DE10029763A1 - Vakuumschaltröhre - Google Patents
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Abstract
Die neue Vakuumschaltröhre weist beiderseits einer metallenen Schaltkammer (67) jeweils zwei Keramikisolatoren (63, 64; 65, 66) gleichen Durchmessers (D2) auf. An den Fügestellen dieser Teile sind zylindrische Dampfschirme (70, 73; 71, 74) befestigt, die untereinander axial beabstandet (A1) sind. Ein solcher Aufbau macht bei kleinem Bauvolumen und einfacher Herstellbarkeit Betriebsspannungen von mehr als 60 kV beherrschbar.
Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der elektrischen Schalter
und ist bei der konstruktiven Ausgestaltung einer Vakuum
schaltröhre anzuwenden, deren Gehäuse zwei relativ zueinander
bewegbare Kontaktstücke umgibt und zwei koaxial zueinander
angeordnete Keramikisolatoren gleichen Durchmessers aufweist,
wobei die beiden Keramikisolatoren über ein als Schaltkammer
ausgebildetes, zwischengefügtes Metallteil vakuumdicht mit
einander verbunden sind.
Bei einer bekannten Vakuumschaltröhre dieser Art sind die
Kontaktstücke als sogenannte Axial-Magnetfeld-Kontakte in
Topfform ausgebildet, jeweils mit einem Stromzuführungsbolzen
versehen und um einen vorgegebenen Schalthub relativ zueinan
der axial bewegbar. Jeder Stromzuführungsbolzen ist dabei von
einem der beiden Keramikisolatoren umgeben und an dem die Ke
ramikisolatoren verbindenden Metallteil sind zylindrische
Dampfschirme befestigt. Dieser Aufbau der Vakuumschaltröhre
ermöglicht es, auch bei größeren Durchmessern der Kontaktstü
cke den Innendurchmesser der Keramikisolatoren kleiner als
den Innendurchmesser der Schaltkammer zu bemessen. In diesem
Fall ist es zweckmäßig, die Schaltkammer axial geteilt auszu
bilden. - Eine Vakuumschaltröhre dieser Art ist besonders zum
Einsatz in Schaltanlagen auf der Mittelspannungsebene (15 bis
36 kV) geeignet (DE 197 13 478 C1).
Ausgehend von einer Vakuumschaltröhre mit den Merkmalen des
Oberbegriffes des Patentanspruches 1 liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, die Vakuumschaltröhre so auszugestalten,
dass sie auch für Hochspannungszwecke, also für Betriebsspan
nungen von mehr als 60 kV (z. B. 72 kV, 84 kV) eingesetzt
werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen,
dass sowohl dem ersten als auch dem zweiten Keramikisolator
jeweils ein weiterer, gleichartiger Keramikisolator koaxial
und unmittelbar benachbart zugeordnet ist, wobei die beiden
einander benachbarten Keramikisolatoren jeweils über ein zwi
schengefügtes Metallteil vakuumdicht miteinander verbunden
sind, dass weiterhin an den zwischengefügten Metallteilen je
weils ein zylindrischer Dampfschirm befestigt ist und dass
alle Dampfschirme mit axialem Abstand zueinander angeordnet
sind.
Eine derart ausgebildete Vakuumschaltröhre zeichnet sich da
durch aus, dass die erforderliche dielektrische Festigkeit
bei sehr kleinem Bauvolumen erreicht wird und dass sie mit
Fertigungseinrichtungen herstellbar ist, wie sie für Mit
telspannungs-Röhren gebräuchlich sind. Durch die Ausgestal
tung aller Dampfschirme mit zylindrischer Form und durch de
ren axial gestaffelte Anordnung kann der Durchmesser aller
Keramikisolatoren relativ klein gewählt werden und liegt bei
einer 72 kv-Röhre bei etwa 130 mm. Die erforderliche Aufwei
tung der Vakuumschaltröhre im Bereich der eigentlichen
Schaltstrecke hat keinen Einfluss auf den Durchmesser der Ke
ramikisolatoren, da in diesem Bereich eine metallene Schalt
kammer, zweckmäßig aus Kupfer, verwendet wird. Diese kann
bauchförmig gestaltet sein, so dass sie an ihren Rändern mit
den angrenzenden Keramikisolatoren trotz deren kleinerem
Durchmesser vakuumdicht verbindbar ist.
Für die Funktion der Vakuumschaltröhre und hinsichtlich der
für Keramikisolatoren größeren Durchmessers anfallenden Kos
ten ist es vorteilhaft, wenn der Innendurchmesser aller Kera
mikisolatoren höchstens gleich dem Außendurchmesser der Kon
taktstücke plus dem einfachen Schalthub ist und wenn der In
nendurchmesser des als Schaltkammer ausgebildeten Metalltei
les höchstens gleich dem Außendurchmesser der Kontaktstücke
plus dem zweifachen Schalthub ist. Dabei ist der relativ
kleine Durchmesser der Schaltkammer durch die Verwendung von
Axial-Magnetfeld-Kontakten für die Kontaktstücke ermöglicht.
Sofern die neue Vakuumschaltröhre für höhere Spannungen als
72 kV einsetzbar sein soll, kann eine Verlängerung der Röhre
durch koaxiale Anordnung weiterer gleichartiger Keramikisola
toren und Zwischenfügung jeweils eines einen zylindrischen
Dampfschirm tragenden Metallteiles erfolgen.
Vakuumschaltröhren mit vier koaxial angeordneten Keramikiso
latoren und zwischengefügten Metallteilen sowie mit an den
Metallteilen befestigten Dampfschirmen sind an sich bekannt.
Bei einer bekannten, im Mittelspannungsbereich (34 kV) einge
setzten Röhre dieser Art sind die Dampfschirme konisch ges
taltet und überlappen sich in axialer Richtung der Röhre. Da
durch haben die Keramikisolatoren einen relativ großen Durch
messer (US 3,792,214 A). - Es ist auch bekannt geworden, das
aus drei auf schwebendem Potential befindlichen Schirmen be
stehende Dampfschirmsystem bei einer Hochspannungs-
Vakuumschaltröhre (72 kV) einzusetzen. Hierbei wurden für die
Kontaktstücke spiralförmige Elektroden, gegebenenfalls unter
zusätzlicher Verwendung einer äußeren Magnetspule, verwendet.
Bei einer derartigen Vakuumschaltröhre haben die Keramikiso
latoren einen relativ großen Durchmesser von 230 mm (Zeit
schrift IEEE Transactions on Power Apparatus and Systems,
Vol. PAS-99, No. 2 March/April 1980, Seiten 658 bis 666).
Ein Ausführungsbeispiel der neuen Vakuumschaltröhre ist in
der einzigen Figur der Zeichnung dargestellt.
Die in der Figur dargestellte Vakuumschaltröhre 1 weist eine
Kontaktanordnung auf, die aus dem axial bewegbarem Kontakt
stück 2 dem feststehenden Kontaktstück 3 besteht, wobei diese
Kontaktstücke mit Stromzuführungsbolzen 4 bzw. 5 versehen
sind. Die Kontaktstücke 2 und 3 sind in an sich bekannter
Weise als topfförmige Axial-Magnetfeld-Kontakte ausgebildet
(EP 0 155 376 C1).
Die Kontaktanordnung ist in ein vakuumdichtes Gehäuse 6 ein
geschlossen, das aus einer die Kontaktstücke umgebenden me
tallenen Schaltkammer 67, sich nach oben anschließenden Kera
mikisolatoren 64 und 63 sowie einer Deckplatte 61 und aus
sich nach unten anschließenden Keramikisolatoren 65 und 66
sowie einer Deckplatte 62 besteht. Teil des Gehäuses ist wei
terhin ein Faltenbalg 68, der zwischen den Stromzuführungs
bolzen 4 des bewegbaren Kontaktstückes 2 und der Endplatte 61
angeordnet ist. Mit dem Gehäuse verbunden sind weiterhin Ab
schirmungen 70 und 73, die an den Rändern der Schaltkammer 67
befestigt sind, weiterhin Abschirmungen 72 und 75, die in die
vakuumdichte Verbindung zwischen dem Keramikisolator 63 und
der Endplatte 61 bzw. der Endplatte 62 und dem Keramikisola
tor 66 einbezogen sind, und schließlich Abschirmungen 71 und
74, die an ringförmigen Metallteilen befestigt sind, die zwi
schen jeweils zwei einander benachbarten Keramikisolatoren
angeordnet sind.
Die aneinander angrenzenden Gehäuseteile sind miteinander so
wie mit den beiden Stromzuführungsbolzen vakuumdicht verlö
tet.
Die Dampfschirme 70 bis 75 sind jeweils zylindrisch ausgebil
det und weisen umgebörtelte Ränder auf. Die jeweils zwei Ke
ramikisolatoren zugeordneten Dampfschirme sind axial gestaf
felt angeordnet, so dass sich untereinander Abstände A1 und
A2 ergeben.
Für das bewegbare Kontaktstück 2 ist ein Schalthub S vorgese
hen, der bei einer Vakuumschaltröhre für 72 kV etwa 40 mm be
trägt.
Die Keramikisolatoren 63 bis 66 weisen den gleichen Durchmes
ser D2 auf und sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
auch untereinander gleich lang. Sie können aber auch unter
schiedliche Längen aufweisen. - Im Vergleich zum Außendurch
messer D1 der Kontaktstücke ist der Innendurchmesser D2 der
Keramikisolatoren kleiner als der Außendurchmesser D1 der
Kontaktstücke plus dem einfachen Schalthub S. - Der Innen
durchmesser D3 der Schaltkammer 67 braucht nicht größer als
der Außendurchmesser D1 der Kontaktstücke plus dem zweifachen
Schalthub S zu sein.
Infolge der zylindrischen Form der Dampfschirme und der Ver
wendung einer bauchigen Schaltkammer ergibt sich eine insge
samt sehr schlanke Röhre, die ein relativ kleines Bauvolumen
aufweist und sich darum ohne großen Aufwand entgasen lässt.
Die das Gehäuse bildenden Metallteile und Keramikisolatoren
können dabei so ausgestaltet und angeordnet werden, dass
sämtliche das Gehäuse der Vakuumschalträume betreffenden Löt
verbindungen in einem einzigen Arbeitsgang hergestellt wer
den, wobei auf die Verwendung eines Pumpstängels zur Entga
sung der Röhre verzichtet werden kann. Dies wirkt sich posi
tiv auf die dielektrische Festigkeit der Röhre aus.
Claims (3)
1. Vakuumschaltröhre
mit einem Gehäuse,
das zwei als Axial-Magnetfeld-Kontakte ausgebildete Kontaktstücke (2, 3) umgibt, die um einen vorgegebenen Schalt hub (S) relativ zueinander axial bewegbar und jeweils mit ei nem Stromzuführungsbolzen versehen sind,
und das einen ersten Keramikisolator (64) und einen koaxi al dazu angeordneten zweiten Keramikisolator (65) gleichen Durchmessers (D2) aufweist, wobei
jeder Keramikisolator einen Stromzuführungsbolzen (4, 5) umgibt und die beiden Keramikisolatoren untereinander stirnseitig über ein als Schaltkammer ausgebildetes, zwi schengefügtes Metallteil (67) vakuumdicht miteinander verbunden sind,
an diesem zwischengefügten Metallteil zylindrische Dampf schirme (70, 73) befestigt sind
und der Innendurchmesser (D2) der Keramikisolatoren klei ner als der Innendurchmesser (D3) der Schaltkammer ist, dadurch gekennzeichnet,
dass sowohl dem ersten (64) als auch dem zweiten (65) Ke ramikisolator jeweils ein weiterer, gleichartiger Kera mikisolator (63, 66) koaxial und unmittelbar benachbart zugeordnet ist,
wobei die beiden einander benachbarten Keramikisolatoren (63, 64; 65, 66) jeweils über ein zwischengefügtes Me tallteil (76, 77) vakuumdicht miteinander verbunden sind, dass an den zwischengefügten Metallteilen (76, 77) je weils ein zylindrischer Dampfschirm (71, 74) befestigt ist und dass alle Dampfschirme (70, 71, 72, 73, 74, 75) mit axia lem Abstand (A1) zueinander angeordnet sind.
das zwei als Axial-Magnetfeld-Kontakte ausgebildete Kontaktstücke (2, 3) umgibt, die um einen vorgegebenen Schalt hub (S) relativ zueinander axial bewegbar und jeweils mit ei nem Stromzuführungsbolzen versehen sind,
und das einen ersten Keramikisolator (64) und einen koaxi al dazu angeordneten zweiten Keramikisolator (65) gleichen Durchmessers (D2) aufweist, wobei
jeder Keramikisolator einen Stromzuführungsbolzen (4, 5) umgibt und die beiden Keramikisolatoren untereinander stirnseitig über ein als Schaltkammer ausgebildetes, zwi schengefügtes Metallteil (67) vakuumdicht miteinander verbunden sind,
an diesem zwischengefügten Metallteil zylindrische Dampf schirme (70, 73) befestigt sind
und der Innendurchmesser (D2) der Keramikisolatoren klei ner als der Innendurchmesser (D3) der Schaltkammer ist, dadurch gekennzeichnet,
dass sowohl dem ersten (64) als auch dem zweiten (65) Ke ramikisolator jeweils ein weiterer, gleichartiger Kera mikisolator (63, 66) koaxial und unmittelbar benachbart zugeordnet ist,
wobei die beiden einander benachbarten Keramikisolatoren (63, 64; 65, 66) jeweils über ein zwischengefügtes Me tallteil (76, 77) vakuumdicht miteinander verbunden sind, dass an den zwischengefügten Metallteilen (76, 77) je weils ein zylindrischer Dampfschirm (71, 74) befestigt ist und dass alle Dampfschirme (70, 71, 72, 73, 74, 75) mit axia lem Abstand (A1) zueinander angeordnet sind.
2. Vakuumschaltröhre nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Innendurchmesser (D2) aller Keramikisolatoren
höchstens gleich dem Außendurchmesser (D1) der Kontaktstü
cke plus dem einfachen Schalthub (S) ist.
3. Vakuumschaltröhre nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Innendurchmesser (D3) des als Schaltkammer ausge
bildeten Metallteiles (67) höchstens gleich dem Außen
durchmesser (D1) der Kontaktstücke plus dem zweifachen
Schalthub (2S) ist.
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