DE10031128A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung eines Spurwechsels - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung eines SpurwechselsInfo
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Abstract
Erfindungsgemäß geschieht die Erkennung eines Spurwechsels eines Kraftfahrzeugs in einer ersten Variante der Erfindung, derart, dass DOLLAR A - eine die Querbeschleunigung des Fahrzeugs repräsentierende Querbeschleunigungsgröße und/oder eine Giergeschwindigkeit repräsentierende Giergröße ermittelt wird, DOLLAR A - die zeitliche Änderung der Querbeschleunigungsgröße und/oder der Giergröße gebildet wird, und DOLLAR A - ein Spurwechsel dann erkannt, wenn die zeitliche Änderung einen vorgebbaren Schwellenwert überschreitet. DOLLAR A Bei einer zweiten Variante ist vorgesehen, dass DOLLAR A - Drehzahlgrößen erfasst werden, die die Drehbewegungen wenigstens zweier Räder repräsentieren, DOLLAR A - eine die Fahrzeuglängsgeschwindigkeit repräsentierende Geschwindigkeitsgröße ermittelt wird, DOLLAR A - die Differenz zwischen der Drehzahlgröße des schnellsten Hinterrades und der Geschwindigkeitsgröße ermittelt wird, DOLLAR A - einer Kurve und/oder ein Spurwechsel dann erkannt wird, wenn eine vorgebbare große Differenz eine vorbebbar lange Zeitdauer lang vorliegt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Erkennung eines Spurwechsels beziehungsweise einer Kurve
mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche.
Aus dem Stand der Technik sind eine Vielzahl von Bremssteu
ersystemen, z. B. Antiblockier- (ABS), Antriebsschlupf-
(ASR) und/oder Fahrstabilitätssystemen (ESP) bekannt. So ist
es beispielsweise aus der DE 22 43 260 C2 (entspricht der
US 3,907,378) bekannt, die Bremswirkung an den Radbremsen
der Räder einer Achse im Sinne einer Blockierverhinderung
gemeinsam einzustellen. Da die Räder einer Achse auf Fahr
bahnteilen mit sehr unterschiedlichen Fahrbahn-/Reifen-
Reibwerten abrollen können, muß notwendigerweise vorgegeben
werden, welches der gemeinsam zu regelnden Räder die gemein
same Bremswirkung vorgibt. In diesem Zusammenhang ist es be
kannt, zu einer gemeinsamen Einstellung der Bremswirkung an
den beiden Rädern einer Achse zwei Betriebsmodi vorzusehen.
In dem einen Betriebsmodus, dem sogenannten Select-Low-
Modus, wird die gemeinsame Einstellung der Bremswirkung, im
allgemeinen des Bremsdrucks, abhängig von dem Rad mit der
geringeren Radgeschwindigkeit getätigt. Im sogenannten Se
lect-High-Modus wird die gemeinsame Einstellung der Brems
wirkung, im allgemeinen des Bremsdrucks, abhängig von dem
Rad mit der größeren Radgeschwindigkeit getätigt.
Bei den Bremssteuersystemen sind weiterhin Methoden zur Kur
venerkennung beziehungsweise zur Querbeschleunigungsberech
nung bekannt. Dies geschieht beispielsweise durch die Be
stimmung einer Geschwindigkeitsdifferenz zwischen einem lin
ken und einem rechten Fahrzeugrad einer oder zwei Achsen an
Mehrspurfahrzeugen (Pkw/Lkw). Hierzu sei beispielhaft auf
die DE 41 40 239 A verwiesen.
Bei einer Kurvenfahrt mit hoher Querbeschleunigung wird bei
ABS-Regelbeginn, also bei Beginn der Bremsdrucksteuerung zur
Blockiervermeidung, das Regelverhalten an diese Kurvenfahrt
angepaßt. Bei einem Spurwechsel des Fahrzeugs durchläuft
aber der aus den Raddrehzahlsensoren berechnete Querbe
schleunigungswert den Nulldurchgang und ändert sein Vorzei
chen. Wird in diesem Übergangsbereich, in dem die Querbe
schleunigung den Nulldurchgang hat, eine ABS-Bremsung ge
startet, so erfasst der Regler nur einen kleinen Querbe
schleunigungswert und kann keine speziellen Maßnahmen für
die Raddruckmodulation während der Kurvenfahrt bzw. des
Spurwechselmanövers einleiten. Dadurch kann es passieren,
dass das Fahrzeug bei extremen Spurwechselmanövern unter
bremst wird und zum Übersteuern neigt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Spurwechseler
kennung (LCC, Lane Change-Control) zu entwerfen, die der Er
kennung eines Spurwechsels außerhalb und innerhalb einer
ABS-Regelung (Druckmodulation an den Rädern) mittels
Raddrehzahlsensoren dient.
Erfindungsgemäß geschieht die Erkennung eines Spurwechsels
eines Kraftfahrzeugs in einer ersten Variante der Erfindung
derart, dass:
- - eine die Querbeschleunigung des Fahrzeugs repräsentieren de Querbeschleunigungsgröße und/oder eine die Gierge schwindigkeit repräsentierende Giergröße ermittelt wird,
- - die zeitliche Änderung der Querbeschleunigungsgröße und/oder der Giergröße gebildet wird und
- - ein Spurwechsel dann erkannt wird, wenn die zeitliche Änderung einen vorgebbaren Schwellenwert überschreitet.
Diese Variante ist insbesondere für die Spurwechselerkennung
dann geeignet, wenn keine Blockierregelvorgänge vorliegen.
Eine zweite Variante, die vorzugsweise dann zum Einsatz
kommt, wenn Blockierregelvorgänge vorliegen, geht von einem
Kraftfahrzeug mit wenigstens zwei in Fahrtrichtung vorne und
hinten angeordneten Rädern aus. Hierbei ist vorgesehen, dass:
- - Drehzahlgrößen erfasst werden, die die Drehbewegungen we nigstens zweier Räder repräsentieren,
- - eine die Fahrzeuglängsgeschwindigkeit repräsentierende Geschwindigkeitsgröße ermittelt wird,
- - die Differenz zwischen der Drehzahlgröße des schnellsten Hinterrades und der Geschwindigkeitsgröße ermittelt wird,
- - eine Kurve und/oder ein Spurwechsel dann erkannt wird, wenn eine vorgebbare, große Differenz eine vorgebbar lange Zeitdauer lang vorliegt.
Durch die erfindungsgemäße, sichere Erkennung eines Spurwech
sel kann im ABS-Regler eine der Spurwechselsituation ange
passte Änderung der Raddruckmodulation erfolgen. Dies führt
zur Erhöhung der Fahrzeugstabilität und Verbesserung der
Bremsleistung bei solchen Manövern.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der ersten Variante ist
vorgesehen, dass Drehzahlgrößen erfasst werden, die die
Drehbewegungen wenigstens zweier Räder repräsentieren und
die Querbeschleunigungsgröße und/oder Giergröße abhängig von
den Drehzahlgrößen ermittelt wird.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der zweiten Variante
ist vorgesehen, dass die Zeitdauer, abhängig von der Diffe
renz, vorgegeben wird, wobei insbesondere vorgesehen ist,
dass die Zeitdauer bei geringerer Differenz länger gewählt wird,
als bei größerer Differenz.
Weiterhin ist es vorteilhaft, dass in Reaktion auf einen er
kannten Spurwechsel:
- - der Bremsdruckaufbau an der kurvenäußeren Radbremse schneller getätigt wird, als an der kurveninneren Radbrem se, und/oder
- - der Bremsdruck an der kurvenäußeren Radbremse erhöht wird und/oder
- - eine Giermomentenaufbauverzögerung, die das Fahrzeug in nerhalb einer Antiblockierregeleinrichtung aufweist, un terbunden wird.
Weiterhin ist gemäß der zweiten Variante vorgesehen, dass
der Bremsdruck an den Rädern der Hinterachse nach dem Se
lect-Low-Regelprinzip, wonach die Bremswirkung an beiden
Hinterrädern nach dem instabileren Hinterrad geregelt wird,
eingestellt wird.
Weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den
Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Fig. 1 zeigt schematisch das Bremssystem eines Fahr
zeugs. Die Fig. 2 und 3 stellen Ausführungsbeispiele an
hand von Ablaufdiagrammen dar, während in den Fig. 4a und
4b zeitliche Verläufe zu sehen sind.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbei
spiels dargestellt. Die Fig. 1 zeigt mit den Bezugszeichen
11a bis 11d vier Räder eines zweiachsigen Fahrzeugs, wobei je
des Rad einen mit den Bezugszeichen 12a bis 12d gekennzeichne
ten Raddrehzahlsensor aufweist. Die Raddrehzahlen Nij werden
der Auswerteeinheit 16 zugeführt. Der Index i bezeichnet da
bei die Zugehörigkeit der entsprechenden Größe zur Vorder-(i = v)
bzw. zur Hinterachse (i = h). Der Index j repräsentiert
die Zugehörigkeit der entsprechenden Größe zur rechten (j = r)
bzw. zur linken (j = l) Fahrzeugseite.
Jedem Rad 11a bis 11d sind Radbremsen 13a bis 13d zugeordnet,
deren Bremskraft bzw. Bremswirkung durch die Leitungen 15a
bis 15d von der Auswerteeinheit 16 gesteuert wird. Hierzu die
nen die Ansteuersignale Aij.
Mit dem Bezugszeichen 17 ist das vom Fahrer betätigbare
Bremspedal dargestellt. Die Stellung des Bremspedals 17 wird
erfasst und als Signal B der Auswerteeinheit 16 zugeführt.
Zur Erkennung eines Spurwechsels werden zwei Mechanismen
verwendet:
- 1. Spurwechselerkennung mittels Betrachtung der Querbe schleunigung oder Fahrzeuggiergeschwindigkeit außerhalb einer ABS-Regelung (keine Druckmodulation an den Rädern). Diese Variante wird anhand der Fig. 2 und 4a darge stellt.
- 2. Spurwechselerkennung mittels Betrachtung von Raddrehzahl differenz zur Fahrzeuggeschwindigkeit innerhalb einer ABS-Regelung (Druckmodulation an den Rädern). Diese Vari ante wird anhand der Fig. 3 und 4b dargestellt.
Wird ein Spurwechsel erkannt, so können beispielsweise fol
gende Maßnahmen ergriffen werden:
- - Schneller Druckaufbau am kurvenäußeren Rad, das zuvor das kurveninnere Rad war.
- - Bei Übersteuerverhalten (Fahrzeug dreht ein) erfolgt ein Überbremsen der kurvenäußeren Vorderräder.
- - Abschaltung einer eventuell fehlerhaft startenden Giermo mentenaufbauverzögerung (GMA) für µ-Splitt-Fahrbahnen (Fahrbahnen mit unterschiedlichen Reibwerten auf der rechten und linken Fahrzeugseite). Bei einer Kurvenfahrt sieht das Radverhalten oftmals einer Bremsung auf µ- Splitt-Fahrbahnen sehr ähnlich. Daher kann es zur Fehltriggerung der für µ-Splitt-Fahrbahnen benötigten GMA (Giermomentenaufbauverzögerung) kommen.
Bei einem Spurwechsel durchläuft der aus den Raddrehzahlsen
soren berechnete Querbeschleunigungswert Aq bzw. die Fahr
zeuggiergeschwindigkeit Vgi den Nulldurchgang und ändert das
Vorzeichen. Hierbei wird das Änderungsverhalten dAq/dt bzw.
dVGi/dt, also die Steigung des berechneten Querbeschleuni
gungswertes oder der Giergeschwindigkeit betrachtet. Dieses
Verhalten ist exemplarisch in der Fig. 4a zu sehen.
Die Fig. 2 zeigt einen Ablauf eines Ausführungsbeispieles,
bei dem die Querbeschleunigung aus den Raddrehzahlen ermit
telt wird. Analog hierzu kann auch die Giergeschwindigkeit
zur Spurwechselerkennung herangezogen werden.
In der Fig. 2 werden nach dem Startschritt 201 zunächst die
Raddrehzahlen Nij im Schritt 202 eingelesen. Aus den
Raddrehzahlen wird dann im Schritt 203 in bekannter Weise
die Fahrzeugquerbeschleunigung Aq, beispielsweise aus der
Differenz der Raddrehzahlen der Räder auf der linken und
rechten Fahrzeugseite.
Im Schritt 204 wird die Fahrzeugquerbeschleunigung Aq (oder
die Giergeschwindigkeit Vgi) differenziert zur zeitlichen
Ableitung dAq/dt (bzw. dVGi/dt). Die zeitliche Betrachtung
des Querbeschleunigungswertes (bzw. der Giergeschwindigkeit)
kann mittels klassischem Differenzieren dx/dt oder auch über
eine Zählerbetrachtung erfolgen. Eine Auswertung über Zeit
zähler ist z. B. dann sinnvoll, wenn die jeweilige Program
miersprache (z. B. Assembler) keine direkte Differenziermög
lichkeit bietet.
Im Schritt 205 wird die zeitlichen Ableitung dAg/dt (bzw.
dVGi/dt) mit einem Schwellenwert SW1 verglichen.
Überschreitet der Wert dAq/dt (bzw. dVGi/dt) den Schwellenwert
SW1, so wird im Schritt 206 ein Spurwechsel erkannt und die
Regelung dieser Fahrsituation angepaßt.
Für die Erkennung können Sensorwerte (Querbeschleungungs-
und/oder Gierwinkelgeschwindigkeitssensoren) oder aber auch
berechnete Werte aus Raddrehzahlen verwendet werden.
Ist eine Querbeschleunigungsberechnung innerhalb einer ABS-
Regelung aus den Raddrehzahlsensoren möglich, so kann wäh
rend der ABS-Regelung dieselbe Verfahrensweise wie zur Vari
ante 1 beschrieben angewendet werden.
Bremst der Fahrer bei Geradeausfahrt an und lenkt ABS-
bremsend stark ein, so kann die Kurvenerkennung über den Me
chanismus der Querbeschleunigungsberechnung mit Hilfe der
Raddrehzahldifferenzen versagen. Mit ABS-Regelbeginn wird dann
beim bekannten System der errechnete Querbeschleunigungswert
aus Plausibilitätsgründen abgespeichert.
Für diesen Fall wird innerhalb einer ABS-Regelung eine ande
re Erkennungs-Methodik gewählt.
Nach dem in der Fig. 3 dargestellten Startschritt 301 wer
den zunächst die Raddrehzahlen Nij im Schritt 302 eingele
sen. Im Schritt 303 wird die Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit
FZ_REF gebildet, die die Fahrzeuglängsgeschwindigkeit an
gibt. Dies geschieht in bekannter Weise abhängig von
Raddrehzahlen.
Im Schritt 304 wird das kurvenäußere Hinterrad bestimmt. Das
kurvenäußere Hinterrad ist bei Kurvenfahrt und im eingangs
beschriebenen Select-Low-Regelungsmodus der Hinterachse
(beide Hinterräder werden nach dem instabileren Rad gere
gelt) das absolut schnellste Rad, da dieses Rad die größte
Kreisbahn beschreibt und damit den längsten Weg zurücklegt.
Damit liegt die Drehzahl V_Houtside des kurvenäußeren Hin
terrades um den Differenzwert dv_lcc deutlich über der be
rechneten Gesamtfahrzeuggeschwindigkeit FZ_REF. Dieser Dif
ferenzwert
dv_lcc = V_Houtside - FZ_REF
wird im Schritt 305 gebildet.
Im Schritt 306 wird die Differenz dv_lcc mit einem Schwel
lenwert SW2 verglichen. Unterschreitet die Differenz dv_lcc
den Wert SW2, so wird kein Spurwechsel beziehungsweise keine Kur
venfahrt erkannt; es wird direkt zum Endschritt 311 überge
gangen.
Wird jedoch im Schritt 306 erfasst, dass die Differenz hin
reichend groß ist, so wird im Schritt 307 ein Zähler mit der
Zeitdauer ΔT gestartet. Die Zeitdauer ΔT wird vorher abhän
gig von der vorliegenden Differenz berechnet:
ΔT = Funktion (dv_lcc).
Im folgenden Schritt 308 wird abgefragt, ob die Zeitdauer ΔT
abgelaufen ist. Ist dies nicht der Fall, so wird die Diffe
renz dv_lcc im Schritt 309 aktualisiert und der Schritt 306
erneut vorgenommen.
Wird im Schritt 308 ermittelt, dass die Zeitdauer ΔT abge
laufen ist, so hat die Differenz dv_lcc hinreichend lange
eine großen Wert (über SW2) angenommen, woraufhin im Schritt
310 ein Spurwechsel beziehungsweise eine Kurvenfahrt erkannt
wird.
In der Fig. 4b ist die Realisation mit einem Zähler darge
stellt. Der Zustand, dass die Differenz dv_lcc hinreichend
groß ist, wird also erfaßt (Schritt 306) und durch den Zäh
ler AY_LCC_CNT gefiltert. Überschreitet der Differenzwert
dv_lcc die Schwelle SW2, so wird der Zähler AY_LCC_CNT bei
spielsweise pro km/h der Differenz dv_lcc um 1 dekremen
tiert. Erreicht der Zählerstand den Wert #T_AVZ_LCC, so wird
ein Spurwechsel beziehungsweise eine Kurvenfahrt erkannt
("curve measure activ"). Alternativ kann bei Unterschreiten
eines Reset-Werts der Zähler AY_LCC_CNT wieder zurückge
zählt oder gleich 0 gesetzt werden.
Dabei ist es unerheblich, ob mit km/h-Werten oder mit physi
kalischen Einheiten, wie m/s, gerechnet wird. Die Zählrichtung
des Zählers AY_LCC_CNT ist programmtechnisch festgelegt und
könnte auch in positiver Richtung erfolgen. Die Umrechnung
des Differenzwertes dv_lcc in den Decrementier- bzw. Incremen
tierwert erfolgt über den Normierungsfaktor.
Je heftiger der Spurwechsel ausgeführt wird, desto mehr
liegt das kurvenäußere Hinterrad über der Gesamtfahrzeugge
schwindigkeit bzw. der Fahrzeugreferenz FZ_REF.
Bei einer größeren Differenz dv_lcc zwischen dem kurvenäuße
ren Hinterrad und der Fahrzeugreferenz FZ_REF wird die Er
kennung schneller, da der LCC-Counter um den ganzzahligen
Wert von dv_lcc hochzählt. So paßt sich der LCC-Mechanismus
an die Erkennungswahrscheinlichkeit eines Spurwechsels bzw.
einer Kurvenfahrt an:
- - Kurve nicht eindeutig erkannt ⇒ Zeitdauer und damit Plau sibilitätsprüfung länger.
- - Kurve eindeutiger erkannt ⇒ Zeitdauer und damit Plausibi litätsprüfung kürzer.
Claims (10)
1. Verfahren zur Erkennung eines Spurwechsels eines Kraft
fahrzeugs, wobei:
eine die Querbeschleunigung des Fahrzeugs repräsentieren de Querbeschleunigungsgröße (Aq) und/oder eine die Gier geschwindigkeit repräsentierende Giergröße (Vgi) ermit telt wird,
die zeitliche Änderung (dAq/dt, dVgi/dt) der Querbe schleunigungsgröße (Aq) und/oder der Giergröße (Vgi) ge bildet wird und
ein Spurwechsel dann erkannt wird, wenn die zeitliche Änderung (dAq/dt, dVgi/dt) einen vorgebbaren Schwellenwert (SW1) überschreitet.
eine die Querbeschleunigung des Fahrzeugs repräsentieren de Querbeschleunigungsgröße (Aq) und/oder eine die Gier geschwindigkeit repräsentierende Giergröße (Vgi) ermit telt wird,
die zeitliche Änderung (dAq/dt, dVgi/dt) der Querbe schleunigungsgröße (Aq) und/oder der Giergröße (Vgi) ge bildet wird und
ein Spurwechsel dann erkannt wird, wenn die zeitliche Änderung (dAq/dt, dVgi/dt) einen vorgebbaren Schwellenwert (SW1) überschreitet.
2. Verfahren zur Erkennung einer Kurve und/oder eines Spur
wechsels eines Kraftfahrzeugs mit wenigstens zwei in Fahrt
richtung vorne und hinten angeordneten Rädern, wobei:
- - Drehzahlgrößen (Nij) erfasst werden, die die Drehbewegun gen wenigstens zweier Räder repräsentieren,
- - eine die Fahrzeuglängsgeschwindigkeit repräsentierende Geschwindigkeitsgröße (FZ_REF) ermittelt wird,
- - die Differenz (dv_lcc) zwischen der Drehzahlgröße (V_Houtside) des schnellsten Hinterrades und der Ge schwindigkeitsgröße (FZ_REF) ermittelt wird, einer Kurve und/oder ein Spurwechsel dann erkannt wird, wenn eine vorgebbare, große Differenz eine vorgebbar lange Zeitdauer (ΔT) lang vorliegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
Drehzahlgrößen (Nij) erfasst werden, die die Drehbewegungen
wenigstens zweier Räder repräsentieren und die Querbe
schleunigungsgröße (Aq) und/oder Giergröße (Vgi) abhängig
von den Drehzahlgrößen ermittelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Fahrzeug eine Antiblockierregeleinrichtung aufweist und
die Erkennung des Spurwechsels vorzugsweise dann erkannt
wird, wenn keine Blockierregelvorgänge vorliegen.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Zeitdauer abhängig von der Differenz (dv_lcc) vorgegeben
wird, wobei insbesondere vorgesehen ist, dass die Zeitdauer
(ΔT) bei geringerer Differenz länger gewählt wird, als bei größe
rer Differenz.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass in Reaktion auf einen erkannten Spurwechsel:
der Bremsdruckaufbau an der kurvenäußeren Radbremse schneller getätigt wird, als an der kurveninneren Radbrem se und/oder
der Bremsdruck an der kurvenäußeren Radbremse erhöht wird und/oder
eine Giermomentenaufbauverzögerung, die das Fahrzeug in nerhalb einer Antiblockierregeleinrichtung aufweist, un terbunden wird.
der Bremsdruckaufbau an der kurvenäußeren Radbremse schneller getätigt wird, als an der kurveninneren Radbrem se und/oder
der Bremsdruck an der kurvenäußeren Radbremse erhöht wird und/oder
eine Giermomentenaufbauverzögerung, die das Fahrzeug in nerhalb einer Antiblockierregeleinrichtung aufweist, un terbunden wird.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass:
das Fahrzeug eine Antiblockierregeleinrichtung aufweist und die Erkennung eines Spurwechsels und/oder einer Kurve vorzugsweise dann erkannt wird, wenn Blockierregelvorgän ge vorliegen und/oder
der Bremsdruck an den Rädern der Hinterachse nach dem Se lect-Low-Regelprinzip, wonach die Bremswirkung an beiden Hinterrädern nach dem instabileren Hinterrad geregelt wird, eingestellt wird.
das Fahrzeug eine Antiblockierregeleinrichtung aufweist und die Erkennung eines Spurwechsels und/oder einer Kurve vorzugsweise dann erkannt wird, wenn Blockierregelvorgän ge vorliegen und/oder
der Bremsdruck an den Rädern der Hinterachse nach dem Se lect-Low-Regelprinzip, wonach die Bremswirkung an beiden Hinterrädern nach dem instabileren Hinterrad geregelt wird, eingestellt wird.
8. Vorrichtung zur Erkennung eines Spurwechsels eines Kraft
fahrzeugs, wobei Mittel (16) vorgesehen sind, mittels der:
eine die Querbeschleunigung des Fahrzeugs repräsentieren de Querbeschleunigungsgröße (Aq) und/oder eine die Gier geschwindigkeit repräsentierende Giergröße (Vgi) ermit telt wird,
die zeitliche Änderung (dAq/dt, dVgi/dt) der Querbe schleunigungsgröße (Aq) und/oder der Giergröße (Vgi) ge bildet wird und
ein Spurwechsel dann erkannt wird, wenn die zeitliche Änderung (dAq/dt, dVgi/dt) einen vorgebbaren Schwellenwert (SW1) überschreitet.
eine die Querbeschleunigung des Fahrzeugs repräsentieren de Querbeschleunigungsgröße (Aq) und/oder eine die Gier geschwindigkeit repräsentierende Giergröße (Vgi) ermit telt wird,
die zeitliche Änderung (dAq/dt, dVgi/dt) der Querbe schleunigungsgröße (Aq) und/oder der Giergröße (Vgi) ge bildet wird und
ein Spurwechsel dann erkannt wird, wenn die zeitliche Änderung (dAq/dt, dVgi/dt) einen vorgebbaren Schwellenwert (SW1) überschreitet.
9. Vorrichtung zur Erkennung einer Kurve und/oder eines
Spurwechsels eines Kraftfahrzeugs mit wenigstens zwei in
Fahrtrichtung vorne und hinten angeordneten Rädern, wobei
Mittel (16) vorgesehen sind, mittels der:
Drehzahlgrößen (Nij) erfasst werden, die die Drehbewegun gen wenigstens zweier Räder repräsentieren,
eine die Fahrzeuglängsgeschwindigkeit repräsentierende Geschwindigkeitsgröße (FZ_REF) ermittelt wird,
die Differenz (dv_lcc) zwischen der Drehzahlgröße (V_Houtside) des schnellsten Hinterrades und der Ge schwindigkeitsgröße (FZ_REF) ermittelt wird,
eine Kurve und/oder ein Spurwechsel dann erkannt wird, wenn eine vorgebbare, große Differenz eine vorgebbar lange Zeitdauer lang vorliegt.
Drehzahlgrößen (Nij) erfasst werden, die die Drehbewegun gen wenigstens zweier Räder repräsentieren,
eine die Fahrzeuglängsgeschwindigkeit repräsentierende Geschwindigkeitsgröße (FZ_REF) ermittelt wird,
die Differenz (dv_lcc) zwischen der Drehzahlgröße (V_Houtside) des schnellsten Hinterrades und der Ge schwindigkeitsgröße (FZ_REF) ermittelt wird,
eine Kurve und/oder ein Spurwechsel dann erkannt wird, wenn eine vorgebbare, große Differenz eine vorgebbar lange Zeitdauer lang vorliegt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Zeitdauer abhängig von der Differenz (dv_lcc) vor
gegeben wird, wobei insbesondere vorgesehen ist, dass die
Zeitdauer bei geringerer Differenz länger gewählt wird, als bei
größerer Differenz.
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