DE10030394C1 - Schaltereinrichtung mit einem Aktuatorelement aus einer Form-Gedächtnis-Legierung - Google Patents
Schaltereinrichtung mit einem Aktuatorelement aus einer Form-Gedächtnis-LegierungInfo
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Abstract
Die Schaltereinrichtung enthält ein streifenförmiges Aktuatorelement (2) aus einer Form-Gedächtnis-Legierung, das mit einem beweglichen Kontaktteil (4b) eines Schaltkontaktes (4) verbunden ist. Dem Aktuatorelement soll bei einer Glühtemperatur eine zumindest weitgehend gestreckte Form eingeprägt sein. Es soll im eine Schaltfunktion nicht-auslösenden Betriebszustand an einem Umlenkelement (5) kraftschlüssig derart anliegen, dass durch das Umlenkelement eine der Krümmung des Aktuatorelementes in diesem Zustand teilweise entgegenwirkende Gegenkraft (G) auf dessen konkave Innenseite ausgeübt wird.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltereinrichtung mit
einem streifenförmigen Aktuatorelement aus einer Form-Ge
dächtnis-Legierung, dem bei einer Glühtemperatur eine zumin
dest weitgehend gestreckte Gestalt eingeprägt ist, das im die
Schaltfunktion nicht-auslösenden Betriebszustand eine ge
krümmte Gestalt hat und das mit einem beweglichen Kontaktteil
eines Schaltkontaktes verbunden ist. Die Schaltereinrichtung
enthält ferner Mittel zum Aufheizen des Aktuatorelementes ü
ber ein ein Öffnen des Schaltkontaktes auf Grund einer Form
änderung des Aktuatorelementes bewirkendes Temperaturniveau.
Eine derartige Schaltereinrichtung ist der US 6,005,469 A zu
entnehmen.
Standardmäßige Leitungsschutzschalter
weisen in ihrem Strompfad einen magnetisch
schnell auszulösenden Kurzschlussschaltkontakt auf. Dieser
Schaltkontakt ist darüber hinaus zur Strombegrenzung verzö
gert auszulösen, indem er auch auf thermischem Wege zu öffnen
ist. Hierzu ist in den Strompfad im allgemeinen ein Bimetall
streifen integriert, der mit einem beweglichen Kontaktteil
des Schaltkontaktes verbunden ist und bei einer Überlast in
direkt aufgeheizt wird. Mit diesem Aufheizen ist eine Krüm
mung des Bimetallstreifens verbunden, die zu einem Öffnen des
Schaltkontaktes führt. Nach Wegfall der Beheizung nimmt der
Bimetallstreifen wieder seine gestreckte Gestalt unter
Schließung des Schaltkontaktes an.
Aus der Veröffentlichung "Engineering Aspects of Shape Memory
Alloys", Verlag Butterworth-Heinemann, London (GB) 1990, Sei
ten 330 bis 337 ist es bekannt, solche Bimetallstreifen durch
streifenförmige Aktuatorelemente aus einer Form-Gedächtnis-
Legierung zu ersetzen. Derartige Aktuatorelemente müssen des
halb entsprechende Krümmungen bei einem Aufheizen vollziehen.
Man sieht sich deshalb gezwungen, in diese Elemente bei ver
hältnismäßig hohen Temperaturen von beispielsweise 600 bis
850°C eine entsprechend gekrümmte Form einzuprägen. Nach Aus
lösen des Form-Gedächtnis-Effektes bei erhöhter Temperatur,
z. B. über 200°C, findet dann der Übergang in die eingeprägte
gekrümmte Form statt, während bei niedrigeren Temperaturen in
einem die Schaltfunktion nicht-auslösenden Betriebszustand
zwischen etwa Raumtemperatur bis etwa 200°C eine gestreckte
Gestalt des Aktuatorelementes mittels eines zusätzlichen Fe
derelementes gewährleistet wird, so dass dann ein mit dem Ak
tuatorelement mechanisch indirekt verbundener beweglicher
Kontaktteil eines Schaltkontaktes an einem ortsfesten Kon
taktteil anliegt. Die Herstellung eines entsprechenden Aktua
torelementes ist jedoch verhältnismäßig kostenintensiv wegen
der Glühung bei hoher Temperatur zur Einprägung der gekrümm
ten Form.
Aus der DE 298 16 653 U1 geht ein Schutzschaltgerät mit ther
mischer Auslösung hervor, dessen Auslöser ein streifenförmi
ges Memory-Element umfasst, welches sich bei Überschreiten
einer vorgegebenen Auslösetemperatur aus einer gestreckten
Normalstellung in eine vorgegebene, gekrümmte Memory-Stellung
ausformt und dabei ein mit einem Schalter gekoppeltes Schalt
schloss entriegelt. Zur Rückbiegung des Elementes in seine
Normalstellung ist eine Rückstellfeder vorgesehen.
Aus der eingangs genannten US 6,005,469 A ist eine Ausfüh
rungsform eines Aktuatorelementes aus einer Form-Gedächtnis-
Legierung bekannt, das im ungestörten Betriebszustand eine
gekrümmte Gestalt hat und dabei einen elektrischen Kontakt
zum Anschluss einer Batterie schließt. Dieses Aktuatorelement
wird in gestreckter Form bei der austenitischen Transformati
onstemperatur des gewählten Materials aufgeheizt und dann auf
dessen martensitische Temperatur abgekühlt. Anschließend wird
ihm eine permanent gekrümmte Gestalt eingeprägt. Bei einer
unerwünschten Erhitzung der Batterie streckt sich dann das
Aktuatorelement unter Öffnung des Kontaktes.
Für derartige Aktuatorelemente geeignete Form-Gedächtnis-
Legierungen sind an sich bekannt. So gehen z. B. aus "Materi
als Science and Engineering", Vol. A 202, 1995, Seiten 148
bis 156 verschieden zusammengesetzte Ti-Ni- und Ti-Ni-Cu-
Legierungen hervor. In "Intermetallics", Vol. 3, 1995, Seiten
35 bis 46 und "Scripta METALLURGICA et MATERIALIA", Vol. 27,
1992, Seiten 1097 bis 1102 sind verschiedene Ti50Ni50-xPdx-
Form-Gedächtnis-Legierungen beschrieben. Statt solchen Ti-Ni-
Legierungen kommen auch andere Form-Gedächtnis-Legierungen
wie beispielsweise Cu-Al-Form-Gedächtnis-Legierungen in Fra
ge. Eine entsprechende CuZn24Al3-Legierung ist aus "Z. Me
tallkde.", Bd. 79, H. 10, 1988, Seiten 678 bis 683 zu entneh
men. In "Scripta Materialia", Vol. 34, No. 2, 1996, Seiten
255 bis 260 ist eine weitere Cu-Al-Ni-Form-Gedächtnis-
Legierung beschrieben. Selbstverständlich können zu den vor
erwähnten binären oder ternären Legierungen in an sich be
kannter Weise noch weitere Legierungspartner wie z. B. Hf hin
zulegiert sein.
In an sich bekannter Weise kann in ein entsprechendes Aktua
torelement mittels einer Glühung im allgemeinen oberhalb von
350°C, z. B. bei einer Temperatur zwischen 400 und 850°C, eine
vorbestimmte Gestalt eingeprägt werden. Gemäß der genannten
US-A-Schrift lässt sich bei dieser Temperatur eine zumindest
weitgehend gestreckte Form vorsehen. Dies führt dann dazu,
dass das Aktuatorelement bei niedrigeren Temperaturen ohne
äußere Krafteinwirkung entweder eine gekrümmte Gestalt einzu
nehmen versucht (beim 2-Weg-Effekt-Typ) oder mittels einer
sehr geringen äußeren Kraft zu krümmen ist (beim 1-Weg-
Effekt-Typ). Diese niedrigeren Temperaturen liegen im allge
meinen in einem Temperaturbereich unter 200°C, der als der
einen Schaltzustand noch nicht auslösende Betriebszustand an
gesehen werden kann.
Bei einer Verwendung eines im Betriebszustand gekrümmten Ak
tuatorelementes wie z. B. gemäß der genannten US-A-Schrift
zeigt sich jedoch, dass die elektrische und mechanische Ver
bindung des Aktuatorelementes an seinem ortsfesten Ende mit
einem Teil einer Schaltereinrichtung auf Grund einer verhält
nismäßig hohen Hebelwirkung bei seiner thermisch bedingten
Formänderung belastet wird. Denn die üblichen Legierungen von
Aktuatorelementen mit Form-Gedächtniseigenschaften neigen auf
Grund ihrer im allgemeinen intermetallischen Kristallstruktur
zu einem mechanisch spröden Verhalten. Dies wirkt sich gerade
bei der erforderlichen Verbindungstechnik wie Schweißen oder
Einspannen an dem erwähnten ortsfesten Ende nachteilig auf
die Güte der entsprechenden Kontakt- bzw. Verbindungsstelle
aus.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, die Schal
tereinrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen dahinge
hend auszugestalten, dass solche mechanische und/oder elekt
rische Probleme im Verbindungsbereich des Aktuatorelementes
zumindest weitgehend vermieden werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den in Anspruch 1 an
gegebenen Maßnahmen gelöst. Dementsprechend soll ein Aktuato
relement vorgesehen sein, das zwischen seinem einen ortsfest
gehaltenen Ende und seinem anderen, dem beweglichen Kontakt
teil zugewandten Ende kraftschlüssig an einem Umlenkelement
anliegt derart, dass durch das Umlenkelement auf die konkave
Innenseite des Aktuatorelementes eine dessen Krümmung teil
weise aufhebende Gegenkraft ausgeübt wird.
Die mit dieser Ausgestaltung der Schaltereinrichtung verbun
denen Vorteile sind insbesondere darin zu sehen, dass mit der
Verwendung eines erfindungsgemäßen Umlenkelementes eine gute
elektrische und mechanische Verbindung des Aktuatorelementes
an seinem ortsfesten Ende mit einem Teil der Schaltereinrich
tung zu erreichen ist. Denn dieses Umlenkelement ist so orts
fest angeordnet, dass auf das an sich bei der Betriebstemperatur
sich krümmende Aktuatorelement eine Kraft ausgeübt
wird, die das Aktuatorelement in Richtung seiner gestreckten
Form zurück zu biegen versucht. Diese Gegenkraft wird dann
bei dem Beheizen des Aktuatorelementes aufgehoben, indem das
Aktuatorelement zumindest weitgehend in seine gestreckte Form
übergeht. Es ergibt sich auf diese Weise der wesentliche Vor
teil einer mechanischen Entlastung des Aktuatorelementes im
mechanischen Verbindungsbereich (Einspannstelle) seines orts
festen Endes bei häufigen Bewegungen zum Öffnen und Schließen
des Schaltkontaktes.
Da Form-Gedächtnis-Materialien im allgemeinen nicht so kos
tengünstig wie Bimetall sind, versucht man in der Regel für
entsprechende Schutzschaltereinrichtung mit Überstromauslö
sung durch Aktuatorelemente aus Form-Gedächtnis-Material den
Materialeinsatz zu reduzieren. Dabei kommt es beim Einsatz
entsprechender Aktuatorelemente wie beim Stand der Technik
gemäß der genannten Veröffentlichung "Engineering Aspects of
Shape Memory Alloys" zu Problemen hinsichtlich der mechani
schen Stabilität an der Einspannstelle, wenn die streifenför
migen Aktuatorelemente zu schmal und zu dünn ausgelegt wer
den. Denn durch Hebeleffekte treten an diesen Elementen uner
wünschte Verformungen auf, die den Ausfall des Schaltkontak
tes zur Folge haben können. Die erfindungsgemäße teilweise
Geradebiegung des Aktuatorelementes mittels des Umlenkelemen
tes wirkt dieser Problematik deutlich entgegen. Denn durch
den Auflageeffekt kommt es zu der erwähnten deutlichen Ent
lastung der mechanischen Verbindung an dem ortsfesten Ende.
Ein weiterer Vorteil der Verwendung eines entsprechenden Um
lenkelementes besteht in der Kontrolle der Geradebiegung des
Aktuatorelementes. Da nämlich die Verbindungsstelle am orts
festen Ende des Aktuatorelementes auf Grund des Hebelarmes
eine mechanische Schwachstelle darstellt und sich das strei
fenförmige Aktuatorelement zwar gerade biegen würde, aber das
Drehmoment am Kontaktpunkt eine Krümmung hervorruft, ist die
Verwendung eines derartigen Umlenkelementes besonders wich
tig.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Schalter
einrichtung gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor.
So kann für die Schalteinrichtung insbesondere eine ihr Aktu
atorelement im Betriebszustand in dessen gekrümmter Gestalt
haltende Rückstellfeder vorgesehen sein. Auf diese Weise sind
verhältnismäßig preiswerte Aktuatorelemente aus Form-
Gedächtnis-Legierungen mit sogenanntem 1-Weg-Effekt einsetz
bar.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das Aktuatorelement mit
dem beweglichen Kontaktteil elektrisch über eine Litze und
mechanisch über ein Schaltgestänge verbunden ist. Durch die
Verwendung der Litze ist die Beweglichkeit des beweglichen
Endes des Aktuatorelementes praktisch nicht eingeschränkt.
Das Aktuatorelement kann so in einen Strompfad integriert
sein.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird nachfolgend auf
die Zeichnung Bezug genommen. Dabei zeigt deren
Fig. 1 schematisch die prinzipielle Funktionsweise eines Ak
tuatorelementes für den Einsatz in einem Leitungs
schutzschalter
und
Fig. 2 einen Ausschnitt aus einem konkreten Ausführungsbei
spiel eines entsprechenden Leitungsschutzschalters.
In den Figuren sind sich entsprechende Teile jeweils mit den
selben Bezugszeichen versehen.
Das in Fig. 1 gezeigte Aktuatorelement 2 hat zweckmäßig eine
Streifen- oder Bandform. Es besteht zumindest teilweise aus
einer der bekannten Form-Gedächtnis-Legierungen. Als beson
ders geeignet sind kostengünstige Ti-Ni-Legierungen anzuse
hen. Das Aktuatorelement 2 wird in bekannter Weise einem
kostengünstigen Glühen in einer zumindest weitgehend ge
streckten, d. h. geraden Form (unter Einschluss geringer Ab
weichungen davon), insbesondere im gewalzten Zustand eines
entsprechenden Bleches, unterzogen. Die Folge davon ist, dass
das Aktuatorelement im Betriebszustand bei niedriger Tempera
tur eine gekrümmte Form annehmen kann. Die Krümmung des Aktu
atorelementes kann dabei auf verschiedenem Wege erreicht wer
den. Entweder zeigt das Aktuatorelement auf Grund entspre
chender Präparationsbedingungen einen sogenannten 2-Weg-
Effekt; d. h., ihm sind für die beiden unterschiedlichen Tem
peraturbereiche (des Betriebszustandes bzw. Auslösezustandes)
in an sich bekannter Weise zwei verschiedene Formen (gekrümmt
bzw. gestreckt) eingeprägt worden, so dass sich das Element
bei der niedrigeren Temperatur von sich aus krümmt. Oder bei
Aktuatorelementen mit sogenanntem 1-Weg-Effekt muss die ge
krümmte Ausgangslage durch eine besondere (externe) Rück
stellfeder gewährleistet werden. Die hierfür aufzuwendende
Kraft ist materialbedingt verhältnismäßig gering. Das Aktua
torelement 2 hat demnach in einem Temperaturbereich unter
200°C, der als der einen Schaltzustand noch nicht auslösende
Betriebszustand angesehen werden kann und im allgemeinen un
ter 200°C liegt, eine gekrümmte Gestalt.
Gemäß Fig. 1 soll dieses gekrümmte, streifenförmige Aktuato
relement 2 mit verhältnismäßig geringem Volumen an einem axi
alen Ende 2a mit einem
ortsfesten Teil 3, beispielsweise einem Gehäuseteil, einer
erfindungsgemäßen Schaltereinrichtung starr derart verbunden
sein, dass dort ein guter mechanischer und elektrischer Kon
takt zu dem Teil 3 gewährleistet ist. An dem gegenüberliegen
den anderen Ende 2b des Aktuatorelementes 2 befindet sich ein
beweglicher Kontaktteil 4a eines Schaltkontaktes 4. Dieser
Kontaktteil ist, wie bei dem dargestellten Ausführungsbei
spiel angenommen, entweder unmittelbar an dem Aktuatorelement
2 angebracht oder kann mittelbar über eine Mechanik von die
sem bewegt werden. Ein zugeordneter ortsfester Kontaktteil
des Schaltkontaktes ist in der Figur nicht näher ausgeführt
und mit 4b bezeichnet.
Gemäß der Erfindung ist der Krümmung des Aktuatorelementes 2
im Betriebszustand entgegengewirkt, indem zwischen seinen
beiden Enden 2a und 2b auf seine konkave (Krümmungs-)Innen
seite eine Gegenkraft G einwirkt. Hierzu ist ein ortsfestes,
zylindrisches Umlenkelement 5, ein sogenannter "Umlenkpin",
vorgesehen. Die Anordnung dieses "Pins" ist dabei so gewählt,
dass die Gegenkraft G dem Krümmmungsbestreben des Aktuatore
lementes 2 teilweise entgegenwirkt. Das Umlenkelement 5
drückt dabei auf das Aktuatorelement 2 z. B. etwa in dessen
Mitte zwischen den beiden Enden 2a und 2b. Im allgemeinen be
findet es sich in einem Abstand A von wenigen Zentimetern,
beispielsweise von etwa 1 cm, von dem ortsfesten Ende 2a ent
fernt angeordnet. Dabei soll eine Gegenkraft G durch entspre
chende Anordnung des Umlenkelementes 5 von einer solchen Grö
ße ausgeübt werden, dass bei niedrigen Temperaturen immer
noch eine Krümmung des Aktuatorelementes 2 gegeben ist. Wird
dann das Aktuatorelement über eine für eine Schaltfunktion
(durch Öffnen des Schaltkontaktes) hinreichend hohe Tempera
tur, insbesondere über 200°C, aufgeheizt, so nimmt es zumin
dest weitgehend seine in der Figur durch eine Strichelung an
gedeutete, eingeprägte gestreckte Form an, wobei es einen
Krümmungs- oder Bogenwinkel α überstreicht. Dabei wird der
Kraftschluss zu dem Umlenkelement 5 zumindest weitgehend auf
gehoben. Wie aus der Figur zu entnehmen ist, muss also die
Position des Umlenkelementes 5 unter dem Gesichtspunkt eines
noch für eine Kontaktöffnung hinreichend großen Weges des be
weglichen Kontaktteils 4a gewählt werden. In die Wahl der Po
sition geht dabei neben dem Abstand A von dem ortsfesten Ende
2a auch die Temperatur der Auf- oder Beheizung im Falle eines
Überstroms ein.
Die Beheizung kann dabei auf direktem Wege erfolgen, indem
ein über das Aktuatorelement 2 geführte Strom I zu dessen
Aufheizung aufgrund des ohmschen Widerstandes dieses Elemen
tes führt. Daneben ist aber auch eine indirekte Aufheizung
möglich, indem eine von dem Strom abhängige Heizwirkung eines
Heizelementes bewirkt wird, das thermisch auf das Aktuatore
lement 2 einwirkt.
Fig. 2 zeigt die erfindungswesentlichen Teile einer Schal
tereinrichtung 10. Dabei wird bei den nicht näher dargestell
ten Teilen von einem Aufbau eines bekannten Leitungsschutz
schalters ausgegangen.
Die
Schaltereinrichtung weist unter anderem folgende Teile auf,
nämlich
- - einen Kurzschlussauslöser mit einem Elektromagneten 11,
- - eine Auslösewippe 12 aus ferromagnetischem Material, die um einen Drehpunkt 13 gelagert ist und an einem Ende von dem Magneten 11 im Kurzschlussfall angezogen wird,
- - ein mit der Wippe 12 verbundenes Schaltgestänge 14, das mit einem in der Figur nicht ersichtlichen, beweglichen Kontaktteil eines Schaltkontaktes verbunden ist und je nach Drehposition der Wippe den Schaltkontakt öffnet oder ihn geschlossen hält,
- - eine die Schaltfunktion des Schaltkontaktes unterstützende Mechanik 15 mit verschiedenen, in der Figur nicht näher dargestellten Teilen,
- - eine (Kupfer-)Litze 17 eines zu dem beweglichen Kontakt teil des Schaltkontaktes führenden Strompfades,
- - einen ortsfesten Gehäuseteil 3 als Teil des Strompfades in Form eines Stahlrahmens
sowie
- - ein streifenförmiges Aktuatorelement 2 aus einer Form- Gedächtnis-Legierung, dessen ortsfest gehaltenes Ende 2a mit dem Gehäuseteil 3 elektrisch leitend und mechanisch fest verbunden ist und an dessen beweglichem Ende 2b die Litze 17 entsprechend fest angebracht ist. An diesem Ende greift auch die Auslösewippe 12 an.
Da das Aktuatorelement 2 gemäß dem gewählten Ausführungsbei
spiel vom sogenannten 1-Weg-Effekt-Typ sein soll, bedarf es
noch einer besonderen Rückstellfeder 18, mit deren Hilfe die
Auslösewippe 12 und damit auch das Aktuatorelement 2 in die
Ausgangslage des Betriebszustandes (bei der niedrigeren Be
triebstemperatur) rückgestellt bzw. in dieser Lage gehalten
werden. Die von der Feder 18 hierfür aufzubringende Rück
stellkraft ist verhältnismäßig gering.
Das Aktuatorelement 2 ist in der Fig. 2 in seiner entspre
chenden, geschlossenen Position gezeigt, in der der mit sei
nem beweglichen Ende 2b über die Litze 17 verbundene, beweg
liche Kontaktteil an dem ortsfesten Kontaktteil des Schalt
kontaktes anliegt. Das Aktuatorelement weist dabei eine ver
hältnismäßig geringe Krümmung auf, da mittels des etwa in der
Mitte zwischen den beiden Enden des Aktuatorelementes befind
lichen Umlenkelementes 5 eine Gegenkraft G auf dessen konkave
Innenseite beispielweise über ein folienartiges Zwischenele
ment 19 z. B. aus Kapton ausgeübt wird. Durch eine direkte Be
heizung des Aktuatorelementes, indem insbesondere ein über es
geführter Strom in einen Überstrombereich gelangt und eine
hinreichende Erwärmung des Elementes auf Grund Joule'scher
Verluste hervorruft, geht dann das Aktuatorelement in seine
zumindest annähernd gestreckte Gestalt über, wobei es einen
Krümmungswinkel α überstreicht. Es nimmt dabei die an seinem
Ende 2b angreifende Auslösewippe 12 mit, so dass über das mit
der Wippe mechanisch verbundene Schaltgestänge 14 die Öffnung
des Schaltkontaktes durch die Abhebung des beweglichen Kontaktteiles
von dem ortsfesten Kontaktteil bewirkt wird. Auf
diese Weise erfolgt eine Überstromauslösung des Leitungs
schutzschalters.
Claims (7)
1. Schaltereinrichtung
- - mit einem streifenförmigen Aktuatorelement aus einer Form-
Gedächtnis-Legierung,
- a) dem bei einer Glühtemperatur eine zumindest weitgehend gestreckte Form eingeprägt ist,
- b) das im die Schaltfunktion nicht-auslösenden Betriebszu stand eine gekrümmte Gestalt hat und
- c) das mit einem beweglichen Kontaktteil eines Schalt kontaktes verbunden ist,
- - mit Mitteln zum Aufheizen des Aktuatorelementes über ein ein Öffnen des Schaltkontaktes auf Grund einer Formänderung des Aktuatorelementes bewirkendes Temperaturniveau,
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, dass das Aktuatorelement (2) etwa
in der Mitte zwischen seinen beiden Enden (2a, 2b) an dem Um
lenkelement (5) anliegt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass das Aktuatorelement (2)
Teil eines Strompfades ist und durch einen Überstrom über das
das Öffnen des Schaltkontaktes bewirkende Temperaturniveau
aufzuheizen ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass eine indirekte Aufhei
zung des Aktuatorelementes (2) vorgesehen ist.
5. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine das
Aktuatorelement (2) im Betriebszustand in seiner gekrümmten
Gestalt haltende Rückstellfeder (18) vorgesehen ist.
6. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Ak
tuatorelement (2) mit dem beweglichen Kontaktteil elektrisch
über eine Litze (17) und mechanisch über ein Schaltgestänge
(14) verbunden ist.
7. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Ak
tuatorelement aus einer Form-Gedächtnis-Legierung auf Basis
einer NiTi- oder CuAl-Legierung besteht.
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