DE10029299C2 - Mehrteilig zusammengesetztes Ventil für Hubkolbenmaschinen - Google Patents
Mehrteilig zusammengesetztes Ventil für HubkolbenmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem mehrteilig zusammengesetzten
Ventil für Hubkolbenmaschinen nach dem Oberbegriff von An
spruch 1, wie es beispielsweise aus der US-PS 2 136 690 als
bekannt hervorgeht.
Die EP 296 619 A1 zeigt ein mehrteilig zusammengesetztes
Leichtbauventil, dessen bauliche Komponenten aus unterschied
lichen Werkstoffen bestehen. Der kegelförmige, massive Ventil
teller soll bevorzugt aus der intermetallischen Phase Titan
aluminid bestehen, wobei auch mehrere Metalle zur Bildung ei
ner ternären intermetallischen Phase vorgesehen werden können.
Als drittes Metall wird eines aus der Gruppe Nickel, Niob,
Wolfram, Vanadium, Mangan und Bor vorgeschlagen. Der Ventil
teller kann aus dem gewählten Werkstoff u. a. durch Präzisions
gießen hergestellt werden. Daneben wird auch Schmieden, Extru
dieren oder isostatisches Heißpressen eventuell in Verbindung
mit einer Wärmebehandlung und einer spangebenden Bearbeitung
erwähnt. Der fertige Ventilteller ist oberseitig mit einer
Sacklochbohrung zur Aufnahme des tellerseitigen Schaftendes
versehen, das in der Sacklochbohrung durch Aufschrumpfen, kalt
Einpressen, Löten, durch eine mechanische Verbindung oder
durch Kombinationen dieser Verbindungstechniken befestigt sein
kann. In einem dort zeichnerisch dargestellten Fall ist die
Leibung der Sacklochbohrung gewellt ausgebildet, wobei die
endseitige Wandung des Schaftrohres unter dem Einfluß von
Druck und örtlicher Erwärmung aufgeweitet werden und sich da
bei formschlüssig in die bohrungsseitigen Wellen einlegen soll.
Für den rohrförmigen Ventilschaft wird als Werkstoff insbeson
dere Chrom-Molybdän-Stahl vorgeschlagen. Mehr beiläufig ist in
diesem Zusammenhang auch erwähnt, daß der Ventilschaft aus dem
gleichen Werkstoff wie der Ventilteller bestehen kann, wobei
in diesem Fall für beide als Werkstoff die Titan-Basislegie
rung Ti-6Al-2Sn-4Zr-2Mo empfohlen wird. Das mit einem kleinen
Zapfen in den rohrförmigen Ventilschaft hineinragende Schaft
endstück stützt sich über eine Schulter am Rohrende ab. Die
Verbindung zwischen Schaftendstück und Ventilschaft kann von
gleicher Art wie die Verbindung zum Ventilteller sein. Als
Werkstoff für das Schaftendstück wird neben einer Keramik vor
allem ein temperaturbeständiger martensitischer Stahl vorge
schlagen.
Nachteilig an dem aus der EP 296 619 A1 bekannten Hohlventil
ist, daß die nicht geschweißte Verbindung zwischen Ventil
schaft und Ventilteller unter den sowohl in thermischer als
auch in mechanischer Hinsicht erheblichen statischen und dyna
mischen Belastungen nicht ausreichend haltbar ist. Es können
Temperaturschwankungen von -20°C bis etwa 900°C auftreten, die
z. T. in kurzer Zeit durchlaufen werden und wobei die hohen
Temperaturen u. U. über lange Zeit wirken können. Zum anderen
ist die Verbindungsstelle zugleich hohen dynamischen und sta
tischen Belastungen auch in Zugrichtung ausgesetzt. Dieses Be
lastungskollektiv kann nach relativ kurzer Betriebsdauer der
Brennkraftmaschine zu einem Lösen der Verbindung zwischen Ven
tilschaft und Ventilteller führen, was für die Brennkraftma
schine einen sofortigen Ausfall und eine völlige Zerstörung zu
Folge haben würde. Deshalb haben sich derartige gebaute, aus
nicht unmittelbar verschweißbaren Komponenten zusammengesetzte
Ventile nach dem Kenntnisstand der Anmelderin in der Praxis
bisher nicht bewährt.
Bei dem aus der EP 898 055 A1 bekannten, dreiteilig zusammen
gesetzten Leichtbauventil bestehen die drei Ventilteile aus
unterschiedlichen Stählen, nämlich aus einem ferritisch-
martensitischen Stahl für das ventiltrieb-seitige Schaftende
und aus einem tiefziehfähigen austenitischen, d. h. bei hohen
Temperaturen korrosionsbeständigen Stahl für den Schaftteil.
Für den Ventilteller wird zwar kein Werkstoff genannt, jedoch
soll das tellerseitig trompetenförmig aufgeweitete Schaftende
am Außenrand des Ventiltellers mit einer Schmelzschweißung
verschweißt werden. Der Ventilteller muß also mit dem au
stenitischen Stahl des Schaftteils ohne weiteres schmelz
schweißbar sein, weshalb anzunehmen ist, daß auch der Ventil
teller funktionsbedingt aus einem bei hohen Temperaturen kor
rosionsbeständigen, also austenitischen Stahl besteht. Der bei
der Schmelzschweißung zugegebene Schweißwerkstoff dient zu
gleich als Panzerungswerkstoff für den tellerseitigen Ventil
sitz. Das axial teilweise hohlgebohrte Schaftende wird durch
eine Reibschweißung mit dem anderen Ende des hohlen Ventil
schaftes verschweißt, wobei der innenseitige Schweißwulst dazu
ausgenutzt wird, die Ventilhöhlung an der Schweißstelle abzu
schließen, um einen ungehinderten Wärmeaustausch bis zum
Schaftende zu unterbinden und die dort am Ventilschaft glei
tenden Öldichtungen thermisch zu entlasten. Hier wird - abge
sehen von den Fertigungsvorteilen einer Reibschweißung - der
bei einer Reibschweißung entstehende Schweißwulst geschickt
für Funktionszwecke des Ventils ausgenutzt.
Nachteilig an dem aus der EP 898 055 A1 bekannten Leichtbau
ventil ist neben dem spezifisch schweren Stahl auch der hohe
Umformgrad des Schaftwerkstoffes, der - selbst wenn man von
einem Rohr als Vorprodukt des Schaftteiles ausgeht - eine
Durchmesseraufweitung etwa auf das sechsfache erfordert, wobei
die Wandstärke nicht - oder höchstens nur unwesentlich - redu
ziert werden und darüber hinaus selbstverständlich auch nicht
einreißen darf. Wird hingegen der Schaftteil - was aufgrund
des Wortlautes der gewürdigten Literaturstelle eher nahelegt
ist - aus einem ebenen Blech durch Tiefziehen hergestellt, so
sind die Umformgrade noch viel höher. Solche hohen Umformgrade
sind prozeßtechnisch nur mit sehr hohem Aufwand beherrschbar
und lassen geringe Produktionskosten nicht erwarten.
Die eingangs genannte US-PS 2 136 690 zeigt u. a. ein mehrtei
lig zusammengesetztes Vollschaftventil, bei dem der Ventilsitz
mit einem verschleißfesten Werkstoff gepanzert ist. Die Panze
rung besteht aus einer vorgefertigten, zentrisch gelochten und
am Außenrand angefasten Scheibe aus einem widerstandsfähigen
und gut wärmeleitenden Verbundwerkstoff. Die Panzerungsscheibe
ragt bis zum Rand des Ventiltellers und bildet die tellersei
tige Dichtfläche. Der Verbundwerkstoff ist durch eine Matrix
aus einem zähen und leitfähigen, vorzugsweise Kupfer enthal
tenden Metall gebildet, in die fein verteilt Partikel eines
extrem harten und widerstandsfähigen Werkstoffs wie z. B. Wolf
ram fest haftend eingelagert sind. Diese Hartpartikel sollen
nicht nur die Matrix schützen, sondern auch eine Zerstörung
der Ventil-Dichtflächen verhindern oder zumindest verzögern.
Bei dem vorbekannten Ventil ist die der Panzerung dienende
Scheibe gemeinsam mit einer brennraumseitig aufgelegten Stütz
scheibe aus herkömmlichen Ventilwerkstoff an das tellerseitige
Ende des Ventilschaftes angenietet, wobei der Schaftwerkstoff
als Niet dient. Zur axialen Abstützung des aus Panzerungs
scheibe und Stützscheibe bestehenden Ventiltellers ist am Ven
tilschaft eine Schulter angeschmiedet. Das tellerseitige Ende
des Ventilschaftes ragt mit einem als Nietschaft dienenden
Zapfen durch die zentrische Öffnung der beiden Scheiben hin
durch, wobei das äußerste Ende dieses Zapfens zu einem in ei
ner Ansenkung der Stützscheibenöffnung sich erstreckenden
Nietsenkkopf umgeformt ist. Zwar ist der Ventilteller aufgrund
der in beiden Wirkrichtungen der Axialkraft - Druck und Zug -
formschlüssig mit dem Ventilschaft verbunden und somit die Fü
gestelle durch die im Motorbetrieb auftretenden thermischen
und mechanischen Belastungen schadlos und dauerhaft belastbar.
Nachteilig an dem vorbekannten Ventil ist jedoch zum einen
sein hohes, auf den Vollschaft zurückzuführendes Gewicht. Der
Vollschaft seinerseits ist durch die Verbindungstechnik be
dingt. Nachteilig ist ferner, daß an den Ventilschaft eine ra
dial relativ breite Schulter angestaucht werden muß, deren ra
diale Breite bei dem im Stand der Technik dargestellten Aus
führungsbeispiel etwa ein drittel des Schaftdurchmessers ent
spricht. Die angestauchte Schulter übernimmt nicht nur die
Funktion einer axialen Abstützung des mehrlagigen, flach
scheibenförmigen Ventiltellers, sondern aufgrund des fließen
den Überganges vom Schaftquerschnitt auf den Schulterumfang
auch die Funktion eines Strömungsleitkörpers auf der umström
ten Oberseite des Ventiltellers.
Aufgabe der Erfindung ist es, das gattungsgemäß zugrundegeleg
te Ventil in der Weise als Leichtbauventil auszugestalten, daß
es sowohl bezüglich seiner einzelnen Komponenten als auch ins
gesamt nicht nur kostengünstig und rationell herstellbar ist,
sondern daß es auch den im Motorbetrieb auftretenden thermi
schen und mechanischen Belastungen dauerhaft standzuhalten
vermag.
Diese Aufgabe wird bei Zugrundelegung des gattungsgemäßen
Leichtbauventils erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Aufgrund der neuartigen Ausgestaltung der Fügestelle zwischen
Ventilteller und Ventilschaft ist es möglich, den Ventilteller
auch an einen hohlen Ventilschaft bezüglich beider Wirk
richtungen der Axialkraft - Druck und Zug - formschlüssig zu
verbinden, so daß die Fügestelle die im Motorbetrieb auftre
tenden thermischen und mechanischen Belastungen schadlos und
dauerhaft zu ertragen vermag. Durch die Verwendung von Rohr
halbzeugen für den Ventilschaft kann der sonst übliche be
trächtliche Aufwand für das Hohlbohren eines zunächst massiven
Ventilschaftes entfallen. Das Erzeugen einer so langen und
schlanken Bohrung - etwa 12 cm lang und etwa 3,5 mm im Durch
messer - in einem zähen Werkstoff ist nämlich zeit- und ko
stenintensiv. Außerdem sind bei Einsatz von Rohrhalbzeugen ge
ringere Wandstärken realisierbar als durch Bohren, was nicht
nur dem Endgewicht des Leichtbauventils zugute kommt, sondern
auch der Wärmeabfuhr im Falle eines z. B. durch Natrium gekühl
ten Ventils. Die gesonderte Fertigung von Ventilteller einer
seits und Ventilschaft andererseits erlaubt diesbezüglich
nicht nur eine jeweils beanspruchungsorientiert gezielte und
optimierte Werkstoffwahl für jedes dieser Teile, sondern es
können auch die für die jeweiligen Teil-Werkstücke optimalen
Halbzeuge und Fertigungsverfahren eingesetzt werden. Die dazu
erforderlichen Füge- und Umformvorgänge sind rationell und
prozeßsicher durchführbar, so daß ein solches mehrteiliges
Leichtbauventil in einer Serienfertigung bei geringen Kosten
herstellbar ist. Es darf ohne weiteres als realistisch angese
hen werden, daß die Herstellungskosten eines erfindungsgemäßen
Leichtbauventils bei höherer Prozeßsicherheit höchstens gleich
hoch, eher geringer sind, als die für die Herstellung eines
herkömmlichen Stahlventils in Vollquerschnitt-Ausführung. Beim
erfindungsgemäßen Leichtbauventil wird der Ventilteller als
kompaktes, flaches Einzelteil gesondert hergestellt, was auch
bei nur schwierig bearbeitbaren oder verarbeitbaren Werkstof
fen problemlos möglich ist. Demgegenüber muß bei der konven
tionellen Ventilproduktion ein T-förmig sperriges Teil mit
einseitiger Massenkonzentration hergestellt werden, was schon
mit einem üblichen Ventilstahl nicht ganz einfach und billig
ist. Es muß nämlich dabei an eine Stange endseitig eine Ver
dickung für den Ventilteller schmiedetechnisch angestaucht
werden, was zumindest bei einer hochproduktiven Massenferti
gung wegen der in engen Grenzen einzuhaltenden Prozeßparameter
prozeßtechnisch nicht ganz einfach zu beherrschen ist und des
halb immer wieder zu Ausschuß führt. Der meßtechnische Überwa
chungsaufwand ist dabei sehr groß. Dieses Anstauchen eines
Tellerrohlings an einen Schaftrohling und die damit einherge
henden Probleme entfallen bei der Herstellung des erfindungs
gemäßen Leichtbauventiles. Im übrigen sind die Teil-Werkstücke
für sich sehr einfach, nämlich stab- bzw. scheibenförmig, aus
gebildet und aufgrund dieser Einfachform für sich einfacher
herstellbar als ein vergleichsweise sperrig T-förmiges und mit
einseitiger Massenkonzentration versehenes Komplett-Ventil.
Der beim erfindungsgemäß ausgebildeten Leichtbauventil zwar
zusätzlich erforderliche Montagevorgang von Schaft und Ventil
teller ist jedoch in allen Phasen prozeßtechnisch einfach und
rationell durchführbar sowie prozeßsicher beherrschbar.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteran
sprüchen entnommen werden; im übrigen ist die Erfindung anhand
mehrerer in den Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
nachfolgend noch erläutert; dabei zeigen:
Fig. 1 eine Schnitt-Ansicht durch bzw. auf ein erstes Ausfüh
rungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgestaltenen
Leichtbauventils,
Fig. 2 eine partielle Schnitt-Ansicht durch bzw. auf ein zwei
tes Ausführungsbeispiel eines Leichtbauventils, bei dem
die Schafterweiterung auf der Flachseite des Ventiltel
lers und im übrigen eine Dehnstrecke zur Kompensation
unterschiedlicher Temperaturausdehnungen zwischen den
verbundenen Bauteilen und/oder zur Aufrechterhaltung
eine axialen Vorspannung zwischen ihnen vorgesehen ist,
Fig. 3a bis 3c drei verschiedene Phasen beim Fügen von Ventil
schaft und Ventilteller durch ein Reibschweißverfahren
und
Fig. 4a bis 4d vier verschiedene Phasen beim Fügen von Ventil
schaft und Ventilteller durch Einpressen und Einschwei
ßen einer Kugel als Stützkörper.
Vorab sei kurz auf die Gemeinsamkeit der verschiedenen, in den
Fig. 1, 2, 3c oder 4d dargestellten Ausführungsbeispiele
von Leichtbauventilen (Bezugszahlen 1 bis 4) für Hubkolbenma
schinen eingegangen. Sie alle sind mehrteilig zusammengesetzt
und weisen einen massiven Ventilteller 10, 10', 10" mit einer
Mittenöffnung 20 zur formschlüssigen Aufnahme des tellerseiti
gen Endes des zugehörigen Ventilschaftes 11, 11', 11", 12, 12'
auf. Am oberseitigen Ende sind die rohrförmigen Ventilschäfte
mit einem Ventilschaftendstück 18 verschlossen, was jedoch nur
in Fig. 1 dargestellt ist. Die genannten Ventilteile sind
dauerhaft miteinander verbunden.
Nachdem die Ventilschäfte und Ventilschaftendstücke aus einem
schweißbaren Werkstoff bestehen, sind diese beiden Teile durch
eine Umfangsnaht 19 miteinander verschweißt, was bevorzugt
durch eine Laserschweißung erfolgt. Auch andere bekannte
Schweißungen oder Hartlötungen sind hier denkbar, z. B. Elek
tronenstrahschweißung. Es ist insbesondere auch eine Reib
schweißung möglich, wobei hierfür allerdings der Übergang vom
Ventilschaftendstück zum rohrförmigen Ventilschaft reib
schweißgerecht, d. h. ohne oder mit einem nur sehr kurzen Zen
trierzapfen oder mit einem rohrförmigen Ansatz, gestaltet sein
müßte. Auswahlkriterien für das einzusetzende Schweißverfahren
ist zum einen die Prozeßsicherheit des Verfahrens und der
Schweißqualität, die Automatisierbarkeit des Schweißverfahrens
und die stückbezogenen Produktionskosten.
Unabhängig von der Verwendung des Leichtbauventils als ther
misch weniger belastetes Einlaßventil oder als thermisch höher
belastetes Auslaßventil sind zumindest das obere Ende des Ven
tilschafts und das Ventilschaftendstück thermisch nicht extrem
belastet. Deshalb ist die Verbindung zwischen diesen beiden
genannten Teilen als weniger kritisch anzusehen. Hier treten
im wesentlichen hohe mechanische, dynamische Belastungen durch
das rasche periodische Öffnen und Schließen des Ventils auf.
Bei "gebauten" Ventilen anderer Ausgestaltung haben sich be
kannte Schweißtechniken am oberen Ventilschaftende bewährt und
können auch bei der vorliegenden Leichtbauform durchaus er
folgversprechend eingesetzt werden. Auch sind an dieser Stelle
die für die Verwendung in Ventilen bekannte Stähle mit Erfolg
einsetzbar.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß der Hohlraum von
Leichtbauventilen häufig mit einem Kühlmedium, vorzugsweise
mit Natrium, partiell gefüllt wird, zumindest wenn sie als
thermisch stärker beanspruchte Auslaßventile eingesetzt wer
den. Auf diese Kühlmittelfüllung kommt es jedoch vorliegend
nicht wesentlich an, weshalb nachfolgend nicht weiter darauf
eingegangen zu werden braucht. Nachdem bei dem erfindungsgemäß
ausgebildeten Leichtbauventil das Verschließen der tellersei
tigen Öffnung des rohrförmigen Schaftendes zusammen mit dem
Montagevorgang von Teller und Schaft, also in einem relativ
frühen Stadium der Fertigstellung des Leichtbauventils er
folgt, das Kühlmittel gegebenenfalls jedoch in einem möglichst
späten Fertigungsstadium eingebracht werden soll, wird man
zweckmäßigerweise das Kühlmittel am tellerabgewandten Schaft
ende einführen und das Ventilendstück 18 als letztes Teil in
das entstehende Leichtbauventil einfügen. Auf eine Besonder
heit der vorliegenden Erfindung sei im übrigen in diesem Zu
sammenhang besonders hingewiesen: Die Erfindung ermöglicht oh
ne weiteres die Herstellung eines natrium-gekühlten Keramik
tellerventils, was nach Wissen der Anmelderin absolut unge
wöhnlich ist.
Für den Ventilschaft eines thermisch stärker beanspruchten
Auslaßventils wird z. B. als duktiler Werkstoff ein hochwarmfe
ster Chrom/Nickel-Stahl empfohlen. In diesem Zusammenhang wird
vor allem an einen Ventilstahl mit der Bezeichnung 1.4571 oder
X6CrNiMo_17_12_2 gedacht, der aus 0,06 Gew.-% Kohlenstoff, 17 Gew.-%
Chrom, 12 Gew.-% Nickel, 2 Gew.-% Molybdän und Rest Ei
sen besteht.
Für ein thermisch weniger stark beanspruchtes Einlaßventil
wird als Schaftwerkstoff ein korrosionsbeständiger Stahl emp
fohlen, z. B. ein Stahl (A) mit der Bezeichnung 1.4006 oder
X10Cr13, ein Stahl (B) mit der Bezeichnung 1.4113 oder
X6CrMo171 oder ein Stahl (C) mit der Bezeichnung 1.4301 oder
XBCrni18_10. Die genannten Stähle sind Eisenbasislegierungen,
die im wesentlichen folgende Gehalte an Nicht-Eisen-Komponenen
in Gewichtsprozent haben:
Stahl (A): 0,10% Kohlenstoff, 13% Chrom.
Stahl (B): 0,06% Kohlenstoff, 17% Chrom, 1% Molybdän.
Stahl (C): 0,08% Kohlenstoff, 18% Chrom, 10% Nickel.
Stahl (A): 0,10% Kohlenstoff, 13% Chrom.
Stahl (B): 0,06% Kohlenstoff, 17% Chrom, 1% Molybdän.
Stahl (C): 0,08% Kohlenstoff, 18% Chrom, 10% Nickel.
Diese Werkstoffempfehlungen gelten im Prinzip auch für das
Ventilendstück 18, wobei hier in der Tendenz ein thermisch
zwar weniger stark, dafür aber tribologisch stärker bean
spruchbarer Werkstoff zu wählen ist, beispielsweise der kon
ventionelle Ventilstahl X45CrSi9_3 mit 0,45 Gew.-% Kohlen
stoff, 9 Gew.-% Chrom, 3 Gew.-% Silizium und Rest Eisen.
Kritischer als die bereits erwähnte Verbindung der Ventilteile
im Bereich des Schaftendes ist die Werkstoffwahl und die Ver
bindung der Teile des "gebauten" Ventils im Bereich des Ven
tiltellers 10, weil dieser Bereich zusätzlich erheblichen
thermischen und in soweit auch stark wechselnden Belastungen
ausgesetzt ist, insbesondere wenn das Leichtbauventil als
thermisch höher beanspruchtes Auslaßventil eingesetzt werden
soll. Aus diesem Grund sind für den unteren Teil des Leicht
bauventils mehrere Varianten - z. T. im Zusammenhang mit Bil
derfolgen für Fügeverfahren - dargestellt, auf welche Ventil
varianten nachfolgend näher eingegangen werden soll.
Zunächst seien vorab die Übereinstimmungen der verschiedenen
Ausführungsbeispiele erläutert: Die erfindungsgemäße Fügetech
nik des "gebauten" Leichtbauventils schafft eine Freizügigkeit
bezüglich der Werkstoffauswahl, insbesondere hinsichtlich des
Ventiltellers 10, 10', 10". Es kann sich dabei um einen nicht
schweißbaren Werkstoff oder um einen solchen handeln, der
nicht mit dem Werkstoff des Ventilschafts verschweißbar ist.
Auf die Werkstoffauswahl gehen die verschiedenen, zeichnerisch
dargestellten Ausführungsbeispiele nicht ein, weshalb die für
den Ventilteller in Frage kommenden Werkstoffe hier näher auf
geführt werden sollen. Zunächst kommt grundsätzlich auch Ven
tilstahl für den Ventilteller in Betracht. In diesem Zusammen
hang sei für den Ventilteller eines thermisch höher bean
spruchten Auslaßventils ein Ventilstahl (E) mit der Bezeich
nung X50CrMnNiNb21_9 oder 1.4882 und für ein Einlaßventil ein
Ventilstahl (F) mit der Bezeichnung X45CrSi9_3 oder 1.4718 er
wähnt, die sich - abgesehen von Eisen - folgendermaßen zusam
mensetzen (Angaben in Gewichtsprozent):
Stahl (E): 0,5% C, 21% Cr, 9% Mn, 4% Ni, je 2% Nb und W.
Stahl (F): 0,45% Kohlenstoff, 9% Chrom, 3% Silizium.
Stahl (E): 0,5% C, 21% Cr, 9% Mn, 4% Ni, je 2% Nb und W.
Stahl (F): 0,45% Kohlenstoff, 9% Chrom, 3% Silizium.
Daneben ist es für thermisch weniger stark beanspruchte Ein
laßventile denkbar, den Ventilteller aus einer Titan-Basisle
gierung herzustellen. Alle die bisher genannten Werkstoffe
sind nicht nur umformbar, spangebend bearbeitbar und schweiß
bar, sondern auch in allen möglichen Halbzeugformen lieferbar.
Titan-Basislegierungen sind überdies gießbar.
Die Verwendung von Stahl für den Ventilteller ist trotz seines
vergleichsweise hohen spezifischen Gewichts sowohl unter Ge
wichts- als auch unter Fertigungsaspekten durchaus erwägens
wert. Die Gewichtseinsparung wird bei der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung eines Leichtbauventils dann allein durch den
hohlen Ventilschaft erreicht, was auch schon beachtlich ist.
Fertigungsmäßig ist aber bei Stahl/Stahl-Ausführung des gebau
ten Leichtbauventils von Vorteil, daß durch diese Technologie
nicht nur das prozeßtechnisch problematische und kostspielige
Stauchen des Ventiltellers, sondern auch das kostenträchtige
und zeitraubende Längsbohren des Ventilschaftes entfällt. Diese
Vorteile gelten zwar auch für alle anderen Tellerwerkstof
fe, zeigen sich aber eben auch bei Stahl als Tellerwerkstoff.
Neben den erwähnten Werkstoffen ermöglicht die erfindungsgemä
ße Ausgestaltung der Leichtbauventile vor allem die Wahl von
thermisch und mechanisch hoch belastbaren Leichtbauwerkstof
fen, die entweder nicht schweißbar oder nicht oder nur mit un
verhältnismäßig hohem Aufwand umformbar sind. In diesem Zusam
menhang seien Keramik, insbesondere Siliziumcarbid (SiC), so
wie die intermatallische Phase Titanaluminid (TiAl) erwähnt.
Diese Werkstoffe sind im Sinterverfahren oder im Feingußver
fahren endformnah zu Formkörpern verarbeitbar. Abgesehen von
dem erfreulich geringen spezifischen Gewicht (SiC ca. 3,1 g/cm3;
TiAl ca. 3,6 g/cm3) dieser hochfesten und temperaturbe
ständigen Leichtbaustoffe bieten sie auch den Vorteil einer
extremen Verschleißbeständigkeit, so daß bei Ventiltellern aus
diesen Stoffen auf eine Panzerung des tellerseitigen Ventil
sitzes verzichtet werden kann. Eine solche Panzerung wäre bei
den heutigen Erwartungen bezüglich der Ventil-Lebensdauer bei
Stahl-Tellern oder solchen aus einer Titanlegierung erforder
lich. Dieser Panzerungsvorgang ist aufgrund des aufzutragenden
Werkstoffes und der prozeßsicher auftragbaren Werkstoffmengen
nur sehr zeitraubend und nur mit vergleichsweise hohen Kosten
durchführbar. Keramikventile würden über diesen Kostenvorteil
bei der Fertigung aufgrund ihrer besonders hohen Verschleißbe
ständigkeit auch noch den späteren Gebrauchsvorteil bieten, daß
bei Motoren mit manuell einstellbarem Ventilspiel - heute
überwiegend Motoren für Lastwagen, Busse oder Baumaschinen -
die Spieleinstell-Intervalle deutlich vergrößert werden könn
ten oder daß bei Motoren mit selbsttätigem Ventilspielaus
gleich - heute überwiegend Motoren für Personenwagen - die
nicht ganz billigen und zahlreichen Spielausgleichselemente
(meist vier Stück je Zylinder) u. U. entbehrlich sind und ein
gespart werden könnten.
Die zur Befestigung des Ventilschaftes dienende, weitestgehend
zylindrische Mittenöffnung 20 des Ventiltellers geht axial
durch den ganzen Ventilteller 10, 10', 10" hindurch. Soweit
die Ventilteller endformnah im Sinterverfahren oder im Fein
gußverfahren hergestellt werden, ist die Mittenöffnung 20 im
Ventilteller zumindest angenähert zylindrisch ausgebildet und
diesbezüglich im Sinne eines gußtechnischen Anzuges leicht ko
nisch ausgebildet, wobei sich die Konizität der Mittenöffnung
zur Flachseite 22 hin verjüngt. Am schaftseitigen Ende ist die
Mittenöffnung durch eine rotationssymmetrische, achssenkrechte
Schulter 21 begrenzt, an der der Ventilschaft mit einem Bund
druckübertragend anliegt. Auf der vom Ventilschaft abgewandten
Brennraumseite 22 des Ventiltellers ist am Ende der Mittenöff
nung eine rotationssymmetrische Begrenzungskontur vorgesehen,
die bei den dargestellten Ausführungsbeispielen als eingesenk
te Erweiterung in Form eines Konus 23 (Fig. 1 oder 3a-3c)
oder tulpenförmig (Vertiefung 23", Fig. 4a-4d) ausgebildet
ist. Bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die
brennraumseitige Begrenzungskontur der Mittenöffnung lediglich
als Kantenverrundung 23' ausgebildet.
Der in die Mittenöffnung 20 unter radialer Vorspannung einge
steckte rohrförmige Ventilschaft besteht - wie erwähnt - aus
einem korrosionsbeständigen, duktilen und schweißbaren Werk
stoff. Er weist seinerseits einen die Einstecktiefe begrenzen
den, an der tellerseitigen Schulter 21 anliegenden, achssenk
rechten Bund oder eine axial am Schaft fixierte Buchse mit ei
ner achssenkrechten Stirnseite 25 auf. Hierauf soll weiter un
ten im Zusammenhang mit den einzelnen Figuren noch näher ein
gegangen werden.
Das tellerseitige Ende des in die Mittenöffnung 20 eingesteck
ten Ventilschaftes ist am brennraumseitigen Ende der Mitten
öffnung in einer die Erweiterung formschlüssig ausfüllenden
oder die Flachseite 22 übergreifenden Weise aufgeweitet, der
art daß der Ventilschaft gegen axiales Herausziehen aus dem
Ventilteller formschlüssig gesichert ist. Durch Einschweißen -
u. U. kommt auch ein hartes Einlöten in Betracht - eines form
angepaßten, metallenen Stützkörpers 27 in das aufgeweitete En
de des rohrförmigen Ventilschaftes ist die Aufweitung in ihrer
Form dauerhaft stabilisiert und der rohrförmige Ventilschaft
tellerseitig gasdicht verschlossen. Durch eine solche Verbin
dungstechnik wird der Ventilteller 10 formschlüssig am Ventil
schaftende dauerhaft befestigt, wobei die Befestigung sowohl
in thermischer als auch in mechanischer Hinsicht ohne weiteres
dynamisch stark belastet werden kann.
Bei diesem Fügen und Befestigen der Teile werden nur prozeß
technisch unproblematische, d. h. sicher beherrschbare sowie
rasch, einfach und kostengünstig durchführbare Verfahrens
schritte eingesetzt, nämlich ein Steck- und Einpreßvorgang
(Schaftende in Mittenbohrung), ein Reibschweißvorgang, eine in
der Reibschweißmaschine integrierte Drehoperation (Fig. 3a-
3c) oder ein lokal eng begrenztes Erwärmen, ein Einpressen ei
ner Kugel in ein Rohr und ein Laserschweißvorgang (Fig. 4a-
4d). Hierauf soll weiter unten im Zusammenhang mit den einzel
nen Ausführungsbeispielen der Herstellungsverfahren noch ein
mal eingegangen werden.
Abgesehen von den bereits erwähnten Vorteilen, nämlich freie
und jeweils gesonderte Wahl des Werkstoffs für die beteiligten
Teilwerkstücke, Reduzierung des Fertigungsaufwandes und pro
zeßsicher beherrschbare, einfache Fügetechniken bietet die er
findungsgemäße Ausgestaltung des Leichtbauventils den weiteren
Vorteil eines ungestörten Werkstoffverlaufes des Ventilschaf
tes im Bereich des Überganges vom Schaft in den Ventilteller.
Insbesondere ist an dieser festigkeitsmäßig etwas kritischen
Übergangsstelle keine Schweißverbindung angeordnet. Vielmehr
ist die im Zusammenhang mit der Verbindung von Schaft und Tel
ler vorgesehene Schweißnaht an einer für die Festigkeit des
Gesamtbauteiles völlig unkritischen Stelle vorhanden, nämlich
im Bereich der Flachseite des Ventiltellers.
Zur weiteren Verbesserung der dynamischen Belastbarkeit der
Verbindung ist in den Ventilschaft eine Dehnstrecke 29 inte
griert, die unterschiedliche Temperaturausdehnungen zwischen
dem Ventilschaft einerseits und dem Ventilteller 10 anderer
seits kompensiert und/oder die eine axiale Vorspannung zwi
schen beiden Teilen zumindest teilweise aufrecht erhält. Auch
hierauf soll weiter unten im Zusammenhang mit den einzelnen
Ausführungsbeispielen näher eingegangen werden.
Nachdem die Gemeinsamkeiten der verschiedenen, abgebildeten
Ausführungsbeispiele vorgestellt wurden, sollen die Figuren
bezüglich des übrigen Offenbarungsgehaltes nachfolgend jeweils
für sich erläutert werden.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Leichtbauventil 1 ist der
Bund 24 des Ventilschaftes 11 durch spangebendes Abtragen ei
ner größeren Wanddicke herausgearbeitet - Materialzugabe 28.
Dieser Bund liegt druckübertragend an der tellerseitigen
Schulter 21 an. Die zunächst zylindrische Mittenöffnung 20 des
Ventiltellers erweitert sich am Ende konisch zur Flachseite 22
hin. In diese konische Erweiterung 23 greift das entsprechend
aufgeweitete Ende des rohrförmigen Schaftes 11 formschlüssig
hinein. Die Aufweitung 26 des Schaftendes ihrerseits ist durch
einen konischen Stützkörper 27 in ihrer Form stabilisiert, der
mittels einer der konischen Form der gegenseitigen Berührungs
fläche folgenden Ringschweißung 41 in der Aufweitung stoff
schlüssig fixiert ist. Die Dehnstrecke 29 zur Kompensation un
terschiedlicher Temperaturdehnungen und Aufrechterhaltung ei
ner axialen Vorspannung ist bei diesem Ausführungsbeispiel auf
die kurze Einstecklänge des Schaftes 11 innerhalb der Mit
tenöffnung 20 beschränkt.
In Fig. 2 sind im oberen Teil links und rechts zwei verschie
dene Varianten eines Ventilschaftes 12 bzw. 12' und somit zwei
verschiedene Leichtbauventile 2, 2' dargestellt, die jedoch im
Tellerbereich und bezüglich der Befestigung miteinander über
einstimmen.
Beim Leichtbauventil 2 nach Fig. 2 (linke Schaftvariante) ist
an den Ventilschaft 12 ein Absatz 24' angearbeitet, der jedoch
gegenüber der Einbaulage der Axialposition der tellerseitigen
Schulter 21 axial zurückversetzt ist. Auf den Ventilschaft 12
ist eine Dehnbüchse 33 von entsprechender Länge spielfrei auf
geschoben, deren Stirnseite 25 die Funktion des druckübertragenden
Bundes übernimmt. Der Ventilteller 10' bzw. dessen
Schulter 21 stützen sich also mittelbar unter Zwischenfügung
der Dehnbüchse 33 an dem Absatz 24' des Ventilschaftes 12 ab.
Durch die Dehnbüchse und den konzentrisch in ihr steckenden,
endseitigen Teil des Ventilschaftes ist eine "gefaltete"
Dehnstrecke 29' von größerer Länge gebildet. Durch die Länge
der Dehnbüchse 33 kann die Länge der Dehnstrecke 29' beein
flußt werden.
Die in Fig. 2 in der rechten Bildhälfte dargestellte Variante
eines Ventilschaftes 12' (Leichtbauventil 2') stellt eine Wei
terentwicklung des links in Fig. 2 gezeigten Schaftes 12 in
soweit dar, als für diesen Ventilschaft 12' als Ausgangsmate
rial ein zunächst glattes Rohr verwendet wird, auf das zur
Schaffung der Funktion eines Bundes - Stirnseite 25 - außen
seitig an einer definierten Axialposition mittels Ringschweiß
naht 34 eine Dehnbüchse 33' angeschweißt ist. Dadurch wird -
ähnlich wie bei der in Fig. 2 linksseitig dargestellten Vari
ante - ebenfalls eine relativ lange, "gefaltete" Dehnstrecke
29' gebildet.
Der untere Teil von Fig. 2 ist einheitlich für beide Schaft
varianten; dort ist ein Ausführungsbeispiel zur formschlüssi
gen Befestigung des Ventilschaftes 12, 12' am Ventilteller 10'
gezeigt. Und zwar ist die endseitig auf der Brennraumseite 22
angeordnete, rotationssymmetrische Begrenzungskontur der Mit
tenöffnung 20 des Ventiltellers 10' lediglich durch eine Kan
tenverrundung 23' des Übergangs von der Bohrungsleibung in die
Flachseite 22 gebildet. Das zunächst über die Flachseite 22
überstehende Ende des in die Mittenöffnung eingesteckten Ven
tilschaftes ist über die Kantenverrundung und die Flachseite
napfartig aufgeweitet. In diese Aufweitung 26' des Schaftendes
ist ein scheibenartiger Stützkörper 27' eingelegt und am Um
fang mit der Wandung der Aufweitung durch eine Ringschweißnaht
41' verschweißt. Bei dieser Ausgestaltung der Befestigung des
Ventilschaftes am Ventilteller ist außerhalb desselben ein an
der Flachseite 22 anliegender, langzeitstabiler Kopf, beste
hend aus der napfförmigen Aufweitung 26' und dem eingeschweißten
Stützkörper 27', gebildet, der den Ventilschaft gasdicht
verschließt und das Schaftende formschlüssig und dynamisch
stabil am Ventilteller fixiert. Diese Befestigungsart sei hier
jedoch nur beiläufig und der Vollständigkeit halber erwähnt,
weil die anderen, im Ventilteller versenkt liegenden Befesti
gungen nicht nur platzsparender, sondern auch leichter sind
und deshalb bevorzugt empfohlen werden.
Nachfolgend sollen noch anhand der Bilderfolgen der Fig. 3a
bis 3c bzw. Fig. 4a bis 4d zwei verschiedene Verfahren zur
Befestigung des Ventiltellers am Ventilschaft erläutert wer
den, wobei die Ausgestaltung des Leichtbauventiles 3 bzw. 4
selber sich jeweils eng an das Vorbild des Leichtbauventiles 1
nach Fig. 1 anlehnt. Diese beiden Verfahrensbeispiele zeigen
zwei unterschiedliche, rasch durchführbare Schweißverfahren
zum Fixieren des Stützkörpers in der schaftseitigen Erweite
rung, nämlich das Reibschweißen (Fig. 3a bis 3c) oder das
Laserschweißen (Fig. 4a bis 4d). Lediglich der Vollständig
keit halber sei auch das harte Einlöten des Stützkörpers in
die schaftseitige Erweiterung erwähnt, wobei das Einlöten ge
genüber dem Einschweißen jedoch weder unter Fertigungsaspekten
noch bezüglich der Haltbarkeit vorteilhaft im Vergleich zum
Schweißen ist.
Im Zusammenhang mit den beiden zeichnerisch in verschiedenen
Phasen angedeuteten Verfahrensvarianten sei erwähnt, daß die
beiden darin für die erforderlichen Fügevorgänge eingesetzten
Schweißverfahren - Reibschweißen bzw. Laserschweißen - jeweils
hochrationelle Schweißverfahren sind, die sich gut in eine
Massenfertigung integrieren lassen und die auch mit hoher Pro
zeßsicherheit beherrschbar sind. Der Vollständigkeit halber
sei noch erwähnt, daß zur Erhöhung der Produktivität Sonderma
schinen eingesetzt werden können, die in Rundtakt- (stehend)
oder in Revolverbauart (liegend) ausgebildet sein können. Die
se weisen verschiedene Arbeitsstationen auf, die um eine Mit
tenachse herum angeordnet sind. Durch solche hochproduktiven
Sondermaschinen lassen sich nicht nur die Nebenzeiten wie Ein
spannen oder Entnehmen des Werkstückes, sondern auch andere
notwendige Vorgänge wie Abdrehen des Stangenmaterials (Fig.
3b), Erwärmen des Schaftendes (Fig. 4a) oder Einpressen einer
Kugel (Fig. 4c) in den unterschiedlichen Arbeitsstationen
gleichzeitig mit anderen Arbeitsoperationen durchführen und so
die Taktzeit insgesamt deutlich reduzieren.
Bei dem durch die Bilderfolge der Fig. 3a bis 3c veran
schaulichten Verfahren wird ein Reibschweißverfahren einge
setzt. Demzufolge muß man sich die Teile in einer Reibschweiß
maschine eingespannt vorstellen. Auf der einen Seite - in den
Fig. 3a bis 3c links dargestellt - ist der Ventilschaft 11'
mit dem endseitig unter radialer Vorspannung aufgesteckten
Ventilteller 10 als vormontiertes Teil in ein drehbar gelager
tes und drehantreibbares, aber axial feststehendes Ventil-
Spannfutter eingespannt. Axial gegenüberliegend und koaxial
fluchtend dazu - in den Fig. 3a bis 3c rechts dargestellt -
ist ein stangenförmiges Rundmaterial (Stützmaterial-Stange 36)
in ein nicht drehbares Stangen-Spannfutter 35 eingespannt,
welches aber axial mit vorgebbarer Kraft und vorgebbarem Hub
verschiebbar ist. Das im Ausgangszustand mehrere Meter lange
Stangenmaterial besteht aus einem mit dem Werkstoff des Ven
tilschaftes ähnlichen oder u. U. sogar übereinstimmenden Werk
stoff. Die nach rechts jenseits des Stangen-Spannfutters über
stehende Stützmaterial-Stange 36 muß durch mehrere, axial be
abstandete Lünetten so abgestützt werden, daß die Stützmateri
al-Stange beim Abtrennen des fertigen Werkstücks vom Vorrats
material 36 durch eine spanabhebende Drehoperation bei geöff
netem Stangen-Spannfutter mit dem Werkstück annähernd unwucht
frei mitlaufen kann. Zur Bewerkstelligung der genannten Dreho
peration sind in der Reibschweißmaschine ferner zwei separate
Werkzeugschlitten integriert, die die von ihnen jeweils getra
genen Drehwerkzeuge (Abstech-Drehmeißel 37 und Formdrehmeißel
37') exakt nach einem voreingebbaren Bewegungsprogramm automa
tisiert verfahren können.
Bei dem in den Fig. 3a bis 3c dargestellten Verfahrensbei
spiel ist für einen neuen Schweißvorgang an das werkstück-zu
gekehrte Ende der Stützmaterial-Stange 36 ein kurzer Zentrierzapfen
angearbeitet, der dem Innendurchmesser des Ventilschaf
tes 11' entspricht. Das in die Mittenöffnung 20 des Ventiltel
lers eingesteckte Ventilschaftende steht an der Flachseite 22
axial um ein gewisses Maß über. Dieser Überstand dient als Mo
dellierwerkstoff zum Auffüllen der in den Ventilteller axial
eingesenkten, konischen Erweiterung 23 der Mittenöffnung.
Zum Reibschweißen wird das vorbereitete Ende der vom Stangen-
Spannfutter 35 verdrehfest aber axialbeweglich gehaltenen
Stützmaterial-Stange 36 axial in das ortsfest rotierende Ende
des Ventilschaftes 11' mit zunächst noch mäßiger Axialkraft
eingepreßt, wobei der nahe der Kontaktzone liegende Werkstoff
beider Teile sich reibungsbedingt erwärmt und dabei erweicht -
Zustand gemäß Fig. 3a. Unter der axialen Anpreßkraft gibt vor
allem das erweichte rohrförmige Ende des Ventilschaftes nach,
weil hier massebedingt die Erwärmung und Erweichung stärker
ist als auf Seiten der Stützmaterial-Stange 36, die axial et
was weniger nachgibt. Bei dem axialen Nachgeben wird die zu
nächst stufenförmig ausgebildete Kontaktzone der Teile mehr
und mehr in eine konische Verlaufsform verwischt und dabei der
Werkstoff des rohrförmigen Schaftendes gestaucht und vor allem
radial nach außen gedrängt, wobei die konische Erweiterung 23
zumindest partiell ausgefüllt wird. Ist dann eine für das
Schweißen geeignete Temperatur und in der Kontaktzone der Tei
le ein teigiger Zustand erreicht, so wird der rotierende Ven
tilschaft sehr rasch stillgesetzt und zugleich die Axialkraft
erhöht und die Stützmaterial-Stange um einen gewissen Axialhub
in den Ventilschaft hineingepreßt. Dabei verschweißen die Tei
le an der Kontaktzone innig miteinander. Zugleich wird die ko
nische Erweiterung 23 durch das radial verdrängte Material un
ter Bildung einer Aufweitung des Schaftendes und eines einge
schweißten Stützkörpers 27" vollständig ausgefüllt - Zustand
gemäß Fig. 3b.
Allgemein gilt für das Reibschweißen, daß ein Reibschweißvor
gang zum einen in sehr kurzer Taktzeit durchführbar ist, daß
zum anderen durch das Reibschweißen sehr unterschiedliche Paa
rungen von Werkstoffen zuverlässig verbunden werden können und
daß vor allem - wenn einmal die auf einen konkreten Anwen
dungsfall bezogenen Prozeßparameter durch vorherige Optimie
rungsversuche gefunden und an der Reibschweißmaschine einge
stellt sind - dieser Schweißvorgang mit hoher Zuverlässigkeit
und Prozeßsicherheit auch bezüglich der Schweißqualität und
der Maßhaltigkeit der Fügestelle reproduziert werden kann.
Beim Reibschweißvorgang wird das Ventilschaftende sehr schnell
auf Schweißtemperatur angewärmt, wobei die Wärme u. a. auch in
die Rohrwandung des in der Mittenöffnung steckenden Ventil
schaftendes hineinfließt, so daß auch dieser Teil des Ventil
schaftes auf relativ hohe Temperaturen erwärmt wird. Demgegen
über bleibt der vom Ventilschaft durch einen Fügespalt ge
trennte Ventilteller relativ kühl, weil der Fügespalt eine
Barriere für den Wärmefluß darstellt. Nach Beendigung der
Reibschweißung ist also das Ventilschaftende sehr heiß, woge
gen der Ventilteller vergleichsweise kühl ist. Durch die Ab
kühlung nach dem Schweißen schrumpft das Ventilschaftende
thermisch, wodurch sich in der Fügestelle eine hohe axiale
Vorspannung aufbaut, was im Sinne eines sicheren Festhaltens
des Ventiltellers am Schaftende trotz unterschiedlicher Erwär
mungen und/oder unterschiedlicher Temperaturdehnungen der be
teiligten Fügepartner durchaus erwünscht ist. Diese axiale
Vorspannung zwischen Ventilteller und Schaftende kann dadurch
noch erhöht werden, daß der Ventilteller während des Reib
schweißens in der Spannvorrichtung unter hoher axialer Drucks
pannung gehalten wird.
Nach Fertigstellung der Reibschweißverbindung muß die Stützma
terial-Stange noch von dem entstandenen Leichtbauventil 3 ab
getrennt werden, was durch die in die Reibschweißmaschine in
tegrierten Drehwerkzeuge bzw. die zugehörigen Werkzeugschlit
ten erfolgt, wobei die in Fig. 3b strichpunktiert angedeutete
Kontur spanabhebend erzeugt wird. Für diese Drehoperation wird
das Stangen-Spannfutter 35 geöffnet und axial von dem Ventil
teller weggerückt, so daß die Schweißstelle frei liegt und für
die Drehwerkzeuge 37, 37' zugänglich ist. Dieses Freigeben der
Schweißstelle und In-Bereitschaft-Fahren der Drehmeißel geht
sehr rasch vor sich, so daß die Drehoperation noch vor einem
Abkühlen der Schweißstelle einsetzen kann. Dadurch wird die
Prozeßwärme des Schweißvorganges, also ein gewisser Erwei
chungszustand des Materials, für die Drehoperation ausgenützt,
was zum einen einen erheblich höheren Vorschub als bei kaltem
Werkstoff und somit kürzere Drehzeiten ermöglicht und was zum
anderen höhere Standzeiten für die Schneiden der Drehmeißel
eröffnet.
Das in diesem Stadium (Fig. 3b) aus Ventilschaft 11', Ventil
teller 10 und Stützmaterial-Stange 36 bestehende Zwischen-
Werkstück wird von dem drehantreibbaren und axial ortsfesten
Ventil-Spannfutter in Drehung versetzt, wobei die mitrotieren
de Stützmaterial-Stange in den erwähnten Lünetten gehalten
ist. Durch den Abstech-Drehmeißel 37 wird zunächst der Umfang
eines neuen Zentrierzapfens am neuen Ende der Stützmaterial-
Stange bearbeitet und anschließend in einem axial benachbart
liegenden Radialhub des Abstech-Drehmeißels die Stützmaterial-
Stange von dem Leichtbauventil getrennt, wobei zunächst ein
kantiger Stumpf im Zentrum der Flachseite 22 zurückbleibt. Die
vom Ventil-Werkstück getrennte Stützmaterial-Stange wird wie
der in dem Stangen-Spannfutter festgeklemmt, wobei - z. B. un
ter Mitwirkung eines der Drehwerkzeuge - eine definierte Axi
alposition des bearbeiteten Stangenendes herbeigeführt wird.
Der zentrisch an der Flachseite des Ventiltellers zurückge
bliebene Stumpf kann durch den Formdrehmeißel 37' linsenförmig
überdreht werden - Zustand gemäß Fig. 3c. Das fertige Leicht
bauventil 3 kann der Reibschweißmaschine entnommen und eine
neue vormontierte Einheit eingesetzt werden, so daß ein neuer
Reibschweißvorgang beginnen kann.
Der Vollständigkeit halber sei noch eine Variante des vorauf
gehend geschilderten Verfahrens erwähnt. Und zwar ist es denk
bar, anstelle einer langen Stützmaterial-Stange nacheinander
für jeden Reibschweißvorgang jeweils einen neuen kurzen Roh
ling für einen Stützkörper in das Stangen-Spannfutter 35 ein
zusetzen, wobei die Länge dieses Stützkörper-Rohlings ausrei
chend groß sein muß, um ihn sicher im Spannfutter festhalten
und die aufzubringenden Axialkräfte schlupffrei übertragen zu
können. Die aus Gründen des sicheren Festspannens erforderli
che Überlänge des Rohlings kann nach dem Reibschweißen wie in
dem oben geschilderten Verfahren mit dem Abstech-Drehmeißel 37
vom Ventil-Werkstück in einer Drehoperation abgetrennt und der
zurückbleibende Stumpf mit dem Formdrehmeißel 37' linsenförmig
überdreht werden.
In den Fig. 4a bis 4d sind vier Phasen eines weiteren Füge
verfahrens für ein zusammengesetztes Leichtbauventil 4 darge
stellt, bei dem ein kugelförmiger Stützkörper 27''' verwendet
wird und dementsprechend die im Ventilteller 10" bzw. in der
Mittenöffnung 20 endseitig angebrachte Erweiterung 23" tulpen
förmig mit einem zunächst kugelförmigen und einem axial an
schließenden zylindrischen Abschnitt ausgebildet ist. Statt
des Zylinders ist hier auch eine leicht konische Erweiterung
denkbar. Das in die Mittenöffnung unter radialer Vorspannung
eingesteckte Ende des Ventilschaftes 11" steht gegenüber der
Flachseite 22 des Ventiltellers etwas zurück und ist zur bes
seren Einführung und Zentrierung der Kugel 27''' nach innen ko
nisch angesenkt.
Die Vorrichtung zur Ausübung des Fügeverfahrens nach der Bil
derfolge der Fig. 4a bis 4d ist im Prinzip eine Laser
schweißmaschine, in die eine kleine, automatisierbare Presse
integriert ist oder umgekehrt eine Presse mit integrierter La
serschweißeinrichtung. In einem Tisch der Vorrichtung ist ein
drehantreibbares Spannfutter zur stehenden Aufnahme einer vor
montierten, aus Ventilschaft 11" und Ventilteller 10" beste
henden Werkstückeinheit angeordnet, in welchem dieses bei de
finierter Axialposition und axial formschlüssiger Abstützung
gehaltert wird. Durch das Spannfutter brauchen während des Fü
gevorganges keine großen Drehmomente übertragen zu werden,
weshalb hier eine einfache elastische Klemmung des Ventil
schaftes bei genauer Zentrierung in Betracht kommen kann. Zur
Steigerung der Produktivität ist auch die Verwendung eines
Folgewerkzeuges mit mehreren Arbeitsstationen in der verfah
rensausübenden Vorrichtung oder eine Rundtaktmaschine denkbar.
Vorbereitend für einen Fügevorgang wird das in die tulpenför
mige Erweiterung 23" hineinragende Ende des Ventilschaftes 11"
auf Umform- oder Schmiedetemperatur erwärmt, wofür bei dem in
Fig. 4a dargestellten Ausführungsbeispiel ein Brenner 38 ein
gesetzt ist. Statt dessen kann das Erwärmen auch mit einem de
fokussierten Laserstrahl oder - im Fall eines magnetisierbaren
Schaftwerkstoffes - auf induktive Weise mittels eines an die
Flachseite 22 angelegten Induktors erfolgen. Durch den Brenner
wird der Ventilschaft endseitig nicht nur relativ rasch auf
Umformtemperatur erwärmt, sondern der übrige in der Mittenöff
nung steckende Endbereich wird durch metallische Wärmeleitung
ebenfalls relativ stark erwärmt, wobei sich dieser Teil ther
misch dehnt. Demgegenüber bleibt der Ventilteller 10" aufgrund
des Kontaktspaltes relativ kühl. Während der Erwärmung des
Schaftendes wird die Werkstückeinheit 10"/11" bei mäßiger Ge
schwindigkeit gedreht, so daß die eingeleitete Wärmeenergie
gleichmäßig über den Umfang verteilt wird.
Sobald die Umformtemperatur in dem frei in die tulpenförmige
Erweiterung 23" hineinragenden Teil des Schaftendes erreicht
ist, wird eine Kugel 27''' gleichachsig zum Ventilschaft in Be
reitschaft gebracht (Fig. 4b) und durch einen Pressenstempel
in das erwärmte und erweichte Schaftende eingepreßt. Aufgrund
der nach innen gerichteten konischen Anschrägung der Stirnsei
te des Schaftendes wird die Kugel zentriert und gleitet auf
grund der Einpreßkraft unter Aufweitung des rohrförmigen
Schaftendes in dieses hinein. Dabei wird die Wandung in Um
fangsrichtung gedehnt und im übrigen im Querschnitt in die der
Erweiterung 23" und der Kugelform entsprechende tulpenförmige
Aufweitung 26" umgeformt (Fig. 4c). Anschließend wird in ei
nem weiteren in Fig. 4d angedeuteten Schritt der kugelförmige
Stützkörper 27''' durch eine ringförmige Laserschweißnaht 41" in
der tulpenförmige Aufweitung langzeitstabil und dynamisch be
lastbar fixiert. Bei dem Schweißvorgang wird das Leichtbauven
til 4 langsam um 360° oder etwas mehr gedreht und dadurch die
Schweißnaht 41" an dem ortsfesten Laserschweißkopf 39 entlang
geführt.
Die sich durch den Einsatz von Leichtbauventilen der erfin
dungsgemäßen Art in Verbrennungskraftmaschinen ergebenden Ge
brauchsvorteile sind folgende: Aufgrund des geringeren Ventil
gewichtes können schwächere Ventilfedern verwendet werden, so
daß aufgrund dieser beiden Kriterien sich die Ventile mit we
sentlich geringerem Kraftaufwand betätigen lassen. Dies äußert
sich darin, daß der Motor nicht nur leiser läuft, sondern auch
weniger Kraftstoff verbraucht (ca. 0,2 Ltr./100 km), und daß
der Motor drehfreudiger ist und dadurch bei der maximal mögli
chen Drehzahl etwas mehr Leistung entfaltet.
Claims (22)
1. Mehrteilig zusammengesetztes Ventil für Hubkolbenmaschinen,
mit einem Ventilschaft aus einem schweißbaren und warmfesten
Werkstoff und einem Ventilteller, welche Ventilteile sowohl in
Druck- als auch in Zugrichtung auf rein formschlüssige Weise
dauerhaft miteinander verbunden sind, indem der Ventilteller
mit einer axial durchgehenden Mittenöffnung zur Aufnahme des
tellerseitigen Ventilschaftendes und mit einem Bund oder einer
ringförmigen Anlagefläche des Mittenöffnungrandes versehen
ist, welcher Bund an einer die Einstecktiefe begrenzenden
Schulter des in die Mittenöffnung eingesteckten Ventilschafts
anliegt, indem ferner das tellerseitige Ende des Ventilschaf
tes an oder in der brennraumseitigen Begrenzungskontur der
Mittenöffnung in einer die Begrenzungskontur formschlüssig
übergreifenden und/oder ausfüllenden Weise aufgeweitet ist,
gekennzeichnet durch eine Leichtbauweise
des Ventils mit einem massiven Ventilteller (10, 10', 10") und
einem aus einem Rohrhalbzeug gebildeten, rohrförmigen Ventil
schaft (11, 11', 11", 12, 12'), der an dem dem Ventilteller
(10, 10', 10") gegenüberliegenden Ende durch ein angeschweiß
tes Ventilschaftendstück (18) einerends verschlossen ist, wo
bei die tellerseitige Aufweitung (26, 26', 26") des Endes des
rohrförmigen Ventilschaftes (11, 11', 11", 12, 12') durch ei
nen in die Aufweitung (26, 26', 26") eingeschweißten oder hart
eingelöteten, formangepaßten Stützkörper (27, 27', 27", 27''')
in ihrer Form dauerhaft stabilisiert sowie fixiert und der
rohrförmige Ventilschaft (11, 11', 11", 12, 12') tellerseitig
gasdicht verschlossen ist.
2. Ventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der rohrförmige Ventilschaft (11, 11', 11", 12, 12') in die
Mittenöffnung (20) des Ventiltellers (10, 10', 10") unter ra
dialer Vorspannung eingesteckt ist.
3. Ventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die brennraumseitige Begrenzungskontur (23, 23', 23") der Mit
tenöffnung (20) als rotationssymmetrische Erweiterung des
brennraumseitigen Endes der Mittenöffnung (20) ausgebildet
ist.
4. Ventil nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Erweiterung (23) der Mittenöffnung (20) konisch ausgebil
det ist.
5. Ventil nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Erweiterung (23") der Mittenöffnung (20) tulpenförmig mit
einem zunächst kugelförmigen und einem axial anschließenden
zylindrischen oder konischen Abschnitt ausgebildet ist.
6. Ventil nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der in die Erweiterung (23) der Mittenöffnung (20) einge
schweißte Stützkörper (27, 27') kegelstumpfförmig ausgebildet
ist.
7. Ventil nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der in die Erweiterung (23") der Mittenöffnung (20) einge
schweißte Stützkörper (27''') als Kugel ausgebildet ist.
8. Ventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der an der tellerseitigen Schulter (21) anliegende, achssenk
rechte Bund (24) des rohrförmigen Ventilschaftes (11) aus dem
Vollen einer größeren Wandstärke spanabhebend herausgearbeitet
ist (Materialabtrag 28).
9. Ventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
in den Ventilschaft (11, 11', 11", 12, 12') eine unterschied
liche Temperaturausdehnungen zwischen dem Ventilschaft (11,
11', 11", 12, 12') einerseits und dem Ventilteller (10, 10',
10") andererseits kompensierende und/oder eine axiale Vorspan
nung zwischen beiden Teilen zumindest teilweise aufrechterhal
tende Dehnstrecke (29, 29') integriert ist.
10. Ventil nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Dehnstrecke (29') durch eine rohrförmige, axial zwischen
der tellerseitigen Schulter (21) und einer axialen, schaft
seitigen Abstützung (Bund 24') oder Befestigung (Schweißnaht
34) zwischengefügte Dehnbüchse (33, 33') gebildet ist.
11. Ventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Ventilteller (10, 10', 10") aus einer Keramik besteht,
insbesondere wenn das Leichtbauventil (1-4) als thermisch
höher beanspruchtes Auslaßventil verwendet werden soll.
12. Ventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Ventilteller (10, 10', 10") aus der intermatallischen Pha
se Titanaluminid (TiAl) besteht, insbesondere wenn das Leicht
bauventil (1-4) als thermisch höher beanspruchtes Auslaßven
til verwendet werden soll.
13. Ventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Ventilteller (10, 10', 10") aus einem Ventilstahl, vor
zugsweise einem solchen der Bezeichnung X50CrMnNiNb21_9 oder
1.4882 mit 0,5 Gew.-% Kohlenstoff, 21 Gew.-% Chrom, 9 Gew.-%
Mangan, 4 Gew.-% Nickel, je 2 Gew.-% Niob sowie Wolfram und
Rest Eisen besteht, insbesondere wenn das Leichtbauventil (1-
4) als thermisch höher beanspruchtes Auslaßventil verwendet
werden soll.
14. Ventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Ventilteller (10, 10', 10") aus einer Titan-Basislegierung
besteht, insbesondere wenn das Leichtbauventil (1-4) als
thermisch weniger beanspruchtes Einlaßventil verwendet werden
soll.
15. Ventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der für ein thermisch weniger stark beanspruchtes Einlaßventil
bestimmte Ventilteller (10, 10', 10") aus einem Stahl, vor
zugsweise einem solchen der Bezeichnung 1.4718 oder X45CrSi9_3
mit 0,45 Gew.-% Kohlenstoff, 9 Gew.-% Chrom, 3 Gew.-% Silizium
und Rest Eisen besteht.
16. Ventil nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Mittenöffnung (20) im Ventilteller (10, 10', 10") in dem
axial zwischen der Anlageschulter (21) und der Erweiterung
(23, 23', 23") liegenden Teil im Sinne eines gußtechnischen
Anzuges leicht konisch ausgebildet ist, wobei die Öffnung sich
zur Flachseite (22) des Ventiltellers (10, 10', 10") hin ver
jüngt.
17. Ventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der für ein thermisch stärker beanspruchtes Auslaßventil be
stimmte Ventilschaft (11, 11', 11", 12, 12') aus einem hoch
warmfesten Chrom/Nickel-Stahl besteht.
18. Ventil nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Ventilschaft (11, 11', 11", 12, 12') aus einem Ventilstahl
der Bezeichnung 1.4571 oder X6CrNiMo_17_12_2 mit 0,06 Gew.-%
Kohlenstoff, 17 Gew.-% Chrom, 12 Gew.-% Nickel, 2 Gew.-% Mo
lybdän und Rest Eisen besteht.
19. Ventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der für ein thermisch weniger stark beanspruchtes Einlaßventil
bestimmte Ventilschaft (11, 11', 11", 12, 12') aus einem kor
rosionsbeständigen Stahl besteht.
20. Ventil nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Ventilschaft (11, 11', 11", 12, 12') aus einem Stahl der
Bezeichnung 1.4006 oder X10Cr13 mit 0,10 Gew.-% Kohlenstoff,
13 Gew.-% Chrom und Rest Eisen besteht.
21. Ventil nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Ventilschaft (11, 11', 11", 12, 12') aus einem Stahl der
Bezeichnung 1.4113 oder X6CrMo171 mit 0,06 Gew.-% Kohlenstoff,
17 Gew.-% Chrom, 1 Gew.-% Molybdän und Rest Eisen besteht.
22. Ventil nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Ventilschaft (11, 11', 11", 12, 12') aus einem Stahl der
Bezeichnung 1.4301 oder X8Crni18_10 mit 0,08 Gew.-% Kohlen
stoff, 18 Gew.-% Chrom, 10 Gew.-% Nickel und Rest Eisen be
steht.
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