DE10035812A1 - Bewegungsmeldersystem - Google Patents

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Bewegungsmeldersystem mit wenigstens einem Bewegungsmelder (1), einer Steuereinrichtung (2) zur Informationserfassung, -verarbeitung, -protokollierung und -speicherung, und einer Schnittstelleneinrichtung (3) zur Verbindung der Steuereinrichtung (2) mit einem Kommunikationsnetz, insbesondere dem Internet. Die Steuereinrichtung (2) ist dafür eingerichtet, vom wenigstens einen Bewegungsmelder (1) erkannte und gemeldete Bewegungen mit Zeitangaben zu protokollieren. Im System kann eine Netzwerkkamera (4) vorhanden sein, die dafür eingerichtet ist, Einzelbilder oder Filmaufzeichnungen zu erstellen, und eine Übertragung über das Kommunikationsnetz zu ermöglichen. Das System kann außerdem dafür eingerichtet sein, eine detektierte Bewegung graphisch in einem Gelände- oder Gebäudegrundriß darzustellen und abrufbar zu speichern.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Bewegungsmeldersystem, das einen Bewe­ gungsmelder bekannter Art enthält, insbesondere einen Bewegungsmelder mit we­ nigstens einem Passiv-Infrarot-Sensorsystem. Besonders geeignet ist der Einsatz eines in der deutschen Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen 100 24 778.4 be­ schriebenen Bewegungsmelders, der mehrere Sensorsysteme enthält, und dadurch eine Unterscheidung von Erfassungsbereichen ermöglicht.

Es sind Bewegungsmelder bekannt, die mittels einer Busankopplung an Hausbussy­ stem angeschlossen sind, und/oder die mittels einer Wählverbindung über das Tele­ fonnetz Statusänderungen bei einer erkannten Bewegung an eine vorher definierte Telefon-Nr., also einen Teilnehmer melden können. Die Meldung besteht dann bei­ spielsweise aus einer kurzen Information, wie: "Schalter 4 eingeschaltet". Eine sol­ che Meldung sagt kaum etwas über den gegebenen Zustand im Erfassungsbereich des Bewegungsmelders aus. So erhält der Angerufene keine Information über die Bewegungsrichtung eines Eindringlings (Bewegung auf das Haus zu oder vom Haus weg, Verharren im Erfassungsbereich). Es wird lediglich die Information, daß jemand den Erfassungsbereich betreten hat übermittelt, was nur zu einer größeren Verunsi­ cherung beiträgt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bewegungsmeldersystem anzugeben, das es ermöglicht, eine aussagekräftige Information fernzuübertragen.

Diese Aufgabe wird durch ein Bewegungsmeldersystem gelöst, das die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in weiteren Ansprüchen angegeben.

Mit der Erfindung demnach vorgeschlagen, einen Bewegungsmelder mit einer Steu­ ereinrichtung auszustatten, die eine Protokollierung detektierter Bewegungen ermög­ licht, sowie eine Schnittstelleneinrichtung vorzusehen, die eine Informationsübertra­ gung in ein Kommunikationsnetz, vorzugsweise ein weltweites Netz, wie das Inter­ net, und damit zu einem Teilnehmer am Netz ermöglicht. Ein Verbindungsaufbau zur Informationsübertragung kann vom Teilnehmer ausgehen, oder mittels einer Steuer­ einrichtung des Bewegungsmeldersystems, abhängig von einer detektierten Bewe­ gung, beispielsweise in einem Sicherheitsbereich, ausgelöst werden. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann eine graphische Darstellung detektierter Bewegun­ gen erstellt und übertragen werden. Gemäß einer anderen Ausgestaltung kann eine als Webcam bekannte Netzkamera in das System integriert sein, womit eine Über­ tragung aufgezeichneter oder aktueller statischer oder bewegter Bilder ermöglicht ist. Die vorgeschlagene Anbindung des Systems an ein Kommunikationsnetz ermöglicht auch den Übergang zu drahtlosen Netzsystemen, wie z. B. WAP (Wireless Application Protocol)-Mobiltelefongeräten oder zu anderen Mobiltelefonnetzen, wie z. B. den SMS-Dienst (Small Message Service).

Eine weitere Beschreibung der Erfindung erfolgt nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels.

Fig. 1 zeigt als Blockschema ein erfindungsgemäßes Bewegungsmeldersystem, das wenigstens einen Bewegungsmelder 1 aufweist, der mit einer Steuereinrichtung 2 verbunden ist. Die Steuereinrichtung 2 ist durch eine Schnittstelleneinrichtung 3 er­ gänzt, die eine Verbindung über Telefonleitungen 5 zu einem Server eines Kommu­ nikationsnetzes, vorzugsweise des Internets ermöglicht. Es versteht sich, daß an­ stelle des Telefonnetzes auch andere Kommunikationskanäle genutzt werden kön­ nen. Das System kann durch eine Netzkamera 4 ergänzt sein, wobei die Schnittstel­ leneinrichtung 3 dann Teil der Netzkamera 4 sein kann.

Es ist vorteilhaft, wenn entweder mehrere Bewegungsmelder oder ein Bewegungs­ melder mit mehreren Sensorsystemen eingesetzt ist, weil dann eine Unterscheidung nach detektierten Bewegungen in unterschiedlichen Erfassungsbereichen möglich ist, beispielsweise nach einem Sicherheitsbereich vor oder in einem Gebäude und weiter davon entfernten Bereichen.

Die Steuereinrichtung 2 ist dafür eingerichtet, detektierte Bewegungen zu erfassen, zu verarbeiten, zu protokollieren und zu speichern. Eine Protokollierung von Ereig­ nissen kann beispielsweise folgende Form haben:
Bewegungsmelder Terrasse
20:13:45 Bewegung erkannt
20:13:54 Sicherheitsbereich in Richtung Haus betreten
20:14:02 Sicherheitsbereich verlassen
20:14:13 Erfassungsbereich verlassen

Das System kann auch dafür eingerichtet sein, in grafischer Form zu signalisieren, an welcher Stelle am Haus die Bewegung erkannt wurde. Hierzu wird der Grundriss des Grundstücks/Hauses grafisch dargestellt, und ein erfasster Bereich beispielswei­ se rot blinkend dargestellt.

Die Steuereinrichtung 2 kann beispielsweise ein PC sein, und dafür eingerichtet sein, die Informationen über ein Modem oder einen ISDN-Zugang über das Telefonnetz z. B. dem Internet zur Verfügung zu stellen.

Der Bewegungsmelder kann auch selbst mit einer Schnittstelle mit festen TCP/IP- Adresse ausgeführt sein, um ihn von einem beliebigen Browser aus aufrufen zu kön­ nen. In diesem Fall kann die Steuereinrichtung ganz oder teilweise entfallen.

Soweit ergänzend eine Kamera 4 angeordnet ist, ist es möglich, neben dem Protokoll über erfaßte Schaltvorgänge an Bewegungsmeldern auch den erfassten und über­ wachten Bereich einzusehen. Zusätzlich besteht dann für einen Beobachter die Mög­ lichkeit, die Kamera über das Netz in bekannter Art fernzubedienen, um genau zu beobachten, wer den Bereich betreten hat.

Das Protokoll einer solchen Anordnung könnte so aussehen:
Bewegungsmelder Terrasse
20:13:45 Bewegung erkannt
20:13:47 Kamera eingeschaltet (ab hier wird das Bild dem Netz zur Übertragung zur Verfügung gestellt; ggf. Kamerasteuerung über das Netz)
20:13:54 Sicherheitsbereich in Richtung Haus betreten
20:14:02 Sicherheitsbereich verlassen
20:14:13 Erfassungsbereich verlassen
20:15:00 Kamera ausschalten

Um diese Funktion zu realisieren, kann beispielsweise eine digitale Kamera (WEB- CAM) eingesetzt werden, die selbst mit einer Schnittstelle mit festen TCP/IP- Adressen ausgeführt ist, um sie von einem beliebigen Browser aus aufrufen und be­ dienen zu können. In diesem Fall kann eventuell eine gesonderte Steuereinrichtung entfallen.

Claims (9)

1. Bewegungsmeldersystem mit
wenigstens einem Bewegungsmelder (1),
einer Steuereinrichtung (2) zur Informationserfassung, -verarbeitung, -protokollierung und -speicherung, und
einer Schnittstelleneinrichtung (3) zur Verbindung der Steuereinrichtung (2) mit einem Kommunikationsnetz, insbesondere dem Internet, wobei
die Steuereinrichtung (2) dafür eingerichtet ist, vom wenigstens einen Bewe­ gungsmelder (1) erkannte und gemeldete Bewegungen mit Zeitangaben zu protokollieren.

2. Bewegungsmeldersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bewegungsmelder (1) Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder ist.

3. Bewegungsmeldersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bewegungsmelder (1) mehrere Sensorsysteme enthält und dafür ein­ gerichtet ist, Bewegungen in unterschiedlichen Erfassungsbereichen zu erfas­ sen.

4. Bewegungsmeldersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß außerdem eine Netzwerkkamera (4) vorhanden ist, die dafür eingerichtet ist, Einzelbilder oder Filmaufzeichnungen zu erstellen, und eine Übertragung über das Kommunikationsnetz zu ermöglichen.

5. Bewegungsmeldersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es dafür eingerichtet ist, Protokolle oder sonstige Auf­ zeichnungen auf Abruf über das Kommunikationsnetz zu übertragen.

6. Bewegungsmeldersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es dafür eingerichtet ist, als Reaktion auf eine detektierte Bewegung im Erfassungsbereich oder in einem definierten Sicherheitsbereich eine Verbindung zu einem vorgegebenen Teilnehmer am Kommunikationsnetz aufzubauen und aktuelle Information - je nach Ausstattung des Systems - in Form eines Protokolls, erfasster Signale oder Videobildern zu übertragen.

7. Bewegungsmeldersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es mit einer fernsteuerbaren Netzwerkkamera ausge­ stattet und dafür eingerichtet ist, einem Teilnehmer am Kommunikationsnetz eine Fernsteuerung der Kamera, insbesondere bezüglich Richtung und Bild­ ausschnitt zu ermöglichen.

8. Bewegungsmeldersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es dafür eingerichtet ist, eine detektierte Bewegung gra­ phisch in einem Gelände- oder Gebäudegrundriß darzustellen und abrufbar zu speichern.

9. Bewegungsmeldersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es mittels eines Modems oder eines ISDN-Zugangs da­ für eingerichtet ist, das Bewegungsmeldersystem über Telefonleitungen (5) mit einem Server des Kommunikationssystems zu verbinden.