DE10032265A1 - Verbessertes Verfahren zur Herstellung von Polytetrahydrofuran und THF-Copolymeren - Google Patents
Verbessertes Verfahren zur Herstellung von Polytetrahydrofuran und THF-CopolymerenInfo
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Abstract
Verfahren zur Herstellung von Polytetrahydrofuran oder Tetrahydrofuran-Copolymeren durch die Polymerisation von Tetrahydrofuran an einem sauren Katalysator in Gegenwart mindestens eines Telogens und/oder Copolymer aus der Gruppe der alpha, omega-Diole, Polytetrahydrofuran eines Molekulargewichts von 200 bis 700 Dalton und/oder cyclischen Ethern, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserkonzentration während der Polymerisation 500 ppm nicht übersteigt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur einstufigen Herstellung
von Polytetrahydrofuran und/oder Tetrahydrofuran-Copolymeren an
einem sauren Katalysator durch Polymerisation von Tetrahydrofuran
in Gegenwart mindestens eines Telogens und/oder Comonomers ausge
wählt aus alpha, omega-Diolen, Polytetrahydrofuran eines mittle
ren Molekulargewichts von 200 bis 700 Dalton und/oder cyclischen
Ethern bei einer Wasserkonzentration von maximal 500 ppm.
Polytetrahydrofuran - im folgenden PTHF genannt - das auch als
Polyoxybutylenglykol bekannt ist, wird in der Kunststoff- und
Kunstfaserindustrie als vielseitiges Zwischenprodukt verwendet
und dient unter anderem zur Herstellung von Polyurethan-, Poly
ester- und Polyamid-Elastomeren. Daneben ist es, wie auch einige
seiner Derivate, in vielen Anwendungsfeldern ein wertvoller
Hilfsstoff, so zum Beispiel als Dispergiermittel oder beim Ent
färben (Deinken) von Altpapier.
PTHF wird technisch üblicherweise durch Polymerisation von Tetra
hydrofuran - im folgenden kurz THF genannt - an geeigneten Kata
lysatoren hergestellt. Durch Zugabe geeigneter Reagenzien kann
die Kettenlänge der Polymerketten gesteuert werden und so das
mittlere Molekulargewicht auf den gewünschten Wert eingestellt
werden. Die Steuerung erfolgt dabei durch Wahl von Art und Menge
des Telogens. Solche Reagenzien werden Kettenabbruchreagenzien
oder "Telogene" genannt. Durch die Wahl geeigneter Telogene kön
nen zusätzlich funktionelle Gruppen an ein oder beiden Enden der
Polymerkette eingeführt werden.
So können zum Beispiel durch Verwendung von Carbonsäuren oder
Carbonsäureanhydriden als Telogene die Mono- oder Diester des
PTHFs hergestellt werden, die anschließend durch Verseifung oder
Umesterung in PTHF umgewandelt werden müssen. Man bezeichnet
diese Verfahren daher als zweistufige PTHF-Verfahren.
Andere Telogene wirken nicht nur als Kettenabbruchreagenzien,
sondern werden auch in die wachsende Polymerisatkette des PTHFs
eingebaut. Sie haben nicht nur die Funktion eines Telogens, son
dern sind gleichzeitig ein Comonomer und können daher mit glei
cher Berechtigung sowohl als Telogene wie auch als Comonomere be
zeichnet werden. Beispiele für solche Comonomere sind Telogene
mit zwei Hydroxygruppen wie die Diole (Dialkohole). Dies können
beispielsweise Ethylenglykol, Propylenglykol, Butylenglykol,
1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol, 2-Butin-1,4-diol, 1,6-Hexandiol
oder niedermolekulares PTHF sein. Weiterhin sind als Comonomere
cyclische Ether wie 1,2-Alkylenoxide, zum Beispiel Ethylenoxid
oder Propylenoxid, 2-Methyltetrahydrofuran oder 3-Methyltetrahy
drofuran geeignet. Die Verwendung solcher Comonomere führt mit
Ausnahme von Wasser, 1,4-Butandiol und niedermolekularem PTHF zur
Herstellung von Tetrahydrofuran-Copolymeren - im folgenden THF-
Copolymere genannt - und ermöglicht es auf dieser Weise, PTHF
chemisch zu modifizieren.
Großtechnisch werden ganz überwiegend zweistufige Verfahren
durchgeführt, bei denen Tetrahydrofuran z. B. in Gegenwart von
Fluorsulfonsäure zu Polytetrahydrofuran-Estern polymerisiert und
anschließend zu Polytetrahydrofuran hydrolysiert wird. Weiterhin
wird Tetrahydrofuran z. B. mit Acetanhydrid in Gegenwart von sau
ren Katalysatoren zu Polytetrahydrofuran-Diacetat polymerisiert
und anschließend z. B. mit Methanol zu Polytetrahydrofuran umgee
stert. Nachteilig an derartigen Verfahren ist, daß zweistufig ge
arbeitet werden muss und dass Nebenprodukte wie z. B. Flußsäure
und Methylacetat anfallen.
Die einstufige Synthese von PTHF wird durch THF-Polymerisation
mit Wasser, 1,4-Butandiol oder niedermolekularem PTHF als Telogen
an sauren Katalysatoren durchgeführt. Als Katalysatoren sind so
wohl homogene im Reaktionssystem gelöste Systeme als auch hetero
gene, das heißt weitgehend ungelöste Systeme, bekannt.
EP-B-126 471 beschreibt wasserhaltige Heteropolysäuren, wie bei
spielsweise Wolframatophosphorsäure zur einstufigen PTHF-Synthese
mit Wasser als Telogen und EP-B-158 229 offenbart die gleichen
Katalysatoren zur einstufigen PTHF-Synthese mit Diolen wie
1,4-Butandiol als homogene Katalysatoren. Unter den beschriebenen
Reaktionsbedingungen bilden sich zwei flüssige Phasen aus, eine
katalysatorhaltige Phase, in der sich neben THF die Hauptmenge
der Heteropolysäure und des Wassers findet und eine organische
Phase, die hauptsächlich THF, PTHF und Restmengen des Katalysa
tors enthält. Da die Abtrennung des homogenen Katalysators auf
wendig ist, haben die heterogen katalysierten Verfahren zur ein
stufigen PTHF-Synthese sowie zur direkten Synthese von THF-Copo
lymeren an Bedeutung gewonnen.
Nach US-A 4 120 903 kann PTHF aus THF und Wasser mit Hilfe von
supersauren Nation®-Ionenaustauscherharzen hergestellt werden.
DE-A 44 33 606 beschreibt unter anderem ein Verfahren zur Her
stellung von PTHF, durch die Polymerisation von Tetrahydrofuran
an einem heterogenen Katalysator in Gegenwart eines der Telogene
Wasser, 1,4-Butandiol, PTHF eines Molekulargewichts von 200 bis
700 Dalton oder Gemischen dieser Telogene, wobei der Katalysator
ein Trägerkatalysator ist, der eine katalytisch aktive Menge ei
ner sauerstoffhaltigen Wolfram- oder Molybdänverbindung oder Ge
mische dieser Verbindungen auf einem oxidischen Trägermaterial
enthält und nach Aufbringung der Vorläuferverbindungen der sauer
stoffhaltigen Molybdän- und/oder Wolframverbindungen von 500°C bis
1000°C kalziniert worden ist. Aus DE-A 196 49 803 ist es bekannt,
die Aktivität der in der DE-A 44 33 606 beschriebenen Katalysato
ren durch Promotoren zu steigern.
Nachteilig an den bekannten heterogen katalysierten Verfahren zur
einstufigen Synthese von PTHF bzw. von PTHF-Copolymeren sind die
relativ niedrigen Produktivitäten, die mit den heterogenen Kata
lysatoren, insbesondere bei der Herstellung von PTHF mit Moleku
largewichten Mn von 650 bis 5000 erreicht werden.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein
einstufiges Verfahren zu finden, das es ermöglicht sowohl PTHF
als auch THF-Copolymere bei hohen Katalysatorproduktivitäten und
hoher Selektivität zu gewinnen.
Dementsprechend wurde ein Verfahren zur einstufigen Herstellung
von Polytetrahydrofuran oder Tetrahydrofuran-Copolymeren durch
die Polymerisation von Tetrahydrofuran an einem sauren, homogenen
oder heterogenen, bevorzugt heterogenen, Katalysator in Gegenwart
mindestens eines Telogens aus der Gruppe der alpha, omega Diole,
Polytetrahydrofuran eines Molekulargewichts von 200 bis 700
Dalton und/oder Comonomers aus der Gruppe der cyclischen Ether
gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Wasserkonzen
tration während der Polymerisation 500 ppm nicht übersteigt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur einstufigen Synthese von PTHF-
und THF-Copolymeren zeichnet sich in vorteilhafter Weise durch
hohe Katalysatorproduktivitäten und hohe Raum-Zeit-Ausbeuten aus.
Die gewünschten Produkte können mit hoher Selektivität gewonnen
werden.
Bei der diskontinuierlich durchgeführten THF-Polymerisation in
Gegenwart von Diolen gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wurde,
insbesondere bei der Herstellung von PTHF mit einem Molekularge
wicht von 650 bis 5000, ein Anstieg des Wassergehaltes des Reak
tionsgemisches während der Polymerisation beobachtet. Hei der be
vorzugten kontinuierlich durchgeführten THF-Polymerisation zeigt
sich der Effekt darin, daß der Wassergehalt im Polymerisations
austrag höher ist als im Zulauf (Feed). Eine mögliche Erklärung
für die Bildung des "Reaktionswassers" stellt die Cyclisierung
und/oder die Kondensation der im Polymerisationsgemisch vonhande
nen Diole dar. Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass die Katalysa
torproduktivität gesteigert werden kann, wenn der Wassergehalt im
Reaktionsgemisch niedrig gehalten wird.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden detailliert erläu
tert.
Erfindungsgemäß wird der Wassergehalt des Reaktionsgemisches von
maximal 500 ppm, bevorzugt maximal 400 ppm, besonders bevorzugt
maximal 300 ppm während der Polymerisation eingestellt, in dem
die Polymerisation in Gegenwart mindestens eines wasseraufnehmen
den Materials durchgeführt wird und/oder Wasser destillativ aus
dem Polymerisationsgemisch entfernt wird. Die Wasserkonzentration
im Reaktionsgemisch kann nach der Methode von Karl Fischer nach
DIN 51 777 (März 1983) bestimmt werden. Unter wasseraufnehmenden
Materialien werden im Reaktionsgemisch inerte Stoffe verstanden,
die derart hydrophil sind, daß sie 2-50 Gew.-%, bevorzugt
5-25 Gew.-% ihres Eigengewichts an Wasser binden können.
Bevorzugt werden als wasseraufnehmende Materialien hydrophile
Oxide wie beispielsweise Aluminiumoxid, Siliciumoxid und Titan
oxid, mikroporöse Alumo- oder Silicoalumophosphate und/oder Mole
kularsiebe eingesetzt. Bevorzugt werden Molekularsiebe einge
setzt, die eine A-, X- oder Y-Zeolith-Struktur aufweisen. Die A-
Zeolithe besitzen üblicherweise in der Kalium-Form einen Poren
durchmesser ca. 3 Å (3 Angström), in der Natrium-Form einen Poren
durchmesser von üblicherweise ca. 4 Å und in der Calcium-Form ei
nen Porendurchmesser von üblicherweise ca. 5 Å. Zeolithe vom X-
oder Y-Typ weisen üblicherweise Porendurchmesser von ca. 7 bis 8 Å
auf. Bevorzugt werden als wasseraufnehmende Materialien Moleku
larsiebe mit Porendurchmessern von 3 Å bis 10 Å, besonders bevor
zugt 3 Å bis 4 Å verwendet.
Geeignete Molekularsiebe können beispielsweise von den Firmen
Grace, Worms, Zeolyst International, U.K. oder Degussa, Hanau,
bezogen werden. Werden Oxide, mikroporöse Alumo- oder Silicoalu
mophosphate und/oder Molekularsiebe als wasseraufnehmende Mate
rialien verwendet, so können diese Materialien beispielsweise
durch Behandlung mit Inertgas, wie z. B. Stickstoff, bei Tempera
turen von 80 bis 400°C, bevorzugt 100 bis 300°C regeneriert wer
den. Es ist auch möglich das zu regenerierende Molekularsieb zu
nächst mit Lösungsmittel, bevorzugt mit THF, bei 40 bis 200°C, zu
spülen.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Wasserkonzentration
in dem Reaktionsgemisch jedoch alternativ oder aber zusätzlich
zur Verwendung von wasseraufnehmenden Materialien auch durch de
stillative Abtrennung des Wassers eingestellt werden. Die Entwäs
serung des Reaktionsgemischs erfolgt bei 50 bis 70°C, bevorzugt
unter Reaktionstemperaturen der Polymerisation, und bei Normal
druck beziehungsweise leichtem Überdruck bzw. Vakuum, wobei ein
Wasser/THF-Gemisch mit einem max. Wassergehalt von ca. 5% de
stillativ abgetrennt wird.
Als Polymerisationskatalysatoren können sowohl homogene als auch
heterogene Säuren verwendet werden, die die ringöffnende Polyme
risation von THF initiieren. Bevorzugt werden jedoch saure hete
rogene Katalysatoren verwendet, die Säurezentren der Säurestärke
H0 < +2 in einer Konzentration von mindestens 0,005 mmol/g Kataly
sator, besonders bevorzugt einer Säurestärke H0 < +1,5 in einer
Konzentration von mindestens 0,01 mmol/g Katalysator, aufweisen.
Beispielsweise können als Polymerisationskatalysatoren in dem er
findungsgemäßen Verfahren sulfatdotiertes Zirkondioxid, gewünsch
tenfalls durch Säurebehandlung aktivierte Schichtsilikate oder
Zeolithe, alpha-Fluorsulfonsäuren enthaltende Polymere, Trägerka
talysatoren aus einem oxidischen Trägermaterial, die eine kataly
tisch aktive Menge einer Wolfram- oder Molybdänverbindung oder
Gemische solcher Verbindungen enthalten, verwendet werden, wobei
Trägerkatalysatoren aus einem oxidischen Trägermaterial, die eine
katalytisch aktive Menge einer Wolfram- oder Molybdänverbindung
oder Gemische solcher Verbindungen enthalten, bevorzugt sind.
Sulfatdotiertes Zirkoniumdioxid, das für das erfindungsgemäße
Verfahren geeignet ist, kann beispielsweise nach dem in der
US-A 5 149 862 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
Neben sulfatdotiertem Zirkoniumdioxid können auch alpha-Fluorsul
fonsäure enthaltende Polymere als Polymerisationskatalysator ver
wendet werden. Bevorzugt sind perfluorhaltige alpha-Fluorsulfon
säure enthaltende Polymere, die zum Beispiel unter der Bezeich
nung Nation® von der Firma E. I. du Pont de Nemours and Company
als Handelsprodukt vertrieben werden.
Geeignete Trägerkatalysatoren aus einem oxidischen Trägermate
rial, die sauerstoffhaltige Molybdän- oder Wolframverbindungen
oder Gemische solcher Verbindungen als katalytisch aktive Verbin
dungen enthalten und die weiterhin gewünschtenfalls zusätzlich
mit Sulfat- oder Phosphatgruppen dotiert sein können, sind in der
DE-A 44 33 606, auf die hier ausdrücklich Bezug genommen wird,
beschrieben. Diese Katalysatoren können wie in der DE 196 41 481
auf die hier ausdrücklich Bezug genommen wird, mit einem Redukti
onsmittel, bevorzugt, mit Wasserstoff, vorbehandelt werden.
Weiterhin sind die in der deutschen Patentanmeldung DE 196 49 803,
auf die hier ausdrücklich Bezug genommen wird, beschriebenen Trä
gerkatalysatoren geeignet, die als Aktivmasse eine katalytisch
aktive Menge mindestens einer sauerstoffhaltigen Molybdän- und/oder
Wolframverbindung enthalten und die nach Aufbereitung der
Vorläuferverbindungen der Aktivmasse auf den Trägermaterialvor
läufer bei Temperaturen von 500 W bis 1000 W kalziniert worden
sind, die einen Promotor enthalten, welcher mindestens ein Ele
ment oder eine Verbindung eines Elements der 2., 3. einschließ
lich der Lanthaniden, 5., 6.; 7., 8. oder 14. Gruppe des Perio
densystems der Elemente umfaßt. Diese Katalysatoren enthalten im
allgemeinen 0,01 bis 30 Gew.-% an Promotor, berechnet als Summe
seiner Bestandteile in Form ihrer Elemente und bezogen auf das
Gesamtgewicht des Katalysators.
Die aus der DE-A 44 33 606 und der DE 196 49 803 bekannten erfin
dungsgemäß anwendbaren Katalysatoren enthalten im allgemeinen 0,1
bis 50 Gew.-% der katalytisch aktiven, sauerstoffhaltigen Verbin
dungen des Molybdäns oder Wolframs oder der Gemische der kataly
tisch aktiven, sauerstoffhaltigen Verbindungen dieser Metalle,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Katalysators und da die
chemische Struktur der katalytisch aktiven, sauerstoffhaltigen
Verbindungen des Molybdäns und/oder Wolframs bislang nicht genau
bekannt ist, jeweils berechnet als MoO3 bzw. WO3.
In der parallelen deutschen Anmeldung "Katalysator und Verfahren
zur Herstellung von Polytetrahydrofuran" mit gleichem Anmeldetag
sind erfindungsgemäß anwendbare Katalysatoren, die auf einem
oxidischen Träger mindestens eine katalytisch aktive sauerstoff
haltige Molybdän- und/oder Wolframverbindung enthalten beschrie
ben, bei denen der Gehalt an Molybdän und/der Wolfram, bezogen
auf den bei 400°C unter Stickstoff getrockneten Katalysator, x µmol
(Wolfram und/oder Molybdän)/m2 Oberfläche mit 10,1 < x
< 20,9 beträgt. Durch die gezielte Einstellung des Verhältnisses
des Wolfram und/oder Molybdän-Gehaltes zur BET-Oberfläche konnte
die Katalysatoraktivität deutlich gesteigert werden.
Weiterhin sind in der zweiten deutschen parallelen Anmeldung
"Verbesserter Katalysator und Verfahren zur Herstellung von Poly
tetrahydrofuran" mit gleichem Anmeldetag erfindungsgemäß anwend
bare Katalysatoren, die auf einem oxidischen Träger mindestens
eine katalytisch aktive, sauerstoffhaltige Molybdän- und/oder
Wolframverbindung enthalten und die nach Aufbringen der
Vorläuferverbindungen der katalytisch aktiven Verbindungen auf
das Trägermaterial oder einen Trägermaterial-Vorläufer bei Tempe
raturen von 400°C bis 900°C kalziniert worden sind, beschrieben,
welche eine Porosität des Katalysators mit Transportporen jeweils
eines Durchmesser von < 25 nm, und ein Volumen diese Transportpo
ren von mindesten 50 mm3/g aufweisen.
Die in diesen beiden parallelen Anmeldungen beschriebenen
Katalysatoren enthalten 0,1 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 40 Gew.-%
und besonders bevorzugt 10 bis 35 Gew.-% der katalytisch
aktiven sauerstoffhaltigen Molybdän- und/oder Wolfram
verbindung(en), berechnet als MoO3 und/oder WO3 und bezogen auf
das Gesamtgewicht des Katalysators.
Geeignete oxidische Träger für die sauerstoffhaltigen Molybdän-
oder Wolframverbindungen oder Gemische solcher Verbindungen als
katalytisch aktive Verbindungen enthaltenden Katalysatoren sind
z. B. Zirkoniumdioxid, Titandioxid, Hafniumoxid, Yttriumoxid, Ei
sen(III)oxid, Aluminiumoxid, Zinn(IV)oxid, Siliziumdioxid, Zink
oxid oder Gemische dieser Oxide. Besonders bevorzugt sind Zirko
niumdioxid, Titandioxid und/oder Siliciumdioxid, insbesondere be
vorzugt ist Titandioxid.
Neben den vorstehend genannten Polymerisationskatalysatoren kön
nen in dem erfindungsgemäßen Verfahren gewünschtenfalls durch
Säurebehandlung aktivierte Schichtsilikate oder Zeolithe als he
terogener Katalysator eingesetzt werden. Als Schichtsilikate wer
den bevorzugt solche der Montmorillonit-, Saponit-, Kaolin-, Ser
pentin- oder Palygorskit-Sepiolith-Gruppe, besonders bevorzugt
Montmorillonit, Hectorit, Kaolin, Attapulgit oder Sepiolith, wie
sie beispielsweise in Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie, 16.
Auflage, F. Euke Verlag 1978, Seiten 739-765 beschrieben wer
den, verwendet.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren können zum Beispiel solche
Montmorillonite eingesetzt werden, wie sie unter der Bezeichnung
Tonsil®, Terrana® oder Granosil® oder als Katalysatoren der Typen
Tonsil® K 10, KSF-O, KO oder KS bei der Firma Süd-Chemie AG, Mün
chen, erhältlich sind. Für die Verwendung in dem erfindungsgemä
ßen Verfahren geeignete Attapulgite werden beispielsweise von der
Firma Engelhard Corporation, Iselin, USA, unter den Handelsbe
zeichnungen Attasorb® RVM und Attasorb® LVM vertrieben.
Als Zeolithe wird eine Klasse von Aluminiumhydrosilikaten be
zeichnet, die aufgrund ihrer besonderen chemischen Struktur im
Kristall dreidimensionale Netzwerke mit definierten Poren und Ka
nälen ausbildet. Für das erfindungsgemäße Verfahren sind natürli
che oder synthetische Zeolithe geeignet, wobei Zeolithe mit einem
SiO2-Al2O3-Molverhältnis von 4 : 1 bis 100 : 1 bevorzugt, mit einem
SiO2-Al2O3-Molverhältnis 6 : 1 bis 90 : 1 besonders bevorzugt und mit
einem SiO2-Al2O3-Molverhältnis 10 : 1 bis 80 : 1 insbesondere bevor
zugt sind. Die Primärkristallite dieser Zeolithe haben bevorzugt
eine Teilchengröße von bis zu 0,5 µm, vorzugsweise von 0,1 µm und
besonders bevorzugt 0,05 µm.
Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbaren Zeolithe wer
den in der sogenannten H-Form eingesetzt. Diese ist dadurch ge
kennzeichnet, daß im Zeolith azide OH-Gruppen vorliegen. Falls
die Zeolithe nicht schon bei ihrer Herstellung in H-Form anfal
len, können sie leicht durch Säurebehandlung mit zum Beispiel Mi
neralsäuren wie Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure oder
durch thermische Behandlung geeigneter Vorläufer-Zeolithe, die
zum Beispiel Ammoniumionen enthalten, beispielsweise durch Erhit
zen auf Temperaturen von 450 bis 600°C, vorzugsweise 500 bis
550°C, in die katalytisch aktive H-Form umgewandelt werden.
Die erfindungsgemäß anwendbaren heterogenen Katalysatoren können
in Form von Pulver, beispielsweise bei der Durchführung des Ver
fahrens in Suspension, oder zweckmäßigerweise als Formkörper,
z. B. in Form von Zylindern, Kugeln, Ringen, Spiralen oder Splitt,
insbesondere bei einer Festbettanordnung des Katalysators, im er
findungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden, wobei der Einsatz
als Formkörper im Festbett bevorzugt ist.
Als Vorbehandlung des Katalysators kommen beispielweise das
Trocknen mit auf 80-200°C, bevorzugt auf 100 bis 150°C, erwärmten
Gasen wie zum Beispiel Luft oder Stickstoff oder die Vorbehand
lung mit einem Reduktionsmittel, wie dies in der DE 196 41 481
für die erfindungsgemäß bevorzugten Trägerkatalysatoren, welche
als Aktivmasse eine katalytisch aktive Menge mindestens einer
sauerstoffhaltigen Molybdän- und/oder Wolframverbindung enthal
ten, beschrieben ist, in Frage. Selbstverständlich kann der Kata
lysator jedoch auch ohne Vorbehandlung eingesetzt werden.
Als Monomer kann grundsätzlich jedes beliebige THF eingesetzt
werden. Bevorzugt wird jedoch handelsübliches durch Säurebehand
lung, wie beispielweise in der EP-A 003 112 beschrieben, oder de
stillativ vorgereinigtes THF eingesetzt. Der Wassergehalt des
eingesetzten THF sollte max. ca. 200 ppm, bevorzugt max. ca. 100 ppm
betragen.
Als Telogene und/oder Comonomere eignen sich in dem erfindungsge
mäßen Verfahren gesättigte oder ungesättigte, unverzweigte oder
verzweigte alpha, omega-C2- bis C12-Diole, Polytetrahydrofuran eines
Molekulargewichts von 200 bis 700 Dalton, cyclische Ether
oder deren Gemische.
Als Telogene zur Herstellung von PTHF und THF-Copolymeren dienen
bevorzugt Ethylenglykol, 1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol, 1,5-Pen
tandiol, Polytetrahydrofuran eines Molekulargewichts von 200 bis
700 Dalton, 1,8-Octandiol, 1,10-Decandiol, 2-Butin-1,4-diol und
Neopentylglykol oder deren Gemische, wobei 1,4-Butandiol und/oder
Polytetrahydrofuran eines Molekulargewichts von 200 bis 700 Dal
ton besonders bevorzugt sind. Als Comonomere sind cyclische
Ether, die sich ringöffnend polymerisieren lassen, bevorzugt
dreigliedrige, vier- und fünfgliedrige Ringe wie 1,2-Alkyleno
xide, zum Beispiel Ethylenoxid oder Propylenoxid, Oxetan, substi
tuierte Oxetane wie 3,3-Dimethyloxetan, die THF-Derivate 2-Me
thyltetrahydrofuran oder 3-Methyltetrahydrofuran, geeignet, wobei
2-Methyltetrahydrofuran oder 3-Methyltetrahydrofuran besonders
bevorzugt sind.
Das Telogen wird zweckmäßigerweise gelöst im THF der Polymerisa
tion zugeführt, wobei ein Telogengehalt von 0,04 bis 17 mol-%,
bezogen auf Tetrahydrofuran, bevorzugt ist. Comonomere werden
ebenfalls zweckmäßigerweise gelöst in THF der Polymerisation zu
geführt, wobei der Comonomerengehalt bis zu 30 mol-%, bevorzugt
20 mol-%, bezogen auf Tetrahydrofuran, betragen kann. Es ist je
doch auch möglich dem Polymerisationsreaktor THF und das Telogen
und/oder das Comonomer getrennt zuzuführen. Da das Telogen den
Abbruch der Polymerisation bewirkt, läßt sich über die einge
setzte Telogenmenge das mittlere Molekulargewicht des PTHF oder
der THF-Copolymere steuern. Je mehr Telogen im Reaktionsgemisch
enthalten ist, desto niedriger wird das mittlere Molekulargewicht
des PTHF oder der betreffenden THF-Copolymere. Je nach Telogenge
halt der Polymerisationsmischung können PTHF und THF-Copolymere
mit mittleren Molekulargewichten von 650 bis 5000 Dalton, bevor
zugt von 650 bis 3000 Dalton und insbesondere bevorzugt von 1000
bis 3000 Dalton hergestellt werden. Die Polymerisation wird im
allgemeinen bei Temperaturen von 0 bis 80°C, bevorzugt bei 25 bis
75°C, und besonders bevorzugt bei 40 bis 70°C durchgeführt. Der
angewandte Druck ist in der Regel für das Ergebnis der Polymeri
sation unkritisch, weshalb im allgemeinen bei Atmosphärendruck
oder unter dem Eigendruck des Polymerisationssystems gearbeitet
wird.
Zur Vermeidung der Bildung von Etherperoxiden wird die Polymeri
sation vorteilhaft unter einer Inertgasatmosphäre vollzogen. Als
Inertgase können z. B. Stickstoff, Kohlendioxid oder die Edelgase
dienen, bevorzugt wird Stickstoff verwendet. Die Polymerisation
kann auch in Gegenwart von Wasserstoff bei Wasserstoffdrucken von
104 bis 106 Pa durchgeführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann diskontinuierlich oder konti
nuierlich betrieben werden, wobei aus wirtschaftlichen Gründen in
der Regel die kontinuierliche Betriebsweise bevorzugt wird.
Bei der diskontinuierlichen Betriebsweise werden die Reaktanden
THF, alpha, omega-Diol und/oder der cyclische Ether der Katalysa
tor und das wasseraufnehmende Material im allgemeinen in einem
Rührkessel oder Schlaufenreaktor bei den angegebenen Temperaturen
solange umgesetzt bis der gewünschte Umsatz des THF erreicht ist.
Die Reaktionszeit kann in Abhängigkeit von der zugesetzten Kata
lysatormenge 0,5 bis 40, vorzugsweise 1 bis 30 Stunden betragen.
Die wasseraufnehmenden Materialien werden in der Polymerisation
im allgemeinen in einem Volumen-Verhältnis von 5 : 1 bis 0,05 : 1,
bevorzugt 2 : 1 bis 0,1 : 1 und besonders bevorzugt von 1,5 : 1 bis
0,2 : 1, bezogen auf das Volumen des eingesetzten Katalysators, zu
gesetzt. Im Falle der diskontinuierlichen Betriebsweise wird der
Reaktionsaustrag zur Aufarbeitung vom darin befindlichem Kataly
sator und wasseraufnehmendem Material zweckmäßigerweise durch
Filtration, Dekantieren oder Zentrifugieren getrennt.
Bevorzugt wird jedoch die kontinuierliche Verfahrensweise ange
wandt, wobei der Katalysator und das wasseraufnehmende Material
in geeigneten Reaktoren oder Reaktoranordnungen, beispielsweise
in Rohrreaktoren als Festbett angeordnet sind. Der Katalysator
und das wasseraufnehmende Material können beispielsweise in einem
oder mehreren Rohrreaktoren als separate Schüttungen oder ge
mischte Schüttungen angeordnet sein, wobei die Rohrreaktoren im
geraden Durchgang oder mit Umlauf betrieben werden können. Bevor
zugt werden jedoch Katalysator und wasseraufnehmendes Material in
separaten Rohrreaktoren angeordnet, die bevorzugt mit Umlauf be
trieben werden. In der bevorzugten Festbettfahrweise können so
wohl der Polymerisationsreaktor als auch der Reaktor, der das
wasseraufnehmende Material enthält, in Sumpffahrweise, d. h. das
Reaktionsgemisch wird von unten nach oben geführt, oder in Rie
selfahrweise, d. h. das Reaktionsgemisch wird von oben nach unten
durch die Reaktoren geführt, betrieben werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform kann außerdem vorgegeben
sein, daß zumindest zwei parallel geschaltete Reaktoren mit was
seraufnehmendem Material verwendet werden. In diesem Fall wird
zunächst nur über den ersten dieser Reaktoren das Reaktionsge
misch gefahren, bis die Wasserkonzentration des Reaktionsgemischs
nach Durchlaufen des Reaktors den Höchstwert der erfindungsgemä
ßen Wasserkonzentration erreicht. Nach Erreichen dieses Höchstwerts
wird das Reaktionsgemisch dem zweiten Reaktor zugeführt.
Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß das wasseraufnehmende Mate
rial des ersten Reaktors regeneriert werden kann und das Verfah
ren mit dem zweiten Reaktor mit wasseraufnehmendem Material fort
gesetzt wird. Dieser tritt insofern an die Stelle des ersten, bis
auch bei ihm die erfindungsgemäße Wasserkonzentration im Ablauf
erreicht wird, und/oder das Festbett aus wasseraufnehmendem Mate
rial des ersten Reaktors regeneriert oder ausgetauscht wurde.
Die wasseraufnehmenden Materialien werden bei der bevorzugten
Festbettfahrweise im allgemeinen in einem Volumen-Verhältnis von
5 : 1 bis 0,05 : 1, bevorzugt 2 : 1 bis 0,1 : 1 und besonders bevorzugt
von 1,5 : 1 bis 0,2 : 1, bezogen auf das Volumen des eingesetzten Ka
talysators, eingesetzt.
Das Eduktgemisch (Feed) aus THF und Telogen und/oder Comonomer
wird dem Polymerisationsreaktor kontinuierlich zugeführt, wobei
die Katalysatorbelastung 0,05 bis 0,8 kg THF/(l.h), bevorzugt, 0,1
bis 0,6 kg THF/(l.h) und besonders bevorzugt 0,15 bis 0,5 kg
THF/(l.h), beträgt. Bei der Umlauffahrweise beträgt das Verhältnis
von Umlauf zu Zulauf kleiner oder gleich 100 : 1, bevorzugt klei
ner 50 : 1 und besonders bevorzugt kleiner 40 : 1.
Die Konzentration des alpha, omega-Diols, Polytetrahydrofurans
mit einem mittleren Molekulargewicht von 200 bis 700 Dalton oder
von deren Gemisch in dem dem Polymerisationsreaktor zugeführten
Eduktgemisch (Feed) liegt zwischen 0,02 bis 20 mol%, bevorzugt
bei 0,05 bis 15 mol%, besonders bevorzugt bei 0,1 bis 10 mol%,
bezogen auf das eingesetzte THF.
Aus dem erhaltenen Polymerisationsaustrag, der überwiegend aus
PTHF und/oder THF-Copolymeren, niedermolekularem PTHF und/oder
THF-Copolymeren, Wasser, nichtumgesetztem Diol und/oder cycli
schem Ether und THF besteht, können gewünschtenfalls in einer
weiteren Aufarbeitungsstufe die enthaltenen suspendierten und/
oder gelösten Katalysatoranteile und/oder Katalysatorfolgepro
dukte durch Filtration und/oder Adsorption an geeigneten Materia
lien abgetrennt werden.
Der vom Katalysator bzw. von Katalysator und wasseraufnehmendem
Material befreite Polymerisationsaustrag wird im allgemeinen de
stillativ aufgearbeitet, wobei in einer ersten Stufe zweckmäßi
gerweise nicht umgesetztes THF abdestilliert wird. In einer zwei
ten Reinigungsstufe kann dann gewünschtenfalls niedermolekulares
PTHF und/oder niedermolekulares Copolymer vom Polymerisat durch
Destillation bei vermindertem Druck abgetrennt werden. Die durch
Destillation abgetrennten THF-Fraktionen sowie gewünschtenfalls
niedermolekulares PTHF und/oder niedermolekulares Copolymer kön
nen in die Polymerisation zurückgeführt werden. Als Destillati
onsrückstand werden PTHF und/oder THF-Copolymere mit mittleren
Molekulargewichten von 650 bis 5000 Dalton erhalten.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen näher er
läutert.
6,027 kg TiO2.XH2O(= 4,800 kg TiO2), 1,284 kg Wolframsäure (=
1,200 kg WO3) und 300 g Weinsäure wurden gemischt und zusammen
mit 1,460 kg 25%-iger wässriger Ammoniaklösung 15 Minuten in ei
nem Kollergang gekollert. Anschließend wurde die Masse zu 4,5-mm
Strängen extrudiert, die 64 h lang bei 120°C getrocknet, 2 h bei
450°C an Luft und anschließend 3,75 h an Luft bei 690°C kalziniert
wurden.
6,023 kg TiO2.aq (= 4,800 kg TiO2) wurde zusammen mit 2,567 kg
25%iger wässriger Ammoniaklösung 5 min in einem Kollergang gekol
lert. Dann wurden 330 g Weinsäure in 220 g H2O und 1,284 kg Wol
framsäure (= 1,200 kg WO3) zugegeben und nochmals 10 min gekol
lert. Anschließend wurde die Masse zu 1,7-mm Strängen extrudiert,
die 16 h lang bei 120°C getrocknet, 2 h bei 400°C an Luft und 2 h an
Luft bei 700°C kalziniert wurden.
Die Versuche zur Polymerisation von THF wurden in einer kontinu
ierlich betriebenen Umlaufapparatur mit einem mit Katalysator be
füllten Festbettreaktor A und einem mit Molekularsieb befüllten
Festbettreaktor B durchgeführt (Abb. 1). Als Telogene wurden
1,4-Butandiol und Polytetrahydrofuran eines mittleren Molekular
gewichts von 250 (im folgenden PTHF 250) eingesetzt.
Das mittlere Molekulargewicht (Mn) des erhaltenen PTHF wurde durch
Gelpermeationschromatographie (GPC) ermittelt und ist definiert
durch die Gleichung
Mn = Σci/Σ(ci/Mi),
in der ci für die Konzentration der einzelnen Polymerspezies i im
erhaltenen Polymergemisch steht und in der Mi das Molekulargewicht
der einzelnen Polymerspezies i bedeutet.
Die Dispersität D als Maß für die Molekulargewichtsverteilung
der gemäß den Beispielen hergestellten Polymeren wurde aus dem
Verhältnis von Gewichtsmittel des Molekulargewichts (Mw) und Zah
lenmittel des Molekulargewichts (Mn) nach der Gleichung
D = Mw/Mn
errechnet. Mw und Mn wurden mittels GPC bestimmt, wobei ein stan
dardisiertes PTHF zur Eichung verwendet wurde. Aus den erhaltenen
Chromatogrammen wurde das Zahlenmittel Mn nach der Gleichung
Mn = Σci/Σ(ci/Mi)
und das Gewichtsmittel Mw nach der Gleichung
Mw = (Σ(ci . Mi))/Σci
berechnet, in der ci für die Konzentration der einzelnen Polymer
species i im erhaltenen Polymergemisch steht und in der Mi das Mo
lekulargewicht der einzelnen Polymerspecies i bedeutet.
Der 600 ml-Festbettreaktor A wurde unter Argon mit (620 g) 600 ml
des 24 h bei 200°C/30 Pa getrockneten WO3-TiO2-Katalysators 1 und
der 600 ml-Festbettreaktor B wurde mit 600 ml (490 g) Molekular
sieb 3 Å befüllt. Die Polymerisationsapparatur wurde dann mit
PTHF 250-haltigem THF (1 Gew.-% PTHF 250) gefüllt. Das Gemisch
wurde 2 h bei 60°C im Kreis mittels einer Umlaufpumpe über die
Festbettreaktoren A und B gepumpt (10 l/h). Anschließend wurde
bei einer Katalysatorbelastung von 0,155 kg THF/(l.h) PTHF
250-haltiges THF (5,2 Gew.-% PTHF 250) kontinuierlich zugefahren.
Nachdem sich der THF-Umsatz stabilisiert hatte wurde der während
einer Laufzeit von 70 h anfallende Polymerisationsaustrag
(6250 g) durch Abdestillieren des nichtumgesetzten THF unter ver
mindertem Druck und anschließende Kurzwegdestillation bei 200°C/30 Pa
aufgearbeitet. Es wurden 640 g PTHF 2020 erhalten, entspre
chend einer Ausbeute von 9,8% und einer Raum-Zeit-Ausbeute von
15 g PTHF/(l.h). Der Wassergehalt des Polymerisationsaustrags
betrug 170 Gew.-ppm.
Der Vergleichsversuch wurde wie in Beispiel 1 beschrieben ange
fahren, jedoch war der Festbettreaktor B mit Glaskugeln anstelle
von Molekularsieb gefüllt. Nachdem das in Beispiel 1 beschriebene
Reaktionsgemisch 2 h bei 60°C im Kreis über den Polymerisations
reaktor A und die Glaskugeln in Festbettreaktor B gepumpt worden
war (10 l/h), wurde anschließend bei einer Katalysatorbelastung
von 0,155 kg THF/(l.h) PTHF 250-haltiges THF (0,92 Gew.-% PTHF
250) kontinuierlich zugefahren. Nachdem sich der THF-Umsatz sta
bilisiert hatte wurde der während einer Laufzeit von 70 h anfal
lende Polymerisationsaustrag (6505 g) durch Abdestillieren des
nichtumgesetzten THF unter vermindertem Druck und anschließende
Kurzwegdestillation bei 200°C/30 Pa aufgearbeitet. Es wurden
521 g PTHF 2080 erhalten, entsprechend einer Ausbeute von 8,0%
und einer Raum-Zeit-Ausbeute von 12 g PTHF/(l.h). Der Wasserge
halt des Polymerisationsaustrags betrug 600 Gew,-ppm.
Der 600 ml-Festbettreaktor A wurde unter Argon mit (712 g) 600 ml
des 6 h bei 200°C im Wasserstoffstrom (40 l/h) behandelten
WO3-TiO2-Katalysators 2 und der 600 ml-Festbettreaktor B wurde mit
400 ml (330 g) Molekularsieb 4 Å befüllt. Die Polymerisationsap
paratur wurde dann mit 1,4-Butandiol-haltigem THF (0,8 Gew.-% Bu
tandiol) gefüllt. Das Gemisch wurde 2 h bei 50°C im Kreis mittels
einer Umlaufpumpe über die Festbettreaktoren A und B gepumpt
(10 l/h) und anschließend bei einer Katalysatorbelastung von
0,152 kg THF/(l.h) 1,4-Butandiol-haltiges THF (0,8 Gew.-% 1,4-Bu
tandiol) kontinuierlich zugefahren. Nachdem sich der THF-Umsatz
stabilisiert hatte, wurde der während einer Laufzeit von 16 h an
fallende Polymerisationsaustrag (1469 g) durch Abdestillieren des
nichtumgesetzten THF unter vermindertem Druck und anschließende
Kurzwegdestillation bei 150°C/30 Pa aufgearbeitet. Es wurden 85 g
PTHF 2070 erhalten, entsprechend einer Ausbeute von 5,8% und ei
ner Raum-Zeit-Ausbeute von 8,6 g PTHF/(l.h). Der Wassergehalt
des Polymerisationsaustrags betrug 210 Gew.-ppm.
Der in Beispiel 3 beschriebene Versuch wurde fortgesetzt, nachdem
das Molekularsieb im Reaktor B durch Glaskugeln (400 ml) ersetzt
wurde. Unter Beibehaltung der Reaktionstemperatur (50°C), Umlauf
menge (10 l/h) und Katalysatorbelastung (0,15 kg THF/l Katalysa
tor.h) wurden mit einer reduzierten 1,4 BDO-Konzentration im THF-
Feed (0,34 Gew.-% 1,4-Butandiol) nach Stabilisierung des THF-Umsatzes
1470 g Polymerisationsaustrag gesammelt, der durch Abde
stillieren des nichtumgesetzten THF unter vermindertem Druck und
anschließende Kurzwegdestillation bei 150°C/30 Pa aufgearbeitet
wurde. Es wurden 71 g PTHF 2000 erhalten, entsprechend einer Aus
beute von 4,8% und einer Raum-Zeit-Ausbeute von 7,2 g
PTHF/(l.h). Der Wassergehalt des Polymerisationsaustrags betrug
550 Gew.-ppm.
Claims (7)
1. Verfahren zur einstufigen Herstellung von Polytetrahydrofuran
oder Tetrahydrofuran-Copolymeren durch die Polymerisation von
Tetrahydrofuran an einem sauren Katalysator in Gegenwart min
destens eines Telogens und/oder Comonomers aus der Gruppe der
alpha, omega-Diole, Polytetrahydrofuran eines Molekularge
wichts von 200 bis 700 Dalton und/oder cyclischen Ethern, da
durch gekennzeichnet, daß die Wasserkonzentration während der
Polymerisation 500 ppm nicht übersteigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wasserkonzentration 300 ppm nicht übersteigt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Polymerisation in Gegenwart wasseraufneh
mender Materialien durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das wasseraufnehmende Material Aluminiumoxid,
Siliciumoxid, Titanoxid, ein mikroporöses Alumo- oder Sili
coalumophosphat und/oder ein Molekularsieb ist.
5. verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wasserkonzentration durch destillative Ent
fernung des Wassers aus dem Polymerisationsgemisch einge
stellt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein heterogener Katalysator verwendet wird, der
Säurezentren der Säurestärke H0 < +2 in einer Konzentration
von mindestens 0,005 mmol/g Katalysator aufweist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das alpha, omega-Diol ausgewählt ist aus Ety
lenglykol, 1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol.
1,6-Hexandiol, Polytetrahydrofuran eines Molekulargewichts
von 200 bis 700 Dalton, 1,8-Octandiol, 1,10-Decandiol, 2-Bu
tin-1,4-diol und Neopentylglykol.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000132265 DE10032265A1 (de) | 2000-07-03 | 2000-07-03 | Verbessertes Verfahren zur Herstellung von Polytetrahydrofuran und THF-Copolymeren |
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DE (1) | DE10032265A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2004020499A1 (de) * | 2002-08-30 | 2004-03-11 | Basf Aktiengesellschaft | Verfahren zur herstellung von tetrahydrofuran-copolymeren |
CN100455617C (zh) * | 2003-12-19 | 2009-01-28 | 巴斯福股份公司 | 制备四氢呋喃共聚物的方法 |
CN103755944A (zh) * | 2014-01-10 | 2014-04-30 | 大连工业大学 | 复合金属氧化物修饰二氧化钛型固体酸的制备方法及其催化聚四氢呋喃醚的合成方法 |
-
2000
- 2000-07-03 DE DE2000132265 patent/DE10032265A1/de not_active Withdrawn
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KR100970039B1 (ko) * | 2002-08-30 | 2010-07-16 | 바스프 에스이 | 테트라히드로푸란 공중합체의 제조 방법 |
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CN103755944B (zh) * | 2014-01-10 | 2015-12-02 | 大连工业大学 | 复合金属氧化物修饰二氧化钛型固体酸的制备方法及其催化聚四氢呋喃醚的合成方法 |
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