DE10030309A1 - Hochgeschwindigkeitsschere zum Teilen von Kalt- und/oder Warmband - Google Patents
Hochgeschwindigkeitsschere zum Teilen von Kalt- und/oder WarmbandInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Hochgeschwindigkeitsschere zum Teilen bzw. Trennen von Kalt- und/oder Warmband mittels wenigstens einer Messertrommel 1, 2, die in einem Scherengehäuse 15 anstellbar gelagert sind. Zum optimierten Trennen bzw. Teilen des Kalt- und Warmbandes der Dicke 0,15 mm bis 6 mm bei Bandbreiten bis 2500 mm und Schnittgeschwindigkeiten bis 30 m/sec wird die Schere dahingehend verbessert, daß die Messertrommeln 1, 2 in dem Scherengehäuse 15 mittels Exenter anstellbar gelagert sind und der Antrieb der Exenter über wenigstens eine Ausgleichswelle 7, 8 erfolgt. Die Ausgleichswellen 7, 8 sind von einer Trommelwelle 1 antreibbar, welche ihrerseits mit einem Drehantrieb 13 in Verbindung steht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Hochgeschwindigkeitsschere zum Teilen von Kalt-
und/oder Warmband mittels wenigstens einer Messertrommel, die in einem Sche
rengehäuse anstellbar gelagert sind.
Hochgeschwindigkeitsscheren zum Querteilen von in Walzgerüsten warm-
und/oder kaltgewalztem Walzband sind in einigen unterschiedlichen Ausführungen
bekannt.
Die deutsche Offenlegungschrift DE 197 46 528 A beschreibt eine Hochgeschwin
digkeitsschere umfassend zwei Trommeln, von welchen eine mit Meißelmessern
und die andere mit einem damit zusammenwirkenden Amboss ausgestattet bzw.
als solcher ausgebildet ist. Mit Hilfe einer gesteuerten Stellvorrichtung werden bei
de Trommeln zum Trennvorgang eines durchlaufenden Walzbandes gegeneinan
der bewegt. Eine Synchronisierung der beiden Trommel erfolgt mittels elektri
schen, elektronischen oder getriebetechnischen Mitteln.
Die veröffentlichte europäische Patentanmeldung EP 0 904 877 A2 offenbart eine
Hochgeschwindigkeitsschere mit Messertrommeln von geringfügigst unterschiedli
chen Durchmessern, die mit geringer Geschwindigkeitsdifferenz über ein externes
Verzweigungsgetriebe angetrieben werden. Mit Hilfe einer Anstellvorrichtung über
Spreizhebel werden die Trommeln bei gegenüberliegender Position der Messer in
Schneidposition gebracht und nach erfolgtem Schnitt des Walzbandes wieder
voneinander wegbewegt.
Die deutsche Offenlegungsschrift 26 54 866 beschreibt eine fliegende Scherma
schine der Drehtrommelbauart mit rotativ miteinander gekoppelten Messertrom
meln. Diese Schere umfaßt eine Trommeldrehvorrichtung mit einer beide Trommel
koppelnden Kraftübertragung für Geschwindigkeiten synchron mit der Laufge
schwindigkeit des zugeführten Materials, weiterhin eine Trommelstellvorrichtung
zum Verstellen einer Schertrommel zwischen einer geöffneten Position und einer
Schneidposition, sowie eine Steuereinrichtung für den Motor der Stellvorrichtung,
welche das Anlaufen der ersten Schertrommel sowie das Anstellen in die
Schneidposition und das Rückbewegen der Trommel in die Ausgangsstellung
steuert.
Die erste und zweite Messertrommel weisen ein Durchmesserverhältnis von 2 zu
3 auf. Die Trommeln sind so übersetzt, daß drei Umdrehungen der ersten Trom
mel auf zwei Umdrehungen der zweiten Trommel entfallen und die Trommelstell
vorrichtung so gesteuert wird, daß jeweils die erste Trommel nach 6 Umdrehun
gen und die zweite Trommel nach 4 Umdrehungen zu einem Schneidvorgang zu
sammentreffen.
Wie aus dieser Veröffentlichung hervorgeht, ist der konstruktive Aufwand sowohl
für die koppelnde Kraftübertragung als auch für die Trommelstellvorrichtung sowie
für die hierfür benötigte Steuereinrichtung außerordentlich groß und störanfällig.
Bei der Kraftübertragung sind 5 Zahnränder miteinander in Eingriff, so daß hier
durch verursachtes Spiel der Zahnflanken zu einer Winkelabweichung der mitein
ander zu koordinierenden Stellungen der Trommelmesser und damit zu Beschädi
gung sowohl der Schere als auch zu unsauberen Trennschnitten führen kann.
Ausgehend vom zuvor genannten Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorlie
genden Erfindung, eine Hochgeschwindigkeitsschere der eingangs genannten
Gattung zum Teilen von Kalt- und/oder Warmband mittels wenigstens einer Mes
sertrommel, die in einem Scherengehäuse anstellbar gelagert sind, dahingehend
konstruktiv zu verbessern, daß ein größerer Aufgang der Messertrommeln ermög
licht wird, so daß der Durchlauf von einem gegebenenfalls aufgebogenem Band
kopf und welligem Walzband ermöglicht wird und gleichwohl eine exakte Synchro
nisation der Messertrommeln beim Schneiden des kalt- und/oder warmgewalzten
Bandes gewährleistet ist.
Die Aufgabe wird bei der Hochgeschwindigkeitsschere der eingangs genannten
Gattung dadurch gelöst, daß die Messertrommeln (eine oder zwei Trommeln) im
Scherengehäuse mittels Exenter anstellbar gelagert sind, wobei der Antrieb der
Exenter über wenigstens eine Ausgleichswelle erfolgt, die von einer Trommelwelle
antreibbar ist, welche ihrerseits mit einem Drehantrieb in Verbindung steht.
Bevorzugt wird die Hochgeschwindigkeitsschere konstruktiv in der Weise fortge
bildet, daß zwei Messertrommeln im Scherengehäuse in Exenterbuchsen gelagert
sind, die Exenter jeweils über eine Ausgleichswelle antreibbar sind, die Aus
gleichswellen getriebetechnisch miteinander verbunden sind, und daß die Aus
gleichswellen mittels eines Hebelmechanismus so angeordnet sind, daß sie un
verändert den gleichen Achsenabstand zu den Trommeln sowie untereinander
haben.
Durch diese Maßnahme treibt die zweite Ausgleichswelle die zweite Messertrom
mel an, wodurch der Kraftfluß von der ersten Messertrommel auf die erste Aus
gleichswelle, auf die zweite Ausgleichswelle und auf die zweite Messertrommel
erfolgt. Der durch den Hebelmechanismus eingestellte konstante Achsenabstand
ermöglicht ein geringes Zahnspiel in den Verzahnungen, wodurch eine Vorsyn
chronisation der Messertrommeln erreicht wird.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Exenterbuchsen bei
spielsweise mittels federbetätigter Einstellräder gegeneinander verspannt sind.
Somit ist gewährleistet, daß die Messertrommeln im Schnitt exakt positioniert sind.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einiger perspektivischer Darstellungen
sowie einiger Schnittzeichnungen näher beschrieben. Diesen Zeichnungen sind
weitere wesentliche und vorteilhafte Merkmale der Erfindung zu entnehmen.
Das in Fig. 1 dargestellte Funktionsschema der erfindungsgemäßen Hochge
schwindigkeitsschere zum Querteilen von kalt- und/oder warmgewalzten Walz
band umfaßt eine erste Messertrommel 1 und eine zweite Messertrommel 2, die
innerhalb eines Scherengehäuses 15 gelagert sind. In Laufrichtung 16 des Walz
bandes 17, vor und hinter dem Scherengehäuse 15, sind Treiber 18, 19 vorgese
hen sind, die das Walzband 17, unter Längsspannung vor und hinter den Messer
trommeln 1, 2, durch den Trommelspalt hindurch führen, wobei das unter Zugs
pannung stehende Walzband 17, bei seinem Transport durch die Hochgeschwin
digkeitsschere auf Überführungsrollen 20, 20' gelagert ist, die das Walzband an
heben, bzw. absenken können.
In den Fig. 2 und 3 ist gezeigt, daß die Messertrommeln 1, 2 in Exentern heb-
und senkbar, das heißt anstellbar gelagert sind. Der Antrieb der Exenter 3 erfolgt
über eine Ausgleichswelle 7, die von der ersten Trommelwelle 1 angetrieben wird.
Eine zweite Ausgleichswelle 8 wird von der ersten Ausgleichswelle 7 angetrieben.
Die zweite Ausgleichswelle 8 treibt die zweite Messertrommel 2 an. Somit erfolgt
der Kraftfluß von der ersten Messertrommel 1 auf die erste Ausgleichswelle 7, von
dieser auf die zweite Ausgleichswelle und von dort auf die zweite Messertrommel
2.
Die Ausgleichswellen 7, 8 sind so angeordnet, daß sie immer den gleichen Ach
senabstand zu den Messertrommeln 1, 2 sowie untereinander haben. Realisiert ist
dies durch einen Hebelmechanismus mit den Elementen 9 bis 12. Der konstante
Achsenabstand läßt ein geringes Zahnspiel in den Verzahnungen zu. Dadurch
wird eine Vorsynchronisation der Messertrommeln 1, 2 erreicht.
Die erste Ausgleichswelle 7 treibt die erste Exenterbuchse 3 an, die erste
Exenterbuchse 3 treibt die zweite Exenterbuchse 4 an. Beide Exenterbuchsen
werden durch Einstellräder 4a gegeneinander verspannt. Somit ist gewährleistet,
daß beide Trommeln im Schnitt exakt positioniert sind.
Kurz vor dem Schnitt kommt die Verzahnung der auf der Messertrommel 1, 2 sit
zenden Kammräder 5, 6 in den Eingriff. Diese Verzahnung wird verspannt durch
ein federbetätigtes Einstellrad 6a auf der zweiten Messertrommel 2. Der Kraftfluß
erfolgt spielfrei direkt über die Kammräder.
Eine der Messertrommeln, in dem Zeichnungsbeispiel die Messertrommel 1 hat
einen Drehantrieb mittels Elektromotor 13 über eine herkömmliche Gelenkwelle
und ein zwischengeschaltetes Getriebe. Es kann auch eine andere Antriebsart als
mit Elektromotor gewählt werden. Die andere Messertrommel 2 hat eine Bremse
14, vorzugsweise eine elektrische Bremse. Damit wird sichergestellt, daß keine
Ablösung der Lastflanken und kein ungewollter Flankenwechsel stattfinden kann.
Die Anstellung der einen Messertrommel 1 oder auch beider Messertrommeln 1,
2, vorzugsweise mittels der Exenter, kann elektrisch oder mechanisch mit dem
Drehantrieb 13 für die eine Messertrommel synchronisiert sein. Die Messertrom
meln 1, 2 können zum Schnitt auf die hohe Bandgeschwindigkeit mit gleichzeitiger
Synchronisation der Zustellbewegung, über mehrere Umdrehungen beschleunigt
werden, oder die Messertrommeln 1, 2 drehen mit der aktuellen Bandgeschwin
digkeit und werden nur zugestellt.
In geöffneter Position und während der Zustellung berühren die Messer der Mes
sertrommeln das Walzband nicht.
Die Fig. 4 und 5 zeigen in vergrößerter Darstellung und in unterschiedlichen
Schnittebenen die erfindungsgemäße Hochgeschwindigkeitsschere mit den ein
zelnen Bauelementen. In Fig. 4 sind besonders deutlich die beiden Ausgleichs
wellen 7 und 8 zu erkennen, die miteinander getriebetechnisch verbunden sind,
sowie die Bauelemente 9 bis 12 des Hebelmechanismus, mit dem bewirkt wird,
daß die Ausgleichswellen 7, 8 immer so angeordnet sind, daß diese den gleichen
Achsenabstand zu den Messertrommeln 1, 2 sowie untereinander haben, wobei
Fig. 5 die Exenterbuchsen 4, 4a sowie insbesondere das federbetätigte Einstell
rad 6a auf der zweiten Messertrommel 2 zeigt.
Die zuvor beschriebene und in den Figuren dargestellte Hochgeschwindigkeitss
schere eignet sich insbesondere zum Trennen von kalt- und/oder warmgewalzten
Walzband der Dicke 0,15 mm bis 6 mm bei Bandbreiten bis 2.500 mm und
Schnittgeschwindigkeiten bis 30 m/sec. Mit großem Vorteil ermöglicht die erfin
dungsgemäße konstruktive Ausführung der Hochgeschwindigkeitsschere den grö
ßeren Aufgang der Messertrommeln beim Durchlauf eines beispielsweise hochge
bogenen Bandkopfes und ermöglicht ein problemloses Schneiden von welligem
Walzband. Die Lagerung der Messertrommeln und der Exenter, sowie der Aus
gleichswellen im Scherengehäuse ermöglicht eine kompakte Konstruktion. Die
volle Synchronisation beider Messertrommeln 1, 2 durch die Ausgleichswellen 7, 8
ist ein erheblicher Fortschritt. Die Hauptsynchronisation der Messertrommeln 1, 2
erfolgt dann vorteilhafterweise durch Feder betätigte Kammräder.
Claims (4)
1. Hochgeschwindigkeitsschere zum Teilen bzw. Trennen von Kalt- und/oder
Warmband mittels wenigstens einer Messertrommel, die in einem Scheren
gehäuse anstellbar gelagert sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Messertrommel (1, 2) im Scherengehäuse (15) mittels Exenter an
stellbar gelagert sind, wobei der Antrieb der Exenter über wenigstens eine
Ausgleichswelle (7, 8) erfolgt, die von einer Trommelwelle (1) antreibbar ist,
welche ihrerseits mit einem Drehantrieb (13) in Verbindung steht.
2. Hochgeschwindigkeitsschere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Messertrommeln (1, 2) im Scherengehäuse (15) in Exenterbuchsen
(3, 4) gelagert sind, die Exenter jeweils über eine Ausgleichswelle (7, 8) an
treibbar sind, die Ausgleichswellen (7, 8) getriebetechnisch miteinander ver
bunden sind, und daß die Ausgleichswellen (7, 8) so angeordnet sind, daß
sie mittels eines Hebelmechanismus (9 bis 12) unverändert den gleichen
Achsenabstand zu den Messertrommeln (1, 2) sowie untereinander haben.
3. Hochgeschwindigkeitsschere nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Exenterbuchsen (3, 4) beispielsweise mittels wenigstens eines fe
derbetätigten Einstellrades (6a) gegeneinander verspannt sind.
4. Hochgeschwindigkeitsschere nach Anspruch 1, 2, oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die eine Messertrommel (1) mit dem Drehantrieb (13) und die andere
Messertrommel mit einer Bremse (14), vorzugsweise einer elektrischen
Bremse verbunden ist.
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