DE10038281B4 - Verfahren und Vorrichtung zur Reduktion von Schwingungen in einem Antriebssystem - Google Patents
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Abstract
Verfahren
zur Reduktion von Schwingungen in einem Antriebssystem, bei dem
mittels einer elektrischen Maschine (12) ein Drehmoment erzeugt
wird, das entgegengesetzt zu einer auftretenden Schwankung im Antriebsmoment
eines Verbrennungsmotors (11) gerichtet ist und diesem aufgeprägt wird,
wobei das entgegengesetzt gerichtete Drehmoment in Abhängigkeit
von einer absoluten Kurbelwellenposition des Verbrennungsmotors
(11) periodisch mit einer Frequenz aufgeprägt wird, die in einem festen
Verhältnis
zur Drehzahl des Verbrennungsmotors (11) steht, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kurbelwellenposition aus einem Oberer-Totpunkt-Signal des
Verbrennungsmotors (11) ermittelt wird und/oder von einem Zündsignal
abgeleitet wird.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduktion von Schwingungen in einem Antriebssystem gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 und eine Vorrichtung zur Reduktion von Schwingungen in einem Antriebssystem gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 6.
- In Antriebssystemen und insbesondere in Antriebssträngen von Kraftfahrzeugen kommt es unter bestimmten Betriebssituationen zu Torsionsschwingungen. Diese Torsionsschwingungen können verschiedene Ursachen haben. Beispielsweise kann in einem Verbrennungsmotor eine Ungleichförmigkeit vorliegen, welche die Torsionsschwingungen verursacht. So wird z. B. bei Hubkolben-Brennkraftmaschinen die im Arbeitszylinder bei der Verbrennung frei werdende Energie in eine Hubbewegung eines Kolbens umgewandelt und diese wird wiederum über ein Getriebe in Rotationsenergie gewandelt. Diese Rotationsenergie steht an der Antriebsseite der Brennkraftmaschine als Produkt von Drehzahl und Drehmoment zur Verfügung. Bei der zyklischen Arbeitsweise von derartigen Brennkraftmaschinen entstehen oftmals ungleichförmige Gaskräfte, die Ungleichförmigkeiten des Drehmoments im Betrieb hervorrufen, welche zu Drehzahlschwankungen führen.
- Die hervorgerufenen Ungleichförmigkeiten des Drehmoments sind sehr störend, da sie einen hohen Geräuschpegel verursachen, was sich negativ auf den Fahrkomfort auswirkt. Hinzu kommen Vibrationen im Fahrgastraum, die durch die Ungleichförmigkeiten verursacht werden. Durch die Ungleichförmigkeiten entstehende Vibratio nen, die im Bereich von Maschinen- und Gehäuseteilen auftreten, können weiterhin Funktionsstörungen, von Bauteilen verursachen und deren Lebensdauer herabsetzen.
- Die Ungleichförmigkeiten bzw. Schwingungen verursachen Torsionsschwingungen in Antriebssträngen bzw. Antriebssystemen. Diese haben eine besonders starke Wirkung, wenn die rotierenden Massen reduziert sind. Eine Reduzierung der Massen ist jedoch aus ökonomischen Gründen vorteilhaft, da hierdurch der Kraftstoffverbrauch herabgesetzt werden kann.
- Um derartige Schwingungen zu verhindern, werden bei konventionellen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren verschiedene Elemente zur Dämpfung eingesetzt. Beispielsweise wird versucht, durch Kupplungs-Torsionsdämpfer oder durch ein Zweimassenschwungrad die Schwingungen zu reduzieren. Eine weitere bekannte Möglichkeit besteht darin, an Antriebswellen Tilger vorzusehen, oder an einer Kardanwelle Gummi- oder Federdämpfungen bzw. Dämpferscheiben anzubringen.
- All diese Elemente bedürfen einer sehr sorgfältigen Abstimmung auf einen gegebenen Antriebsstrang mit dessen Drehmassen, Federraten und Dämpfungen. Dies führt zu einer sehr aufwendigen und kostenintensiven Konstruktionsweise, sowie zu zusätzlichem Gewicht und damit zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch.
- Eine andere bekannte Möglichkeit, die Torsionsschwingungen in Antriebssträngen bzw. Antriebssystemen zu reduzieren, besteht darin, bei einer auftretenden Torsionsschwingung ein entgegengerichtetes Drehmoment zu erzeugen, welches durch eine elektrische Maschine im Antriebsstrang hervorgebracht wird. In der
DE 40 15 701 A1 ist beispielsweise ein Antriebssystem für ein Fahrzeug beschrieben, das eine Hubkolben-Brennkraftmaschine umfasst, sowie eine elektrische Maschine, die mechanisch mit der Hubkolben-Brennkraftmaschine verbunden ist. Bei einem periodischen Wechsel des Antriebsmoments der Hubkolben-Brennkraftmaschine entnimmt die elektrische Maschine nur dann Energie, wenn das momentane Antriebsmoment der Hubkolben-Brennkraftmaschine größer oder gleich dem mittleren Antriebsmoment ist. Andererseits führt die elektrische Maschine der Hubkolben-Brennkraftmaschine Energie zu, wenn deren momentanes Antriebsmoment kleiner ist als das mittlere Antriebsmoment. Zu diesem Zweck wird die aktuelle Drehzahl mit sehr hoher Genauigkeit bzw. Auflösung gemessen. - Dabei besteht jedoch das Problem, dass eine aufwendige und komplizierte Sensorik notwendig ist, um Drehzahlen bzw. Drehzahländerungen mit der notwendigen, sehr hohen Auflösung zu erfassen und damit die Energiezufuhr bzw. -abfuhr zu regeln. Weiterhin werden die Schwingungen nur sehr unvollkommen gedämpft, da ein Teil der störenden Amplitude bestehen bleibt.
- In der
DE 32 30 607 A1 wird ein weiteres Verfahren zur Verringerung einer von einer Verbrennungskraftmaschine hervorgerufenen Drehungleichförmigkeit beschrieben, wobei der Ausgangsstrom einer Fahrzeug-Lichtmaschine kurbelwinkelabhängig so geregelt wird, dass die Lichtmaschine eine dem Ungleichförmigkeitsgrad entgegenwirkende kurbelwinkelabhängige Belastung der Brennkraftmaschine darstellt. - Das Verfahren sieht dabei vor, auf der Basis von Drehzahlmesswerten eines Drehzahlsensors den Drehmomentverlauf der Kurbelwelle der Verbrennungskraftmaschine laufend, d.h. über eine volle Umdrehung zu analysieren und in Echtzeit ein dazu korrespondierendes Kompensationsdrehmoment zu berechnen, welches durch die Lichtmaschine der Antriebswelle der Verbrennungskraftmaschine aufgeprägt wird.
- Auch bei diesem Verfahren ist eine aufwändige und kostenintensive, äußerst schnelle Sensorik und eine ebensolche Auswerteschaltung erforderlich.
- Die gegenüber der vorliegenden Patentanmeldung nachveröffentlichte
DE 199 13 015 A1 offenbart ein noch weiteres Verfahren und eine Vorrichtung zur Verringerung von Drehungleichförmigkeiten eines Verbrennungsmotors in einem Fahrzeugantriebsstrang mittels einer gleichfalls in dem Antriebsstrang angeordneten elektrischen Maschine, welche ein Gegenmoment auf der Basis von aktuellen Betriebparametern des Verbrennungsmotors erzeugt. Zusätzlich zu der Amplitude und Frequenz des in den Stator der elektrischen Maschine eingeprägten Stroms kann dabei auch die Phasenlage des Stroms bezüglich einer Drehlage der Antriebswelle, d.h. der Kurbelwelle des Verbrennungsmotors, aus einem gespeicherten Kennfeld abgerufen werden, so dass auf einer von einem Sensor erfassten Drehlage eine zeitliche Zuordnung zwischen dem über die Statorwicklungen fließenden Strom und der zu erwartenden oder auftretenden Schwingungsanregung erfolgen kann. - Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Reduzierung von Schwingungen in einem Antriebssystem anzugeben, das einen geringeren Aufwand erfordert und mit einfachen Mitteln und somit kostengünstig durchführbar ist, wobei dennoch eine wirksame bzw. annähernd vollständige Reduktion der Drehschwingungen erzielt werden kann. Weiterhin soll eine Vorrichtung und eine Steuereinheit geschaffen werden, mit der das erfindungsgemäße Verfahren durchführbar ist, die dabei jedoch besonders kostengünstig und trotzdem sehr wirksam ist.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren zur Reduktion von Schwingungen gemäß Patentanspruch 1 und die Vorrichtung zur Reduktion von Schwingungen gemäß Patentanspruch 7. Weitere vorteilhafte Merkmale, Aspekte und Details der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung.
- Vorteile und Merkmale, die im folgenden mit Bezug auf das Verfahren beschrieben sind, gelten auch für die Vorrichtung. Ebenso gelten Vorteile und Merkmale, die mit Bezug auf die Vorrichtung beschrieben sind, auch für das erfindungsgemäße Verfahren.
- Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Reduktion von Schwingungen in einem Antriebssystem wird mittels einer elektrischen Maschine ein Drehmoment erzeugt, das entgegengesetzt zu einer auftretenden Schwankung im Antriebsmoment eines Verbrennungsmotors bzw. einer Brennkraftmaschine gerichtet ist, wobei das entgegengesetzte Drehmoment dem Antriebsmoment bzw. Drehmoment des Verbrennungsmotors aufgeprägt wird, und wobei das entgegengesetzt gerichtete Drehmoment in Abhängigkeit von einer absoluten Kurbelwellenposition des Verbrennungsmotors periodisch mit einer Frequenz aufgeprägt wird, die in einem festen Verhältnis zur Drehzahl des Verbrennungsmotors steht. Die Kurbelwellenposition wird dabei aus einem Oberer-Totpunkt-Signal des Verbrennungsmotors ermittelt und/oder von einem Zündsignal abgeleitet. Dadurch kann die absolute Kurbelwellenposition auf einfache Weise ermittelt bzw. ein Kurbelwellenpositionssignal bereitgestellt werden, das in vielen Fällen ohnehin bereits im System verfügbar ist.
- Dadurch kann auf besonders einfache Weise eine sehr wirksame Reduktion der störenden Schwingungen bzw. Drehschwingungen erfolgen. Es ist insbesondere nicht erforderlich, hochauflösende Sensoren vorzusehen, die ansonsten beispielsweise die Drehzahl stets aktuell mit hoher Genauigkeit erfassen müssten. Insbesondere kann auf den Einsatz eines hochauflösenden, schnellen Drehwinkelsensors verzichtet werden.
- Bei der Ableitung aus dem Zündsignal hat man den zusätzlichen Vorteil, dass sich dieses Signal in Abhängigkeit von Drehzahl, Last und Temperatur ebenfalls ändert, so dass diese Parameter bei der erfindungsgemäßen Steuerung mitberücksichtigt werden.
- Besonders bevorzugt hat das aufgeprägte Drehmoment einen sinusförmigen Verlauf. Dabei wird in besonderer Weise der sinusförmige Verlauf der Ungleichförmigkeit berücksichtigt, der durch den sinusförmigen Verlauf des Gegendrehmoments bzw. aufgeprägten Moments besonders gut ausgeglichen bzw. in seiner Amplitude fast vollständig reduziert wird. Darüber hinaus ist das sinusförmige, entgegengesetzte Drehmoment einfach bereitzustellen. Insbesondere kann es durch Einprägen eines elektrischen Stromes, z.B. in eine an den Verbrennungsmotor gekoppelte elektrische Maschine, bewirkt werden.
- Weiterhin können Amplitude und/oder Phase des aufgeprägten Drehmoments in Abhängigkeit von Betriebsparametern und abgespeicherten Tabellenwerten gesteuert werden. Insbesondere können Amplitude und/oder Phase des aufgeprägten Drehmoments in Abhängigkeit von einem oder mehreren der Betriebsparameter „Aktuelle Drehzahl, Aktuelles Drehmoment, Lastzustand, Temperatur" gesteuert werden. Diese Maßnahmen tragen zu einer noch wirksameren Reduktion der Schwingungen bei. Die Tabellenwerte können z.B. vorab in Versuchsreihen ermittelt worden sein.
- Vorteilhafterweise ist das Verhältnis Frequenz zu Motordrehzahl halb so groß wie die Anzahl der Zylinder des Verbrennungsmotors. Insbesondere kann z.B. bei einem 4-Zylinder-Motor die Frequenz des aufgeprägten Signals doppelt so groß sein wie die Motordrehzahl, bei einem 6-Zylinder-Motor dreimal so groß, usw. Durch derartige fest eingestellte Werte bzw. Verhältnisse wird das Verfahren besonders wirksam durchgeführt, wobei dennoch keine aufwendigen Schritte vorgenommen werden müssen.
- Vorzugsweise wird das Verfahren in einem reinen Verbrennungsmotorantrieb angewendet, wobei die elektrische Maschine z.B. eine Lichtmaschine, ein Starter-Generator oder dergleichen ist. Es ist aber auch möglich, das Verfahren in einem Hybridantrieb anzuwenden, der z. B. aus einem Verbrennungsmotor und einem Elektromotor als elektrische Maschine besteht.
- Gemäß einem anderen Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung zur Reduktion von Schwingungen in einem Antriebssystem geschaffen, mit einer elektrischen Maschine, die an einen Verbrennungsmotor gekoppelt oder koppelbar ist um ein Drehmoment aufzuprägen, das entgegengesetzt zu einer auftretenden Schwankung im Antriebsmoment des Verbrennungsmotors gerichtet ist, wobei eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, die so ausgestaltet ist, dass das Drehmoment in Abhängigkeit von einer absoluten Kurbelwellenposition des Verbrennungsmotors periodisch aufgeprägt wird, mit einer Frequenz, die in einem festen Verhältnis zur Drehzahl des Verbrennungsmotors steht und wobei die Kurbelwellenposition aus einem Oberer-Totpunkt-Signal des Verbrennungsmotors ermittelt wird und/oder von einem Zündsignal abgeleitet wird. Die Vorrichtung ist besonders kostengünstig herstellbar, was bei einer Serienfertigung entscheidende wirtschaftliche Vorteile bietet. Dennoch arbeitet die Vorrichtung sehr effektiv bzw. wirksam, um insbesondere das erfindungsgemäße Verfahren mit seinen Vorteilen durchzuführen.
- Bevorzugt hat das aufzuprägende Drehmoment einen sinusförmigen Verlauf. Weiterhin kann ein elektronischer Speicher vorgesehen sein, in dem Tabellenwerte zur Bestimmung von Amplitude und/oder Phase des aufzuprägenden Drehmoments in Abhängigkeit von Betriebsparametern abgelegt sind. Ein derartiger Speicher verursacht nur geringe Kosten, wobei dennoch eine optimale Reduktion der Schwingungen, je nach den aktuell vorliegenden Betriebsparametern, erfolgt.
- Durch die Erfindung wird erreicht, dass Dreh- bzw. Torsionsschwingungen wirksam verhindert bzw. reduziert werden, wodurch sich die Lebensdauer aller Antriebsstrangkomponenten erhöht. Durch die Erfindung können weichere Motorlager reali siert werden, was den Geräuschkomfort erheblich erhöht. Torsionsdämpfer herkömmlicher Bauart können unter Umständen entfallen. Die spezifischen Belastungen des Antriebsstranges werden verringert und es werden unerwünschte Schwingungen verhindert.
- Die Erfindung ermöglicht eine besonders kosterngüstige Dämpfung bzw. Verhinderung von Drehschwingungen. Beispielsweise kann durch geeignete Softwaremaßnahnien eine aktive, erfindungsgemäße Bekämpfung der auftretenden Torsionsschwingungen erfolgen. Auch können zumindest teilweise bereits vorhandene Komponenten oder Maschinen ohne hohen Kosten zur erfindungsgemäßen Drehschwingungsdämpfung verwendet werden.
- Es kann dabei eine elektrische Maschine verwendet werden, die z. B in einem parallelen Hybridantrieb vorhanden ist. Dabei ist z. B. ein Verbrennungsmotor in Reihe mit einer elektrischen Maschine und einem Getriebe im Antriebsstrang angeordnet.
- Weiterhin kann die elektrische Maschine in einem seriellen Hybridantrieb vorhanden sein, wobei ein elektrischer Generator direkt an einen Verbrennungsmotor angekoppelt ist und ein weiterer Leistungsfluss elektrisch zum Elektroantrieb erfolgt.
- Es ist aber auch möglich, die elektrische Maschine zusätzlich zu installieren, beispielsweise bei einem Verbrennungsmotorantrieb, wie z. B. bei einem Diesel oder Ottomotor, der in verschiedenen Varianten vorhanden sein kann.
- Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand einer besonders bevorzugten Ausführungsform beispielhaft beschrieben. Dabei zeigt
-
1 einen Antrieb, der gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ausgestaltet ist, mit einem Verbrennungsmotor und einer Elektromaschine. -
1 zeigt in stark schematisierter Darstellung einen Antrieb10 mit einem Verbrennungsmotor11 , der mit einer elektrischen Maschine12 gekoppelt ist. Ein Getriebe13 ist über eine Kupplung14 an den Verbrennungsmotor11 gekoppelt. Wellen15a ,15b ,15c übertragen ein vom Verbrennungsmotor11 und/oder von der elektrischen Maschine12 erzeugtes Drehmoment über die Kupplung14 auf das Getriebe13 . Die elektrische Maschine ist z.B. eine Lichtmaschine ein Starter-Generator oder dergleichen bei einem Verbrennungsmotor-Antrieb, oder ein Elektromotor, beispielsweise bei einem Hybridantrieb. - Ein Signalgeber
16 zur Erzeugung eines Kurbelwellenpositionssignals des Verbrennungsmotors11 ist an eine Steuereinrichtung17 gekoppelt. Das Kurbelwellenpositionssignal entspricht der absoluten Kurbelwellenposition des Verbrennungsmotors11 . In der bevorzugten Ausführungsform ist das Kurbelwellenpositionssignal ein Oberer-Totpunkt-Signal des Verbrennungsmotors11 , das durch einen separaten Sensor oder durch die Motorsteuerung ermittelt bzw. übertragen wird. - Die Steuereinrichtung
17 umfasst einen Prozessor bzw. Mikroprozessor, der in Abhängigkeit von der absoluten Kurbelwellenposition das Aufprägen eines sinusförmigen Drehmoments auf die Kurbelwelle oder Antriebswelle steuert. Das sinusförmige Drehmoment wird von der elektrischen Maschine12 erzeugt und aufgeprägt. Dabei steht die Frequenz des aufgeprägten Drehmoments in einem festen Verhältnis zur Drehzahl des Verbrennungsmotors11 . - Bei einem 4-Zylindermotor ist die Frequenz des aufgeprägten Drehmoments beispielsweise doppelt so groß wie die Motordrehzahl. Bei einem 6-Zylindermotor ist sie dreimal so groß, usw.
- Die Phase des aufgeprägten Drehmoments ist also mit der absoluten Kurbelwellenposition bzw. dem Kurbelwellenpositionssignal verknüpft. Die elektrische Maschine
12 wird durch die Steuereinrichtung17 periodisch angesteuert. Da die Ungleichförmigkeit des Drehmoments des Verbrennungsmotors11 bzw. das störende Drehmoment sinusähnlichen Charakter hat, weist die Steuerung des Gegenmoments ebenfalls einen sinusförmigen Verlauf auf. Durch die feste Ankopplung des Takts bzw. der Periode des Gegendrehmoments an eine bestimmte, absolute Kurbelwellenposition wird ein dem Schwingmoment bzw. störenden Drehmoment entgegengesetztes Drehmoment erzeugt, das dieses weitgehend auslöscht. - Das Gegendrehmoment bzw. sein Betrag wird je nach Anwendung bzw. je nach den Erfordernissen des jeweiligen Antriebsstrangs und je nach verwendeter Elektromaschine abgestimmt. Die Amplitude des Gegendrehmoments bzw. aufgeprägten Drehmoments ist abhängig von unterschiedlichen Randbedingungen, wie z.B. aktuelle Drehzahl, aktuelles Drehmoment bzw. Lastzustand, Temperatur und Ähnliches. Ebenso ist die Phase des sinusförmigen Gegendrehmoments abhängig von unterschiedlichen Randbedingungen, wie sie z.B. oben genannt sind. Um die Amplitude und Phase des Gegendrehmoments in Abhängigkeit von den verschiedenen Parametern zu bestimmen, werden Versuchsreihen durchgeführt, beispielsweise am Verbrennungsmotorenprüfstand und/oder im Fahrversuch. Die ermittelten Werte werden in Tabellen abgespeichert und sind im Betrieb verfügbar.
- Die Steuereinrichtung
17 ist an die elektrische Maschine12 gekoppelt und steuert diese mittels geeigneter Signale so an, dass die elektrische Maschine12 das sinusförmige Gegendrehmoment in Abhängigkeit von der absoluten Kurbelwellenposition erzeugt. Es erfolgt also eine sinusförmige Steuerung, die auf die absolute Kurbelwellenposition bezogen ist bzw. fest mit der absoluten Kurbelwellenposition verknüpft ist. Im vorliegenden Fall erfolgt die Steuerung der elektrischen Maschine12 über eine Schaltung, die die Stromzufuhr von der elektrischen Maschine12 zu einer Batterie18 und umgekehrt sinusförmig bzw. periodisch steuert. - Über einen Rotor
12a und einen Stator12b der Elektromaschine12 wird periodisch elektrische Energie von der Batterie18 zur Elektromaschine12 zugeführt oder entnommen. Dabei steuert die Steuereinrichtung17 periodisch die Stromstärke und die Richtung des Stromes und damit die jeweils notwendige Energie, um die sinusförmige Ungleichförmigkeit des Antriebsmoments auszugleichen. - Zusammengefasst wird also bei dem Verfahren ständig das Auftreten einer absoluten Kurbelwellenposition erfasst und damit das sinusförmige Aufprägen eines Gegendrehmoments gesteuert, dessen Frequenz fest an die Motordrehzahl gekoppelt ist. Dadurch wird erreicht, das im Antriebsstrang ein gleichmaßiges Drehmoment ohne unerwünschte Schwingungen bzw. mit einer starken Reduktion derartiger Störschwingungen erzeugt wird.
- Mit der vorliegenden Erfindung können Drehschwingungen in Antriebssystemen bzw. Antriebssträngen aktiv gedämpft werden, wobei eine besonders wirksame und effektive Schwingungsdämpfung auf besonders einfache Weise erfolgt. Belastungen des Antriebsstrangs werden reduziert, die Lebensdauer von Bauteilen wird erhöht, und der Fahrkomfort wird gesteigert. Zusätzlich kann Gewicht eingespart werden, da keine großen Massen erforderlich sind.
-
- 10
- Antriebssystem
- 11
- Verbrennungsmotor
- 12
- Elektrische Maschine
- 12a
- Rotor
- 12b
- Stator
- 13
- Getriebe
- 14
- Kupplung
- 15a
- Welle
- 15b
- Welle
- 15c
- Welle
- 16
- Signalgeber für Kurbelwellenposition
- 17
- Steuereinrichtung
- 18
- Batterie
Claims (8)
- Verfahren zur Reduktion von Schwingungen in einem Antriebssystem, bei dem mittels einer elektrischen Maschine (
12 ) ein Drehmoment erzeugt wird, das entgegengesetzt zu einer auftretenden Schwankung im Antriebsmoment eines Verbrennungsmotors (11 ) gerichtet ist und diesem aufgeprägt wird, wobei das entgegengesetzt gerichtete Drehmoment in Abhängigkeit von einer absoluten Kurbelwellenposition des Verbrennungsmotors (11 ) periodisch mit einer Frequenz aufgeprägt wird, die in einem festen Verhältnis zur Drehzahl des Verbrennungsmotors (11 ) steht, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurbelwellenposition aus einem Oberer-Totpunkt-Signal des Verbrennungsmotors (11 ) ermittelt wird und/oder von einem Zündsignal abgeleitet wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das aufgeprägte Drehmoment einen sinusförmigen Verlauf aufweist und durch Einprägen eines elektrischen Stromes bewirkt wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Amplitude und/oder Phase des aufgeprägten Drehmoments in Abhängigkeit von Betriebsparametern und abgespeicherten Tabellenwerten gesteuert werden.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Amplitude und/oder Phase des aufgeprägten Drehmoments in Abhängigkeit von einem oder mehreren der Betriebsparameter Aktuelle Drehzahl, Aktuelles Drehmoment, Lastzustand, Temperatur gesteuert werden.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis Frequenz zu Motordrehzahl halb so groß ist wie die Anzahl der Zylinder des Verbrennungsmotors.
- Vorrichtung zur Reduktion von Schwingungen in einem Antriebssystem, mit einer elektrischen Maschine (
12 ), die an einen Verbrennungsmotor (11 ) gekoppelt oder koppelbar ist, um ein Drehmoment aufzuprägen, das entgegengesetzt zu einer auftretenden Schwankung im Antriebsmoment des Verbrennungsmotors (11 ) gerichtet ist, und mit einer Steuereinrichtung (17 ), die so ausgestaltet ist, dass das Drehmoment in Abhängigkeit von einer absoluten Kurbelwellenposition des Verbrennungsmotors (11 ) periodisch aufgeprägt wird, mit einer Frequenz, die in einem festen Verhältnis zur Drehzahl des Verbrennungsmotors (11 ) steht, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurbelwellenposition aus einem Oberer-Totpunkt-Signal des Verbrennungsmotors (11 ) ermittelt wird und/oder von einem Zündsignal abgeleitet wird. - Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das aufzuprägende Drehmoment einen sinusförmigen Verlauf hat.
- Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch einen elektronischen Speicher, in dem Tabellenwerte zur Bestimmung von Amplitude und/oder Phase des aufzuprägenden Drehmoments in Abhängigkeit von Betriebsparametern abgelegt sind.
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ZF SACHS AG, 97424 SCHWEINFURT, DE |
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20120301 |