DE10027834A1

DE10027834A1 - Scheibenrolle für eine Bogen-Brammenstranggießanlage

Info

Publication number: DE10027834A1
Application number: DE2000127834
Authority: DE
Inventors: Hans-Werner Gohres; Franz-Josef Divjak; Manfred Poidinger
Original assignee: Mannesmann AG
Current assignee: DIVJAK, FRANZ-JOSEF, 47495 RHEINBERG, DE
Priority date: 2000-05-22
Filing date: 2000-05-22
Publication date: 2001-12-06
Anticipated expiration: 2020-05-23
Also published as: DE10027834C2

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Scheibenrolle für eine Bogen-Brammenstranggießanlage mit einem zylindrischen Rollenkörper (2), der beidseitig gelagert, von außen mit einer Flüssigkeit gekühlt und mit in bestimmten Abständen darauf befestigten Scheiben (3) versehen ist. DOLLAR A Erfindungsgemäß weist der Rollenkörper (2) einen in der Mittelachse (12) angeordneten Kühlkanal (13) auf, der eingangsseitig mit einem Flüssigkeitszulauf (14) und im Rollenkörper (2) mit mindestens einem radial angeordneten und in der Mantelfläche (17) des Rollenkörpers (2) austretenden Kanal (19, 19') verbunden ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Scheibenrolle für eine Bogen-Brammenstranggießanlage gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Üblicherweise wird bei einer Bogen-Brammenstranggießanlage in einem horizontal liegenden Bereich der kontinuierliche Strang in einzelne Brammen durch Brennschneiden unterteilt. Die in diesem Bereich angeordneten Transportrollen sind trotz der schon erfolgten Abkühlung der Brammen noch starken Temperaturbelastungen ausgesetzt. Aus diesem Grunde hat man Scheibenrollen entwickelt, um die Kontaktflächen der Rollen mit den noch heißen Brammen zu reduzieren. Diese Scheiben werden in bestimmten Abständen auf einem zylindrischen Rollenkörper befestigt. Diese Maßnahme war in einigen Fällen aber nicht ausreichend, so dass unter der Temperaturbelastung die Scheibenrollen sich durchbogen und somit der Antrieb und die Lager übermäßig beansprucht wurden. Im ungünstigsten Falle versagte der Antrieb bzw. die Lager gingen zu Bruch.

Um hier Abhilfe zu schaffen, wurde die Scheibenrolle von unterhalb mit Spritzwasser beaufschlagt. Diese Lösung hat aber den großen Nachteil, dass sich das Spritzwasser mit dem von oben auf die Mantelfläche des zylindrischen Rollenkörpers fallenden Zunder vermischt und einen schlammigen Brei bildet. Dieser setzt die Düsen der Spritzwasservorrichtung mit der Zeit zu und die Kühlwirkung lässt nach bzw. wird ganz unterbunden.

Zur Lösung dieses Problems ist bereits vorgeschlagen worden (DE 196 52 388 C2) eine innengekühlte Rolle zu verwenden, wobei die Kühlflüssigkeit entlang eines sehraublinienförmigen Kanales im Mantelbereich geführt wird. Nachteilig dabei ist, dass durch die vollständige Auflage der Brammen auf der glatten Rolle diese temperaturmäßig stark beansprucht wird und die Rolle deshalb intensiv gekühlt werden muss. Weiterhin ist von Nachteil, dass die Rolle in der Herstellung sehr teuer ist und bei einer zu starken Annäherung des Brennschnittes an die Rolle diese zerstört werden kann, so dass kostspieliger Ersatz erforderlich ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine kostengünstig herzustellende Scheibenrolle für eine Bogen-Brammenstranggießanlage insbesondere im horizontal liegenden Trennbereich des Brammenstranges anzugeben, die mit einfachen Mitteln zuverlässig und störungsfrei gekühlt werden kann.

Dieses Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmaien des Anspruches gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind jeweils Gegenstand von Unteransprüchen.

Nach der Lehre der Erfindung weist der zylindrische Rollenkörper einen in der Mittelachse angeordneten Kühlkanal auf, der eingangs mit einem Flüssigkeitszulauf und im Rollenkörper mit mindestens einer radial angeordneten, in der Mantelfläche des Rollenkörpers mündenden Kanal verbunden ist.

Vorzugsweise ist der Kühlkanal als Sacklochbohrung ausgebildet, der eingangsseitig mit einer im Zapfen der Lagerung angeordneten Dreheinführung verbunden ist. Zur Vermeidung der Bildung von Schmutznestern ist der radial verlaufende Kanal so ausgebildet, dass die Mündung in der Seitenwand der jeweiligen Scheibe liegt. Damit ist sichergestellt, dass der herabfallende Zunder durch die seitwärts ausfließende Kühlflüssigkeit von der Mantelfläche abgespült wird und nach unten tropft. Da gegenüberliegend ein weiterer Kanal angeordnet ist, wird auch der an der Mantelfläche herabfließende Zunderbrei weggespült.

Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von einem in einer Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel. Es zeigen:

Fig. 1 eine Teillängsansicht bzw. ein Aufbruch einer erfindungsgemäß ausgebildeten Scheibenrolle

Fig. 2 einen Schnitt in Richtung A-A in Fig. 1

In Fig. 1 ist in einer Teillängsansicht und in Fig. 2 in einem Schnitt eine erfindungsgemäß ausgebildete Scheibenrolle 1 dargestellt. Diese besteht aus einem zylindrisch ausgebildeten Rollenkörper 2, auf dem in bestimmten Abständen Scheiben 3 befestigt sind. In diesem Ausführungsbeispiel sind die Scheiben 3 mittels einer umlaufenden Kehlnaht 4 mit dem zylindrischen Rollenkörper 2 verbunden. Alternativ können die Scheiben 3 auf dem Rollenkörper 2 aufgeschrumpft werden. Die Scheibenrolle 1 ist beidseitig gelagert, wobei in dieser Figur nur die rechte Lagerung 5 dargestellt ist. Die Lagerung 5 besteht aus einem auf einer Bodenplatte 6 befestigbaren Lagerbock 7, auf dem ein Wälzlager 8 angeordnet ist. Das Wälzlager 8 trägt einen Zapfen 9 des Rollenkörpers 2 und wird fixiert durch zwei am Lagerbock 7 befestigbare Deckel 10, 11.

Erfindungsgemäß ist zur Kühlung der Scheibenrolle 1 in der Mittelachse 12 ein Kühlkanal 13 angeordnet, der eingangsseitig mit einem Flüssigkeitszulauf 14 verbunden ist. Um die Drehbewegung der Scheibenrolle 1 und die axiale Bewegung ausgleichen zu können, ist im Übergangsbereich zwischen Flüssigkeitszulauf 14 und Kühlkanal 13 eine Dreheinführung 15 angeordnet. Auf die Erläuterung der Einzelheiten dieser Dreheinführung kann verzichtet werden, da sie bekannt (DE 42 07 042.2) und nicht Gegenstand dieser Anmeldung ist. Der Flüssigkeitszulauf 14 mündet in einem Anschlusskopf 16, der am hier rechts liegenden Deckel 11 befestigt ist.

Um die Mantelfläche 17 des Rollenkörpers 2 mit Kühlflüssigkeit möglichst vollständig zu benetzen weist jede Scheibe 3 eine Ausnehmung 18, 18' auf, die mit einem radial verlaufenden Kanal 19, 19' verbunden ist. Innenseitig mündet der radial verlaufende Kanal 19, 19' in den in der Mittelachse 12 liegenden Kühlkanal 13. Die Ausnehmungen 18, 18' bilden jeweils die Mündung für den radial verlaufenden Kanal 19, 19'.

Der Vorteil dieser Anordnung ist, dass die seitwärts aus der Ausnehmung 18, 18' ausfließende Kühlflüssigkeit den möglicherweise auf der Mantelfläche 17 liegenden Zunder sofort wegspült. Da die gegenüberliegende Seite der nächsten Scheibe 3 keine Ausnehmung aufweist, kann durch den weggespülten Zunderbrei auch keine Öffnung eines Kanales verstopft werden.

Bezugszeichenliste

1

Scheibenrolle

2

zylindrischer Rollenkörper

3

Scheibe

4

Kehlnaht

6

Basisplatte

7

Lagerbock

8

Wälzlager

9

Zapfen

10

,

11

Deckel

12

Mittelachse

13

Kühlkanal

14

Flüssigkeitszulauf

15

Dreheinführung

16

Anschlusskopf

17

Mantelfläche

18

,

18

' Ausnehmung

19

,

19

' Radial-Kanal

Claims

1. Scheibenrolle für eine Bogen-Brammenstranggießanlage mit einem zylindrischen Rollenkörper (2), der beidseitig gelagert, von außen mit einer Flüssigkeit gekühlt und mit in bestimmten Abständen darauf befestigten Scheiben (3) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollenkörper (2) einen in der Mittelachse (12) angeordneten Kühlkanal (13) aufweist, der eingangsseitig mit einem Flüssigkeitszulauf (14) und im Rollenkörper (2) mit mindestens einem radial angeordneten und in der Mantelfläche (17) des Rollenkörpers (2) austretenden Kanal (19, 19') verbunden ist.

2. Scheibenrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlkanal (13) als Sacklochbohrung ausgebildet und eingangsseitig mit einer am Zapfen (9) der Lagerung (5) angeordneten Dreheinführung (15) verbunden ist.

3. Scheibenrolle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ausgehend vom zentralen Kühlkanal (13) jeweils zwei einander gegenüberliegende radial angeordnete Kanäle (19, 19') sich erstrecken.

4. Scheibenrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der radial verlaufende Kanal (19, 19') so angeordnet ist, dass die Mündung in der Seitenwand der jeweiligen Scheibe (3) liegt.

5. Scheibenrolle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der Seitenwand der Scheibe (3) eine Ausnehmung (18, 18') angeordnet ist, die mit dem radial verlaufenden Kanal (19, 19') verbunden ist, wobei die Ausnehmung (18, 18') im Bohrungsbereich der Scheibe (3) liegt.

6. Scheibenrolle nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mündung aller Radial-Kanäle (19, 19') auf der gleichen Seite der jeweiligen Scheibe (3) liegen.