DE10035914A1 - Strahlungsdetektor mit einer Absorptionskammer und mehreren Lawinenkammern - Google Patents
Strahlungsdetektor mit einer Absorptionskammer und mehreren LawinenkammernInfo
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Abstract
Um eine gute Absorption der in dem Detektorgas eines Strahlungsdetektors, insbesondere eines Röntgendetektors, zu detektierenden Strahlung zu erhalten, ist der Detektor so ausgebildet, dass die Strahlung parallel zum Zähldraht in den Detektor eintritt, wodurch ein Absorptionsweg mit jeder gewünschten Länge geboten wird. Gemäß der Erfindung ist eine Anzahl Lawinenkammern 50 benachbart zur Absorptionskammer 46 angeordnet, wobei die Lawinenkammern einen relativ kleinen Querschnitt haben. Die Lawinenkammern sind in solcher Weise mit Gittern 54 versehen, dass mit Hilfe der Gitterspannung in der Lawinenkammer Ladungsvervielfachung auftreten kann. Wegen des relativ kleinen Querschnitts der Lawinenkammern wird eine Verbreiterung der zu detektierenden Stromimpulse verhindert. Außerdem wird wegen der relativ langen Absorptionskammer eine gute Strahlungsabsorption erhalten, und indem mehrere Lawinenkammern vorgesehen werden ist eine gute Detektionsrate möglich.
Description
Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Strahlungsanalyse mit Hilfe von
analysierender ionisierender Strahlung, mit einem Strahlungsdetektor zum Detektieren der
analysierenden Strahlung, welcher Detektor umfasst:
- - eine mit Gas gefüllte Absorptionskammer zum Absorbieren der zu detektierenden Strahlung, welche Absorptionskammer mit einem in einer Wand der Absorptionskammer angebrachten Eintrittsfenster versehen ist, das für die zu detektierende Strahlung durchlässig ist, und
- - zumindest einen in der Gasatmosphäre befindlichen Zähldraht, in dem die Oberfläche des Eintrittsfensters quer zur Längsrichtung des Zähldrahtes steht. Zudem betrifft die Erfindung einen Strahlungsdetektor zur Anwendung in einem derartigen Gerät.
Ein Strahlungsdetektor zur Anwendung in einem derartigen Gerät wird in dem
US-Patent Nr. 3.952.197 beschrieben. Der dort beschriebene Strahlungsdetektor umfasst eine
mit Gas gefüllte längliche Kammer, deren Wand eine erste Elektrode bildet. Parallel zur
Längsrichtung dieser Kammer ist in einer schlitzförmigen Aussparung in der Wand eine stab-
oder drahtförmige zweite Elektrode angebracht. Zwischen den beiden Elektroden herrscht ein
Spannungsunterschied, wodurch in der länglichen Kammer ein sehr inhomogenes
elektrisches Feld vorliegt. Die längliche Kammer ist an beiden Enden mit quer zur
Längsrichtung stehenden Endplatten verschlossen, in denen ein Eintrittsfenster angebracht
ist, das für die zu detektierende Strahlung durchlässig ist.
Die zu detektierende Strahlung fällt durch das Eintrittsfenster in die mit Gas
gefüllte Kammer, nahezu parallel zur Längsrichtung der Kammer. Die einfallende Strahlung
wird von dem Gas in der länglichen Kammer absorbiert, wobei Ionisationen entstehen. Die
genannte Kammer hat somit die Funktion einer Absorptionskammer. Die bei diesen
Ionisationen gebildeten (positiven) Ionen werden von dem vorhandenen elektrischen Feld zur
zweiten Elektrode gezogen, die folglich die Ionisationen, also die ionisierende Strahlung
detektiert. Bei einigen bekannten Strahlungsdetektoren erfolgt die Detektion durch das
Detektieren einzelner Stromstöße, die gezählt werden können. Aus diesem Grund wird die
zweite Elektrode auch als Zähldraht bezeichnet.
Bei diesen bekannten Strahlungsdetektor findet keine Verstärkung des zu
detektierenden Ionenstroms in dem Strahlungsdetektor selbst statt. Daher ist der zu messende
Strom bei einer gegebenen Strahlungsintensität sehr klein, oder es ist eine sehr hohe
Intensität erforderlich.
In Strahlungsdetektoren, wie diese nach dem Stand der Technik allgemein
bekannt sind, wird das Problem eines zu schwachen Detektionsstroms durch Erzeugen eines
Lawineneffektes gelöst, d. h. dass die bei der Ionisation ausgelösten Teilchen vor dem
Zusammenstoßen mit einem anderen Gasteilchen infolge des elektrischen Feldes einer
solchen Beschleunigung unterliegen, dass sie bei diesem Zusammenstoß eine weitere
Ionisation bewirken; dieser Prozess wiederholt sich anschließend noch viele Male mit den bei
den weiteren Ionisationen ausgelösten Teilchen. Schließlich erreicht die Lawine aus
ausgelösten Teilchen den Zähldraht, in dem wegen der großen Zahl ein viel größerer
Stromstoß erzeugt wird als bei einem einzigen Teilchen.
Strahlungsdetektoren, in denen der Lawineneffekt verwendet wird, haben
jedoch den Nachteil, dass die Impulsform des Stromstoßes vom Ort abhängt, wo die
Ionisation, d. h. der Anfang der Lawine, auftritt. Diese Erscheinung hat ihre Ursache in der
Tatsache, dass in derartigen Strahlungsdetektoren ein großer Gasweg für die einfallenden
Röntgenquanten erforderlich ist, damit die Wahrscheinlichkeit einer Ionisation groß genug
wird, so dass in ausreichendem Maße Röntgendetektion erfolgen kann. Das bedeutet, dass
Ionisationen sowohl nahe beim Zähldraht als auch relativ weit entfernt davon auftreten
können. Eine Ionisation in der Gasatmosphäre des Detektors verursacht eine Wolke von
Elektronen, deren Größe von der Energie, d. h. der Wellenlänge der zu detektierenden
Röntgenstrahlung abhängt. Unter Einfluss des elektrischen Feldes in der Umgebung des
Zähldrahtes bewegt sich diese durch Ionisation verursachte Wolke zu diesem Draht. Auf dem
Weg zum Zähldraht werden die Elektronen dieser Wolke infolge gegenseitiger elektrischer
Abstoßung auseinander getrieben, so dass außer Verstärkung des Stromimpulses durch das
Gas auch eine Verbreiterung dieses Impulses auftritt. Daher hat eine Ionisation nahe beim
Zähldraht einen spitzen Impuls zur Folge und tritt bei einer Ionisation weit vom Zähldraht
entfernt wegen der genannten gegenseitigen Abstoßung eine Verbreiterung des Impulses auf.
Weil der Ladungsinhalt des Impulses gleich bleibt, findet dabei in gleichem Maße eine
Erniedrigung des Impulses statt. Daher kann es vorkommen, dass zwei breite, kurz
aufeinander folgende Impulse nicht unterschieden werden, sondern von der
Verarbeitungselektronik als ein einziger Impuls mit höherer Energie angesehen werden, was
zu einer falschen Interpretation der Messungen führt. Diesem Problem kann begegnet
werden, indem die Detektion eines zweiten Impulses innerhalb einer vorgegebenen Zeit nach
einem ersten detektierten Impuls nicht zugelassen wird; diese vorgegebene Zeit muss dann
gleich der längstmöglichen Impulsdauer gewählt werden. Hierdurch wird der Detektor jedoch
viel langsamer und dauern Messungen entsprechend länger.
Der Erfindung liegt als Aufgabe zugrunde, einen Strahlungsdetektor der
eingangs erwähnten Art zu verschaffen, mit dem Impulse von relativ großer Stromstärke
erhalten werden, ohne dass das zu Lasten der Zählgeschwindigkeit des Strahlungsdetektors
geht.
Hierzu ist das Gerät zur Strahlungsanalyse erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, dass der Strahlungsdetektor weiterhin mit zumindest zwei an die
Absorptionskammer grenzenden und damit in atmosphärischem Kontakt stehenden
Lawinenkammern versehen ist, um eine Lawine aus ausgelösten Ladungsteilchen zu
erzeugen, welche Lawinenkammern jeweils versehen sind mit:
- - einem in der Gasatmosphäre befindlichen Zähldraht,
- - einem in der Gasatmosphäre befindlichen, um den Zähldraht herum angebrachten Gitter,
- - wobei die Zähldrähte der Lawinenkammern nahezu zueinander parallel verlaufen.
Weil die Oberfläche des Eintrittsfensters quer zur Längsrichtung des
Zähldrahtes steht, fällt die zu detektierende Strahlung in der Absorptionskammer nahezu
parallel zum Zähldraht ein. Die Absorptionskammer kann innerhalb weiter Grenzen mit
willkürlicher Länge (d. h. der Abmessung in der Richtung parallel zum Zähldraht, also der
einfallenden Strahlung) hergestellt werden. Daher kann die Absorption der einfallenden
Strahlung im Verhältnis dazu groß gemacht werden. Dabei kann der Abstand von der
Ionisation zum Zähldraht ungefähr konstant und klein sein, ungeachtet des Abstandes vom
Eintrittsfenster zum Ort der Ionisation. Die Gitter der Lawinenkammern sind bezüglich der
Absorptionskammer elektrisch so eingestellt, dass eine in der Absorptionskammer gebildete
Elektronenwolke sich in Richtung der Zähldrähte verlagern wird, ohne dass die Elektronen in
dieser Wolke dabei in der Absorptionskammer eine Lawine von Ionisationen bewirken.
Wegen des geringen Abstandes jeder Ionisation zum Gitter wird die Elektronenwolke
während dieser geringen Verlagerung kaum auseinander getrieben werden, so dass in diesem
Raum keine Impulsverbreiterung verursacht wird. Wenn die Elektronenwolke in den Raum
zwischen dem Gitter und den Zähldrähten gelangt (also in die Lawinenkammer), bewirkt
diese Wolke eine Lawine von Ionisationen. Dies wird dadurch verursacht, dass die
Zähldrähte in den Lawinenkammern bezüglich der Gitter elektrisch so eingestellt sind, dass
hierfür in der Lawinenkammer ein genügend starkes elektrisches Feld vorhanden ist. Für alle
in die Lawinenkammer eintretenden Elektronen beginnt die Lawine also in nahezu dem
gleichen Abstand vom Zähldraht. Aufgrund des Entwurfs der Lawinenkammer kann dieser
Abstand genügend klein gewählt werden, um eine Verbreiterung des zu detektierenden
Stromimpulses zu verhindern, so dass die Impulsdauer immer kurz ist und die Zählrate somit
hoch sein kann.
Weil mehrere Lawinenkammern vorhanden sind, kann die maximale Zählrate
des Detektors höher werden als bei nur einer Lawinenkammer. Diese Erhöhung wird dadurch
verursacht, dass aufeinander folgende Ionisationen im Allgemeinen an unterschiedlichen
Stellen in der Absorptionskammer stattfinden, wodurch die zugehörigen Elektronenwolken
sich auch zu verschiedenen Lawinenkammern verlagern werden. Während eine
Lawinenkammer infolge eines Stromimpulses einige Zeit für einen folgenden Impuls nicht
zugänglich ist (die "Totzeit"), kann eine andere Lawinenkammer doch einen Impuls
verarbeiten. Somit hat die Totzeit einen stark verringerten Einfluss auf die Zählrate des
Detektors, und bei einer genügend großen Zahl Lawinenkammern kann dieser Einfluss sogar
vernachlässigbar klein gemacht werden. Weiterhin kann wegen der gewählten Konstruktion
einer Absorptionskammer, die von den Lawinenkammern getrennt ist, die Aufhängung der
Zähldrähte so ausgeführt werden, dass das von diesen Drähten erzeugte Lawinenfeld in den
Lawinenkammern eine Form hat, die nicht von dem Ort in der Längsrichtung abhängt, wo
das Elektron in die Lawinenkammer eintritt. Dieser Ort beeinflusst somit die Form des zu
detektierenden Stromimpulses nicht, so dass das Messergebnis dadurch nicht falsch
interpretiert werden kann.
Bei mit Gas gefüllte Strahlungsdetektoren unterscheidet man sogenannte
Durchflussdetektoren und geschlossene Detektoren. Der erstgenannte Typ wird vor allem bei
langwelliger Röntgenstrahlung verwendet. Weil diese Art Strahlung in einem Röntgenfenster
leicht absorbiert wird, verwendet man dabei ein sehr dünnes Eintrittsfenster, häufig aus
Kunststofffolie. Weil solche Fenster das Detektorgas leicht durchlassen, wird ständig Gas
zugeführt, worauf der Name dieser Detektoren zurückzuführen ist. Der letztgenannte Typ
von Detektoren wird vor allem bei kurzwelliger Röntgenstrahlung verwendet, wobei diese
Detektoren keine Gasverluste aufweisen und daher geschlossen sein können. Es sei bemerkt,
dass die Erfindung auf beide Typen von Strahlungsdetektoren angewendet werden kann.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung besteht das Gitter aus nahezu
parallel zum Zähldraht verlaufenden Gitterdrähten. Mit dieser Konstruktion wird ebenfalls
ein gleichmäßig entlang der Längsrichtung des Zähldrahtes verlaufendes Lawinenfeld
erhalten und ist ein robustes, relativ schwingungsunempfindliches Spannen der Gitterdrähte
möglich. Außerdem ist es möglich, den Lawinenkammern, für die die Gitterdrähte die
Begrenzung bilden, in einfacher Weise eine gewünschte Form des Querschnittes zu geben.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung grenzen die
Lawinenkammern direkt aneinander. Wenn die Lawinenkammern nicht aneinander grenzen
würden, entstünden in der Absorptionskammer Gebiete, wo die elektrische Feldstärke nahezu
gleich null wäre, so dass die durch Ionisation ausgelöste Elektronenwolke sich nicht in
Richtung einer Lawinenkammer bewegen würde und somit nicht detektiert würde. Durch die
genannte Maßnahme kann man erreichen, dass eine in der Absorptionskammer durch
Ionisation entstandene Elektronenwolke immer in einer Lawinenkammer ankommt und somit
detektiert wird. Die Detektionswahrscheinlichkeit wird dadurch erheblich vergrößert.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung bilden die
Lawinenkammern und die Absorptionskammer eine aneinander anschließende Packung.
Durch diese Maßnahme wird erreicht, dass alle in der Absorptionskammer durch Ionisation
entstandenen Elektronen immer in einer Lawinenkammer ankommen, wobei dennoch die
Abmessungen des Detektors begrenzt bleiben können. Dies kann z. B. erreicht werden, indem
man den Kammern einen rechteckigen oder quadratischen Querschnitt gibt. Aufgrund einer
solchen kompakten Packung können die einzelnen Lawinenkammern begrenzte
Abmessungen haben, was die oben beschriebenen Vorteile hinsichtlich der Form des zu
detektierenden Stromimpulses hat, während dennoch ein großes Volumen an Lawinenraum
erhalten wird. Die Gleichmäßigkeit des entlang der Längsrichtung des Zähldrahtes
verlaufenden Lawinenfeldes wird durch die quadratische Form des Querschnitts der
Lawinenkammern nicht beeinflusst. Die Rotationssymmetrie des Lawinenfeldes wird
allerdings durch die genannte, beispielsweise quadratische Form ein wenig beeinflusst, so
dass ein Elektron, das in einer Ecke des Quadrats eintritt, ein anderes Feld durchläuft als ein
Elektron, dass in der Mitte einer Seite des Quadrats eintritt. Der Einfluss dieser Erscheinung
kann jedoch für praktische Zwecke vernachlässigt werden, weil hauptsächlich das elektrische
Feld in der direkten Umgebung des Zähldrahtes von Bedeutung ist. Dieses letzte Gebiet des
Feldes wird von einer quadratischen Form der Lawinenkammer kaum beeinflusst.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher
beschrieben, wobei gleiche Bezugszeichen die gleichen Elemente bezeichnen. Es zeigen:
Fig. 1 eine globale Wiedergabe eines an sich bekannten Gerätes zur
Röntgenanalyse, in dem die Erfindung angewendet werden kann;
Fig. 2 einen Schnitt eines erfindungsgemäßen Strahlungsdetektors in
Längsrichtung;
Fig. 3 eine Vorderansicht, teils im Querschnitt, des erfindungsgemäßen
Strahlungsdetektors.
Die Erfindung soll anhand einer Ausführungsform beschrieben werden, in der
das Gerät zur Strahlungsanalyse von einem Gerät zur Röntgenanalyse gebildet wird,
insbesondere einem Gerät zur Röntgendiffraktion. Darin hat die analysierende ionisierende
Strahlung die Form von Röntgenstrahlung. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass die
Erfindung auch auf andere Geräte zur Strahlungsanalyse angewendet werden kann, in denen
die analysierende Strahlung die Form von ionisierender Strahlung hat. Fig. 1 zeigt eine
schematische Darstellung eines an sich bekannten Gerätes zur Röntgendiffraktion. Hierin ist
auf einem Gestell 2 ein Goniometer 4 angebracht. Dieses Goniometer 4 kann mit einem
Winkelcodierer zum Messen der Winkeldrehung der darauf montierten Röntgenquelle 7 und
der ebenfalls darauf montierten Detektoreinrichtung 9 versehen sein. Das Goniometer ist
außerdem mit einem Probenträger 8 versehen, auf dem eine Probe 10 angebracht ist. Für die
Fälle, bei denen eine Messung der Winkeldrehung der Probe wichtig ist, kann auf dem
Probenträger ein Winkelcodierer angebracht sein. Die Röntgenquelle 7 umfasst einen Halter
12 für eine in dieser Figur nicht wiedergegebene Röntgenröhre, die mit einem
Befestigungsring 20 in dem Halter befestigt ist. Diese Röntgenröhre ist mit einem
Hochspannungsstecker 15 versehen, mit dem die Hochspannung und der Heizstrom für die
Röntgenröhre über das Hochspannungskabel 18 zugeführt werden. An der gleichen Seite der
Röntgenröhre sind die Zu- und Abfuhrleitungen 22 und 24 für das Kühlwasser der
Röntgenröhre angebracht. Der Röhrenhalter 12 ist weiterhin mit einer Austrittsöffnung für
Röntgenstrahlung 44 und einer Einheit 16 zum Parallellisieren des Röntgenstrahlenbündels
(einer Soller-Spalt-Einheit) versehen. Die Platten der Soller-Spalt-Einheit 16 stehen parallel
zur Zeichenebene, so dass das von der Röntgenquelle 7 erzeugte Strahlungsbündel die Probe
10 mit einem in der Zeichenebene divergenten Bündel bestrahlt. Die Detektoreinrichtung 9
besteht aus einem Halter 26 für eine Soller-Spalt-Einheit, einem Halter 28 für einen
Monochromatorkristall und einem Detektor 30. Die Platten der Soller-Spalt-Einheit im Halter
26 stehen ebenfalls parallel zur Zeichenebene. Wenn sowohl die Röntgenquelle als auch der
Detektor um die Probe drehbar sind, ist es nicht notwendig, dass die Probe drehbar montiert
ist. Es ist jedoch auch möglich, die Röntgenquelle fest zu montieren, was für große und
schwere Röntgenquellen manchmal notwendig ist. In diesem Fall müssen sowohl der
Probenträger als auch der Detektor drehbar sein.
Das Gerät zur Röntgendiffraktion, wie es in Fig. 1 wiedergegeben wird, ist
weiterhin mit einer Verarbeitungseinrichtung zur Verarbeitung der verschiedenen
gemessenen Daten versehen. Diese Verarbeitungseinrichtung besteht aus einer Zentraleinheit
32 mit einer Speichereinheit 36 und einem Monitor 34 zur Präsentation der verschiedenen
Daten und zur Wiedergabe des gemessenen und berechneten Ergebnisses. Die auf dem
Goniometer 4 montierte Röntgenquelle 7, die Detektoreinrichtung 9 und der Probenträger 8
sind alle mit einer (nicht abgebildeten) Einheit zum Bestimmen der Winkelstellung des
betreffenden Elementes in Bezug auf die Skaleneinteilung des Goniometers versehen. Ein
Signal, das diese Winkelstellung wiedergibt, wird über Verbindungsleitungen 38-1, 38-2 und
38-3 zur Zentraleinheit 32 übertragen.
In Fig. 1 wird ein sogenannter Bragg-Brentano-Aufbau wiedergegeben, was
bedeutet, dass die von einem einzelnen Punkt ausgehenden Röntgenstrahlen nach der
Reflexion an der Probe 10 wieder in einem Punkt fokussiert werden, wenn die Oberfläche der
Probe einen durch den Ausgangspunkt und den Brennpunkt verlaufenden Kreis berührt. Die
Probe 10 wird mit aus der Röntgenquelle 7 stammender Röntgenstrahlung bestrahlt. In dieser
Röntgenquelle ist schematisch eine Anode 40 wiedergegeben, die Teil der in dieser Figur
nicht weiter wiedergegebenen Röntgenröhre ist. In der Anode 40 wird die Röntgenstrahlung
auf übliche Weise erzeugt, indem diese Anode mit hochenergetischen Elektronen bestrahlt
wird. Dadurch wird in der Anode Röntgenstrahlung 42 erzeugt, die durch das Röntgenfenster
44 austritt. In dem Aufbau nach Fig. 1 wird der genannte Punkt, von dem aus die
Röntgenstrahlen ausgehen, nicht von einem einzelnen Punkt gebildet, sondern von einer
Brennlinie 41 auf der Anode, die senkrecht zur Zeichenebene steht. Der genannte Brennpunkt
wird vom Punkt 43 des die Probe verlassenden Strahlenbündels 45 am Ort des Eingangs des
Detektors 30 gebildet, wo die Strahlen dieses Strahlenbündels sich vereinigen. Dadurch hat
dieser Aufbau nur in der Zeichenebene eine fokussierende Wirkung.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Strahlungsdetektor
in Längsrichtung. Der Detektor 30 besteht im Wesentlichen aus zwei Kammern, einer
Absorptionskammer 46 und einer Lawinenkammer 50. Die zu detektierende
Röntgenstrahlung tritt über einen Detektor-Kollimator 56 in den Detektor 30 ein, der in
diesem Beispiel aus einem Stapel von parallelen Platten aus Röntgenstrahlung
absorbierendem Material besteht, zwischen denen sich Spalte befinden. Mit diesem
Kollimator wird Strahlung, die nicht aus dem Analysekristall stammt oder die nicht die
richtige Richtung hat, ausgefiltert. Der Kollimator 56 liegt gegen das Röntgenstrahlung
durchlassende Eintrittsfenster 48 an, das das Innere des Detektors gasdicht von der
Umgebung abschließt. Die Absorptionskammer 46 ist mit einem Gas gefüllt, das durch die
einfallende Röntgenstrahlung ionisiert werden kann, z. B. Argon oder Xenon, die eine
Ionisationsenergie in der Größenordnung von 25 eV bis 30 eV haben.
Unmittelbar angrenzend an die Absorptionskammer 46 befindet sich die
Lawinenkammer 50. Diese Lawinenkammer steht mit der Absorptionskammer in
atmosphärischem Kontakt, d. h. dass in der Absorptionskammer 46 ausgelöste geladene
Teilchen sich durch die Gasfüllung der beiden Kammern hindurch frei zur Lawinenkammer
50 bewegen können. Die Lawinenkammer 50 wird von der Absorptionskammer 46 durch ein
Gitter getrennt, das in diesem Beispiel aus einer Anzahl paralleler Gitterdrähte 54 besteht.
Diese Gitterdrähte umgeben einen Zähldraht 52 zum Teil, wie in Fig. 3 deutlicher
wiedergegeben ist.
Das Gehäuse der Absorptionskammer 46 liegt auf Erdpotential. Die
Gitterdrähte 54 sind in Bezug auf das Gehäuse auf eine Spannung in der Größenordnung
zwischen +200 V und +500 V eingestellt, z. B. + 300 V, während der Zähldraht auf eine
Spannung in der Größenordnung von z. B. 2 kV eingestellt ist. Die Zufuhr der Spannung zum
Zähldraht 52 erfolgt von einer nicht wiedergegebenen Speisequelle aus über einen in einer
isolierenden Durchführung 58 angebrachten leitenden Träger 60.
Ein in die Absorptionskammer 46 einfallendes Röntgenquant kann in dieser
Kammer eine Anzahl Ionisationen des Gases bewirken, bei denen jeweils ein Elektron und
ein positiv geladenes Ion gebildet werden. Die Anzahl Ionisationen pro Röntgenquant hängt
von der Wellenlänge der Strahlung ab, also von der Energie des Quants. Der Detektor ist
somit ein sogenannter energiedispersiver Detektor, d. h. dass der Detektor ein Signal abgibt,
das zur Energie der detektierten Röntgenquanten proportional ist. Die bei der Ionisation
gebildeten Elektronen bewegen sich unter dem Einfluss des von den Gitterdrähten 54
gebildeten elektrischen Feldes durch die Absorptionskammer in einer Richtung, die nahezu
senkrecht zu den Gitterdrähten steht. Auf diese Weise ist bei einem willkürlich großen
Absorptionsweg (d. h. dem Abstand der Ionisation bis zum Eintrittsfenster 48) der
zurückzulegende Weg für die bei der Ionisation gebildeten Elektronen in Bezug auf den
Absorptionsweg für alle Elektronen klein, ungeachtet der Länge des Absorptionsweges.
Sobald das Elektron am Ort der Gitterdrähte 54 angelangt ist, wird seine
Bewegung durch das elektrische Feld bestimmt, das durch den Spannungsunterschied
zwischen den Gitterdrähten 54 und dem Zähldraht 52 bewirkt wird. Dieses letztgenannte Feld
ist viel stärker als das Feld in der Absorptionskammer 46, weil der Abstand von den
Gitterdrähten 54 zum Zähldraht 52 kleiner ist als der Abstand von den Gitterdrähten 54 zur
Wand der Absorptionskammer 46 und weil die Spannung zwischen den Gitterdrähten 54 und
dem Zähldraht 52 viel höher ist als die zwischen den Gitterdrähten 54 und der Wand der
Kammer 46. Infolge des starken Feldes in der Lawinenkammer 50 bewirkt ein in die
Kammer eintretendes Elektron immer neue Ionisationen, welch Lawineneffekt eine
Vervielfältigung von Ladungsträgern um einen Faktor in der Größenordnung 103 bis 104 zur
Folge hat. Die durch den Lawineneffekt verursachte Wolke von Elektronen trifft schließlich
auf den Zähldraht 52 und bewirkt dort einen Stromimpuls, der ausreichend stark ist, um leicht
detektiert zu werden.
Unabhängig davon, wo in der Längsrichtung des Detektors (d. h. in der
Richtung der Gitterdrähte 54 und des Zähldrahtes 52) die Ionisation eines Gasteilchens
erfolgt, wird die Lawinenbildung immer in nahezu gleicher Weise ablaufen, weil das
ionisierende Elektron elektrisch gesehen immer in der gleichen Umgebung in die
Lawinenkammer eintritt und dort den gleichen Abstand zum Zähldraht 52 antrifft. Dies wird
durch die Art der Befestigung des Zähldrahtes 52 und der Gitterdrähte 54 erreicht. Der
Zähldraht 52 ist mit einem Ende an einem Isolator befestigt und mit dem anderen Ende am
Eingang der (nicht abgebildeten) Signalverarbeitungselektronik. Die Gitterdrähte sind an
beiden Enden leitend an der erforderlichen Gitterspannung befestigt. In Fig. 2 ist zu
erkennen, dass diese Befestigungsstellen von der Absorptionskammer 46 abgeschirmt sind,
so dass diese Befestigungsstellen von den Stellen, wo die Ionisationen erfolgen, nicht
sichtbar sind. Eventuell von dieser Befestigung verursachte Feldverformungen werden dann
doch nicht von den die Lawine bildenden Elektronen wahrgenommen. Abgesehen von
statistischen Schwankungen, die dem Ionisations- und Lawinenprozess eigen sind, liefern alle
Ionisationen infolge von Röntgenquanten von gleicher Energie dann im Zähldraht die
gleichen Stromimpulse.
Fig. 3 zeigt eine Vorderansicht, teils im Querschnitt, des erfindungsgemäßen
Strahlungsdetektors 30. In dieser Figur wird im oberen Teil das Gehäuse der
Absorptionskammer 46 wiedergegeben, wobei auch die Vorderseite des Kollimators 56
sichtbar ist. Unter dem genannten Gehäuse ist ein Schnitt durch drei Lawinenkammern 50-1,
50-2 und 50-3 dargestellt, jeweils mit ihrem eigenen Zähldraht 52-1, 52-2, 52-3 und
Gitterdrähten 54-1, 54-2, 54-3. Die drei Lawinenkammern 50-i sind von der
Absorptionskammer 46 durch die drei Sätze Gitterdrähte 54-I getrennt, wobei die
Gitterdrähte die Zähldrähte 52-i nicht vollständig umgeben. Die Unterseiten der
Lawinenkammern 50-I, ebenso wie auf Wunsch Zwischenwände zwischen diesen Kammern,
können aus einer leitenden Platte gebildet sein, weil in dieser Konfiguration ja keine
Elektronen aus der Richtung dieser Platte in die Lawinenkammern gelangen können. Die
Gitter 54-i werden von einem leitenden Träger 62 an ihrem Platz gehalten. Durch die
wiedergegebene Anordnung der drei Lawinenkammern in Bezug auf die Absorptionskammer
werden die durch Ionisation in der Absorptionskammer gebildeten Elektronen in Richtung
der Lawinenkammern getrieben, so dass, im Vergleich zu der Situation mit einer einzelnen
Lawinenkammer, dadurch eine höhere maximale Zählrate erreicht wird.
Obwohl die Begrenzung der Lawinenkammern 50-i durch die Gitter in Fig. 3
zum Teil rund wiedergegeben worden ist, ist es gut möglich, diese Gitter mit einem
quadratischen oder rechteckigen Querschnitt auszuführen. Wenn alle Lawinenkammern
einen rechteckigen oder quadratischen Querschnitt haben, kann der gesamte Raum um die
Absorptionskammer 46 herum mit an sich relativ kleinen Lawinenkammern aufgefüllt
werden, so dass damit alle durch Ionisation gebildeten Elektronen detektiert werden können,
ohne dass dabei die Lawinenkammer(n) zu große Abmessungen zu haben brauchen, wodurch
die Dauer der zu detektierenden Stromimpulse zu groß werden würde.
Claims (7)
1. Gerät zur Strahlungsanalyse mit Hilfe von analysierender ionisierender
Strahlung, mit einem Strahlungsdetektor (30) zum Detektieren der analysierenden Strahlung,
welcher Detektor umfasst:
- - eine mit Gas gefüllte Absorptionskammer (46) zum Absorbieren der zu detektierenden Strahlung, welche Absorptionskammer mit einem in einer Wand der Absorptionskammer angebrachten Eintrittsfenster (48) versehen ist, das für die zu detektierende Strahlung durchlässig ist, und
- - zumindest einen in der Gasatmosphäre befindlichen Zähldraht (52), in dem die Oberfläche des Eintrittsfensters (48) quer zur Längsrichtung des Zähldrahtes (52) steht,
- - dass der Strahlungsdetektor (30) weiterhin mit zumindest zwei an die Absorptionskammer (46) grenzenden und damit in atmosphärischem Kontakt stehenden Lawinenkammern (50-i) versehen ist, um eine Lawine aus ausgelösten Ladungsteilchen zu erzeugen, welche Lawinenkammern (50-i) jeweils versehen sind mit:
- - einem in der Gasatmosphäre befindlichen Zähldraht (52-i),
- - einem in der Gasatmosphäre befindlichen, um den Zähldraht (52-i) herum angebrachten Gitter (54-i),
- - wobei die Zähldrähte (52-i) der Lawinenkammern (52-i) nahezu zueinander parallel verlaufen.
2. Gerät zur Strahlungsanalyse nach Anspruch 1, wobei das Gitter (54) aus
nahezu parallel zum Zähldraht verlaufenden Gitterdrähten besteht.
3. Gerät zur Strahlungsanalyse nach Anspruch 1 oder 2, wobei die
Lawinenkammern (50-i) direkt aneinander grenzen.
4. Gerät zur Strahlungsanalyse nach Anspruch 3, wobei die Lawinenkammern
und die Absorptionskammer eine aneinander anschließende Packung bilden.
5. Gerät zur Strahlungsanalyse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei dieses Gerät von einem Röntgendiffraktionsgerät gebildet wird.
6. Gerät zur Strahlungsanalyse nach einem der Ansprüche 1-4, wobei dieses
Gerät von einem Röntgenfluoreszenzgerät gebildet wird.
7. Strahlungsdetektor zum Detektieren von ioniserender Strahlung wie in einem
der Ansprüche 1-4 definiert.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: PANALYTICAL B.V., ALMELO, NL |
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8141 | Disposal/no request for examination |