DE10031155C2 - Vorrichtung zum schnellen Einleiten von Gas in einen Behälter - Google Patents
Vorrichtung zum schnellen Einleiten von Gas in einen BehälterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum schnellen Einleiten
von Gas in einen Behälter, wie sie beispielsweise beim Betanken
eines mit Erdgas betriebenen Kraftfahrzeugs benötigt wird.
Sind große Gasmengen in einen Behälter umzufüllen, wie es bei
mit Erdgas betriebenen Busen der Fall ist, dann ist ein
schnelles und einfaches Umfüllen von großer wirtschaftlicher
Bedeutung. Um die Dauer des Umfüllens von Gasen unter hohem
Druck zu verkürzen, bietet es sich an, die Leitungsquerschnitte
und Einlassverengungen an dem zu füllenden Behälter so
auszulegen, dass sie nicht mehr die begrenzenden Faktoren der
Strömungsrate sind. Wird das Behälterventil in dem zu füllenden
Behälter angeordnet, so dass sich der die Strömungsrate
begrenzende kritische Querschnitt in dem Behälter befindet, so
können die adiabate Drosselung und der bei realen Gasen
wirksame Joule-Thomson-Effekt genutzt werden. Der expandierende
Gasstrahl unterliegt einer starken Abkühlung, so dass es zu
einer großen thermischen und mechanischen Belastung der
Innenwand des zu befüllenden Behälters kommt. Derartige
Behälter bestehen aus Gewichtsgründen häufig aus
faserverstärktem Kunststoff-Inliner aus Polyethylen und können
durch die beim Füllen entstehende mechanische und thermische
Beanspruchung beschädigt werden. Zu Beginn des Füllvorgangs
treten bei einem großen Druckverhältnis von Lieferdruck zu
Behälterdruck durch die adiabate Entspannung des Gases zunächst
sehr tiefe Gastemperaturen im Behälter auf, die Werte von bis
zu -80°C annehmen können. Im weiteren zeitlichen Verlauf des
Füllvorgangs nimmt dann durch den sich aufbauenden Gegendruck
die Einschiebearbeit zu, so dass in der Umgebung des
eintretenden Gasstrahles die Gastemperatur Spitzenwerte von
über +50°C erreicht. Um eine zu hohe Belastung der
Behälterinnenwand durch den Impuls der Gasströmung zu
vermeiden, ist es erforderlich die Größe des engsten
Durchlassquerschnitts für das Gas zu begrenzen, wodurch jedoch
die Füllzeit verlängert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung zum
schnellen Einleiten von Gas unter hohem Druck in einen Behälter
zu schaffen, die eine geringe mechanische und thermische
Belastung der Innenwand des zu füllenden Behälters verursacht.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den im
Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen. Hiernach ist die am
Ende des Zuführrohres vorgesehene sich erweiternde Düse eine
Ringspaltdüse mit zentralem Düsenkern und divergierender
Umfangswand.
Bei der erfindungsgemäßen Düse wird bei dem durch einen
Ringspalt austretenden Gasstrahl eine Strahloberfläche erzeugt,
die ein Vielfaches der Oberfläche eines Gasstrahls beträgt,
welcher aus einer flächengleichen Bohrung mit Kreisquerschnitt
austritt. Je nach Wahl des äußeren und inneren
Ringspaltdurchmessers kann die Ausdehnung der Strahloberfläche
in weiten Grenzen variiert werden. Durch die große Oberfläche
des aus einem Ringspalt in den Behälter einströmenden
Gasstrahls wird erreicht, dass dieser sich besonders schnell
mit der im Behälter befindlichen Restgasmenge vermischt.
Dadurch werden durch die Gasströmung verursachte örtliche
Temperaturspitzen an der Behälterwand vermieden, die während
des instationären Füllvorgangs ansonsten auftreten würden. Nach
Füllende erfolgt aufgrund der guten Durchmischung ein schneller
Temperaturausgleich des Gases im Behälter.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass der Impuls
einer aus einer Ringspaltdüse austretenden Strömung nur einen
Bruchteil des Impulses der aus einer vergleichbaren Lochdüse
austretenden Strömung beträgt. Dadurch wird zunächst einmal die
auf die Behälterwand wirkende mechanische Beanspruchung
verringert. Ein weiterer Effekt beruht darauf, dass bei einer
Ringspaltdüse die Austrittsströmung eine 10- bis 20-fach
größere Oberfläche hat, bezogen auf die aus einer
vergleichbaren Lochdüse austretende Strömung. Dabei tritt eine
schnellere und bessere Durchmischung des bei der Entspannung
abgekühlten Gases mit dem im Behälter befindlichen Restgas ein,
so dass es zu einem schnelleren Temperaturausgleich im Behälter
kommt. Dadurch werden örtliche thermische Spitzenbelastungen
des Behältermaterials vermieden. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung ermöglicht es, relativ große Zuführraten eines
unter Druck stehenden Gases zu realisieren und dabei die
Beanspruchung des Behälters gering zu halten.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die
Innenwand der Düse von dem Zuführrohr gebildet. Dies
vereinfacht den Aufbau der Vorrichtung. Es wird lediglich ein
gerades Zuführrohr benötigt, auf dem die Düse montiert wird.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht
vor, dass zwei nach entgegengesetzten Richtungen weisende Düsen
mit demselben Zuführrohr verbunden sind. Hierbei tritt das Gas
aus den beiden Düsen in entgegengesetzte Richtungen aus, so
dass sich die auf die Zuführeinrichtung wirkenden Impulse
gegenseitig kompensieren. Es wird also kein größerer Rückstoß
erzeugt, der eine besondere Befestigung des Zuführrohres
erfordern würde. Außerdem erfolgt die Gasverteilung in dem
Behälter relativ gleichmäßig nach beiden Behälterenden hin.
Auch dies trägt zu einer schnellen und gründlichen Vermischung
des zugeführten Gases mit dem sich bereits im Behälter
befindlichen Gas bei.
Eine besonders zweckmäßige Konstruktion ergibt sich, wenn das
Zuführrohr von einem Außenrohr umgeben ist und zwischen
Zuführrohr und Außenrohr ein Sammelraum gebildet ist, der mit
dem Inneren des Zuführrohres verbunden ist, und an den sich der
Ringspalt anschließt. Hierbei besteht die gesamte
Zuführvorrichtung aus dem Innenrohr und dem Außenrohr, und
somit aus lediglich zwei Komponenten. Das Zuführrohr bildet
zugleich den Düsenkern der Ringspaltdüse.
Die Zuführvorrichtung ist zweckmäßigerweise fester Bestandteil
eines Tanks, wobei das Zuführrohr von einem Ende her in einen
länglichen Behälter hineinragt. Das Zuführrohr kann am
gegenüberliegenden Ende des Behälters abgestützt sein.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt der Vorrichtung zum schnellen
Einleiten von Gas in einen Behälter,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit II aus
Fig. 1,
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung zur
Verdeutlichung der Zuführung und Verteilung der
Gasströmung und
Fig. 4 einen Längsschnitt durch ein mit der Vorrichtung
versehenen Behälter.
Die Vorrichtung weist ein in einen Behälter hineinragendes
zylindrisches Zuführrohr 10 auf, das an einem Ende mit einem
Stopfen 11 verschlossen ist. Das Zuführrohr 10 ist mit einem
koaxial dazu verlaufenden Außenrohr 20 durch eine Lötverbindung
druckdicht verbunden und in axialer Richtung fixiert. Das Gas
wird in Richtung des Pfeils 30 zugeführt.
Das Außenrohr 20 bildet mit dem Zuführrohr 10 zwei
Ringspaltdüsen 22a und 22b, die nach entgegengesetzten
Richtungen weisen und sich jeweils von einem Ringspalt 14a bzw.
14b aus nach außen erweitern. Die Ringspaltdüsen 22a und 22b
sind nach entgegengesetzten Richtungen gerichtet, wobei sich
die Ringspaltdüse 22a entgegen der durch den 32 bezeichneten
Zuführrichtung öffnet, während die Ringspaltdüse 22b sich in
Zuführrichtung öffnet bzw. divergiert. Jede der Ringspaltdüsen
22a und 22b wird außen durch eine Umfangsfläche 21a bzw. 21b
begrenzt, welche aus der Wand einer kegelstumpfförmigen Bohrung
des Außenrohres 20 besteht. Nach innen wird jede Ringspaltdüse
von dem Zuführer 10 begrenzt, welches den Düsenkern bildet. Das
Zuführrohr 10 überragt das Außenrohr 20 in beiden axialen
Richtungen.
Von dem Zuführrohr führen schräg gerichtete radiale Bohrungen
12a, 12b jeweils in einen Sammelraum 13a bzw. 13b, der im
Inneren des Außenrohres gebildet ist. An die Sammelräume 13a,
13b schließt sich jeweils ein Ringspalt 14a bzw. 14b an, der
zwischen dem Zuführrohr 10 und dem koaxial dazu verlaufenden
Außenrohr 20 gebildet ist. Die Ringspalte sind Bestandteil der
Ringspaltdüsen 22a und 22b. Die Kontur der jeweiligen.
Umfangsfläche 21a bzw. 21b der Ringspaltdüsen ist in Verbindung
mit der Außenfläche des Zuführrohres 10 so gestaltet, dass die
Ringspaltdüsen bei überkritischem Druckverhältnis als
Überschalldüse und bei einem unterkritischen Druckverhältnis
als Diffusor wirken. Das Druckverhältnis bestimmt sich als
Lieferdruck zu Behälterdruck. Das kritische Druckverhältnis
tritt dann ein, wenn das Gas beim Passieren des Ringspalts 14a
bzw. 14b Schallgeschwindigkeit erreicht. Bei Beginn des
Befüllens eines Behälters ist der Behälterdruck relativ
niedrig. Der Lieferdruck ist deutlich größer als der
Behälterdruck, der sich im Füllzustand einstellt. Ein typischer
Behälterdruck im Füllzustand ist 200 bar, was einem Lieferdruck
von etwa 250 bar entspricht. In der Anfangsphase der Befüllung,
wenn der Behälterdruck relativ niedrig ist, erfolgt das
Einströmen des Gases in den Behälter mit Schallgeschwindigkeit.
Erst wenn der Behälterdruck so angestiegen ist, dass ein
unterkritisches Druckverhältnis erreicht ist, wirkt die Düse
als Diffusor. Bei einem Diffusor wird Geschwindigkeit in Druck
umgewandelt und die Strömung erfolgt mit
Unterschallgeschwindigkeit.
Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Darstellung des Ringspalts 14b,
der Bestandteil der Ringspaltdüse 22b ist, und der zwischen der
Außenfläche des Zuführrohres 10 und dem Außenrohr 20 gebildet
wird. Der Öffnungswinkel der Ringspaltdüse 22b beträgt zwischen
3° und 8°, insbesondere 6°.
Die in Fig. 3 dargestellte perspektivische Ansicht gibt den
Strömungsverlauf des Gases in der Vorrichtung wieder, wobei die
Gaszuführung durch das Zuführrohr 10 in Richtung des Pfeils 30
erfolgt. Von hier aus gelangt das Gas, z. B. Erdgas, durch die
radialen Bohrungen 12a, 12b in die strömungsmäßig voneinander
getrennten Sammelräume 13a, 13b. In den Ringspalten 14a, 14b
bildet sich dann in Abhängigkeit davon, ob ein überkritisches
oder unterkritisches Druckverhältnis vorliegt, eine
Ringspaltströmung im Überschall oder Unterschall aus. Die
ringförmigen Strömungen 31a, 31b treten in entgegengesetzten
Richtung aus den beiden Ringspaltdüsen aus.
Fig. 4 zeigt einen Behälter 40, der aus einem Epoxidharz
besteht, das mit Kohlefasern verstärkt ist. Der Behälter 40 ist
im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet und weist in einer
Stirnwand einen rohrförmigen Ansatz 41 auf, durch den das
Zuführrohr 10 abdichtend hindurchgeführt ist. An dem Ende des
Zuführrohres 10 befindet sich ein Einfüllstutzen 42, an den die
(nicht dargestellte) Lieferquelle angeschlossen werden kann.
Die in dem Außenrohr 20 enthaltene Düsenanordnung ist so
positioniert, dass die beiden Ringspaltdüsen sich auf der
Behälteraxe befinden und im Abstand von der jeweiligen
Behälterstirnwand angeordnet sind. Erforderlichenfalls kann das
freie Ende des Zuführrohrs 10 durch eine (nicht dargestellte)
Stützvorrichtung an dem gegenüberliegenden Ende des Behälters
abgestützt sein. Die Impulse der in entgegengesetzten
Richtungen weisenden ringförmigen Gasstrahlen heben sich
gegenseitig auf.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum schnellen Einleiten von Gas in einen
Behälter (40), mit einem Zuführrohr (10), das mit einer
Düse versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Düse eine Ringspaltdüse (22a, 22b) mit zentralem
Düsenkern und divergierender Umfangswand (21a, 21b) ist.
2. Vorrichtung zum schnellen Einleiten von Gas nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenkern der
Ringspaltdüse (22a, 22b) von dem Zuführrohr (10) gebildet
ist.
3. Vorrichtung zum schnellen Einleiten von Gas nach Anspruch 1
oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass zwei nach
entgegengesetzten Richtungen weisende Ringspaltdüsen
(22a, 22b) mit demselben Zuführrohr (10) verbunden sind.
4. Vorrichtung zum schnellen Einleiten von Gas nach einem der
Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass das
Zuführrohr (10) von einem Außenrohr (20) umgeben ist und
dass zwischen Zuführrohr (10) und Außenrohr (20) ein
Sammelraum (13a, 13b) gebildet ist, der mit dem Inneren des
Zuführrohres (10) verbunden ist und an den sich die
Ringspaltdüse (22a, 22b) anschließt.
5. Vorrichtung zum schnellen Einleiten von Gas nach Anspruch
3, dadurch gekennzeichnet, dass das Zuführrohr (10)
durchgehend zylindrisch ist und die Umfangswand (21a, 21b)
jede der beiden Ringspaltdüsen (22a, 22b) in
Ausströmrichtung überragt.
6. Vorrichtung zum schnellen Einleiten von Gas nach einem der
Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Ringspaltdüse (22a, 22b) so dimensioniert ist, dass sie bei
unterkritischem Druckverhältnis als Diffusor und bei
überkritischem Druckverhältnis als Überschalldüse wirkt.
7. Vorrichtung zum schnellen Einleiten von Gas nach einem der
Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass das
stromabliegende Ende des Zuführrohres (10) verschlossen
ist.
8. Vorrichtung zum schnellen Einleiten von Gas nach einem der
Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass der
Öffnungswinkel der Ringspaltdüse (22a, 22b) zwischen 3 und 8
beträgt, insbesondere 6°.
9. Vorrichtung zum schnellen Einleiten von Gas nach einem der
Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, dass das
Zuführrohr (10) von einem Ende her in einen länglichen
Behälter (40) hineinragt und am gegenüberliegenden Ende des
Behälters abgestützt ist.
Priority Applications (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE10031155A1 DE10031155A1 (de) | 2002-01-17 |
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Family Applications (1)
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