Die Erfindung betrifft ein Gleitstück gemäß der im Oberbegriff des An
spruches 1 angegebenen Art.
Ein derartiges Gleitstück, das mit einer mechanischen Feststellvorrichtung
zusammenwirkt, ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster 295 17 703.9 U1
bekannt. Zwischen einem Türflügel und einem Türrahmen ist dabei ein
Schwenkarm vorgesehen, der an seinem einen Ende am Türflügel oder
Türrahmen angelenkt ist und an seinem anderen Ende über das längs
verschiebbare Gleitstück in eine mit dem Türrahmen bzw. dem Türflügel
verbundenen Führungsschiene eingreift.
Die Feststellvorrichtung ist mit einem Widerlager zur Feststellung des mit
dem Gleitstück über den Schwenkarm in Verbindung stehenden Türflügel
versehen, die in einer Führungsschiene in verschiedene Positionen längs
der Schiene verschiebbar und in diesen jeweils festlegbar ist. Somit ist
der Öffnungswinkel, in dem der Türflügel festgestellt werden soll, abhän
gig von der Position des Widerlagers der Feststellvorrichtung in der Füh
rungsschiene.
Das Widerlager ist zapfenförmig ausgebildet und weist an seinem freien
Ende eine Steuerkurve auf. Die Steuerkurve ist einem Halteglied in Form
eines federnden Rasthebels zugeordnet, der mit dem Gleitstück verbun
den ist. Zum Passieren des Widerlagers muss der Rasthebel entgegen
einer Federkraft ausgelenkt werden, d. h. es muss ausreichend Kraft an
dem Gleitstück anliegen, damit das Halteglied über die Steuerkurve ent
gegen der Kraft der Feder gedrückt wird, um das Widerlager zu passie
ren. Diese Bewegung ist sowohl in Öffnungsrichtung als auch in Schließ
richtung des Türflügels notwendig, also jedes Mal, wenn der Türflügel in
die Halteposition der Feststellvorrichtung hinein bzw. aus der Halteposi
tion herausgeschwenkt wird. Das federbelastete Halteglied muss somit
immer über einen gewissen Totpunkt der Steuerkurve des Widerlagers
bewegt werden, damit dieser das Widerlager in Öffnungsrichtung oder
Schließrichtung des Türflügels passieren kann.
Hierbei wird das Halteglied gegen die Kraft der Feder zum Überfahren
des Widerlagers aus einer Grundposition in eine Überfahrposition aus
gelenkt und mittels der Kraft der Feder nach Passieren des Widerlagers
wieder in die Grundposition zurückverfahren.
Das Halteglied und die Feder bilden hierbei eine Baueinheit in Form des
genannten Rasthebels. Der Rasthebel ist als geformte Blattfeder ausge
bildet und über eine Einstellschraube hinsichtlich seiner Vorspannung
entgegen der Bewegung aus der Grundposition in die Überfahrposition
einstellbar.
Nachteilig an dieser bekannten Konstruktion ist, dass der Rasthebel äu
ßerst bruchanfällig sein kann und somit eine geringe Dauerfestigkeit auf
weist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gleitstück anzugeben, das
unter Vermeidung der genannten Nachteile eine höhere Lebensdauer bei
einfacherer Konstruktion aufweist.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspru
ches 1 in Verbindung mit seinen Oberbegriffsmerkmalen gelöst.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch Vorsehen eines
flächig an der Feder anliegenden Zwischenstückes sich hohe Flächen
pressungen und somit Spannungsspitzen vermeiden lassen. Hierdurch
wird die Lebensdauer der Feder erhöht.
Nach der Erfindung ist daher zwischen der Einstellschraube und der Fe
der eine Stützscheibe zwischengeschaltet, die flächig an der Feder an
liegt. Durch die flächige Anlage wird die auftretende Flächenpressung auf
eine wesentlich größere Fläche verteilt. Somit ist die Flächenpressung
pro Flächeneinheit geringer. Die Feder wird hierdurch weniger stark bela
stet, was wiederum zu einer Erhöhung der Lebensdauer führt.
Um die Flächenpressung zwischen Einstellschraube und Stützscheibe
darüber hinaus weiter zu verringern, weist die Stützscheibe an der der
Feder entfernt gelegenen Seite eine der Stirnseite der Einstellschraube
angepasste Ausnehmung auf.
Damit die Feder steifer wird, kann diese im Bereich der Stützscheibe ver
breitert ausgebildet sein.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Stützscheibe durch
eine Führung seitlich im Gleitstück geführt. Hierdurch wird vermieden,
dass es zu ungewollten Bewegungen der Feder und somit zu ungewollten
Belastungen auf die Feder kommt. Die Führung ist dabei insbesondere
fest mit dem Gleitstück verbunden. Vorzugsweise ist die Führung der
Stützscheibe Teil eines die Einstellschraube tragenden Einsatzes.
Das Halteglied liegt an der der Einspannung der Feder entfernt gelege
nen Seite an. Hierdurch wird die Ausbildung der Feder optimal ausge
nützt.
Eine einfache Herstellung wird insbesondere dadurch gewährleistet, dass
die Feder eine, vor allem längliche, flache Form mit im wesentlichen kon
stanter Dicke aufweist.
Des Weiteren können das Halteglied und die Feder jeweils ein voneinan
der getrenntes Bauteil bilden, wobei das Halteglied zumindest in der
Überfahrposition an der Feder anliegt. Zum einen kann nunmehr das
Halteglied optimal an eine Steuerkurve des Widerlagers angepasst und
die Feder bedarfweise ausgewechselt werden. Durch die Trennung der
Funktionen auf unterschiedliche Bauteile, werden zudem Schubkräfte auf
einfache Weise vermieden. Die Haltekraft wird nun nicht mehr auf die Fe
der übertragen, sondern direkt auf das Gleitstück. Die Feder wird somit
ausschließlich nur noch mit der Auslenkung aus der Grundposition bela
stet.
Um eine schlagartige Belastung der Feder beim Überfahren der Widerla
gers zu vermeiden, liegt das Halteglied bereits in der Grundposition an
der Feder an.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Halteglied in einer
die Haltekräfte aufnehmenden Führung im Gleitstück gelagert und kann
dadurch lediglich eine durch die Führung vorgegebene Bewegung aus
führen. Hierdurch wird vemieden, dass das Halteglied nicht gewollte Be
wegungen ausführt, die sich nachteilig auf die Festigkeit des Haltegliedes
und der Feder auswirken. Die Führung nimmt zudem die wesentlichen
Haltekräfte auf.
Ein einfaches Führen des Haltegliedes über die Steuerkurve des Wider
lagers wird dadurch erreicht, dass das Halteglied im Schnitt im wesentli
chen die Form eines Zylinders aufweist.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umgreift die Führung das
Halteglied seitlich zumindest auf einer Seite bereichsweise. Hierdurch
wird eine sichere Führung erreicht, die das Halteglied in Verschieberich
tung des Gleitstückes zur Aufnahme der Haltekräfte blockiert und in Aus
lenkrichtung freigibt.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umgreift die Führung das
Halteglied seitlich zumindest auf einer Seite bereichsweise. Hierdurch
wird eine sichere Führung erreicht, die das Halteglied in Verschieberich
tung des Gleitstückes zur Aufnahme der Haltekräfte blockiert und in Aus
lenkrichtung freigibt.
Um bei Verschleiß das Halteglied einfach austauschen zu können, weist
die Führung eine Aussparung zum Ein- und Ausbringen des Haltegliedes
auf. Die Aussparung entspricht dabei im wesentlichen dem Querschnitt
des Haltegliedes und ist seitlich in der Überfahrposition des Haltegliedes
angeordnet. Letzteres ist vorteilhaft, da das Halteglied dann nur in der
Überfahrposition ausgewechselt werden kann und dadurch in der Regel
ein selbsttätiges Lösen des Haltegliedes aus der Führung vermieden wird.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung liegt die Führung auf einer
ersten Seite bezogen auf die Längsachse des Halteglieds an den Endbe
reichen des Haltegliedes an und erstreckt sich über die Höhe der mögli
chen Auslenkung des Haltegliedes. Des Weiteren liegt die Führung auf
der der ersten Seite entfernt liegenden zweiten Seite an und erstreckt sich
im wesentlichen über die ganze Länge des Haltegliedes sowie parallel zur
Längsachse des Haltegliedes über die Höhe der möglichen Auslenkung
des Haltegliedes. Eine zuverlässige Führung des Haltegliedes aus der
Grundposition in die Überfahrposition und zurück wird dadurch auf einfa
che Weise gewährleistet.
Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der folgenden Beschrei
bung einer Ausführungsform der Erfindung im Zusammenhang mit den
Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1: Einen Längsschnitt durch eine Führungsschiene mit einer
mechanischen Feststellvorrichtung und einem Gleitstück
nach der Erfindung.
Fig. 2: Einen Längsschnitt durch das Gleitstück von Fig. 1.
Fig. 3: Eine vergrößerte Schnittansicht durch die Stützscheibe von
Fig. 2.
Fig. 4: Eine Draufsicht auf das Gleitstück von Fig. 2.
Fig. 5: Eine Schnittansicht entlang der Linie V-V von Fig. 4.
Fig. 6: Eine Schnittansicht gemäß der Linie VI-VI von Fig. 4.
In den Fig. 1 bis 6 ist eine Ausführungsform eines Gleitstücks 10 nach der
Erfindung dargestellt, das mit einer mechanischen Feststellvorrichtung 12
zusammenwirkt.
Das Gleitstück 10 und die mechanische Feststellvorrichtung 12 sind in
nerhalb einer Führungsschiene 14 angeordnet. Die Führungsschiene 14
ist in zwei Führungen 16 und 18 aufgeteilt. In der unteren Führung 16 ist
das Gleitstück 10 längs verschiebbar gelagert und in der oberen Führung
18 ist die mechanische Feststellvorrichtung 12 eingebracht und in ihrer
Position fixierbar.
Das Gleitstück 10 wirkt über einen Gelenkansatz 20 mit einem hier nicht
dargestellten Schwenkarm zusammen. Das freie Ende des Schwenkar
mes ist mit einer Schließerwelle eines Türschließers verbunden.
Der Schwenkarm ist also mit dem Gelenkansatz 20 und somit mit dem
Gleitstück 10 verbunden, wobei der Gelenkansatz 20 in ein Gewinde 22
eines in das Gleitstück 10 eingebrachten und darin fest angeordneten
Einsatzes 24 eingreift. Konzentrisch zum Gelenkansatz 20 ist eine Aus
nehmung 26 vorgesehen, in die eine Einstellschraube 28 zur Einstellung
der gewünschten Haltekraft für eine Blattfeder 30 eingreift.
Die Blattfeder 30 ist an einem Ende mit dem Gleitstück 10 über eine
Schrauben-Mutter-Verbindung 32 verbunden.
An der der Schrauben-Mutter-Verbindung 32 entfernt liegenden Seite der
Blattfeder 30 liegt ein zylindrisches Halteglied 34 an der Blattfeder 30 auf
der der mechanischen Feststellvorrichtung 12 zugewandten Seite an. Auf
der dieser Seite entfernt liegenden, unteren Seite greift die Einstell
schraube 28 zwischen der Schrauben-Mutter-Verbindung 32 und dem
Halteglied 34 an die Blattfeder 30 an.
Zwischen der Einstellschraube 28 und der Blattfeder 30 ist eine Stütz
scheibe 36 vorgesehen, die flächig an der Blattfeder 30 anliegt und auf
ihrer der Blattfeder 30 entfernt gelegenen Seite eine Ausnehmung 38
aufweist, siehe Fig. 3. Die Ausnehmung 38 ist an den vorderen Bereich
der Einstellschraube 28 angepasst. Hierdurch wird erreicht, dass die Ein
stellschraube 28 flächig an der Stützscheibe 36 und diese wiederum flä
chig an der Blattfeder 30 anliegt, wodurch hohe Flächenpressungen ver
mieden werden.
Die Blattfeder 30 weist eine längliche flache Form mit im wesentlichen
konstanter Dicke auf.
Die Stützscheibe 36 ragt bereichsweise in den Einsatz 24 hinein und wird
dadurch über den Einstellbereich der Einstellschraube 28 durch den Ein
satz 24 geführt.
Das Halteglied 34 ist in einer Führung 40 gelagert, die ein Bewegen senk
recht zur Längserstreckung der Blattfeder 30 aus der in den Fig. 1 und 2
dargestellten Grundposition in eine Überfahrposition ermöglicht, bei der
das Halteglied 34 über eine Steuerkurve 42 eines Widerlagers 44 der
mechanischen Feststellvorrichtung 12 geführt wird. Dementsprechend
weist die Führung 40 im Schnitt die Form eines Langloches auf. Die Füh
rung 40 umgreift dabei das Halteglied 34 in der Breite bereichsweise.
Das Halteglied 34 ist auf der einen Seite durchgängig während der Aus
lenkbewegung auch an seiner Stirnseite geführt. Auf der gegenüberlie
genden Seite ist eine dem Querschnitt des Haltegliedes 34 entspre
chende Ausnehmung 46 vorgesehen, damit das Halteglied 34 bei Bedarf
ausgetauscht werden kann.
Auf der der Schrauben-Mutter-Verbindung 32 zugewandten Seite ist das
Halteglied 34 lediglich im Seitenbereich geführt der dem Bereich ent
spricht, in dem das Halteglied 34 über die Blattfeder 30 hinausragt. Auf
der dieser Seite entfernt liegenden Seite ist das Halteglied 34 durchgän
gig von oben bis unten über seine ganze Breite geführt, siehe Fig. 4 und
6.
Wie den Fig. 1 und 2 zu entnehmen ist, liegt das Halteglied 34 bereits in
der Grundposition an der Blattfeder 30 an und wird über die Einstell
schraube 28, die Stützscheibe 36 und durch die Blattfeder 30 in die
Grundposition vorgespannt. Beim Bewegen aus der Grundposition in die
Überfahrposition wird das Halteglied 34 durch die Steuerkurve 42 des
Widerlagers 44 in Richtung Überfahrposition, also senkrecht zur Längser
streckung der Blattfeder 30 nach unten gedrückt und kann bei Erreichen
der Überfahrposition das Widerlager 44 passieren.
Das Widerlager 44 mit seiner Steuerkurve 42 besteht aus einer schrägen
Anschlagfläche 48, die sich bis zu einem unteren Totpunkt 50 erstreckt
und anschließend in eine schräge Ablauffläche 52 übergeht.
Die mechanische Feststellvorrichtung 12 ist in der Führung 18 der Füh
rungsschiene 14 einstellbar angeordnet. Über eine Schraube 54 wird die
mechanische Feststellvorrichtung 12 in ihrer Position festgestellt. Auf
einfache Weise kann somit der Winkel für den Türflügel eingestellt wer
den, in dem der Türflügel durch die Feststellvorrichtung 12 im Zusam
menwirken mit dem Gleitstück 10 festgehalten werden soll.
Um den Türflügel in die Feststellposition zu verschwenken, muss der Tür
flügel soweit geöffnet werden, dass über den Schwenkarm, den Ge
lenkansatz 20 und das Gleitstück 10 das Halteglied 34 soweit verschoben
werden, dass das Halteglied 34 an der Steuerkurve 42 des Widerlagers
44 anliegt. Mit Weiterverschieben des Gleitstückes mit dem Halteglied 34
wird entgegen der Federkraft der Blattfeder 30 das Halteglied 34 durch
die Steuerkurve 42 nach unten gedrückt. Nachdem das Halteglied 34 den
Totpunkt 50 passiert hat, schnappt das Halteglied 34 aufgrund der anlie
genden Kraft der Blattfeder 30 in ihre Grundposition in der Führung. Über
einen Türschließer wird nunmehr der Türflügel und somit der Schwenk
arm mit dem daran angeschlossenen Gleitstück 10 in Schließrichtung be
wegt, bis das Halteglied 34 an der Ablauffläche 52 der Steuerkurve 42
des Widerlagers 44 anliegt. In dieser Position wird der Türflügel festge
halten.
Zum Schließen des Türflügels muss nun eine Kraft in Schließrichtung auf
den Türflügel aufgebracht werden, sodass die Steuerkurve 42 das Hal
teglied 34 entgegen der Kraft der Blattfeder 30 wieder nach unten drückt
und über den Totpunkt 50 des Widerlagers 44 führt. Anschließend ver
schwenkt die Blattfeder 30 das Halteglied 34 in seine Grundposition zu
rück und der Türschließer bewegt ungehindert den Türflügel in Schließ
richtung.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass durch einfache konstruk
tive Maßnahmen, die Lebensdauer des Gleitstückes erhöht wird.
Bezugszeichenliste
10
Gleitstück
12
mechanische Feststellvorrichtung
14
Führungsschiene
16
untere Führung
18
obere Führung
20
Gelenkansatz
22
Gewinde
24
Einsatz
26
Ausnehmung
28
Einstellschraube
30
Blattfeder
32
Schrauben-Muttern-Verbindung
34
zylindrisches Halteglied
36
Stützscheibe
38
Ausnehmung
40
Führung
42
Steuerkurve
44
Widerlager
46
Ausnehmung
48
Anschlagfläche
50
Totpunkt
52
Ablauflauffläche
54
Schraube der Feststellvorrichtung