DE10030339C1 - Befestigungsvorrichtung - Google Patents
BefestigungsvorrichtungInfo
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Abstract
Es wird eine Befestigungsvorrichtung insbesondere plattenförmiger Werkstücke in galvanischen Bädern zur Verfügung gestellt, die gewährleistet, dass die Kontaktgüte unabhängig ist von der Werkstückdicke, was dadurch erreicht wird, dass die Schenkel (2; 3) über eine Mehr-Gelenk-Verbindung miteinander verbunden und die Kontaktflächen der Kontakte (6) in jeder Öffnungsstellung der Schenkel (2; 3) parallel zueinander ausgerichtet sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung, insbesondere platten
förmiger Werkstücke in galvanischen Bädern, mit über ein Gelenk mit
einander verbundenen Schenkeln und einer deren Schenkelenden zu
sammenpressenden Feder sowie mit im Bereich dieser Schenkelenden
nach innen ausgerichteten elektrischen Kontakten mit zueinander paral
lelen Kontaktflächen, zwischen denen ein Werkstück einspannbar ist.
Bekannte Befestigungsvorrichtungen sind im Wesentlichen als einfache
Klammern aus zwei über ein Gelenk miteinander verbundenen Schen
keln ausgeführt, wobei auf der dem Gelenk entgegengesetzten Seite ei
ne Druckfeder eingesetzt ist, die die dem Gelenk gegenüberliegenden
Schenkelenden zusammenpresst, wobei diese Schenkelenden Kontakte
aufweisen, über die durch eine mit den Schenkeln verbundene Strom
schiene Ströme von bis zu 200 A pro Klammer in ein in einem galvani
schen Bad hängendes Werkstück eingeleitet werden.
Eine bekannte Galvanoklammer, DE 198 14 885 A1, weist ein Kugelge
lenk auf, welches mindestens eine Linienberührung der beteiligten Kon
takte gewährleistet. Weiterhin ist eine Vorrichtung zum Öffnen und
Schließen einer Galvanoklammer bekannt, JP 063 06 691 A, deren Kon
takte an den Enden von über ein herkömmliches Drehgelenk miteinander
verbundenen Schenkeln angeordnet sind. Eine weitere bekannte
Galvanoklammer, US 59 04 820, besitzt eine eben solche Bauform, ist
zur Betätigung jedoch noch mit einem Hubmechanismus an den den
Kontakten entgegen gesetzten Enden der Schenkel versehen.
Nachteilig an allen diesen bekannten Klammern ist insbesondere, dass
die ebenen Kontaktflächen der Kontakte auf Grund der unterschiedli
chen Öffnungswinkel der Klammer in Abhängigkeit der Dicke eines
Werkstückes nicht immer zueinander parallel großflächig optimiert auf
dessen Oberfläche aufliegen können, wodurch der Stromfluss und damit
das wunschgemäße Beschichtungsergebnis verschlechtert wird.
Aufgabe der Erfindung ist, es eine Befestigungsvorrichtung zur Verfü
gung zu stellen, die gewährleistet, dass die Kontaktgüte unabhängig ist
von der Werkstückdicke.
Die Lösung dieser Aufgabe wird in Verbindung mit den Oberbegriffs
merkmalen erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des
ersten Anspruches angegebene technische Lehre gelöst.
Die Befestigungsvorrichtung weist Schenkel auf, die über eine Mehr-
Gelenk-Verbindung miteinander verbunden sind, die gewährleistet, dass
die Kontaktflächen in jeder Öffnungsstellung der Schenkel parallel zu
einander ausgerichtet bleiben. Dies ermöglicht es, unterschiedlich dicke
plattenförmige Werkstücke in einem galvanischen Bad zu befestigen,
wobei ständig die gesamten Kontaktflächen aller Kontakte mit der Ober
fläche des Werkstückes in einer leitenden Verbindung stehen. Der für
den galvanischen Prozess erzeugte Strom kann dadurch ohne leistungs
senkende Widerstände optimal und großflächig in das Werkstück einge
leitet werden.
Weiterhin ist von Vorteil, dass auf Grund der planparallelen Auflage der
Kontaktflächen auf dem Werkstück auch der Kontaktdruck großflächig
auf das Werkstück übertragen wird, ohne dass sich Kanten oder Ecken
der Kontakte in die Werkstücke einprägen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung
ergeben sich mit und in Kombination aus den nachfolgenden Unteran
sprüchen.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
sind die beiden Schenkel über eine Vier-Gelenk-Verbindung miteinander
verbunden, die es ermöglicht, die Schenkel, wenn sie in einer geschlos
senen Ausgangslage parallel zueinander angeordnet sind, so zu öffnen,
dass sie in jedem Öffnungszustand parallel zueinander bleiben. Dies
ermöglicht es, alle unterschiedlich dicken plattenförmigen Werkstücke so
zwischen den Kontaktflächen zu lagern, dass diese ebenfalls parallel zu
der Oberfläche ausgerichtet sind.
Die Öffnungsbewegung wird dabei über einen Betätigungshebel er
zeugt, der sich gegen eine Federkraft um ein Gelenk des Grundschen
kels dreht und der über ein zweites Gelenk an dem Klemmschenkel an
greift, wobei durch ein parallel angeordnetes Koppelglied, welches e
benfalls über zwei Gelenke mit dem Grundschenkel und dem Klemm
schenkel verbunden ist und die den gleichen Gelenkabstand aufweisen,
die geforderte Bewegung erzwungen wird.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist im Gegensatz zu der vor
genannten Vier-Gelenk-Verbindung mit einer Sechs-Gelenk-Verbindung
ausgestattet, die zwei jeweils an einer Strebe eines Schenkels über Ge
lenke daran angeordnete Koppelglieder aufweist, die wiederum an ih
rem vorderen Ende über Gelenke an einer Strebe des Klemmschenkels
verbunden sind, deren hinteren Enden jedoch Verlängerungsfortsätze
aufweisen, die über ein über Gelenke miteinander verbundenes Koppel
stück miteinander verbunden sind, wobei an dem Koppelstück ein Betä
tigungshebel angeordnet ist, der etwa parallel zu dem Befestigungsende
des Grundschenkels ausgerichtet ist, sodass die parallele Öffnungsbewegung
der Schenkel durch eine lineare Zustellbewegung, insbesondere
durch eine maschinell betätigte Vorrichtung erfolgen kann.
Von besonderem Vorteil dieser letztgenannten Ausführungsform ist wei
terhin, dass die Feder in großem Abstand von den Drehgelenken ange
ordnet werden kann, sodass über die günstigen Hebellängen eine sehr
große Klemmkraft zwischen den Kontaktflächen erzielt wird. Der Grund
schenkel weist an seinem Befestigungsende bevorzugterweise Durchbre
chungen auf, über die er an eine Stromschiene befestigbar ist. Der
Klemmschenkel ist dagegen mit einer Anschlussfahne versehen, mit der
er über eine Verbindungsleitung ebenfalls mit einer Stromschiene kurz
geschlossen werden kann, wobei durch diese Konstruktion erreicht wird,
dass der Stromfluss nicht durch die beteiligten Gelenke behindert wird,
da diese vollständig umgangen werden.
Vorteilhafte Ausführungsfarmen der erfinderischen Befestigungsvorrich
tung können mit Schenkeln ausgestattet sein, die im Bereich der Kontak
te gabelförmig ausgebildet sind, wobei die dann zinkenförmigen Enden
jeweils separate Kontakte aufweisen.
Die Kontakte müssen nicht notwendigerweise unmittelbar einander ge
genüberliegen, sondern können auch versetzt zueinander angeordnet
sein, wobei an einem Schenkelende beispielsweise zwei Kontakte gering
fügig beabstandet voneinander festgelegt sein können und ein einzelner
gegenüberliegender Kontakt etwa gegenüber dem Zwischenraum der
benachbarten Kontakte angeordnet sein kann.
Nachfolgend sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine handbetätigbare Befestigungsvorrichtung in Seitenansicht und
Fig. 2 eine maschinenbedienbare Befestigungsvorrichtung.
Die Befestigungsvorrichtung zur Halterung von plattenförmigen Werkstü
cken in galvanischen Bädern weist einen Grundschenkel 2; 12 und einen
Klemmschenkel 3; 13 auf, an denen etwa senkrecht sich davon erstre
ckende Streben 8; 18; 9; 19 parallel beabstandet zueinander angeordnet
sind, wobei diese über Koppelglieder 10; 20 und beteiligte Gelenke 1; 11
miteinander verbunden sind. Durch diese parallelogrammartige Ausbil
dung der Mehr-Gelenk-Verbindung der beiden Grund- und Klemm
schenkel 2; 3; 12; 13, lässt sich eine parallele Bewegung erzeugen, sodass
insbesondere die Kontaktflächen unabhängig vom Öffnungsgrad der
Schenkel parallel zueinander verbleiben.
Eine erste Ausführungsform, wie in Fig. 1 dargestellt, ist über einen Be
tätigungshebel 4 handbetätigbar, wobei dieser Hebel an einem der
Koppelglieder 10 angreift, unter dem auch auf einer der Kontakte 6 ab
gewandten Seite eine Feder 5 angreift, die die erforderliche Klemmkraft
erzeugt.
Die maschinenbetätigte zweite Ausführungsform der Befestigungsvorrich
tung, wie in Fig. 2 dargestellt, weist Koppelglieder 20 mit Verlänge
rungsstücken 21 auf, die auf der den Kontakten 16 entgegen gesetzten
Seite über ein Koppelstück 22 und Gelenke 11 miteinander verbunden
sind, wobei am Koppelstück 22 ein Betätigungshebel 14 angeordnet ist,
der parallel zum Befestigungsende des Grundschenkels 12 ausgerichtet
ist, sodass zum einen die Kontakte 16 in jeder Öffnungsstellung der Be
festigungsvorrichtung parallel zu einander ausgerichtet bleiben, ebenso
wie der Betätigungshebel 14 parallel zu dem Grundschenkel 12 ausge
richtet bleibt. Zwischen Betätigungshebel 14 und Grundschenkel 12 ist
eine Druckfeder 15 angeordnet, die über einen sehr großen Abstand zu
den maßgeblichen Gelenken 11 der Strebe 18 des Grundschenkels 12
eine sehr große Klemmkraft im Bereich der Kontakte 16 erzeugt.
Die Grundschenkel 2; 12 weisen an ihren den Kontakten 6; 16 entgegen
gesetzten Enden jeweils Befestigungsausnehmungen zur Festlegung der
Befestigungsvorrichtung an einer Stromschiene auf. Die Klemmschenkel
3; 13 sind zur elektrischen Verbindung mit der Stromschiene mit An
schlussfahnen 7; 17 versehen, wobei die elektrische Verbindung über
Stromkabel großen Querschnitts hergestellt wird. Die in das galvanische
Bad eintauchenden Bereiche der Grundschenkel 2; 12 und der Klemm
schenkel 3; 13 können mit einer Antihaftbeschichtung 23 versehen sein.
Die gesamte Konstruktion besteht insbesondere aus massivem Edelstahl
oder edelstahl- oder titanummanteltem Kupfer, wobei die Stromführung
so ausgebildet ist, dass keine Gelenke 1; 11 den Stromfluss von bis zu
200 A behindern. Auch die Kontakte 6; 16 sind bevorzugterweise in den
Schenkelenden verschweißt, sie können jedoch auch auf andere Art und
Weise dort festgelegt sein, beispielsweise über gegenseitige Gewinde
miteinander verschraubt.
Claims (8)
1. Befestigungsvorrichtung, insbesondere plattenförmiger Werkstücke in
galvanischen Bädern, mit über ein Gelenk miteinander verbundenen
Schenkeln und einer deren Schenkelenden zusammenpressenden Fe
der sowie im Bereich dieser Schenkelenden nach innen zueinander
ausgerichteten elektrischen Kontakten mit zueinander parallelen Kon
taktflächen, zwischen denen ein Werkstück einspannbar ist, dadurch
gekennzeichnet, dass die Schenkel (2; 3; 12; 13) über eine Mehr-Gelenk-
Verbindung miteinander verbunden und die Kontaktflächen der Kon
takte (6; 16) in jeder Öffnungsstellung der Schenkel (2; 3; 12; 13) parallel
zueinander ausgerichtet sind.
2. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mehr-Gelenk-Verbindung als Vier-Gelenk-Verbindung aus
gebildet ist, die zwei, jeweils an einem Schenkel (2; 3) angeordnete
Streben (8; 9) aufweist, die jeweils durch zwei Koppelglieder (10) mit
einander gelenkig verbunden sind, wobei an einem Koppelglied (10)
ein Betätigungshebel (4) angeordnet ist.
3. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mehr-Gelenk-Verbindung als Sechs-Gelenk-Verbindung
ausgebildet ist, die zwei, jeweils an einem Schenkel (12; 13) angeord
nete Streben (18; 19) aufweist, die jeweils durch zwei Koppelglieder
(20) miteinander gelenkig verbunden sind, wobei die Koppelglieder
(20) Verlängerungsfortsätze (21) aufweisen, die beide über ein ge
meinsames Koppelstück (22) und Gelenke (11) gelenkig miteinander
verbunden sind und dass am Koppelstück (22) ein Betätigungshebel
(14) angeordnet ist.
4. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass der Betätigungshebel (14) und der Grundschenkel (12) parallel
zueinander ausgebildet sind.
5. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Feder (5; 15) zwischen Grundschenkel (2; 12) und
Betätigungshebel (4; 14) oder Koppelglied (10; 20) angeordnet ist.
6. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass am Klemmschenkel (3; 13), an dessen dem Kontakt (6; 16) entge
gen gesetzten Ende, vor dem ersten Gelenk (1; 11) eine Kontaktfahne
(7; 17) zum Anschluss einer elektrischen Verbindungsleitung vorgese
hen ist.
7. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schenkelenden im Bereich der Kontakte (6; 16) gabelförmig
ausgebildet sind.
8. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass an einem Schenkelende mehr als ein Kontakt (6; 16) angeordnet
ist und dass die Kontakte (6; 16) versetzt zueinander angeordnet sind.
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