgebend für die Oberflächen des Werkzeuges, wie
bsp. die Werkzeugkanten u. dgl. Das Software-Vorlaufprogramm erzeugt ein
Dreieckgitter, welches die Erkennbarkeit der Werkzeugoberfläche beinhaltet, wo
bei ein nächster Nachbar-Algorithmus verwendet wird, der die Oberfläche zwi
schen den Punkten auf den Linien ausfüllt.
Das Dreieckgitter der Werkzeugoberfläche stellt sich dar als eine Vielzahl mitein
ander verbundener Dreiecke, deren Spitzen als Knotenpunkte oder Knoten be
zeichnet werden. Wenn der nächste Nachbar-Algorithmus verwendet wird, dann
ergibt sich daraus manchmal eine fehlende Übereinstimmung zwischen der Er
kennung der Daten der ursprünglichen Linie und dem Gitter der resultierenden
Werkzeugoberfläche, was zu Formfehlern führt, die jedoch vorzugsweise korrigiert
werden. Das Dreieckgitter der Werkzeugoberfläche wird dann als eine Eingabe für
die Analyse des Schließens des Werkzeuges bereitgestellt, wie nachfolgend näher
beschrieben, um die Berührung zwischen der Werkzeugoberfläche und dem Blech
zu testen.
Das finite Elementenmodell für die Formgebung der Binderumhüllung wird durch
das Software-Vorlaufprogramm modifiziert. Die Form der Binderumhüllung wird
ebenfalls durch ein Dreieckgitter dargestellt. Während dieser Modifizierung wird
das Gitter des finiten Elementenmodells der Binderumhüllung verfeinert. Der Ana
lytiker erhält hier also die Möglichkeit, die Knotenpositionen des Gitters durch eine
Veränderung der Positionen der Knoten zu verändern. Die modifizierten Knoten
positionen befinden sich jedoch nach wie vor auf der Oberfläche der Binderum
hüllung, sodaß die Oberfläche der Binderumhüllung stets die gleiche bleibt. Für
den Fachmann ist es in diesem Zusammenhang eher selbstverständlich, daß die
se Modifizierung den Vorteil ergibt, daß der Analytiker die Dichtheit der Knoten in
bestimmten Bereichen vergrößern kann, so bsp. in dem Bereich einer stark aus
geprägten Krümmung, damit so die Konzentration der Belastung präziser vorher
gesagt werden kann, die beim Schließen des Werkzeuges während der Verfor
mung auftritt.
Die Stufe der Modifizierung des finiten Elementenmodells der Binderumhüllung
umfaßt vorzugsweise auch eine Bestimmung der Zwangskräfte als Folge des Bin
derdruckes und der Zugsicke. Die Zwangskräfte als Folge der Zugsicken werden
als ein Modell einer elastisch-plastischen Feder berücksichtigt. Die Modifizierung
des finiten Elementenmodells für die Binderumhüllung umfaßt weiterhin auch eine
Bestimmung der Materialeigenschaften des Blechs, zusätzlich zu dem
Young'schen Elastizitätsmodul und zu dem Poisson'schen Beiwert. Auch werden
die Materialparameter des plastischen Bereichs bestimmt sowie der Reibungs
koeffizient des Metalls und der Werkzeugoberflächen.
Es wird dann die Analyse der Schließung des Werkzeuges durchgeführt. Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung besteht generell in der Lösung einer Folge
von Problemen des Kräfteausgleichs, die als Belastungsstufen über das modifi
zierte Dreieckgitter der Binderumhüllung berücksichtigt werden. Bei jeder Bela
stungsstufe rückt das Werkzeug in eine neue Position vor, wodurch für die Berüh
rungsknoten Grenzbedingungen aktualisiert bzw. fortgeschrieben werden. Dabei
sind zwei Arten von Berührungsknoten vorhanden. Einmal bestehen die Knoten,
welche die Stanzfläche des Werkzeuges berühren und als Berührungsknoten an
gegeben sind, während die Knoten innerhalb des Binders, die den oberen Rinder
ring und die Oberfläche des unteren Binders an dem Werkzeug berühren, als Bin
derknoten angegeben werden.
Bei jeder Belastungsstufe sucht der Rechner nach neuen Knotenpositionen, wel
che die neuen Grenzbedingungen befriedigen und ausgeglichene Innen- und Au
ßenkräfte erzeugen, nämlich die Feder- und Reibungskräfte an allen Knoten, um
die Zugsicke zu modellieren, bis schließlich ein Gleichgewicht der Kräfte erreicht
ist. Diese Belastungsstufen werden solange fortgesetzt, bis das Werkzeug in sei
ne finale Position vorbewegt ist und dann das Verformungsteil der Fahrzeugkaros
serie erhalten ist. Das Suchen neuer Knotenpositionen wird wiederholt durchge
führt, wobei mit jeder Wiederholung vorzugsweise ein besseres Ergebnis mit einer
nicht ausgeglichenen kleineren Kraft erzeugt wird. Wenn die nicht ausgeglichene
Kraft genügend klein ist, wird dann mit der nächsten Belastungsstufe begonnen,
um wieder neue Grenzpositionen zu erzeugen. Bei jeder Belastungsstufe während
der Analyse kann die vorhergesagte Beanspruchung und Verformung zur Abbil
dung gebracht werden, um Schäden zu überprüfen, wie bsp. ein mögliches dauer
haftes Ausbeulen und/oder eine Faltenbildung.
Der Rechner wird dann mit den Daten gespeist, die für das Dreieckgitter der
Werkzeugoberfläche und das Dreieckgitter der modifizierten Binderumhüllung
gelten. Weiterhin werden Regel- bzw. Steuerparameter eingegeben, wie bsp. To
leranzen sowie auch veränderliche Größen, die für vorbestimmte Werte und/oder
auch Fehlerwerte gelten.
Für ein Anschauungsbeispiel wird vorausgesetzt, daß das Werkzeug in einzelnen
Stufen von bsp. einem Millimeter vorbewegt wird. Sobald die Werkezeugoberflä
che das Blech berührt, bestimmt dann der Rechner die Berührungsknoten zwi
schen dem Gitter der Werkzeugoberfläche und dem Gitter des Blechs durch eine
Messung des Eindringens der Knoten des Blechs in die Werkzeugoberfläche. Die
ses Eindringen führt zu einer Erhöhung einer Grenzbedingung, sodaß es an den
Berührungsknoten zu einem Verdrängungsanstieg kommt, welcher die Berüh
rungsknoten in die Werkzeugoberfläche eindringen läßt.
Die Matrizen des Materials, also die Bezugsgrößen für die Beanspruchung und die
Belastung, werden aufgestellt und aktualisiert bzw. fortgeschrieben, sodaß eine
präzise Größe erhalten wird. Um ein komplexes Verformungsteil der Fahrzeugka
rosserie zu formen, kann es zu einer Entlastung der Beanspruchung an dem Ver
formungsteil kommen, noch bevor das Werkzeug seine finale Position erreicht.
Bevor die Beanspruchungsstufe an einem Sammelpunkt bestimmt werden kann,
der in dem Blech bei einer Belastung entdeckt wird, wird dann die Materialmatrix
der reinen elastischen Zunahme verwendet, wobei deren Bestimmung näher be
schrieben ist in einem Aufsatz mit dem Titel "Sheet Metal Forming Modeling of
Automobile Body Panels" von S. C. Tang, J. Gress und P. Ling, veröffentlicht 1988
durch ASM International anläßlich des 15. Halbjahr-Kongresses über "Controlling
Sheet Metal Forming Processes". Die Bezugnahme auf diesen Aufsatz in seiner
Gesamtheit wird hier zur Ergänzung der Offenbarung der vorliegenden Erfindung
eingeführt.
In Fig. 6 ist eine Flußdiagramm gezeigt, mit welchem das Verfahren der vorliegen
den Erfindung näher erläutert werden kann. Sobald die Zunahme der Verschie
bung unter Verwendung einer tangentialen Steifheitmatrix gelöst worden ist, die in
dem vorerwähnten Aufsatz erwähnt und nachfolgend detaillierter erläutert wird,
wird die Zunahme der Belastung bei der Folgestufe 102 erhalten. Die gesamte
Beanspruchung wird dann in den nachfolgenden Stufen 104-116 errechnet, da
bei unter Verwendung des radialen Rückkehrverfahrens, welches auf die
Mroz'sche anisotropische Härtungsregel der Plastizität in Übereinstimmung mit
der vorliegenden Erfindung angewandt wird. Wenn die errechnete äquivalente
Beanspruchungszunahme negativ ist, dann beinhalten die Beanspruchungsdaten
die Aussage, daß an dem betreffenden Punkt eine Entlastung stattfindet, sodaß
dann die Beanspruchungszunahme vorzugsweise berechnet wird aus der Bezie
hung zwischen der reinen elastischen Zunahmebeanspruchung und der Bela
stung.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird also die Beanspruchung auf der Basis
berechnet, daß das radiale Rückkehrverfahren auf die anisotropische Härtungsre
gel der Plastizität angewandt wird, um die gesamte Beanspruchung zu berechnen,
nachdem im Anschluß an eine Entlastung wieder eine Belastung entdeckt wird.
Diese anisotropische Härtungsregel bestimmt die wiederholte Belastung. Nach
dem die wiederholte Belastung erfolgt ist, werden die Beanspruchungen berechnet
durch die vorgegebene Belastungszunahme, wobei dafür das Verfahren der vor
liegenden Erfindung angewandt wird.
Es wird passend ein rechteckiges Koordinatensystem für den Beanspruchungsbe
reich verwendet, um das radiale Rückkehrverfahren für eine Aktualisierung bzw.
Fortschreibung des Vektortensors der Beanspruchung zu verwenden. Entspre
chend der Verallgemeinerung von Chu und unter Berücksichtigung der transver
salen anisotropischen Eigenschaft wird die Hill'sche Fließfläche f für den ebenen
Beanspruchungszustand für die anisotropische Härtungsregel wie folgt modifiziert
f{rx 2+ry 2-Δ1rxry+Δ2rxy 2-k2
{(1-Δ1/2)(rx+ry)2/2+(1+Δ1/2)(rx-ry)2/2+Δ2rxy 2-k2 = 0 (1)
{(1-Δ1/2)(rx+ry)2/2+(1+Δ1/2)(rx-ry)2/2+Δ2rxy 2-k2 = 0 (1)
wobei, Δ1 = 2R/(1+R) und Δ2 = 2 (1+2R)/(1+R). Bei der vorstehenden Formel ist R
der transversale anisotropische Materialparameter, und k bezeichnet die Fließbe
anspruchung bei der effektiven plastischen Belastung Hp bei dem einachsigen
Zugversuch.
Bei der Gleichung (1) beinhaltet ri = ζi-ai, i = x, y, xy
wobei ζi ein Beanspruchungsvektor ist und ai einen Positionsvektor der Mitte der Fließfläche bezeichnet. Dabei handelt es sich um einen Rückwärts-Bean spruchungsvektor. Es sollte noch angemerkt werden, daß für eine Kodierung bei dem finiten Elementenverfahren ein Vektor anstelle eines Tensors bei der Ablei tung verwendet wird. Eine Wiedergabe im Fettdruck gibt eine Vektor an.
wobei ζi ein Beanspruchungsvektor ist und ai einen Positionsvektor der Mitte der Fließfläche bezeichnet. Dabei handelt es sich um einen Rückwärts-Bean spruchungsvektor. Es sollte noch angemerkt werden, daß für eine Kodierung bei dem finiten Elementenverfahren ein Vektor anstelle eines Tensors bei der Ablei tung verwendet wird. Eine Wiedergabe im Fettdruck gibt eine Vektor an.
Die Bewegung der Mitte der Fließfläche wird durch die folgende Gleichung ausge
drückt:
∍ai = A∍ kbi (2)
wobei ∍ die Zunahme angibt, bi ein Einheitsvektor ist, entlang von welchem sich
die Mitte der aktiven Fließfläche bewegt, und A eine Konstante darstellt, die durch
bi bestimmt wird. Mit ai wird ein Nullvektor angegeben, dessen Mitte in dem Ur
sprung des Beanspruchungsbereichs liegt und während der anfänglichen und fort
dauernden Belastung solange vorhanden ist, bis eine Entlastung stattfindet. So
bald eine Entlastung stattfindet, wird ai ein finiter Vektor, der durch bi und die an
fängliche Fließbeanspruchung bestimmt wird, ähnlich der Darstellung in Fig. 1. Für
eine wiederholte Belastung wird ai hinsichtlich der Zunahme durch die Gleichung
(2) berechnet.
Die gesamte Zunahme der Belastung setzt sich zusammen aus den elastischen
und plastischen Belastungszunahmen gemäß den folgenden Gleichungen:
∍ Hi = ∍ Hi e +∍ Hi p (3)
∍ ζ = H ∍ He (4)
wobei H die Elastizität-Matrix ist.
∍ Hip = ∍/ωf/ωζi (5)
wobei
∍/ = ∍ Hp/2k
∍ ζ = H (∍H-∍/ωf/ωζ) (6)
wenn ζ0 auf beiden Seiten der Gleichung (6) eingefügt wird, dann ergibt sich:
ζ0 = ζE-∍/Hωf/ωζ (7)
wobei ζE der Vektor der elastischen Testbelastung ist und ζE = ζ0+H∍H, ζ0 ist der
Beanspruchungsvektor vor der Aktualisierung bzw. Fortschreibung.
Für eine anfängliche Belastung befindet sich die Mitte in dem Ursprung des Bela
stungsbereichs, also ai = 0. Für eine kontinuierliche Belastung kann angenommen
werden, daß in der Fließfläche kein Bruch auftritt, falls sich die Mitte der aktiven
Fließfläche nicht in der entgegengesetzten Richtung zu dem Einheitsvektor bi be
wegt, der für die Historie gespeichert ist, solange die Bewegung der Mitte unver
ändert in der Richtung des Einheitsvektors bi stattfindet. Es werden dafür dann die
folgenden Gleichungen angewandt:
r = rE-∍/Hωf/ωζ, wobei rE = ζE-a (8)
rx+ry = (rx E+ry E)/[1+E∍/(2-Δ1)/(1-Θ)] (9a)
rx-ry = (rx E-ry E)/[1+E∍/(2+Δ1)/(1+Θ)] (9b)
rxy=rxy E/[1+E∍/Δ2/Δ2/(1+Θ)] (9c)
wobei E = Young Modul und Θ = Poisson-Beiwert.
Wenn in der vorhergehenden Fließfläche kein Bruch vorhanden ist, dann wird ge
mäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung eine Berechnung angewandt, die
sich unterscheidet von der Berechnung bei Vorhandensein eines Bruches. Wegen
der Abwesenheit eines abrupten Wechsels bei bi , also wenn E ≧ 1 in der nachfol
genden Gleichung (10), wird dann eine Gleichung mit nur einer Unbekannten ∍Hp
erhalten. Wird diese Gleichung in Bezug auf ∍Hp differenziert, dann wird eine Ab
leitung ebenfalls mit nur einer Unbekannten ∍Hp erhalten, weil
d∍/ /dHp = (1-k'Hp/k)/2k
k' ist die Ableitung von k in Bezug auf Hp und da/dHp = Ak'b.
Da f und seine Ableitungen in Bezug auf Hp nur eine Unbekannte beinhalten, kann
diese Unbekannte ∍Hp während der Verfahrensstufe 108 mittels des Newton'schen
Näherungsverfahrens gelöst werden, wenn die Ableitung nicht gleich Null ist.
Nach der anfänglichen Belastung, der Entlastung und der wiederholten Belastung
ergibt sich nach mehreren Zyklen das Vorhandensein von einigen Fließflächen mit
unterschiedlichen Inhaltsvektoren bi, die in einer Historienkartei gespeichert wer
den. Für eine fortgesetzt wiederholte Belastung nach weiteren Zyklen findet ein
Bruch der aktuell aktiven Fließfläche statt, wenn die Mitte der aktiven Fließfläche
in der entgegengesetzten Richtung zu dem Einheitsvektor bi bewegt wird, der in
der Historienkartei gespeichert ist. Der in der Historienkartei gespeicherte Ein
heitsvektor bi wird wiedergewonnen und aktiviert, sodaß in der Gleichung (2) ein
abrupter Wechsel von bi stattfindet. Das Vorhandensein oder das Fehlen eines
Bruchs bestimmt, welche der Gleichungen (9a) bis (9c) oder (11a) bis (11c) an
gewandt wird.
Ein Faktor E wird derart berechnet, daß die Zunahme der Belastung E∍H den Be
anspruchungsvektor erzeugt, der in der Historienkartei die frühere Fließfläche
bricht. Es ergeben sich hier die folgenden Gleichungen:
ζE = ζ0+EH∍H, ∍ζE = EH∍H (10)
rx E+ry E = [(ζ0x-ax)+(ζ0y-ay)]+E(∍ζx E+∍ζy E) (11a)
rx E-ry E = [(ζ0x-ax)-(ζ0y-ay)]+E(∍ζx E-∍ζy E) (11b)
rxy E = (ζ0xy-axy)+E∍ ζxy E (11c)
Wenn die somit in der Stufe 110 erhaltenen Gleichungen (11a), (11b) und (11c)
in die Gleichung (9) und nachfolgend in die Gleichung (1) eingesetzt werden, dann
wird für E eine quadratische Gleichung erhalten. Hier ist noch anzugeben, daß ∍Hp
und k aus der Historienkartei wiedergewonnen werden, weil sie in dieser Histori
enkartei gespeichert wurden noch bevor der Einheitsvektor bi seine Richtung ver
ändert. Es kann deshalb ∍/ berechnet werden. Wenn nun in der Verfahrensstu
fe 112 eine Auflösung nach E vorgenommen wird, dann ist für die Fließfläche das
Fehlen eines Bruchs feststellbar, solange die Wurzel von E größer als 1 ist. Wenn
sich für E ein Wert zwischen 0 und 1 ergibt, dann ist ein Bruch bei der vorherge
henden Fließfläche vorhanden. Wenn E kleiner als Null ist, dann liegt ein Fehler
vor.
Wenn E < 1, dann werden die Gleichungen (11a), (11b) und (11c) des Verfah
rensstufe 110 in die Gleichung (1) eingesetzt, sodaß sich daraus für E eine Lö
sung ergibt, die es ermöglicht, daß bei der vorhergehenden Fließfläche ein Bruch
stattgefunden hat. An dieser Stelle ist es dann erforderlich, die Verfahrensstufe 114
zu bestimmen, in welcher der Bruch erfaßt wird. Unter Verwendung der Informati
on, die aus der Historienkartei entnommen wurde, kann der Einheitsvektor bi ak
tualisiert werden. Die Zunahme der Belastung wird in der Verfahrensstufe 116 ak
tualisiert bzw. fortgeschrieben in der Form (1-E) ∍H, wobei das Verfahren solange
wiederholt wird, bis E < 1.
Für E ≧ 1 werden dann die Gleichungen (9a), (9b) und (9c) in der Verfahrens
stufe 106 wieder auf die Gleichung (1) angewandt und wie vorerwähnt durch das
Newton'sche Näherungsverfahren gelöst.
Claims (5)
1. Verfahren zur Simulierung der Verformung eines Blechs während eines Zieh
verfahrens, bei welchem das Blech eine Aufteilung erfährt, unter Verwendung
eines Rechners mit einem Speicher und von Werkzeugen, mit denen die Ver
formung des Blechs durchgeführt wird, wobei
- - eine Belastungszunahme, ∍ Hi, für eine mit einer anfänglichen Belastung er haltene Laststufe ermittelt und die Fließfläche des Blechs an den Werkzeugen ohne Unterbrechung entlastet und danach wieder belastet wird;
- - die gesamte Beanspruchung für die Belastungszunahme nach der Härtungsre
gel von Mroz gemäß der folgenden Gleichung für die Fließfläche berechnet
wird:
f{rx 2+ry 2-Δ1rxry+Δ2rxy 2-k2
{(1-Δ1/2)(rx+ry)2/2+(1+Δ1/2)(rx-ry)2/2+Δ2rxy 2-k2 = 0
wobei
Δ1 = 2R/ (1+R) und Δ2 = 2 (1+2R)/(1+R),
ri = ζi-ai, i = x, y, xy
∍ ai = A∍kbi
∍Hi = ∍ Hi e+∍ Hi p
∍ ζ = H ∍ He
∍ Hi p = ∍/ωf/wζi
wobei
∍/ = ∍ Hp/2k
∍ ζ = H (∍H-∍/ωf/ωζ)
ζ = ζE-∍/Hωf/ωζ
wobei ζE der Vektor der elastischen Testbelastung ist und
ζE-ζ0+H∍ H
r = rE-∍/Hωf/ωζ, wobei rE = ζE-a - - das Verfahren der radialen Rückkehr für die Gleichung der Fließfläche gemäß
den folgenden Gleichungen angewandt wird:
rx+ry = (rx E+ry E)/[1+E∍/(2-Δ1)/(1-Θ)]
rx-ry = (rx E-ry E)/[1+E∍/(2+Δ1)/(1+Θ)]
rxy = rxy E/[1+E∍/Δ2/(1+Θ)]
wobei E = Young Modul
und Θ = Poisson-Beiwert
∍/ = ∍ Hp/2y - - die Gleichung der Fließfläche durch Verwendung des Newton'schen Nähe rungsverfahrens auf gelöst wird;
- - eine Belastungszunahme, ∍ Hi, für eine mit einer wiederholten Belastung er haltene Belastungsstufe ermittelt wird, wobei es in der Fließfläche des Blechs an den Verformungswerkzeugen zu einem Bruch kommen kann;
- - die gesamte Beanspruchung für die Belastungszunahme nach der Härtungsre
gel von Mroz gemäß der folgenden Gleichung für die Fließfläche berechnet
wird:
f{rx 2+ry 2-Δ1rxry+Δ2rxy 2-k2
{(1-Δ1/2)(rx+ry)2/2+(1+Δ1/2)(rx-ry)2/2+Δ2rxy 2-k2 = 0
wobei
Δ1 = 2R/(1+R) und Δ2 = 2 (1+2R)/(1+R),
ri = ζi-ai, i = x, y, xy
∍ai = A∍ kbi
∍ Hi = ∍ Hi e+∍ Hi p
∍ ζ = H ∍ He - - das Verfahren der radialen Rückkehr für die Gleichung der Fließfläche gemäß
den folgenden Gleichungen angewandt wird:
rx E+ry E = [(ζ0x-ax)+(ζ0y-ay)]+E (∍ζx E+∍ζyE)
rx E-ry E = [(ζ0x-ax)-(ζ0y-ay)]+E (∍ζx E-∍ζyE)
rxy E = (ζ0xy-axy)+E∍ ζxyE; - - die Gleichung der Fließfläche für E aufgelöst wird, wobei wenn E < 1 vorhan dene Daten für die Bestimmung der gesamten Beanspruchung und eine Rück stellung der Belastungszunahme benutzt werden;
- - die Berechnungsstufe für die gesamte Beanspruchung bei der Belastungszu nahme nach der Härtungsregel von Mroz solange wiederholt wird bis E ≧ 1; wobei
- - für E ≧ 1 die folgenden Gleichungen für die Gleichung der Fließfläche ange
wandt und die Gleichung der Fließfläche durch Verwendung des New
ton'schen Näherungsverfahrens wie folgt aufgelöst wird:
rx+ry = (rx E+ry E)/[1+E∍/(2-Δ1)/(1-Θ)]
rx-ry = (rx E-ry E)/[1+E∍/(2+Δ1)/(1+Θ)]
rxy = rxy E [1+E∍/Δ2/(1+Θ)]
(1-Δ1/2) (rx+ry)2/2+(1+Δ1/2) (rx+ry)2/Δ2+Δ2rxy 2-k2 = 0.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem die Stufe der Bestimmung für das
Vorhandensein eines Bruches in der firüheren Fließfläche mit den folgenden
weiteren Stufen ausgeführt wird:
- - Anwendung der folgenden Gleichungen auf die Gleichung der Fließfläche:
rx E+ry E = [(ζ0x-ax)+(ζ0y-ay)]+E(∍ζx E+∍ζy E)
rx E-ry E = [(ζ0x-ax)-(ζ0y-ay)]+E(∍ζx E-∍ζy E)
rxy E = (ζ0xy-axy)+E∍ ζxy; - - Auflösung der Gleichung für die Fließfläche für E.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem für die Anwendung der pas
senden Gleichungen die Bestimmung E < 1 durchgeführt wird und historische
Daten für die Bestimmung der gesamten Beanspruchung verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei welchem die Stufe zur Auflö
sung der Gleichung für die Fließfläche durch Verwendung des Newton'schen
Näherungsverfahrens weiterhin eine Stufe zur Schätzung von ∍ Hp umfaßt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei welchem die Stufe der Schätzung von ∍ Hp die
folgenden Beziehungen umfaßt:
ζ0e=(r0x 2+r0y 2-Δ1r0xr0y+Δ2r0xy 2)½
∍ H# Δ3(∍Hx 2+∍Hy 2+Δ1 ∍Hx ∍ Hy+Δ1 ∍ Hxy 2/4R)½
wobei
Δ3 (1+R)/(1+2R)½
H=H0+∍ H# (ζ0e/E+H0 p)+∍ H;
wobei sich aus der Beziehung für die Beanspruchung durch einachsige Belastung folgendes ergibt:
ζ# KHn, da
He#ζ/E, und
Hp#H-He.
ζ0e=(r0x 2+r0y 2-Δ1r0xr0y+Δ2r0xy 2)½
∍ H# Δ3(∍Hx 2+∍Hy 2+Δ1 ∍Hx ∍ Hy+Δ1 ∍ Hxy 2/4R)½
wobei
Δ3 (1+R)/(1+2R)½
H=H0+∍ H# (ζ0e/E+H0 p)+∍ H;
wobei sich aus der Beziehung für die Beanspruchung durch einachsige Belastung folgendes ergibt:
ζ# KHn, da
He#ζ/E, und
Hp#H-He.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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