DE10032050A1 - Kühlvorrichtung für Computer - Google Patents
Kühlvorrichtung für ComputerInfo
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Abstract
Zur Schaffung einer einfachen und sicheren Kühlvorrichtung für Computer, mit einem auf einer Hauptplatine (5) angebrachten Prozessor (4), der über eine aktive Kühleinheit (3) auf Temperaturen unterhalb der Raumtemperatur, insbesondere auf Minus-Temperaturen, abkühlbar ist, wird vorgeschlagen, daß der Prozessor (4) und die Hauptplatine (5) in einer Kühlbox (6) aus mikroporösem, verpreßtem Keramikpulver auf Metalloxidbasis, insbesondere pyrogen erzeugter, hochdisperser Kieselsäure oder Silicium-Aerogel, eingesetzt sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Kühlvorrichtung für Computer, mit
einem auf einer Hauptplatine angebrachten Prozessor, der über
eine aktive Kühleinheit auf Temperaturen unterhalb der
Raumtemperatur, insbesondere auf Minus-Temperaturen, abkühlbar
ist.
Zur Kühlung von Computern, insbesondere des Prozessors (CPU),
gibt es neben der Kühlung über Kühlkörper und einen darauf
angeordneten Gebläse auch aktive Kühleinheiten, mit denen die
Prozessortemperatur unterhalb der Raumtemperatur abkühlbar ist.
Beispielsweise werden hierzu Wasserkühlungen verwendet oder
andere Kühlflüssigkeiten, die über Pumpen und Wärmetauscher
umgewälzt werden. Mit diesen aktiven Kühleinheiten lassen sich
Temperaturen weit unterhalb des Nullpunkts erreichen, so daß bei
diesen Temperaturen der Prozessor und damit verbundene
Schaltelemente, die insbesondere auf CMOS-Technologie basieren,
mit wesentlich höheren Taktraten betrieben werden können.
Nachteilig bei den vorgenannten Kühleinheiten ist jedoch die
Gefahr, daß bei einem Schlauchbruch zwischen der CPU und der
Kühleinheit die verwendete Kühlflüssigkeit einen erheblichen
Schaden bis zum Totalausfall des Computers anrichten kann.
Darüber hinaus ist auch die direkte Wärmeabführung an dem
Prozessor sehr aufwendig, da die Kühlflüssigkeit erhebliche
Anforderungen an die Abdichtung unmittelbar an stromführenden
Bauelementen stellt.
Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Kühlvorrichtung für Computer zu schaffen, die einfacher und
sicherer aufgebaut ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Kühlvorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruches 1. Bevorzugte Ausgestaltungen sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Durch die Einbringung des Prozessors zusammen mit seiner
Hauptplatine (Motherboard) in eine Kühlbox sind keine
Umbauarbeiten direkt an der Hauptplatine oder dem Prozessor
erforderlich. Dadurch kann das Motherboard im wesentlichen
unverändert in die Kühlbox eingesetzt werden, wobei lediglich die
Kabel zu den Peripheriegeräten wie Netzteil, Laufwerke u. dgl.
nach außen geführt werden. Von wesentlicher Bedeutung ist
hierbei, daß durch die Ausbildung der Kühlbox aus mikroporösem,
verpreßtem Keramikpulver auf Metalloxidbasis, insbesondere
hochdisperser Kieselsäure oder Silicium-Aerogelen, eine
wesentlich verbesserte Isolationsfähigkeit erreicht wird, da
derartige Materialien eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit von
nur noch etwa 0,01 W/mK oder darunter erreichen. Dieser Effekt
wird noch verbessert, wenn derartige Dämmwerkstoffe evakuiert
werden, beispielsweise auf Unterdrücke von 1-10 mbar. Hierzu
wird das verpreßte Isolierverbundteil in eine möglichst luft-
bzw. diffusionsdichte Umhüllung gepackt, um den Evakuierungsgrad
über lange Zeit beizubehalten.
Aufgrund der ausgezeichneten Isolationsfähigkeit dieses Materials
reichen sehr geringe Antriebsleistungen der aktiven Kühleinheit
zur Umwälzung aus. Es sei darauf hingewiesen, daß gegenüber den
ansonsten verwendeten Kühlflüssigkeiten hier Luft oder ein
ähnliches Gas zur Anwendung gelangt, so daß selbst bei
Schlauchbrüchen keine Beschädigung der Elektronik zu erwarten
ist. Zudem wird durch die Verwendung von auf ca. -30°C
abgekühlter Luft oder ähnlicher Gase (z. B. Stickstoff) der
Bauaufwand der Kühleinheit wesentlich reduziert. Lediglich zur
Vermeidung von Kondenswasser ist in der Kühleinheit bevorzugt ein
Entfeuchter vorgesehen.
Die vorgeschlagene Kühlbox besteht in bevorzugter Ausführungsform
aus zwei Halbschalen, die einen inneren Hohlraum bilden, in dem
die Hauptplatine zusammen mit dem Prozessor (CPU) eingesetzt ist.
Somit muß lediglich dieser Hohlraum mit einem Innenvolumen von
z. B. etwa einem Liter gekühlt werden. Hierbei sind neben der
Hauptplatine und dem Prozessor auch Speicherbausteine u. dgl.
unterzubringen, so daß auch diese bei Minus-Temperaturen mit
höheren Taktraten betrieben werden können. Die beiden Halbschalen
der Kühlbox sind hierbei bevorzugt symmetrisch aufgebaut, um die
Herstellung zu vereinfachen. Die Halbschalen sind dabei bevorzugt
über Filmscharniere oder Klammern verbunden, wobei beispielsweise
das Filmscharnier bevorzugt über Überstände einer beutelartigen
Umhüllung für das isolierende mikroporöse Keramikpulver gebildet
ist.
In der Kühlbox ist zudem zumindest eine Auslaßöffnung für die
erforderlichen Kabel, beispielsweise die Datenleitungen zu den
Laufwerken oder die Versorgungskabel von dem Netzwerk,
vorgesehen. Um Wärmeverluste zu vermeiden, weist die
Auslaßöffnung bevorzugt einen wellenförmigen Querschnitt auf, der
zudem mittels mehrerer Dichtlippen weitgehend luftdicht
verschlossen ist. Wie oben angedeutet, ist das mikroporöse,
verpreßte Keramikpulver auf Metalloxidbasis bevorzugt in einer
Umhüllung umschlossen und evakuiert, um die Wärmeleitfähigkeit
weiter zu verringern. Zudem dient diese Umhüllung dem sicheren
Einschluß des mikroporösen Keramikpulvers, insbesondere der
hochdispersen Kieselsäure, damit keine Staubteilchen an die
elektronischen Bauteile gelangen.
Nachfolgend wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel
näher beschrieben und erläutert. Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Perspektivdarstellung eines Computers
mit einer Kühlvorrichtung; und
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittdarstellung einer Kühlbox.
In Fig. 1 ist ein Computer-Gehäuse 1 in Strichpunktlinien
angedeutet. Dieses Computer-Gehäuse 1 beherbergt neben einem
unten angedeuteten Netzteil und einem oben angedeuteten Laufwerk
zumindest eine Hauptplatine 5 und einen darauf angeordneten
Prozessor 4. An die Hauptplatine (Motherboard) 5 ist über eine
Vielzahl von Kabeln 8, insbesondere in Form eines
Flachbandkabels, beispielsweise das darüber angeordnete Laufwerk
oder das darunter angeordnete Netzteil angeschlossen. Zumindest
der Prozessor 4 und die Hauptplatine 5 (sowie ggf. andere
elektronische Bauteile) sind in einer Kühlbox 6 untergebracht,
die zusammen mit einer Kühleinheit 3 die Kühlvorrichtung für den
Computer bildet. Die Kühleinheit 3 ist hier schematisch am Sockel
des Computer-Gehäuses 1 angeordnet und über einen wärmeisolierten
Schlauch 3a mit der Kühlbox 6 verbunden.
Wie insbesondere aus der Schnittdarstellung der Kühlbox 6 in
Fig. 2 ersichtlich ist, besteht die Kühlbox 6 aus zwei
Halbschalen 6a, 6b, die einen inneren Hohlraum 6c bilden. Darin
ist die Hauptplatine 5 mit der darauf angeordneten CPU
eingesetzt. Die Halbschalen 6a und 6b sind bevorzugt symmetrisch
aufgebaut und über ein Filmscharnier 6d miteinander verbunden.
Zur Verbindung der beiden Halbschalen 6a und 6b können zudem
außen umgreifende Klammern 10 vorgesehen sein. Das Filmscharnier
6d wird dabei bevorzugt durch Überstände einer Umhüllung 6e
gebildet, die das hier wesentliche mikroporöse, verpreßte
Keramikpulver auf Metalloxidbasis, insbesondere hochdisperser
Kieselsäure oder Siliciumoxid-Aerogelen, umschließt. Dieses
mikroporöse Keramikpulver, das punktiert dargestellt ist, kann
ggf. mit Härter- und/oder Faserzusätzen sowie Trübungsmitteln
(z. B. Ilmenit) versetzt sein. Dadurch erreichen diese
Kieselsäuren mit einer BET-Oberfläche von mehreren hundert
Quadratmetern pro Gramm ausgezeichnet geringe Wärmeleitwerte.
Diese kann noch durch Evakuierung verbessert werden, indem das
mikroporöse Keramikpulver nach dem Verpressen in eine
beutelartige Kunststoff-Umhüllung 6e gegeben wird. Diese
Umhüllung 6e ist hierbei bevorzugt diffusionsdicht ausgebildet.
Zur Herausführung der erforderlichen Verkabelung 8 von der
Hauptplatine 5 zu den peripheren Bauteilen wie dem Netzteil,
Laufwerken u. dgl. ist in der Kühlbox 6 eine schlitzförmige
Auslaßöffnung 7 vorgesehen. Um hierbei eine möglichst gute
Abdichtung zu erreichen, weist die Auslaßöffnung 7 einen
wellenförmigen Querschnitt auf, wobei zumindest an der Innenseite
zum Hohlraum 6c hin Dichtlippen 9 vorgesehen sind. Hierdurch läßt
sich der Wärme- bzw. Kälteverlust an der Auslaßöffnung 7
weitgehend reduzieren, so daß der Leistungsbedarf der aktiven
Kühleinheit 3 am Sockel des Computer-Gehäuses 1 gering gehalten
werden kann.
Durch diese vorgeschlagene Kühlvorrichtung für Computer kann ohne
großen Umbauaufwand der Prozessor 4 zusammen mit der Hauptplatine
in die Kühlbox 6 gesteckt werden und an die aktive Kühleinheit 3
als Zusatzgerät, insbesondere in Form eines Unterbaugerätes, über
den wärmeisolierenden Schlauch 3a angeschlossen werden. Sodann
kann mit der erreichten Abkühlung der CPU und ähnlicher
elektronischer Bauteile die Taktrate der Prozessoren (sog.
Übertaktung) durchgeführt werden. Da die Abkühlung im Bereich der
CPU aufgrund der umgewälzten Luftmenge eine gewisse Zeit in
Anspruch nimmt, wird die Kühlvorrichtung vorzugsweise für dauernd
betriebene Computer, insbesondere Netzwerk-Server, eingesetzt.
Durch die Umhüllung der wesentlichen elektronischen Bauteile
mittels der Kühlbox 6 wird zudem der Geräuschpegel (gegenüber
Gebläsekühlung) erheblich reduziert.
Claims (10)
1. Kühlvorrichtung für Computer, mit einem auf einer
Hauptplatine angebrachten Prozessor, der über eine aktive
Kühleinheit auf Temperaturen unterhalb der Raumtemperatur,
insbesondere auf Minus-Temperaturen, abkühlbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Prozessor (4) und die Hauptplatine (5) in einer Kühlbox
(6) aus mikroporösem, verpreßtem Keramikpulver auf
Metalloxidbasis, insbesondere pyrogen erzeugter,
hochdisperser Kieselsäure oder Silicium-Aerogel, eingesetzt
sind.
2. Kühlvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kühlbox (6) aus zwei einen inneren Hohlraum (6c)
bildenden Halbschalen (6a, 6b) besteht.
3. Kühlvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Halbschalen (6a, 6b) symmetrisch ausgeformt sind.
4. Kühlvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Halbschalen (6a, 6b) über ein
Filmscharnier (6d) und/oder Klammern (10) verbunden sind.
5. Kühlvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Filmscharnier (6d) durch Überstände einer Umhüllung (6e)
gebildet ist.
6. Kühlvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß gegenüber dem Filmscharnier (6d) eine
Auslaßöffnung (7) für Kabel (8), insbesondere
Flachbandkabel, vorgesehen ist.
7. Kühlvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auslaßöffnung (7) einen wellenförmigen Querschnitt
aufweist.
8. Kühlvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß entlang der Auslaßöffnung (7) mehrere
Dichtlippen (9) vorgesehen sind.
9. Kühlvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das mikroporöse, verpreßte Keramikpulver
in einer zumindest weitgehenend diffusionsdichten
Folienumhüllung (6e) evakuiert ist.
10. Kühlvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umhüllung (6e) aus einem beutelartig
ausgestalteten Kunststoffmaterial besteht.
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