DE10038308A1 - Plattform zum Schweißen - Google Patents
Plattform zum SchweißenInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Plattform zum Schweißen. Diese ist mit einem Arm (3) versehen, der an einem Trägerelement (2) beweglich gehaltert ist. Der Arm (3) steht über wenigstens eine Hebelanordnung (10) mit einer Antriebsvorrichtung (15) in Verbindung und kann zum Öffnen und Schließen der Plattform (1) auf das Trägerelement (2) zu und davon weg bewegt werden. Die zu verbindenden Bauelemente (40) werden beim Schweißen zwischen einem Spannbügel (17) und einem Spannelement (16) fest gegeneinander gepreßt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Plattform zum Schweißen gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Eine solche Plattform zum Schweißen kommt dort zur Anwendung, wo Bauelemente
aus aufschmelzbaren Materialien wie Metall und thermoplastischen Kunststoffen
stoffschlüssig miteinander zu verbinden sind. Ein sehr großes Anwendungsgebiet ist
die Herstellung von Karosserien für Fahrzeuge.
Die bis jetzt bekannt gewordenen Vorrichtungen dieser Art funktionieren nach dem
Scherenprinzip. Sie weisen in den meisten Fällen einen Pneumatikzylinder als Antrieb
auf. Bei manchen dieser Vorrichtungen ist als Antrieb auch ein Servomotor vorgese
hen, dessen Drehbewegung in eine Linearbewegung umgesetzt wird. Der Motor er
zeugt zusammen mit einem Hebelarm ein Moment am Gelenk der Zange. Das Gelenk
übt über den jeweiligen Zangenarm und die damit verbundene Elektrode eine Kraft auf
die Stelle aus, an der zwei Bauelemente gerade zu verbinden sind. Um die nötige
Kraft über die Elektroden auf diese Stelle ausüben zu können, muß aufgrund der be
grenzten Baulänge einer solchen Schweißvorrichtung und der daraus resultierenden
schlechten Hebelwirkung der Antrieb meist eine Axialkraft aufbringen, die größer ist,
als die Kraft, die von der jeweiligen Elektrode ausgeübt wird. Je günstiger die Hebel
verhältnisse für die Kraftübertragung sind, um so langsamer wird jedoch die Bewe
gung der Elektrodenspitzen relativ zur Geschwindigkeit des Antriebes. Eine bessere
Hebelwirkung ist nur durch größere räumliche Abmessungen zu erreichen. Dadurch
wird das Gewicht der Vorrichtung vergrößert, ihre Fertigung verteuert und ihre Hand
habung erschwert. Die Folge einer größeren Masse ist eine reduzierte Dynamik der
Anordnung oder die Notwendigkeit leistungsstärkere Antriebe zu verwenden. Werden
Roboter für die Handhabung einer solchen Schweißvorrichtung verwendet, müssen
diese mit entsprechend hoher Nutzlast eingesetzt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Plattform zum Schweißen aufzuzei
gen, die ein geringeres Gewicht aufweist, über eine verbesserte Hebelwirkung verfügt,
und sowohl zum Schweißen mit einem Laser als auch zum Reibschweißen geeignet
ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Weitere erfinderische Merkmale sind in den abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand einer schematischen Zeichnung näher er
läutert.
Die einzige zur Beschreibung gehörige Figur zeigt ein Plattform zum Schweißen 1, mit
einem Trägerelement 2 und einem Arm 3. Der Arm 3 ist in zwei Abschnitte 30 und 31
gegliedert, wobei die Länge des Abschnitts 30 weniger als 1 Drittel von der Länge des
Abschnitts 31 beträgt. Der Abschnitt 31 ist als geschlossenes nahezu quaderförmiges
Bauelement ausgebildet, das aus Metall gefertigt ist. Der Abschnitt 30 wird bei dem
hier dargestellten Ausführungsbeispiel durch zwei laschenförmige Bauelemente 30B
und 30C gebildet, die ebenfalls aus Metall gefertigt sind. Die Grundstruktur des Ab
schnitts 30 kann auch als U- oder als T-Profil ausgeführt werden, um das Gewicht der
Plattform zu reduzieren. Um das Gewicht der Plattform 1 weiter zu reduzieren, kann
der Abschnitt 30 aus einem Verbundwerkstoff hergestellt werden. Die den Abschnitt
30 bildenden Bauelemente 30B und 30C sind gleich lang und in geringem Abstand
voneinander parallel geführt.
Die beiden Abschnitte 30 und 31 des Arms 3 sind fest miteinander verbunden, und
zwar so, dass zwischen beiden ein Winkel von etwa 120° eingeschlossen wird. Das
freie Ende des Abschnitts 30 ist mit zwei Hebelanordnungen 10 verbunden, von denen
hier nur eine dargestellt ist. Die zweite Hebelanordnung (hier nicht dargestellt) ist
spiegelsymmetrisch zur ersten Hebelanordnung 10 angeordnet. Jede Hebelanordnung
10 wird durch zwei Laschen 11 und 12 gebildet, deren erste Enden 11A, 12A drehbar
im Drehpunkt E miteinander verbunden sind. Das zweite Ende 11 B der Lasche 11 ist
im Punkt F drehbar mit dem freien Ende 30A des Abschnitts 30 verbunden. Das
zweite Ende 12B der Lasche 12 im Punkt G drehbar mit einem Anschlusselement 13A
einer Führungsvorrichtung 13 verbunden ist. Die Führungsvorrichtung 13 ist bei dem
hier dargestellten Ausführungsbeispiel so installiert, dass sie senkrecht zur Längsach
se des Trägerelements 2 hin und her bewegt werden kann. Sie ist innerhalb eines
Gehäuses 14 befestigt, das Bestandteil des Trägerelements 2 ist. Das Anschlussele
ment 13A der Führungsvorrichtung 13 steht mit einer Antriebsvorrichtung 15 in Ver
bindung, die auf dem oder am Gehäuse 14 installiert ist.
Die Antriebsvorrichtung 15 ist bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel als
Druckluftzylinder ausgebildet, der mit einem Kolben 15K versehen ist. Das freie Ende
des Kolbens 15K ist über eine Achse 100 mit dem Anschlusselement 13A der Füh
rungsvorrichtung 13 verbunden. Die Achse 100 ist im Drehpunkt G durch das freie
Ende 12B der Lasche 12 und das Anschlusselement 13A der Führungsvorrichtung 13
gesteckt, so dass die Führungsvorrichtung 13 beim Betätigen der Antriebsvorrichtung
15 bewegt und der Arm 3 um den Drehpunkt E gedreht wird. Anstelle des Druckluftzy
linders kann auch jede andere Antriebsvorrichtung verwendet werden, die hierfür ge
eignet. Beispiele für geeignete Antriebe sind Spindel- oder Linearmotorantriebe. Durch
den Drehpunkt F ist eine Steckachse 101 gesteckt, deren Enden am Gehäuse 14 be
festigt sind (hier nicht dargestellt). Auf diese Weise wird der Arm 3 drehbar am Ge
häuse 14 gehalten. Im Punkt F ist zusätzlich ein Anschlußelement 19 befestigt, mit
dem die Plattform 1 beispielsweise mit einem Roboter (hier nicht dargestellt) verbun
den werden kann.
Das Gehäuse 14 ist mit einem zylinderförmigem Ausleger 14A versehen, der bei ge
schlossener Plattform 1 parallel zu dem Abschnitt 31 des Arms 3 ausgerichtet ist. Eine
andere Geometrie des Auslegers 14A ist ebenfalls möglich. Ebenso kann das Gehäu
se 14 bei Bedarf auch massiverer und so breit ausgebildet werden, dass es bis zum
freien Ende des Auslegers 14A geführt ist, so dass auf den Ausleger 14A dann ver
zichtet werden kann. Am freien Ende des Auslegers 14L ist außen ein Spannbügel 17
befestigt, der bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel zylinderförmig ausgebil
det ist. Der Durchmesser des Spannbügels 17 entspricht etwa einem Drittel des
Durchmessers den der Ausleger 14A aufweist. Der Spannbügel 17 ist zunächst hori
zontal und dann mit einem Krümmungsradius von etwa 90° senkrecht nach unten ge
führt. Am freien Ende des Arms 3 ist ein stabförmiges Spannelement 18 befestigt,
dessen Längsachse in einer Ebene mit der Längsachse des nach unter gebogenen
Abschnitts des Spannbügels 17 liegt. Der Spannbügel 17 ist an seinem feien Ende bei
dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel verjüngt. Die Länge des Spannelements
18 und die Länge des senkrecht geführten Abschnitts des Spannbügels 17 sind so
aufeinander abgestimmt, so dass beide bei geschlossener Plattform 1 die zu verbin
denden Bauelemente 40 fest aufeinander pressen. Bei Bauelementen 40, die aus
Metall gefertigt sind, betragen die Klemmkräfte je nach Anwendungsfall 250 bis 2000
Newton.
Das Öffnen und Schließen der Plattform 1 erfolgt durch Betätigen der Antriebsvor
richtung 15. Zum Schließen der Plattform 1 wird das Anschlusselement 13A der Füh
rungsvorrichtung 13 von dem Kolben 15K senkrecht nach oben bewegt, so dass die
Lasche 12 der Hebelanordnung 10 ebenfalls senkrecht nach oben bewegt wird. Damit
wird der Arm 3 auf das Trägerelement 2 zu bewegt. Zum Öffnen der Plattform 1 wird
das Anschlusselement 13A mit der Lasche 12 von dem Kolben 14K senkrecht nach
unten bewegt, wobei sich der Arm 3 vom Trägerelement 2 weg bewegt. Mit Hilfe der
Hebelanordnung 10 wird erreicht, dass die Kraft, mit welcher der Spannbügel 17 und
das Spannelement 18 auf die Bauelemente 40 gepreßt werden, mindestens ebenso
groß ist wie die Kraft, die von dem Kolben 14A auf die Hebelanordnung 10 ausgeübt
wird. Hieraus ergibt sich eine kompakte und leichte Gesamtanordnung.
Wird die Plattform 1 zum Reibschweißen verwendet, so wird am Spannbügel 17
und/oder am Spannelement 18 ein Reibschweißelement (hier nicht dargestellt) befe
stigt, das Antriebe und drehbar gelagerte Stifte aufweist (hier nicht dargestellt). Die
Antriebe treiben die Stifte (hier nicht dargestellt) mit einer vorgebbaren Geschwindig
keit um ihre Längsachse an. Die Schweißenergie wird durch den Reibungseffekt zwi
schen den rotierenden Stiften und der Oberfläche der Bauelemente 40 eingebracht.
Zum Schweißen mit einem Laser wird die Plattform 1 in entsprechender Weise mit ei
nem Laserschweißkopf bestückt. Dieser kann als gerade Optik oder als Winkeloptik
ausgeführt sein.
Claims (7)
1. Plattform zum Schweißen, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein
Arm (3) vorgesehen ist, der an einem Trägerelement (2) befestigt und auf das Träger
element (2) zu und davon weg bewegbar ist.
2. Plattform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Arm (3) mit
wenigstens einer Hebelanordnung (10) verbunden ist, die mit einer Antriebsvorrich
tung (15) in Verbindung steht, welche auf dem Trägerelement (2) installiert ist.
3. Plattform nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Arm (3) zwei unterschiedlich lange Abschnitte (30 und 31) aufweist, die so
miteinander verbunden sind, dass sie einen Winkel von ca. 120° zwischen sich ein
schließen, der dem Trägerelement (2) zugewandt ist, und dass der kürzer Abschnitt
(30) des Arms (30) an seinem freien Ende (30A) beidseitig mit jeweils einer Hebel
anordnung (10) verbunden ist.
4. Plattform nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
jede Hebelanordnung (10) zwei Laschen (11 und 12) aufweist, die in einem Drehpunkt
(E) drehbar zusammengefügt sind, dass das zweite Ende (11B) einer jeden Lasche
(11) an einer Außenseite des Abschnitts (30) des Arms (3) drehbar an dessen Ende
(30A) befestigt sind, und dass freie Ende (12B) der zweiten Lasche (12) drehbar an
einem Anschlusselement (13A) einer Führungsvorrichtung (13) befestigt ist.
5. Plattform nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dass das Anschlusselement
(13A) der Führungsvorrichtung (13) mit einem Kolben (15K) der Antriebsvorrichtung
(15) in Verbindung steht, und dass die Führungsvorrichtung (13) senkrecht zur Längs
achse des Trägerelements (2) hin und her bewegbar ist.
6. Plattform nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass
das Trägerelement (2) ein Gehäuse (14) aufweist, innerhalb dessen die Führungsvor
richtung (13) gehaltert und auf dem die Antriebsvorrichtung (15) installiert ist, und dass
durch den Drehpunkt (F) am freien Ende (30A) des Abschnitts (30) ein Steckachse
(101) gesteckt ist, mittels derer die Hebelanordnung (10) und der Arm im Gehäuse
(14) befestigt sind.
7. Plattform nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
das Gehäuse (14) des Trägerelements (2) mit einem Ausleger (14A) versehen ist,
dessen Längsachse in der Längsachse des Trägerelements (2) angeordnet ist, dass
am freien Ende des Auslegers (14A) außen ein Spannbügel (17) befestigt ist, der zu
nächst horizontal und dann mit einem Krümmungsradius von 90° senkrecht nach un
ten geführt ist, dass am freien Ende des Abschnitts (31) des Arms 3 ein stabförmiges
Spannelement 18 befestigt ist, dessen Längsachse in einer Ebene mit der Längsach
se des nach unter gebogenen Abschnitts des Spannbügels (17) angeordnet ist, und
dass zu verbindende Bauelemente (40) beim Schweißen zwischen dem Spannbügel
(17) und dem Spannelement (16) fest gegeneinander gepreßt sind.
Priority Applications (2)
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