DE10036495A1 - Biegebalkensensor - Google Patents
BiegebalkensensorInfo
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Abstract
Damit eine Kraftmeßvorrichtung einfach herstellbar ist und genaue Meßwerte abgibt, ist in ein Trägerkörperelement (34) entlang einer Schnittlinie (36, 38) bis zu einer Biegelinie (33) wenigstens ein Zungenabschnitt (37, 38) angeschnitten. Auf das Trägerkörperelement (34) ist in der Biegelinie (33) und zu einer Seite der Schnittlinie (36, 38) wenigstens ein Widerstandselement (R1, R2, R3, R4) angeordnet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Kraftmeßvorrichtung, die wenig
stens ein Trägerkörperelement aufweist, auf das eine Kraft
gerichtet ist und auf dem Widerstandselemente angeordnet
sind.
Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der US 4,311,980
bekannt. Auf einem Trägerkörper, der einseitig ein
gespannt ist, sind im Biegebereich Widerstände aufgebracht.
Als Trägermaterial kommen Keramik- oder Silizium-Scheiben zum
Einsatz. Die Widerstände und die Leitungsverbindungen werden
in Dickschicht-Technik hergestellt.
Nachteilig ist, daß die Widerstände auf der Vorder- und Rück
seite oft nicht im gleichen Prozeßschritt herstellbar sind
und eine hochwertige Wheatstonebrücke mit guter Unterdrückung
von Temperatur- und Offsetfehlern und optimaler Signalausbeu
te durch Verstimmung aller vier Widerstände nur schwer reali
sierbar ist.
Aus der US 4,576,052 ist eine Trägerplatte aus Silizium be
kannt, auf der auf einer Membranfläche vier Widerstände ange
ordnet sind, die zu einer Wheatstonbrücke zusammengeschaltet
sind. In das Siliziumplättchen sind darüber hinaus weitere
Schaltkreiselemente eingebracht.
Nachteilig ist, daß bei einer Anordnung der Meßbrücke auf der
Membran die Wandlerfunktion nicht linear ist.
Es stellt sich daher die Aufgabe, eine Vorrichtung der ein
gangs genannten Art so weiter zu entwickeln das sie einfach
herstellbar ist und genaue Meßwerte abgibt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des An
spruches 1 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesonde
re darin, daß ein Biegebalkensensor mit hoher Linearität des
erzeugten Signals bei gleichzeitig hoher Empfindlichkeit ent
steht. Der relativ einfache Aufbau erlaubt es, daß die Zun
genabschnitte in das Trägerkörperelement integriert werden
können, so daß diese nicht zusätzlich befestigt werden müs
sen, was in Abhängigkeit von der Verbindungsart zu Festig
keitsproblemen sowie zu Nichtlinearitäten, zu unerwünschten
Temperaturabhängigkeiten und Driften des Ausgangssignals füh
ren kann. Darüber hinaus ist ein geringer Offset gewährlei
stet, da sich die nötigen Widerstandselemente alle auf einer
Seite des Trägerkörperelements befinden und bei geeigneter
Gestaltung auch mit geringem räumlichen Abstand zueinander
angeordnet werden können, wodurch sich eine hohe Reproduzier
barkeit der Parameter bei einfacher kostengünstiger Technolo
gie ergibt. Die elektrischen und mechanischen Parameter kön
nen auf einfache Art und Weise variiert und den jeweiligen
Erfordernissen angepaßt werden, in dem die Stegbreiten, auf
denen sich die Widerstände befinden und die Materialstärke
verändert werden.
In der Biegelinie können in einer Streckzone zwischen der
Schnittlinie daneben liegenden Stauchzonen Widerstandselemente
angeordnet sein. Hierdurch ergeben sich für den Ein- und
Zwei-Zungen-Biegebalken jeweils zwei Möglichkeiten für die
Zusammenschaltung von Wheatstonebrücken.
In der ersten Realisierungsmöglichkeit kann ein Widerstand
selement in der Stauchzone und ein weiteres Widerstandsele
ment in einer der Streckzone angeordnet sein. Hierdurch steht
eine Halbbrücke mit einer entsprechenden Signal ausbeute zur
Verfügung.
In der zweiten Realisierungsmöglichkeit können in der Streck
zone zwei Widerstandselemente und rechts und links von der
Streckzone neben der Zungenschnittlinie in einer Stauchzone
ein Widerstandselement und in einer weiteren Stauchzone ein
weiteres Widerstandselement angeordnet sein. Hierdurch läßt
sich eine Wheatstonevollbrücke mit hoher und genauer Signal
ausbeute realisieren.
In das Trägerelement kann entlang einer Hauptzungen-
Schnittlinie bis zur Biegelinie ein Hauptzungenkörper und dem
Hauptzungenkörper gegenüberliegend entlang einer Zusatz
schnittlinie bis zur Biegelinie ein Zusatzzungenkörper einge
schnitten werden. Hierdurch entsteht ein Zwei-Zungen-
Biegebalken mit Ringträgerelement, das die Biege- und Stauch
zonen mit den Brückenwiderständen ringförmig umschließt, was
für die Montage des gesamten Sensorelements vorteilhaft sen
kann, insbesondere dadurch, daß damit eine Dichtfläche zur
Verfügung steht, die die Anwendung des Biegebalkens u. a. in
Druckmeßeinrichtungen ermöglicht. Durch die Anordnung der
zug- bzw. druckempfindlichen Widerstände in der Stauch- und
den gegenüberliegenden Streckzonen läßt sich eine Wheatston
brücke aufbauen, die genaueste Meßwerte ermittelt.
Die Spaltdicke der Hauptzungen-Schnittlinie und der Zusatz
zungen-Schnittlinie können zwischen 0,001 bis 2 mm betragen.
Als fertigungstechnisch realisierbare und günstige Spaltdicke
hat sich 0,1 mm in der Dickschichttechnik erwiesen.
Für die Realisierung der Wheatstonbrücke mit Hilfe der Wider
standselemente bieten sich als Fertigungstechniken an:
Die Dickfilm-Technik ist eine Form der Schichttechnik, bei
der die Schichtdicke um 30 µ liegt. Es werden entsprechende
Substrate für die Ausbildung der Widerstandselemente und
der Leiterbahnen zum Einsatz gebracht.
Bei der Dünnfilm-Technik betragen die Schichtdicken einen
Größenbereich von 10 bis 500 nm zur Herstellung der Wider
standselemente und Leiterbahnen. In der Dünnfilm-Technik
werden Verfahren der Aufdampfungstechnik und der Ionen
strahlzerstäubung angewandt. Mittels chemischer Behandlung
ist es dann noch möglich, auf bereits aufgebrachten Schich
ten durch chemische Reaktionen neue Schichten zu bilden.
Hier werden die Widerstandselemente und Leiterbahnen in
speziellen Oberflächenbehandlungsverfahren eingebracht. Von
Vorteil ist es, daß hierbei Halbleiter-Bauelemente, zum
Beispiel Transistoren, Dioden, und dergleichen zur Reali
sierung integrierter Schaltkreise mit vorgesehen werden
können. Im Ergebnis entsteht ein integrierter Schaltkreis,
der entsprechend verbondet und gehäust werden kann.
Die Befestigung des Trägerkörperelements mit den Widerstand
selementen bei Verwendung als Kraftstoffmeßeinrichtung kann
u. a. in Kraftableitungspunkten des Trägerelements erfolgen.
Für die Kapselung der Trägerkörperelemente mit den Wider
standselementen und den Zungenabschnitten, insbesondere bei
der Verwendung des Biegebalkens in Druckmeßeinrichttungen be
stehen zwei Möglichkeiten.
Die erste Möglichkeit besteht darin, daß auf der Auflage- und
Dichtfläche des Trägerkörperelements ein erstes umlaufendes
elastisches Dichtungselement und auf der der Auflage- und
Dichtfläche gegenüberliegenden Fläche ein zweites elastisches
Dichtungselement aufgelegt wird. Das Gehäuseelement ist in
diesem. Fall als ein Gehäusekörper ausgebildet, der wenigstens
teilweise durch ein erstes Basiskörperelement verschlossen
werden kann, wobei das erste elastische Dichtungselement vom
Gehäusekörper und das zweite elastische Dichtungselement vom
Basiskörper an das Trägerkörperelement eingedrückt wird.
Die zweite Variante besteht darin, daß auf der Auflage- und
Dichtfläche des Trägerkörperelements ein drittes umlaufendes
elastisches Dichtungselement und auf der der Auflage- und
Dichtfläche gegenüberliegenden Fläche ein umlaufendes Unter
legringelement mit eingearbeiteter Aussparung als Anschlag
und Überlastsicherung für das angeordnet sein kann. Das Meß
gehäuseelement ist in diesem Fall das Deckelkörperelement
ausgebildet, das gegenüber einem zweiten Basiskörperelement
angeordnet sein kann, wobei das dritte Dichtungselement vom
Deckelkörperelement und das Unterlegringelement vom zweiten
Basiskörperelement angedrückt werden kann.
Ein Gelschichtkörper ist dabei vom ersten bzw. vom zweiten
elastischen Dichtungselement umfaßt. Das erste, zweite und
dritte elastische Dichtungselement ist jeweils als Ringdich
tungselement mit einem im wesentlichen runden Querschnitt
ausgebildet. Als Material für dieses Dichtungselement kommen
Gummi, Silikon oder dergleichen zum Einsatz. Das Unterlegrin
gelement kann, entsprechende Dimensionierung vorausgesetzt,
Teil des Deckelkörperelements sein. Es muß nicht unbedingt in
die Scheibe integriert werden. Bei Auftreten von Unterdruck
kann sich eine Überlastsicherung auch im Deckelkörperelement
befinden. Zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen kann es
sinnvoll sein, die Überlastsicherung einstellbar zu gestal
ten.
Die Verbindung zwischen den einzelnen Teilen kann durch übli
che Verbindungsverfahren, wie Schrauben, Bonden, Schweißen,
Kleben oder dergleichen erfolgen.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines Biegebalkensensors
in einer schematischen, perspektivischen Darstellung,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform eines Biegebalkensensors
in einer schematischen, perspektivischen Darstellung,
Fig. 3 eine dritte Ausführungsform eines Biegebalkensensors
in einer schematischen, perspektivischen Darstellung,
Fig. 4 eine aus den Widerstandselementen eines Biegebalken
sensors gemäß den Fig. 1 bis 3 gebildete Wheatstone-
Brücke,
Fig. 5 eine modifizierte Ausführungsform eines Biegebalken
sensors gemäß Fig. 2 in einer schematisch dargestell
ten Draufsicht,
Fig. 6 einen in einen Drucksensor eingesetzten Biegebalken
sensor gemäß Fig. 5 in einer schematisch dargestell
ten Draufsicht,
Fig. 7 einen Schnitt durch einen Drucksensor gemäß Fig. 6
entlang der Linie VII-VII in einer schematischen,
perspektivischen Darstellung,
Fig. 8 einen weiteren Drucksensor mit einem eingespannten
Biegebalkensensor gemäß Fig. 5 in einer schemati
schen, perspektivischen Schnittdarstellung und
Fig. 9 eine Draufsicht auf die Schnittdarstellung eines
Drucksensors gemäß Fig. 8 in einer schematischen Dar
stellung
In Fig. 1 ist ein Biegebalkensensor 10 dargestellt. Er be
steht aus einem Keramikplattenkörper 4, in den eine U-förmige
Hauptzungen-Schnittlinie 6 bis zu einer Biegelinie 3 einge
schnitten ist. Die U-förmige Hauptzungen-Schnittlinie 6
schneidet einen Haupt zungenkörper 7 aus.
In der Biegelinie 3 sind in einer links und rechts der
Hauptzungen-Schnittlinie liegenden Streckzone jeweils ein Wi
derstandselement R1 und ein Widerstandselement R3 aufge
bracht. In einer zwischen der Hauptzungen-Schnittlinie liegenden
Streckzone sind nebeneinander ebenfalls in der Biege
linie zwei Widerstandselemente R2 und R4 aufgebracht. Mit 5
sind Kraftableitungspunkte bezeichnet, in denen eine Kraft F,
die auf den Hauptzungenkörper 7 wirkt, abgeleitet werden
kann.
Der in Fig. 2 dargestellte Biegebalkensensor 10 unterscheidet
sich von dem gemäß Fig. 1 dadurch, daß der durch die
Hauptzungen-Schnittlinie 6 ausgeschnittene Hauptzungenkörper
7 ein Zusatzzungenkörper 9 gegenüberliegt, der durch eine im
wesentlichen U-förmige Zusatzzungen-Schnittlinie 8 aus dem
Keramikplattenkörper 4 ausgeschnitten ist. Der Zusatzzungen
körper 9 geht ebenfalls bis zur Biegelinie 3 und umfaßt die
beiden Stauchzonen 1, in denen die Widerstandselemente, im
folgenden Widerstände R1 und R3 aufgebracht sind. In der
Streckzone sind die beiden Widerstände R2 und R3 aufgebracht.
Die Hauptzungenschnittlinie 6 ist im Bereich der Biegelinie
noch enger an die Streckzone 2 herangeführt.
Die Empfindlichkeit des Biegebalkensensors 10 gemäß Fig. 2
wird u. a. durch die Ein- und Ausschnitte im Bereich der Bie
gelinie bestimmt. Aus diesem Grunde ist die Hauptzungen-
Schnittlinie sehr weit in die Streckzone 2 hineingeführt.
Der Keramikplattenkörper 4 des Biegebalkensensors 10 gemäß
Fig. 2 kann eine Dicke von 0,1 mm bis 2 mm, eine Länge zwi
schen 5 mm und 50 mm und eine Breite von ebenfalls 5 mm bis
50 mm haben. Auch sind folgende Abmessungen möglich
Dicke = 05 mm, Länge = 10 bis 20 mm, Breite = 10 bis 20 mm.
Mit 11 ist ein Randflächenelement dargestellt, das durch eine
Auflage- und Dichtfläche 15 begrenzt ist.
In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform des Biegebalken
sensors 10 gezeigt. Und zwar ist hier der Zusatzzungenkörper
9 durch zwei gegenüberliegende Zusatzausschnittausnehmungen
12 frei geschnitten. Dein nun frei liegenden Zusatzzungenkör
per 9 liegt der in den Keramikplattenkörper 4 eingeschnittene
Hauptzungenkörper 7 gegenüber. In der Biegelinie III sind in
der Stauchzone 1 und in der Streckzone 2 die Widerstände R1
und R2, R3 und R4 aufgebracht.
Fig. 5 zeigt einen Biegebalkensensor 40. Hier ist in einen im
wesentlichen quadratischen Keramikplattenkörper 34 entlang
einer Hauptzungen-Schnittlinie 36 ein Hauptzungenkörper 37
und dem gegenüberliegend entlang einer Zusatzzungen-
Schnittlinie 38 ein Zusatzzungenkörper 39 ausgeschnitten.
Beide Zungenkörper 37, 39 weisen eine zungenähnliche Konfigu
ration auf.
In einer mit 33 bezeichneten Biegelinie sind in der in der
Mitte liegenden Streckzone 32 die Widerstände R2 und R4 und
in den beiden außen liegenden Stauchzonen 31 jeweils der Wi
derstand R1 und R3 aufgebracht. Die Widerstände R1, R2, R3,
R4 sind durch Leiterbahnen 43 verbunden, von denen Anschluß
leitungen 44 nach außen führen.
Die Widerstände R1, R2 und R3 sowie die Leiterbahnen 43 wer
den auf dem Keramikplattenkörper 4, 34 in Dickschichttechnik
aufgebracht.
Die zusammengeschalteten Widerstände R1, R2, R3, R4 ergeben
die in Fig. 4 dargestellte Wheatstonebrücke 46. In einem Dia
gonalzweig ist eine Spannungsqwelle UB gegenüber Masse M vor
handen. Im anderen Brückenzweig wird ein Sensorsignal S abge
griffen.
Der Hauptzungenkörper 1, 37 ergibt mit dem Zusatzzungenkörper
9, 39 einen sogenannten Biegebalken innerhalb eines zugehöri
gen Trägerelements 4, 34, welcher so gestaltet ist, daß bei
relativer Auslenkung des Hauptzungenkörpers gegenüber dem
Trägerelement durch die ausgeübte Kraft F im Zusatzzungenkör
per im Bereich Biegelinie 3, 33 u. a. auf der Oberfläche so
wohl Druck- als auch Zugspannung erzeugt werden. Durch die
Anordnung der zug- bzw. druckempfindlichen Widerstande R1,
R2, R3, R4 im Bereich der Biegelinie 3, 33 und die Verschal
tung zur Wheatstonebrücke 46 gemäß Fig. 4 erhält man den Bie
gebalkensensor 10, 40, der gekennzeichnet ist durch
- a) hohe Linearität des Sensorsignals S,
- b) einen relativ einfachen Aufbau, da der Biegebalken im Kera mikplattenkörper integriert ist und nicht zusätzlich befe stigt werden muß, was in Abhängigkeit von der Verbindungs art zu Befestigungsproblemen sowie zu Nichtlinearitäten, zu unerwünschten Temperaturabhängigkeiten und Driften des Aus gangssignals führen kann,
- c) einen geringen Offset, da sich die nötigen Widerstände R1, R2, R3 und R4 alle auf einer Seite des Keramikplattenkör pers 4, 34 befinden und bei entsprechender Gestaltung auch in geringem räumlichen Abstand zueinander angeordnet werden können, wodurch sich eine hohe Reproduzierbarkeit der Para meter bei einfacher kostengünstiger Technologie ergibt,
- d) die Möglichkeit, elektrische und mechanische Parameter, insbesondere ein auftretendes Biegemoment in den Sensor stellen und die daraus resultierende Signalausbeute sowie mechanische Auslenkung des Hauptzungenkörpers auf einfache Weise durch Variation der Stegbreiten im Bereich der Biegelinie, auf denen sich die Widerstände R1, R2, R3, R4 befin den und durch die Form der Aussparungen, durch Material auswahl und Materialstärke den praktischen Erfordernissen anpassen zu können.
Durch eine entsprechende Gestaltung der Schnittlinien 6, 8
bzw. 36, 38 lassen sich Spannungsspitzen im Material des Ke
ramikplattenkörpers 4, 34, die zu Rissen führen können, redu
zieren.
Anstelle eines Keramikplattenkörpers 4, 34 können auch andere
Trägermaterialien in Kombination mit geeigneten Widerstands
materialien Verwendung finden, z. B. Metallplatten mit aufge
brachten Dickschicht- und Dünnschicht-Widerständen oder
Glas-, Keramik- und bei geringen Genauigkeitsanforderung auch
Kunststoffplatten mit aufgebrachten Dehnmeßstreifen.
In den Fig. 6 bis 9 sind Aufbauten eines Drucksensors mit ei
nem Biegebalkensensor insbesondere gemäß Fig. 5 gezeigt.
Der Biegebalkensensor 40 ist, wie auch der Biegebalkensenso
ren gemäß Fig. 2, gegenüber den Biegebalkensensoren 10 aus
den Fig. 1 und 3, durch einen Rand des Trägerelements 4, 34
ergänzt, das damit ringförmig das Hauptzungenelement 7, 37
und das Zusatzzungenelement 9, 39 mit den Widerständen R1,
. . . in der Form umschließt, daß die Widerstände R1, R2, R3,
R4 weitestgehend vom Trägerelement mechanisch entkoppelt
sind, so daß dieses ringförmige Randflächenelement 11 voe
teilhaft als Auflage- und Dichtfläche 45 verwendet wird.
Wie die Fig. 6 und 7 zeigen, wird entlang der Auflage- und
Dichtfläche 45 der Biegebalkensensor 40 zwischen zwei elasti
sche Dichtungselemente 53, 54 eingespannt. Bei den elastischen
Dichtungselementen handelt es sich jeweils um Ringdich
tungselemente.
Wie insbesondere die Fig. 1 zeigt, drückt auf das Ringdich
tungselement 53 ein Gehäusekörper 50, der in einen Anschluß
hohlkörper 51 übergeht. Auf der gegenüberliegenden Seite wird
das Ringdichtungselement 54 durch ein Basiskörperelement 55
angedrückt, in das zum Druckausgleich eine Basisausnehmung 56
eingebracht ist. Das Basiskörperelement 55 ist als Leiter
plattenelement ausgebildet.
Auf den Biegebalkensensor 40 wird im Bereich des Ringdich
tungselements 53 ein Gelschichtkörper 52 zur Abdichtung der
Schnittlinien 36 und 38 aufgebracht.
In den Fig. 8 und 9 ist eine weitere Aufbauvariante des
Drucksensors unter Einsatz des Biegebalkensensors 40 darge
stellt.
Hier wird der Biegebalkensensor 40 mit seiner Auflagefläche
auf ein Unterlegringelement 64 gelegt. Das Unterlegringele
ment kann vorteilhafterweise wegen der einfachen präzisen
Herstellbarkeit und der hohen Steifigkeit aus Metall herge
stellt sein. Das Unterlegringelement und der Biegebalkensen
sor 40 befinden sich in einem Gehäuse aus Kunststoff, das aus
einem Deckelkörperelement 60 besteht, an das sich ein An
schlußhohlkörperelement 61 anschließt.
Auf der druckbeaufschlagten Seite des Biegebalkensensors 40
(vgl. Fig. 9) befindet sich ein elastisches Dichtungselement
in Form eines Ringdichtungselements, welches durch das Dec
kelkörperelement 60 vorgespannt wird, der in einem Deckelkör
perwandelement 67 mit Schnappverbindungen 66 eingerastet
wird. Diese Anordnung ergibt einen einfachen kostengünstigen
Aufbau, der bezüglich der Beeinflussung des Sensorsignals
durch äußere mechanische und thermische Einflüsse sehr robust
ist. Ursache dafür ist die Vorspannung des Sensorelements
zwischen Dichtring und steifer Unterlegscheibe im Bereich des
ringförmigen, von den Widerständen R1, R2, R3, R4 mechanisch
entkoppelten Trägerelements 34.
Auf den Biegebalkensensor 40 wird ein Gelschichtkörper 62
aufgebracht, der von dem Dichtungsringelement 63 umfaßt ist
und die Schnittlinien 36 und 38 abdichtet.
Der Gelschichtkörper 62 besteht ebenso wie der Gelschichtkör
per 52 aus einem dielektrischen Silicongel, z. B. der Marke
Sylgard 527 A & B. Hierbei handelt es sich um eine flüssige
Zweikomponenten-Siliconeinbettmasse geringer Viskosität, die
an sich speziell konzipiert ist zum Schutz der elektrischen
Eigenschaften elektronischer Schaltkreise. Erfindungswesent
lich ist, daß das Silicongel als Membran in einen vollkommen
neuen Anwendungszusammenhang gebracht wird.
Das transparente Produkt vernetzt am Einsatzort zu einer pol
sternden und selbstheilenden sowie nachgiebigen gelartigen
Masse, wenn die beiden Komponenten im Verhältnis 1 : 1 - nach
Gewicht oder Volumen - gründlich vermischt werden.
Das vernetzte Gel behält die spannungsentlastenden und
selbstheilenden Eigenschaften einer Flüssigkeit, verliert die
Fließfähigkeit und entwickelt dabei die Dimensionsstabilität
eines festen Elastomers. Die einzigartigen Eigenschaften
bleiben bei extrem hohen und niedrigen Temperaturen erhalten
und gehen auch dann nicht verloren, wenn das Material fortge
setzt bei Ruhetemperatur eingesetzt wird.
Typische Eigenschaften des Silicongel Syslgard 527 A & B sind
weiterhin folgende
- - Farbe: klar/eingefärbt, z. B. rot
- - spezifisches Gewicht bei +25°C: 0,97
- - Viskosität bei +25°C, mPa.s2: 500
- - nicht flüssiger Anteil, zwei Stunden bei 150°C in %: 98,0
- - Penetration, nach Vernetzung, bei +25°C, × 10-1 mm: 50
- - Volumenausdehnungskoeffizient, 1/K: 9,9 × 10-4
- - Durchschlagsfestigkeit, nach Vernetzung bei +25°C, KV/mm: 17
- - Dielektrizitätskonstante bei 100 Hz: 2,95 bei 100 kHz: 2,95
- - Dielektrischer Verlustfaktor bei 100 Hz: 0,0025 bei 100 kHz; 0,00015
- - Spezifischer Durchgangswiderstand, Ohm × cm: 2,33 × 10-15
- - Lichtbogenfestigkeit, s 182.
Mit dem Gelschichtkörper 52, 62 erhält man, in Verbindung mit
den Zungenelementen 37, 39, eine geschlossene Fläche, die als
Druckmembran fungiert. Resultat ist ein Druckmeßsensor, wel
cher den Biegebalkensensor und die Druckmembran zu einem Bau
teil vereinigt. Die Hauptzungen- und Zusatzzungen-
Schnittlinien können zur Optimierung der Signalausbeute, zur
Anpassung an vorhandene Einbauverhältnisse und zur Vermeidung
von Spannungsspitzen variiert werden.
Zur Signalverarbeitung ist das Basiskörperelement als Leiter
platte mit entsprechender Elektronik und den notwendigen Kon
taktelementen an dem Gehäuse angeordnet.
Der beschriebene Drucksensor weist mit dem Biegebalkensensor
folgende Vorteile auf:
- A) Hohe Linearität des durch einen Biegebalken (gebildet durch den Hauptzungenkörper und den Zusatzzungenkörper) erzeugten Signals im Gegensatz zur prinzipiellen nichtli nearen Kennlinie einer üblichen Druckmeßzelle, bei der sich die Widerstandsmeßbrücke auf einer Druckmembran be findet.
- B) Einsparung einer zusätzlich nötigen Druckmembran, wenn der Druck mittels Biegebalken gemessen werden soll, wie bei bekannten Lösungen realisiert. Daraus resultiert ein kom pakter und kostengünstiger Aufbau.
- C) Die Eigenfrequenz ist wegen der geringen Balkenmasse höher als bei Lösungen mit Biegebalken und zusätzlicher Membran, was bei dynamischen Anwendungen vorteilhaft ist.
- D) Kostengünstige Herstellung des Sensorelements durch die Möglichkeit, effektive Herstellungsverfahren wie Siebdruck auf Großkeramiken und preiswerte Keramikelemente der Mas senfertigung zu verwenden.
Hinsichtlich der Ausgestaltung des Biegebalkensensors und da
mit auch des Drucksensors bestehen noch Folgevariationsmög
lichkeiten.
Anstelle der in Fig. 4 gezeigten Vollbrücke lassen sich prin
zipiell auch Halbbrücken realisieren.
Die vorteilhaft dünnen Haupt- und Zusatzzungenschnittlinien
können bei entsprechender mechanischer Dimensionierung in
Verbindung mit entsprechend mechanisch festeren Vergußmassen
durch breitere Schlitze ersetzt werden.
Die U- und ringförmigen Trägerelemente 4, 34 können prinzipi
ell an einer oder an mehreren Stellen unterbrochen sein.
Möglich ist auch der druckdichte Verschluß der Aussparungen
mit einem entsprechend dimensionierten, flächig aufgebrachten
Membrankörper. Diese Lösung hat gegenüber der Variante Biege
balken mit separater Druckmembran immer noch die Vorteile,
daß der Aufbau erheblich einfacher ist und die Membran durch
Einsparung sonst nötiger Stützelemente leichter und die Ei
genfrequenz des Systems dadurch höher ist.
Das Unterlegringelement 64 kann, entsprechende Dimensionie
rung vorausgesetzt, Teil des Gehäuses sein. Die Überlastsi
cherung kann ebenfalls Teil des Gehäuses sein und muß nicht
unbedingt in die Scheibe integriert werden. Bei Auftreten von
Unterdruck kann sich eine Überlastsicherung auch im Deckel
körperelement 60 befinden. Zum Ausgleich von Fertigungstole
ranzen kann die Überlastsicherung einstellbar sein, z. B. in
Form einer Einstellschraube.
Bei Auftreten von höheren Drücken ist es sinnvoll, den Gehäu
sekörper und den Deckelkörper aus Metall zu fertigen. Die
Verbindung zwischen Gehäuse und Deckel kann durch alle übli
chen Verbindungsverfahren wie Schrauben, Bördeln, Schweißen,
Kleben und dergleichen erfolgen.
Zur Messung von Relativdrücken, die unabhängig vom Umgebungs
druck sind, ist es möglich, auf beiden Seiten des Biegebal
kensensors 10, 40 jeweils eine Druckkammer anzuordnen, d. h.
das Basiskörperelement 55 wird wie der Gehäusekörper 50
druckdicht gestaltet und ebenfalls mit einem Anschlußhohlkör
perelement versehen.
Claims (11)
1. Kraftmeßvorrichtung, die wenigstens
ein Trägerkörperelement (4; 34) aufweist/auf das
eine Kraft (F) gerichtet ist und auf dem
Widerstandselemente (R1, R2, R3, R4) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß in das Träger körperelement (4; 34) entlang einer Schnittlinie (6, 8; 36, 38) bis zu einer Biegelinie (3; 33) wenigstens ein Zungenabschnitt (7, 8; 37, 38) ange schnitten ist und
daß auf das Trägerkörperelement (4; 34) in der Biegeli nie (3; 33) und zu einer Seite der Schnittlinie (6, 8; 36, 38) wenigstens ein Widerstandselement (R1, R2, R3, R4) angeordnet ist.
ein Trägerkörperelement (4; 34) aufweist/auf das
eine Kraft (F) gerichtet ist und auf dem
Widerstandselemente (R1, R2, R3, R4) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß in das Träger körperelement (4; 34) entlang einer Schnittlinie (6, 8; 36, 38) bis zu einer Biegelinie (3; 33) wenigstens ein Zungenabschnitt (7, 8; 37, 38) ange schnitten ist und
daß auf das Trägerkörperelement (4; 34) in der Biegeli nie (3; 33) und zu einer Seite der Schnittlinie (6, 8; 36, 38) wenigstens ein Widerstandselement (R1, R2, R3, R4) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in das Trägerkörperelement (4; 34) entlang einer
Hauptzungen-Schnittlinie (6; 36) wenigstens teilweise bis
zur Biegelinie (3; 33) ein Hauptzungenkörper (7; 37) und
dem Hauptzungenkörper (7; 37) gegenüberliegend entlang
einer Zusatzzungen-Schnittlinie bis wenigstens teilweise
zur Biegelinie (3; 33) ein Zusatzzungenkörper (9; 39)
eingeschnitten sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß in einer ersten Biegelinie (3; 33) in einer er
sten Streckzone (2; 32) zwischen der Schnittlinie (6, 18,
36, 38) ein erstes und in einer daneben liegenden ersten
Stauchzone ein zweites Widerstandselement (R1, R2, R3,
R4) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß auf einer zweiten Biegelinie (3; 33) in einer
zweiten Streckzone (2; 32) zwischen der Hauptzungen-
Schnittlinie (6; 36) ein drittes und ein viertes Wider
standselement (R2, R4), auf einer zweiten Stauchzone (1,
31) zwischen der Haupt- und der Zusatzzungen-Schnittlinie
(6, 8; 36, 38) ein fünftes Widerstandselement (R1) und
auf einer dritten Stauchzone (1; 31) zwischen der Haupt-
und der Zusatzzungen-Schnittlinie ein sechstes Wider
standselement (R3) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Haupt- und die Zusatzzungen-
Schnittlinie eine Spaltdicke von 0,001 bis 2,0 mm aufwei
sen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Wider standselemente (R1, R2, R3,
R4) mit Leiterbahnen (43) verbunden sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Widerstandselemente (R1, R2, R3,
R4) durch die Leiterbahnen (43) zu einer Wheatstonebrücke
(46) verbunden sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Widerstandselemente (R1, R2, R3,
R4) und die Leiterbahnen (43) im Dickschicht-Verfahren
auf das Trägerkörperelement (4; 34) aufgebracht sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Widerstandselemente (R1, R2, R3,
R4) und die Leiterbahnen (43) im Dünnschicht-Verfahren
auf das Trägerkörperelement (4; 34) aufgebracht sind.
10. Vorrichtung nach einem, der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Widerstandselemente (R1, R2, R3,
R4) und die Leiterbahnen (43) als integrierter Schalt
kreis hergestellt sind.
11. Verwendung einer Kraftmeßeinrichtung nach einem der vor
hergehenden Ansprüche 1 bis 10 für eine Druckmeßeinrich
tung, dadurch gekennzeichnet, daß auf das Trägerelement
(4; 34) ein umlaufendes Dichtungselement (53, 54; 63, 64)
und ein Gelschichtkörper (52; 62) aus einem Silicongel
aufgebracht wird.
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: AB ELEKTRONIK SACHSEN GMBH, 01738 KLINGENBERG, DE |
|
8304 | Grant after examination procedure | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |