-
Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung eines Kraftfahrzeuges gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
-
Beim Einbau von Scheinwerfern oder Leuchten in eine Kraftfahrzeugkarosserie sind vielfache Einbaubedingungen zu beachten. Es ist darauf zu achten, dass die Gehäuse zumindest teilweise aus Glas bestehen und aufgrund der Form und des Materials in sich nicht elastisch sind. Darüber hinausgehend ist jedoch zu beachten, daß das Kraftfahrzeug im Fahrbetrieb auch in der Statik der Karosse selbst gewisse Elastizität aufweisen muß. Um diese zuzulassen, sind zwischen festen und beweglichen Bauteilen in der Regel offene Fugen angeordnet, wie beispielsweise zwischen Motorhaube und Kotflügel.
-
Dementsprechend ist beim Einbau von Scheinwerfern und Leuchten darauf zu achten, daß diese nicht die elastische Verformung der Karosserie mitausführen können, und ansonsten nicht starr mit der Karosserie verbunden werden können. Sie würden ansonsten reißen oder platzen. Darüber hinausgehend sind bei einer entsprechenden Befestigung in der Karosserie aufgrund unterschiedlicher Massen auch unterschiedliche Resonanzfrequenz zu beachten.
-
Sind die Resonanzfrequenzen somit unterschiedlich, so bedarf es einer elastischen oder federnden Lagerung der Scheinwerfer und Leuchten gegenüber den Karosserieelementen. Die Scheinwerfer und Leuchten weisen eine solche, wenn auch kleine relative Beweglichkeit bezogen auf die Karosserie auf.
-
Ein weiteres Problem ergibt sich daraus, daß die Bereiche, in die die Scheinwerfer und Leuchten einzulegen sind, in der Regel abzudichten sind.
-
Vielfach wird hierzu Dichtschaum oder Dichtungsmaterial als solches verwendet. So ist aus der
JP H11-61 102 A ein Dichtschaum bekannt, mit dem die besagte Lampe oder der Lampenkörper in der Fahrzeugkarosserie abgedichtet wird. Hierbei ist jedoch von Nachteil, daß der Dichtschaum sowie die Befestigung als solches voneinander separierte Elemente sind. So kann beispielsweise der Dichtschaum nach einer Weile schrumpfen, wodurch die Dichtschlüssigkeit nicht mehr gegeben ist.
-
Aus der
EP 0 872 532 A1 ist eine Befestigung von elektronischen Bauteilen bekannt, bei der wärmeleitfähige und druckempfindliche Haftplättchen verwendet werden. Auch eine solche Befestigungsform eignet sich nicht zur Befestigung von Lampengehäusen in der Karosserie eines Kraftfahrzeuges, da hierbei oftmals ganz erhebliche Vibrationen auftreten, die die Haftung auch hierbei beeinflussen würden.
-
Aus der
DE 198 15 709 C1 ist die Verwendung einer sog. Kleberaupe zum dichten Einkleben einer Leuchte oder eines Lampenkörpers an eine Kraftfahrzeugkarosserie bekannt. Hierbei wird auch die statische Verbindung zwischen Lampengehäuse und Karosserie mit einer Klebeverbindung bzw. einer überdimensionierten Klebung in Form einer Kleberaupe vorgenommen.
-
Aus der
DE 38 01 330 A1 ist eine Dichtpackung für Kraftfahrzeugklimaanlagen angegeben, die ebenfalls als Aggregat an die Karosserie bzw. an die Träger und Holmen im Kraftfahrzeug angebaut wird. Die Dichtpackung besteht dabei aus einem rohrförmigen Körper auf Schaumgummibasis. Hierbei ist jedoch keine sichere Plazierung des Bauteiles gegeben, sondern lediglich nur eine Dichtung, die sich nicht wesentlich von den oben genannten Dichtungen unterscheidet.
-
Des Weiteren beschreibt die
DE 198 06 122 A1 ein Verfahren zur Verklebung einer Fahrzeugscheibe mit einem Karosserierahmen. Um eine durch Karosserieschwingungen verursachte Schallabstrahlung wirksam dämpfen zu können, ist zwischen Fahrzeugscheibe und Karosserie ein spezielles, schwingungsdämpfendes Profil zwischen gelegt. Das Profil weist eine Wandung aus elastischem Material auf, die eine mit einem pastösen, stark schwingungsdämpfenden Material gefüllte Kammer umgibt.
-
In der
DE 36 30 595 A1 ist eine Dichtungsanordnung für eine Kraftfahrzeug-Leuchte offenbart, bei der zwischen dem Leuchtengehäuse und der Lichtscheibe ein ringförmiges Dichtelement angeordnet ist. Das Dichtelement ist um den Rand der Lichtscheibe umspritzt, wodurch eine gute Abdichtung und ein vereinfachtes Handling erzielt werden soll.
-
Die
DE 20 57 307 A zeigt ein Verfahren zum Abdichten von lösbar oder unlösbar miteinander zu verbindenden Blechteilen. Konkret ist zwischen Teilen von Kraftfahrzeug-Wagenkästen ein mit einem Klebstoff getränkter Schaumstoffstreifen vorgesehen, welcher sich über die ganze Länge der Verbindung erstreckt und zu einer korrosionssicheren Verbindung der Blechteile führen soll.
-
Schließlich ist aus der gattungsbildenden
DE 197 54 227 A1 eine Scheinwerferanordnung für ein Kraftfahrzeug bekannt, bei welcher randseitig eine Dichtung eingelegt wird, die sodann an einen entsprechend verlaufenden Rand der Karosserie angepresst wird. Hierbei entsteht die Dichtwirkung auch lediglich nur über eine entsprechende Pressung. Löst sich der Scheinwerfer oder lässt die Befestigung in irgendeiner Form nach, so hebt sich auch die Dichtwirkung auf.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Erhöhung der Dichtung bei gleichzeitiger Gewährleistung einer erschütterungsabsorbierenden und/oder elastischen Teilelagerung zu gewährleisten.
-
Bei einer Dichtungsanordnung der gattungsgemäßen Art wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Kern der Erfindung besteht hierbei darin, daß das Dichtungselement aus einem Elastomer besteht, auf dem beidseitig Klebeschichten aufgebracht sind. Der Dichtschluß entsteht hierdurch durch Klebung. Das bedeutet gegenüber dem Stand der Technik, im übrigen dem letztgenannten Dokument, wird die Dichtwirkung nicht durch eine mechanische Pressung bewirkt, die mit der Zeit nachlassen kann oder durch Vibrationen auch aufgehoben werden kann, sondern der Dichtschluß entsteht beidseitig durch Verklebung. Ebenso gleichzeitig ist jedoch durch die Verwendung eines Elastomers im Kern ein Höchstmaß an Elastizität gegeben. Dies bedeutet nun insbesondere gegenüber dem beschriebenen Stand der Technik, daß durch Vibration oder sonstige mechanische Belastungen bewirkte Schwingungen im Elastomer, sprich in der Dichtung, nicht den Dichtschluß als solches beeinträchtigen können. Der Dichtschluß entsteht alleine durch die Klebung oder Haftung der Klebeschichten zum einen an dem Scheinwerfer- oder Leuchtengehäuse und zum anderen am besagten Karosserieteil oder auf dem Lack.
-
In vorteilhafter Ausgestaltung ist das Dichtungselement eine Ringdichtung. Hierdurch werden Übergänge zu kreisförmigen Karosserieausschnitten auf der vollen Umfangslinie abdichtbar.
-
Das Dichtungselement ist zwischen dem Gehäuse des Scheinwerfers oder der Leuchte und mindestens einem Karosserieteil eingebracht. Hierdurch entsteht eine dichtschlüssige Verbindung zwischen dem Gehäuse und dem mindestens einen Karosserieteil, so daß über die Dichtlinie hinweg keine Feuchtigkeit eindringen kann.
-
Das Dichtungselement wird durch Befestigung des Scheinwerfer- oder Leuchtengehäuses an oder in der Karosserie gepresst. Das Gehäuse als solches wird also nicht mit Hilfe des Dichtungselements eingeklebt, sondern ist darüber hinausgehend noch mechanisch befestigt und das Dichtungselement wirkt zunächst auch nur als Dichtung. Das Dichtungselement wird dabei in entsprechender Weise gepreßt, wodurch sich die Klebeflächen dichtschlüssig anlegen. Dadurch, daß das Dichtungselement im Kern aus einem Elastomer besteht, ist nunmehr das Gehäuse des Scheinwerfers oder der Leuchte oder das Einbauteil im allgemeinen schwingungsgelagert, und Schwingungen in entsprechender kleiner Amplitude werden somit auch von dem Dichtungselement zugelassen, ohne daß sich der Dichtschluß aufhebt. Der Dichtschluß selbst wird nämlich wiederum durch die Klebeflächen geleistet.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, daß das Dichtungselement Durchgangsöffnungen für Schraub- oder Klemmelemente aufweist. Auf diese Weise können ohne räumliche Festlegung auch Befestigungselemente durch den Dichtungsquerschnitt hindurchgeführt werden. Wesentlich ist hierbei, daß die Durchgangsöffnungen, und die dort durchgeführten Befestigungselemente zumindest teilweise von einer klebeschlüssigen, dichten Linie des Dichtelementes umgeben sind.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, daß die Adhäsivität der Klebeschichten, bezogen auf Kunststoff und Metall optimiert ist. Auf diese Weise kommt es zu einem optimalen Klebeschluß beispielsweise zwischen dem Scheinwerfer- oder Leuchtengehäuse und der Metallkarosserie.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist jedoch auch angegeben, daß zumindest eine Klebeschicht auf ihre Adhäsivität hin auf eine übliche Kraftfahrzeuglackoberfläche optimiert ist. Hierbei wird berücksichtigt, daß die Karosserie bereits lackiert oder vorlackiert sein kann und erst dann der Einbau des Scheinwerfers erfolgt. Auf einer Seite des Dichtungselementes, d. h. mit einer Klebeschicht wird somit die Dichtung auf die Lackoberfläche und nicht auf das Metall der Karosserie direkt aufgelegt. Für diesen Fall ist somit eine der Klebeschichten auf die entsprechende Lackoberfläche hinsichtlich der Adhäsivität optimiert.
-
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend näher beschrieben.
-
Es zeigt:
-
1: Karosserieteilansicht von der Seite mit eingelegtem Leuchtengehäuse.
-
2: Schnitt durch erfindungsgemäßes Dichtungselement.
-
1 zeigt in Seitenansicht die Karosserie 1 in teilweiser Darstellung. Die Karosserie 1 weist an definierter Stelle einen entsprechenden Ausschnitt zur relativ oberflächenschlüssigen Einbaubarkeit des Leuchtengehäuses auf. Des weiteren ist inmitten der Vertiefung der Karosserie eine Durchgangsöffnung 10, durch die Teile des Leuchtengehäuses 2 hindurchragen oder zumindest Anschlußleitungen gelegt sind.
-
Das Leuchtengehäuse 2 wird nunmehr in die Einbuchtung des Karosserieteils 1 eingelegt und ragt mit dem hinteren Ende auch noch teilweise durch die Karosserieöffnung 10 hindurch. An der randseitigen Übergangsstelle um die Karosserieöffnung herum und dem Leuchtengehäuse 2 als solches ist nun der erfindungsgemäße Haftdichtring 3 eingelegt. Dieser ist so eingelegt, daß er auf einer Seite dichtschlüssig mit dem Karosserieabschnitt verklebt und auf der anderen Seite entsprechend dichtschlüssig mit dem Leuchtengehäuse 2 verklebt. Die beidseitige Verklebung macht dabei auch ohne Dichtungspressung bereits den Dichtschluß. Der Kern des Dichtungselementes 3 ist aus einem Elastomer bestehend und läßt somit gewisse Vibrationsschwingungen in gewissen Amplitudenbereichen zu. Somit ist das Dichtungselement 3 gleichzeitig Vibrationslagerung und allseitig dichtend zugleich.
-
Hier nicht weiter dargestellte Befestigungselemente halten das Leuchtengehäuse 2 in dem entsprechenden Karosserieausschnitt. Das Leuchtengehäuse 2 ist somit nicht über das Dichtungselement 3 eingeklebt, sondern weitere, hier nicht weiter dargestellte Halteelemente halten das Leuchtengehäuse mechanisch fest in dieser Position, wenngleich das Dichtungselement 3 jedoch Vibrationen zuläßt ohne den Dichtschluß aufzuheben.
-
2 zeigt eine Detaildarstellung A aus 1, aus der der Schnitt durch das Dichtungselement 3 ersichtlich ist. Der Kern des erfindungsgemäßen Dichtungselementes 3 besteht aus einem Elastomer, der die entsprechende elastische Lagerung bewirkt. Beidseitig sind Klebeschichten 4 und 5 in der entsprechend dargestellten Weise aufgebracht, die in der vorstehend beschriebenen Weise auf die entsprechenden Oberflächen, die damit verklebt werden sollen, optimal haftend ist. Somit entsteht der Dichtschluß des Dichtungselementes allein über die Klebeschichten, ohne daß das Dichtungselement 3 entlang der Dichtlinie als solches gepreßt werden müßte. Eine leichte Pressung kann aus statischen oder mechanischen Gründen von Vorteil sein, jedoch läßt der Elastomer dann noch immer eine gewisse Beweglichkeit zu.