DE19500245A1 - Verfahren und Anordnung zur Unterstützung des Entwurfs von Blechformwerkzeugen - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Unterstützung des Entwurfs von BlechformwerkzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren einsetzbar in einem
Computer mit Speicher zur Unterstützung des Entwurfs von
Blechumformwerkzeugen, insbesondere für ein Umformwerkzeug
mit einem Gesenk, einem Stempel und einem Niederhalter, de
ren Oberflächen zur Umformung eines Metallbleches zu einem
Blechteil gestaltet sind, und einer Formvertiefung, wobei
das Metallblech eine Oberfläche, die als Netz mit minde
stens einem Knoten dargestellt ist, aufweist sowie eine An
ordnung zur Unterstützung des Entwurfs von Blechumformwerk
zeugen, verwendbar für ein Umformwerkzeug mit einem Gesenk,
einem Stempel und einem Niederhalter, deren Oberflächen zur
Umformung eines Metallbleches zu einem Blechteil gestaltet
sind, wobei das Metallblech als Netz mit mindestens einem
Knoten dargestellt ist.
Die Erfindung betrifft also ein Verfahren zur Oberflächen
gestaltung eines Niederhalters einer metallblechverarbei
tenden Maschine.
Das herkömmliche Ziehverfahren zur Umformung von Blechbau
teilen besitzt im allgemeinen zwei Stufen: das Aufsetzen
des Niederhalters (Eingreifen des Niederhalters) und das
Schließen das Gesenks. Während der ersten Stufe wird die
Blechronde durch den Niederhalter, dessen Kontaktfläche
große, aus der flachen Ebene abweichende Rundungen entlang
mindestens zwei Kanten besitzen kann, am äußeren Umfangbe
reich festgeklemmt. Das Blech wird auf die untere Kontakt
fläche des Niederhalters auf dem Gesenk gelegt, der obere
Niederhalter bewegt sich nach unten, um in die Niederhal
terform einzugreifen, auch Aufsetzen des Niederhalters ge
nannt. In der zweiten Stufe bewegt sich der Stempel durch
den Niederhalter nach unten, um eine konturierte Blechform
auszubilden. Beim Schließen des Gesenks wird das Blech beim
Tiefziehen im sich schließenden Gesenk zwischen Niederhal
ter und Gesenk unter Anpassung an die Formvertiefung
streckgezogen.
Die Konfiguration des Niederhalters muß für Bleche beim
Aufsetzen des Niederhalters berechnet werden, um durch wei
tere Auswertungen das Schließen des Gesenks in der zweiten
Stufe bestimmen zu können. Der innere, nicht festgeklemmte
Bereich des Blechs biegt sich tatsächlich durch. Seine de
formierte Form ist aufgrund des Gewichtes des Bleches und
der erzwungenen Biegungen im äußeren Umfangsbereich kom
plex.
Blechronden, die nicht von Anfang an an einem zentralen Ab
schnitt des durchgebogenen Bereiches des Bleches durch den
Ziehstempel berührt werden, neigen zur Faltenbildung im
vollständig umgeformten Blech. Um den Stempel so zu gestal
ten, daß bei jeder besonderen Anwendung das Blech an einem
solchen, zentralen Abschnitt berührt wird, muß die defor
mierte Form des beim Aufsetzen des Niederhalters festge
klemmten Bleches bekannt oder bestimmbar sein, um eine Um
gestaltung des Stempels bzw. des Gesenks zu ermöglichen.
Zusätzlich würde eine unpräzise gestaltete Niederhalterkon
taktoberfläche einen Materialüberschuß in der Formvertie
fung des Gesenks bewirken. Dies führt außerdem zu einem
Ausbeulen des Metallbleches während des Tiefziehvorganges.
Der Stand der Technik verwendete bisher im wesentlichen
drei Lehren:
- (i) ein trial and error Verfahren zur Herstellung von Nie derhaltern und Stempel/Gesenkanordnungen mit einem physikalischen Formvorgang (physical plaster develop ment), gefolgt von Überarbeitungs- und Umgestaltungs vorgängen, bis die erwünschte Form erzielt wird;
- (ii) ein geometrisches, CAD verwendendes Verfahren, das auf angenäherte Projektionen der Oberflächen basiert, die der geometrischen Form jedes Abschnittes der Nieder halterform am nächsten kommen; und
- (iii) ein Vorausbestimmen des Aufsetzens/Ergreifens des Niederhalters durch Verwendung einer Linear-Theorie, bei der die Blechdurchbiegung proportional zur aufge brachten Kraft angenommen wird (ein Standard Finite- Elemente-Programm, wie NASTRAN, zur Durchführung der Linear-Theorie ist käuflich erhältlich).
Das erste Verfahren ist zu kosten- und zeitaufwendig, wäh
rend das zweite Verfahren zu einfach ist und zu einer
schlechten Qualität der Ziehteile führt, da mechanische Ei
genheiten, Dicke und Reibungseigenschaften des Metalles
nicht berücksichtigt werden. Außerdem kann sich das durch
das geometrische Verfahren vorherbestimmte Aufsetzen des
Niederhalters von der tatsächlichen, im Presswerk beobach
teten Form unterscheiden, da das rein geometrische Verfah
ren der Anpassung der Oberflächen die mechanischen Eigen
heiten des Bleches nicht berücksichtigt. Das führte dazu,
daß eine Werkzeugmacherei zur Überprüfung und ggf. zur
Überarbeitung des ausgestalteten Oberflächenentwurfs des
Niederhalters erforderlich ist. Dadurch wurden nicht nur
teure Versuche notwendig, um Ungenauigkeiten auszugleichen,
sondern machte auch die Ausgestaltung einer optimalen Nie
derhalterkontaktoberfläche unmöglich. Das letzte Verfahren
verwendet eine klassische Linear-Theorie, die zur Berech
nung großer Durchbiegungen ungeeignet ist. Ein Artikel, der
die Verwendung des zuletzt genannten Verfahrens beschreibt,
ist, "Evaluation Method of Pressforming Severity in CAD Ap
plications" von Takahashi et al aus Computermodeling of
Sheet Forming Process (Computer-Formgebung bei Blechumform
verfahren), herausgegeben von Wang und Tang, "THE METALLUR
GICAL SOC.", Seite 37-50, 1985.
Das US-Patent 5,128,877 von Tang, übertragen an die Rechts
nachfolgerin der vorliegenden Erfindung, offenbart ein Ver
fahren zum schnellen und präzisen Bestimmen der Form einer
unsymmetrischen, vieleckigen Blechronde, die tiefgezogen
werden soll, bei aufgesetztem Niederhalter. Das Verfahren
umfaßt im wesentlichen drei Schritte:
- (a) Bilden eines auf Koordinaten basierenden Modells der Blechaußenkontur der Ronde;
- (b) Bestimmung der Verschiebungs-Randbedingungen gemäß
nichtlinearen Theorien aus der Mechanik beim Aufsetzen
des Niederhalters mit:
- (i) Definieren von Bogenliniensätzen, um die Abbil dungen gegenüberliegender Seiten der Blechaußen kontur größter Biegung auf gebogenen Ebenen anzu passen, während die Ronde ausgehend vom bekann ten, flachen Zustand der Kontaktoberfläche des Niederhalters entsprechend schrittweise gebogen und jede Bogenlinie beim Durchlaufen eines festen Punktes überwacht wird, während sich ihr Radius ändert;
- (ii) Interpolation der Bogenlinien, um Punkte auf den nicht abgebildeten, gegenüberliegenden Seiten großer Biegung zu erzeugen und somit die Nieder halterkontaktoberfläche entlang der Blechaußen kontur dieser Seiten zu definieren;
- (iii) Definieren der Niederhalterkontaktoberfläche für die Blechaußenkonturen entlang der Seiten gerin ger Biegung, indem diese Seiten durch proportio nale Verringerung der Überdeckung oder des Ab standes während des Biegevorganges in Schritt (b) (i) auf die Niederhalterkontaktoberfläche ge drückt werden; und
- (c) Bestimmen der deformierten Form der sich innerhalb der Stempelöffnung durchbiegenden Ronde.
Dieses Verfahren ist jedoch nur zur Bewertung eines vorge
gebenen Entwurfs der Niederhalterkontaktoberfläche für eine
Blechronde in der ersten Umformstufe verwendbar und demzu
folge kein Konstruktionsmittel. Demzufolge ist es wün
schenswert, ein flexibles, schnelles und präzises Verfahren
zum Entwerfen einer Niederhalterkontaktoberfläche zu schaf
fen, das die mechanischen Eigenheiten des Metallbleches
einbezieht.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein flexibles, schnelles
und präzises Verfahren zur Gestaltung einer Niederhalter
kontaktoberfläche zu schaffen, das die mechanischen Eigen
heiten des Metallbleches berücksichtigt.
Das Verfahren löst die Aufgabe durch: Auswerten eines er
sten von einem ersten Entwurf der Niederhalterkontaktober
fläche abhängigen Aufsetzens des Niederhalters während ei
ner ersten Umformstufe des Metallbleches, bei dem minde
stens ein Knoten auf die Niederhalterkontaktoberfläche ge
drückt wird; Erfassen eines Bereiches unzulässiger Deforma
tion des Metallblechnetzes innerhalb der Formvertiefung;
Identifizieren mindestens eines der gegen die Niederhalter
kontaktoberfläche gedrückten Knotens, der mit der unzuläs
sigen Deformation verbunden ist; Loslassen des mindestens
einen identifizierten Knotens, um diesem Bewegungen zu er
möglichen, wenn das Metallblech einen entspannten Zustand
annimmt; und Umgestalten des ersten Entwurfs der Niederhal
terkontaktoberfläche auf Grundlage des entspannten Zustan
des des Metallbleches, um eine verbesserte Niederhalterkon
taktoberfläche zu erzielen.
Außerdem betrifft die Erfindung eine Anordnung Mittel zum
Auswerten eines ersten von einem ersten Entwurf der Nieder
halterkontaktoberfläche abhängigen Aufsetzens des Nieder
halters während einer ersten Umformstufe des Metallbleches,
bei der mindestens einer der Knoten auf die Niederhalter
kontaktoberfläche gedrückt wird; Mittel zum Erfassen eines
Bereiches mit unzulässiger Deformation des Metallblechnet
zes; Mittel zur Identifizierung mindestens eines der gegen
die Niederhalterkontaktoberfläche gedrückten Knoten, der
mit der unzulässigen Dechdeformation verbunden ist; Mittel
zum Loslassen des mindestens einen identifizierten Knotens,
um dem identifizierten Knoten Bewegungen zu ermöglichen,
wenn das Metallblech einen entspannten Zustand annimmt; und
Mittel zur Umgestaltung des ersten Entwurfs der Niederhal
terkontaktoberfläche auf Grundlage des entspannten Zustan
des des Metallbleches, um eine verbesserte Niederhalterkon
taktoberfläche zu erzielen, aufweist.
Um die obengenannte Aufgabe, weitere Ziele und Merkmale der
Erfindung zu erfüllen, wird ein Verfahren für einen Compu
ter mit Speicher zur Unterstützung des Entwurfs von Metall
blechumform-Werkzeugen geschaffen, das für ein Umformwerk
zeug, mit einem Gesenk, einem Stempel und einem Niederhal
ter, deren Kontaktoberfläche für die Umformung des Metall
bleches in ein Blechformteil gestaltet sind, verwendbar
ist, wobei das Metallblech als ein Netz mit mehreren Knoten
dargestellt ist. Das Verfahren umfaßt Auswerten des ersten
Aufsetzens des Niederhalters in Verbindung mit einem ersten
Entwurf der Oberfläche des Niederhalters während einer er
sten Umformstufe des Metallbleches, bei der mindestens ei
ner der Knoten des Metallblechnetzes auf die Niederhalter
kontaktoberfläche gedrückt wird und Erfassen eines unzuläs
sig deformierten Bereiches des Metallblechnetzes innerhalb
der Formvertiefung. Das Verfahren umfaßt außerdem Identifi
zieren mindestens eines an die Niederhalterkontaktoberflä
che gedrückten Knotens in Verbindung mit einer unzulässigen
Metallblechdeformation und Loslassen mindestens eines der
identifizierten Knoten, um diesem Bewegungen zu ermögli
chen, wenn das Metallblech entspannt wird. Das Verfahren
umfaßt außerdem Umgestaltung des ersten Entwurfs der Ober
fläche des Niederhalters auf Grundlage des entspannten Me
tallbleches, um eine verbesserte Niederhalterkontaktober
fläche zu erzielen.
Außerdem ist eine Anordnung zur Durchführung dieses Verfah
rens vorgesehen.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteran
sprüchen.
Die sich durch die Erfindung ergebenen Vorteile sind zahl
reich. Beispielsweise ermöglicht das Verfahren die Gestal
tung einer optimalen, wölbungsfreien Niederhalterkontak
toberfläche in deutlich kürzerer Zeit als es mit herkömmli
chen Verfahren möglich ist.
Die obengenannte Aufgabe, weitere Ziele, Merkmale und Vor
teile der Erfindung sind aus der nachfolgenden, detaillier
ten Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Er
findung in Verbindung mit der begleitenden Zeichnung er
sichtlich. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine geschnittene Ansicht einer Tiefziehpresse
für Karosseriebauteile beim Umformvorgang mit
aufgesetztem Niederhalter und Stempel im nichtak
tiven Zustand;
Fig. 2 eine geschnittene Ansicht einer Tiefziehpresse
für Karosserieteile beim Umformvorgang mit ge
schlossenem Gesenk, wobei sich der Stempel in ei
ner aktiven, in die Formvertiefung abgesenkten
Stellung befindet;
Fig. 3 ein Blockschaltbild eines Computers zur Verwen
dung mit der Erfindung;
Fig. 4 ein Ablaufdiagramm der kurzgefaßten Verfahrens
schritte der Erfindung;
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines Beispieles
eines auf Koordinaten basierenden Modells, das
für den ersten Schritt des hier beschriebenen
Verfahrens verwendet wird;
Fig. 6 eine schematische Darstellung eines einzelnen Bo
gensegmentes, das zur Definition einer Bogenlinie
entlang einer Seite größter Biegung verwendet
wird;
Fig. 7 eine Draufsicht des auf Koordinaten basierenden
Modelles der Fig. 5;
Fig. 8 eine vergrößerte Ansicht zweier Fluchtlinien und
eines gebogenen Segmentes, das Zwischenpositionen
beim Biegen eines solchen Segmentes darstellt;
Fig. 9 eine schematische Darstellung einer Niederhalter
kontaktoberfläche für die Blechaußenkontur ent
lang der Seiten größter Biegung, wobei diese Sei
ten durch proportionale Verringerung der Abstände
während des Biegevorgangs auf die Niederhalter
kontaktoberfläche gedrückt werden;
Fig. 10 eine Draufsicht auf das in dreieckige Elemente
unterteilte Rondenmodell, das zur Bestimmung der
deformierten Form der sich innerhalb der Umlauf
kante der Stempelöffnung durchbiegenden Ronde
verwendet wird;
Fig. 11a-11c einen Eindruck/Aufsetzbereich des Niederhal
ters bei einem ersten Entwurf der Oberfläche des
Niederhalters, den Unterschied zwischen dem er
sten Entwurf und dem erfindungsgemäß revidierten
Entwurf bzw. einen überarbeiteten Eindruck/Auf
setzbereich des Niederhalters frei jeglicher
Wölbungen;
Fig. 12a-12b einen Eindruck/Aufsetzbereich des Niederhal
ters eines ersten Entwurfs eines Niederhalters
für Automobilkotflügel mit schlechtem Design bzw.
einen Eindruck/Aufsetzbereich des Niederhalters
bei einem erfindungsgemäß verbesserten Niederhal
ter; und
Fig. 13a-13c einen unzulänglichen ersten Entwurf eines
Niederhalters für Fahrzeugmotorhauben, ein Ge
staltungsvorschlag der Motorhaube bzw. ein ver
besserter Entwurf des Niederhalters, der dem Ge
staltungsvorschlag entspricht.
Die Fig. 1 und 2 zeigen geschnittene Ansichten einer Tief
ziehpresse für Automobilkarosseriebauteile beim Metallum
formvorgang mit aufgesetztem Niederhalter bzw. geschlos
senem Gesenk. Bei aufgesetztem Niederhalter, am besten in
Fig. 1 zu sehen, ist der Niederhalter aufgesetzt und hält
den äußeren Umfangsbereich der Blechronde fest. Der obere
Niederhalter senkt sich und schließt die Niederhalteranord
nung, auch Eingreifen des Niederhalters genannt. Bei ge
schlossenem Gesenk, am besten in Fig. 2 zu sehen, senkt
sich der Stempel durch den Niederhalter und preßt die
Blechronde, wobei das konturierte Automobilkarosseriebau
teil ausgeformt wird. In dieser Stufe muß das Problem der
Oberflächenreibung an den Kontaktflächen gelöst werden, um
präzise Tiefziehumformergebnisse sicherzustellen.
Wie in Fig. 1 und 2 gezeigt, ist das untere Gesenk nicht
nur dazu ausgelegt, die mittig angeordnete Formvertiefung,
in die die Blechronde tiefgezogen wird, bereitzustellen,
sondern besitzt auch eine ringförmige Oberfläche, auf die
der obere Niederhalter vor der Tiefziehstufe gesenkt wird.
Um sicherzustellen, daß nach dem Tiefziehen keine Falten im
inneren, sich durchbiegenden Blechbereich auftreten, muß
die den äußeren Umfangsbereich der Blechronde festklem
mende Niederhalterkontaktoberfläche genau ausgeführt sein.
Selbstverständlich muß die innere Umlaufkontur eines sol
chen Niederhalters sowohl der erwünschten, endgültigen Au
ßenkontur des auszuformenden Karosseriebauteils entspre
chen, als auch so vorgeformt sein, daß Falten verhindert
werden, wenn die Ronde aus den ineinandergreifenden Nieder
halter-/Gesenkoberflächen in die Formvertiefung tiefgezogen
wird. Die Konturen und Form des sich durchbiegenden Berei
ches muß vor dem Tiefziehumformen bekannt sein, damit der
oberere Stempel so ausgelegt ist, daß er den sich durchbie
genden Bereich zuerst in einem Mittel-Bereich der Ronde be
rührt. Die Kenntnis der exakten, sich durchbiegenden Form
des inneren Rondenbereiches ist wichtig, um zu wissen, ob
irgendein außenmittiger Kontakt zwischen dem oberen Stempel
und dem sich durchbiegenden Bereich hergestellt wird. Durch
solche Vorkenntnisse kann der Oberflächenverlauf des Nie
derhalters angepaßt werden, um zu ermöglichen, daß der sich
durchbiegende Bereich der Ronde an einem Mittel-Bereich
durch den Stempel berührt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise auf einem
Computer, wie einer IBM RS6000 Workstation, durchgeführt,
dessen funktionales Ablaufdiagramm in Fig. 3 darstellt ist.
Wie in Fig. 3 gezeigt, umfaßt der Computer eine zentrale
Rechnereinheit (CPU) 10, einen Schreib-Lesespeicher (RAM)
oder Kernspeicher 12, einen Plattenspeicher 14, eine An
zeige oder eine ähnliche Ausgabeeinheit 16 und Eingabemit
tel 18, wie eine Tastatur. Der Computer simuliert die Um
formung von Automobilkarosseriebauteilen aus Metallblech.
Fig. 4 zeigt ein Ablaufdiagramm, das die Schritte des er
findungsgemäßen Verfahrens darstellt. In Schritt 20 wird
ein auf Koordinaten basierendes Modell einer Blechaußenkon
tur (beispielsweise der äußeren Umlaufkontur einer Ronde)
und einer Umlaufkontur der Stempelöffnung (beispielsweise
die Umrandung einer Öffnung durch sich der Stempel bewegt)
für eine unsymmetrische, mehreckige Ronde ausgebildet. Das
auf Koordinaten basierende Modell, am besten in Fig. 5 zu
sehen, wird durch Eingabedatenpunkte gebildet, um eine
Blechaußenkontur 50 und eine Umlaufkontur der Stempelöff
nung 52 zu erzeugen.
Wie in Fig. 4 und 5 gezeigt, werden in Schritt 22 die Rand
bedingungen für die einander gegenüberliegenden Seiten oder
Kanten 54, 56 der Blechaußenkontur größter Biegung bei auf
gesetztem Niederhalter entwickelt, indem hypothetisch die
Ronde inkremental, ausgehend von einem bekannten, ebenen
Zustand, in den Zustand bei aufgesetztem Niederhalter gebo
gen wird, während die Bogenlinien 58 und 56 beim Durchfah
ren eines festen Ankerpunktes A (siehe Fig. 6) auf Änderung
ihres Radius überwacht werden. Zum Zweck der Erörterung
wird hier der Begriff Bogenlinie für ein mit einer Geraden
zusammengesetztes Bogensegment verwendet, der mit einer
vollständig abgebildeten gebogenen Seite übereinstimmt.
Dazu werden die Seiten größter Biegung 54 und 56 auf Hilfs
ebenen 62 und 64 abgebildet (siehe Fig. 7). Die Ronde wird
zuerst auf eine parallele Hilfsposition transponiert, die
durch den ausgewählten Ankerpunkt A verläuft, der so ange
nähert ausgewählt ist, daß die Ronde ohne extreme vertikale
Verschiebung der Kontur der aufgesetzten Niederhalteranord
nung entspricht.
Unter diesen theoretischen Bedingungen wird die Ronde in
kremental in einen Zustand bei aufgesetztem Niederhalter
gebogen, wodurch die Koordinaten in der Abbildungsebene von
geraden und gebogenen Bogensegmenten 66 entlang solcher
Seiten definiert werden (siehe Fig. 6).
Wenn die Seite aus Kurven zusammengesetzt ist, werden zu
sätzlich für solche Kurven Bogensegmente verwendet, Punkt A
bleibt jedoch für alle Segmente oder Kurven gleich, wie in
den Fig. 6 bis 8 gezeigt. Das Bogensegment 66 bildet in
Verbindung mit zwei geraden Liniensegmenten 68 und 70 eine
Bogenlinie, wie in Fig. 6 gezeigt. Jede Bogenlinie besitzt
einen Ankerpunkt A, der mit dem Endpunkt des Bogensegments
66 zusammenfällt. Die die Ankerpunkte A auf den zwei Bogen
linien verbindende Linie, die lotrecht auf den Bogenebenen
steht, wird Ankerlinie genannt. Eine durch den Ankerpunkt
verlaufende Bogenlinie mit einem vorgegebenen Verlauf 72
bezweckt, daß das Blech während der Niederhalteranalyse an
gemessen unterstützt ist (ohne starre Bewegung des Körpers
oder Überbestimmung). Der spezifische Verlauf 72 gleicht
dem Neigungswinkel (tipping angle) des Bleches bei seiner
Anfangsposition auf der Oberfläche des Niederhalters. Eine
aus nur einem Bogen bestehende Bogenlinie wird in den Fig.
6 und 8 verwendet; zwei Tangenten 68 und 70 (am besten in
Fig. 6 zu sehen) laufen in einem Bogen zusammen, der in ei
nem bestimmten Verlauf an einem Punkt P einen Radius R auf
weist, wobei der Bogen durch den Ankerpunkt A verläuft.
Bei der Anfangsposition des Bleches ist die Gerade FDEG die
Schnittgerade des Bleches in seiner Ausgangsposition mit
einer der Bogenebenen. Zur einfacheren Berechnung wird sie,
durch den Ankerpunkt A verlaufend, nach F′G′ verschoben und
der Biegevorgang aus dieser Stellung gestartet. Bei einer
Zwischenposition (i-1) besitzt der Bogen Bi-1 Pi-1A einen
Radius Ri-1 und die Tangente im Punkt Pi-1 verläuft paral
lel zu FG. Zwei Tangenten sind bei Di-1Bi-1 und AEi-1 ge
zeigt. Es bleibt festzustellen, daß der Bogen durch den An
kerpunkt A verläuft und sich die Länge des Bogens nicht än
dert.
Ausgehend von der Zwischenposition in eine fortgeschrittene
Zwischenposition wird der Bogen einen Radius Ri aufweisen.
Ein durch sein Zentrum O′i gezogener Bogen B′iPi-1A′i mit
einem Radius Ri liegt auf der Geraden Oi-1Pi-1. Aus diesem
Grund ist in Punkt Pi-1 die Tangente des Bogens mit Radius
Ri parallel zu FG. Der Bogen B′i-1Pi-1A′i wird dann (ohne
jegliche Drehung) nach BiPiAi so verschoben, daß er durch
den festen Punkt A verläuft und die Tangente bei Pi noch
parallel zu FG ist. Es bleibt festzustellen, daß das Zen
trum des Bogens von O′i nach Oi verschoben ist, wodurch XO
und ZO bestimmt werden. Zwei Tangenten DiBi und AEi können
angelegt werden, wobei DiBi gleich DB und AEi gleich AE
ist. Bei jedem Zwischenschritt ist die Gleichung für einen
Bogen:
(Xi-1-Xo)² + (Zi-1-Zo)² = (Ri-1)²
in einem nachfolgenden Schritt wird aus ihr:
(Xi-o)² + (Zi-o)² = (Ri)²
wobei O und O so bestimmt sind, daß der Bogen durch einen
festen Punkt verläuft und der Verlauf in einem Punkt des
Bogens vorgegeben ist. Somit ist der Zuwachs der Verschie
bungsrandbedingungen:
ΔZ = Zi-Zi-1.
Um die Konvergenz der numerischen Lösung bei jedem Zwi
schenschritt sicherzustellen, darf ΔZ nicht größer als
ein vorgegebener Wert, wie 5 cm (2 Inches), sein. Somit
wird, wie in Fig. 8 dargestellt, der Bogen, ausgehend von
einer Anfangsposition mit unendlichem Radius (gerade),
einen Radius Ri-1, einen Radius Ri und schließlich einen
Radius R in seiner Endstellung annehmen.
In den Fig. 4 und 9 ist das Verfahren zur Bestimmung des
Abstandes 74 oder der Überdeckung der Oberfläche des Nie
derhalters 76 und den Punkten der Seiten geringer Biegung
78 und 80 der Blechaußenkontur gezeigt. Wie in Schritt 24
der Fig. 4 gezeigt, werden diese Seiten auf die Oberfläche
des Niederhalters 11 (Fig. 1) gedrückt, indem der Abstand
74 oder die Überdeckung während des Biegevorgangs, wie
nachfolgend beschrieben, proportional verringert wird.
Die Randbedingung für einen Punkt Ar auf der Kante der ge
walzten Oberfläche der am wenigsten gebogenen Seite der Au
ßenkontur des Bleches ist ΔZ = Zb-Zr, wobei Zb die Z-
Koordinate des Punktes Ab auf der Oberfläche des Niederhal
ters ist, der die gleichen X- und Y-Koordinaten besitzt,
wie der Punkt Ar. Da der Biegevorgang "n"-Schritte auf
weist, bis die endgültige Form erreicht ist, wird Δ Z/n
als inkrementale Randbedingung für jeden Schritt eines
Punktes auf der Kante geringer Biegung bestimmt.
Wie in Fig. 4 gezeigt, umfaßt, entsprechend Schritt 24, die
Bestimmung der deformierten Form ein Bestimmen des Ver
schiebungsanteils an den Knoten der Elemente, in die das
Blech, einschließlich des sich durchbiegenden Bereiches der
Ronde, unterteilt ist (siehe Fig. 10). Die Bestimmung kann,
aufgrund der nichtlinearen Eigenschaften großer Durchbie
gungen der Ronde, durch Lösen eines Grenzwertproblems in
inkrementalen Schritten durchgeführt werden. Die inkremen
talen Verschiebungsrandbedingungen für Punkte auf der Au
ßenkontur des Bleches werden durch die nachfolgenden
Schritte 22 und 24 festgelegt, während die Zunahme der
Kraft durch das Gewicht der Ronde verursacht ist. Das
Grenzwertproblem ist auf Grundlage der nichtlinearen Scha
len-Theorie (shell theory) formuliert, während die Finite
Elemente-Methode dazu verwendet wird, die Deformation in
nerhalb der Umlaufkante der Stempelöffnung zu berechnen.
Bei der Schalen-Theorie wird das Metallblech als dünne
Schalenstruktur betracht.
Die nicht deformierte Metalloberfläche der Schale wird zur
Bezugsoberfläche. Bei Annahme einer dünnen Schale ist der
Spannungszustand ungefähr eben, d. h. die Auswirkungen der
auf die Bezugoberfläche wirkenden Normalspannungen und
transversalen Schubspannungen können unberücksichtigt blei
ben. Durch Verwendung der Schalen-Theorie kann das dreidi
mensionale Blech durch eine einzige Oberfläche (seine mitt
lere Oberfläche) dargestellt werden. Die Beanspruchung an
einem Punkt des Bleches wird ausgedrückt durch:
εαβ = γαβ + Zα,β (α, β = 1,2)
wobei γαβ die Belastung der mittleren Oberfläche, α,β
die Änderung der Biegung der mittleren Oberfläche und z der
Abstand zur mittleren Oberfläche ist.
Die nicht deformierte, mittlere Oberfläche wird durch:
x = x(θα)
(α = 1,2)
(α = 1,2)
und die deformierte, mittlere Oberfläche durch:
= (θα),
= x + u
= x + u
dargestellt. Die Belastung der mittleren Oberfläche wird
berechnet durch:
γαβ = (αβ-ααβ)/2
wobei
ist und αβ mit der gleichen Formel berechnet wird, jedoch
x durch ersetzt wird. Die Änderung der Biegung wird aus
gedrückt durch:
kαβ = -(αβ-bαβ) + (CORRSTR)
wobei CORRSTR ein durch die Streckung verursachter Korrek
turwert ist, und wobei:
n die Normale auf der mittleren Oberfläche und αβ mit der
gleichen Formel berechnet, jedoch n durch und x durch
ersetzt wird. Die Belastungszunahme wird durch das Bela
stungsinkrement:
Δσαβ = DαβξζΔεξζ
ausgedrückt, wobei D der Materialtensor der Ronde ist.
Durch Anwendung des Prinzips der virtuellen Arbeit, wird
das Gleichgewicht der gegenwärtigen Anordnung wie folgt
dargestellt:
wobei die Belastung δεαβ durch die virtuelle Verrückung δu₁
verursacht wird, A die Gesamtfläche der Rondenoberfläche, h
die deformierte Dicke und fi das Gewicht der Ronde pro
Oberflächeneinheit ist.
Wie am besten aus Fig. 10 erkennbar, wird die Finite-Ele
mente-Methode (Verschiebungsverfahren), wie zuvor schon er
wähnt, durchgeführt, indem die mittlere Oberfläche eines
Bleches in kleine Elemente unterteilt ist, wobei die Ele
mente in diesem Fall Dreiecke 82 sind. Die Scheitelpunkte
84, 86 und 88 der Dreiecke werden Knotenpunkte oder Knoten
genannt. Innerhalb jedes Dreieckes 82 wird eine deformierte
Form durch die Verschiebungsbedingungen und die Verschie
bungsgradienten an den drei Knoten bestimmt. In der Scha
len-Theorie werden die Spannungen durch die Bedingungen der
Knotenverschiebungen ausgedrückt; deshalb können die Bela
stungen durch Bedingungen der Knotenverschiebungen unter
Verwendung der Belastungs-/Spannungsbeziehung ausgedrückt
werden. Unter Verwendung der zuvor beschriebenen Gleichge
wichtsbedingungen kann die nachfolgende Gleichgewichtsbe
ziehung für die Ronde erstellt werden:
KtΔU-ΔF
wobei Kt die tangentiale Steifigkeitmatrix und ΔF die Zu
nahme der durch das Gewicht der Ronde aufgebrachten Kraft
ist. Zu bemerken ist, daß die Gleichgewichtsbeziehung in
inkrementaler Form beschrieben ist, da es sich um ein
nichtlineares Problem handelt und ein schrittweiser Li
nearisierungsprozeß verwendet wird. Ein Teil der Koordina
ten des Verschiebungsinkrementalvektors ΔU ist aus den
Schritten 22 und 24 bekannt; die restlichen Koordinaten von
ΔU können relativ schnell aufgrund der raschen Konvergenz
dieses Verfahrens bestimmt werden. Durch Addition der ge
samten Verschiebungsanteile wird so die endgültige Form der
Ronde innerhalb der Umlaufkante der Stempelöffnung im
Schritt 26 der Fig. 4 berechnet.
Die Konvergenz kann sich aus verschiedenen Gründen ver
schlechtern. Beispielsweise können bleibende Beulen (snap
through-type buckling) auftreten. In der Nähe des Ansatzes
der Beule ist die tangentiale Steifigkeitsmatrix beim
Newton-Raphson-Verfahren nachteilig beeinflußt oder ausge
prägt, da sie die Steifigkeit einer instabilen Struktur
darstellt. Aufgrund der großen, auf dieser Matrix basieren
den Knotenverschiebungsinkremente divergiert das iterative
Lösungsverfahren. Die am 28. Oktober 1993 angemeldete US-
Patentanmeldung 08/143,024 mit dem Titel "Method and Appa
ratus For Predicting Post-Buckling Deformation of Sheet Me
tal" (Verfahren und Vorrichtung zur Voraussage von Metall
blechdeformationen nach Einbeulungen), übertragen an den
Rechtsnachfolger der vorliegenden Erfindung, offenbart ein
Verfahren zur Ermittlung und Lösung dieser Konvergenzpro
bleme, um eine Voraussage der Verformung von Metallblech
nach dem Einbeulen zu ermöglichen.
Es ist wünschenswert, daß, wenn der angenommene, endgültige
Radius R erreicht ist, überprüft wird, ob eine Übereinstim
mung mit der Oberfläche des Niederhalters erreicht worden
ist. Ist dies nicht der Fall, werden alle Seiten des Ble
ches angepaßt, so daß die Ronde auf der Niederhalterkontak
toberfläche des Gesenks zu liegen kommt. Noch einmal wird
unter Verwendung der nichtlinearen Schalen-Theorie und der
Finite-Elemente-Methode, die zusätzliche, durch die Anpas
sung verursachte Deformation durchgeführt.
Das obenbeschriebene Verfahren ermöglicht die Ermittlung
von Beulen auf einem Blech bei einer gegebenen Niederhal
terkontaktoberfläche. Durch Erweitern des Verfahrens zum
erfindungsgemäßen Verfahren kann eine Niederhalterkontak
toberfläche für ein beulenfreies Aufsetzen des Niederhal
ters gestaltet werden. Die erfindungsgemäße, durch die Fi
nite-Elemente-Methode unterstützte Gestaltung von Nieder
haltern verwendet die Finite-Elemente-Analyse während der
Phase der Werkzeuggestaltung für die Entwicklung des Nie
derhalters. So wird den Entwicklungsingenieuren auf dem Ge
biet des Tiefziehens geholfen, Niederhalterkontaktoberflä
chen mit lokalen Beulungsproblemen zu verbessern und außer
dem Bereiche von Niederhalterkontaktoberflächen bei Vorgabe
mehrerer Kontrollpunkte zu gestalten.
Ist die endgültige Form der Ronde innerhalb der Umlaufkante
der Stempelöffnung in Schritt 26 berechnet, kann das erste
Aufsetzen des Niederhalters bei Schritt 28 graphisch, bei
spielsweise auf einer Entwicklungs-Workstation, dargestellt
werden. Beispielsweise zeigt Fig. 11a eine graphische Dar
stellung des Eindrucks eines Niederhalters bei der Außen
verkleidung einer Automobiltür. In Schritt 30 wird be
stimmt, ob der durch den ersten Entwurf des Niederhalters
erzeugte Eindruck annehmbar ist. Wenn nicht, werden in
Schritt 32 die Bereiche mit Falten, Beulen oder anderen un
zulässigen Verformungen identifiziert. Im allgemeinen wird
das Vorhandensein von Beulen durch ein Überangebot von Me
tallblech in der Formvertiefung verursacht. Während des
Schließens des Niederhalters werden die Metallblechknoten
mit geringem Abstand zu den Kanten des Bleches praktisch
auf die Oberfläche des Niederhalters gedrückt. Wenn beim
Aufsetzen des Niederhalters Beulen geformt werden, nehmen
die normalen Reaktionskräfte an der Oberfläche des Nieder
halters zu. Dies führt zu hohen Belastungen und hohen Span
nungen am Blech, beispielsweise in einem umgebogenen Be
reich, da das Blech überbestimmt ist. Somit können durch
Berücksichtigung der Belastungs-/Spannungsverteilung an der
Ronde die Bereiche am Niederhalter identifiziert werden,
die umgestaltet werden müssen.
Wie in Fig. 4 dargestellt, werden, sobald die zu ändernden
Bereiche identifiziert sind, in Schritt 34 die Haltekräfte
an den Metallblechknoten des Finite-Elemente-Modells so ge
löst, daß die Metallblechknoten in diesen Bereichen nicht
mehr auf die Oberfläche des Niederhalterrings gedrückt wer
den. Durch das Loslassen der Knoten ist das Metallblech
nicht mehr festgelegt und kann somit in eine natürliche,
entspannte Form übergeben. Das Blech in der Vertiefung des
Gesenks nimmt eine entspannte Form ohne Beulen an, sobald
es losgelassen ist. In einigen Fällen verringert jedoch das
Loslösen der Knoten nur die Probleme mit starken Beulen, da
in einigen Bereichen leichte Beulen notwendig sind, um ge
nug Material beim Schließen des Gesenks bereitzustellen.
Wie in Fig. 4 gezeigt, wird als nächstes in Schritt 36 die
Niederhalterkontaktoberfläche geprüft. Dies umfaßt eine
Wiederholung das oben, unter Bezug auf die Schritte 20 bis
26 beschriebenen Bewertungsverfahrens, mit Bezug auf die
Schritte 20 bis 26, um das Aufsetzen des Niederhalters zu
berechnen und die deformierten Abschnitt der befreiten Kno
ten zu bestimmen. Die Oberfläche des Niederhalters wird
gleichfalls als ein Netz aus Knoten dargestellt. Bestimmte
Knoten der Oberfläche des Niederhalters, d. h. die Knoten,
die mit den losgelassenen Knoten des Metallbleches in Be
ziehung stehen, werden neu positioniert, damit sie mit den
Positionen der losgelassenen Knoten übereinstimmen. In die
ser Weise wird die Oberfläche des Niederhalters umgestal
tet, damit sie mit der Oberfläche des Metallbleches im ent
spannten Zustand übereinstimmt bzw. dieser entspricht.
Zur Nachprüfung der überarbeiteten Oberfläche des Nieder
halters wird das Auswertungsprogramm noch einmal in Schritt
38 ausgeführt, um jegliche Beulen zu erfassen. Fig. 11b
zeigt den Unterschied zwischen dem ersten Entwurf und dem
überarbeiteten Entwurf, während Fig. 11c einen Eindruck ei
nes überarbeiteten Niederhalters frei von jeglichen Beulen
darstellt; die endgültige Gestaltungsform der Oberfläche
des Niederhalters für die Außenverkleidung der Tür. Der
gesamte Entwicklungsprozeß, einschließlich der drei Compu
ter-Auswertungen, nimmt insgesamt nur ein paar Stunden in
Anspruch und erübrigt den Einsatz zeit- und kostenaufwendi
ger Programme (Soft-Tools) zur Verbesserung des Niederhal
ters.
Die Fig. 12a und 12b zeigen ein Beispiel zur Verwendung der
Erfindung bei einer örtlich begrenzten Umgestaltung und
Veränderung. Insbesondere Fig. 12a zeigt den ersten Entwurf
einer Außenverkleidung eines Kotflügels, der im Bereich A
nicht präzise gestaltet ist. Nach Anwendung des obenbe
schriebenen, erfindungsgemäßen Verfahrens war, wie in Fig.
12b gezeigt, das Aufsetzen des Niederhalters glatt und an
nehmbar.
Die Fig. 13a bis 13c zeigen ein Beispiel zur Verwendung der
Erfindung bei einer örtlich begrenzten Umgestaltung und
Veränderung. Insbesondere Fig. 13a zeigt einen ersten Ent
wurf eines äußeren Verkleidungsteils einer Motorhaube, der
aufgrund von Beulen unannehmbar ist. Fig. 13b zeigt eine
Gestaltungsvorlage für die Oberfläche des Niederhalters. In
diesem Fall ist die annehmbare Oberfläche des Niederhalters
die, bei der Eindruck des Niederhalters durch die gegebenen
Kontrollpunkte 1 bis 3 verläuft. Nach Anwendung des obenbe
schriebenen, erfindungsgemäßen Verfahrens erfüllt der Ein
druck des überarbeiteten Niederhalters die Vorgaben durch
die Kontrollpunkte und ohne Beulung, wie in Fig. 13c ge
zeigt.
Selbstverständlich stellt die hierin dargestellte und be
schriebene Ausführung der Erfindung ein bevorzugtes, erfin
dungsgemäßes Ausführungsbeispiel dar, es kann jedoch nicht
sämtliche möglichen Formen derselben beschreiben. Außerdem
ist es dem Fachmann selbstverständlich, daß die verwendeten
Worte beschreibend und nicht beschränkend wirken und ver
schiedenste Abwandlungen möglich sind, ohne den Schutzum
fang der Ansprüche zu verlassen.
Claims (8)
1. Verfahren einsetzbar in einem Computer mit Speicher zur
Unterstützung des Entwurfs von Blechumformwerkzeugen, ins
besondere für ein Umformwerkzeug mit einem Gesenk, einem
Stempel und einem Niederhalter, deren Oberflächen zur Um
formung eines Metallbleches zu einem Blechteil gestaltet
sind, und einer Formvertiefung, wobei das Metallblech eine
Oberfläche, die als Netz mit mindestens einem Knoten darge
stellt ist, aufweist, gekennzeichnet durch:
- - Auswerten eines ersten von einem ersten Entwurf der Niederhalterkontaktoberfläche abhängigen Aufsetzens des Niederhalters während einer ersten Umformstufe des Metallbleches, bei dem mindestens ein Knoten auf die Niederhalterkontaktoberfläche gedrückt wird;
- - Erfassen eines Bereiches unzulässiger Deformation des Metallblechnetzes innerhalb der Formvertiefung;
- - Identifizieren mindestens eines der gegen die Nieder halterkontaktoberfläche gedrückten Knotens, der mit der unzulässigen Deformation verbunden ist;
- - Loslassen des mindestens einen identifizierten Kno tens, um diesem Bewegungen zu ermöglichen, wenn das Metallblech einen entspannten Zustand annimmt; und
- - Umgestalten des ersten Entwurfs der Niederhalterkon taktoberfläche auf Grundlage des entspannten Zustandes des Metallbleches, um eine verbesserte Niederhalter kontaktoberfläche zu erzielen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, ferner gekennzeichnet durch
Bestimmen der neuen Position jedes losgelassenen Knotens.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem die Niederhalterkon
taktoberfläche als Netz mit mindestens einem Knoten darge
stellt ist, gekennzeichnet durch:
- - Identifizieren mindestens eines Knotens der Niederhal terkontaktoberfläche, an den die Knoten des Metall blechnetzes während der ersten Umformstufe gedrückt sind; und
- - Repositionieren der Knoten der Niederhalterkontak toberfläche, basierend auf der durch die neue Position der losgelassenen Knoten des Metallblechnetzes be stimmte Oberfläche, so daß die umgestaltete Niederhal terkontaktoberfläche sich mit der Metallblechoberflä che im entspannten Zustand deckt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Knoten des Metallblechnetzes bedingt losgelassen wer
den, so daß die Bewegung der losgelassenen Knoten be
schränkt ist, um sie vorgegebenen Gestaltungserfordernissen
des umzuformenden Blechteils anzupassen.
5. Anordnung zur Unterstützung des Entwurfs von Blechum
formwerkzeugen, verwendbar für ein Umformwerkzeug mit einem
Gesenk, einem Stempel und einem Niederhalter, deren Ober
flächen zur Umformung eines Metallbleches zu einem Blech
teil gestaltet sind, wobei das Metallblech als Netz mit
mindestens einem Knoten dargestellt ist, gekennzeichnet
durch:
- - Mittel zum Auswerten eines ersten von einem ersten Entwurf der Niederhalterkontaktoberfläche abhängigen Aufsetzens des Niederhalters während einer ersten Um formstufe des Metallbleches, bei der mindestens einer der Knoten auf die Niederhalterkontaktoberfläche ge drückt wird;
- - Mittel zum Erfassen eines Bereiches mit unzulässiger Deformation des Metallblechnetzes;
- - Mittel zur Identifizierung mindestens eines der gegen die Niederhalterkontaktoberfläche gedrückten Knoten, der mit der unzulässigen Dechdeformation verbunden ist;
- - Mittel zum Loslassen des mindestens einen identifi zierten Knotens, um dem identifizierten Knoten Bewe gungen zu ermöglichen, wenn das Metallblech einen ent spannten Zustand annimmt; und
- - Mittel zur Umgestaltung des ersten Entwurfs der Nie derhalterkontaktoberfläche auf Grundlage des entspann ten Zustandes des Metallbleches, um eine verbesserte Niederhalterkontaktoberfläche zu erzielen.
6. Anordnung nach Anspruch 5, ferner gekennzeichnet durch
Mittel zum Bestimmen einer neuen Position jedes losgelasse
nen Knotens.
7. Anordnung nach Anspruch 6, bei der die Niederhalterkon
taktoberfläche als Netz mit mindestens einem Knoten darge
stellt ist, ferner gekennzeichnet durch:
- - Mittel zur Identifizierung mindestens eines Knotens der Niederhalterkontaktoberfläche, an den das Netz des Metallbleches während der ersten Umformstufe gedrückt sind; und
- - Mittel zur Repositionierung der Knoten der Niederhal terkontaktoberfläche auf Basis der durch die neue Po sition der losgelassenen Knoten des Metallblechnetzes bestimmten Oberfläche, so daß die umgestaltete Nieder halterkontaktoberfläche sich mit der Metallblechober fläche im entspannten Zustand deckt.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Knoten des Metallblechnetzes bedingt losgelassen wer
den, so daß die Bewegung der losgelassenen Knoten be
schränkt ist, um sie vorgegebenen Gestaltungserfordernissen
des umzuformenden Blechteils anzupassen.
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